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Die
Erfindung betrifft eine Bürstenwalze
mit einem zylinderförmigen
Bürstenkörper, an
dem Bürsten
angeordnet sind.
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Folien-
und Warenbahnen werden häufig
in Produktions- oder Konfektionieranlagen geführt. Dabei besteht die Gefahr,
dass sich Falten bilden. Durch Faltenbildung kann eine solche Bahn
unbrauchbar werden, sodass Ausschuss produziert wird. Um dies zu
vermeiden, werden Bürstenwalzen
zum so genannten Breitstrecken verwendet, um die Folien- bzw. Warenbahn
zu strecken und eine Faltenbildung zu vermeiden.
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Häufig werden
dafür Bürsten mit
Borstenbündeln
verwendet, die am Umfang des Bürstenkörpers angeordnet
sind. Dies bedeutet, dass immer wieder Lücken zwischen den Borstenbündeln entstehen
und ein zuverlässiges
(Breit-)Strecken nicht sichergestellt ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, diesbezüglich Abhilfe zu schaffen.
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Gelöst wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß auf besonders
einfache und überraschende
Art und Weise durch eine Bürstenwalze
der eingangs genannten Art, wobei als Bürsten Streifenbürsten vorgesehen
sind und die Borsten der Bürsten
zu dem jeweils näheren
Ende des Bürstenkörpers hin
geneigt sind. Durch die Ausbildung der Bürsten als Streifenbürsten ist
sichergestellt, dass keine Lücken
zwischen einzelnen Borsten entstehen und kontinuierlich ein Breitstrecken
der Warenbahn ermöglicht
wird. Durch die Schrägstellung
der Borsten wird sichergestellt, dass die Warenbahn von der Mitte
ausgehend nach außen
gestreckt wird. Dadurch wird zuverlässig eine Faltenbildung vermieden.
Die Bürsten
können über den
Umfang des Bürstenkörpers regelmäßig, d. h.
in gleichem Abstand, oder unregelmäßig verteilt angeordnet sein.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
eine Streifenbürste
oder Borstenleiste beispielsweise wendelförmig auf oder an dem Bürstenkörper anzuordnen.
Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn die Bürsten in Längsrichtung des Bürstenkörpers ausgerichtet
sind bzw. sich in Längsrichtung
des Bürstenkörpers erstrecken.
Dadurch wird ein zuverlässiges
Breitstrecken, also eine Bewegung in der Breite der Warenbahn ermöglicht.
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Eine
besonders einfache Art und Weise der Befestigung der Streifenbürsten ergibt
sich, wenn der Bürstenkörper über seinen
Umfang gleichmäßig verteilt
sich in Längsrichtung
des Bürstenkörpers erstreckende
Nuten aufweist, die die Bürsten
aufnehmen. Beispielsweise können
die Nuten mit Hintergriff ausgebildet sein, sodass die Streifenbürsten in
die Nuten einfach eingeschoben werden können und keine zusätzlichen
Befestigungsmittel notwendig sind. Durch die Anordnung der Nuten
kann der Abstand der in Längsrichtung
ausgerichteten Bürsten
festgelegt werden. In einer Nut können mehrere Bürsten angeordnet
sein.
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Es
ist jedoch möglich,
Bürstenkörper mit
einer Vielzahl von Nuten, beispielsweise 36 Nuten, gleichmäßig über den
Umfang verteilt herzustellen. Je nach Anwendungsgebiet können dann
entweder alle Nuten mit Bürsten
bestückt
werden oder es können
einzelne Nuten ausgelassen werden oder beispielsweise nur in jeder
zweiten oder dritten Nut eine oder mehrere Bürsten angeordnet werden. Dies
bedeutet, dass nur eine Art von Bürstenkörper vorgehalten werden muss
und die Bürstenwalze
individuell gestaltet werden kann.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass in einer Nut zumindest eine Bürste mit
zu einem ersten Ende des Bürstenkörpers geneigten
Borsten und eine Bürste
mit zu einem zweiten Ende des Bürstenkörpers geneigten
Borsten angeordnet sind. Die Neigung oder Schrägstellung der Borsten erfolgt
dabei jeweils von der Mitte des Bürstenkörpers zu den Enden des Bürstenkörpers hin.
Es kann somit eine Bürste
für eine
Hälfte
des Bürstenkörpers vorgesehen
sein, deren Borsten in eine erste Richtung geneigt sind und eine
zweite Bürste
für die
zweite Hälfte des
Bürstenkörpers vorgesehen
sein, deren Borsten in eine andere Richtung geneigt sind. Es ist
jedoch auch denkbar, die erste Hälfte
des Bürstenkörpers mit
mehreren Streifenbürsten
zu be stücken,
deren Borsten alle in dieselbe Richtung geneigt sind und die zweite
Hälfte
einer Nut mit mehreren hintereinander angeordneten Streifenbürsten zu
bestücken,
deren Borsten ebenfalls in dieselbe Richtung, jedoch eine andere
Richtung als die Bürsten
der anderen Nuthälfte,
geneigt sind.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass die Borsten einer Bürste lückenlos dicht angeordnet sind. Dies
bedeutet, dass im Gegensatz zu Bürsten,
wo die Borsten büschelartig
angeordnet sind, keine Stege zwischen den einzelnen Büscheln und
somit keine Lücken
vorhanden sind. Dadurch lässt
sich ein besseres Breitstrecken erreichen.
