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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines
Prozesses zur Herstellung und/oder Behandlung eines Fadens gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
der Herstellung oder Behandlung von Fäden insbesondere
synthetischen Faden ist es allgemein bekannt, den Prozess derart
zu überwachen, dass eine gleichmäßige
Fadenqualität an dem Faden erzeugt wird. Dabei muß sichergestellt
werden, dass der in dem Prozess hergestellte Faden in seiner Qualität
uneingeschränkt einem Folgeprozess zugeführt werden
kann. So wird der Faden üblicherweise am Ende einer Folge
von mehreren Prozessschritten eines Herstellungs- oder Behandlungsprozesses
zur Aufspeicherung zu einer Fadenspule aufgewickelt, die dann als
Vorlagespule einem Folgeprozess vorgelegt wird. Bei derartigen Prozessen
ist somit das Aufwickeln des Fadens ebenfalls von hoher Bedeutung,
so dass sowohl die Folge der Prozessschritte zur Erzeugung einer
Fadenqualität als auch das Aufwickeln des Fadens zur Fadenspule
zu überwachen wäre.
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Um
beide Anforderungen derartiger Prozesse gerecht zu werden, ist aus
der
EP 0 580 071 B1 ein
Verfahren zur Überwachung eines Prozesses zur Herstellung
und/oder Behandlung eines Fadens bekannt, bei welchem kontinuierlich
ein Parameter der Fadenspule gemessen und überwacht wird.
Hierbei hat sich insbesondere als Fadenspulenparameter der Durchmesser
der Spule bewährt, welcher zur Einhaltung einer konstanten
Aufwickelgeschwindigkeit nach bestimmten physikalischen Zusammenhängen
anwächst. So lässt sich durch Überwachung
des Durchmesserzuwachses der Fadenspule insbesondere das Aufwickeln
des Fadens zur Fadenspule kontrollieren. Die Überwachung
des Durchmessers der Fadenspule ist jedoch nur bedingt geeignet,
um den Zustand des Fadens zu überwachen, um damit Rückschlüsse
auf einzelne Prozessschritte der an dem Faden durchgefünhrten
Behandlungen durchführen zu können. So ergeben
sich bereits in Abhängigkeit von der Spulenform der gewickelten
Fadenspule unterschiedliche Zuwachsraten. Bei Fadenspulen mit bikonischen
Stirnflächen stellt sich ein höher Spulendurchmesserzuwachs
ein, als bei einer Fadenspule mit zylindrischer Spulenform.
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Insoweit
ist es Aufgabe der Erfindung, das bekannte Verfahren zur Überwachung
eines Prozesses zur Herstellung oder Behandlung eines Fadens derart
zu verbessern, dass sowohl das Aufwickeln der Fadenspule als auch
die in den vorgeschalteten Prozessschritten erzeugte Fadenqualität
des Fadens mit einem Parameter der Fadenspule kontrollierbar sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass eine Volumenzunahme der Fadenspule als Parameter der Fadenspule
pro einem Zeitintervall erfasst wird.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der Unteransprüche definiert.
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Der
besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass bereits während
des Aufwickelns der Fadenspule der Zustand des Fadens überwachbar
ist. So wird die Volumenzunahme der Fadenspule sowohl durch die
Aufwickelgeschwindigkeit als auch durch die Struktur des Fadens
maßgeblich beeinflusst. Bisherige Überwachungsmethoden,
die beispielsweise auf das Gewicht der Fadenspule oder die Dichte
der Fadenspule abzielen, lassen sich nur nach Fertigstellung der
Fadenspule hinreichend genau ausführen, so dass ein zeitnaher
Eingriff in den Prozess zur Veränderung bestimmter Prozessfolgen nicht
möglich war. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht
jedoch unmittelbar während des Wickelns der Fadenspule
einen Prozesseingriff, falls die Volumenzunahme unverhältnismäßig
ausfällt. Das zur Bestimmung der Volumenzunahme vorgegebene Zeitintervall
lässt sich hierbei in Abhängigkeit vom Fadentiter
und Aufspulgeschwindigkeit beliebig festlegen. So kann das Zeitintervall
eine Wickelzeit von Sekunden oder Minuten umfassen.
