-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Bürste und ein Verfahren zu deren
Herstellung und bezieht sich insbesondere auf eine Zahnbürste und
ein Verfahren zu deren Herstellung.
-
Bürsten, insbesondere
Zahnbürsten,
die regelmäßig einen
Griffstiel und einen an dem Griffstiel befestigten Bürstenkopf
aufweisen, unterliegen besonderen Anforderungen hinsichtlich der
Beweglichkeit der an dem Bürstenkopf
vorgesehenen Borstenbündel.
Ein besonderes Augenmerk wird bei Bürsten auf die Relativbeweglichkeit
einzelner an dem Bürstenkopf
befestigter Borstenbündel
gelegt. Durch diese Beweglichkeit soll eine Anpassung der nutzungsseitigen
Enden der Borstenbündel
an die zu reinigende Kontur erreicht werden. Insbesondere bei Zahnbürsten soll
diese Beweglichkeit eine effektivere Reinigung der Interdentalräume gewährleisten.
Ferner soll durch die bewegliche Anordnung einzelner Borstenbündel oder
mehrerer Borstenbündel
in Gruppen elastische Ausgleichsbewegungen ermöglicht werden, die einen übermäßigen Druck
der nutzungsseitigen Enden an der zu reinigenden Oberfläche verhindern,
so dass schonend auf diese eingewirkt wird.
-
So
ist beispielsweise aus der EP-0 159 940 eine Zahnbürste bekannt,
bei welcher sämtliche Borstenbündel des
Bürstenkopfes
in einem einheitlichen Bündelträgerelement
verschieblich gelagert sind, welches fest mit dem Griffstiel verbunden
ist. Zur Sicherung der einzelnen, jeweils verschieblich in einem
Führungskanal
aufgenommenen Borstenbündel
an dem Bündelträgerelement,
weisen diese jeweils ein verdicktes Ende auf, welches in einer Aufnehmung
aufgenommen ist, die den an dem Bündelträgerelement ausgesparten Führungskanal
für das einzelne
Borstenbündel
fortsetzt. Auf der Rückseite des
Borstenbündelträgerelementes
ist eine elastische Folie hinterlegt, gegen welche die verdickten Enden
der Borstenbündel
drücken
und welches eine gewisse elastische Ausgleichsmöglichkeit der einzelnen Borstenbündel durch
Längsverschiebung
in dem Führungskanal
erlaubt. Hierzu ist zwischen der Folie und der Rückseite des Bürstenkopfes
ein Hohlraum ausgespart, der über
Kanäle,
die sich zu der Rückseite
des Bürstenkopfes öffnen, mit
der Atmosphäre kommuniziert.
Ein ähnliches
Lösungskonzept
ist beispiels weise aus der US-2,882,544 bekannt.
-
Diese
vorbekannte Zahnbürste
hat den Nachteil, dass sich in dem Hohlraum Bakterien ansammeln
können.
Darüber
hinaus ist die Herstellung der Bürste
sehr aufwendig, da die Borstenbündel
einzeln in die Kanäle
des Borstenbündelträgerelementes
eingefädelt
werden müssen.
Weiterhin wird die Nachgiebigkeit der einzelnen Borstenbündel durch die
Werkstoffeigenschaften der Folie beschränkt, die unmittelbar an den
Rändern
der Ausnehmung mit der Rückseite
des Borstenbündelträgerelementes
verbunden ist.
-
Bei
einer alternativen, aus der WO-03/001943 bekannten Ausführungsform
sind die Borstenbündel
in einem elastischen Kissen aufgenommen, welches aus einem härteren Werkstoff
geformten Rahmen des Bürstenkopfes
gehalten ist. Dieses Kissen erlaubt zwar eine gewisse Nachgiebigkeit
der Borstenbündel
insgesamt, stellt aber nur unzureichend die gewünschte Ausrichtung der Borstenbündel an
dem Bürstenkopf
sicher. Denn mit der Rückstellbewegung
des Kissens erfolgt auch eine Verformung desselben und damit eine
nicht kontrollierbare Verschwenkbewegung einzelner oder mehrerer
Borstenbündel
um ihre Längsachse.
