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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung, bestehend aus einem Griffverbinder
und zumindest zwei Elektroinstallationsgeräten, welche jeweils zumindest
ein Betätigungselement
aufweisen, sowie einen Griffverbinder zur mechanischen Kopplung
der zumindest zwei Betätigungselemente
der zumindest zwei Elektroinstallationsgeräte.
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Häufig sind
Schutzschaltgeräte
bei industriellen Anwendungen und im Anlagenbau modular aufgebaut
und umfassen neben einem Hauptmodul in Form der eigentlichen Schutzschalteinheit
auch weitere, frei anbaubare Zusatzmodule, beispielsweise eine Hilfsstromschaltereinheit,
eine Fehlersignalschaltereinheit, eine Arbeitsstromauslösereinheit oder
eine Unterspannungsauslösereinheit.
Jedes dieser Module weist dabei jeweils ein Betätigungselement zur Auslösung einer
Schalthandlung auf. Dabei soll der Schaltvorgang am Hauptmodul sowie
in allen angeschlossenen Zusatzmodulen gemeinsam ausgelöst werden.
Zur mechanischen Kopplung der Betätigungselemente weist jedes
der Betätigungselemente
einen Griff-Vorsprung auf, welcher in eine Griff-Bohrung des Betätigungselements
des benachbarten Moduls eingreift. Ein derartiger Verbindungsmechanismus
ist beispielsweise aus der
DE
38 20 113 C1 bekannt.
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Weiterhin
sind aus der Offenlegungsschrift
DE 42 33 852 A1 sowie aus der Patentschrift
DE 28 55 040 C2 Griffverbinder
bekannt, die einen Längskörper mit
zwei mechanischen Kontaktabschnitten und einem dazwischen angeordneten Überbrückungsabschnitt
aufweisen und jeweils zur mechanischen Kopplung zweier Betätigungselemente
bestimmt sind. Hierzu werden die Betätigungselemente an dem Überbrückungsabschnitt
befestigt bzw. angekoppelt.
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Aus
der Druckschrift
US
6,541,719 B1 sind eine Anordnung sowie ein Griffverbinder
nach dem jeweiligen Oberbegriff des jeweils unabhängigen Anspruchs
bekannt.
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Aus
der
WO 2005/101435
A1 eine Schaltvorrichtung mit zwei Schaltstellen zum Schalten
eines Neutralleiters sowie eines Phasenleiters bekannt, bei der
der Schaltzeitpunkt der Schaltstelle des Neutralleiters beim Ausschalten
dem Schaltzeitpunkt der Schaltstelle des Phasenleiters nacheilt,
um eine annähernd
lastfreie Trennung der Schaltstelle im Strompfad des Neutralleiters
zu realisieren.
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Weiterhin
ist aus der
US 3,286,071
A ist ein Griffverbinder bekannt, welcher mit zwei nebeneinander
angeordneter Betätigungselemente
zweier benachbart angeordneter Schaltgeräte mechanisch koppelbar ist,
so dass ein gleichzeitiges manuelles Betätigen der beiden nebeneinander
angeordneten Betätigungselemente
ermöglicht
wird.
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Ferner
ist aus der Patentschrift
GB
1 548 411 ein Griffverbinder bekannt, der zur mechanischen Kopplung
von insgesamt vier Betätigungselementen bestimmt
ist und zu diesem Zweck sämtliche
der an den Griffverbinder anzukoppelnden Betätigungselemente übergreift.
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Auch
wenn der Schaltvorgang am Hauptmodul sowie in allen angeschlossenen
Zusatzmodulen gemeinsam ausgelöst
werden soll, so ist es dennoch in einigen Anwendungsfällen vorteilhaft,
die einzelnen Schaltstellen nicht exakt gleichzeitig zu schalten. Bei
einer Sternschaltung mit 230°V
Dreiphasenwechselstrom werden beispielsweise die drei Phasenstränge eines
Drehstromsystems an jeweils einem Ende zusammengeschaltet. Der so
entstandene Zusammenschluss bildet den so genannten Sternpunkt oder
Neutralpunkt, der mit dem Neutralleiter verbunden ist. Die freien
Enden sind mit den Außenleitern verbunden.
