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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufnahme von zeitaufgelösten Magnetresonanzdaten
sowie eine Magnetresonanzanlage hierfür. Das Verfahren kann insbesondere
bei kontrastverstärkter
Magnetresonanzangiographie (CE-MRA) zum Einsatz kommen.
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Die
Magnetresonanztomographie ist ein häufig verwendetes Bildgebungsverfahren,
welches insbesondere bei medizinischen Fragestellungen zum Einsatz
kommt. Bei der herkömmlichen
Magnetresonanztomographie (MRT) wird eine Person oder ein Objekt,
das untersucht werden soll, in einem Untersuchungsbereich der Magnetresonanzanlage positioniert.
In dem Untersuchungsbereich wird ein möglichst homogenes statisches
Grundmagnetfeld (B0) erzeugt, durch welches
die Kernspins in dem Untersuchungsobjekt in Richtung des Grundmagnetfeldes
ausgerichtet werden. Durch das Einstrahlen von Hochfrequenz(HF)-Pulsen in das Untersuchungsobjekt
werden die Kernspins aus dieser Lage ausgelenkt. Bei einem Relaxieren
der Kernspins wird ein Hochfrequenzsignal emittiert, welches anschließend als
Magnetresonanzsignal detektiert wird. Dabei kann eine Ortskodierung
durch Anlegen verschiedener Magnetfeldgradienten erfolgen. Aus den
aufgenommen Magnetresonanzdaten können anschließend Bilddaten
rekonstruiert werden, die einen inneren Bereich des Untersuchungsobjektes
abbilden.
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Um
eine ausreichende Bildqualität
zu erzielen ist es bei herkömmlichen
Verfahren nötig,
bei ruhendem Untersuchungsobjekt Magnetresonanzdaten über eine
bestimmte Zeitdauer aufzunehmen. Der Untersuchungsbereich, innerhalb
dessen das Grundmagnetfeld eine ausreichende Homogenität aufweist,
ist in seiner Ausdehnung jedoch beschränkt. Zum Abbilden eines größeren Bereichs wird
bei neueren Magnetresonanztomographieverfahren der Liegetisch, auf
welchem das Untersuchungsobjekt angeord net ist, kontinuierlich durch den
Untersuchungsbereich bewegt. Während
diesem so genannten „Continuous
Table Movement” (CTM)
werden Magnetresonanzdaten aufgenommen und rekonstruiert. Somit
kann mit nur einer Aufnahme ein nahtloses Bild eines großen Bereichs
des Untersuchungsobjekts erzeugt werden.
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Ein
Anwendungsbeispiel ist die kontrastverstärkte Magnetresonanzangiographie
(CE-MRA), bei welcher in das Untersuchungsobjekt ein Kontrastmittel
eingebracht wird, und wobei der Kontrastmittelbolus anschließend den
Blutkreislauf durchläuft.
Durch Bewegen des Liegetischs kann die Aufnahme der Magnetresonanzdaten
dem Kontrastmittelbolus durch den Körper des Untersuchungsobjekts
folgen. Für
derartige Untersuchungen können
beispielsweise schnelle Gradientensysteme, eine automatische Liegetischverschiebung
sowie die TIM(Total Imaging Matrix)-Technologie zum Einsatz kommen.
Der Kontrastmittelbolus kann somit von den renalen Arterien bis
zu den Gefäßen der
Füße in hoher
Bildqualität und
ohne Abbildung der venösen
Phase verfolgt werden. Die TIM-Technik zusammen mit einer kontinuierlichen
Tischbewegung (TIM-CT) ermöglicht
in diesem Zusammenhang eine nahtlose Gefäßdarstellung im Untersuchungsbereich.
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Bei
bestimmten Krankheitsbildern, wie einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit,
kann das Kontrastmittel beispielsweise in den beiden Füßen einer
Untersuchungsperson zu verschiedenen Zeiten ankommen. Zum verlässlichen
Separieren von Arterien und Venen ist insbesondere bei schweren
Krankheitsbildern eine Zeitauflösung
von aufgenommenen Bilddaten erforderlich. Beispielsweise können Bilddaten
von einer frühen,
einer mittleren und einer späten Phase
des Kontrastmitteleinflusses zum Separieren von Arterien und Venen
aufgenommen werden. Dabei ist es wünschenswert, die Magnetresonanzdaten mit
einer möglichst
hohen Wiederholungsfrequenz aufzunehmen. Zum Verbessern der Zeitauflösung können so
genannte „View
Sharing”-Verfahren
verwendet werden. Ein derartiges View Sharing während kontinuierliche Liegentischverschiebung ist
jedoch mit einer notwendigen Korrektur für Nichtlinearitäten in dem
Magnetfeldgradienten nur bedingt kompatibel.
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Insbesondere
kann das TIM-CT-Verfahren, welches eine rekonstruktionszeitoptimierte
Korrektur für
Nichtlinearitäten
der Magnetfeldgradienten verwendet, nicht mit View Sharing kombiniert
werden. Die Verwendung einer verallgemeinerten Lösung der Gradientenkorrektur
zur Umgehung dieses Problems ist nicht praktikabel, da diese mit
sehr langen Rekonstruktionszeiten verbunden ist. Auch ist es oft
nicht notwendig, den proximalen Teil eines aufgenommenen Bilddatensatzes
zeitlich aufzulösen,
da eine wesentliche Verzögerung
des Kontrastmitteleinflusses regelmäßig nur im distalen Bereich
der Untersuchungsperson beobachtet werden kann. Wenn View Sharing
mit dem Aufnehmen von Magnetresonanzdaten bei kontinuierlich beweglichem
Liegetisch kombiniert wird, so gibt es eine Wechselbeziehung zwischen
zeitlicher und räumlicher
Auflösung,
d. h. für
eine höhere
zeitliche Auflösung
muss eine niedrigere räumliche
Auflösung
in Kauf genommen werden.
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Folglich
besteht ein Bedarf für
ein Verfahren zur Aufnahme von Magnetresonanzdaten, das sowohl eine
hohe Bildqualität,
als auch eine hohe zeitliche Auflösung, insbesondere für einen
distalen Bereich eines Untersuchungsobjekts erreicht. Das Verfahren
sollte eine Darstellung mit verbesserter zeitlicher Auflösung der
Kontrastmittelausbreitung bei einer Magnetresonanzangiographie-Untersuchung
ermöglichen.