-
Bei
der aus der US-5,242,235 bekannten Bürste sind mehrere, einzelne
Borstenbündel
tragende Elemente in einem Rahmen aufgenommen, der von einem ersten
Element des Bürstenkopfes,
welches einstückig
mit dem Griffstiel ausgeformt ist, ausgebildet wird. In diesem Rahmen
sind die Elemente verschieblich geführt, die über eine separate und mit dem
Rahmen verbundene Platte in diesem gehalten sind. Diese Ausgestaltung
ist beschränkt
auf eine Beweglichkeit der einzelnen Borstenbündel tragenden Elemente in
einer Richtung quer zur Längserstreckung
der Borstenbündel
und in Längsrichtung
des Bürstenkopfes.
Darüber
hinaus ist die Ausgestaltung relativ aufwendig in der Herstellung,
da unterschiedliche Bauteile zunächst
hergestellt und als solche gefügt
werden müssen.
Weiterhin wird mit der aus der US-5,242,235 bekannten Bürste kein
den hygienischen Anforderungen genügender Lösungsvorschlag vorgegeben,
denn aufgrund der Beweglichkeit der einzelnen Borstenbündel tragenden
Elemente ergeben sich an dem Bürstenkopf
Schlitze und Freiräume,
in denen sich Verschmutzungen und Bakterien ansammeln können.
-
Ein ähnliches
Lösungsprinzip
ist aus der WO-00/69309 bekannt und im Hinblick auf die hygienischen
Anforderungen, die an Bürsten,
insbesondere für
die Körperpflege,
speziell an Zahnbürsten
gestellt werden, wird bei diesem Stand der Technik an der Rückseite
der einzelnen Borstenbündel
tragenden und längsverschieblich
in einer Ebene rechtwinklig zu der Längserstreckung der Borstenbündel beweglichen
Elemente eine Abdeckung vorgesehen. Diese Abdeckung mag zwar wirkungsvoll
im Hinblick auf ein Eindringen von Schmutz von der Unterseite der
Bürste
sein. Sie kann aber das Festsetzen von Bakterien nicht verhindern
und im Übrigen
bleiben an der Oberseite des Bürstenkopfes
zwischen den einzelnen beweglichen Elementen Spalte, die sich mit Schmutz,
beispielsweise Zahnpastaresten zusetzen können.
-
Weiterhin
ist aus der
DE 199 37 481 eine Bürste bekannt,
deren Bürstenkopf
aus im Wesentlichen zwei parallelen Schichten aus unterschiedlichen
Kunststoffen besteht, die im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren
hergestellt sind. Diese Schichten sind stoffschlüssig miteinander verbunden,
mitunter auch zur Erhöhung
der Haftung der beiden Schichten formschlüssig miteinander verkeilt und
haben unterschiedliche elastische Eigenschaften. Diese Eigenschaften
werden genutzt, um in den unterschiedlichen Schichten verankerte
Borstenbündel
hinsichtlich ihrer seitlichen Auslenkung unterschiedlich steif in
den Schichten abzustützen.
Auch ist es bekannt, die Schichten mit unterschiedlicher Dicke auszubilden,
um so die Elastizität
der Abstützung der
Borstenbündel
zu beeinflussen. Mit der vorbekannten Zahnbürste wird lediglich das Wiederaufrichtvermögen einzelner
oder mehrerer Borstenbündel
variiert und die Bürste
ermöglicht
folglich eine unzureichende Ausgleichsbewegung an sich ändernde Konturen
der zu reinigenden Oberfläche.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine neue Bürste anzugeben,
welche unter Berücksichtigung
der hygienischen Anforderungen und der wirtschaftlichen Anforderungen
an die Bürstenherstellung
eine hinreichende Relativbeweglichkeit der Borstenbündel zulässt. Ferner
soll mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer derartigen Bürste
angegeben werden.
-
Zur
produktmäßigen Lösung des
obigen Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Bürste mit
den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben. Diese Bürste hat in an sich bekannter
Weise einen Griffstiel und einen Borstenbündel aufweisenden Bürstenkopf.
