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Die
Erfindung betrifft eine Chipkarte und eine Vorrichtung zur Herstellung
einer solchen Chipkarte. Dokumente wie Passe, Personaldokumente
und Identitätskarten,
besonders in den Formaten ID-1, ID-2 und ID-3, werden häufig mit
RFID-Systemen gemäß der Spezifikation
ICAO 9303 ausgerüstet.
Normalerweise wird ein RFID-Transponder mit einer Antennenspule
für diesen
Zweck eingesetzt. Die Antennenspule kann durch Ätzen einer Kupfer- oder Aluminiumfolie,
durch Siebdruck oder durch Tintenstrahldruck mit elektrisch leitfähigen Pasten
hergestellt werden. Alternativ dazu werden dünne lackisolierte Kupferdrähte mit
30 μm bis
150 μm Dicke
auf der inneren Lage eines Substrats verlegt. Ein Chipmodul wird
auf der inneren Lage oder in einer Ausnehmung der inneren Lage angeordnet
und die Drahtenden mit dem Chipmodul elektrisch verbunden.
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Die
europäische
Patentschrift
EP 0
880 754 B1 offenbart ein Verfahren zur Kontaktierung eines Drahtleiters
während
der Herstellung einer Transpondereinheit, die auf einem Substrat
angeordnet ist und eine Drahtspule umfasst, wobei in einer ersten
Phase der Drahtleiter über
einen Anschlusspunkt oder einen den Anschlusspunkt aufnehmenden
Bereich hinweg geführt
wird, wobei der Drahtleiter auf dem Substrat bezüglich des Anschlusspunktes
oder des Bereiches, der dem Anschlusspunkt zugeordnet ist, fixiert wird;
und wobei in einer zweiten Phase eine Verbindung des Drahtleiters
zum Anschlusspunkt mit einem Verbindungsinstrument hergestellt wird
und der Drahtleiter verbunden wird, während er auf dem Substrat fixiert
ist und sich parallel zur Oberflächenebene der
Windungen der Drahtspule erstreckt. Das Problem mit dieser und anderen
bekannten Techniken ist, dass elektrische Verbindungen in Chipkarten
in Folge von Biegen und Verwinden mechanischen Belastungen unterliegen
und daher fehleranfällig
sind. Bei Kreditkarten, die gewöhnlich
nach zwei Jahren ersetzt werden, ist dies eher ein untergeordnetes Problem.
Bei Pässen
und Personaldokumenten, die etwa zehn Jahre halten sollen, ist es
jedoch ein bedeutender Nachteil.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Chipkarte
mit dauerhaft haltbaren elektrischen Kontakten und eine Vorrichtung
zur Herstellung einer solchen Chipkarte anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Chipkarte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 22.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Chipkarte
umfasst ein Chipmodul mit mindestens einer Kontaktierungsfläche und
ein Substrat, wobei das Chipmodul in einer Aufnahmeposition des
Substrats anordenbar ist. Zumindest für eine der Kontaktierungsflächen wird jeweils
eine Kontaktierungsöse
aus einem Drahtleiter gebildet, der von einer Drahtführungseinheit
zugeführt
wird. Die Kontaktierungsöse
wird gebildet, indem ein erster Abschnitt des Drahtleiters außerhalb der
Aufnahmeposition auf einer Oberfläche des Substrats angeheftet
wird. Ein dem ersten Abschnitt benachbarter zweiter Abschnitt des
Drahtleiters wird so geführt,
dass er die Kontaktierungsöse
zusammen mit der Oberfläche
und aus dieser herausragend bildet, insbesondere etwa rechtwinklig
herausragend. Ein sich anschließender
dritter Abschnitt des Drahtleiters wird außerhalb der Aufnahmeposition
an der Oberfläche
angeheftet, so dass die Kontaktierungsöse geschlossen wird. Das Chipmodul
wird in die Aufnahmeposition eingesetzt, der zweite Abschnitt zur Kontaktierungsfläche herum
gebogen und elektrisch damit verbunden. In Folge der Form der Kontaktierungsöse ist der
Drahtleiter in der Nähe
der Kontaktierungsfläche
gebogen anstatt gerade, so dass sich eine Zugentlastung ergibt und
in der Folge Biegen und Verwinden der Chipkarte oder auf die Chipkarte einwirkende
Temperaturänderungen
die Kontakte mechanisch weniger belasten als bei einem geraden Drahtleiter.