Weiterhin ist es wünschenswert
die Magnetresonanzdaten bei kontinuierlich beweglichem Liegetisch
aufzunehmen, so dass auch bei sehr kurzen Magneten Bilddaten von
Untersuchungsobjekten beliebiger Größe erhalten werden können. Auch
ist es wünschenswert,
dass das Verfahren eine verringerte Zahl von Arbeitsschritten und
einfache Messabläufe
umfasst, so dass ein optimierter Arbeitsfluss erreicht wird. Das
Verfahren sollte weiterhin eine Zeit- und Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen
Verfahren erzielen.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zur Aufnahme von zeitaufgelösten Magnetresonanzdaten bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird mit Hilfe der Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. In den
abhängigen
Ansprüchen
sind bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beschreiben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Aufnahme von zeitaufgelösten
Magnetresonanzdaten aus einem Untersuchungsbereich einer Magnetresonanzanlage bereitgestellt,
wobei ein auf einem Liegetisch angeordnetes Untersuchungsobjekt
kontinuierlich durch den Untersuchungsbereich gefahren wird. Das
Verfahren umfasst ein Aufnehmen von Magnetresonanzsignalen aus dem
Untersuchungsbereich, während das
Untersuchungsobjekt mit dem Liegetisch kontinuierlich durch den
Untersuchungsbereich bewegt wird, wobei vor dem Aufnehmen eines
Magnetresonanzsignals eine Phasenkodierung, welche einer Position
in einem k-Raum entspricht, zum Abtasten des k-Raums durchgeführt wird,
ein Anhalten der Bewegung des Liegetisches bei einer vorbestimmten
Liegetischposition und ein Fortfahren mit dem Aufnehmen von Magnetresonanzsignalen
aus dem Untersuchungsbereich über
eine vorbestimmte Zeitspanne, während
der der Liegetisch in der vorbestimmten Position verweilt, wobei
zumindest bei ruhendem Liegetisch die Phasenkodierung derart erfolgt,
dass abwechselnd eine vorbestimmte Anzahl von Magnetresonanzsignalen
zum Füllen
eines ersten Bereichs des k-Raums mit Magnetresonanzdaten und eine vorbestimmte
Anzahl von Magnetresonanzsignalen zum Füllen eines zweiten Bereichs
des k-Raums mit Magnetresonanzdaten aufgenommen werden.
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Mit
einem derartigen Verfahren kann es ermöglicht werden, aus den bei
bewegtem Liegetisch aufgenommenen Magnetresonanzdaten einen statischen,
d. h. einen nicht-zeitaufgelösten
Bilddatensatz, der das Untersuchungsobjekt abbildet, zu rekonstruieren.
Bei ruhendem Liegetisch ist anschließend die Aufnahme einer zeitaufgelösten Serie
von Magnetresonanzdatensätzen möglich, wobei
hier auch eine hohe Zeitauflösung
unter der Verwendung eines View-Sharing Verfahrens zur Anwendung
kommen kann. Bei ruhendem Liegetisch kann so beispielsweise die
Ausbreitung eines Kontrastmittels in einem Blutkreislauf des Untersuchungsobjekts
verfolgt werden. Dabei sind sowohl eine hohe räumliche als auch zeitliche
Auflösung
möglich.
Auch kann mit einem derartigen Verfahren ein optimierter Arbeitsfluss
bereitgestellt werden, da die Verfahrensschritte im Wesentlichen
automatisch hintereinander ausgeführt werden können. Das
Untersuchungsobjekt kann im Wesentlichen mit einem einzigen Durchgang
untersucht werden, wobei das distale Ende, welches sich bei ruhendem
Liegetisch im Untersuchungsbereich befindet, zeitaufgelöst dargestellt
werden kann. Mit der abwechselnden Aufnahme von Magnetresonanzsignalen
für zwei
Bereiche des k-Raums kann zum einen eine effiziente Rekonstruktion
von Bilddaten erfolgen, zum anderen kann damit ein View Sharing-Verfahren
verwirklicht werden, welches eine hohe Zeitauflösung bereitstellt. Selbstverständlich ist es
auch möglich,
bei bewegtem Liegetisch eine entsprechende Phasenkodierung durchzuführen, so dass
zur Rekonstruktion von Bilddaten aus den dabei aufgenommenen Magnetresonanzdaten
ein View Sharing-Verfahren zum Einsatz kommen kann. Dies kann jedoch
mit längeren
Rechenzeiten verbunden sein, da für ein derartiges Abtasten des
k-Raumes bei bewegtem Liegetisch eine verallgemeinerte Gradientenkorrektur
verwendet werden sollte.
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Gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Phasenkodierung in zwei Raumrichtungen erfolgen, wobei
der erste Bereich Punkte im k-Raum umfasst, deren radialer Abstand
zu einem Zentrum des k-Raums unterhalb eines vorbestimmten Grenzwertes
liegt, wobei der zweite Bereich Punkte im k-Raum umfasst, deren
radialer Abstand zu dem Zentrum des k-Raums über den vorbestimmten Grenzwert
liegt. Eine derartige Unterteilung des k-Raums ermöglicht es,
Punkte im Zentrum des k-Raums, welche im Wesentlichen für den Kontrast
in rekonstruierten Bilddaten verantwortlich sind, öfter abzutasten
als Punkte in dem zweiten, äußeren Bereich.
Somit kann bei hoher zeitlicher Auflösung eine gute Bildqualität sichergestellt
werden.
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Der
erste Bereich des k-Raums kann beispielsweise mit einer einzelnen
spiralförmigen
Trajektorie abgetastet werden, und der zweite Bereich des k-Raums
kann mit mindestens zwei spiralförmigen
Trajektorien abgetastet werden. Der erste Bereich enthält beispielsweise
vorbestimmte abzutastende Punkte, die im Wesentlichen vollständig mit
der einzelnen spiralförmigen
Trajektorie abgetastet werden. Der zweite Bereich enthält beispielweise
vorbestimmte abzutastende Punkte, wobei eine der spiralförmigen Trajektorien
einen Teil der vorbestimmten Punkte abtastet. Die zweite spiralförmige Trajektorie kann
dann den verbleibenden Teil der vorbestimmten Punkte bei einer darauffolgenden
Aufnahmesequenz abtasten. Durch die spiralförmigen Trajektorien kann weiterhin
sichergestellt werden, dass bei den verschiedenen Aufnahmeschritten
Magnetrsonanzdaten aus verschiedenen Bereichen des k-Raums aufgenommen
werden.
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Der
k-Raum wird beispielsweise an vorbestimmten Punkten innerhalb des
ersten Bereichs und des zweiten Bereichs abgetastet, wobei die vorbestimmten
Punkte zum Festlegen einer Abtast-Trajektorie gemäß ihrem
radialen Abstand zu einem Zentrum des k-Raums und einem Azimut-Winkel,
der ihre Lage im k-Raum
beschreibt, geordnet werden. Ein derartiges Ordnen der abzutastenden
Punkte ermöglicht
das effiziente Berechnen einer beispielsweise spiralförmigen Abtast-Trajektorie.