Der Bürstenkopf
hat erfindungsgemäß ein erstes
Borstenbündel
tragendes Element aus einer ersten Kunststoffkomponente und wenigstens
ein zweites Borstenbündel
tragendes Element aus einer zweiten Kunststoffkomponente. Die erste
und die zweite Kunststoffkomponente sind haftungsinkompatibel und
das wenigstens eine zweite Element ist durch Umspritzen von einem
oder mehreren ersten Elementen mit der zweiten Kunststoffkomponente gebildet
und an dem ersten Element verschieblich geführt. Die erfindungsgemäße Bürste bietet
die Möglichkeit,
durch Umspritzen der zweiten Komponente um das erste Element eng
aneinander liegende Führungsflächen unter
Vermeidung von Spalten, in denen sich Verunreinigungen festsetzen
können, auszubilden.
Das wenigstens eine zweite Element ist bei der erfindungsgemäßen Bürste durch
Umspritzen von einem oder mehreren der ersten Elemente mit der zweiten
Kunststoffkomponente gebildet. Dementsprechend erfolgt die Ausbildung
des wenigstens einen zweiten Elementes und die Anordnung des zweiten
Elementes an dem Bürstenkopf
simultan. Auf Fügeschritte
zum Verbinden separat hergestellter und den Bürstenkopf bildender Elemente
kann verzichtet werden. Die Relativverschieblichkeit zwischen dem wenigstens
einen ersten und dem wenigstens einen zweiten Element wird erfindungsgemäß dadurch
bewirkt, dass die zweite Kunststoffkomponente und die erste Kunststoffkomponente
haftungsinkompatibel sind. Dementsprechend kann das wenigstens eine zweite
Element an der üblicherweise
eben ausgebildeten Führungsfläche zwischen
dem ersten und dem zweiten Element zum Ausgleich an die zu reinigende Kontur
gleiten. Diese Gleitbewegung kann in Längsrichtung der Borstenbündel oder
beispielsweise auch in Querrichtung der Borstenbündel, d.h. in der senkrecht
zu den Borstenbündeln
aufgespannten Ebene erfolgen. Das erste und/oder das zweite Element können ein
oder mehrere Borstenbündel
tragen. Durch angepasste Gestaltung des Borstenfeldes und Zuordnung
einzelner Borstenbündel
oder Gruppen von Borstenbündeln
zu den entsprechenden ersten und/oder zweiten Elementen ist es dementsprechend möglich, eine
an die jeweiligen Anforderungen angepasste und mit der erforderlichen
Nachgiebigkeit ausgestattete Bürste
herzustellen.
-
Im
Hinblick auf eine möglichst
einfache Herstellung der Bürste
wird gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
dass das wenigstens eine zweite Element durch Einspritzen der zweiten
Komponenten in einen an dem ers ten Element ausgebildeten und/oder
zwischen zwei ersten Elementen ausgesparten Freiraum ausgebildet
ist. Mit anderen Worten wird bei dieser bevorzugten Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Bürste ein
Teil der Kavität
für die
zweite Kunststoffkomponente durch das bzw. die ersten Elemente gebildet.
-
Zur
Versiegelung der Führungsflächen gegenüber einer
Verschmutzung und/oder zur Sicherung des zweiten Elementes gegenüber dem
ersten Element wird gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
dass die Bewegungsrichtung des verschieblich geführten zweiten Elementes ein
mit dem ersten Element verbundenes drittes Element aus einem weichelastischen
Kunststoff vorgesehen ist. Dieses dritte Element ist vorzugsweise
durch Umspritzen des ersten und zweiten Elementes ausgebildet, wobei
die jeweiligen Kunststoffkomponenten für das erste, zweite und dritte
Element vorzugsweise derart ausgewählt werden, dass das dritte
Element mit dem ersten Element eine stoffschlüssige Verbindung eingeht. Alternativ
oder ergänzend
kann diese stoffschlüssige
Verbindung auch durch Formschluss zwischen dem ersten Element und
dem dritten Element bewirkt bzw. erhöht werden.
-
Weitere
Vorteile der erfindungsgemäßen Bürste sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
-
Zur
Lösung
des verfahrensmäßigen Problems
wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer Bürste,
insbesondere Zahnbürste
mit einem Borstenbündel
aufweisenden Bürstenkopf
vorgeschlagen, bei dem wenigstens ein den Bürstenkopf teilweise ausbildendes
erstes Element aus einer ersten Kunststoffkomponente spritzgegossen
wird und nachfolgend das wenigstens eine erste Element zur Ausbildung
wenigstens eines zweiten, formschlüssig an dem ersten Element
anliegenden zweiten Elementes mit einer Kunststoffkomponente umspritzt
wird, die gegenüber
der ersten Kunststoffkomponente haftungsinkompatibel ist. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich insbesondere zur Herstellung der erfindungsgemäßen Bürste und
bietet die Möglichkeit,
die ersten und zweiten, jeweils Borstenbündel tragenden Elemente eng
aneinander anliegend in einem Urformverfahren herzustellen, ohne
dass die beiden Elemente fest miteinander verbunden werden.
