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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Antenne auf
einem Substrat, insbesondere einem Kunststoffsubstrat. Das mit der
Antenne versehene Substrat dient in Verbindung mit einem Chip oder
einem Chipmodul zur Herstellung eines Transponders. Bei dem Chip
bzw. dem Chipmodul handelt es sich insbesondere um einen RFID(Radio Frequency
Identifikation)-Chip bzw. ein RFID-Chipmodul. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung mit einem solchen Transponder.
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Ein
Transponder ist ein Gerät
zur drahtlosen Kommunikation, das eingehende Signale aufnimmt und
automatisch beantwortet. RFID-Transponder sind in der Regel auf
Kunststoffsubstraten aufgebracht und werden als sogenannte RFID-Inlays
(bzw. RFID-Inlets)
u. a. in kontaktlosen Karten, e-Passports, Smart Labels und dergleichen
weiterverarbeitet. Die RFID-Transponder
dienen dort beispielsweise zur Identifikation von Personen und Objekten.
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Bei
RFID-Anwendungen im Personenbereich werden die RFID-Chips mit speziellen
Controllern und größeren Datenspeichern
sowie Sicherheitsfunktionen ausgestattet, beispielsweise zur Speicherung
von biometrischen Daten oder zur Verschlüsselung von Daten bei der Datenübertragung. Daher
sind solche RFID-Chips
größer dimensioniert als
beispielsweise RFID-Chips, die lediglich zur Identifikation von
Produkten dienen sollen. Bei letzteren ist prinzipiell eine sogenannte
EPC-(electronic product code)Nummer ausreichend. Auch wird weniger Speicherplatz
benötigt,
so daß die
Größe der Siliziumchips
geringer ist.
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In
dem vorliegenden Text wird zumeist der allgemeine Begriff „Chip” verwendet.
Damit sind, sofern nicht ausdrücklich
anders angegeben, sowohl ungehäuste
Silizium-Chips („bare
dice”)
als auch Chipmodule angesprochen, wobei es sich bei den Chipmodulen
sowohl um Chips mit Metallsubstraten (Metall-Anschlußfahnen/Metal Leadframes),
als auch um Chips mit Polymersubstraten (sogenannte „straps” oder „interposer”) handeln
kann. Der Begriff Chip bezeichnet allgemein ein elektronisches Bauelement
mit wenigstens einer integrierten elektronischen Schaltung.
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Bei
der Herstellung von RFID-Transponder-Inlays kommen für die unterschiedlichen
Anwendungen auch unterschiedliche Prozeß- und Fertigungstechnologien
zum Einsatz.
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So
werden beispielsweise preiswerte RFID-Transponder-Inlays mit dem
sogenannten Flip-Chip-Verfahren hergestellt. Dabei wird ein RFID-Chip
direkt auf eine bereits auf einem Substrat angeordnete Antenne montiert,
wobei die Antenne aus unterschiedlichen Metallen bestehen kann,
beispielsweise Kupfer, Aluminium oder Silberleitpaste. Die Verbindung
zwischen Antenne und Chip, der sogenannte Bump-Anschlüsse aufweist,
erfolgt üblicherweise
mit Hilfe eines Leitklebers. Bei den Klebern handelt es sich zumeist
um anisotropische Epoxy-basierende Kleber (sogenannte ACP-Kleber)
oder um „hotmelt”-Kleber.
Zur Aushärtung
der Kleber müssen
die Substrate für
Temperaturen von bis zu 200°C für mehrere
Sekunden Einwirkungsdauer ausgelegt sein, was den Einsatz vieler
Substratmaterialien einschränkt
bzw. unmöglich
macht.
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Alternativ
zu dem Flip-Chip-Verfahren können
RFID-Chipmodule auch mit Hilfe anderer Verfahren mit auf dem Substrat
angeordneten Antennen verbunden werden. Je nach verwendeten Materialien der
Chipmodule, der Antennensubstrate und der Antennenmetallisierungen
erfolgt die elektrische Verbindung zwischen RFID-Chipmodul und Antenne
durch Kleben, Löten,
Schweißen
oder mechanische Technologien, wie Crimpen, Clinchen usw.