Bei der in Deutschland üblichen
Phasenspannung liegen zwischen einem der Außenleiter der Sternschaltung
und dem Neutralleiter 230°V
an; zwischen zwei Außenleitern
liegt hingegen eine Spannung von ca. 400°V an.
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Zum
Schalten derartiger Sternschaltungen, welche drei Phasenpole sowie
einen N-Pol für
den Neutralleiter umfassen, werden 4-polige Leitungsschutzschalter
eingesetzt. Dabei ist es von Vorteil, den N-Pol beim Einschalten
mit einem zeitlichen Vorlauf vor den drei Phasenpolen und beim Ausschalten mit
einem entsprechenden zeitlichen Nachlauf zu schalten. Dies ist vorteilhaft,
da die einzelnen Schaltstellen beim Schalten nie exakt gleichzeitig öffnen bzw.
schließen.
Ohne einen entsprechenden zeitlichen Vorlauf des N-Pols könnte es
demnach passieren, dass beim Einschalten die Phasenpole zeitlich vor
dem N-Pol kontaktiert werden. Dies führt dazu, dass an einem elektrischen
Verbraucher, welcher an einem der Phasenstränge angeschlossen und dementsprechend
für Spannungen
von 230°V
ausgelegt ist, beim Einschalten kurzfristig die Spannung zwischen
zwei Außenleitern
von 400°V
anliegt, bis die dem N-Pol zugeordnete Schaltstelle ebenfalls kontaktiert
ist und der Strom über
den Neutralleiter abfließen
kann. Gerade bei empfindlichen Verbrauchern kann eine derartige Überspannung
zu Beschädigungen
führen.
Aus demselben Grund wäre
es für
den elektrischen Verbraucher beim Ausschalten schädlich, wenn
die Phasenpole vor dem N-Pol geschaltet, d. h. geöffnet würden.
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Eine
Möglichkeit
zur Realisierung des N-Pol Vorlaufs besteht darin, die Schaltmechanik
im Inneren des Schaltgeräts
zu verändern,
beispielsweise durch eine entsprechende Prägung, d. h. eine spezielle
Formgebung des Bewegtkontakts des N-Pols, so dass dieser beim Einschalten
des 4-poligen Leitungsschutzschalters vor den übrigen Schaltstellen der Phasenpole
kontaktiert wird. Aufgrund der speziellen Formgebung des Bewegtkontakts
des N-Pols ist jedoch eine größere Anzahl
an Produktvarianten sowie der hierzu benötigten Werkzeuge verbunden, was
zu deutlich höhere
Herstellkosten führt.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine kostengünstige Alternative
zur Realisierung des N-Pol Vorlaufs anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Anordnung, bestehend aus
einem Griffverbinder und mehreren Elektroinstallationsgeräten, sowie durch
den erfindungsgemäßen Griffverbinder
gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
nach Anspruch 1 umfasst mindestens zwei Elektroinstallationsgeräte, insbesondere
zwei Leitungsschutzschalter, wobei jedes der mindestens zwei Elektroinstallationsgeräte ein Betätigungselement
zum Schalten zumindest einer Schaltstelle des jeweiligen Elektroinstallationsgeräts aufweist.
Ferner umfasst die Anordnung einen Griffverbinder, mit dem die Betätigungselemente
zum gemeinsamen Schalten gekoppelt sind. Der Griffverbinder weist
zumindest zwei Aufnahmen zum Ankoppeln der Betätigungselemente auf, wobei die
Aufnahmen zueinander einen Versatz aufwei sen, der bei Betätigung des
Griffverbinders ein zeitlich versetztes Schalten der Schaltstellen
der mindestens zwei Elektroinstallationsgeräte bewirkt.