-
Die
an der Bürste
vorgesehenen Borstenbündel
können
an dem ersten bzw. zweiten Element beim Einspritzen der jeweiligen
Kunststoffkomponenten für
das erste bzw. zweite Element mit den jeweiligen Elementen verbunden
werden, wie dies beispielsweise aus den auf die vorliegende Anmelderin zurückgehenden
DE 891 49 sowie
DE 38 32 520 bekannt ist. Bei einer
alternativen Verfahrensführung können die
ersten und zweiten Elemente auch nachträglich bestopft werden. Dies
bedeutet, dass zunächst
der Bürstenkopf
zumindest durch Spritzgießen
der ersten und zweiten Komponente hergestellt wird und nachfolgend
Borstenbündel
in die jeweiligen Elemente eingebracht werden.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird
das wenigstens eine erste und das wenigstens eine zweite Element
durch eine dritte Kunststoffkomponente umspritzt, die sich hierbei
mit wenigstens dem oder den ersten Elementen verbindet, wodurch
die Möglichkeit geschaffen
wird, das verschieblich gegenüber
dem ersten Element gelagerte zweite Element auf einfache Weise durch
Umspritzen mit der dritten Komponente an dem Bürstenkopf zu sichern.
-
Weitere
Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigen:
-
1 eine
Längsschnittansicht
eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Bürstenkopfes
einer erfindungsgemäßen Bürste;
-
2 das
in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel in der Draufsicht;
-
3 das
in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
mit Borsten in einer Ausgangsstellung;
-
4 das
in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
mit Borsten in einer ausgelenkten Stellung des zweiten Elementes;
-
5 u. 6 eine
Draufsicht auf den Bürstenkopf
eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Bürste;
-
7 das
in 5 und 6 gezeigte Ausführungsbeispiel
in einer Seitenansicht; und
-
8 das
Ausführungsbeispiel
der 5 bis 7 in einer ausgelenkten Stellung
des zweiten Elementes.
-
Die 1 und 2 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
eines Bürstenkopfes 2 einer
lediglich mit ihrem Bürstenhals 3 angedeuteten
Zahnbürste. Der
Bürstenkopf 2 weist
ein erstes Element 4 auf, welches mehrere in Längsrichtung
hintereinander liegende Reihen von Ausnehmungen 6 für Borstenbündel aufweist.
Am vorderen Ende des Bürstenkopfes 2 bildet
das erste Element 4 einen Freiraum in Form einer in der
Draufsicht (vgl. 2) in etwa halbkreisförmige Aussparung 8 aus.
Wie der 1 zu entnehmen ist, durchsetzt
diese Aussparung 8 den Bürstenkopf 2, d.h.
erstreckt sich von der die Ausnehmungen 6 ausbildenden
Oberfläche
des ersten Elementes 4 des Bürstenkopfes 2 bis
zu dessen Unterseite. Im Bereich der Oberseite bildet das erste
Element 4 einen in die Aussparung 6 hineinragenden
Kragen 10 aus, der oberflächenbündig mit der Oberfläche des ersten
Elementes 4 abschließt.
-
Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das erste Element 4 aus Polypropylen (PP) gebildet und
innerhalb der Aussparung 8 befindet sich ein zweites Element 12,
welches in der in 1 gezeigten Ausgangsstellung
bündig
mit der Ober- und Unterseite des ersten Elementes 4 ist.
Dieses zweite Element 12 weist ebenfalls Ausnehmungen 6 für zwei hintereinander
liegende Reihen von in den 1 und 2 nicht
gezeigten Borstenbündeln
auf.
-
Zur
Herstellung des in den 1 und 2 gezeigten
Teils des Ausführungsbeispiels
einer Zahnbürste
werden folgende Schritte durchgeführt: Zunächst wird in eine erste Spritzgießform die
erste Kunststoffkomponente, vorliegend Polypropylen eingespritzt.