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Das
Abtasten des ersten Bereichs kann mindestens eine Abtastsequenz,
bei welcher der radiale Abstand der Punkte ansteigt, und eine Abtastsequenz,
bei welcher der radiale Abstand der Punkte verringert wird, umfassen,
wobei jede Abtastsequenz verschiedene der vorbestimmten Punkte umfasst.
So kann der erste Bereich beispielsweise mit einer nach außen laufenden
spiralförmigen
Trajektorie, die eine Hälfte
der abzutastenden Punkte enthält,
und einer zweiten nach innen laufenden, spiralförmigen Trajektorie, welche
die andere Hälfte
der abzu tastenden Punkte umfasst, abgetastet werden. Auch bei sich bewegendem
Liegetisch kann damit eine effiziente und im Wesentlichen artefaktfreie
Rekonstruktion von Bilddaten aus den aufgenommenen Magnetresonanzdaten
sichergestellt werden.
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Das
Abtasten des zweiten Bereichs kann mindestens eine Abtastsequenz,
bei welcher der radiale Abstand der Punkte ansteigt, und eine Abtastsequenz,
bei welcher der radiale Abstand der Punkte verringert wird, umfassen.
Jede Abtastsequenz kann verschiedene der vorbestimmten Punkte umfassen, wobei
bei einem Abtasten des zweiten Bereichs die Hälfte oder weniger der vorbestimmten
Punkte in dem zweiten Bereich abgetastet werden. Die Abtastsequenz
für den
zweiten Bereich kann beispielsweise eine nach außen laufende, und eine nach
innen laufende spiralförmige
Trajektorie umfassen, wobei diese jeweils nur jeden vierten vorbestimmten
Punkt abtastet, so dass nur die Hälfte der vorbestimmten Punkte
mit der Abtastsequenz abgetastet werden. Für die übrigen vorbestimmten Punkt
können
bei einem vorausgehenden oder nachfolgenden Abtasten des zweiten
Bereichs Magnetresonanzdaten aufgenommen werden. Somit wird insgesamt
eine schnellere Aufnahme der Magnetresonanzdaten ermöglicht,
und folglich auch eine höhere
zeitliche Auflösung.
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Der
k-Raum kann an vorbestimmten Punkten abgetastet werden, wobei bei
jedem Abtasten des zweiten Bereichs Magnetresonanzdaten nur für einen
Teil der in dem zweiten Bereich liegenden vorbestimmten Punkte aufgenommen
werden, und wobei für
den anderen Teil der vorbestimmten Punkte Magnetresonanzdaten bei
einem vorausgehenden und/oder einem nachfolgenden Abtasten des zweiten Bereichs
aufgenommen werden. Es kann dann eine Bildrekonstruktion auf Basis
von für
den ersten Bereich aufgenommenen Magnetresonanzdaten erfolgen, wobei
die Bildrekonstruktion des Weiteren Magnetresonanzdaten verwendet,
die bei mindestens einem vorausgehenden Abtasten und bei mindestens einem
nachfolgendem Abtasten des zweiten Bereichs aufgenommen wurden.
Somit kann die Dauer der gesamten Magnetresonanztomo graphiemessung
verringert werden und die Zeitauflösung der Zeitserie von Magnetresonanzdaten
erhöht
werden.
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Bei
der Ausführungsform
kann des Weiteren eine Rekonstruktion einer Zeitserie von Bilddaten aus
den abwechselnd für
den ersten Bereich und den zweiten Bereich des k-Raums aufgenommenen
Magnetresonanzdaten erfolgen. Die Zeitserie kann aus den bei ruhendem
Liegetisch und/oder bei kontinuierlich bewegtem Liegetisch aufgenommenen
Magnetresonanzdaten rekonstruiert werden.
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Vorzugsweise
erfolgt bei bewegtem Liegetisch die Phasenkodierung derart, dass
der k-Raum an vorbestimmten Punkten rasterförmig abgetastet wird. Ein solches
Abtasten kann z. B. zeilenweise oder spaltenweise erfolgen. Es erfolgt
also nicht wie bei ruhendem Liegetisch die Aufteilung in zwei k-Raum-Bereiche, sondern
alle abzutastenden k-Raum Punkte werden rasterförmig nacheinander abgetastet.
Nachdem Magnetresonanzdaten für
alle vorbestimmten Punkte aufgenommen wurden, kann das Abtasten
von neuem beginnen. Ein derartiges Abtasten kann insbesondere mit
einer rechenzeitoptimierten Gradientenkorrektur verwendet werden, wodurch
die für
eine Bildrekonstruktion benötigte
Rechenzeit verringert werden kann. Vorzugsweise wird dabei ein statischer
Bilddatensatz rekonstruiert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Phasenkodierung in zwei Raumrichtungen erfolgen, wobei des Weiteren
eine Frequenzkodierung in eine dritte Raumrichtung erfolgt, die
im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung des Liegetisches
ist, und wobei des Weiteren eine teilweise Rekonstruktion der bei
bewegtem Liegetisch aufgenommenen Magnetresonanzdaten dadurch erfolgt, dass
die Magnetresonanzdaten in Richtung der Frequenzkodierung in den
Ortsraum transformiert werden und gemäß der Liegetischposition in
Bewegungsrichtung, bei welcher sie aufgenommen wurden, sortiert
werden. Die aufgenommenen Magnetresonanzdaten können also beispielsweise in
einem so genannten Hybridraum verarbeitet werden, welche durch die
Wellenvektoren kx und ky und
in einer dritten Richtung durch den Ortsvektor z aufgespannt wird.
Somit wird ein effektives Verarbeiten der bei bewegtem Liegetisch
aufgenommenen Magnetresonanzdaten ermöglicht, sowie die Rekonstruktion
eines im Wesentlichen nahtlosen Bilddatensatzes des abzubildenden
Bereichs des Untersuchungsobjekts.
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Das
Untersuchungsobjekt kann einen Kontrastmittelbolus in seinem Blutkreislauf
aufweisen, wobei die Geschwindigkeit, mit welcher der Liegetisch
bewegt wird, im Wesentlichen der Geschwindigkeit des Kontrastmittelbolus
im Blutkreislauf des Untersuchungsobjekts entspricht. Somit kann
sichergestellt werden, dass bei bewegtem Liegetisch Magnetresonanzdaten
im Wesentlichen nur von der arteriellen Phase der Kontrastmittelausbreitung
im Blutkreislauf des Untersuchungsobjekts aufgenommen werden. Mit
diesem so genannten „Bolus Chase”-Verfahren können somit
die Arterien des Untersuchungsobjekts in einem Bereich abgebildet
werden, der größer ist
als der Untersuchungsbereich der Magnetresonanzanlage.