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Unter
dem Begriff „Koppeln” ist hierbei
das Ausbilden einer Wirkverbindung zu verstehen, derart, dass mehrere
Betätigungselemente
durch mechanische Kopplung bei Betätigung des Griffverbinders gemeinsam
bewegt werden, so dass die Schaltstellen der zugeordneten Elektroinstallationsgeräte gemeinsam
geschaltet werden. Der Begriff „Ankoppeln” bezeichnet hingegen das Befestigen
eines oder mehrerer der Betätigungselemente
an dem Griffverbinder.
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Indem
die Betätigungselemente
relativ zueinander versetzt an dem Griffverbinder angekoppelt (d.
h. an dem Griffverbinder befestigt) sind und somit relativ zueinander
eine unterschiedliche Stellung aufweisen, kann ein zeitlicher Versatz,
d. h. ein zeitlicher Vor- oder Nachlauf einer bestimmten, vordefinierten Schaltstelle
realisiert werden. Auf diese Weise wird beim Betätigen des Griffverbinders die
betreffende Schaltstelle eines der mindestens zwei Elektroinstallationsgeräte zeitlich
versetzt zu den Schaltstellen der übrigen Elektroinstallationsgeräte der Anordnung geschaltet.
Die räumlich
versetzte Anordnung des betreffenden Betätigungselements führt somit
zu einem zeitlichen Versatz beim Schalten. Dieser Versatz kann beispielsweise
zur Realisierung des Vorlaufs des N-Pols beim Einschalten genutzt
werden. Beim Ausschalten ergibt sich dann relativ zu den übrigen Schaltstellen
ein entsprechender Nachlauf des N-Pols. Für den Fall, dass das betreffende
Elektroinstallationsgerät über mehrere
Schaltstellen verfügt, welche
gemeinsam mit einem Betätigungselement schaltbar
sind, ist es auch möglich,
mehrere Schaltstellen gemeinsam mit dem entsprechenden zeitlichen
Versatz oder auch jeweils einzeln mit einem individuellen zeitlichen
Vor- bzw. Nachlauf auszustatten. Gleiches ist bei einer Anordnung
mit mehr als zwei Elektroinstallationsgeräten möglich, wenn mehrere Betätigungselemente
einen räumlichen Versatz zu
den übrigen
Betätigungselementen
aufweisen, so dass bei Betätigung
des Griffverbinders die Schaltstellen der mehreren Elektroinstallationsgeräte zeitlich
versetzt zu den Schaltstellen der übrigen Elektroinstallationsgeräte der Anordnung
geschaltet werden.
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Der
Versatz der Aufnahmen des Griffverbinders zum Ankoppeln der Betätigungselemente
verläuft
dabei in einer Betätigungsrichtung
der Betätigungselemente,
so dass zumindest eines der Betätigungselemente
in der Betätigungsrichtung
einen durch den Versatz festgelegten Vorlauf vor dem bzw. den anderen
Betätigungselementen
aufweist. Beispielsweise können
die Betätigungselemente
relativ zum jeweils zugeordneten Elektroinstallationsgerät linear
verschiebbar oder drehbeweglich gelagert bzw. bedienbar sein. Bei
linear verschiebbaren Betätigungselementen
ergibt sich hieraus bei parallel nebeneinander angeordneten Elektroinstallationsgeräten bzw.
deren Betätigungselementen
ein linearer Versatz in der Betätigungsrichtung
der Betätigungselemente.
Entsprechend ergibt sich bei drehbeweglich betätigbaren Betätigungselementen
bei achsgleicher Drehbewegung ein Winkelversatz um einen bestimmten
Drehwinkel. In beiden Fällen
führt die
versetzte Ankopplung der Betätigungselemente
an den Aufnahmen des Griffverbinders zu einem räumlichen Versatz zumindest
eines der Betätigungselemente, welcher
zu einem zeitlichen Versatz der dem Betätigungselement zugeordneten
Schaltstelle führt.
Ein räumlicher
Vorlauf eines der Betätigungselemente führt demnach
zu einem zeitlichen Vorlauf der dem Betätigungselement zugeordneten
Schaltstelle, wohingegen ein räumlicher
Nachlauf eines der Betätigungselemente
zu einem zeitlichen Nachlauf der dem Betätigungselement zugeordneten
Schaltstelle führt.
