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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Materialnutzungsgrades
für einen Faserbahn-Aufroller.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Upgradekit für einen Faserbahn-Aufroller.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Aufroller zum kontinuierlichen Aufrollen
der Faserbahn um eine Tambourwalze als Maschinenrolle, wobei sich im
Aufroller eine in fester Position drehend gelagerte Aufrolltrommel
befindet, die zur Erzeugung von Spannung für die Faserbahn
angeordnet ist, und sich die Maschinenrolle gegen die Aufrolltrommel
pressen lässt, um einen Liniendruck zu erreichen.
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Ein
Aufroller ist eine Vorrichtung, die ein als endlose Faserbahn zu
erzeugendes Material in Rollenform als Maschinenrolle aufrollt.
Die für den Aufbau der Maschinenrolle zu verwendenden Aufrollparameter
sind typischerweise der Liniendruck, d. h. Presskraft zwischen Aufrolltrommel
und Maschinenrolle, eine mit einem Achsmoment zu erzeugende Umfangskraft
bzw. Achsmoment geteilt durch den aktuellen Radius der Maschinenrolle
und die Spannung der Faserbahn bei der Zuführung auf die
Aufrolltrommel. Von diesen Aufrollparametern steht bei so genannten
Pope-Aufrollern die Umfangskraft nicht zur Verfügung, da
diese Pope-Aufroller keine Achsantriebe aufweisen.
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Papier-,
Karton- und entsprechende Faserbahnmaschinen werden in der Regel
in bestimmten Zeitabständen während einer meistens
drei Jahrzehnte währenden Betriebszeit modernisiert. Bei
diesen Modernisierungen wird allgemein angestrebt, eine effektivere
und von ihrem Nutzungsgrad bessere Faserbahnmaschine zu erhalten;
der von dieser produzierte Faserbahntyp entspricht hinsichtlich
Typ und Qualität den sich verändernden Anforderungen auf
dem Markt, die sich im Laufe der Zeit ergeben. Modernisierungen
und andere eventuelle kleine Umbauten rufen manchmal überraschende
Nebenwirkungen hervor, bei denen der Bedarf entsteht, noch Weiteres
im Produktionsprozess zu verändern. Solche überraschenden Änderungen
insbesondere bei der Aufrollung können Änderungen
in den Eigenschaften verursachen, die sich auf die Aufrollbarkeit der
Faserbahn auswirken. Eine Änderung in der Faserbahn kann überraschende
Aufrollprobleme verursachen, wobei die mit einer Modernisierung
bezweckte Verbesserung des Nutzungsgrades von einer Verschlechterung
des Nutzungsgrades für einen Aufroller, insbesondere des
Materialnutzungsgrades aufgehoben werden kann. Andererseits sind
einige Änderungen nicht als Aufrollprobleme zu sehen. Der Nutzungsgrad
einer Faserbahnmaschine lässt sich durch die Modernisierung
wie geplant etwas verbessern, doch Potenzial für eine noch
bessere Leistung dürfte vorhanden sein.
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Vom
Stand der Technik ist
WO
03/106313 A1 bekannt, worin verschiedene Zuführungen
der Faserbahn zu einem Rollenschneider und mögliche Ausführungen
erklärt sind, mit Hilfe der Zuführung der Faserbahn
auf die Eigenschaften der aufzurollenden Kundenrolle einzuwirken.
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Aufgabe
der Erfindung ist eine Verbesserung des Materialnutzungsgrades für
einen Aufroller. Besonders wird bezweckt, die vom Aufroller erzeugte Aufrollspannung
zu erhöhen und somit das in der Maschinerolle auftretende
Aneinandergleiten zwischen den Faserbahnschichten zu reduzieren.
Dieses Aneinandergleiten zwischen den Faserbahnschichten verursacht
oft verschiedene Aufrollfehler, die sich im nachfolgenden Aufrollvorgang
als Verschlechterung der Faserbahnqualität oder sogar als
Reißen der Faserbahn bemerkbar machen. Der Materialnutzungsgrad
ist hier teilweise eine statistische Größe, da nicht
unbedingt bei allen aufgerollten Maschinenrollen ein Probleme verursachender
Aufrollfehler an sich auftritt. Wegen der Wahrscheinlichkeit eines
Aufrollfehlers, die erheblich zunimmt, verursacht eine vom Bediener
der Faserbahnmaschine durchgeführte Änderung der
Betriebsart jedoch oft eine erhebliche Schwächung des Materialnutzungsgrades.