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Der
Untersuchungsbereich der Magnetresonanzanlage, aus welchem Magnetresonanzdaten aufgenommen
werden, kann eine vorbestimmte Länge
in einer Richtung parallel zur Bewegungsrichtung des Liegetisches
aufweisen, wobei die Geschwindigkeit des Liegetisches derart konfiguriert
ist, dass der Liegetisch (13) zwischen einem wiederholten
Abtasten desselben vorbestimmten Punktes in k-Raum um mindestens
die Hälfte
der vorbestimmten Länge
(26) verschoben wird. Somit kann eine geringe räumliche Überlappung
der aufgenommenen Magnetresonanzdaten bereitgestellt werden, wodurch
das Aufnahmeverfahren beschleunigt wird. Weiterhin kann mit einer derartigen Überlappung
eine gute Qualität
von rekonstruierten Bilddaten sichergestellt werden.
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Des
Weiteren kann eine Korrektur der bei bewegtem Liegetisch aufgenommenen
Magnetresonanzdaten, bzw. von rekonstruierten Bilddaten, für eine Nichtlinearität von Magnetfeldgradienten erfolgen.
Die Korrektur ist beispielsweise für ein rasterförmiges Abtasten
des k-Raumes konfiguriert und kann online durchgeführt werden,
während
der Liegetisch durch den Untersuchungsbereich bewegt wird. Somit wird
es möglich,
sowohl eine schnelle Gradientenkorrektur durchzuführen, als
auch bei ruhendem Liegetisch eine Zeitserie mit hoher Auflösung unter
Verwendung eines View Sharing-Verfahrens aufzunehmen. Durch Verwenden
einer rechenzeitoptimierten Gradientenkorrektur, die bereits während des
Aufnehmens der Magnetresonanzdaten durchgeführt wird, kann die Zeit zur
Rekonstruktion eines entsprechenden Bilddatensatzes erheblich verkürzt werden. Bei
ruhendem Liegetisch kann eine derartige Korrektur der Magnetresonanzdaten
auch bei Verwendung eines View Sharing-Verfahrens durchgeführt werden.
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Das
Untersuchungsobjekt kann eine Untersuchungsperson sein, wobei die
vorbestimmte Liegetischposition derart konfiguriert ist, dass sich
bei dieser ein distales Ende der Untersuchungsperson in dem Untersuchungsbereich
befindet. Das distale Ende können
beispielsweise die Füße der Untersuchungsperson
sein. Das Untersuchungsobjekt kann beispielsweise einen Kontrastmittelbolus
in seinem Blutkreislauf aufweisen, wobei bei ruhendem Liegetisch
Magnetresonanzdaten aufgenommen werden, welche die Rekonstruktion
einer Zeitserie von Bilddaten ermöglicht, die mindestens drei
Phase der Kontrastmittelausbreitung in dem Blutkreislauf umfasst. Somit
können
eine frühe,
eine mittlere und eine späte Phase
der Kontrastmittelausbreitung, beispielsweise in den Füßen, untersucht
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
erfolgt aus den während
der Bewegung des Liegetischs aufgenommenen Magnetresonanzdaten eine
Rekonstruktion eines statischen Bilddatensatzes, wohingegen aus
den bei ruhendem Liegetisch aufgenommenen Magnetresonanzdaten eine
Rekonstruktion eines zeitaufgelösten
Bilddatensatzes erfolgt. Somit können
die Magnetresonanzdaten bei bewegtem Liegetisch schneller aufgenommen
werden, als dies möglich
ist, wenn auch für
diesen Bereich eine Zeitserie von Bilddaten rekonstruiert werden
soll. Der statische Bilddatensatz bildet beispielsweise den Bereich
des Untersuchungsobjekts ab, der durch den Untersuchungsbereich
bewegt wurde. Es kann eine Rekonstruktion einer Zeitserie von Bilddaten
dadurch erfolgen, dass für
jeden Zeitschritt der Zeitserie der statische Bilddatensatz mit
einem Bilddatensatz für einen
Zeitschritt des bei ruhendem Liegetisch erfassten zeitaufgelösten Bilddatensatzes,
beispielsweise eines distalen Endes des Untersuchungsobjekts, kombiniert
wird. Somit enthalten die Bilddaten für jeden Zeitschritt das gesamte
untersuchte Gesichtsfeld, jedoch ist nur der distale Bereich tatsächlich zeitaufgelöst.
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Weiterhin
kann ein Aufnehmen von Magnetresonanzsignalen bei ruhendem Liegetisch
erfolgen, bevor das Aufnehmen von Magnetresonanzsignalen bei sich
bewegendem Liegetisch erfolgt. Durch Aufnehmen eines Magnetresonanzdatensatzes
bei ruhendem Liegetisch für
sowohl das proximale als auch das distale Ende des gesamten Gesichtsfeldes können „partial
Fourier”-Artefakte, d. h.
Artefakte, die durch einen nur teilweise gefüllten k-Raum hervorgerufen
werden, vermieden werden. Auch kann bei ruhendem Liegetisch das
distale Ende des gesamten Gesichtsfeldes beispielsweise mit einer
erhöhten räumlichen
Auflösung
erfasst werden, als das übrige Gesichtsfeld.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Magnetresonanzanlage für die Aufnahme
von zeitaufgelösten
Magnetresonanzdaten aus einem Untersuchungsbereich der Magnetresonanzanlage
bereitgestellt. Die Magnetresonanzanlage umfasst einen Liegetisch,
der ausgestaltet ist, um ein Untersuchungsobjekt kontinuierlich durch
den Untersuchungsbereich zu bewegen, eine Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen
von Magnetresonanzsignalen aus dem Untersuchungsbereich, eine Gradienteneinheit
zum Erzeugen eines Magnetfeldgradienten in dem Untersuchungsbereich
und eine Steuereinheit, die den Liegetisch, die Aufnahmeeinheit
und die Gradienteneinheit steuert. Die Steuereinheit ist zum Durchführen der
folgenden Schritte konfiguriert: Aufnehmen von Magnetresonanzsignalen aus
dem Un tersuchungsbereich, während
das Untersuchungsobjekt mit dem Liegetisch kontinuierlich durch
den Untersuchungsbereich bewegt wird, wobei vor dem Aufnehmen eines
Magnetresonanzsignals eine Phasenkodierung, welche einer Position
in einem k-Raum
entspricht, mittels der Gradienteneinheit zum Abtasten des k-Raums
durchgeführt
wird, wobei die Phasenkodierung derart erfolgt, dass abwechselnd
eine vorbestimmte Anzahl von Magnetresonanzsignalen zum Füllen eines
ersten Bereichs des k-Raums mit Magnetresonanzdaten und eine vorbestimmte
Anzahl von Magnetresonanzsignalen zum Füllen eines zweiten Bereichs
des k-Raums mit Magnetresonanzdaten aufgenommen werden; Anhalten
der Bewegung des Liegetischs bei einer vorbestimmten Liegetisch-Position;
und Fortfahren mit dem Aufnehmen von Magnetresonanzsignalen aus dem
Untersuchungsbereich über
eine vorbestimmte Zeitspanne, während
der Liegetisch in der vorbestimmten Position verweilt.