Ein anderer Vorteil ist, dass das Chipmodul nicht unbedingt vor
der Verdrahtung eingesetzt werden muss. Bei herkömmlichen Verfahren zur Kontaktierung
von RFID-Chips in Chipkarten muss das Chipmodul eingesetzt werden,
bevor der Drahtleiter zur Bildung einer Antennenspule befestigt
und kontaktiert wird, weil er gerade über die Kontaktierungsbereiche
geführt
wird. Bei der erfindungsgemäßen Chipkarte
kann das Chipmodul nach der Erstellung der Kontaktierungsösen und
bevor diese umgebogen werden, eingesetzt werden, da die Aufnahmeposition
zu diesem Zeitpunkt in Folge des Umstands, dass der erste und der
zweite Abschnitt des Drahtleiters außerhalb der Aufnahmeposition
angeheftet sind, frei und zugänglich
ist. Der Hauptvorteil ist hierbei, dass die Drahtleiter, insbesondere
wenn sie als Antennenspule benutzt werden, vor dem Einsetzen des
Chipmoduls optisch und elektrisch getestet werden können. Falls
die Drahtleiter den Test nicht bestehen, kann das Substrat mit den
Drahtleitern ohne eingesetzten Chip verworfen werden. Im Gegensatz dazu
können
die Drahtleiter oder Antennenspulen einer Chipkarte, die mit einem
herkömmlichen
Verfahren hergestellt wurde, erst dann getestet werden, wenn das
Chipmodul bereits eingesetzt und kontaktiert ist. Im Falle des Versagens
im Test muss die gesamte Chipkarte mit dem eingesetzten Chipmodul verworfen
werden, was höhere
Kosten verursacht als bei der erfindungsgemäßen Chipkarte. Chipmodule zur
Verwendung in Reisepassen gemäß der ICAO 9303
enthalten besonders große
integrierte Schaltkreise mit EEPROM Kapazitäten von mindestens 64 kBit
und sind sehr viel teurer als die Substrate und Antennenspulen.
Auch bei der erfindungsgemäßen Chipkarte
kann das Chipmodul vor der Verdrahtung eingesetzt werden.
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Der
Begriff Chipmodul kann sich auch auf einen so genannten Interposer
beziehen, wobei es sich um einen auf einer dünnen Folie angeordneten Chip mit
zwei Kontaktierungsflächen
handelt, wobei der Chip durch Flip-Chip-Kontaktierung, Drahtbondtechnik
oder eine andere Kontaktierungstechnik, befestigt wird. Das Chipmodul
kann ein RFID-Modul sein. Insbesondere in diesem Fall weist das
Chipmodul zwei Kontaktierungsflächen
zur Kontaktierung eines Drahtleiters in der Form einer Antennenspule
auf. Die Chipkarte kann als Reisepass, Identitätskarte oder anderweitiges
Identitätsdokument
benutzt werden. Es können
weitere Schritte, beispielsweise Laminierungsschritte erforderlich
sein, um die Chipkarte fertig zu stellen.
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Die
Antennenspule kann um die Aufnahmeposition herum angeordnet sein.
In diesem Fall weist der Drahtleiter eine Überkreuzung auf. In einer weiteren
Ausführungsform
ist die Antennenspule so angeordnet, dass ein Teil davon die Aufnahmepositionen durchquert.
In diesem Fall wird das Chipmodul über diesem Teil eingesetzt.