Der Materialnutzungsgrad kann als schwach bezeichnet werden, wenn
der Materialverlust beim Aufrollen mindestens größer
als oder gleich 1% ist. Ist der Materialverlust kleiner als 1%,
aber größer als oder gleich 0,5%, kann der Materialnutzungsgrad
höchstens als befriedigend angesehen werden. Der Zweck
der Erfindung ist also in erster Linie die Verbesserung des Materialnutzungsgrades
bei der Aufrollung so, dass der Materialverlust unter 0,5% bleiben
würde.
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Ein
besonderer Zweck der Erfindung liegt darin, die technische Modernisierung
auch für einen vorhandenen Aufroller anzubieten, dessen
mit den Aufrollparametern verbundenen Eigenschaften mit den vorhandenen
Konstruktionslösungen bereits festgelegt sind. Die genannten
Aufrollparameter können möglicherweise bereits
vollzählig angewendet werden, wobei der Aufroller in seiner
aktuellen Konfiguration auf Höchstleistung getrimmt ist
und die volle Leistungsfähigkeit des Aufrollers somit bereits
genutzt wird. Zweck des Verfahrens ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit
eines Aufrollers einer Faserbahn: möglichst größere
Maschinenrollen, weniger Aufrollfehler, gleichmäßigere
Qualität etc. Insbesondere kann in gewissen Fällen
versucht werden, auf einen beim Aufrollen bedingten Engpass einzuwirken.
In diesem Zusammenhang wird für den Aufrollkern die Bezeichnung
Tambourwalze verwendet, doch genauso kann dieser als Aufrollachse
bezeichnet werden.
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Für
ein Verfahren nach der Erfindung ist charakteristisch, dass zum
Verfahren Diagnose und Umbau gehören, wobei in der Diagnose:
- – die Dimensionierung der Tambourwalze
zur Sicherstellung einer ausreichenden Tragkraft überprüft
wird, die zu produzierenden Faserbahnsorten, welche überprüft
werden sollen, ausgewählt werden,
- – der vorhandene Überdeckungswinkel (α)
festgelegt wird,
- – die Wirkung des Überdeckungswinkels (α)
von der Faserbahn auf die Aufrollspannung der aufgerollten Maschinenrolle
festgelegt wird,
- – die minimale Aufrollspannung der Faserbahn festgelegt
wird, bei der der Materialnutzungsgrad im Sollbereich liegt,
- – aus der Gruppe der genannten ausgewählten Faserbahnsorten
die größte minimale Aufrollspannung festgelegt
wird;
und wobei beim Umbau:
- – die Zuführung der Faserbahn zum Aufroller
und der Überdeckungswinkel (α) derart geändert
werden, dass bei einem Überdeckungswinkel (α)
die größte minimale Aufrollspannung aus der Gruppe der
ausgewählten Faserbahnsorten überschritten werden
kann.
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Für
den Upgradekit nach der Erfindung ist wiederum charakteristisch,
dass der Upgradekit als fachmännischen Service eine durchzuführende
Diagnose nach Anspruch 1 sowie strukturelle Umbaukomponenten zur Änderung
der Zuführung der Faserbahn zum Aufroller derart umfasst,
dass bei einem Überdeckungswinkel (α) die größte
minimale Aufrollspannung aus der Gruppe der ausgewählten
Faserbahnsorten überschritten werden kann.
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Für
einen Aufroller nach der Erfindung ist charakteristisch, dass die
Faserbahn auf die Aufrolitrommel aus einer Richtung auftritt, bei
der der Überdeckungswinkel (α) zwischen 172° und
210° liegt.
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Mit
einem Überdeckungswinkel (α) ist im Zusammenhang
mit dieser Erfindung der Rotationswinkel der Aufrolltrommel gemeint,
den die Faserbahn auf der Oberfläche der Aufrolltrommel
zurücklegt und welcher Überdeckungswinkel mit
dem Berührungskontakt beginnt und im Walzenspalt zwischen
der Aufrolltrommel und der Maschinenrolle endet. Zuführung
bedeutet in diesem Zusammenhang die von der Faserbahn zu durchlaufende
Strecke oder die für den Transport gewählte Strecke
oder zumindest ein Teil der Strecke, die in Laufrichtung der Faserbahn
frühestens mit der Prozessphase vor der Aufrollung beginnt
und spätestens im Walzenspalt zwischen der Aufrolltrommel
und der Maschinenrolle endet.