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Die
Verfahrensvariante, bei welcher bei einer unzulässigen
Abweichung zwischen dem Ist-Wert und dem Soll-Wert der Volumenzunahme
ein Alarmsignal erzeugt wird, durch welches eine Prozesskontrolle
eingeleitet wird, ist daher besonders vorteilhaft, um einen bereits
während des Wickelns der Fadenspule eine Prozessänderung
einleiten zu können.
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Um
plötzlich eintretende Prozessänderungen zu erkennen,
ist es besonders vorteilhaft, unmittelbar die Änderung
der Volumenzunahme der Fadenspule zu überwachen. So wird
bei einer sprunghaften Änderung des Ist-Wertes der Volumenzunahme
ebenfalls ein Alarmsignal erzeugt, um eine Prozesskontrolle einzuleiten.
Für ein solches Verhalten liegt bei einem Texturierprozess
in den meisten Fällen eine Störung vor, die somit
schnell beseitigt werden kann.
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Insbesondere
lassen sich hierdurch die Prozessschritte überprüfen,
in welchem im wesentlichen Maße die Struktur des Fadens
verändert wird. Insoweit ist die Verfahrensvariante besonders
geeignet, um einen Faden in einem Texturierprozess, bei welchem
an einem multifilen glatten Faden eine Kräuselung erzeugt
wird, zu überwachen. Jedoch könnend damit Prozessschritte
wie beispielsweise das Verwirbeln oder das Benetzen eines Faden
und deren Fehlverhalten maßgeblichen Einfluß auf
die Volumenzunahme der gewickelten Fadenspule haben. So führt eine überhöhter
Benetzungsauftrag zwangsläufig zu einer Volumenzunahme
der Fadenstruktur, und damit zu einer unzulässigen Überschreitung
eines vorgegebenen Soll-Wertes der Volumenzunahme.
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Unabhängig
davon, ob der gemessene Ist-Wert der Volumenzunahme eine Einhaltung
oder eine Überschreitung eines vorgegebenen Soll-Wertes
oder eines Toleranzbandes einer zeitlichen Änderung des
Ist-Wertes bewirkt, lässt sich gemäß einer weiteren
vorteilhaften Verfahrensvariante ein Qualitätssignal erzeugen,
durch welches eine Kennzeichnung der Fadenspule eingeleitet wird.
Damit besteht die Möglichkeit, direkt nach Fertigstellung
der Fadenspule eine Klassifizierung hinsichtlich der Fadenqualität
sowie der Spulenqualität vornehmen zu können.
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Um
unabhängig von der jeweilig gewickelten Form der Fadenspule
eine Ermittlung der Volumenzunahme durch einfache Rechenoperationen
ausführen zu können, ist die Weiterbildung der
Erfindung besonders vorteilhaft einsetzbar. Hierbei wird der Ist-Wert
der Volumenzunahme der Fadenspule aus einem momentanen Changierhub
und einem momentanen Spulendurchmesser zu Beginn des Zeitintervalls
und einem momentanen Changierhub und einem momentanen Spulendurchmesser
am Ende des Zeitintervalls berechnet.
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Der
Changierhub wird hierbei vorzugsweise durch einen motorisch angetriebenen
Changierfadenführer ausgeführt, der den jeweiligen
Changierhub durch eine Wegsteuerung erhält. Damit lassen sich
sehr genaue Berechnungen der Volumenzunahme ausführen unabhängig
von den jeweiligen Größen der Changierhübe.
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Der
momentane Spulendurchmesser vor und nach dem Zeitintervall lässt
sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung bevorzugt aus einer gemessenen Drehzahl eines Spulenträgers erfassen,
welcher die gewickelte Fadenspule trägt. So ist zur Einhaltung
einer konstanten Wickelspannung die Umfangsgeschwindigkeit der Fadenspule konstant
gehalten, so dass die jeweilig eingestellte Drehzahl des Spulenträgers
unmittelbar auf den momentanen Spulendruchmesser schließen
lässt. So lässt sich die Fadenspule beispielsweise
unmittelbar durch eine am Umfang der Fadenspule anliegende Treibwalze
antreiben, die mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit angetrieben
wird. Es ist jedoch auch möglich, dass die Fadenspule durch
einen angetriebenen Spulenträger beispielsweise eine Spulspindel gehalten
ist, deren Antrieb mit einer Drehzahlregelung zur Einstellung einer
konstanten Umfangsgeschwindigkeit zusammenwirkt.