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Weiterhin
ist es möglich,
die Schaltreihenfolge der mehreren Elektroinstallationsgeräte durch eine
entsprechend versetzte Ankopplung an den Griffverbinder zu verändern. Beispielsweise
ist es möglich,
die Betätigungselemente
einzeln an ihnen zugeordneten und entsprechend ausgebildeten Aufnahmen
des Griffverbinders anzuordnen, beispielsweise durch Aufklicken
oder Klipsen. Es ist jedoch ebenso möglich, zumindest eine der Aufnahmen
derart auszugestalten, dass mehrere Betätigungselemente an der Aufnahme
angekoppelt werden können.
Dies kann ebenfalls mittels Aufklicken oder Klipsen, oder auch durch
Aufstecken oder Aufschieben des Griffverbinders auf die mehreren
Betätigungselemente
erfolgen.
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Ferner
ist es möglich,
den durch den erfindungsgemäßen Griffverbinder
realisierten Vorlauf des N-Pols beim Einschalten mit dem durch die
spezielle Formgebung des Bewegtkontakts des N-Pols realisierten
Vorlauf zu kombinieren. Beim Einschalten des 4-poligen Leitungsschutzschalters
mittels einer Griffbrücke
kann es aufgrund der Eigenelastizität der Griffbrücke zu einer
Durchbiegung der Griffbrücke
kommen, aufgrund der die einzelnen Schaltstellen nicht gleichzeitig
kontaktiert werden. Der durch die spezielle Formgebung des Bewegtkontakts
des N-Pols beabsichtigte Effekt des N-Pol-Vorlaufs könnte dadurch
wirkungslos werden. Um sicherzustellen, dass beim Einschalten des
4-poligen Leitungsschutzschalters der N-Pol eindeutig vor den Phasenpolen kontaktiert
wird, kann der Vorlauf des N-Pols aufgrund der Prägung des
Bewegtkontakts des N-Pols mit dem aus der Verwendung des erfindungsgemäßen Griffverbinders
resultierenden N-Pol-Vorlauf kombiniert werden. Die Betriebssicherheit
des 4-poligen Leitungsschutzschalters wird dadurch deutlich erhöht.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung ist eines der Elektroinstallationsgeräte zum Schalten
eines Neutralleiters vorgesehen, wobei die dem Neutralleiter zugeordnete
Schaltstelle zeitlich versetzt zu den anderen Schaltstellen schaltbar
ist.
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Damit
kann die Schaltstelle des N-Pols zeitlich versetzt zu der bzw. den
anderen Schaltstellen, die beispielsweise dem Schalten der Phasenpole dient
bzw. dienen, geschaltet werden. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass beispielsweise beim Einschalten, d. h. bei Betätigen des
Griffverbinders, der N-Pol
vor der bzw. den anderen Schaltstellen, welche beispielsweise einen
oder mehrere Phasenpole schalten, kontaktiert wird. Entsprechend
ist sichergestellt, dass der N-Pol beim Ausschalten zuletzt getrennt
wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Anordnung umfasst
die Anordnung vier Elektroinstallationsgeräte, deren Betätigungselemente
mit Hilfe des Griffverbinders gekoppelt und somit gemeinsam betätigbar sind.
Dabei sind drei der vier Elektroinstallationsgeräte zum Schalten von Phasenleitungen
und eines zum Schalten des Neutralleiters vorgesehen, wobei die
dem Neutralleiter zugeordnete Schaltstelle beim Einschalten zeitlich
vor den anderen Schaltstellen geschaltet wird.