Diese erste Kunststoffspritzgießform
hat einen in das Formnest hineinragenden Kern, der in seinen Abmessungen
der Aussparung 8 entspricht. Beim Einspritzen der ersten
Kunststoffkomponente wird die Aussparung 8 aufgrund des
Kernes in dem ersten Element 4 ausgespart. Der Kern kann
fest oder beweglich an der ersten Spritzgießform ausgebildet sein. Im
letzten Fall wird der Kern nach hinreichender Erstarrung der ersten
Kunststoffkomponente gezogen und nachfolgend wird eine zweite Kunststoffkomponente,
vorliegend Polyamid in die Aussparung 8 eingespritzt. Die
Kunststoffkomponenten sind derart, gegebenenfalls durch Modifikation
aufeinander abgestimmt, dass das zweite Element 12 an nicht an
den durch das erste Element 4 gebildeten und die Aussparung 8 umgebenden
Wandungen haftet. Dementsprechend kann das zweite Element 12 in Längsrichtung
der Aussparung 8 längsverschoben werden.
Der Kragen 10 sichert das zweite Element einer Bewegungsrichtung
und verhindert hierbei, dass das zweite Element 12 die
Oberfläche
des Bürstenkopfes 2 überragt
bzw. durch Ausschieben in diese Richtung aus der Aussparung 8 verloren
geht.
-
Wie
insbesondere den 3 und 4 zu entnehmen
ist, befindet sich auf der Rückseite
des Bürstenkopfes 2 ein
schichtförmig
ausgebildetes drittes Element 16, welches flächig sowohl
an dem ersten Element 4 als auch an dem zweiten Element 12 anliegt
und aus einem weichelastischen Kunststoff (TPE) gebildet ist. Genauer
gesagt haftet das dritte Element 16 an der Rückseite
des ersten Elementes 4 an. Im Bereich der Aussparung 8 kann
zwischen dem dritten Element 16 und dem ersten Element 4 ein
die Aussparung 8 umgebender haftfreier Randbereich ausgebildet
sein, so dass sich hier das dritte Element 16 in einer
nachstehend unter Bezugnahme auf 4 beschriebenen
Weise von der Rückseite
des ersten Elementes 4 abheben kann.
-
Die 3 und 4 zeigen
ein Ausführungsbeispiel
mit an dem ersten und dem zweiten Element 4, 12 angebrachten
Borstenbündeln.
Es ist zu sehen, dass das erste Element 4 erste Borstenbündel 18 aufweist,
welche länger
als zweite Borstenbündel 20 sind,
die an dem zweiten Element 12 befestigt sind. Zur Befestigung
der Borstenbündel 18, 20 werden
diese nachträglich
bestopft, d.h. in die an dem ersten und dem zweiten Element 4, 12 ausgesparten
Ausnehmungen 6, 14 zusammen mit metallischen Ankern
eingebracht und in diesen Ausnehmungen verkeilt.
-
Bei
der Benutzung des in den 1 bis 4 gezeigten
Ausführungsbeispiels
drücken
insbesondere die vorderen Borstenbündel 20 gegen die zu
reinigende Fläche
innerhalb der Mundhöhle.
Aufgrund der verschieblichen Lagerung des zweiten Elementes 12 in
der Aussparung 8 kann das zweite Element 12 einem stärkeren Druck
in Längsrichtung der Borstenbündel 20 ausweichen.
Es drückt
hierbei (vgl. 4) gegen das dritte Element 16,
welches aufgrund seiner elastischen Eigenschaften und dem Umstand,
dass ein die Aussparung 8 umgebender haftfreier Randbereich
vorgesehen ist, eine gewisse Ausgleichsbewegung zulässt, die
derart bemessen ist, dass sich die nutzungsseitigen Enden der Borstenbündel in
dieser ausgelenkten Stellung des zweiten Elementes 12 in
etwa auf Höhe
der anderen Borstenbündel 18 befindet.
Bei nachlassender Beanspruchung wird das zweite Element 12 zusammen mit
den Borstenbündeln 18 aufgrund
der elastischen Eigenschaften des dritten Elementes 16 in
seiner Ausgangslage, die in 3 gezeigt
ist, zurückgestellt.