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Ein
erster Aspekt des Verfahrens nach der Erfindung ist eine zur Modernisierung
gehörende Diagnose der vorhandenen Situation, die in dem
Umfang durchgeführt wird, wie sie in den Patentansprüchen
dargestellt ist. Auf diese Weise wird ein möglicher Engpass
beim Aufrollen erkannt und ausreichende Kenntnisse über
die Randbedinungen in der vorhandenen Situation gewonnen. In den
abhängigen Ansprüchen und in einer späteren
Phase ist die Erklärung mit vorteilhaften optionalen weiteren
Merkmalen beschrieben.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung ist der an der Konstruktion durchzuführende
eigentliche Umbau. Nach der Erfindung erfolgt die Zunahme der Aufrollspannung
in einer sehr vorteilhaften Art und Weise durch Erhöhung
des Überdeckungswinkels. Die Leistung der Elektroantriebe
des Aufrollers muss beim Umbau nicht erhöht werden, da
das auch voraussetzen würde, die mechanische Konstruktion
des Aufrollers zu ändern. Die Konstruktion/mechanische Stabilität
des Aufrollers braucht ebenfalls nicht geändert werden,
zum Beispiel wegen eines größeren Liniendrucks.
Auch die Spannung der Faserbahn vor dem Aufroller braucht nicht
geändert zu werden, sondern kann in Bezug auf das Laufverhalten
der Faserbahnmaschine auf einen geeigneten Wert geregelt werden.
Die Spannung der Faserbahn vor dem Aufroller ist ein sehr wichtiger,
auf das Laufverhalten wirkender Faktor, da die Wirkung der Spannung
auf die Reißanfälligkeit der Faserbahn erheblich
ist. Durch das Vorgenannte werden die Risiken bei der Umsetzung
bzw. die Kosten reduziert im Vergleich zu anderen möglichen
Ausführungsarten, die Aufrollspannung zu verringern oder
zu erhöhen. Als ein besonders vorteilhaftes Merkmal folgt
daraus, dass sich die bemessene Lebensdauer überhaupt nicht ändert.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Figuren
detaillierter beschrieben, wobei
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in 1 ein
Aufroller nach einer herkömmlichen Ausgestaltung dargestellt
wird,
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in 2 ein
Aufroller nach 1 nach einem erfolgten Umbau
dargestellt wird,
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in 3 ein
Merkmal der Erfindung dargestellt wird, nämlich die minimale
Aufrollspannung bei verschiedenen Faserbahnsorten,
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in 4 eine
für die Untersuchung der Erfindung verwendete Probelaufgeometrie
für einen Aufroller dargestellt wird,
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in 5 die
Ergebnisse der vorstehenden Untersuchung in grafischer Form dargestellt
werden,
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in 6 ein
Beispiel als Upgradekit nach der Erfindung dargestellt wird,
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in 7 eine
vorteilhafte Anwendungsform dargestellt wird, in der eine Breitstreckwalze
unter einer Aufrolltrommel positioniert ist.
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In 1 ist
ein Aufroller 1 nach einer herkömmlichen Ausgestaltung
dargestellt. Hier wird die Faserbahn W über eine Leitwalze 30 und
eine Breitstreckwalze 50 einer Aufrolltrommel 10 derart
zugeführt, dass sich vor dem Walzenspalt zwischen der Aufrolltrommel 10 und
einer Maschinenrolle 6 ein Überdeckungswinkel α von
ungefähr 130° bildet. Eine solche Ausgestaltung
ist ein typisches Beispiel im Falle von Papiermaschinen.
