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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Audioröhrenverstärker mit wenigstens einer Verstärkerröhre, deren
Ausgang über
Ausgangsübertrager
mit einem Lautsprecher verbunden ist. Der Ausgangsübertrager
hat die Aufgabe der Impedanzanpassung des Röhrenausgangs an den Lautsprecher.
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In
Klasse-A Röhrenverstärker kommen
zumeist Ausgangsübertrager
mit Luftspalt zum Einsatz, um auch tiefe Audiofrequenzen mit hoher
Leistung übertragen
zu können.
Ein Übertrager
ohne Luftspalt hat im Klasse-A Betrieb eine vergleichsweise erheblich
geringere übertragbare
Leistung, da der Ausgangsübertrager
bereits ohne Tonsignal durch den Gleichstromarbeitspunkt der Röhre eine
verhältnismäßig hohe
einseitige magnetische Aussteuerung erfährt. Das Wechselstromsignal
ist dem Gleichstromarbeitspunkt überlagert
und steuert den Kern ebenfalls magnetisch aus. Bei Anliegen eines
Wechselsignals wird die magnetische Sättigungsgrenze in einem Übertrager
ohne Luftspalt schon bei sehr geringen Signalamplituden erreicht.
Die übertragbare Leistung
ist daher vergleichsweise geringer.
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Es
gibt die Möglichkeit
mittels Kompensationswicklungen im Ausgangsübertrager die einseitige Aufmagnetisierung
im Gleichstromarbeitspunkt zu vermeiden, genauer zu Null zu kompensieren.
Auf diese Weise wird, auch ohne einen Luftspalt, die übertragbare
Signalamplitude und magnetische Wechselsignalaussteuerung erheblich
erhöht.
Die übertragbare
Leistung ist daher ebenfalls erhöht.
Die Stärke
des Kompensationsstroms und dessen Richtung werden so ausgewählt, dass
ein entgegengesetztes magnetisches Feld erzeugt wird, welche das Magnetfeld
kompensiert, das durch den Gleichstromarbeitspunkt der Röhre verursacht
wird. Um das Magnetfeld vollständig
zu kompensieren, muss das Produkt aus Wicklungszahl multipliziert
dem Gleichstrom sowohl auf der Primärseite als auch auf der Kompensations wicklungsseite
gleich sein. Es gilt: Np·Ip
= Nk·Ik
(p für
primär,
k für Kompensation).
Np ist die Wicklungszahl der Primärwicklung Wp, Nk ist die Wicklungszahl
der Kompensationswicklung Wk. Wicklungszahl und Strom ist theoretisch
beliebig wählbar,
solange das Produkt aus Wicklungszahl und Strom konstant bleibt.
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Durch
die Verwendung einer Kompensationswicklung ergeben sich, im Vergleich
zu einem Übertrager
mit Luftspalt und gleichem Volumen, zusätzlich ein breitbandigeres Übertragungsverhalten, da
die erforderliche Primärinduktivität bei gleicher Wicklungszahl
erheblich höher
ist. Im Sinne einer möglichst
tieffrequenten Leistungsübertragung
bis unter 20 Hz ist eine möglichst
hohe Primärinduktivität erforderlich.
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Der
Einsatz einer magnetischen Kompensation ist besonders bei Ringkerntransformatoren
in obigem Sinne besonders vorteilhaft, da die Ringkerne eine sehr
hohe Primärinduktivität ermöglichen. Zusätzlich bieten
Rinkerntrafos eine sehr gute Kopplung zwischen den Wicklungen. Je
besser die Wicklungskopplung, desto höher ist die obere übertragbare
Signalgrenzfrequenz des Übertragers.
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Als
Gleichstromquelle zum Ansteuern der Kompensationswicklung werden
Schaltungen mit einer Röhre
oder einem Halbleiterelement, zum Beispiel einem Transistor verwendet.
Jedoch ist die Verwendung einer zweiten Röhre zur magnetischen Kompensation
häufig
nicht wirtschaftlich, wenn man berücksichtigt, dass mit einer
zweiten Röhre
ein Gegentaktverstärker
mit erheblich höherem
Wirkungsgrad und höherer
Ausgangsleistung aufgebaut werden kann. Im Falle der Verwendung
einer Halbleiterschaltung kann die Wicklungszahl der Kompensationswicklung
erheblich reduziert werden, da mit dem Halbleiter vergleichsweise
höhere
Ströme
bei geringeren Spannungen möglich
sind. Da in beiden Varianten die Primär- und Kompensationswicklungen magnetisch
gekoppelt sind, liegt an der Kompensationswicklung bei Anliegen
eines NF-Signals eine dem Wicklungsverhältnis Np/Nk (p für primär, k für Kompensation)
entsprechende Wechselspannung an. Die Kompensationsstromquelle muss über den
gesamten Signalaussteuerungsbereich an einem entsprechenden Spannungshub
an der Kompensationswicklung arbeiten können.
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Obwohl
die obigen Lösungen
effektiv die Sättigung
des Ausgangsübertrages
durch den Gleichstromanteil in der Primärwicklung verhindern und die
Verwendung eines Luftspaltes vermeiden, zeigen sie leider eine vergleichsweise
hohe Verlustleistung in der Kompensationsstromquelle. Der Anwender
wird hier entweder eine oder mehrere zusätzliche Röhren oder gekühlte Halbleiter
akzeptieren müssen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen Audio-Röhrenverstärker der oben genannten Art
derart weiterzubilden, dass bei Beibehaltung der obig genannten
Vorteile der Kompensationswicklung, eine vergleichsweise geringere
Verlustleistung in der Kompensationsschaltung realisiert wird.
