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Die
Erfindung betrifft ein offenes Kühlkreissystem für
einen Kälteverbraucher, eine Algenunterdrückungsvorrichtung
für ein offenes Kühlkreissystem sowie ein Verfahren
zur Behandlung von Kühlmitteln.
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Aus
der Praxis sind offene Kühlkreissysteme bekannt. Diese
dienen z. B. der Abführung von Prozesswärme in
technischen Anlagen oder in der Klimatisierung von Räumen.
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In
offen Kühlkreissystemen, die mit einem Kühlmittel
auf Wasserbasis arbeiten, besteht die Gefahr, dass sich durch eingetragene
Keime Algen bilden, welche – sofern dem Algenbildungsprozess nicht
entgegengewirkt wird – die Funktion des Kühlkreissystems
und/oder eines Kälteverbrauchers beeinträchtigen
können und im Extremfall sogar zu dessen Versagen führen
können.
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In
der Praxis werden daher einem Kühlmittel auf Wasserbasis
chemische Zusätze zugeführt, welche als Biozide
bezeichnet werden. Aus der
DE
34 44 573 A1 ist ein Biozid, welches für eine
Kühlwasseranwendung geeignet ist, bekannt. Biozide sind
jedoch teuer, und sie belasten darüber hinaus die Umwelt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kosten eines offenen Kühlkreissystems
und die Umweltbeeinträchtigungen durch ein offenes Kühlkreissystem
zu verringern.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen der Ansprüche 1, 5 bzw. 14.
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Gemäß der
Erfindung ist bei einem offenen Kühlkreissystem für
einen Kälteverbraucher mit einem Kühler und einem
Leitungssystem, durch welches in dem Kühler abgekühltes
Kühlmittel auf Wasserbasis zu dem Kälteverbraucher
und von dem Kälteverbraucher zurück zu dem Kühler
transportiert wird, eine Algenunterdrückungsvorrichtung
vorgesehen, welche auf physikalischem Weg die Bildung von Algen
unterdrückt. Durch die Unterdrückung der Bildung
von Algen auf physikalischem Weg ist es möglich, die Menge
zuzusetzender Biozide zu reduzieren, wodurch die Umweltbeeinträchtigung
verringert und die Kosten des Betriebs eines offenen Kühlkreissystems
verringert werden. Bei einer entsprechenden Auslegung der Algenunterdrückungsvorrichtung ist
es sogar möglich, auf einen Biozideinsatz ganz zu verzichten.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
das Algenunterdrückungssystem einen Hochfrequenzreaktor,
insbesondere einen akustischen Hochfrequenzreaktor auf. Mit einem
Hochfrequenzreaktor, insbesondere einem akustischen Hochfrequenzreaktor
lassen sich biologische Strukturen, die zusammengefasst als Algen bezeichnet
werden, auflösen und sogar auf Zellebene zerstören.
Dies gilt insbesondere dann, wenn ein akustischer Hochfrequenzreaktor – der
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen ist – mit einer Frequenz von bis zu 65 Kilohertz
(kHz), insbesondere mit einer Frequenz von 20 bis 25 Kilohertz (kHz)
arbeitet.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
es vorgesehen, dass das Algenunterdrückungssystem, insbesondere
der Hochfrequenzreaktor als durchströmter Rohrleitungsabschnitt
ausgebildet ist. Dies erlaubt es in besonders einfacher Weise, die
gemäß der Erfindung vorgesehene Unterdrückung
der Bildung von Algen in bestehende Anlagen zu integrieren.
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Eine
Algenunterdrückungsvorrichtung mit einem Reaktor, in welchem
auf physikalischem Weg die Bildung von Algen unterdrückt
wird, ist das zentrale Aggregat eines erfindungsgemäßen
offenen Kühlkreissystems. Daher wird für eine
solche Algenunterdrückungsvorrichtung auch selbstständig Schutz
beansprucht.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Reaktor als
Hochfrequenzreaktor, und insbesondere als durchströmter
Rohrleitungsabschnitt ausgebildet, womit die bereits zuvor genannten
Vorteile erzielt werden.