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Bei
den meisten sich im Betrieb befindlichen Aufrollern für
eine Faserbahn ist die Zuführung der Faserbahn vor dem
Aufroller so ausgeführt, dass der über der Aufrolltrommel
entstehende Überdeckungswinkel ungefähr eine Größenordnung
von 130° aufweist. Dieser Überdeckungswinkelwert
ist an sich funktionsfähig, insbesondere wenn hinsichtlich
der Zuführung der Faserbahn notwendige sonstige zu berücksichtigenden
Umstände beachtet werden. Solche für die Auswahl
entscheidenden Faktoren sind unter anderem die Ausführungsform
für die Einführung in den Aufroller, verschiedene
vor dem Aufroller positionierte Messinstrumente, Messrahmen und Entsprechendes,
sowie die sonstige Konstruktion des Aufrollers als solcher. In verschiedenen
Fällen, wenn eine bewegliche Aufrolltrommel zur Erzeugung des
Liniendruckes verwendet wird, sind Aufroller mit einem Überdeckungswinkel
von ca. 180° üblich. Hierbei wirkt sich eine in
Bezug auf die Richtung des Linindruckes vertikal einlaufende Faserbahn
nicht störend auf den Liniendruck aus. In bestimmten Fällen
sind Aufroller vorhanden, bei denen der Überdeckungswinkel
deutlich kleiner ist, ca. 90°. In bestimmten Situationen
wird vom Aufroller mehr Leistungsfähigkeit benötigt,
wobei durch gezieltes Ändern des Überdeckungswinkels
eine deutliche Verbesserung für die Spannung der Maschinenrolle
erzielt werden kann. Dieser Aufrollparameter kann besonders in solchen
Fällen angewendet werden, wenn sonstige mögliche Lösungen
bereits ausprobiert wurden und mehr Leistungsfähigkeit
nicht leicht zu erzielen ist.
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Ein
Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung ist eine Diagnose über
die vorhandene Situation. Zu diesem Vorgang gehören die
im Nachfolgenden erläuterten Maßnahmen.
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Überprüfung
der Dimensionierung der Tambourwalze zur Sicherstellung einer ausreichenden Tragkraft.
Dieser Vorgang ist meistens notwendig, weil eine erhebliche Änderung
des Nutzungsgrades durch eine größere Maschinenrolle 6 erzielt
werden kann. Manchmal sind Tambourwalzen bereits überlastet,
wonach es notwendig ist, die Sollgröße zu reduzieren.
In einer umgekehrten Situation ist es möglich, die Größe
der Maschinenrolle zu erhöhen. Dieser Vorgang ist auch
in Bezug auf die Sicherheit wichtig.
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Auswahl
der zu produzierenden Faserbahnsorten W, W01, W02, W03, W04, W0n
zur Überprüfung. Das mit einer Faserbahnmaschine
produzierbare Sortenspektrum ist ziemlich umfangreich, so dass die Überprüfung
begrenzt und deren Priorität festgelegt werden muss. Bei
der Auswahl der zu produzierenden Faserbahnsorten W, W01, W02, W03, W04,
W0n zur Überprüfung werden vorteilhaft die Hauptfaserbahnsorten
W, W01, W02, W03, W04, W0n als Auswahlkriterien für die
Produktion der Faserbahnmaschine derart verwendet, dass in der Überprüfungs- Phase
eine, vorteilhaft bis fünf oder sieben der relevantesten
Faserbahnsorten W, W01, W02, W03, W04, W0n zur Überprüfung
ausgewählt werden. So erhält man eine geeignete
Stichprobe von der Produktion, die zumeist den Hauptteil der insbesondere
kommerziell relevanten oder meist produzierten Faserbahnsorten abdeckt,
zum Beispiel 60–85% der Produktion. Sollte eine der Faserbahnsorten
im Vergleich zu den anderen ausgewählten Faserbahnsorten
von ihren Eigenschaften sehr abweichend wirken, so kann diese abweichende
Faserbahnsorte möglicherweise unberücksichtigt
bleiben. Hierbei wird eine Situation vermieden, dass eine Abweichung
vom Haupttrend ein sehr unterschiedliches Endergebnis bei der Diagnose
liefern würde bzw. dass man aufgrund der Diagnose zu einer
fehlerhaften oder irreführenden Schlussfolgerung kommen würde.
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Festlegung
des vorhandenen Überdeckungswinkels (α). Dies
ist der Grundausgangspunkt für die Durchführung
einer Lagebeurteilung.
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Festlegung
der Wirkung des Überdeckungswinkels (α) von der
Faserbahn auf die Aufrollspannung der aufgerollten Maschinenrolle.
Dies kann entweder in einer Pilotumgebung mit einem Versuchsaufroller
oder falls möglich mit einer Messung/Festlegung in einer
Produktionsumgebung durchgeführt werden. In den meisten
Fällen ist dies mit der Durchführung eines Pilottestlaufs
am einfachsten. Auch mathematische Simulationsmodelle können eine
ausreichend genaue Berechnung oder Schätzung ergeben.