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Ziel
der Erfindung ist weiterhin eine Verstärkeranordnung, z. B. ein Stereoverstärker, mit
mehreren Verstärkern
der vorstehend genannten Art.
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Die
kompensierende Gleichstromquelle weist erfindungsgemäß ein elektronisches
Schaltelement auf. Durch die Verwendung des getakteten elektronischen
Schaltelements lässt
sich eine sehr verlustarme Kompensation des durch den Gleichstromanteil
der Primärwicklung
erzeugten magnetischen Feldes erzielen. Selbstverständlich kann
als elektronisches Schaltelement jede Art von elektronischem Schalter,
z. B. Transistor, Thyristor verwenden, welches derart ausgebildet
ist oder getaktet wird, dass es nur aus und einschaltet, d. h. leitet
oder sperrt. Der die Kompensationsleistung steuernde Schalter ist
also ein lediglich zwischen zwei Schaltzuständen schaltendes Element, das
durch Frequenz- und/oder Schaltzyklus-Steuerung in der Lage ist, über die
Schaltzeiten und/oder die Schaltfrequenzen einen gewünschten
Strom einzustellen. Dieser hochfrequente Taktstrom wird vorzugsweise
durch Induktivitä ten
und/oder Glättungskondensatoren
geglättet. Entsprechend
kann zur Kompensationssteuerung ein Schaltnetzteil oder Gleichstromsteller
verwendet werden. Die Frequenz des elektronischen Schaltelements
liegt deutlich oberhalb der maximalen Übertragungsfrequenz des Audio-Verstärkers und
ist somit nicht hörbar.
Bevorzugte Taktfrequenzen lägen
somit beispielsweise zwischen 50 kHz und 5 MHz, insbesondere 100
kHz und 2 MHz.
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Vorzugsweise
enthält
die Gleichstromquelle einen Gleichstromwandler oder -steller. Dieses
Bauelelement enthält
sowohl das getaktete elektronische Schaltelement als auch Glättungselemente
wie z. B. Induktivitäten
und/oder Kapazitäten,
die das getaktete Signal glätten,
so dass ein Gleichstrom erhalten wird, der zur Kompensation des
Gleichstromanteils im Ausgangssignal des Verstärkers verwendet wird.
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Vorzugsweise
wird der Gleichstromwandler mit einem Schaltelement ausgestattet,
der durch einen Pulsweitenmodulator angesteuert wird. Der Gleichstromwandler
enthält
zudem ein Filter, das die hochfrequenten Wechselstromanteile vom
Ausgangsübertrager
und Lautsprecher fernhalten. Eine Gleichstromquelle lässt sich
mit einem derartigen Gleichstromwandler auf einfache Weise realisieren und
ebenso einfach steuern bzw. regeln. Der Pulsweitenmodulator wird
vorzugsweise durch einen Regler angesteuert, der den Strom durch
die Kompensationswicklung mit einem Referenzwert vergleicht. Auf
diese Weise wird der Strom durch die Kompensationswicklung auf einfache
Weise dem Referenzwert nachgeführt
und konstant gehalten.
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In
dem Ausgangsübertrager
kann eine separate Kompensationswicklung vorgesehen sein oder eine
der beiden Wicklungen des Ausgangsübertragers wird gleichzeitig
als Kompensationswicklung verwendet.
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In
einer exakt kompensierten für
beliebige Röhrentypen
(Triode, Penthode etc. in Klasse-A Betrieb) geeigneten Schaltung,
ist daher eine Stromerfassungseinrichtung direkt in der Primärwicklung
vorgesehen, welche den Gleichstromanteil des Röhrenarbeitspunkts der Röhre erfasst.
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Möglich mit
Einschränkungen,
aber schaltungstechnisch einfacher zu realisieren, ist die Erfassung
des Stromes an der Röhrenkathode.
Im Falle einer Triode muss keine Stromerfassungsschaltung in der
Primärwicklung
vorgesehen sein, sondern es kann der Kathodenstrom an einem auf
Masse bezogenen Messwiderstand erfasst und als Referenzwert für die Kompensationsstromregelung
verwendet werden, wobei hier die Kompensation nicht exakt wäre, da sich
der aussteuerungsabhängige
Gitterstrom mitgemessen würde.
In der Praxis ist diese Art der Messung jedoch möglich und praktikabel, da der
Gitterstrom vergleichsweise gering ist und eine exakte Kompensierung
des Magnetfeldes nicht unbedingt erforderlich ist.
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Eine
besonders energiesparende Ausbildung der Erfindung wird erzielt,
wenn man die mittels Gleichstromwandler gewandelte Energie für bestimmte
Funktionen und Verbraucher im Röhrenverstärker selbst
oder außerhalb
des Röhrenverstärkers verwendet.
Wird ein einfacher Hochsetzsteller als Gleichstromsteller verwendet,
so wird der Freilaufstrom über
die Freilaufdiode bevorzugt verlustarm an die speisende Eingangsspannung
des Hochsetzstellers zurückgeführt, oder
entmagnetisiert sich über
einen Verbraucher des Verstärkers,
welcher z. B. eine Hilfsversorgung des Verstärkers und deren eingeschlossene
Lasten sein kann. Auf diese Weise kann der Wirkungsgrad des Verstärkers insgesamt
abermals erhöht
werden.
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Eine
besonders energiesparende Ausbildung der Erfindung wird erzielt,
wenn man die Erzeugung sämtlicher
notwendiger Versorgungs- und Hilfsspannungen ebenfalls mit einem
Gleichspannungswandler realisiert, der direkt am Wechselspannungsnetz
arbeitet und in dem die Funktion des Gleichstromwandlers zur Vormagnetisierung
verlustarm integriert ist.