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Die
Antennen bestehen im allgemeinen aus elektrisch leitfähigen Materialien,
insbesondere Metallen, leitfähigen
Pasten oder leitfähigen
Tinten. Für Anwendungen
im HF(Hochfrequenz)-Bereich – hierzu
zählt die
bei RFID verwendete Normfrequenz 13,56 MHz – bestimmt der Ohmsche Widerstand
der Antenne die Leseeigenschaften wesentlich mit. Der elektrische
Leiterquerschnitt der Windungen hat hierbei zusammen mit dem spezifischen
Widerstand des angewandten Materials einen direkten Einfluß. Deshalb
handelt es sich bei den im vorliegenden Fall eines RFID-Transponders
verwendeten Antennen sehr häufig
um Folienantennen oder Drahtantennen, wobei die Folienantennen vorzugsweise
aus Metallfolien aus Kupfer oder Aluminium und die Drahtantennen
vorzugsweise aus Kupferdraht bestehen. Die Antennen sind dabei stets
auf Kunststoffsubstraten aufgebracht. Bei dem Substratmaterial handelt
es sich in der Regel um PET (Polyethylenterephthalat), PEN (Polyethylennaphtalat),
Polyimid (PI, Kapton®), PVC (Polyvinylchlorid)
oder PC (Polycarbonat).
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Beispiele
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UHF-Antennen
für RFID-Anwendungen
mit Lese-Reichweiten bis zu mehreren Meter arbeiten im Frequenzbereich
von ca. 860–960 MHz
und sind als elektrischer Dipol einlagig, d. h. beispielsweise auf
einer Seite eines Foliensubstrates, ausgeführt. Die physikalische Dicke
beträgt
wenig Mikrometer.
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HF-Antennen
für RFID
Anwendungen werden speziell bei Sicherheitsanwendungen wegen der hier
geforderten begrenzten Schreib- und Lese-Reichweite (bis zu 10 cm)
eingesetzt. HF-Antennen
arbeiten üblicherweise
bei 13,56 MHz. Sie werden als Spule aufgebaut, die bei der Anwendung
mit einer zweiten Spule im Lesegerät Daten kontaktlos austauscht.
Der Spulenaufbau ist deshalb auf einer Seite eines Kunststoff-Trägermaterials
realisiert. Damit beide Enden der Spule an den RFID-Chip (z. B. einen
Sicherheitscontroller-Chip) angeschlossen werden können, muß ein Ende
der Spule über
die Windungen der Spule hinweg in die Nähe des anderen Spulenendes
geführt
werden. Dies geschieht, je nach eingesetzter Antennen-Herstelltechnologie,
auf unterschiedliche Art und Weise. Beispielswiese sind bei Drahtantennen
die Drähte
isolierend beschichtet. Der Draht kann somit ohne Kurzschluß über die
auf dem Substrat verlegten Drahtwindungen zum anderen Drahtende
hingeführt
werden. Bei den flacher ausgeführten Ätz-Herstellverfahren
werden die Antennenstrukturen aus einer zuvor flächig auflaminierten Kupferfolienschicht
hergestellt, ähnlich
der Herstellung von geätzten
Leitenplatten. Damit das eine Spulenende in die Nähe des anderen
Spulenendes gebracht werden kann, wird eine sogenannte „Brücke” über die
Spulenwindungen gedruckt. Hierbei muß zur Vermeidung eines Kurzschlusses
eine Isolationsschicht unter die „Brücke” gedruckt werden. Nach dem Ätzverfahren
sind üblicherweise
Restbestände
des Klebers, mit dem die Kupferfolie auflaminiert war, auf dem Antennensubstrat.
Damit wird die Laminationsfähigkeit
mit weiteren Schichten gleichen Materials eingeschränkt. Dies
gilt insbesondere für die
bei Sicherheitsanwendungen geforderten hochwertigen Polycarbonat-Substratmaterialien.