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Festlegung
der minimalen Aufrollspannung der Faserbahn, bei der der Materialnutzungsgrad
im Sollbereich liegt. Hierbei verursacht die Maschinenrolle zum
Beispiel wegen Schlupf keinen Materialverlust. Der Sollbereich für
den Materialnutzungsgrad ist natürlich ein von der Ausgangslage
abhängiger Parameter, aber man sollte immer auf ein bestmögliches Endergebnis
zielen. Dies wäre schon alleine aus wirtschaftlichen und
umweltfreundlichen Gründen anzustreben. Bei Modernisierungen
von Aufrollern sollte trotzdem berücksichtigt werden, dass
sich eine bedeutend große Menge von Faktoren auf den Materialnutzungsgrad
auswirken.
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Festlegung
der größten minimalen Aufrollspannung aus der
Gruppe der genannten ausgewählten Faserbahnsorten W, W01,
W02, W03, W04, W0n. Auf diese Weise erhält man einen Wert,
der bei allen ausgewählten Faserbahnsorten Gültigkeit
hat. In 3 ist eine derartige Situation
dargestellt, bei der die Aufrollspannungen für jede der
Faserbahnsorten W01, W02, W03, W04, W0n festgelegt sind. Die größte
minimale Aufrollspannung WOTmin der Gruppe
ist mit einer gestrichelten Linie (WOTmin)
dargestellt. Natürlich sollte eine übermäßige
Spannung vermieden werden.
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Die
Wirkung der Faserbahnspannung auf die Aufrollbarkeit lässt
sich in ausreichendem Umfang mit Hilfe der vorstehend erläuterten,
zur Diagnose gehörenden Maßnahmen unter anderem
hinsichtlich der Aufrollung und der Erfindung klären. Eine
nützliche weitere Angabe wäre die Festlegung der
Griffigkeit zwischen Faserbahn und Aufrolltrommel, aber dieser Parameter
hängt neben den Eigenschaften der Faserbahnsorte auch von
der Betriebsgeschwindigkeit ab, so dass diese nicht sehr leicht
zu definieren ist. Der zur Verfügung stehende maximale
Liniendruck und die maximale Spannung der Faserbahn vor der Aufrolltrommel
bei unterschiedlichen Faserbahnsorten sind Daten, die bei einer
Diagnose berücksichtigt werden sollen.
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Die
Spannung der Faserbahn W vor der Aufrolltrommel 10 wird
also hinsichtlich des Laufverhaltens einer jeden Faserbahnsorte
W, W01, W02, W03, W04, W0n für die Diagnose vorteilhaft
auf einen optimierten Wert gesetzt. Desgleichen wird der Liniendruck
N zwischen der Aufrolltrommel 10 und der Maschinenrolle 6 hinsichtlich
des Laufverhaltens einer jeden Faserbahnsorte W, W01, W02, W03,
W04, W0n für die. Diagnose vorteilhaft auf einen optimierten
Wert gesetzt.
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Aufgrund
der Diagnose kann der Umbau durchgeführt werden, wobei
beim Umbau:
- – die Zuführung
der Faserbahn W zum Aufroller und der Überdeckungswinkel
(α) derart geändert werden, dass mit Hilfe des Überdeckungswinkels (α)
die größte minimale Aufrollspannung aus der Gruppe
der ausgewählten Faserbahnsorten W, W01, W02, W03, W04,
W0n überschritten werden kann. Bei einem vorteilhaften,
insbesondere mit einer Modernisierung verbundenen Fall wird angestrebt,
den Überdeckungswinkel möglichst groß auszulegen,
so dass die Steuerung der Faserbahn (Überdeckungswinkelanforderungen
von Leit-, Spannungsmess- und Breitstreckwalzen werden erfüllt)
und die Einführung der Faserbahn (Raum für Einführvorrichtungen,
insbesondere Einführtransportvorrichtungen) weiterhin funktionieren
und vorhandene Ersatzwalzen und -komponenten nach Möglichkeit
genutzt werden können (Minimierung der Lieferzeit und Menge
von Ersatzteilen). Weiterhin kann als Sollwert für den Umbau
die Zunahme der Aufrollspannung über 15%, vorteilhaft über
20% und am vorteilhaftesten über 25% betragen. Entsprechend
wird der Überdeckungswinkel (α) bei der Änderung
um mindestens 5° angehoben. Auf diese Weise kann ein vorteilhaftes
Endergebnis so aussehen, dass der Überdeckungswinkel (α)
beim Umbau so geändert wird, dass nach dem Umbau der Wert
des Überdeckungswinkels (α) 172°–210° beträgt.