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Eine
besonders effektive Unterdrückung der Algenbildung ergibt
sich, wenn – wie gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen – eine
oder mehrere Hochfrequenzantennen vorgesehen sind, die insgesamt
eine Leistung von 10 bis 15, vorzugsweise 12 W je Liter Reaktorvolumen
aufeisen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Reaktor
ein Turbulenzgenerator vorgesehen, mit welchem sich die Wirkung
einer physikalischen Einwirkung, insbesondere der Einwirkung eines
Hochfrequenzreaktors erhöhen lässt. Wenn der Turbulenzgenerator
eine angeströmte, feststehende Verwirbelungsschraube ist,
lässt sich die Wirkungssteigerung auf besonders einfache Art
und Weise erreichen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Reaktor
eine Gaszuführeinrichtung, insbesondere eine Gaseinperlvorrichtung
für Druckluft und/oder CO2 angeordnet. Durch
die Zuführung von Gasen, insbesondere deren Einperlen kann
insbesondere die Wirksamkeit von Hochfrequenzreaktoren gesteigert
werden. Darüber hinaus hat CO2,
welches an sich die Umwelt nur wenig beeinträchtigt, die
Wirkung, den pH-Wert des Kühlmittels derart zu verändern,
dass die Bildung von Algen weiter unterdrückt wird.
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Gemäß einer
alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass an dem Reaktor eine durch das strömende Kühlmittel angeströmte
Drallvorrichtung, insbesondere eine durch das strömende
Kühlmittel ausgeströmte, feststehende Drallschraube
angeordnet ist. Durch die Drallvorrichtung, insbesondere die Drallschraube, führt
in dem Reaktor dazu, dass die Verweilzeit des Kühlmittels
in dem Reaktor verlängert wird. Vorzugsweise beschreibt
dabei das Kühlmittel eine 0,8 bis 2,0fache Drehung um eine
Hochfrequenzantenne.
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Ein
angestrebte lange Verweilzeit in dem Reaktor lässt sich
gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung insbesondere dadurch erreichen, dass der durchströmte
Querschnitt des Reaktors gegenüber dem Querschnitt einer
Anschlussleitung derart erweitert ist, dass die Fließgeschwindigkeit
des Kühlmittels in dem Reaktor 0,1 m/min bis 1,5 m/min,
insbesondere 0,53 m/min beträgt, wozu der Innendurchmesser
des Reaktors vorzugsweise 350 bis 450 mm, insbesondere 400 mm beträgt.
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In
dem Gehäuse des Reaktors sind gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung Schaugläser vorgesehen.
Diese erleichtern eine Kontrolle des Prozesses.
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Die
Umsetzung der Erfindung ist nicht an eine bestimmte Bauform einer
Algenunterdrückungsvorrichtung gebunden. Daher wird auch
ein Verfahren zur Behandlung von Kühlmitteln auf Wasserbasis in
einem offenen Kühlkreissystem für einen Kälteverbraucher,
bei dem auf physikalischem Weg die Bildung von Algen unterdrückt
wird, Schutz beansprucht.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass das Kühlmittel in, vorzugsweise durch einen Reaktor
geleitet wird, in welchem das Kühlmittel der Einwirkung einer
akustischen Hochfrequenz, vorzugsweise einer Frequenz bis 65 kHz,
insbesondere einer Frequenz von 20 bis 25 kHz ausgesetzt wird. Bei
einer solchen Ausgestaltung ist das Verfahren besonders wirksam.