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Für einlagige
HF-Antennen, die nach dem Druckverfahren hergestellt werden, geschieht
die Herstellung der Brückentechnologie,
wie beim Ätzverfahren,
durch eine Isolationsschicht zwischen „Brücke” und Antennenwindungen. Für hochwertige Anwendungen
hat sich aufgrund des Aufbaues mit weiteren Materialschichten die
im Laminationsprozeß mit
dem RFID-Inlay hergestellt werden, die Draht-Antennentechnologie etabliert. Der Aufbau
geschieht nach Stand der Technik in einer Ebene, d. h. die HF-Antennespule
wird auf einer Seite des Kunststoffträgersubstrates aufgebaut und
mit dem RFID-Chip verbunden. Die nebeneinander liegenden Drähte ergeben
damit unter Berücksichtigung
der verwendeten Drahtstärke
eine Mindestbreite der Spule (ca. 4 bis 6 Windungen je nach den
charakteristischen Eigenschaften des RFID-Chips) und eine Mindestdicke
des RFID-Inlays.
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Bei
allen bisher genannten Verfahren werden die Antennen unabhängig von
dem RFID-Chip auf dem Substrat aufgebracht. Die elektrische Verbindung
zwischen Antenne und RFID-Chip erfolgt in einem separaten Prozeßschritt.
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Nachteilig
bei den genannten Verfahren ist es, daß in Abhängigkeit von den verwendeten
Substrat- und Antennenmaterialien unterschiedliche Fertigungs-,
Montage- und Verbindungstechnologien
benötigt
werden, welche bei wachsender Produktivität immer häufiger an physikalische Grenzen
stoßen, beispielsweise
hinsichtlich der Temperaturbelastbarkeit bzw. der Aushärtedauer
bei Klebern usw. Auch die hohen Qualitätsanforderungen hinsichtlich Zuverlässigkeit
und Produktlebensdauer grenzen beispielsweise bei der Herstellung
von RFID-Transpondern für
die Personenidentifikation oder kontaktlose Anwendungen im Zahlungsverkehr
die einsetzbaren Technologien und Materialien deutlich ein.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache und dennoch
universelle Technologie bereitzustellen zur Herstellung verschiedenartiger
Antennen auf einem Substrat.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Herstellen einer Antenne auf einem Substrat, insbesondere einem
Kunststoffsubstrat, für
einen die Antenne und einen Chip bzw. ein Chipmodul aufweisenden Transponder,
ist gekennzeichnet durch einen ersten Arbeitsgang, umfassend:
- a) das Herstellen elektrisch leitender Anschlußflächen zum
Anschließen
eines Antennenleiters und/oder eines Chips bzw. eines Chipmoduls,
wobei eine Anzahl Anschlußflächen auf
einer ersten Substratfläche
und eine Anzahl Anschlußflächen auf
wenigstens einer mit der ersten Substratfläche nicht identischen zweiten
Substratfläche
hergestellt werden, sowie
- b) das Herstellen einer Anzahl elektrisch leitender Verbindungen
zwischen jeweils zwei oder mehr auf unterschiedlichen Substratflächen angeordneten
Anschlußflächen,
und
einen sich an den ersten Arbeitsgang anschließenden zweiten Arbeitsgang,
umfassend:
- c) das Herstellen eines ersten Antennenabschnitts auf der ersten
Substratfläche,
- d) das Herstellen wenigstens eines zweiten Antennenabschnitts
auf der wenigstens einen zweiten Substratfläche,
- e) das Verbinden des ersten Antennenabschnitts mit wenigstens
zwei auf der ersten Substratfläche angeordneten
Anschlußflächen, und
- f) das Verbinden des zweiten Antennenabschnitts mit wenigstens
zwei auf der wenigstens einen zweiten Substratfläche angeordneten Anschlußflächen,
wobei
der erste und der zweite Arbeitsgang derart ausgeführt werden,
daß sich
durch das Herstellen der Antennenabschnitte und das Verbinden der
Antennenabschnitte mit den Anschlußflächen unter Einbeziehung der
elektrisch leitenden Verbindungen eine in wenigstens zwei nicht
identischen Ebenen angeordnete, mit Anschlußflächen zum Anschließen eines
Chips bzw. eines Chipmoduls versehene, vollständige Antenne ergibt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit einem
auf einem Substrat angeordneten Transponder bereitzustellen, die
sich dadurch auszeichnet, daß die
Herstellung dieser Vorrichtung besonders flexibel gestaltbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 8 gelöst. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfaßt
einen auf einem Substrat, insbesondere einem Kunststoffsubstrat,
angeordneten Transponder, der einen Chip, insbesondere einen RFID-Chip
bzw. ein RFID-Chipmodul, und eine Antenne aufweist, wobei die Antenne
nach einem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche
1 bis 7 hergestellt ist.