Der Vorteil dieser Ausführungsform
ist, dass eine Überkreuzung
der Drahtleiter vermieden werden kann, so dass die erforderliche Bauhöhe sich
verringert. Außerdem
muss in diesem Fall der Drahtleiter nicht unbedingt isoliert sein.
Eine geringfügig
größere Bauhöhe ergibt
sich jedoch im Bereich des Chipmoduls in Folge des darunter verlaufenden
Drahtleiters.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die hervorspringende Form des zweiten Abschnitts durch entsprechendes
Anheben und Absenken der Drahtführungseinheit
und durch Variation einer Vorschubgeschwindigkeit des Drahtleiters
erreicht. Zu diesem Zweck muss die Drahtführungseinheit in Richtung einer
Normalen zur Oberfläche
beweglich ausgebildet sein.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Form des zweiten Abschnitts bestimmt, indem
er mit Hilfe der Drahtführungseinheit
um ein Hilfswerkzeug herum geführt wird,
das die Form der Kontaktierungsöse
bestimmt. Das Hilfswerkzeug, z. B. in der Art eines Stiftes, muss in
einer Position zwischen der Oberfläche und dem zweiten Abschnitt
platzierbar und aus dieser Position entfernbar ausgebildet sein.
Auf diese Weise kann die Kontaktierungsöse beispielsweise Omega-förmig gestaltet
sein, woraus sich eine besonders gute Zugentlastung ergibt.
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Die
Drahtführungseinheit
kann in eine Ultraschallsonotrode integriert sein. Die Ultraschallsonotrode
kann Energie zur Befestigung des ersten und des dritten Abschnitts
auf der Oberfläche
zur Verfügung
stellen. Andere Teile des Drahtleiters können ebenso mit Hilfe der Ultraschallsonotrode
befestigt werden. Beim Verlegen einer Antennenspule wird diese gewöhnlich zumindest
teilweise in die Oberfläche
eingebettet, in dem das Substrat mittels Ultraschallenergie erweicht
wird.
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Zu
diesem Zweck kann eine thermoplastische Folie als Substrat verwendet
werden.
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Vorzugsweise
wird der zweite Abschnitt so geführt,
dass sich eine Kontaktierungsöse
ergibt, die maximal 2 mm von der Oberfläche absteht. Der Überstand
kann jedoch auch auf einige Zehntel Millimeter begrenzt sein.
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Der
Begriff Aufnahmeposition kann denjenigen Ort auf dem Substrat bezeichnen,
wo das Chipmodul installiert werden soll, ohne dass ein struktureller
Unterschied zum Rest des Substrats besteht. Das Chipmodul kann in
diesem Fall vor oder nach der Verdrahtung auf dem Substrat befestigt
werden. Diese Ausführungsform
wird bevorzugt bei Chipmodulen angewandt, die nicht dicker als 150 μm, bevorzugt weniger
als 100 μm,
besonders bevorzugt weniger 80 μm
sind. In einer anderen Ausführungsform
kann die Aufnahmeposition als eine Ausnehmung im Substrat gebildet
sein, sowohl in der Form einer Vertiefung als auch eines Durchbruchs.
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Der
Drahtleiter kann ein lackisolierter Kupferdraht sein. Abhängig von
der Technik, die zur elektrischen Kontaktierung der Kontaktierungsöse mit der Kontaktierungsfläche angewandt
wird, kann es erforderlich sein, dass der Lack vor der Kontaktierung vom
entsprechenden Teil des Drahtleiters entfernt wird. Bei einigen
anderen Techniken kann auf die Entfernung des Lacks verzichtet werden.