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Eine
besonders effektive Unterdrückung der Algenbildung ergibt
sich, wenn – wie gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen – über
eine oder mehrere Hochfrequenzantennen insgesamt eine Leistung von
10 bis 15, vorzugsweise 12 W je Liter Reaktorvolumen eingestrahlt
wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass das Kühlmittel vor der Einwirkung der Hochfrequenz
verwirbelt wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass in das Kühlmittel vor der Einwirkung der Hochfrequenz, insbesondere
nach der Verwirbelung Druckluft und/oder CO2 eingeleitet
wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten alternativen Ausgestaltung des Verfahrens
ist vorgesehen, dass das Kühlmittel als im Wesentlichen
laminare Strömung, vorzugsweise mit einem Drall der Einwirkung
der Hochfrequenzantenne ausgesetzt wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung
im Zusammenhang mit der Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 eine
bevorzugte erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
offenen Kühlkreissystems mit einer Algenunterdrückungsvorrichtung gemäß einer
besonders bevorzugten ersten Ausführungsform der Erfindung
in schematischer Darstellung,
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2 die
Algenunterdrückungsvorrichtung in 1 in vergrößerter,
geschnittener Darstellung,
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3 eine
bevorzugte zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
offenen Kühlkreissystems mit einer Algenunterdrückungsvorrichtung gemäß einer besonders
bevorzugten zweiten Ausführungsform der Erfindung in schematischer
Darstellung, und
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4 die
Algenunterdrückungsvorrichtung gemäß der
besonders bevorzugten zweiten Ausführungsform der Erfindung
in 2 in vergrößerter, geschnittener
Darstellung.
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Die
in 1 gezeigte, besonders bevorzugte erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kühlkreissystems 100 umfasst
einen Kühler 102, welcher nach Art eines offenen
Kühlturmes ausgebildet ist. Der Kühler 102 ist
an ein Leitungssystem 104 angeschlossen, welches eine Versorgungsleitung 106 und
eine Rückführleitung 108 aufweist. Die
Versorgungsleitung 106 ist an einer Auffangwanne 110 des
Kühlers 102 angeschlossen und führt ein
Kühlmittel auf Wasserbasis zu einem Kälteverbraucher 112.
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Der
Kälteverbraucher 112 ist beispielsweise ein Wärmetauscher
in einem Produktionsprozess der chemischen Industrie.
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In
der Versorgungsleitung 106 ist eine Pumpe 114 vorgesehen,
welche mit Hilfe eines Motors 116 angetrieben wird. Durch
die Pumpe 114 wird das Kühlmittel nicht nur zu
dem Kälteverbraucher 112 gefördert, sondern
auch durch die Rückführleitung 108 zurück
zu dem Kühler 102, in welchem das Kühlmittel über
mindestens eine Verrieselungseinrichtung 118 mit der der
Umgebungsluft in Kontakt gebracht wird, um auch durch eine Verdampfung
einen Kühleffekt zu erzielen. Ein an dem Kühler 102 vorgesehenes Kühlergebläse 120 dient
dazu, die Wärmeabfuhr an die Umgebung zu erhöhen.
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Da
das Kühlmittel sich in dem Kühler 102 mit der
Umgebung in Austausch befindet, können Keime in das Kühlmittel
eingetragen werden. Diese Keime, die in dem Kühlmittel
biologische Strukturen (Algen) bilden können, insbesondere
da das Kühlmittel auch im Bereich der Auffangwanne 110 eine
wachstumsfördernde Temperatur aufweist, ist eine Algenunterdrückungsvorrichtung 122 gemäß einer
besonders bevorzugten ersten Ausführungsform vorgesehen, welche
einen Hochfrequenzreaktor 124 und einen Hochfrequenzgenerator 126 umfasst.
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An
dem Hochfrequenzreaktor 124 ist eine Eingangsleitung 128 vorgesehen,
welche an die Rückführleitung 108 angeschlossen
ist. Ferner ist eine Ausgangsleitung 130 vorgesehen, welche
ebenfalls an die Rückführleitung 108 angeschlossen
ist. Um eine Steuerung und/oder Regelung der durch den Hochfrequenzreaktor
geführten Kühlmittelmenge unabhängig
vom Kühlbedarf des Kälteverbrauchers 112 durchführen
zu können, ist ferner eine Reaktor-Bypass-Leitung 132 vorgesehen.
In der Reaktor-Bypass-Leitung 132 befindet sich ein erstes
Stellventil 134, mit welchem der Widerstand, den die Reaktor-Bypass-Leitung 132 dem
Kühlmittel aufprägt einstellbar ist.
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Ein
zweites Stellventil 136 ist darüber hinaus in
der Eingangsleitung 128 vorgesehen, und ein drittes Stellventil 138 befindet
sich in der Ausgangsleitung 130.