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Ist
nachfolgend von Chip bzw. Chipmodul die Rede, so ist insbesondere
ein RFID-Chip bzw. ein RFID-Chipmodul angesprochen. Jedoch ist die
Erfindung nicht auf RFID-Chips bzw. RFID-Chipmodule beschränkt, sondern
betrifft darüber
hinaus auch andere Chips bzw. Chipmodule, insbesondere solche zur
drahtlosen Kommunikation bzw. drahtlosen Datenübertragung.
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Die
vorliegende Erfindung ist grundsätzlich für alle Arten
von Chips geeignet und ist auch unabhängig davon, in welchen Produkten
die fertigen Transponder verwendet werden. Die Vorteile bei der Herstellung
des Transponders kommen jedoch ganz besonders dann zum tragen, wenn
es sich bei den Chips um RFID-Chips zur Herstellung von RFID-Transpondern
handelt. Derartige RFID-Transponder (RFID-Inlays, RFID-Inlets) werden
z. B. zu selbstklebenden Smart-Labels, RFID-Papierkarten (Tickets)
oder RFID-Plastikkarten weiterverarbeitet. Bei kontaktlosen Plastikkarten
aus PVC oder e-Passport-Inlays aus Polycarbonat werden die RFID-Transponder
z. B. in die PVC-Kartenmaterialien
als Zwischenlage zwischen Boden- und Decklage (aus PVC bzw. Polycarbonat)
einlaminiert.
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Eine
Kernidee der Erfindung ist es, eine Mehrlagigkeit, insbesondere
Zweilagigkeit, der Antenne vorzusehen, die Antenne also aus mehreren Antennenabschnitten
aufzubauen, die sich in nichtidentischen Ebenen befinden.
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Mit
einer mehrlagigen, insbesondere zweilagigen Antenne kann durch die
Anordnung von sich gegenüberliegenden
Windungen eine deutlich höherer
parasitäre
Windungskapazität
erreicht werden. Durch den höheren
Anteil der parasitären
Windungskapazität
an der Gesamtkapazität
des RFID-Transponders,
welche sich aus der Kapazität
des RFID-Chips, der parasitären
Windungskapazität
und der Umgebungskapazität
zusammensetzt, kann bei der Auslegung der Antennenspule (Induktivität) eine kleinere
Anzahl von Windungen verwendet werden. Durch einen größeren Anteil
der parasitären
Windungskapazität
der mehrlagigen Antennen an der Gesamtkapazität des RFID-Transponders, wird
eine für
viele Anwendungen vorteilhafte deutlich verringerte „Verstimmung” der Transpondermittenfrequenz durch
Einflüsse
der Umgebung erreicht. Daraus folgt beispielsweise, daß die wirksame
Lese-Reichweite eines
entsprechend aufgebauten elektronischen Passes oder einer kontaktlosen
Karte deutlich unempfindlicher ist gegenüber Umgebungseinflüssen, was
insgesamt zu einer stabileren Funktionssicherheit des RFID-Produktes
führt.
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Verbunden
wird die Idee der Mehrlagigkeit mit der weiteren grundlegenden Idee,
vor der eigentlichen Herstellung der Antenne, also beispielsweise der
Beschichtung des Substrates oder dem Verlegen eines Antennendrahtes
oder dergleichen, Anschlußflächen zum
Anschließen
eines Antennenleiters und/oder eines Chips bzw. eines Chipmoduls
sowie die benötigten
elektrischen Verbindungen (nachfolgend kurz als „Durchkontaktierungen” bezeichnet) zwischen
den Anschlußflächen durch
das Antennensubstrat hindurch vorzusehen. Damit wird sichergestellt,
daß verschiedenste
Antennentechnologien verwenden werden können, ohne daß es erforderlich ist,
Rücksicht
auf die Art und Weise des Verbindens der Antennenabschnitte zu einer
vollständigen
Antenne zu nehmen. Die Enden der Antennenabschnitte werden einfach – in geeigneter
Art und Weise je nach Herstellungstechnologie – mit den Anschlußflächen verbunden.