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In
der Drehstromtechnik stellen derartige Vierleitersysteme, bestehend
aus drei Phasenleitungen und einem Neutralleiter, vor allem im Niederspannungsbereich
eine gängige
Ausgestaltungsform dar. Dabei können über den
Neutralleiter die Ausgleichsströme
zwischen den einzelnen Phasenleitungen abfließen. Beim Schalten eines derartigen
Vierleitersystems müssen
demnach alle Leitungen einzeln geschaltet werden, wobei jeder Leitung
ein eigenes Schaltgerät
zugeordnet ist. Beim Einschalten ist es dabei vorteilhaft, zuerst
die Kontakte des Neutralleiters zu schließen, bevor die Kontakte der
drei Phasenleitungen geschlossen werden. Hierdurch können angeschlossene
Verbraucher vor Überspannungen, wie
sie im Fehlerfall auftreten können,
geschützt
werden. Um den erforderlichen zeitlichen Vorlauf des N-Pols beim
Einschalten zu realisieren, ist das Betätigungselement desjenigen Schaltgeräts, welches
die Schaltstelle des Neutralleiters beinhaltet, mit einem räumlichen
Versatz an dem Griffverbinder angeordnet. Somit weist dieses Betätigungselement
bei einer Betätigung
des Griffverbinders beim Einschalten einen räumlichen Vorlauf auf, welcher
zu einem vorzeitigen Schalten der zugeordneten Schaltstelle vor
den übrigen
Schaltstellen führt.
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Der
erfindungsgemäße Griffverbinder
dient der mechanischen Kopplung von zumindest zwei Betätigungselementen,
wobei jedes der Betätigungselemente
einem Elektroinstallationsgerät – insbesondere
einem Leitungsschutzschalter – zugeordnet
und zum Schalten zumindest einer Schaltstelle des Elektroinstallationsgeräts ausgebildet
ist. Der Griffverbinder weist dabei zumindest zwei derart zueinander versetzt
angeordnete Aufnahmen zur Ankopplung an die Betätigungselemente auf, dass die
Betätigungselemente
beim Ankoppeln an den Griffverbinder zueinander einen Versatz aufweisen,
durch den bei Betätigung
des Griffverbinders ein zeitlich versetztes Schalten der Schaltstellen
der mindestens zwei Elektroinstallationsgeräte bewirkbar ist.
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Jedes
der Betätigungselemente
ist dabei zwischen zwei Endstellungen kontinuierlich entlang seiner
jeweiligen Bahnkurve bewegbar. Unter der Bahnkurve ist dabei die
jeweilige Raumkurve oder Ortsraumkurve zu verstehen, welche derjenige
Punkt des jeweiligen Betätigungselements
beschreibt, der beim Ankoppeln mit dem Griffverbinder in Kontakt steht.
Die Bahnkurve beschreibt somit die Kinematik des jeweiligen Betätigungselements.
Im angekoppelten Zustand verlaufen die Bahnkurven der gekoppelten
Betätigungselemente
parallel zueinander, wobei zumindest eines der Betätigungselemente
entlang seiner Bahnkurve räumlich
versetzt zu den anderen Betätigungselementen
an den Griffverbinder angekoppelt ist. Dies wird durch einen Versatz
der dem betreffenden Betätigungselement
zugeordneten Aufnahme erreicht. Mit Hilfe diese Versatzes der Aufnahmen,
durch den die Betätigungselemente
in ihrer Betätigungsrichtung
räumlich
versetzt zueinander an den Griffverbinder angekoppelt sind, kann
für zumindest
eines der Betätigungselemente
in Betätigungsrichtung
einen Vorlauf vor dem bzw. den anderen Betätigungselementen realisiert
werden. Bei linear verschiebbaren Betätigungselementen ergibt sich
bei nebeneinander angeordneten Elektroinstallationsgeräten, beispielsweise
auf einer Hutschiene, bzw. bei nebeneinander angeordneten Betätigungselementen,
ein linearer Versatz in der Betätigungsrichtung der
Betätigungselemente.
Entsprechend ergibt sich bei drehbeweglich betätigbaren Betätigungselementen
bei achsgleicher Drehbewegung ein Winkelversatz um einen bestimmten
Drehwinkel. In beiden Fällen
führt die
relativ zueinander versetzte Ankopplung der Betätigungselemente an die Aufnahmen
des Griffverbinders zu einem räumlichen
Vorlauf zumindest eines der Betätigungselemente,
welcher zu einem zeitlichen Vorlauf der dem Betätigungselement zugeordneten
Schaltstelle führt.