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Der
Hochfrequenzreaktor 124, der in 2 vergrößert
dargestellt ist, umfasst ein Gehäuse 140, welches
in seinem Wirkbereich 142, in welchem eine Hochfrequenzantenne 144 angeordnet
ist, einen Durchmesser DN200 aufweist, woraus ein Innendurchmesser
von etwa 210 mm resultiert. An einer Eingangsseite 146 des
Hochfrequenzreaktors 124, an der das Gehäuse 142 anschließend
an einen Anschlussflansch 148 zunächst im Bereich
einer feststehenden Verwirbelungsschraube 150 von einem Anschlussdurchmesser
D1 zunächst verjüngt und anschließend
in einem Diffusorbereich 152 auf den Durchmesser des Wirkbereichs 142 erweitert
ist, befindet sich am engsten Durchmesser D2 eine Gaseinperlvorrichtung 154.
Der Anschlussdurchmesser D1 ist 160 mm. Der engste Durchmesser D2
beträgt 140 mm.
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Um
eine hohe Wirksamkeit des Hochfrequenzreaktors 124 zu erzielen,
erstreckt sich die Hochfrequenzantenne 144 koaxial zu dem
Gehäuse 140 in dessen Wirkbereich 142.
Die Hochfrequenzantenne 144 weist einen Außendurchmesser
von etwa 60 mm auf, sodass die Wirkstrecke zwischen einer Außenwand 156 der
Hochfrequenzantenne 144 und einer Innenwand 158 des
Gehäuses 140 im Wirkbereich 142 rundum
etwa 75 mm beträgt. Dadurch wird auch erreicht, dass die
von der Hochfrequenzantenne 144 abgestrahlten Frequenzen
das Gehäuse 140, welches aus VA-Stahl gefertigt
ist, nicht beschädigen.
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Um
eine einfache Verbindung der Hochfrequenzantenne 144 mit
dem Hochfrequenzgenerator 126 über eine Anschlussleitung 160 zu
ermöglichen, ist ein Antennenlagerflansch 162 vorgesehen,
welcher sich im Wesentlichen senkrecht zu einer Gehäuseachse 164 erstreckt.
Eine Ankerplatte 166, an der die Hochfrequenzantenne 144 verankert
ist, sitzt nach Art eines Blindflansches auf dem Antennenlagerflansch 162.
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Da
das Gehäuse 140 an seiner der Eingangsseite 146 gegenüberliegenden
Stirnseite 168 durch die Ankerplatte 166 verschlossen
ist, der Hochfrequenzreaktor 124 jedoch durchströmt
werden soll, ist an das Gehäuse 140 ein Ausgangsrohr 170 angeschlossen,
dessen Ausgangsrichtung 172 quer, vorzugsweise senkrecht
zu der Gehäuseachse 164 verläuft. Um
einen einfachen Anschluss an das Leitungssystem 104 zu
ermöglichen, ist ein Ausgangs-Anschlussflansch 174 vorgesehen.
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Mit
der beschriebenen Vorrichtung ist an einem Kälteverbraucher 112 mit
einer Leistung von 2 MW das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wie folgt durchführbar:
In einem offenen Kühlkreissystem 100 wie
in 1 gezeigt ist ein Arbeitsraum vorgesehen, der
wie die Algenunterdrückungsvorrichtung 122 ein
Arbeitsvolumen aufweist, in welches das Kühlwasser geleitet werden
kann. In dem Arbeitsraum oder in einem eine Wirkung ermöglichenden
Abstand dazu benachbart sind Mittel vorgesehen, die es erlauben,
auf physikalischen Weg die Bildung von Algen zu unterdrücken. Wird
nun aufgrund der Arbeit einer Pumpe 114 Kühlwasser
durch das offene Kühlkreissystem zirkuliert, strömt
dieses auch in den Arbeitsraum, in welchem Einrichtungen die Algenbildung
unterdrücken. Auf diese Weise kann auf den Einsatz von
Bioziden ganz oder zumindest weitgehend verzichtet werden.