Dies gilt analog auch für
den späteren
Anschluß des
Chips (”bare
die” oder
gehäuster Chip),
so daß insgesamt
eine sehr hohe Universalität erreicht
wird. Mit anderen Worten können
unabhängig
von der Technologie zur Herstellung der Anschlußflächen und unabhängig von
der Technologie zur Herstellung der Durchkontaktierungen unterschiedliche
Antennenherstellungsverfahren eingesetzt werden, gerade so, wie
sie für
die jeweilige Antenne bzw. den jeweiligen Transponder benötigt werden.
Zugleich ist eine optimale Abstimmung der Wahl des Antennenherstellungsverfahren
auf die verwendeten Substrat- und Antennenmaterialien möglich. Insgesamt
ergibt sich eine sehr universelle Technologie zur Herstellung verschiedenartiger
Antenne auf einem Substrat.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß die aufwendige Herstellung
von „Brücken” entfällt.
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Vorteilhafte
Ausführungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Von
Vorteil bei der Erfindung ist es, daß unabhängig von dem gewählten Antennenherstellungsverfahren
stets das gleiche Substratmaterial verwendet werden kann. So können beispielsweise
Polycarbonat- oder PVC-Substrate verwendet werden. Als ganz besonders
vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform
der Erfindung erwiesen, bei der das Substrat aus einem Polycarbonatmaterial
besteht. Damit kann ein Substratmaterial gewählt werden, welches für die Anforderungen
an eine nachfolgende Lamination optimal geeignet ist.
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So
kann ein Problem gelöst
werden, welches sich oft im Zusammenhang mit der Herstellung von beispielsweise
kontaktlosen ID-Karten oder Elementen (z. B. „holderpage”) von elektronischen
Pässen ergibt.
Dort ist es nämlich
erforderlich, die RFID-Inlays mit weiteren Materialschichten zu
einem Verbund weiterzuverarbeiten. Dadurch werden die RFID-Inlays
gegen Umwelteinflüsse
geschützt
und sind für
den Benutzer nicht sichtbar, was auch ein Sicherheitsaspekt sein
kann. Außerdem
werden die entstehenden Oberflächen
der zusätzlichen
Materialschichen je nach Anwendung mit bestimmten Informationen
und/oder Sicherheitsmerkmalen versehen. Dies kann beispielsweise
durch Drucken, Lasern, Prägen
usw. erfolgen. Die Anforderungen an die Oberflächen sind hierbei oft sehr
hoch. Beispielsweise soll verhindert werden, daß aufzubringend Farbbilder
für Ausweisanwendungen
wegen unterschiedlicher Oberflächestrukturen
Qualitätsunterschiede aufweisen.
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Für die Herstellung
von hochwertigen kontaktlosen Karten oder Sicherheitsprodukten (z.
B. elektronische Pässen)
bedeutet dies, daß an
die Weiterverarbeitung der RFID-Inlays mittels Lamination zusätzlicher
Materialschichten hohe Anforderungen gestellt werden. Ein wichtiges
Element hierbei ist die Ausführung
und die Herstellungstechnologie der verwendeten Antenne. Die wesentlichen
Merkmale für eine
ideale Antenne in einem RFID-Inlay für hochwertige Anwendungen sind
nachfolgend angegeben. Sämtliche
Anforderungen werden durch die Anwendung der vorliegenden Erfindung
erfüllt.
- 1) Die Antenne ist auf dem gleichen Material
aufgebracht, aus dem auch die Materialschichten bestehen, die zu
einem späteren
Zeitpunkt mit dem Substrat durch Lamination verbunden werden. In den
Anwendungen der kontaktlosen (RFID) Sicherheitsprodukte hat sich
als Material Polycarbonat (PC) etabliert.
- 2) Der mechanische Aufbau der Antenne ist sehr stabil (robust),
um mechanischen Streßanforderungen
(Biegung, Torsion etc.) sowie Anforderungen an die Beständigkeit
gegen Korrosion, chemische Zersetzung etc. lange Zeit zu genügen.
- 3) Die Antenne kann sehr flach aufgebaut werden, um die damit
hergestellten Sicherheitsprodukte ergonomisch, leicht und unauffällig aufbauen
zu können.
Diese Anforderung wird durch den technologischen Trend verstärkt, daß die RFID-Chips bei
Sicherheitsanwendungen immer dünner
werden und damit die Antennentechnologien entsprechend weiterentwickelt
werden müssen.