Die Kontaktierungstechnik kann eine der Techniken aus der Gruppe
Thermobonden, Ultraschallschweißen,
Löten,
Laserlöten,
Laserschweißen,
Kleben oder Crimpen sein. Das Biegen und Kontaktieren kann ebenfalls
mittels der Ultraschallsonotrode ausgeführt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann eine weitere Folie auf zumindest einer der beiden
Oberflächen
des Substrats angeordnet werden, insbesondere eine weitere thermoplastische
Folie. Besonders wenn die Aufnahmeposition als ein Durchbruch ausgebildet
ist, kann eine zusätzliche Folie
unterhalb des Substrats zum Abstützen
des Chipmoduls angeordnet sein. Eine andere zusätzliche Folie kann nach dem
Verdrahten und Kontaktieren auf dem Chipmodul ange ordnet werden,
auch für den
Fall, dass die Aufnahmeposition keine Ausnehmung ist. Die zusätzliche
Folie, die oberhalb des Chipmoduls angeordnet wird, kann eine Ausnehmung
zur Umhüllung
des Chipmoduls aufweisen. Ebenso kann sie eine Erweichungstemperatur
aufweisen, die niedriger ist, als eine Erweichungstemperatur des
Substrats. Das Substrat und die zusätzlichen Folien können zueinander
ausgerichtet und mittels Wärmedruck
oder Energie aus der Ultraschallsonotrode an zumindest zwei Stellen
aneinandergeheftet werden, um die Handhabung der Chipkarte ohne Beeinträchtigung
der Kontaktstellen zu erleichtern.
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Das
Substrat kann allein oder als eines aus einer Vielzahl von Segmenten
eines Mehrfachnutzens bearbeitet werden. Die Segmente können nacheinander
durch eine erfindungsgemäße Anordnung bearbeitet
werden. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
mindestens zwei der Segmente simultan durch eine jeweilige Vorrichtung
bearbeitet werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Darin
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Chipkarte in der Form eines aus einer Vielzahl
von Segmenten eines Mehrfachnutzens, wobei die Chipkarte ein Chipmodul
und eine um das Chipmodul herum angeordnete Antennenspule umfasst
und durch ein Verfahren gemäß dem Stand
der Technik hergestellt wird,
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2 eine
Detailansicht eines Ausschnitts der Chipkarte aus 1,
wobei die Chipkarte durch ein Verfahren gemäß dem Stand der Technik hergestellt
wird,
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3 eine
Schnittansicht der Chipkarte aus 2 in der
Schnittebene A-B, wobei die Chipkarte durch ein Verfahren gemäß dem Stand
der Technik hergestellt wird,
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4 eine
Detailansicht einer der in 2 gezeigten ähnelnden,
jedoch erfindungsgemäßen Chipkarte,
wobei eine Antennenspule auf dem Substrat angeheftet, aber noch
nicht mit dem Chipmodul elektrisch verbunden ist,
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5 eine
Schnittansicht der Chipkarte aus 4 in der
Schnittebene C-D,
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6 eine
Ansicht der Chipkarte aus 4, wobei
die Kontaktierungsösen
der Antennenspule zu den Kontaktierungsflächen des Chipmoduls umgebogen
sind und die Kontaktierungsösen
einer Glockenkurve ähneln,
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7 eine
Ansicht der Chipkarte aus 4, wobei
die Kontaktierungsösen
der Antennenspule zu den Kontaktierungsflächen des Chipmoduls umgebogen
sind und die Kontaktierungsösen
die Form eines Omega aufweisen,
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8 eine
Schnittansicht der Chipkarte aus 4 in der
Schnittebene E-F, wobei die Kontaktierungsöse die Form einer Glockenkurve
aufweist,
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9 eine
Schnittansicht der Chipkarte aus 4 in der
Schnittebene E-F mit einem Hilfswerkzeug zum Formen der Kontaktierungsöse, wobei
die Kontaktierungsöse
die Form einer Glockenkurve aufweist,
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10 eine
Draufsicht auf eine Chipkarte, wobei die Chipkarte ein Chipmodul
und eine Antennenspule umfasst, die zumindest teilweise unterhalb des
Chipmoduls angeordnet ist, und
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11 eine
Schnittansicht der Chipkarte aus 10 in
der Schnittebene G-H.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 ist
eine Draufsicht auf ein Substrat 1 einer Chipkarte, die
eines aus einer Vielzahl von Segmenten eines Mehrfachnutzens 2 ist.