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Die
Grundidee der Erfindung bezieht sich auf die Realisierung sämtlich möglicher
Strom- und Spannungsquellen mit getakteten Schaltern, die im Vergleich
zu linearen Strom- und Spannungsquellen unabhängig von der Art der Schaltungstopologie
eine vergleichsweise geringere Verlustleistung aufweisen. Gleichstrom-
oder Spannungswandler können
mit beliebigen Schaltungstopologien realisiert sein, und mehrere
Ein- und Ausgänge
aufweisen.
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Eine
energiesparende weitere Ausbildung der Erfindung wird realisiert,
wenn die Energie in eine Last, wie zum Beispiel eine Steuerelektronik,
gespeist wird, und/ oder an bestimmte Gleich- oder Wechselspannungsquellen
im Verstärker
rückgespeist
wird. Sogar eine Rückspeisung
in das allgemeine Wechselspannungsnetz (230 V oder 115 V) ist möglich.
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Der
Kompensationsstrom kann auch gleichzeitig zur Bestromung der Röhrenheizung
verwendet werden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann im Verstärker eine
Schaltung zur Ausregelung alters- oder typbedingter Arbeitspunktverschiebung
vorgesehen sein, die entweder dafür sorgt, dass über eine
Gittersteuerung der Gleichstromanteil im Anodenkreis der Röhre über weite
Röhrenkennlinientoleranzen
hinweg direkt konstant geregelt wird, oder bei einer alterungs-
oder typbedingten Änderung
des Gleichstromarbeitspunktes der Kompensationsstrom entsprechend
nachgeregelt wird. Im ersten Fall wird sowohl der Arbeitspunkt der
Röhre,
als auch der Gleichstrom der Kompensationsstromquelle auf den gleichen
Referenzwert geregelt. Im zweiten Falle wird der Primärstrom des
Ausgangsübertragers
vermessen und dient dann als Referenz für die Regelung des Kompensationsstromes.
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Im
Falle von Mehrkanalverstärkern
sind die Kompensationswicklungen vorzugsweise in Reihe geschaltet.
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Bei
Stereobetrieb wird vorzugsweise der Wicklungssinn der Kompensationswicklungen
so gewählt,
dass bei einer gleichsinniger Aussteuerung und gleicher Amplitude
der linken und rechten Endröhre,
der Spannungsabfall an den beiden in Serie liegenden Kompensationswicklungen
wiederum theoretisch zu Null kompensiert wird. Dies wird erreicht, indem
die in Serie geschalteten Kompensationswicklungen der zwei Ausgangsübertrager
in einem Stereoverstärker
in der Polarität
entgegengesetzt verschaltet sind. Die Summenspannung beider Wechselspannungsabfälle an den
Kompensationswicklungen ist dadurch eliminiert oder zumindest stark
reduziert. Ausgehend von der Annahme, dass in einem typischen Musiksignal
tiefe Frequenzen phasengleich und mit vergleichsweise höherer Amplitude
auftreten als bei hohen Frequenzen, wird mit dieser Maßnahme der
erforderliche Regelhub des Gleichstromwandlers erheblich reduziert
und somit die Qualität der
Kompensationsstromquelle verbessert.
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Da
das Musiksignal besonders in den tiefen Frequenzen größtenteils
gleichphasig und im Vergleich zu höheren Frequenzen mit größerer Amplitude
auftritt, erfordert ein typisches Musiksignal einen geringeren Regelhub
im Gleichstromsteller bzw. Gleichspannungswandler. Auf diese Weise
kann die Schaltung des Gleichstromsteller vereinfacht werden.
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Selbst
man den Gleichstromwandler grundsätzlich auf den maximal möglichen
Hub (Volle Amplitude, 180° phasenverschobenes
Signal) auslegt, führt
die obige gegensinnige Serienschaltung der Kompensationswicklungen
zu einer Qualitätserhöhung der
Kompensationsregelung durch den abnehmendem Regelhub.
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Diesem
so erhaltenen Gleichstrom kann zudem gezielt ein zusätzliches
Wechselsignal überlagert
werden, um Störsignale
wie zum Beispiel Brummen am Ausgang des Verstärkers entgegenzuwirken.
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Magnetische
Kompensation bietet erhebliche Vorteile in Audioröhrenverstärkern.
- • Magnetische
Kompensation ermöglicht
den generellen Verzicht auf den Luftspalt in Ausgangsübertragern
in Klasse-A Röhrenendstufen.
- – Daraus
resultiert bei vergleichsweise gleichem Übertragervolumen eine erheblich
bessere Übertragungsqualität des Tonsignales
und eine höhere Übertragungsleistung
- – Daraus
resultierend sind die Ausgangsübertrager
bei gleicher Qualität
und Leistung kompakter realisierbar
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Durch
die Verwendung eines effizienten Gleichstromwandlers oder Gleichstromtellers
in der Gleichstromquelle für
die magnetische Kompensation wird zumindest einer der folgenden
Vorteile in modernen Röhrenverstärkern, insbesondere
Eintaktröhrenverstärkern, realisiert:
- • Gegenüber linear
arbeitenden Gleichstromquellen bietet die Verwendung eines Gleichstromwandlers
weitere Vorteile der magnetischen Kompensation:
- – Vergleichsweise
nochmals erheblicher kompakterer und leichterer Aufbau, da der Gleichstromwandler
die bei der Verwendung einer linearen Kompensationsstromquelle notwendigen
aufwendigen Kühlmaßnahmen überflüssig macht
- – Reduzierung
der Verlustleistung von Röhrenverstärkern im
Sinne des Umweltschutzes und der EuP-Richtlinie
- – Reduzierung
der Gerätebetriebsstromkosten
- – Erhöhung des
Gerätewirkungsgrades
auf nahezu das theoretische Maximum eines Klasse-A Röhrenverstärkers im
Sinne möglicher
künftiger EU-Wirkungsgradvorgaben,
wenn der Gleichstromwandler sowohl für die Kompensationsfunktion
als auch für
die Versorgung sämtlicher
Baugruppen verwendet wird. Auf diese Weise zeigen alle Komponenten,
ausgenommen der Röhre
selber, eine minimal mögliche
Verlustleistung.