Auf diese Weise wird ermöglicht,
dass die Schaltstellen der mindestens zwei Elektroinstallationsgeräte bei Betätigen des Griffverbinders
zeitlich versetzt schaltbar sind.
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Ferner
ist es möglich,
die Schaltreihenfolge der mehreren Elektroinstallationsgeräte durch
eine entsprechend versetzte Ankopplung der zugeordneten Betätigungselemente
an den Griffverbinder zu verändern.
Beispielsweise ist es möglich,
die Betätigungselemente
einzeln an ihnen jeweils individuell zugeordneten und entsprechend
ausgebildeten Aufnahmen des Griffverbinders anzukoppeln, beispielsweise
durch Aufklicken oder Klipsen. Es ist jedoch ebenso möglich, zumindest
eine der Aufnahmen derart auszugestalten, dass mehrere Betätigungselemente
an die eine Aufnahme angekoppelt werden können. Dies ist beispielsweise
durch Aufstecken oder Aufschieben der betreffenden Aufnahme des Griffverbinders
auf die mehreren Betätigungselemente
realisierbar.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung des Griffverbinders sind die Aufnahmen
zur Ankopplung von um einen Drehpunkt drehbar gelagerten Betätigungselementen
ausgebildet, wobei die Aufnahmen hierfür relativ zueinander einen
Versatz um einen definierten Winkel aufweisen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Griffverbinders sind
die Aufnahmen zur Ankopplung linear verschiebbarer Betätigungselemente
ausgebildet, wobei die Aufnahmen hierfür relativ zueinander einen
Versatz um eine definierte Wegstrecke aufweisen.
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Den
beiden Ausgestaltungsformen liegt jeweils eine gängige Kinematik für das Betätigungselement
zugrunde. Die Betätigungselemente
sind dabei entweder als linear verschiebbarer oder als drehbarer
Schalter ausgebildet. In beiden Fällen sind die Betätigungselemente
auf einfache Weise relativ zueinander versetzt an den Griffverbinder
ankoppelbar, so dass zumindest eines der Betätigungselemente einen räumlichen
Vorlauf aufweist, welcher ein zeitlich versetztes Schalten der zumindest
einen Schaltstelle des dem jeweiligen Betätigungselement zugeordneten
Elektroinstallationsgeräts
ermöglicht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Griffverbinders sind
die Aufnahmen zur formschlüssigen
Ankopplung an die Betätigungselemente ausgebildet.
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Eine
formschlüssige
Ankopplung stellt eine einfache und sichere Möglichkeit dar, die Betätigungselemente
an den Aufnahmen des Griffverbinders zu befestigen. Dabei sind die
Verbindungen zwischen den Betätigungselementen
und dem Griffverbinder einfach zu montieren. Beispielsweise kann
bei zwei zu koppelnden Betätigungselementen
jedes Betätigungselement
in eine ihm zugeordnete Aufnahme formschlüssig eingeschoben werden, wobei
die beiden Aufnahmen relativ zueinander versetzt am Griffverbinder
ausgebildet sind.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Griffverbinders ist
zumindest eine der Aufnahmen zur Ankopplung an mehrere Betätigungselemente
ausgebildet.
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Zur
Kopplung derjenigen Betätigungselemente,
deren Schaltstellen gleichzeitig geschaltet werden sollen und die
daher hinsichtlich ihrer Ankopplung an den Griffverbinder keinen
räumlichen Versatz
erfordern, stellt es eine einfach zu realisierende Möglichkeit
dar, eine Aufnahme des Griffverbinders zur Ankopplung mehrerer Betätigungselemente
auszubilden. Im Falle einer formschlüssigen Ankopplung ist es beispielsweise
möglich,
mehrere Betätigungselemente
ohne Versatz zueinander in eine einzige Aufnahme des Griffverbinders
formschlüssig
einzustecken.