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Mit
der erfindungsgemäßen Magnetresonanzanlage
lassen sich ähnliche
wie die vorab genannten Vorteile erzielen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Magnetresonanzanlage zum Durchführen eines der vorab genannten
Verfahren ausgestaltet.
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Weiterhin
wird ein Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm bereitgestellt, welches
bei Ausführung
in einem Rechnersystem eines der vorab genannten Verfahren ausführt. Solch ein
Rechnersystem kann beispielsweise die Steuereinheit einer Magnetresonanzanlage
sein. Gemäß einem
weiteren Aspekt wird ein elektronisch lesbarerer Datenträger mit
darauf gespeicherten elektronisch lesbaren Steuerinformationen bereitgestellt,
welche derart ausgestaltet sind, dass sie bei Verwendung des Datenträgers in
einem Rechnersystem eines der vorab genannten Verfahren durchführen.
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Selbstverständlich können die
Merkmale der vorab beschriebenen Ausführungsformen und Aspekte der
vorliegenden Erfindung kombiniert werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleich oder ähnliche
Elemente.
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1 ist
eine schematisch Darstellung einer Magnetresonanzanlage gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
ein Flussdiagramm, das ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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3 veranschaulicht
schematisch die Aufnahme von Magnetresonanzdaten für verschiedene Bereiche
eines Untersuchungsobjekts.
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4 veranschaulicht
schematisch vorbestimmte abzutastende Punkte im k-Raum, die in einem
ersten Bereich und in einem zweiten Bereich liegen.
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5 veranschaulicht
schematisch das Abtasten der vorbestimmten Punkte in einem ersten
Bereich und einem zweiten Bereich des k-Raums.
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6 zeigt
schematisch die zeitliche Abfolge eines Abtastens eines ersten und
eines zweiten k-Raum-Bereichs,
sowie das Verwenden der für
die verschiedenen Bereiche aufgenommenen Magnetresonanzdaten zur
Rekonstruktion von verschiedenen Zeitschritten entsprechenden Bilddaten.
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1 zeigt
schematisch eine Magnetresonanzanlage, welche zur Aufnahme von zeitaufgelösten Magnetresonanzdaten
konfiguriert ist. Eine derartige Magnetresonanz(MR)-Anlage weist
einen Magneten 10 zur Erzeugung eines Polarisationsfeldes B0 auf. Ein Untersuchungsobjekt, hier eine
Untersuchungsperson 11, kann auf einem Liegetisch 13 in den
Magneten 10 geschoben werden, wie es schematisch durch
die Pfeile dargestellt ist.
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Durch
Bewegen oder Verfahren des Liegetischs 13 kann die Untersuchungsperson 11 durch den
Untersuchungsbereich 12 der Magnetresonanzanlage gefahren
werden, wobei aus dem Untersuchungsbereich 12 Magnetresonanzsignale
aufgenommen werden. Man beachte, dass Magnet 10 in Längsrichtung
(z-Richtung) wesentlich kürzer
ausgestaltet sein kann, als dies in 1 dargestellt
ist.
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Die
MR-Anlage weist weiterhin ein Gradientensystem 14 zur Erzeugung
von Magnetfeldgradienten auf, die für die Bildgebung und Ortskodierung
verwendet werden. Eine Ortskodierung kann beispielsweise durch Frequenzkodierung
in Längs-
oder z-Richtung
erfolgen, wohingegen eine Phasenkodierung in x- und y-Richtung mittels
des Gradientensystems 14 erzeugt werden kann. Zur Anregung
der sich im Hauptmagnetfeld ergebenden Polarisation ist eine Hochfrequenzspulenanordnung 15 vorgesehen,
die ein Hochfrequenzfeld in die untersuchte Person 11 einstrahlt,
um die Magnetisierung aus der Gleichgewichtslage auszulenken. Zur
Steuerung der Magnetfeldgradienten ist eine Gradienteneinheit 17 vorgesehen,
und zur Steuerung der eingestrahlten HF-Pulse ist eine HF-Einheit 16 vorgesehen.
Das HF-System kann
des Weiteren Empfangsspulen z. B. Oberflächenspulen zum Empfangen von
Magnetresonanzsignalen sowie eine Einheit zur Verarbeitung dieser
Signale umfassen. Diese sowie die Einheiten 14–17 können auch
zusammenfassend als Aufnahmeeinheit 22 bezeichnet werden.
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Eine
Steuereinheit 18 steuert zentral die Magnetresonanzanlage.
Mittels der Steuereinheit 18 kann beispielsweise die Auswahl
von Bildgebungssequenzen erfolgen. Dabei kann eine Bedienperson ein
Sequenzprotokoll über
die Eingabeeinheit 19 auswählen, wobei rekonstruierte
Bilddaten auf einer Anzeige 20 angezeigt werden können. Eine
Rekonstruktion kann beispielsweise unter Verwendung der Rechnereinheit 21 erfolgen,
z. B. unter Verwendung entsprechender Algorithmen.
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Die
allgemeine Funktionsweise einer MR-Anlage ist dem Fachmann bekannt,
so dass auf eine detaillierte Beschreibung der allgemeinen Komponenten
verzichtet wird.
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Steuereinheit 18 steuert
beispielsweise den Vorschub des Liegetischs 13, sowie das
Einstrahlen von HF-Pulsen mittels HF-Einheit 16 und das Anlegen
von Magnetfeldgradienten mittels Gradienteneinheit 17.
Magnetresonanzdaten, die mit einer Empfangsspule aufgenommenen Magnetresonanzsignalen
entsprechen, werden ebenfalls von Steuereinheit 18 erfasst.
Diese können
anschließend
beispielsweise zum Durchführen
einer Fourier-Transformation
an Rechnereinheit 21 weitergegeben werden. Steuereinheit 18 ist
zum Durchführen
des nachfolgend mit Bezug auf 2 beschriebenen
Verfahrens konfiguriert.