Bei dieser Verschiebebewegung des zweiten Elementes 12 entlang
der Längsrichtung
der Borstenbündel 20 wird
das zweite Element 12 eng anliegend an der inneren Wandung
der Aussparung 8 geführt.
Da das zweite Element 12 durch Umspritzen der Aussparung 8,
mit der das zweite Element 12 bildenden Polyamid-Komponente
ausgeformt ist, wird das zweite Element 12 im Wesentlichen spaltfrei
in Längsrichtung
der Borstenbündel 20 in
jeder beliebigen Lage an dem ersten Element 4 gehalten.
-
Ein
alternatives Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Bürste wird
nachfolgend ebenfalls anhand eines Ausführungsbeispiels einer Zahnbürste unter
Bezugnahme auf die 5 bis 8 vorgestellt.
Gleiche Bauteile sind gegenüber
dem vorher diskutierten Ausführungsbeispiel
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Der
Bürstenkopf 2 besteht
aus einem Bürstenkopfgrundelement 24,
welches einstückig
mit dem Bürstenhals 3 aus
einer ersten Kunststoffkomponente ausgeformt ist. Das Bürstenkopfgrundelement 24 weist
drei Segmente 26 auf, welche über zwei parallel zueinander
verlaufende Stege 28 zu einem einheitlichen Bauteil verbunden
sind. Die Segmente 26 weisen jeweils zwei in Längsrichtung
der Bürste
hintereinander angeordnete Reihen von Ausnehmung 6 zur
Aufnahme von Borstenbündeln 18, 20 (vgl. 7, 8)
auf.
-
Zwischen
den Segmenten 26 sind – wie
der 6 zu entnehmen ist – zwei unabhängig voneinander
ausgebildete zweite Elemente 30 angeordnet. Diese zweiten
Elemente 30 haben in einer Querschnittansicht, d.h. bei
einer Schnittansicht rechtwinklig zu der Längsachse der Bürste, eine
Grundfläche,
die in etwa so groß wie
die maximale Grund fläche
der Segmente 26 ist. Dementsprechend wird durch die Segmente 26 und
die zweiten Elemente 30 ein hinsichtlich der äußeren Kontur
im Wesentlichen absatzfreier Bürstenkopf 2 ausgeformt.
-
Die
zweiten Elemente 30 sind mittels Umspritzen des Bürstenkopfgrundelementes 24 ausgeformt.
Hierzu werden beispielsweise in einer zweiten Spritzgießform, in
der das Bürstenkopfgrundelement 24 umspritzt
wird, unmittelbar benachbart zu den Segmenten 26 Abstandsplatten
eingebracht, welche Ausnehmungen haben, die in etwa den Abmessungen
der Stege 28 entsprechen und diese eng umgreifen. Zwischen
gegenüberliegenden
Abstandsplatten wird eine Kavität
für das
zweite Element 30 gebildet. Die in diese Kavität eingespritzte
zweite Kunststoffkomponente erstarrt in dieser Kavität. Da die
zweite Komponente haftungsinkompatibel mit der das Bürstenkopfgrundelement 24 bildenden
ersten Kunststoffkomponente ist, legt sich zwar das zweite Element
im Bereich der Stege 28 an diese an, wird aber nicht mit dem
Bürstenkopfgrundelement 24 verbunden.
Nach dem Entformen sind die jeweiligen zweiten Elemente 30 entlang
der die einzelnen Elemente 30 in die zwischen den Segmenten 26 ausgesparten
Freiräumen 8 durchsetzenden
Stege 28 verschieblich geführt. Hierbei bilden die Stege 28 mit
ihrer äußeren Umfangsfläche jeweils
die Führungsflächen für die Verschiebebewegung
der zweiten Elemente 30 relativ zu dem Bürstenkopfgrundelement 24.
Die zweiten Elemente 30 umgeben die jeweiligen Stege 28 vollumfänglich,
so dass die zweiten Elemente 30 durch Formschluss und unverlierbar
an dem Bürstenkopfgrundelement 24 gesichert
sind.
-
Die
Funktionsweise der mit den Borstenbündeln 18, 20 versehenen
Bürste
ist in den 7 bis 8 dargestellt.