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In
Abhängigkeit von dem jeweiligen Prozess zur Herstellung
oder Behandlung des Fadens lässt sich der Soll-Wert der
Volumenzunahme und/oder eine Ist-Wert-Toleranz der Volumenzunahme
der Fadenspule direkt vorgeben oder aus einem zu Beginn des Prozesses
ermittelten Ist-Wert der Volumenzunahme ableiten.
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Bei
der Vorgabe sogenannter Referenzwerte als Soll-Wert der Volumenzunahme
wird dabei bevorzugt zu Beginn des Prozesses mehrere Ist-Werte der Volumenzunahme
von mehreren Fadenspulen, die parallel in benachbarten Wickelstellen
gewickelt werden, ermittelt. Aus den insgesamt erfasst Ist-Werten der
Volumenzunahme lässt sich der Soll-Wert oder ein Toleranzband
des Ist-Wertes durch eine Mittelwertberechnung erfassen. Derartige
Verfahrensvarianten werden bevorzugt in textilen Prozessen eingesetzt,
bei welchem eine Vielzahl von Fäden parallel nebeneinander
erzeugt werden.
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Hierbei
hat sich insbesondere die Weiterbildung der Erfindung bewährt,
bei welchem den Soll-Wert der Volumenzunahme ein Toleranzband zugeordnet
ist, das durch statistische Auswertungen der Ist-Werte der Volumenzunahme
ermittelt und vorgegeben wird. Damit lassen sich individuell auf
den Prozess zugeschnittene Qualitätsüberwachungen und
Prozessüberwachungen ausführen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels eines Texturierprozesses näher
erläutert. Hierzu sind folgende Figuren beigefügt:
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1 schematisch
eine Folge von Prozessschritten eines Texturierprozesses zur Herstellung
eines texturierten Fadens
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2 schematisch
eine Aufwickeleinrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens
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3 schematisch
eine Querschnittsansicht einer Fadenspule beim Aufwickeln eines
Fadens
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel eines Texturierprozesse zum Falschdralltexturieren
eine synthetischen Fadens schematisch dargestellt. Das Ausführungsbeispiel
zeigt ein erstes Lieferwerk 3.1 auf, das einen multifilen
synthetischen Faden 1 von einer Vorlagespule 2 abzieht.
Das erste Lieferwerk 3.1 wird derart angetrieben, dass
der Faden 1 in eine Texturierzone geführt wird.
Die Texturierzone er streckt sich hierbei zwischen dem ersten Lieferwerk 3.1 und
einem Textuieraggregat 6. Innerhalb der Texturierzone ist
in Fadenlaufrichtung hintereinander ein Texturierheizer 4 und
eine Kühleinrichtung 5 angeordnet. Die Kühleinrichtung 5 könnte
hierbei beispielsweise durch eine Kühlrohr ausgebildet
sein, an dessen Umfang der Faden 1 mit Umschlingung geführt
wird.
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Der
Faden 1 wird durch ein zweites Lieferwerk 3.2 aus
der Texturierzone abgezogen und zur weiteren Behandlung einer Verwirbelungseinrichtung 7 zugeführt.
Das zweite Lieferwerk 3.2 wird gegenüber dem ersten
Lieferwerk 3.1 mit einer Differenzgeschwindigkeit angetrieben,
so dass der Faden 1 innerhalb der Texturierzone gleichzeitig
verstreckt wird.
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Zur
Einstellung einer Fadenspannung beim Verwirbeln des texturierten
Fadens in der Verwirbelungseinrichtung 7 ist dem zweiten
Lieferwerk 3.2 ein drittes Lieferwerk 3.3 nachgeordnet.
Zur weiteren Nachbehandlung des Fadens 1 nach der Verwirbelung
ist dem dritten Lieferwerk 3.3 ein Set-Heizer 8 und
ein viertes Lieferwerk 3.4 nachgeordnet. In dem Set-Heizer 8 erhält
der Faden 1 eine Wärmebehandlung zum Spannungsausgleich
bzw. eine Schrumpfbehandlung. Der Faden 1 wird von dem
vierten Lieferwerk 3.4 aus dem Set-Heizer 8 abgezogen
und einer Aufwickeleinrichtung 25 zugeführt. Der
Aufwickeleinrichtung 25 ist im Fadenlauf einer Benetzungseinrichtung 9 vorgeordnet,
durch welche der Faden 1 mit einem Präparationsmittel
benetzt wird.