- – Mehr
Freiheiten im Gerätedesign
durch kompaktere und leichtere Ausgangsübertrager
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Die
Erfindung schließt
sämtliche
Schaltungstopologien für
Gleichstromwandler mit galvanisch getrennten oder nicht getrennten
Energiespeichern ein, die einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad
aufweisen.
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Die
Erfindung ist unabhängig
von der verwendeten Schaltung der Arbeitspunkteinstellung. In einigen
Ausführungsbeispielen
wird der Arbeitspunkt über
eine geregelte negative Gittervorspannung eingestellt, da bei dieser
Art im Vergleich zur automatischen Gittervorspannungsregelung ein
genauer Stromarbeitspunkt über
einen langen Lebenszeitraum der Röhre gehalten werden kann, obwohl
sich die Röhrenkennlinien
durch Alterung geändert
haben.
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Die
Erfindung ist insbesondere für
die Anwendung in HIFI Röhrenverstärkern mit
hoher Übertragungsbandbreite
konzipiert.
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Auch
bei Gegentaktverstärkern
kann die magnetische Kompensation mittels Gleichstromwandler Vorteile
bieten. Da bei der Verwendung von Ringkerntransformatoren im Gegentaktbetrieb
auch geringe Stromabweichungen zur schnellen Sättigung des Magnetmaterials
führen
können,
ist es häufig notwendig
Röhren
mit gleichen Kennlinien zu verwenden. Der Aufwand dieser Selektion
ist erheblich und die Funktion ist zusätzlich Alterungseffekten unterworfen.
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Die
Verwendung einer Kompensationswicklung kann die magnetische Auswirkung
unterschiedlicher Gleichstromarbeitspunkte in den beiden Gegentaktröhren, verursacht
durch nicht gepaarte Röhren
kompensieren und gleichzeitig Alterungseinflüssen entgegenwirken. Auf diese
Weise müssen
die Röhren
nicht nach Einhaltung der Kennlinien speziell selektiert werden.
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1 zeigt
ein Prinzipschaltbild einer Kompensationswicklung im Ausgangsübertrager
eines Röhrenverstärkers nach
dem Stand der Technik.
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Die
Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der nachfolgenden
Figuren beschrieben. In dieser zeigen:
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2 ein
schematisches Schaltbild mit der Ansteuerung der Kompensationswicklung
durch einen Gleichstromsteller,
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3 ein
Schemaschaltbild eines Kanals eines verlustarmen Stereo-Röhrenverstärkers mit
Ansteuerung der Kompensationswicklung durch einen Hochsetzsteller
und mit Nutzung des Kompensationsstroms zur Röhrenheizung ohne Ausregelung
altersbedingter Arbeitspunktverschiebung,
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4 den
Spannungsverlauf eines typischen NF-Signales im Spannungsknoten
G der Schaltung aus 3
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5 die
Verwendung einer Gleichstromquelle für zwei in Serie geschaltete
Kompensationswicklungen der Ausgangsübertrager eines Stereo-Verstärkers,
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6 ein
Schaltbild weitgehend identisch zu 3 mit Rückspeisung
der Energie auf die Versorgungsspannung,
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7 ein
Ausführungsbeispiel
mit einer Penthode mit automatischer Kompensation bei alterungsbedingter
oder typenbedingter Arbeitspunktverschiebung der Endröhre,
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8 ein
Ausführungsbeispiel
bei Verwendung einer Triode mit geregelter Gittervorspannung auf
die Röhrenalterung
nur einen geringen Einfluß hat,
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9 ein
Ausführungsbeispiel
einer Triode mit automatischer Gittervorspannungserzeugung wobei
der Kompensationsstrom wahlweise auf den Primärwicklungsstrom oder auf den
Kathodengleichstrom geregelt wird.
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10 ein
Ausführungsbeispiel
mit einer direkt geheizten Triode, und einem Tiefsetzsteller als Gleichstromwandler,
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11 ein
Ausführungsbeispiel
weitgehend analog 7 mit einer Schaltung zur Reduzierung des
Geräuschspannungsabstandes,
verursacht durch Wechselspannungsanteile in der Versorgungsspannung
Vs,
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12 ein
Ausführungsbeispiel
mit einer Ausgangswicklung W1 die gleichzeitig als Kompensationswicklung
genutzt wird.
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1 zeigt
den prinzipiellen Aufbau einer Kompensationsschaltung mit Kompensationswicklung
nach Stand der Technik bei einem Eintakt Klasse A Verstärker. Dargestellt
ist der Leistungsteil eines Röhrenverstärkers. Der
Lautsprecher SP3 ist über
einen Ausgangsübertrager 10 zur
Impedanzanpassung mit dem Ausgang des Röhrenverstärkers 12 gekoppelt.
Die Verwendung eines für
die Übertragung des
Audiosignals nachteiligen Luftspaltes im Ausgangsübertrager 10 kann
grundsätzlich
durch die Verwendung einer Kompensationswicklung Wk vermieden werden.