- 4) Die Antenne kann derart aufgebaut werden, daß ihre Leiterbreite
(von oben auf die Antenne gesehen) sehr gering ist. Dadurch werden
bei der Lamination auftretende Veränderungen der Oberflächenstruktur
der zusätzlichen
Materialschichten minimiert.
- 5) Zwischen den metallischen Elementen der Antennen befindet
sich kein Restbestand von Klebern oder anderen bei der Antennenherstellung verwendeten
Materialien. Solche Verunreinigungen können daher auch nicht die Festigkeit
der Verbindung zwischen Substrat (z. B. Polycarbonat) und auflaminierten
Materialien (z. B. Polycarbonat) verringern, wie sie beispielsweise
für sicherheitstechnische
Anwendungen gefordert wird. Mit anderen Worten lassen sich Substrat
und aufzulaminierende Materialien mit ausreichender und langfristig
stabiler Haftfestigkeit durch Lamination verbinden.
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Von
besonderem Vorteil ist es, daß das
Herstellen der Antennenabschnitte unter Verwendung verschiedenster
Herstellungstechniken erfolgen kann, wie beispielsweise Metallisierung
mit Kupfer, Verwendung leitfähiger
Pasten und Tinten, Drahtverlegung. Damit wird eine sehr flexible
Herstellung entsprechend den an das Endprodukt gestellten Anforderungen
ermöglicht.
Es können
beispielsweise Beschichtungs- oder Drahtverlegungstechnologien eingesetzt
werden. Auch ist es möglich,
verschiedene Antennenabschnitte ein und derselben Antenne mit unterschiedlichen
Herstellungsverfahren herzustellen, sofern dies technologisch oder
im Hinblick auf die erzielbaren technischen Eigenschaften der Antenne
sinnvoll ist.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zum Herstellen
von Antennenstrukturen auf einem Substrat bekannt. Dabei kann zwischen der
Additiv- und der Subtraktivtechnik unterschieden werden.
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Bei
der Subtraktivtechnik wird für
das Herstellen der Antennen „etwas
entfernt”.
Die Herstellung der Antennenstrukturen erfolgt beispielsweise durch
lokales chemisches Entfernen einer auf dem Substrat angeordneten
Metallschicht, beispielsweise durch Ätzen mit Schwefelsäure. Die
hierbei entstehenden Verunreinigungen stehen einer hochwertigen Lamination
entgegen.
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Unter
einer Additivtechnik wird eine Herstellungstechnik verstanden, bei
der für
das Herstellen der Antennen „etwa
hinzugefügt” wird.
In einer ersten Variante erfolgt dabei eine Herstellung der Antennenstrukturen
dadurch, daß eine
metallische Struktur auf dem Substrat erzeugt wird. Mit anderen
Worten werden die Antennenstrukturen erst im Zuge des Aufbringens
von Material auf das Substrat hergestellt. Das Erzeugen der metallischen
Struktur kann dabei durch Beschichten, insbesondere Plasmabeschichten,
Sputtern, Bedampfen, Bestäuben,
Bedrucken oder anderen Verfahren, wie beispielsweise Lötverfahren,
erfolgen. Bei einer weiteren Variante erfolgt die Herstellung der
Antenne dadurch, daß ein
bereits bestehender Antennenleiter bzw. eine bereits bestehende
Antenne auf das Substrat aufgebracht bzw. montiert wird. Bei der
Drahtverlegetechnik wird beispielsweise ein Metalldraht mit Hilfe
einer Verlegeeinrichtung mit dem Substrat verbunden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung erfolgt das Herstellen des ersten und/oder des wenigstens
einen zweiten Antennenabschnitts unter Verwendung einer additiven
Herstellungstechnik. Die Verwendung einer Additivtechnik dient in
erster Linie dazu, eine hochwertige Lamination zu gewährleisten.