Die Chipkarte umfasst ein Chipmodul 3 mit zwei Kontaktierungsflächen 4.1, 4.2 und
einen Drahtleiter 5 in der Form einer Antennenspule, die
um das Chipmodul 3 herum angeordnet ist.
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Der
Drahtleiter 5 wird mittels eines Verfahrens gemäß dem Stand
der Technik verlegt, befestigt und kontaktiert. Das Chipmodul 3 wird
auf dem Substrat 1 in einer Aufnahmeposition 6 angeordnet,
die als eine Ausnehmung im Substrat 1 ausgebildet sein kann.
Für die
Herstellung der Chipkarte wird das Substrat 1, welches
auch im Einfachnutzenformat vorliegen kann, auf einem Werktisch
platziert. Das Chipmodul 3 wird in der Aufnahmeposition 6 mit
den Kontaktierungsflächen 4.1, 4.2 nach
oben angeordnet. Wenn die Aufnahmeposition 6 eine Ausnehmung in
der Form eines Durchbruchs ist, kann das Chipmodul 3 von
unten durch Vakuum oder durch Befestigung auf einer unterhalb des
Substrats 1 angeordneten zusätzlichen Folie (nicht gezeigt)
fixiert werden.
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Der
Drahtleiter 5 wird mit Hilfe einer Ultraschallsonotrode
(nicht gezeigt) auf einer Oberfläche des
Substrats 1 befestigt oder zumindest teilweise dort eingebettet.
Das Substrat 1 ist für
gewöhnlich eine
thermoplastische Folie. Der Drahtleiter 5 kann ein lackisolierter
Kupferdraht sein. Die Ultraschallsonotrode umfasst eine Drahtführungseinheit
zum Zuführen
und Führen
des Drahtleiters 5.
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2 ist
eine detailliertere Ansicht eines Ausschnitts der Chipkarte aus 1 mit
dem Chipmodul 3 und den Kontaktierungsflächen 4.1, 4.2,
wobei das Chipmodul 3 aus einem integrierten Schaltkreis 10 gebildet
ist, der in einer Chipeinbettungsmasse 11 eingeschlossen
ist.
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Um
den Drahtleiter 5 auf dem Substrat 1 zu verlegen
und ihn mit der Kontaktierungsfläche 4.1 zu verbinden,
wird ein erster Abschnitt 7 des Drahtleiters 5 außerhalb
der Aufnahmeposition 6, d. h. in x-Richtung verschoben,
an der Oberfläche
angeheftet. Ein dem ersten Abschnitt 7 benachbarter zweiter
Abschnitt 8 wird über
die Kontaktierungsfläche 4.1 geführt und
ein sich anschließender
dritter Abschnitt 9 wird wiederum an der Oberfläche hinter
der Kontaktierungsfläche 4.1 angeheftet.
Der Drahtleiter 5 kann dann in dem Substrat 1 eingebettet
werden, um eine Antennenspule zu bilden. Das Ende des Drahtleiters 5 wird
die Windungen der Antennenspule kreuzend geführt, um es in gleicher Weise
mit der anderen Kontaktierungsfläche 4.2 zu
verbinden. Schließlich wird
der Drahtleiter 5 hinter der Kontaktierungsfläche 4.2 abgeschnitten
oder eingekerbt und abgerissen. Die zweiten Abschnitte 8 werden
elektrisch mit den jeweiligen Kontaktierungsflächen 4.1 und 4.2 verbunden.
Auf den beschriebenen Vorgang folgen für gewöhnlich Laminierungsschritte.