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2 veranschaulicht
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In einem ersten Schritt 201 erfolgt ein Positionieren einer
Untersuchungsperson auf dem Liegetisch 13. Der Liegetisch 13 kann
dann an eine Startposition gefahren werden, und ein Kontrastmittel
kann in den Blutkreislauf der Untersuchungsperson 11 eingebracht
werden. Es folgt ein Aufnehmen eines ersten MR-Datensatzes, beispielsweise
durch rasterförmiges
Abtasten des k-Raumes, in Schritt 202. Ein Punkt im k-Raum,
welcher einem Fourier-transformierten Ortsraum entspricht, wird
bekanntermaßen
durch eine bestimmte Phasen- bzw. Frequenzkodierung festgelegt.
Im vorliegenden Fall erfolgt eine Frequenzkodierung in longitudinaler
oder z-Richtung,
d. h. parallel zur Bewegungsrichtung des Liegetischs, wohingegen
in x- und y-Richtung eine Phasenkodierung erfolgt. Beim Aufnehmen
eines Magnetresonanzdatensatzes wird der k-Raum nun mit Daten gefüllt, indem für verschiedene
Phasenkodierungen in x- und y-Richtung jeweils ein frequenzkodiertes
Magnetresonanzsignal aufgenommen wird. Das Aufnehmen des ersten
Magnetresonanzdatensatzes erfolgt bei ruhendem Liegetisch, so dass „partial
Fourier”-Artefakte
vermieden werden können.
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Die
Situation ist schematisch in 3 dargestellt. 3 zeigt
einen so genannten Hybridraum, welcher aus einer Raumachse, hier
die z-Achse, und einer k-Raum-Achse, hier kx oder
ky, besteht. Bezugszeichen 25 kennzeichnet
das gesamte aufzunehmende Gesichtsfeld (Field of View, FOV). Bezugszeichen 26 kennzeichnet
die longitudinale Länge
des Untersuchungsbereichs 12 der Magnetresonanzanlage,
d. h. die Länge,
die einer Frequenzkodierung beim Aufnehmen eines Magnetresonanzdatensatzes
entspricht. Wie in der Figur angedeutet erfolgt zunächst das
Aufnehmen eines MR-Datensatzes in Schritt 202, welcher
den Bereich 26 abbildet.
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In
Schritt 203 folgt ein kontinuierliches Verfahren des Liegetisches
durch den Untersuchungsbereich der Magnetresonanzanlage. Während des Verfahrens
des Liegetischs erfolgt in Schritt 204 ein rasterförmiges Abtasten
vorbestimmter Punkte im k-Raum, indem für die vorbestimmten Punkte MR-Daten
aufgenommen werden. Während
der Liegetisch verfahren wird, werden in z-Richtung frequenzkodierte
Magnetresonanzdaten für
verschiedene Werte von kx und ky,
welche mittels der Phasekodierung eingestellt werden, aufgenommen.
Da das Aufnehmen der Daten eine bestimmte Zeit benötigt, während welcher
der Liegetisch verfahren wird, entsprechen die aufgenommenen Daten
unterschiedlichen z-Positionen. Dies ist in 3 für eine k-Raum-Dimension
mittels der schrägen
Linien angedeutet, die Bereiche dazwischen entsprechen einem teilweisen
FOV. Zum Erhalten eines vollständigen
Datensatzes werden aus diesem Grund die aufgenommenen Magnetresonanzdaten
in Richtung der Frequenzkodierung Fourier-transformiert (Schritt 205)
und gemäß der Liegetischposition
bei Aufnahme sortiert (Schritt 206). Wurden für alle vorbestimmten,
abzutastenden Punkte des k-Raums Magnetresonanzdaten aufgenommen,
so wiederholt sich die Phasenkodiersequenz, und die entsprechenden Punkte
werden wiederum abgetastet. Währenddessen
wurde der Tisch um eine Länge 38 verschoben. Da
diese kürzer
als die abgebildete Länge 26 des
Untersuchungsbereichs ist, entsteht ein Überlapp 27. Dieser Überlapp
stellt sicher, dass die aufgenommenen Magnetresonanzdaten das Gesichtsfeld 25 vollständig abbilden.
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Für den sich
bewegenden Liegetisch kann des Weiteren eine Positionskorrektur
erfolgen. Eine sub-Pixel Positionskorrektur kann durch Drehen der Phase
der aufgenommenen Daten erfolgen. Auch kann der Überlapp 27 vergrößert werden,
so dass für eine
Liegetischposition für
den inneren Bereich des k-Raums mehrere, beispielsweise 5, 4, 3
oder 2 Magnetresonanzdatensätze
aufgenommen werden. Dies kann beispielsweise durch Verringern der
Liegetischgeschwindigkeit erfolgen.
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Die
Geschwindigkeit, mit welcher der Liegetisch verfahren wird, ist
vorzugsweise an die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Kontrastmittels
im Blutkreislauf angepasst, so dass der Kontrastmittelbolus verfolgt
werden kann. Bei einer vorbestimmten Liegetischposition, bei welcher
sich beispielsweise die Füße der Untersuchungsperson
im Untersuchungsbereich befinden, wird der Liegetisch in Schritt 207 angehalten.
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Bei
ruhendem Liegetisch erfolgt in Schritt 208 ein Aufnehmen
weiterer Magnetresonanzdaten, wobei das Aufnehmen für vorbestimmte
k-Raum Punkte abwechselnd für
einen ersten und einen zweiten k-Raum-Bereich erfolgt.
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Zur
Aufnahme von Magnetresonanzdaten für die vorbestimmten, abzutastenden
Punkte im k-Raum kommt dabei eine Abtastsequenz zum Einsatz, die
nachfolgend im Detail mit Bezug auf 4, 5 und 6 beschrieben
ist. Insbesondere wird dabei zunächst
ein erster innenliegender Bereich des k-Raums und nachfolgend ein äußerer Bereich
des k-Raums abgetastet. Die Dichte der im äußeren Bereich abgetasteten
Punkte ist dabei geringer als die der im inneren Bereich, so dass
das Aufnahmeverfahren beschleunigt wird, und mehrere für den äußeren Bereich
aufgenommene Datensätze
zur Rekonstruktion eines einzelnen Zeitschritts basierend auf einem
Datensatz für
den inneren Bereich verwendet werden können. Dieses View Sharing-Verfahren
ermöglicht
eine beschleunigte Aufnahme der Magnetresonanzdaten bei gleichzeitig
hoher Bildqualität. Das
Aufnehmen der Magnetresonanzdaten umfasst selbstverständlich weitere
Schritte, wie beispielsweise das Anlegen eines Schichtselek tionsgradienten und
das Einstrahlen eines HF-Pulses zur Anregung der selektierten Schicht.