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Welches
additive Herstellungsverfahren für die
Herstellung der Antennen gewählt
wird, kann entsprechend den Anforderungen an Substrat- und Antennenmaterial,
Einsatzzweck der Antenne usw. gewählt werden. Kommt beispielsweise
bei der Antennenherstellung die Variante der Additivtechnik zum Einsatz,
bei der bereits bestehende Antennenleiter bzw. Antennen auf das
Substrat aufgebracht bzw. montiert werden, insbesondere die Drahtverlegetechnik,
so können
besonders robuste Antennen hergestellt werden, wie sie z. B. bei
Pässen
verwendet werden. Kommt hingegen die Variante zum Einsatz, bei der
die Antennenstrukturen erst im Zuge des Aufbringens von Material
auf das Substrat hergestellt werden, insbesondere ein Beschichtungs-
oder Druckverfahren, können besonders
flache Antennen hergestellt werden. Zugleich ist die Produktion
hoher Stückzahlen
kostengünstiger.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Substratoberseite mit Anschlußflächen in
Draufsicht,
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2 eine
schematische Darstellung einer Substratoberseite mit Anschlußflächen und
Antennenabschnitt in Draufsicht,
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3 eine
schematische Darstellung einer Substratunterseite mit Anschlußflächen in
Draufsicht,
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4 eine
schematische Darstellung einer Substratunterseite mit Anschlußflächen und
Antennenabschnitt in Draufsicht,
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5 eine
schematische Darstellung eines durchsichtigen Substrats mit Anschlußflächen, Durchkontaktierungen
und Antennenabschnitten auf Ober- und Unterseite in perspektivischer
Ansicht.
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Sämtliche
Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren
wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei
Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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Ein
Kunststoffsubstrat 1 aus Polycarbonat wird einem erste
Arbeitsgang unterzogen. Dieser umfaßt:
- a)
das Herstellen einer elektrisch leitenden Anschlußfläche 2 zum
Anschließen
eines Antennenleiters 3, einer elektrisch leitenden Anschlußfläche 4 zum
Anschließen
eines Chips bzw. eines Chipmoduls (nicht dargestellt) und einer
elektrisch leitenden Anschlußfläche 5 zum
Anschließen
eines Chips bzw. eines Chipmoduls und eines Antennenleiters 3 auf
der ersten Substratfläche,
hier der Substratoberseite 6, sowie das Herstellen von zwei
elektrisch leitenden Anschlußflächen 7, 8 zum
Anschließen
eines Antennenleiters 9 auf der zweiten Substratfläche, hier
der Substratunterseite 10 sowie
- b) das Herstellen einer elektrisch leitenden Verbindung 11 zwischen
der zum Anschließen
eines Chips bzw. eines Chipmoduls vorgesehenen Anschlußfläche 4 auf
der ersten Substratfläche,
hier der Substratoberseite 6, und einer der beiden zum Anschließen eines
Antennenleiters 9 vorgesehenen Anschlußflächen 7 auf der zweiten
Substratfläche,
hier der Substratunterseite 10, einerseits und das Herstellen
einer elektrisch leitenden Verbindung 12 zwischen der zum
Anschließen
eines Antennenleiters 3 vorgesehene Anschlußfläche 2 auf
der ersten Substratfläche,
hier der Substratoberseite 6, und der anderen der beiden
zum Anschließen
eines Antennenleiters 9 vorgesehenen Anschlußflächen 8 auf
der zweiten Substratfläche,
hier der Substratunterseite 10, andererseits.
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Der
im Anschluß an
den ersten Arbeitsgang ausgeführte
zweite Arbeitsgang umfaßt:
- c) das Herstellen des ersten Antennenabschnitts 3 auf
der ersten Substratfläche,
hier der Substratoberseite 6,
- d) das Herstellen eines zweiten Antennenabschnitts 9 auf
der zweiten Substratfläche,
hier der Substratunterseite 10,
- e) das Verbinden der beiden Abschnittsenden des ersten Antennenabschnitts 3 mit
der zum Anschließen
eines Antennenleiters 3 vorgesehenen auf der ersten Substratfläche, hier
der Substratoberseite 6, angeordneten Anschlußfläche 2 einerseits
und mit der zum Anschließen
eines Antennenleiters 3 und eines Chips bzw. eines Chipmoduls
vorgesehenen, auf der ersten Substratfläche, hier der Substratoberseite 6,
angeordneten Anschlußfläche 5 andererseits,
und
- f) das Verbinden der beiden Abschnittsenden des zweiten Antennenabschnitts 9 mit
den zwei auf der zweiten Substratfläche, hier der Substratunterseite 10,
angeordneten, zum Anschließen
eines Antennenleiters 9 vorgesehenen Anschlußflächen 7, 8.