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Im
Folgenden werden Ausführungsbeispiele des
Griffverbinders sowie der Anordnung, bestehend aus einem Griffverbinder
und mehreren Elektroinstallationsgeräten, unter Bezug auf die beigefügten Figuren
näher erläutert. In
den Figuren sind:
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1a und 1b schematische
Darstellungen des erfindungsgemäßen Griffverbinders
in einer perspektivischen Ansicht sowie in einer Seitenansicht,
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2a und 2b schematische,
perspektivische Darstellungen der erfindungsgemäßen Anordnung, bestehend aus
vier Elektroinstallationsgeräten,
mit und ohne Griffverbinder,
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3 eine
schematische Darstellung der Anordnung in einer Seitenansicht.
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In
den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets
mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren,
in denen das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
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1a und 1b stellen
schematische Darstellungen des erfindungsgemäßen Griffverbinders 3 dar. 1a zeigt
den Griffverbinder 2 zusammen mit den Aufnahmen 4.1, 4.2 für die Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 (siehe 2a)
in einer perspektivischen Darstellung, wohingegen 1b den eine
Seitenansicht des Griffverbinders 3 darstellt. Der Griffverbinder 3 weist
eine in einer Längsrichtung
x langgestreckte Form auf, wobei die beiden Aufnahmen 4.1 und 4.2 in
der Längsrichtung
x hintereinander am Griffverbinder 3 ausgebildet und durch einen
Steg 5 voneinander getrennt sind. Während die Aufnahme 4.1 zum
Ankoppeln mehrerer Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3 vorgesehen
und entsprechend lang dimensioniert ist, ist die Aufnahme 4.2 lediglich
zum Ankoppeln eines Betätigungselements 2.4 ausgebildet.
Es ist jedoch ebenso möglich, beide
Aufnahmen 4.1. und 4.2 zum Ankoppeln jeweils mehrerer
Betätigungselemente
auszubilden. Um die Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 formschlüssig an
dem Griffverbinder 3 zu befestigen weisen die beiden Aufnahmen 4.1 und 4.2 eine
im Querschnitt (siehe 1b) zumindest teilweise konkave Form
auf. Zur Montage des Griffverbinders 3 können die
Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 in
Längsrichtung
x in die Aufnahmen 4.1 und 4.2 eingeschoben werden.
Es sind jedoch auch andere Verbindungstechniken zum Ankoppeln der
Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 an
den Griffverbinder 3 möglich,
beispielsweise mittels Aufklicken oder Klipsen.
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Um
ein zeitlichen versetztes Schalten zumindest einer der Schaltstellen
der mehreren Elektroinstallationsgeräte 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 zu
erzielen, sind die beiden Aufnahmen 4.1 und 4.2 quer
zur Längsrichtung
x, d. h. im wesentlichen in y-Richtung,
relativ zueinander räumlich
versetzt am Griffverbinder 3 ausgebildet. Ein derart zeitlich
versetztes, d. h. früheres Schalten
einer der Schaltstellen vor den übrigen Schaltstellen
wird auch als Vorlauf der betreffenden Schaltstelle bezeichnet.
In 1b ist der räumliche Versatz
der beiden Aufnahmen für
den Fall dargestellt, dass die Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 (siehe 2a)
jeweils um einen Drehpunkt D drehbar gelagert sind. In diesem Fall
ist die Aufnahme 4.2 für
das Betätigungselement 2.4,
dessen zugeordnete Schaltstelle den Vorlauf aufweisen soll, relativ
zur Aufnahme 4.1 um einen Winkel α versetzt bzw. verdreht am Griffverbinder 3 ausgebildet.
Dies führt
dazu, dass im gekop pelten Zustand der Betätigungselemente das Betätigungselement 2.4,
welches formschlüssig
an die Aufnahme 4.2 angekoppelt ist, relativ zu den übrigen Betätigungselementen 2.1, 2.2, 2.3 einen
Winkelversatz aufweist. Dieser führt
beim Einschalten der Anordnung, d. h. beim Betätigen der Griffbrücke 3,
dazu, dass die Schaltstelle des zugehörigen Elektroinstallationsgeräts 1.4.
zeitlich vor den übrigen
Schaltstellen der weiteren Elektroinstallationsgeräte 1.1, 1.2, 1.3 kontaktiert
wird.