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In
der Aufwickeleinrichtung 25 wird der Faden 1 zu
einer Fadenspule 11 gewickelt, die an einem Spulenträger 12 gehalten
ist und durch eine angetriebene Treibwalze 13 angetrieben
wird. Zum Wickeln einer Kreuzspule ist der Fadenspule 11 eine
Changiereinrichtung 10 vorgeordnet, durch welche der Faden 1 innerhalb
eines Changierhubs hin- und hergeführt wird.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines
Prozesses zur Behandlung eines synthetischen Fadens wird in einem
ersten Prozessschritt der multifile Faden 1 von einer Vorlagespule 2 abgezogen.
Der multifile Faden wurde in einem vorgeschalteten Schmelzspinnverfahren
aus einer Vielzahl feiner extudierter Filamentstränge gebildet
und zu der Vorlagespule 2 gewirbelt. In einem zweiten Prozessschritt
erfolgt eine Texturierung des Fadens 1. Hierzu wird durch
das Texturieraggregat 6 ein Falschdrall an dem Faden 1 erzeugt,
der in dem Texturierheizer 4 und in der Kühleinrichtung 5 zur
Texturierung des Fadens führt.
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Überlagert
zu der Texturierung erfolgt in dem Prozessschritt eine Verstreckung
des Fadens 1.
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In
einem weiteren Prozessschritt wird an dem Faden 1 eine
Verwirbelung der texturierten Filamentstränge durchgeführt.
Anschließend wird in weiteren Prozessschritten eine Wärmebehandlung
an dem Faden und eine Benetzung an dem Faden durchgeführt.
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Insbesondere
die Prozessschritte Texturierung, Verwirbelung und Benetzung beeinflussen
die äußere Struktur des Fadens, die den Spulenaufbau der
Fadenspule beim Aufwickeln des Fadens maßgeblich beeinflussen.
Somit führt beispielsweise eine mangelnde Verwirbelung
zu einem unzureichenden Fadenschluß, welcher sich in eine überhöhte
Bauschigkeit des Fadens auswirkt und beim Aufwickeln des Fadens
zu einer überdurchschnittlichen Volumenzunahme der Fadenspule
führt. Um derartige Fehlverhalten der Prozessschritte erfassen
zu können, wird während der Aufwicklung des Fadens 1 in der
Aufwickeleinrichtung 25 die Volumenzunahme der Fadenspule 11 in
einem vorgegebenen Zeitintervall erfasst und mit einem vorgegebenen
Soll-Wert abgeglichen.
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Zur
weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in 2 eine Aufwickeleinrichtung
gezeigt, wie sie beispielsweise in dem Texturierprozess nach 1 einsetzbar
wäre. Bei der in 2 dargestellten
Aufwickeleinrichtung ist die Fadenspule 11 an einem Spulenträger 12 gehalten.
Der Spulenträger 12 weist zwei in Abstand zueinander angeordnete
Spannteller 16.1 und 16.2 auf, die zwischen sich
eine Spulhülse 15 halten. Am Umfang der Spulhülse 15 wird
die Fadenspule 11 gewickelt. Die Spannteller 16.1 und 16.2 sind
frei drehbar in dem Spulenhalter 12 gelagert.
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Zum
Antrieb der Fadenspule 11 liegt diese am Umfang einer Treibwalze 13 an,
die über den Walzenantrieb 14 mit konstanter Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben wird.
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Der
Treibwalze 13 ist eine Changiereinrichtung 10 vorgeordnet,
die in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Riemenchangierung 17 gebildet
ist. Hierbei wird ein Changierfadenführer 18 durch
einen Riemen 17 oszillierend hin- und hergeführt.
Die Riemenchangierung 17 wird über einen Schrittmotor 19 angetrieben.
Der Schrittmotor 19 ist über ein Wegsteuerung 20 gesteuert,
die mit einer Steuereinrichtung 21 verbunden ist. Mit der
Steuereinrichtung 21 werden insbesondere Wickelprogramme
zum Aufbau und Wicklung der Fadenspule 11 der Wegsteuerung 20 aufgegeben,
um den Schrittmotor 19 und damit den Changierfadenführer 18 entsprechend
zu steuern.