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Damit
ist eine in zwei nicht identischen Ebenen angeordnete, mit Anschlußflächen zum
Anschließen
eines Chips bzw. eines Chipmoduls versehene, vollständige Antenne
entstanden, die in einem nachfolgenden Arbeitsgang mit einem Chip
bzw. einem Chipmodul, insbesondere einem RFID-Chip bzw. einem RFID-Chipmodul, zu einem
Transponder verbunden werden kann.
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Bei
der gezeigten Ausführungsform
grundlegend erforderlich sind wenigstens zwei Durchkontaktierungen 11, 12 zur
Verbindung der beiden Antennenabschnitte 3, 9.
Darüber
hinaus ist wenigstens eine der zur Kontaktierung eines Chips bzw. Chipmoduls
vorgesehenen Anschlußflächen 4 mit
einer Durchkontaktierung 11 versehen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird in dem ersten Arbeitsgang die elektrisch leitende
Anschlußfläche 7 zum
Anschließen
eines Antennenleiters 9 auf der zweiten Substratfläche, hier
der Substratunterseite 10, derart hergestellt, daß sie ebenfalls
zum Anschließen
eines Chips bzw. eines Chipmoduls ausgebildet ist. Darüber hinaus
umfaßt
der erste Arbeitsgang zusätzlich:
- a) das Herstellen einer elektrisch leitenden
Anschlußfläche 13 zum
Anschließen
eines Chips bzw. eines Chipmoduls auf der zweiten Substratfläche, hier
der Substratunterseite 10, sowie
- b) das Herstellen einer elektrisch leitenden Verbindung 14 zwischen
der zum Anschließen
eines Antennenleiters 3 und eines Chips bzw. eines Chipmoduls
vorgesehenen Anschlußfläche 5 auf der
ersten Substratfläche,
hier der Substratoberseite 6, und der Anschlußfläche 13 zum
Anschließen
eines Chips bzw. eines Chipmoduls auf der zweiten Substratfläche, hier
der Substratunterseite 10.
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Bei
dieser Ausgestaltung kann der Chip bzw. das Chipmodul sehr flexibel
mit dem Substrat verbunden werden, nämlich nicht nur auf der Substratoberseite 6,
sondern alternativ dazu auch auf der Substratunterseite 10.
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Bei
den im Zusammenhang mit den Abbildungen beschriebenen Ausführungsbeispielen
liegt die erste Substratfläche
auf der Substratoberseite 6 und die zweite Substratfläche auf
der Substratunterseite 10. Bei den leitenden Verbindungen 11, 12, 14 handelt
es sich um Durchkontaktierungen durch das Substrat 1 und
die Antennenabschnitte 3, 9 sind in voneinander
beabstandeten, zueinander parallelen Ebenen angeordnet, die der
Substratoberseite bzw. der Substratunterseite entsprechen.
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Darüber hinaus
sind jedoch auch Ausführungsformen
der Erfindung möglich,
bei denen die Antennenabschnitte in nicht parallel zueinander verlaufenden
Ebenen angeordnet sind und/oder bei denen mehr als zwei Antennenabschnitte
vorgesehen sind. Beispielsweise sind Ausführungsformen möglich, bei
denen das Substrat eine Sandwichstruktur mit zwei aufeinanderliegenden
Substratplatten aufweise, wobei ein erster Antennenabschnitt auf
der Oberseite der oberen Substratplatte, ein zweiter Antennenabschnitt
auf der Unterseite der unteren Substratplatte und ein dritter Antennenabschnitt
auf einer Substratfläche
zwischen der oberen und der unteren Substratplatte angeordnet ist.
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Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Substrat
- 2
- Anschlußfläche
- 3
- Antennenabschnitt
- 4
- Anschlußfläche
- 5
- Anschlußfläche
- 6
- Oberseite
- 7
- Anschlußfläche
- 8
- Anschlußfläche
- 9
- Antennenabschnitt
- 10
- Unterseite
- 11
- Durchkontaktierung
- 12
- Durchkontaktierung
- 13
- Anschlußfläche
- 14
- Durchkontaktierung