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Bei
dem Verfahren gemäß der besonders bevorzugten
Ausführungsform ist der Arbeitsraum vorzugsweise in einem
Reaktor ausgebildet, in welchem das Kühlmittel der Einwirkung
einer akustischen Hochfrequenz, vorzugsweise einer Frequenz von
bis zu 65 kHz, insbesondere einer Frequenz von 20 bis 25 kHz ausgesetzt
wird. Vor der Einwirkung der Hochfrequenz wird das Kühlmittel
vorzugsweise verwirbelt, wobei weiter bevorzugt in das Kühlmittel
vor der Einwirkung der Hochfrequenz, insbesondere nach der Verwirbelung
Druckluft und/oder CO2 zugeführt
wird.
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In 3 ist
eine besonders bevorzugte zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Kühlkreissystems 200 gezeigt,
welche gegenüber der ersten Ausführungsform den
Vorteil aufweist, dass mit dieser unabhängig von einer
Kühlbedarfsabforderung eine Algenunterdrückung
erfolgen kann. Das Kühlkreissystem 200 entspricht
nichtsdestotrotz in wesentlichen Elementen der ersten Ausführungsform,
so dass für entsprechende Elemente und Teile Bezugszeichen
verwendet worden sind, die gegenüber der ersten Ausführungsform
um 100 erhöht sind. Auf die entsprechende Beschreibung
der ersten Ausführungsform wird hiermit ergänzend
ausdrücklich Bezug genommen und verwiesen.
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Die
in 3 gezeigte, besonders bevorzugte zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kühlkreissystems 200 umfasst
einen Kühler 202, welcher nach Art eines offenen
Kühlturmes ausgebildet ist. Der Kühler 202 ist
an ein Leitungssystem 204 angeschlossen, welches eine Versorgungsleitung 206 und
eine Rückführleitung 208 aufweist. Die
Versorgungsleitung 206 ist an einer Auffangwanne 210 (Sumpf)
des Kühlers 202 angeschlossen und führt ein
Kühlmittel auf Wasserbasis zu einem Kälteverbraucher 212.
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Der
Kälteverbraucher 212 ist beispielsweise ein Wärmetauscher
in einem Produktionsprozess der chemischen Industrie.
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In
der Versorgungsleitung 206 ist eine Pumpe 214 vorgesehen,
welche mit Hilfe eines Motors 216 angetrieben wird. Durch
die Pumpe 214 wird das Kühlmittel nicht nur zu
dem Kälteverbraucher 212 gefördert, sondern
auch durch die Rückführleitung 208 zurück
zu dem Kühler 202, in welchem das Kühlmittel über
mindestens eine Verrieselungseinrichtung 218 mit der Umgebungsluft
in Kontakt gebracht wird, um auch durch eine Verdampfung einen Kühleffekt
zu erzielen. Ein an dem Kühler 202 vorgesehenes
Kühlergebläse 220 dient dazu, die Wärmeabfuhr
an die Umgebung zu erhöhen.
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Da
das Kühlmittel sich in dem Kühler 202 mit der
Umgebung in Austausch befindet, können Keime in das Kühlmittel
eingetragen werden. Diese Keime, die in dem Kühlmittel
biologische Strukturen (Algen) bilden können, insbesondere
da das Kühlmittel auch im Bereich der Auffangwanne 210 eine
wachstumsfördernde Temperatur aufweist, ist eine Algenunterdrückungsvorrichtung 222 gemäß einer
besonders bevorzugten zweiten Ausführungsform vorgesehen, welche
einen Hochfrequenzreaktor 224 und einen Hochfrequenzgenerator 226 umfasst.
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An
dem Hochfrequenzreaktor 224 ist eine Eingangsleitung 228 vorgesehen,
welche bei dieser Ausführungsform nicht an die Rückführleitung 208 sondern
mit der Auffangwanne 210 angeschlossen ist. Ferner ist
eine Ausgangsleitung 230 vorgesehen, welche bei dieser
Ausführungsform ebenfalls an die Auffangwanne 210 angeschlossen
ist. Um eine Steuerung und/oder Regelung der durch den Hochfrequenzreaktor
geführten Kühlmittelmenge vollkommen unabhängig
vom Kühlbedarf des Kälteverbrauchers 212 durchführen
zu können, ist eine separate zweite Pumpe 231 vorgesehen,
die von einem eigenen Motor 233 angetrieben wird. Auf eine
Reaktor-Bypass-Leitung wird bei der zweiten Ausführungsform
verzichtet. Eine Steuerung und/oder Regelung der Menge des durch
den Hochfrequenzreaktors 224 geförderten Kühlmittel
und des Drucks in dem Hochfrequenzreaktor 224 erfolgt über
die zweite Pumpe 231. In der Eingangs- bzw. Rückführleitung 228, 230 vorgesehene
Ventile 235, 237 sind lediglich als Absperrventile
ausgebildet, um Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten zu erleichtern.