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In 2 ist
ein mögliches Endergebnis nach der Durchführung
des Umbaues dargestellt. In 2 ist ein
Aufroller 1 zum kontinuierlichen Aufrollen einer Faserbahn
Wum eine Tambourwalze 5 als Maschinenrolle 6 dargestellt,
wobei sich im Aufroller 1 eine in fester Position drehend
gelagerte Aufrolltrommel 10 befindet, die zur Erzeugung
von Spannung für die Faserbahn W angeordnet ist und die
Maschinenrolle 6 sich gegen die Aufrolltrommel 10 pressen
lässt, um einen Liniendruck N zu erreichen, wobei die Faserbahn
W auf die Aufrolltrommel 10 aus einer Richtung auftrifft,
bei der der Überdeckungswinkel α zwischen 172° und
210° liegt. Nach einer alternativen Anwendungsform wird
die Faserbahn über eine Breitstreckwalze 50 und
eine Leitwalze 30 nahezu vertikal auf die Aufrolltrommel 10 zugeführt.
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In 4 wird
eine bei einem Probelauf verwendete Probeanordnung dargestellt,
in der am Aufroller verschiedene Zuführungen der Faserbahn
zur Aufrolltrommel realisiert sind, um die unterschiedliche Auswirkung
von abweichenden Überdeckungswinkeln zu untersuchen. Die
Auswirkung des Überdeckungswinkels auf die Spannung wurde
durch Messung mittels einer gesonderten Spannungsmesswalze die an
der Rolle entstehende Aufwickelspannung WOT (Wound-On-Tension) untersucht. Die
aufzurollende Maschinenrolle befindet sich in einem Winkel von ca.
45° zur Aufrolltrommel. Der Überdeckungswinkel
der auf die Aufrolltrommel einlaufenden Faserbahn wird derart geändert,
dass die zu untersuchenden Überdeckungswinkel 0°,
85°, 130° und 210° betragen. Die anderen
Betriebsparameter sind der je weils konstant zu haltende Liniendruck,
die Spannung der einlaufenden Bahn und Umfangskraft (Achsmoment)
der Maschinenrolle. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in 5 ersichtlich.
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Aus 5 geht
hervor, wie sich WOT (Wound an Tension, Y-Achse) in Abhängigkeit
des Überdeckungswinkels (Wrap angle [deg], X-Achse) ändert.
Der Probelauf in einem Beispielsfall wurde so durchgeführt,
dass bei der ersten Probeserie der Liniendruck 2 kN/m, die Faserbahnspannung
vor dem Aufroller 200 N/m und die Umfangskraft 600 N/m betrugen.
In einem zweiten Probelauf betrug der Liniendruck 6 kN/m, die Faserbahnspannung
vor dem Aufroller 500 N/m und die Umfangskraft 600 N/m. Bei beiden
Probeserien war die Faserbahn von der gleichen Sorte. Bei den Untersuchungen
wurde festgestellt, dass sich entsprechende Ergebnisse nahezu unabhängig
von den Faserbahnsorten erzielen lassen.
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Die
industrielle Anwendung der Erfindung ist vorteilhaft erreichbar,
indem das Verfahren als Produkt verpackt wird. Das Produkt kann
aus einem Upgradekit für einen Aufroller 1 einer
Faserbahn W bestehen, der als fachmännischen Service eine
durchzuführende Diagnose nach Anspruch 1 sowie strukturelle
Umbaukomponenten zur Änderung der Zuführung der
Faserbahn W zum Aufroller 1 derart umfasst, dass bei einem Überdeckungswinkel α die größte
minimale Aufrollspannung aus der Gruppe der ausgewählten
Faserbahnsorten W, W01, W02, W03, W04, W0n überschritten
werden kann. Die zum Paket gehörenden Umbaukomponenten
können zum Beispiel Träger 31 einer vor
der Aufrolltrommel 10 befindlichen Leitwalze 30,
Träger 41 eines vor der Aufrolltrommel 10 befindlichen
Spannungsmessmittels 40 (Spannungsmesswalze oder entsprechendes), Träger 51 einer
vor der Aufrolltrommel 10 befindlichen Breitstreckwalze 50 enthalten.