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3 ist
eine Schnittansicht der Chipkarte aus 2 in der
Schnittebene A-B. Die Aufnahmeposition 6 ist eine Ausnehmung
im Substrat 1 in der Form eines Durchbruchs. Das Chipmodul 3 wird durch
eine zusätzliche
Folie 12.1, die auf seiner Rückseite befestigt und zumindest
lose am Substrat 1 fixiert ist, gehalten. Beide 2 und 3 zeigen eine
Chipkarte, die mit einem Verfahren gemäß dem Stand der Technik hergestellt
wird.
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4 ist
eine detaillierte Ansicht einer Chipkarte ähnlich der in 2 gezeigten.
Im Gegensatz dazu zeigt sie einen Zwischenschritt einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Chipkarte.
Anders als bei dem Verfahren gemäß dem Stand
der Technik wird zum Verlegen des Drahtleiters 5 auf dem
Substrat 1 und zum Kontaktieren zur Kontaktierungsfläche 4.1 der
erste Abschnitt 7 des Draht leiters 5 auf der Oberfläche des
Substrats 1 außerhalb
der Aufnahmeposition 6 zusätzlich in y-Richtung verschoben
angeheftet. Der dem ersten Abschnitt 7 benachbarte zweite
Abschnitt 8 wird so geführt,
dass er zusammen mit der Oberfläche
und in z-Richtung daraus herausragend eine Kontaktierungsöse bildet. Dies
wird aus 5 deutlich, die eine Schnittansicht der
Chipkarte aus 4 in der Schnittebene C-D zeigt.
Der dritte Abschnitt 9 wird wiederum an der Oberfläche außerhalb
der Aufnahmeposition 6 und zusätzlich in y-Richtung verschoben
angeheftet, um die Kontaktierungsöse zu schließen. Auf
diese Weise wird die Aufnahmeposition 6 so freigehalten,
dass das Chipmodul 3 ebenso nach der Erstellung der Kontaktierungsöse wie auch
vorher eingesetzt werden kann. Der Drahtleiter 5 kann anschließend in
das Substrat eingebettet werden, um die Antennenspule zu bilden.
Das Ende des Drahtleiters 5 wird die Windungen der Antennenspule überkreuzend
geführt, um
schließlich
mit einer gleichartig gebildeten Kontaktierungsöse für die Kontaktierungsfläche 4.2 versehen
zu werden. Schließlich
wird der Drahtleiter 5 hinter der Kontaktierungsfläche 4.2 abgeschnitten oder
eingekerbt und abgerissen. Nach dem Einsetzen des Chipmoduls 3 werden
die zweiten Abschnitte 8 zu den Kontaktierungsflächen 4.1, 4.2 herum
gebogen und elektrisch damit verbunden. Dem beschriebenen Vorgang
folgen für
gewöhnlich
Laminierungsschritte. Im gezeigten Beispiel ist die Aufnahmeposition 6 eine
Ausnehmung im Substrat 1 in der Art eines Durchbruchs.
Das Chipmodul 3 wird mit einer zusätzlichen Folie 12.1,
die auf seiner Rückseite
befestigt und zumindest lose mit dem Substrat 1 verbunden
ist, gehalten. Die Aufnahmeposition 6 kann ebenso die Form
einer Vertiefung aufweisen. Der Begriff Aufnahmeposition 6 kann
sich auch auf den Ort im Substrat 1 beziehen, wo das Chipmodul 3 angeordnet
werden soll, ohne dass ein struktureller Unterschied zum Rest des
Substrats 1 besteht. In diesen Fallen muss nicht unbedingt
eine zusätzliche
Folie 12.1 angeordnet sein. Die Einbettung des Drahtleiters 5 im
Bereich der Antennenspule kann auch tiefer oder flacher als in der
Figur gezeigt ausführt
werden.