Durch diese Art der Parallelschaltung eines Kreislaufs für
die Algenunterdrückung zu dem Kreislauf für die
Bereitstellung der Kühlleistung kann auf ein dem ersten
Stellventil 134 der ersten Ausführungsform entsprechendes
Stellventil verzichtet werden, denn auch in dem Kreislauf für
die Bereitstellung der Kühlleistung kann eine Steuerung
und/oder Regelung der Kühlmittelmenge über die
Pumpe 216 erfolgen.
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Die
Algenunterdrückungsvorrichtung 222 gemäß der
besonders bevorzugten zweiten Ausführungsform ist in 4 gezeigt.
Diese Algenunterdrückungsvorrichtung 222 entspricht
in wesentlichen Elementen der ersten Ausführungsform, so
dass für entsprechende Elemente und Teile Bezugszeichen verwendet
worden sind, die gegenüber der ersten Ausführungsform
um 100 erhöht sind. Auf die entsprechende Beschreibung
der ersten Ausführungsform wird hiermit ergänzend
ausdrücklich Bezug genommen und verwiesen.
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Die
Algenunterdrückungsvorrichtung 222 gemäß der
besonders bevorzugten zweiten Ausführungsform umfasst wie
die erste Ausführungsform einen Hochfrequenzreaktor 224 und
einen Hochfrequenzgenerator 226, wobei der Hochfrequenzgenerator 226 lediglich
schematisch dargestellt ist.
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Der
Hochfrequenzreaktor 224 gemäß der zweiten
Ausführungsform wird zwar vorzugsweise in einem Kühlkreissystem 200 gemäß der
zweiten Ausführungsform eingesetzt, er ist allerdings auch
wie der Hochfrequenzreaktor 124 gemäß der
ersten Ausführungsform in einem erfindungsgemäßen
Kühlkreissystem 100 einsetzbar. Gleiches gilt
umgekehrt für einen Einsatz des Hochfrequenzreaktor 100 gemäß der
ersten Ausführungsform in einem Kühlkreissystem 200 gemäß der
zweiten Ausführungsform.
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An
dem Hochfrequenzreaktor 200 gemäß der
zweiten Ausführungsform sind Anschlußflansche 248, 274, 275 für
die Eingangsleitung 228 und die Ausgangsleitung 230 vorgesehen.
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Der
Hochfrequenzreaktor 224, der in 4 dargestellt
ist, umfasst ein Gehäuse 240, welches in seinem
Wirkbereich 242, in welchem eine Hochfrequenzantenne 244 angeordnet
ist, bei einer Wandstärke von etwa 5 mm einen Innendurchmesser
von etwa 400 mm aufweist. An einer Eingangsseite 246 des
Hochfrequenzreaktors 224 ist in dem Gehäuse 142 eine
feststehende Drallschraube 251 (Leitwerk) angeordnet. Im
Unterschied zur ersten Ausführungsform ist eine Gaseinperlvorrichtung
nicht vorgesehen. Der Querschnitt der Eingangsleitung 228 beträgt
60 mm.
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Um
eine hohe Wirksamkeit des Hochfrequenzreaktors 224 zu erzielen,
erstreckt sich die Hochfrequenzantenne 244 koaxial zu dem
Gehäuse 240 in dessen Wirkbereich 242.