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Der
Ausgangsübertrager 10 besteht
aus drei Wicklungen: der Primärwicklung
Wp, die Kompensationswicklung Wk und die Ausgangswicklung für den Lautsprecher
W1, die miteinander auf einem Kern gewickelt und magnetisch gekoppelt
sind. Die Stromquelle Ip treibt ohne NF-Signal einen konstanten Gleichstrom
durch die Primärwicklung
Wp, was dem Arbeitspunkt der Endröhre entspricht. Diesem Gleichstrom
ist ein Wechselstromanteil überlagert, der
identisch mit dem verstärkten
NF-Signal der Audioquelle
ist. Ohne weitere Maßnahmen
wäre der Ausgangsübertrager
auch ohne NF-Signal unerwünscht
zunächst
einseitig magnetisiert. Zur Kompensation des durch den Gleichstrom
verursachten Magnetfeldes wird nun über eine Kompensationswicklung
Wk und eine Gleichstromquelle 14 ein Strom eingeprägt, der
dem durch Ip verursachten magnetischen Feld im Ausgangsübertrager
entgegenwirkt, so dass sich beide magnetischen Felder idealerweise
zu Null addieren. Die durch Ip verursachte Gleichstrommagnetisierung
wird auf diese Weise kompensiert. Vs und Vh sind Gleichspannungen
zur Versorgung.
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Um
das Magnetfeld vollständig
zu kompensieren, muss das Produkt aus Wicklungszahl multipliziert
dem Gleichstrom sowohl auf der Primärseite als auch auf der Kompensationswicklungsseite gleich
sein. Es gilt: Np·Ip
= Nk·Ik.
Np ist die Wicklungszahl der Primärwicklung Wp, Nk ist die Wicklungszahl
der Kompensationswicklung Wk. Wicklungszahl und Strom ist theoretisch
beliebig wählbar, solange
das Produkt aus Wicklungszahl und Strom konstant bleibt.
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2 zeigt
das stark vereinfachte Blockschaltbild der magnetischen Kompensation
unter Verwendung eines verlustarmen Gleichstromwandlers 16.
Identische oder funktionsgleiche Teile sind in allen Figuren mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der
Gleichstromwandler 16 wandelt den in den Eingang IN fließenden Strom
oder die an IN anliegende Spannung so an einen oder mehrere Verbraucher 18 um,
dass der/die angeschlossenen Verbraucher 18 am Ausgang
OUT innerhalb ihrer festgelegten Spannungs- und Stromgrenzen betrieben
werden kann/können.
Diese Umwandlung geschieht möglichst
verlustarm durch Verwendung von periodisch arbeitenden elektronischen
Schaltern und Energiespeichern, wie Kondensatoren, Transformatoren
und Spulen. Der Vorteil gegenüber
der den zuvor erwähnten
linearen Stromquellen liegt im besseren Wirkungsgrad und der daraus
resultierenden geringeren Wärmeentwicklung.
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Da
der Gleichstromwandler 16 die Leistung nur umsetzt, wird
Leistung zweckmäßig auf
eine Weise verwendet, um bestehende oder zusätzliche Funktionen im oder
außerhalb
des Röhrenverstärkers zu
versorgen. So kann z. B. in Reihe mit der Kompensationswicklung
Wk auch die Röhrenheizung
der Verstärkerröhre des
Röhrenverstärkers 12 geschaltet
sein.
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Ebenfalls
sind alle möglichen
Verbraucher 18 denkbar, die durch den Gleichstromwandler
versorgt werden. Entsprechend angeschlossene Verbraucher sind alle
Verbraucher, die bestimmte Funktionen im oder außerhalb des Röhrenverstärkers aufweisen,
wie zum Beispiel die Heizung der Röhren, die Versorgung der Elektronik
oder der Betrieb eines Lüfters.
Bei Rückspeisung
der Energie in das allgemeine Wechselspannungsnetz (230 V Netz)
ist das Netz ebenfalls als Verbraucher anzusehen.
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Die
Schaltung in 3 stellt einen Kanal eines Stereoröhrenverstärkers dar.
Sie zeigt ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung unter Verwendung einer Kompensationsstromquelle 20 (22/18/32/30/28) mit
einem einfachen Hochsetzsteller 22 und gleichzeitiger Versorgung
der Röhrenheizung 24.
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Der
Verstärker
weist als Verstärkerröhre eine Triode 26 auf,
die von einem NF-Signal am Eingang NF-In gespeist wird. Die Schaltungsteile
sind in Funktionsblöcke
B1 bis B7 unterteilt. Die Endröhre 26 arbeitet
im Eintaktbetrieb. Der Arbeitspunkt der Röhre 26 wird durch
die Arbeitspunktelemente R3, C2 und R2 'automatisch' eingestellt. Ohne Audiosignal fließt daher
ein Gleichstrom Ip durch die Endröhre 26 und durch die
Primärwicklung
Wp. Zur Kompensation des Magnetfeldes im Ausgangsübertrager
wird ein konstanter Gleichstrom Ik in die Kompensationswicklung Wk
eingeprägt.
Der Strom Ik ist unabhängig
von der Wechselspannungsaussteuerung der Endröhre 26, und ändert sich
daher nicht. Der Kompensationsstrom Ik fließt gleichzeitig durch die Röhrenheizungen 24 und
eine Stromerfassungsschaltung 28, die in Serie zur Kompensationswicklung
Wk liegen.
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Der
Leistungsteil des Gleichstromwandlers 22 der Gleichstromquelle 20 ist
hier als Hochsetzstellertopologie realisiert. Der Schalter T1 des
Hochsetzstellers 22 wird durch ein pulsweitenmoduliertes
Signal angesteuert. Die Schaltdrossel des Hochsetzstellers L1 entmagnetisiert
sich in den Verbraucher 18. Die Ausgangsenergie des Gleichstromwandlers 22 wird
hier in die Hilfsquelle Vh zurückgespeist.
Der Verbraucher ist in diesem Falle die Hilfsversorgung Vh und deren
angeschlossene Lasten. Es können
jedoch – wie
vorstehend ausgeführt – damit
auch andere Verbraucher betrieben werden.