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6 ist
eine Ansicht der Chipkarte aus 4 in einem
nachfolgenden Herstellungsschritt. Die Kontaktierungsösen bzw.
die zweiten Abschnitte 8 sind zu den Kontaktierungsflächen 4.1, 4.2 des Chipmoduls 3 herum
gebogen und elekt risch damit verbunden. Die zweiten Abschnitte 8 weisen
jeweils die Form einer Glockenkurve auf. Diese Form kann durch entsprechendes
Anheben und Absenken der Drahtführungseinheit
und durch Variation einer Zuführungsrate
des Drahtleiters 5 erreicht werden, während die Kontaktierungsöse in dem
in 4 gezeigten Stadium erstellt wird.
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7 ist
eine andere Ansicht der Chipkarte aus 4, wobei
die Kontaktierungsösen
bzw. die zweiten Abschnitte 8 zu den Kontaktierungsflächen 4.1, 4.2 des
Chipmoduls 3 herum gebogen sind. In diesem Fall weisen
die zweiten Abschnitte 8 eine Omegaform auf, so dass sich
eine noch bessere Zugentlastung ergibt. Diese Form wird durch entsprechendes
Anheben und Absenken der Drahtführungseinheit,
durch Variation einer Vorschubgeschwindigkeit des Drahtleiters 5 und
durch Führen
des Drahtleiters 5 um ein stiftförmiges Hilfswerkzeug herum, das
in 9 gezeigt wird, erzielt.
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Die
Formgebung der Kontaktierungsösen
in Form von Glockenkurven, wie sie in 6 gezeigt
ist, kann auch durch ein Hilfswerkzeug unterstützt werden.
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8 ist
eine Schnittansicht der Chipkarte aus den 4, 5 und 6 in
der Schnittebene E-F, die in 4 gezeigt
ist. Die Kontaktierungsöse bzw.
der zweite Abschnitt 8 weisen die Form einer Glockenkurve
auf.
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9 zeigt
eine andere Schnittansicht der Chipkarte aus den 4 und 5 in
der Schnittebene E-F. Die Kontaktierungsöse bzw. der zweite Abschnitt 8 wird
durch entsprechendes Anheben und Absenken der Drahtführungseinheit
durch Variation einer Vorschubgeschwindigkeit des Drahtleiters 5 und
durch Führen
des Drahtleiters 5 um das stiftförmige Hilfswerkzeug 13 herum
geformt, wobei das Hilfswerkzeug 13 so wie in der Figur
gezeigt in einer Position zwischen der Oberfläche des Substrats 1 und
dem zweiten Abschnitt 2 platziert und aus dieser Position
entfernt werden kann, sobald die Kontaktierungsöse geformt ist.
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Die
in den 6, 7, 8 und 9 gezeigten
Formen des zweiten Abschnitts 8 sind beispielhaft aus einer
Vielzahl möglicher
Formen, die der zweite Abschnitt 8 annehmen kann, ausgewählt. Die
Form des zweiten Abschnitts 8 kann durch die Form des Hilfswerkzeugs 13,
durch die Vorschubgeschwindigkeit oder durch die Art und Weise der
Führung
der Drahtführungseinheit
beeinflusst werden.
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10 ist
eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform der Chipkarte. Die
Kontaktierungsösen
werden im Wesentlichen auf ähnliche
Weise erstellt wie in den vorangegangenen Figuren. Im Unterschied
dazu wird jedoch der Drahtleiter 5 zur Bildung der Antennenspule
teilweise unterhalb des Chipmoduls 3 über die Aufnahmeposition 6 hinweg
anstatt darum herum geführt,
und zwar, bevor das Chipmodul 3 eingesetzt wird. Diese
Art der Ausführung
kann bei der erfindungsgemäßen Chipkarte
erreicht werden, da die Verfahren gemäß dem Stand der Technik erfordern,
dass das Chipmodul 3 vor der Verdrahtung eingesetzt ist.
Die gezeigte Anordnung des Chipmoduls 3 ermöglicht die
Vermeidung von Überkreuzungen
beim Verlegen des Drahtleiters 5.