In einigen Fällen ist die Faserbahnspannung so zu entspannen,
dass der Zug (Moment) der Aufrolltrommel 10 sich nicht auf
die Faserbahnspannung im Faserbahnteil vor der Aufrolltrommel auswirkt.
Hierbei kann das Paket vorteilhaft eine vor der Aufrolltrommel 10 befindliche Entspannungswalze 30 samt
Trägern 31 enthalten. Weiterhin sollte in den
meisten Fällen, wenn die Zuführung der Faserbahn
geändert wird, die Einführung so geplant werden,
dass sie der geänderten Situation entspricht. Hierbei gehören
auch neu anzuordnende, vor der Aufrolltrommel 10 befindliche
Einführvorrichtungen 60 samt Trägern 61 zu
den Umbaukomponenten.
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In 6 sind
die Umbaukomponenten eines Beispielfalls dargestellt. Diese Darstellungsliste
ist nicht vollständig oder die einzige Alternative, aber
insofern Richtung weisend, dass man eine Vorstellung vom Umfang
der durchzuführenden Arbeit erhält. Die Umbaukomponenten
enthalten folgende vor der Aufrolltrommel 10 und der Maschinenrolle 6 befindlichen Punkte:
Eine neue Leitwalze 30 und einen Leitwalzenantrieb, neue Träger 31 für
die Leitwalze, neue Spannungssensoren 40 und Träger 41,
eine neue Position und neue Träger 51 für
die Breitstreckwalze 50 sowie Fundamente für die
Breitstreckwalze, Modifizierung und Anbau einer Einführanlage 60 und
von Trägern 61, Modifizierung des Fundaments 71 für
einen Messrahmen 70 (Scanner). Etwaige weitere Punkte (nicht
in der Fig. dargestellt) können eine neue Zwischenbalkenposition,
eine neue Verlegung, Verdrahtung, Spülung und Test von
im Zwischenbalken befindlichen Rohren, eine neue Lochdetektorposition,
eine neue Markiererposition etc. sein.
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Im
Zusammenhang mit der vorstehend erläuterten Diagnose hilft
ein für diesen Zweck geeignetes Diagnosewerkzeug erheblich
bei der systematischen Erfassung und Klärung der Situation.
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Nach
dem in 7 dargestellten vorteilhaften weiteren Merkmal
befindet sich die Breitstreckwalze 50 unter der Aufrolltrommel,
wo sich die Breitstreckwalze 50 in Kontakt mit bzw. in
der Nähe der Aufrolltrommel 10 anordnen lässt.
Die Streckwirkung der Breitstreckwalze nimmt nach der Breitstreckwalze
rasch ab, weshalb im Falle insbesondere von gestrichenen/nachbefeuchteten/feuchtdehnbaren
Papieren oder genereller im Falle einer Faserbahn es von Vorteil
ist, die Breitstreckwalze 50 nahe des nächsten
Haltepunktes (in diesem Fall der Aufrollwalzenspalt) zu positionieren,
damit die Streckwirkung das Entstehen von Falten ver hindert. Weiterhin,
falls die Oberflächen der Aufrolltrommel 10 und
der Breitstreckwalze 50 miteinander in Kontakt sind, wird
unter anderem eine solche Eigenschaft erreicht, dass die Breitstreckwalze 50 als
Entspannungswalze zur Verfügung steht.
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In
den Fig. verwendete Bezugszeichen:
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- 1
- Aufroller
- 10
- Aufrolltrommel
- 5
- Tambourwalze
- 6
- Maschinenrolle
- 30
- Leitwalze
- 31
- Träger
- 40
- Spannungsmessmittel
- 41
- Träger
- 50
- Breitstreckwalze
- 51
- Träger
- 60
- Einführvorrichtungen
- 61
- Träger
- 70
- Messrahmen
- 71
- Träger
- W
- Faserbahn
- W01
- Faserbahnsorte
01
- W02
- Faserbahnsorte
02
- W03
- Faserbahnsorte
03
- W04
- Faserbahnsorte
05
- W0n
- Faserbahnsorte
0n
- N
- Liniendruck
- α
- Überdeckungswinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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