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In
den 2a und 2b ist
eine Anordnung, bestehend aus vier Elektroinstallationsgeräten 1.1, 1.2, 1.3, 1.4,
perspektivisch dargestellt. 2a zeigt
die Anordnung ohne Griffverbinder, während in 2b die
Anordnung mit dem erfindungsgemäßen Griffverbinder 3 dargestellt
ist. Derartige Anordnungen finden sich beispielsweise bei 4-poligen
Leitungsschutzschaltern, welche vier Schaltstellen für jeweils
einen der drei Phasenpole sowie den Neutralleiter aufweisen. 4-polige Leitungsschutzschalter werden
dann eingesetzt, wenn neben den drei Phasenpolen auch der Neutralleiter
abschaltbar ausgebildet sein soll, beispielsweise bei Außensteckdosen aus
Gründen
der Sicherheit. Auch können
länderspezifische
Vorschriften eine derartige Anordnung erforderlich machen. Die vier
Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 der
vier Elektroinstallationsgeräte 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 sind
dabei mit Hilfe des Griffverbinders 3 zum gemeinsamen Schalten
gekoppelt. Dabei werden die drei Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3,
welche den Schaltstellen zum Schalten der Phasenpole zugeordnet
sind, an der Aufnahme 4.1 des Griffverbinders befestigt.
Die Aufnahme 4.2 weist relativ zur Aufnahme 4.1 einen
Winkelversatz α (siehe 1b) auf
und dient der Ankopplung des vierten Betätigungselements 2.4,
welches dem Elektroinstallationsgerät 1.4 mit der Schaltstelle
zum Schalten des Neutralleiters zugeordnet ist. Dieser räumliche
Versatz führt
beim Schalten der Anordnung zu einem zeitlichen Vorlauf der Schaltstelle
des Neutralleiters. Somit können
sowohl zum Schalten der Phasenpole als auch zum Schalten des Neutrallei ters
identische, d. h. baugleiche Elektroinstallationsgeräte verwendet und
gleichzeitig ein Vorlauf der Schaltstelle des Neutralleiters realisiert
werden. Konstruktive Änderungen im
Inneren der Elektroinstallationsgeräte, beispielsweise eine entsprechende
Vorprägung
eines Bewegtkontakts der Schaltstelle des Neutralleiters zur Realisierung
des N-Pol Vorlaufs, sind damit nicht mehr zwingend erforderlich.
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In 3 ist
die Anordnung ohne den erfindungsgemäßen Griffverbinder 3 in
einer Seitenansicht schematisch dargestellt. Dabei sind die Betätigungselemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 der
einzelnen Elektroinstallationsgeräte 1.1, 1.2, 1.3, 1.4 bereits
in einer Stellung dargestellt, die sie beim Ankoppeln an die zueinander
versetzten Aufnahmen 4.1 und 4.2 des erfindungsgemäßen Griffverbinders 3 einnehmen würden. Der
Versatz des Betätigungselements 2.4 relativ
zu den übrigen
Betätigungselementen 2.1, 2.2, 2.3 ist
dabei gut zu erkennen.
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Auch
wenn in den Figuren der Zeichnung lediglich Elektroinstallationsgeräte 1 mit
drehbeweglichen Betätigungselementen 2 dargestellt
sind, so ist es prinzipiell ebenso möglich, Elektroinstallationsgeräte 1 mit
linear verschiebbaren Betätigungselementen
mittels eines entsprechend ausgebildeten Griffverbinders 3 zu
koppeln. In diesem Fall weisen die versetzt zueinander angeordneten
Aufnahmen jedoch keinen Winkelversatz, sondern einen linearen Versatz
auf, welcher ebenso wie der ausführlich
beschriebene Winkelversatz zu einem Vorlauf der der entsprechenden
Aufnahme zugeordneten Schaltstelle führt.
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- 1.1,
1.2, 1.3, 1.4
- Elektroinstallationsgerät
- 2.1,
2.2, 2.3, 2.4
- Betätigungselement
- 3
- Griffverbinder
- 4.1,
4.2
- Aufnahmen
- 5
- Steg
- D
- Drehpunkt
- α
- Winkel