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Die
Steuereinrichtung 21 ist mit einem Drehzahlsensor 22 gekoppelt.
Der Drehzahlsensor 22 ist dem Spannteller 16.2 zugeordnet
und erfasst die Drehzahl des Spanntellers 16.2 bzw. der
Spulhülse 15.
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Die
innerhalb der Steuereinrichtung 21 angeordneten Mittel
zur Ist-Wert-Erfassung der Volumenzunahme der Fadenspule 11 sind
hierin nicht näher beschrieben. Grundsätzlich
lassen sich hierzu Mikroprozessoren einsetzen. Zur Abgabe erzeugter
Signale ist der Steuereinrichtung 21 ein Signalausgang 23 zugeordnet.
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Während
des Aufwickelns des Fadens 1 zu der Fadenspule 11 wird
kontinuierlich oder diskontinuierlich in vorgegebenen Zeitintervallen
die Volumenzunahme der Fadenspule 11 überwacht.
Hierzu wird innerhalb der Steuereinrichtung 21 ein Ist-Wert der
Volumenzunahme berechnet.
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Die
Berechnung des Ist-Wertes der Volumenzunahme erfolgt auf Basis der
jeweils durch den Changierfadenführer 18 ausgeführten
Changierhübe und in dabei gewickelten Spulendurchmesser
der Fadenspule 11.
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In 3 ist
schematisch eine Volumenzunahme der Fadenspule 11 gezeigt.
Zu Beginn des Zeitintervalls wird an der Fadenspule 11 ein
momentaner Spulendurchmesser DA gewickelt.
Dieser Anfangsspulendurchmesser lässt sich innerhalb der Steuereinrichtung 21 aus
der durch den Drehzahlsensor 22 erfassten Drehzahl der
Spulehülse 15 und der Umfangsgeschwindigkeit der
Fadenspule 11 berechnen. Dem Anfangsspulendurchmesser DA wird ein Anfangschangierhub HA zugeordnet.
Der zu Beginn des Zeitintervalls eingestellte Changierhub HA lässt sich unmittelbar aus der
Wegsteuerung des Changierfadenführers 8 ermitteln.
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Nach
Ablauf des Zeitintervalls, der beispielsweise wenige Sekunden oder
auch einige Minuten Wickelzeit umfassen kann, wird innerhalb der
Steuereinrichtung 21 ein Enddurchmesser DE der
gewickelten Fadenspule 11 berechnet. Die Berechnung des Enddurchmessers
DE erfolgt ebenso aus der Drehzahl des Spulenträgers
und der Umfangsgeschwindigkeit der Fadenspule. Dem Enddurchmesser
DE wird der jeweilige Endchangierhub HE zugeordnet, der am Ende des Zeitintervalls
an dem Changierfadenführer 18 eingestellt war.
Nun lässt sich aus den bekannten Spulendurchmessern DA und DE sowie den
Changierhüben HA und HE ein
Ist-Wert der Volumenzunahme aus den geometrischen Zusammenhängen
berechnen. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Fadenspule 11 jeweils
bikonische Stirnflächen 24.1 und 24.2 auf,
die durch die Changierhübe am Anfang des Zeitintervalls
und am Ende des Zeitintervalls bestimmt sind.
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Innerhalb
der Steuereinrichtung 21 ist ein Soll-Wert der Volumenzunahme
der Fadenspule 11 hinterlegt. Der hinterlegte Soll-Wert
der Volumenzunahme wird nun mit dem ermittelten Ist-Wert der Volumenzunahme
der Fadenspule 11 abgeglichen.
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Der
Soll-Wert der Volumenzunahme der Fadenspule 11 könnte
sowohl durch eine Dateneingabe als Absolutwert vorgegeben sein oder
alternativ durch eine Referenzmessung zuvor aus einem oder mehreren
Ist-Werten der Volumenzunahme zu Beginn des Prozesses errechnet
werden. So lassen sich vorzugsweise bei der Herstellung und Behandlung
einer Vielzahl von Fäden die Ist-Werte der Volumenzunahme
in mehreren Wickelstellen von mehreren parallel gewickelten Fadenspulen
erfassen und in einem Mittelwert überführen. Der
Mittelwert der Ist-Werte der Volumenzunahme könnte somit
als Sollwertvorgabe zur Überwachung der Volumenzunahme
herangezogen werden. Besonders vorteilhaft sind hierbei die Vorgabe
von Toleranzgrenzen, die beispielsweise aus einer statistischen
Bewertung der Ist-Werte der Volumenzunahme errechenbar sind.