Die Hochfrequenzantenne 244 weist einen Außendurchmesser
von etwa 40 mm bis 60 mm, insbesondere 50 mm auf, sodass die Wirkstrecke
zwischen einer Außenwand 256 der Hochfrequenzantenne 244 und
einer Innenwand 258 des Gehäuses 240 im
Wirkbereich 242 rundum etwa 175 mm beträgt. Dadurch
wird auch erreicht, dass die von der Hochfrequenzantenne, 244, die
eine Wirklänge von etwa 1100 mm aufweist, abgestrahlten
Frequenzen das Gehäuse 240, welches aus VA-Stahl
gefertigt ist, nicht beschädigen. Der Abstand einer Abstrahlfläche
der Hochfrequenzantenne, 244 zu einer Wand des Hochfrequenzreaktors 224 oder
einem Einbauteil, ggf. auch einer zweiten oder weiteren Hochfrequenzantennen
in dem Hochfrequenzreaktor 224 sollte mindestens 140 mm
betragen. Die besonders bevorzugten Ausführungsformen sind
derart ausgelegt.
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Um
eine einfache Verbindung der Hochfrequenzantenne 244 mit
dem Hochfrequenzgenerator 226 über eine Anschlussleitung 260 zu
ermöglichen, ist ein Antennenlagerflansch 262 vorgesehen,
welcher sich im Wesentlichen senkrecht zu einer Gehäuseachse 264 erstreckt.
Eine Ankerplatte 266, über die die Hochfrequenzantenne 244 verankert
ist, sitzt nach Art eines Blindflansches auf dem Antennenlagerflansch 262.
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Da
das Gehäuse 240 an seiner, der Eingangsseite 246 gegenüberliegenden
Stirnseite 268 durch die Ankerplatte 266 verschlossen
ist, der Hochfrequenzreaktor 224 jedoch durchströmt
werden soll, sind an das Gehäuse 240 im Unterschied
zur ersten Ausführungsform nicht ein sondern mehrere, vorzugsweise
zwei Ausgangsrohre 270, 271 angeschlossen, deren
Ausgangsrichtungen 272, 273 quer, vorzugsweise
senkrecht zu der Gehäuseachse 264 und einander
entgegengesetzt verlaufen. Dadurch und durch einen an der Ankerplatte 266 ausgebildeten
Dom 280, der in das Gehäuse 240 hineinragt,
wird erreicht, dass sich im Wirkbereich 242 keine Totwasserzonen
ausbilden können. Vielmehr wird die Hochfrequenzantenne 244 im
gesamten Wirkbereich überstrichen, wobei sich bei dem gezeigten Hochfrequenzreaktor 226 bei
einem Durchsatz von 0 bis 10,0 m3/h vorzugsweise
4 m3/h Fließgeschwindigkeiten von
bis zu 1,5 m/min, vorzugsweise 0,53 m/min als besonders vorteilhaft
erwiesen haben. Die Bauform des Hochfrequenzreaktors 226 ist
entsprechend ausgebildet. Der Dom 280 bewirkt dabei eine optimale
Wirkung der Hochfrequenzantenne 244. Die Leistung, die
durch eine oder auch mehrere, insbesondere drei Hochfrequenzantennen
in einem Hochfrequenzreaktor – was im Rahmen der Erfindung
vorgesehen ist – abgegeben wird, sollte im Bereich von 10
bis 15 W, insbesondere bei 12 W je Liter Reaktorvolumen liegen.
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Um
ein einfachen Anschluss ermöglichen, ist zum Anschluss
an die Ausgangs-Anschlussflansche 274, 275 vorzugsweise
eine Sammelleitung 282 vorgesehen.
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Zu
erwähnen ist noch, dass an dem Gehäuse 240 des
Hochfrequenzreaktors 224 gemäß der zweiten
besonders bevorzugten Ausführungsform Schaugläser,
insbesondere ein erstes und ein zweites Schauglas 284, 286 angeordnet
sind, welche es ermöglichen, die Durchströmung
des Hochfrequenzreaktors 224 visuell zu kontrollieren.
Die Schaugläser 284, 286 sind in Richtung
der Gehäuseachse 264 und entlang des Umfanges
des Gehäuses 240 zueinander versetzt angeordnet.
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Mit
dem beschriebenen Kühlkreissystem 200 unter Verwendung
der Algenunterdrückungsvorrichtung 222 gemäß der
zweiten Ausführungsform ist ein Verfahren gemäß der
beanspruchten besonders bevorzugten alternativen Ausführungsform
durchführbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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