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11 ist
eine Schnittansicht der Chipkarte aus 10 in
der Schnittebene G-H.
Das Chipmodul 3 kann mittels eines Haftvermittlers oder
durch Ultraschallenergie und Druck befestigt werden. Eine zusätzliche
Folie 12.2 wird auf der mit dem Chipmodul 3 versehenen
Seite des Substrats 1 angeordnet. Diese zusätzliche
Folie 12.2 weist eine Ausnehmung 14 zur Ummantelung
des Chipmoduls 3 auf.
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Die
zusätzliche
Folie 12.2 auf der mit dem Chipmodul 3 versehenen
Seite des Substrats 1 kann in allen gezeigten Ausführungsformen
angeordnet werden. Anstatt der Ausnehmung 14 kann sie eine Erweichungstemperatur
aufweisen, die niedriger ist als eine Erweichungstemperatur des
Substrats 1, so dass eine gute Einbettung des Chipmoduls 3 während eines
nachfolgenden Laminierungsschrittes erreicht und eine anderenfalls
erforderliche akkurate Ausrichtung der zusätzlichen Folie 12.2 und
des Substrats 1 vermieden wird.
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Auf
der erfindungsgemäßen Chipkarte
können
auch Chipmodule 3 angeordnet werden, die weniger oder mehr
als zwei Kontaktierungsflächen 4.1, 4.1 aufweisen.
Nicht alle dieser Kontaktierungsflächen 4.1, 4.2 müssen mit
einer Antennenspule verbunden werden.
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Die
Antennenspule oder andere Drahtleiter 5 können vor
dem Einsetzen des Chipmoduls 3 getestet werden. Die Chipkarte
kann verworfen werden, wenn die Antennenspule oder andere Drahtleiter 5 in dem
Test versagen.
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Die
Drahtführungseinheit
kann in eine Ultraschallsonotrode integriert sein.
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Das
Substrat 1 und die zusätzlichen
Folien 12.1, 12.2 können thermoplastische Folien
sein.
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Die
Kontaktierungsöse
kann rechtwinklig oder mit irgendeinem anderen Winkel aus der Oberfläche herausragend
verlegt sein.
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Die
Kontaktierungsöse
kann maximal 2 mm aus der Oberfläche
herausragend ausgebildet sein.
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Der
Drahtleiter 5 kann ein lackisolierter Kupferdraht sein.
Insbesondere in der in den 10 und 11 gezeigten
Ausführungsform
muss der Drahtleiter 5 nicht zwingend isoliert sein.
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Der
zweite Abschnitt 8 kann mit der jeweiligen Kontaktierungsfläche 4.1, 4.2 elektrisch
mittels einer der Techniken aus der folgenden Gruppe verbunden werden:
Thermobonden, Ultraschallschweißen,
Löten,
Laserschweißen,
Laserlöten,
Kleben, Crimpen.
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Das
Substrat 1 kann ein Einfachnutzen oder eines aus einer
Vielzahl von Segmenten eines Mehrfachnutzens 2 sein. Die
Segmente können
nacheinander mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bearbeitet
werden. In einer weiteren Aus führungsform
der Erfindung können
mindestens zwei der Segmente gleichzeitig durch eine jeweilige Vorrichtung bearbeitet
werden. Mehrfachnutzen können
die Form von Bögen
oder Rollen aufweisen.
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Das
Chipmodul 3 kann ein RFID-Modul sein.
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- 1
- Substrat
- 2
- Mehrfachnutzen
- 3
- Chipmodul
- 4
- Kontaktierungsfläche
- 5
- Drahtleiter
- 6
- Aufnahmeposition
- 7
- Erster
Abschnitt
- 8
- Zweiter
Abschnitt
- 9
- Dritter
Abschnitt
- 10
- Integrierter
Schaltkreis
- 11
- Chipeinbettungsmasse
- 12
- Zusätzliche
Folie
- 13
- Hilfswerkzeug
- 14
- Ausnehmung