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Legt
man an den Eingang des Verstärkers 12 ein
Audiosignal, so liegt dieses auch an der Kompensationswicklung Wk
an. Ein konstantes Tastverhältnis
des Schalter T1 würde
daher zu einem unerwünschten
aussteuerungsabhängigen
Kompensationsstrom Ik führen,
da sich die Spannung an der Spule L1 ändert. Aus diesem Grunde hat
die Gleichstromquelle 20 vorzugsweise eine Regelung, die
den Kompensationsstrom Ik aussteuerungsunabhängig auf einen konstanten Gleichstrom
regelt. Die Regelung umfasst die Stromerfassungsschaltung 28,
einen Regler 30 und einen Pulsweitenmodulator 32, der
Leistungsteil besteht aus dem Hochsetzsteller 22. Der Sollwert
für die
Regelung wird durch die Referenzspannung Ref im Regler 30 realisiert.
Die Röhrenheizung 24 kann
mehrere beliebig verschaltete Heizwendel beinhalten. Zweckmäßigerweise
werden hier sämtliche
Röhren
versorgt, die in dem Röhrenverstärker 12 verwendet
werden.
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In
der Schaltdrossel L1 des Hochsetzstellers 22 fließt ein hochfrequenter
Wechselstrom, der durch die Schaltfrequenz des Hochsetzstellers
verursacht wird. Um zu vermeiden, dass dieser Stromrippel durch
die Heizwendel fließt,
wird der hochfrequente Stromanteil im Bereich der Röhrenheizung 24 über den
Kondensator C3 abgeleitet. Ähnliches
gilt für
den zweiten Kondensator C4, der beispielhaft in einem Filterblock 34 eingesetzt
und so dimensioniert ist, dass der hochfrequente Wechselstrom abgeleitet wird,
die Audiofrequenz aber nicht kurzgeschlossen wird. Der zweite Kondensator
C4 gewährleistet
die Einhaltung der geforderten EMV Störabstände. An Stelle des ersten und
zweiten Kondensators C3 und C4 können
auch andere Filter – zum
Beispiel ein schmalbandiges Filter hoher Güte – eingesetzt werden, die einen
möglichst
niedrigen Widerstand bei der Schaltfrequenz des Gleichstromwandlers
aufweisen und gleichzeitig eine möglichst hohen Widerstand bei
maximaler Signalfrequenz am Ausgangsübertrager erlauben. Die Stromerfassungsschaltung 28 wird vorzugsweise
mit einem Differenzverstärker fester
Verstärkung
realisiert. Dieser setzt den differenziellen Spannungsabfall am
Messwiderstand R1 in ein auf die Reglermasse bezogenes Signal um. Auch
andere Arten der Strommessung sind möglich, zum Beispiel die Erfassung
des Schalterstromes.
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Die
Bandbreite des geschlossenen Regelkreises ist so dimensioniert,
dass der Kompensationsstrom bei der maximalen Nf-Signalfrequenz
und bei maximalem Spannungshub im Spannungsknoten G konstant gehalten
werden kann.
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Die
in den Blöcken 22 bis 34 (B1
bis B7) gezeigten detaillierten Schaltungen sind nur Beispiele und
können
auch auf andere Weise ausgeführt
werden. Eine exakte Kompensation schlägt in diesem Ausführungsbeispiel
allerdings fehl, wenn der Gleichstromarbeitspunkt der Röhre sich ändert, wie
zum Beispiel durch Alterung.
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Idealerweise
ist die Schaltung so zu dimensionieren, dass der Spannungsabfall
Vz an der Heizung 24 ohne Audiosignal genau die Hälfte der
Hilfsspannung Vh entspricht. Im Knoten G zeigt sich die Spannung
Vh/2. In diesem Arbeitspunkt kann der Hochsetzsteller symmetrische
gleich hohe Pegel von nahezu Null Volt bis auf das Spannungsniveau
Vh hochsetzen. 4 verdeutlicht diesen Zusammenhang.
Ein in beide Richtungen gleicher Aussteuerhub ist jedoch für die einwandfreie
Funktion nicht unbedingt erforderlich. Bei dem verwendeten Hochsetzsteller
entspricht die maximale mögliche
theoretische Signalspitzenspannung an der Kompensationswicklung
genau der Heizspannung.
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In 4 ist
die Spannung eines typischen NF-Signales im Spannungsknoten G von 3 mit maximal
möglicher
Amplitude aufgezeichnet. Der Hochsetzsteller 22 ist hier
in der Lage, jeden momentanen Spannungspunkt auf das Niveau Vh anzuheben.
Zur Verdeutlichung des Anheben dienen die Pfeile. Die Kompensationsregelung
kann nicht mehr einwandfrei arbeiten, wenn die Spannung am Knoten G
von 3 die Hilfsspannung Vh überschreitet oder die Masse
(GND) unterschreitet. Um einen möglichst hohen
symmetrischen Aussteuerungshub zu ermöglichen, befindet sich die
Spannungswert am Knoten G idealerweise auf dem Spannungsniveau Vh/2. Eine
weitere Erhöhung
von Vh erweitert nicht die Aussteuerungsfähigkeit des Tiefsetzstellers,
da nur in die eine Richtung mehr ausgesteuert werden kann.
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Diese
Schaltung arbeitet ohne weitere Maßnahmen an Röhren, deren
Heizung mit konstantem Strom gespeist ist. Verwendet man Röhren, für die eine
Spannungsquelle zur Heizung empfohlen wird, müssen zusätzliche Maßnahmen vorgenommen werden,
um die Heizspannung auf zulässige
Werte zu begrenzen.