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Für
den Fall, dass der gemessene Ist-Wert der Volumenzunahme der Fadenspule
eine Toleranzüberschreitung oder eine Toleranzunterschreitung des
vorgegebenen Soll-Wertes der Volumenzunahme ergibt, wird durch die
Steuereinrichtung 21 ein Signal erzeugt und über
dem Signalausgang 23 weitergeleitet. So lässt
sich beispielsweise über den Signalausgang 23 ein
Alarmsignal erzeugen, um gegenüber einer Bedienperson ein
Qualitätsmangel anzuzeigen. Damit besteht die Möglichkeit,
dass die Bedienperson direkt während der Aufwicklung der
Fadenspule die Einstellung der Prozessschritte überprüft. Hierbei
sind insbesondere die Prozessschritte, bei welchen die Struktur
des Fadens verändert wird wie beispielsweise die Texturierung,
Verwirbelung oder Benetzung von besonderem Interesse.
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Mit
der unzulässigen Abweichung des Ist-Wertes in der Volumenzunahme
von dem vorgegebenen Sollwert der Volumenzunahme lasst sich gleichzeitig
ein Qualitätssignal erzeugen, welches eine Kennzeichnung
der erzeugten Fadenspule 11 bewirkt. So enthält
die Fadenspule 11 bei Überschreitung und Unterschreitung
einer zulässigen Volumenzunahme einen mangelhaften Faden,
der zu einer Abstufung der Qualität der Fadenspule führt.
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Für
den Fall, dass der gemessene Ist-Wert der Volumenzunahme innerhalb
der vorgegebenen Toleranzen des Soll-Wertes der Volumenzunahme liegt,
lässt sich ebenfalls ein Qualitätssignal erzeugen,
dass der Fadenspule zugeordnet wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren lässt sich zur Überwachung
des Texturierprozesses derart verbessern, indem bereits die Änderungen
der Ist-Werte der Volumenzunahme überwacht werden. Für
den Fall, dass eine sprunghafte Änderung des Ist-Wertes der
Volumenzunahme erkannt wird, ist ein Alarmsignal zu erzeugen, um
eine Prozesskontrolle einzuleiten. Derartige sprunghafte Änderungen
der Volumenzunahme gehen in der Regel auf Prozessstörungen beispielhaft
eine fehlende Texturierung zurück.
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Um
möglichst bei der Überwachung des Ist-Wertes gewöhnliche
Prozessschwankungen in der Volumenzunahme ausfiltern zu können,
wird dem Ist-Wert ein Toleranzband zugeordnet. Dieses Toleranzband
lässt sich beispielsweise durch eine Auswertung mehrerer
gemessener Ist-Werte berechnen. Damit können die dynamischen
Vorgänge, die während des Prozesses zu einer gewöhnlichen
Schwankung der Volumenzunahme führen, eliminiert werden und
nur die rein auf Störungen zurückgehenden sprunghaften Änderungen
der Ist-Werte können sicher erkannt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist auch besonders
geeignet, um die während des Aufwickelns einer Fadenspule
ermittelten Ist-Werte der Volumenzunahme statistisch auszuwerten
und somit eine weitere Qualitätseinstufung der Fadenspule
vornehmen zu können.
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- 1
- Faden
- 2
- Vorlagespule
- 3.1,
3.2, 3.2, 3.4
- Lieferwerk
- 4
- Texturierheizer
- 5
- Kühleinrichtung
- 6
- Texturieraggregat
- 7
- Verwirbelungseinrichtung
- 8
- Setheizer
- 9
- Benetzungseinrichtung
- 10
- Changiereinrichtung
- 11
- Fadenspule
- 12
- Spulenträger
- 13
- Treibwalze
- 14
- Walzenantrieb
- 15
- Spulhülse
- 16.1,
16.2
- Spannteller
- 17
- Riemchenchangierung
- 18
- Changierfadenführer
- 19
- Schrittmotor
- 20
- Wegsteuerung
- 21
- Steuereinrichtung
- 22
- Drehzahlsensor
- 23
- Signalausgang
- 24.1,
24.2
- Stirnflächen
- 25
- Aufwickeleinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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