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Die
Härte und
Steifigkeit der Borsten lässt sich
besonders gut einstellen und Beschädigungen und Abdrücke auf
der breit zu streckenden Ware lassen sich zuverlässig vermeiden, wenn die Borsten aus
Kunststoff, insbesondere Polyamid, Polypropylen oder Polyester ausgebildet
sind.
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Weitere
Vorteile ergeben sich, wenn die Borsten geschert sind. Dies bedeutet,
dass die Borsten alle dieselbe Länge
aufweisen und somit eine flächige
oder zumindest linienförmige
Anlage der Bürsten
auf der breit zu streckenden Ware sichergestellt wird. Dadurch können durch
die Bürsten
verursachte Spannungen der Ware vermieden werden. Außerdem wird
ein zuverlässiges
Breitstrecken ermöglicht.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die Borstenspitzen geschliffen sind. Dadurch können kleine
Widerhäkchen
an den Borstenspitzen vermieden werden, die sich ansonsten an der
breit zu streckenden Ware verhaken und diese beschädigen könnten.
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Eine
besonders einfache Art und Weise der Herstellung einer Streifenbürste ergibt
sich, wenn die Borsten in einer Bürstenfassung angeordnet sind. Beispielsweise
können
die Borsten auf einen Blechstreifen gelegt und anschließend ein
Draht auf die Borsten mittig aufgelegt werden. Das Blech kann dann
um den Draht umgebogen werden und die Borsten sind dadurch in dem
Blech, das als Bürstenfassung
dient, gehalten. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Bürstenfassung
aus Kunststoff ausgebildet ist und die Borsten mittels Laser mit
der Bürstenfassung
verschmolzen oder verschweißt
sind. Dabei können
auch die Borsten selbst miteinander verschweißt werden. Derartige Herstellungsverfahren für Bürsten sind
einfacher als für
Bürsten
mit Büscheln.
Ein Stanzen oder Bohren der Bürstenfassung kann
vermieden werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Bürstenkörper an
seinen Enden jeweils einen damit drehfest verbundenen Wellenstumpf
aufweist. Dadurch kann die Bürstenwalze
an einem Stehlager bzw. Wandlager angeordnet werden. Für die Bürstenwalze
ist kein eigener Antrieb notwendig. Diese kann über das breit zu streckende
Material angetrieben werden.
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Alternativ
ist es denkbar, dass der Bürstenkörper drehbar
auf einer Welle gelagert ist. Beispielsweise kann der Bürstenkörper über Kugellager
auf einer Welle gelagert sein.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung,
anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten
zeigen, sowie aus den Ansprüchen.
Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu
verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten
deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale
können
je einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten
der Erfindung verwirklicht sein.
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In
der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Längsschnittdarstellung
durch eine Bürstenwalze;
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2 eine
Querschnittsdarstellung der Bürstenwalze;
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3 einen
vergrößerten Ausschnitt
der Querschnittsdarstellung.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
einer erfindungsgemäßen Bürstenwalze 10.
Die Bürstenwalze 10 umfasst
einen zylinderförmigen
Bürstenkörper 11, an
dem mehrere Streifenbürsten 12, 13, 14, 15 angeordnet
sind. Die Streifenbürsten 12, 14 weisen
Borsten 16, 17 auf, die zum Ende 18 des
Bürstenkörpers 11 hin
geneigt sind. Die Bürsten 13, 15 weisen
Borsten 19, 20 auf, die zum Ende 21 des
Bürstenkörpers 11 hin
geneigt sind. Dies bedeutet, dass die Borsten 16, 17 zu
dem ihnen nächstliegenden
Ende 18 und die Borsten 19, 20 zu dem
ihnen nächstliegenden Ende 21 des
Bürstenkörpers 11 hin
geneigt sind. Somit sind die Borsten 16, 17, 19, 20 ausgehend
von der Mitte 22 der Bürstenwalze 10 jeweils
zu den Enden 18, 21 hin schräg gestellt. An der Mitte 22 befindet
sich ein Stoß der
Streifenbürsten 12, 13 bzw. 14, 15.
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Der
schematischen Darstellung ist außerdem zu entnehmen, dass die
Borsten 16, 17, 19, 20 einen
gleichmäßigen Abstand
zueinander aufweisen und insbesondere lückenlos angeordnet sind. Somit können mehr Borstenspitzen
auf die Oberfläche
des breit zu streckenden Materials einwirken als bei Bürsten, bei
denen die Borsten büschelartig
angeordnet sind. An den Enden 18, 21 sind Wellenstümpfe 23, 24 zur
Lagerung der Bürstenwalze 10 vorgesehen.
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Der
Querschnittsdarstellung der 2 kann man
entnehmen, dass die Streifenbürsten 12, 13, 14, 15 gleichmäßig über den
Umfang des Bürstenkörpers 11 angeordnet
sind.
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Der
Detaildarstellung der 3 kann man entnehmen, dass der
Bürstenkörper 11 Nuten 30 aufweist,
in die Streifenbürsten 12 eingeschoben
sind. Die Nuten 30 weisen Hinterschnitte 31, 32 auf,
sodass die Bürsten 12 in
radialer Richtung gesichert sind und sich nicht vom Bürstenkörper 11 lösen können. Die
Streifenbürsten 15 weisen
eine Bürstenfassung 33 auf,
in der die Borsten 16 gehalten sind. Dabei können die
Borsten 16 mit der Bürstenfassung 33 verschweißt sein,
wenn diese genauso wie die Borsten aus Kunststoff ausgebildet ist.