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Die
Regelgeschwindigkeit der Kompensationsstromquelle ist so zu dimensionieren,
daß der Regler
Frequenzen bis zur maximalen Übertragungsfrequenz
(typisch 20 kHz) mit maximalen Signalhub möglichst genau ausregeln kann.
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5 zeigt
eine Verstärkeranordnung 35 mit zwei
Verstärkern 12a, 12b für den Stereobetrieb.
Die Funktionsblöcke
jedes Kanals sind weitgehend identisch mit der in 3 gezeigten
Schaltung.
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Hier
wird eine Gleichstromquelle 20 mit nur einem Hochsetzsteller 22 und
seiner Ansteuerung 18, 28, 30, 32 zur
Kompensation der für
Stereobetrieb notwendigen zwei Ausgangsübertrager 10a, 10b verwendet.
Diese Methode kann auch für
mehr als zwei Kanäle
erweitert werden. Die Kompensationswicklungen Wk der beiden Ausgangsübertrager 10a, 10b sind
hier in Serie geschaltet. Es wurde hier der Wicklungssinn so gewählt, dass
bei einer gleichsinniger Aussteuerung und gleicher Amplitude der linken
und rechten Endröhre,
der Spannungsabfall an den beiden in Serie liegenden Kompensationswicklungen
zu Null kompensiert wird. In diesem Falle wird der praktische Aussteuerungshub
des Hochsetzstellers 22 reduziert und die Qualität der Kompensationsstromquelle
verbessert. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass in einer Musikaufnahme nicht
zwangsläufig
die tieferen Frequenzen gleichphasig und die hohen Frequenzen mit
niedrigeren Pegeln auftreten.
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Ein
einziger Gleichstromwandler 22 kann die Kompensationswicklungen
sämtlicher
Ausgangsübertrager 10a, 10b versorgen.
Es kann jedoch auch für
jeden Kanal ein separater Gleichstromwandler verwendet werden kann.
Natürlich
kann der Wicklungssinn der Kompensationswicklungen auch so geschaltet
sein, dass die Spannungsabfälle
in der Summe nicht zu Null kompensiert werden. Der Hochsetzsteller
muss dann jedoch einen höheren
Wechselspannungshub ausregeln.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
mit Rückspeisung
der Energie auf die Versorgungsspannung. Der Gleichstromwandler
oder -steller ist als Hochsetzsteller 22 ausgebildet. Der
Entmagnetisierungsstrom in der Drossel L1 wird nun in der Freilaufphase über die
elektrische Verbindung 40 in die Spannungsversorgung Vs
zurückgeleitet,
und von dort aus für
die Versorgung der Röhre 26 verwendet. In
diesem Falle muss der Hochsetzsteller 22 extreme Tastverhältnisse
ausregeln können.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
mit Kompensation bei alterungsbedingter oder typenbedingter Arbeitspunktverschiebung
der Endröhre
am Beispiel einer Penthode. Bei allen bisher genannten Beispielen
wurde davon ausgegangen, dass der Gleichstromanteil des Röhrenstromes
konstant ist, also der Arbeitspunkt der Röhre unverändert bleibt. Der Arbeitspunkt
einer Röhre
mit automatischer Gittervorspannungserzeugung ändert sich jedoch typbedingt
und über
die Lebensdauer der Röhre.
Dies hat zur Folge, dass die Wirkung der magnetischen Kompensation
mit der Zeit reduziert wird. Der Gleichstrom Ik in der Kompensationswicklung ändert sich über die
Lebensdauer nur geringfügig,
da eine Regelung auf eine Referenzspannung erfolgt. Die vorliegende
Ausführungsform
der Erfindung trägt
diesem Umstand Rechnung.
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Die
Figur zeigt eine Ausführungsform
mit einer Mehrgitterröhre 50.
Bei einer Mehrgitterröhre, hier
eine Penthode 50, kann nicht davon ausgegangen werden,
dass der Anodenstrom gleich dem Kathodenstrom ist. Bei Einsatz einer
Penthode addieren sich Gitterströme
zum Anodenstrom und ergeben als Summe den Kathodenstrom. Voraussetzung
für eine exakte
magnetische Kompensation ist entweder die Stabilisierung des Anodenstromes
und des Kompensationsstromes auf den gleichen Referenzwert, oder die
Erfassung des momentanen Anodenstromes der Röhre und verhältnismäßig langsame
Nachregelung der Kompensationswicklung auf diesen Arbeitspunkt. Es
kann vorteilhaft sein, zusätzlich
zur Verwendung einer Kompensationsstromquelle Ik alterungsunabhängig den
Anodengleichstrom Ip möglichst
konstant zu halten.
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7 zeigt
eine Schaltung 52, 54 umfassend einen Stromwandler 52,
der den Spannungsabfall am Messwiderstand R1 in einen auf Masse
bezogenen Strom umwandelt. und einen zweiten Regler 54.
Die Schaltung hält
sowohl den Anodenstrom konstant und gleichzeitig stellt sie den
Arbeitspunkt der Röhre
automatisch ein. Gezeichnet ist nur ein Nf-Kanal, der zweite Kanal
ist identisch ausgeführt,
und wird an die gleiche Referenzspannung Ref angeschlossen.
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Die
Referenzspannung Ref in dem Regler 30 und dem zweiten Regler 54 ist
identisch und dient als alleinige Referenz. Die Änderung dieser Spannung Ref
führt zum
Anstieg oder Abfall der Gleichströme sowohl in der Anodenwicklung
Wp als auch in der Kompensationswicklung Wk, die Toleranz der Referenzspannung
ist daher ohne Einfluss auf die Kompensationswirkung.