Diese Schritte sind dem Fachmann jedoch bekannt und sollen daher
hier nicht näher
beschrieben werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform kommt das Aufnahmeverfahren
bei ruhendem Liegetisch zum Einsatz. Bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Aufnahmeverfahren jedoch auch bei bewegtem
Liegetisch eingesetzt werden.
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Bei
ruhendem Liegetisch wird dabei insbesondere eine Anzahl von Magnetresonanzdatensätzen aufgenommen,
die eine frühe,
eine mittlere und eine späte
Phase der Kontrastmittelausbreitung im Untersuchungsobjekt abbilden.
Dies sind beispielsweise ein arterielle, eine venöse und eine
späte Kontrastmittelphase.
Somit kann bei ruhendem Liegetisch eine Zeitserie von Bilddaten
des distalen Bereichs des Gesichtsfeldes aufgenommen werden. Die
Zeitschritte der Zeitserie sind durch die Bezugszeichen 28, 29 und 30 in 3 gekennzeichnet.
Es sollte klar sein, dass diese Magnetresonanzdatensätze darstellen,
welche den im Untersuchungsbereich befindlichen Teil der Untersuchungsperson
in drei Dimensionen abbilden können.
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Dadurch,
dass der distale Bereich des Gesichtsfeldes bei ruhendem Liegetisch
aufgenommen wird, besteht kein Konflikt zwischen dem beschriebenen
View-Sharing-Verfahren und einer Korrektur für eine Nichtlinearität von Magnetfeldgradienten.
Diese Korrektur kann beispielsweise für die Magnetresonanzdaten durchgeführt werden,
die während
des Verfahrens des Liegetisches aufgenommen wurden, wobei aus diesen
insbesondere bei geringem Überlapp
nicht zeitaufgelöste
Bilddaten rekonstruiert werden. Da diese Daten nicht zeitaufgelöst sein
müssen, kann
hier auf den Einsatz eines View Sharing-Verfahrens verzichtet werden.
Dies kann jedoch beim Aufnehmen der Magnetresonanzdaten bei ruhendem Liegetisch
zum Einsatz kommen. Bei einem derartigen Verfahren kann die Zeilenlänge 26 beispielsweise
30 bis 40 cm mit einem Überlapp 27 von
5 cm betragen.
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Es
sollte jedoch klar sein, dass bei anderen Ausführungsformen auch während des
Verfahrens des Liegetisches ein View Sharing-Verfahren eingesetzt
werden kann.
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In
einem nächsten
Schritt 209 erfolgt ein Rekonstruieren eines statischen
Bilddatensatzes für das
gesamte Gesichtsfeld sowie eines zeitaufgelösten Bilddatensatzes für das distale
Gesichtsfeld unter Verwendung der Zeitserie der Magnetresonanzdatensätze 28, 29 und 30.
Jeder Bilddatensatz des distalen Gesichtsfelds kann mit dem übrigen,
gesamten Gesichtsfeld kombiniert werden, um eine Zeitserie von Bildern
für das
gesamte Gesichtsfeld zu erhalten. Diese Zeitserie ist am proximalen
Ende statisch, d. h. nicht zeitaufgelöst, und zeitaufgelöst am distalen
Ende. Alternativ können
die Bilddatensätze
des distalen Gesichtsfelds auch zusätzlich zu einem Bilddatensatz
des gesamten Gesichtsfelds, das einer spezifischen Aufnahmezeit
entspricht, gespeichert werden.
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Wie
bereits erwähnt
ermöglicht
die Zeitserie von Bilddaten ein Beobachten der Ausbreitung des Kontrastmittels
in beispielsweise den Füßen der
Untersuchungsperson. Auch bei Untersuchungspersonen mit einer peripheren
arteriellen Verschlusskrankheit, durch welche das Kontrastmittel
zu verschiedenen Zeiten in den Füßen der
Untersuchungsperson ankommt, kann anhand der Zeitserie der Bilddaten eine
verlässliche
Separation von Arterien und Venen erfolgen. Dies wird insbesondere
durch die Verwendung eines View Sharing-Verfahrens, mit welchem die zeitliche
Auflösung
der Zeitserie erhöht
werde kann, ermöglicht.
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Die
Aufnahmesequenz, welche sowohl bei bewegtem als auch bei ruhendem
Liegetisch zum Einsatz kommen kann, wird nachfolgend mit Bezug auf
die 4 bis 6 beschrieben.
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4 zeigt
vorbestimmte Punkte in einem k-Raum mit den Achsen kx und
ky. Wie vorab erwähnt erfolgt in z-Richtung eine
Frequenzkodierung, und somit entspricht jeder Punkt einer Datenzeile
in z-Richtung. Der k-Raum ist in einen ersten, in neren Bereich 31 und
einen zweiten, äußeren Bereich 32 unterteilt.
Die Unterteilung erfolgt anhand eines Grenzradius kG,
d. h. Punkte mit einem radialen Abstand zum Zentrum des k-Raums, der kleiner
als der Wert kG ist, liegen innerhalb des
ersten Bereichs 31. Punkte mit einem größeren Abstand, jedoch mit einem
kleineren Abstand als kG2, liegen innerhalb
des zweiten oder äußeren Bereichs 32.
Schwarze Punkte in 4 stellen vorbestimmte Punkte
dar, an welchen der k-Raum abgetastet werden soll. Die Position
eines vorbestimmten Punktes, beispielsweise Punkt 33, kann
durch den radialen Abstand 34 des Punktes zum Zentrum des
k-Raums und den Azimut-Winkel Φ beschrieben
werden.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
erfolgt das Abtasten des k-Raums dadurch, dass abwechselnd Magnetresonanzdaten
für den
ersten Bereich 31 und den zweiten Bereich 32 aufgenommen werden.
Die Aufnahmesequenz zum Abtasten des ersten Bereichs 31 umfasst
dabei eine Trajektorie, die zunächst
spiralförmig
nach außen
und darauffolgend wieder spiralförmig
nach innen verläuft,
wobei die Trajektorie jeden der vorbestimmten Punkte im Bereich 31 erfasst.