Die 7 zeigt die Zahnbürste nach der Beborstung mit
unterschiedlich langen ersten Borstenbündeln 18, die an den
Segmenten 26 befestigt sind, und zweiten, längeren Borstenbündeln 20,
die in den jeweiligen zweiten Elementen 30 verankert sind.
Bei der Benutzung der Bürste
können
die jeweiligen zweiten Elemente 30 eine Ausgleichsbewegung
im Wesentlichen rechtwinklig zu der Längserstreckung der Borstenbündel 18, 20 durchführen, um
beispielsweise die längeren
Borstenbündel 20 in ihrer
bevorzugten Lage einem Interdentalraum 32 zu halten. Die
Ausgleichsbewegung der zweiten Elemente 30 erfolgt entlang
der Stege 28 und endet, wenn diese gegen eines der Segmente 26 stoßen. Die
enge Führung
zwischen den Stegen 28 und den korrespondierend hierzu
an den zweiten Elementen 30 ausgebildeten Führungsaufnahmen
verhindert, dass diese Führung
verschmutzt wird. Die ansonsten zwischen den zweiten Elementen 30 und
den jeweiligen Segmenten 26 freiliegenden Flächen lassen
sich gut reinigen, da diese vollständig eben sind.
-
Bei
einer Abwandlung zu den in den 5 bis 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel
befindet sich beispielsweise zwischen den jeweiligen zweiten Elementen 30 und
den ortsfesten Segmenten 26 jeweils ein drittes Element
aus einem kompressiblen weichelastischen Kunststoff, welcher zumindest
im Bereich der Außenumfangsfläche des
Bürstenkopfes 2 flüssigkeitsdicht
ist und beispielsweise aufgrund von Adhäsion an dem zugeordneten zweiten
Element 30, wie auch an dem Segment 26 haftet.
Dieses dritte elastische Element kann durch Umspritzen des in 6 gezeigten
Bürstenkopfes
mit der dritten Komponente gebildet sein. Hierbei wird die dritte Komponente
jeweils in die identisch breiten Zwischenräume zwischen den jeweils zweiten
Elementen 30 und den Segmenten 26 eingespritzt.
Bei einer Verschiebebewegung der zweiten Elemente 30 relativ
zu den Segmenten 26 erfolgt auf einer Seite des zweiten
Elementes 30 jeweils eine Expansion des dritten Elementes
und auf der anderen Seite eine Kompression. Das expandierte dritte
Element überbrückt den
sich verbreiternden Spalt zwischen dem zweiten Element 30 und
dem Segment 26, wohingegen das komprimierte dritte Element
sich leicht nach außen
wölbt.
Jedenfalls wird aber durch das dritte Element verhindert, dass Verschmutzung
und Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen den jeweiligen zweiten
Elementen 30 und den Segmenten 26 eindringt. Auf
diese Weise kann auch gewährleistet
werden, dass sich Bakterien und Verschmutzungen an der Bürste einnisten.
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele
beschränkt
und so kann beispielsweise auch bei dem in den 1 bis 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel
zunächst
das vordere Element 12 spritzgegossen und danach der überwiegende
Teil des Bürstenkopfes
durch Spritzgießen
des Elementes 4 unter formschlüssiger Anlage an das vordere
Element 12 ausgeformt werden. Ebenso kann bei dem in den 5 bis 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel
die Herstellung dadurch erfolgen, dass zunächst die Elemente 30 mit
Ausnehmungen zur Aufnahme der späteren
Stege 28 spritzgegossen und nachfolgend die Segmente 26, 28 und 3 durch
Spritzgie ßen
ausgeformt werden. Hierbei erstarren die Stege 28 in entsprechenden
an den Elementen 30 ausgeformten Kanälen, so dass eine formschlüssige Anlage
zwischen beiden Elementen geschaffen ist.
-
- 2
- Bürstenkopf
- 3
- Bürstenhals
- 4
- erstes
Element
- 6
- Ausnehmung
- 8
- Aussparung,
Freiraum
- 10
- Kragen
- 12
- zweites
Element
- 14
- Ausnehmung
- 16
- drittes
Element
- 18
- Borstenbündel
- 20
- Borstenbündel
- 24
- Bürstenkopfgrundelement
- 26
- Segment
- 28
- Steg
- 30
- zweites
Element
- 32
- Interdentalraum