Bereich 32 wird gleichermaßen mit einer zunächst nach
außen
verlaufenden und anschließend
wieder nach innen verlaufenden spiralförmigen Trajektorie abgetastet,
wobei diese bei einer Abtastsequenz beispielsweise nur jeden zweiten Punkt
erfasst. Bei einem darauffolgenden Abtastschritt des zweiten Bereichs 32 wird
dann eine Trajektorie der gleichen Form verwendet, welche jedoch die übrigen Punkte
erfasst, so dass beispielsweise nach zwei Abtastschritten Magnetresonanzdaten
für alle
vorbestimmten Punkte des zweiten Bereichs aufgenommen wurden. Es
sollte jedoch klar sein, dass auch andere Trajektorien verwendet
werden können, die
beispielsweise nur jeden vierten Punkt des zweiten Bereichs 32 erfassen,
so dass dieser noch schneller abgetastet werden kann. Folglich ist
die Dichte der Punkte, die bei einer Abtastsequenz abgetastet werden,
für den
ersten Bereich 31 höher
als für den
zweiten Bereich 32. Dies ist vorteilhaft, da die Magnetresonanzdaten
des inneren Bereichs im Wesentlichen für den Kontrast in den rekonstruierten Bilddaten
verantwortlich sind.
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Zum
Erzeugen der Trajektorie für
eine Aufnahmesequenz für
einen Bereich werden die vorbestimmten Punkte wie in 5 gezeigt
sortiert. Die Sortierung erfolgt vorrangig nach dem radialen Abstand
der Punkte vom Zentrum des k-Raums, wobei Punkte mit gleichem radialem
Abstand nach dem Azimut-Winkel Φ sortiert
werden. Die Phasenkodierung erfolgt nun so, dass zunächst für den ersten
Bereich für
jeden zweiten Punkt, beispielsweise für die mit ungeraden Zahlen
nummerierten Punkte, Magnetresonanzdaten aufgenommen werden. Dies
entspricht einer spiralförmigen,
nach außen
laufenden Trajektorie im ersten Bereich. Von außen beginnend werden nachfolgend
Magnetresonanzdaten der Reihe nach für die übrigen Punkte des ersten Bereichs 31 aufgenommen,
zum Beispiel für
die mit geraden Zahlen bezeichneten Punkte. Dies entspricht einer
nach innen verlaufenden, spiralförmigen
Trajektorie. Nach Durchführen
dieser Abtastsequenz wurden Magnetresonanzdaten für jeden
der vorbestimmten Punkte im ersten Bereich 31 aufgenommen.
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Die
Aufnahmesequenz für
den zweiten Bereich 32 entspricht der Aufnahmesequenz für den Bereich 31,
wobei hier die erste Trajektorie beispielsweise nur jeden vierten
Punkt enthält.
Dies ist in 6 durch Pfeile angedeutet. Die
zweite, nach innen verlaufende Trajektorie erfasst einen anderen Teil
der Punkte des zweiten Bereichs, welche wiederum durch Pfeile markiert
sind. Nach einem Aufnehmen von Magnetresonanzdaten entlang beider
Trajektorien sind im vorliegenden Beispiel nur die Hälfte der
Punkte des zweiten Bereichs 32 abgetastet worden. Die übrigen Punkte
werden mit ähnlichen
Trajektorien bei einem darauf folgendem Abtastschritt des zweiten
Bereichs abgetastet.
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Eine
Zeitfolge des Aufnehmens von Magnetresonanzdaten aus dem ersten
und dem zweiten Bereich ist schematisch in 6 dargestellt.
Während
der Zeitabschnitte 40, 42, 44 und 46 werden
jeweils alle im ersten Bereich 31 liegenden vorbe stimmten
Punkte abgetastet, d. h. es werden Magnetresonanzdaten für diese
Punkte aufgenommen. In den Zeitabschnitten 41, 43, 45 und 47 wird
jeweils nur die Hälfte
der im zweiten Bereich 32 liegenden vorbestimmten Punkte
abgetastet. Mit derart aufgenommenen Magnetresonanzdaten lässt sich
eine Zeitauflösung
T erreichen. Zur Rekonstruktion eines Bilddatensatzes 48 kommt
dabei ein View Sharing-Verfahren zum Einsatz, wobei sowohl während des
Zeitabschnitts 43 als auch während des Zeitabschnitts 45 für den zweiten
Bereich 32 aufgenommene Magnetresonanzdaten verwendet werden.
Somit steht für
die Rekonstruktion der Bilddaten auch für den zweiten Bereich 32 ein
vollständiger
Magnetresonanzdatensatz zur Verfügung,
der jedoch zwei verschiedenen Zeitabschnitten entspricht. Weiterhin wird
ein während
des Zeitabschnitts 44 aufgenommener Magnetresonanzdatensatz
für den
ersten Bereich 31 verwendet. Gleiches gilt für die Rekonstruktion
des Bilddatensatzes 49, wobei hier Magnetresonanzdaten
aus den Zeitabschnitten 45 und 47 für den zweiten
Bereich 32 verwendet werden. Während des Zeitabschnitts 45 aufgenommene
Magnetresonanzdaten werden somit sowohl zur Rekonstruktion des Bilddatensatzes 48 als
auch des Bilddatensatzes 49 verwendet. Da in den Zeitabschnitten 41, 43, 45 und 47 jeweils
nur die Hälfte
der vorbestimmten Punkte des zweiten Bereichs abgetastet werden,
verringert sich die benötigte
Zeit um den Faktor 2, was zu einer deutlichen Verbesserung der Aufnahmegeschwindigkeit
und Zeitauflösung
führt.
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Zusammenfassend
ermöglicht
die vorliegende Erfindung das Aufnehmen von zeitaufgelösten Magnetresonanzdaten
sowohl bei bewegtem Liegetisch, als auch bei ruhendem Liegetisch.
Vorzugsweise wird bei bewegtem Tisch ein statischer Bilddatensatz
rekonstruiert, wohingegen bei ruhendem Liegetisch die Rekonstruktion
eines zeitaufgelösten
Bilddatensatzes erfolgt, der für
einen distalen Bereich des Gesichtsfelds ein Beobachten der Kontrastmittelausbreitung
im Blutkreislauf der Untersuchungsperson ermöglicht. Das Verfahren ermöglicht es
somit, die eine rechenzeitoptimierte Korrektur von Nichtlinearitäten der
Magnetfeldgradienten bei bewegtem Liegetisch durchzufüh ren und
gleichzeitig zeitaufgelöste
Informationen über
die Kontrastmittelausbreitung zu erhalten. Insbesondere kann mit dem
Verfahren auch bei Verwendung von einem Magneten mit kurzen Abmessungen
in longitudinaler Richtung eine konstrastmittelverstärkte MR-Angiographie
mit einem großen
Gesichtsfeld durchgeführt werden.
Das gesamte Verfahren kann dabei vollautomatisch ablaufen, wodurch
ein verbesserter Arbeitsablauf erzielt wird. Durch Aufnehmen des
gesamten Gesichtsfelds während
einer Messung mit bewegtem Liegetisch kann des Weiteren die benötigte Messzeit reduziert
werden, was in Folge dessen zu einer besseren Ausnutzung der Magnetresonanzanlage
und einer Kostenersparnis führt.