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Der
Anodenstrom wird in dem Stromwandler 52 erfasst und in
ein, auf Masse bezogenes, Signal umgewandelt. Der zweite Regler 54 vergleicht
diese Spannung mit der Referenzspannung Ref, die als Sollwert für den Regelkreis
dient. Bei einer Abweichung der Spannungen regelt der Regelverstärker 56 die
Gitterspannung der Röhre 50 und
legt so den Arbeitspunkt fest.
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Die
Regelkreisgeschwindigkeit der Kompensationsstromquelle Ik liegt
erheblich über
der Geschwindigkeit der Konstantstromquelle zur Einstellung des
Arbeitspunktes der Endröhre.
Der Hochsetzsteller muss auf die gesamte gewünschte NF-Signalbandbreite reagieren (20 Hz...20
kHz typ), also eine verhältnismäßig hohe
Regelbandbreite aufweisen. Die Regelgeschwindigkeit des Reglers 54 liegt verhältnismäßig tief
bei etwa 50 ms, entsprechend einer unteren Grenzfrequenz von 20
Hz.
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8 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
mit Verwendung einer Triode 26 als Leistungsröhre gezeigt. Eine
Regelung des Anodenstromes auf einen konstanten Wert ist im Gegensatz
zu 7 hier nicht notwendig, weil der Kathodenstrom
nahezu identisch mit dem Anodenstrom ist. Es gilt die Regel: Anodestrom
plus Gitterstrom ergibt den Kathodenstrom. Der Gitterstrom einer
Triode ist vergleichsweise gering und kann häufig vernachlässigt werden.
Aus diesem Grunde wird in diesem Beispiel der Arbeitspunkt der Röhre über die
Erfassung des Kathodenstromes geregelt. Wechselspannungsanteile
werden in der Stromquelle 60 mit dem Glättungskondensator C2 kurzgeschlossen.
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9 zeigt
eine ähnliche
Schaltungsanordnung entsprechend 3. Im Unterschied
zu 3 ist in dieser Schaltung im Anodenstrom in Reihe
mit der Primärwicklung
Wp eine zweite Stromerfassungseinrichtung 70 vorgesehen,
deren Ausgangssignal über
einen Tiefpass 72 zur Filterung des NF-Anteils und über einen
Schalter 74 auf den Referenzeingang 76 des Reglers 30 geführt ist,
wodurch die Höhe
des Kompensationsstroms Ik selbsttätig auf die Höhe des Gleichstromanteils
im Primärstrom
Ip geregelt wird. Dies bewirkt eine automatische Anpassung des Kompensationsstroms
an veränderte
Bedingungen z. B. aufgrund Röhrenalterung
oder Röhrentyp. Durch
Betätigung
des Schalters 74 lässt
sich der Referenzeingang 76 des Reglers auch mit dem Kathodenstrom
beaufschlagen, bei dem über
den Kathodenglättungskondensator
C2 der Wechselstromanteil kurzgeschlossen ist.
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Bei
der vorliegenden Anordnung mit einer Triode würde also allein die Zuführung der
Kathodengleichstrominfomation auf den Referenzeingang 76 des
Reglers 30 ausreichen, um die gewünschte Nachführung des
Kompensationsstroms an den Gleichstromanteil in der Primärwicklung
Wp zu erzielen. Bei einer Penthode hingegen müssten die Stromerfassungseinrichtung 70 und
der Tiefpass 72 vorgesehen werden, weil hier der Anodenstrom
vom Kathodenstrom abweicht und daher eine Stromerfassung des Gleichstroms
durch die Primärwicklung
des Ausgangsübertragers
nur im Anodenzweig sinnvoll ist.
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Anstelle
des Schalters ist es auch möglich, nur
die Stromerfassung 70, 72 im Anodenzweig oder die
elektrische Verbindung 78 zur Kathode der Verstärkerröhre 26 vorzusehen
und den Referenzeingang 76 fest damit zu verbinden.
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10 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Verstärkers 80 mit
einer direkt geheizten Triode 82. Im Kompensationskreis
ist zwischen der Kompensationswicklung Wk und der direkt beheizten
Kathode 24 die Stromerfassungsschaltung 28 angeordnet. Der
dort gemessene Stromwert wird dem Regler 30 zugeleitet,
der mit dem Pulsweitenmodulator 32 zur Ansteuerung des
Schalters 86, z. B. des P-FET eines Gleichstromwandlers
in Form eines Tiefsetzstellers 84 verbunden ist. Im Anodenzweig
ist ein Stromwandler 52 mit der Primärwicklung in Reihe geschaltet.
Der Ausgang des Stromwandlers 52 ist über einen zweiten Regler 54 und
einen hochohmigen Widerstand R3 direkt auf das Steuergitter der
Röhre 82 gelegt,
um eine negative Gitterspannung zu erzielen. Die Regelung hält den Arbeitspunkt
der Röhre
unabhängig
von Alterung und Typenstreuung konstant. Die Triode arbeitet hier
ohne Kathodenwiderstand. Der negative Anschluß der Hilfsspannung Vh ist
nicht identisch mit dem negativen Anschluß von Vs. Der Regelverstärker 56 im
zweiten Regler 54 muss einen dafür geeigneten Aussteuerungsbereich
aufweisen, der vergleichsweise hohe negative Spannungen zulässt.
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Als
Gleichstromwandler 84 ist hier zweckmäßig ein einfacher Tiefsetzsteller
eingesetzt. Der Strom der Kompensationswicklung Wk wird in der Stromerfassungsschaltung 28 erfasst,
und in ein, auf Masse bezogenes, Spannungssignal umgewandelt. Der
Ausgang der Stromerfassungsschaltung wird an den Eingang des Reglers 30 gelegt.
Der Komparator des Pulsweitenmodulators 32 vergleicht das
Ausgangssignal des Reglers 30 mit einer linearen Spannungsrampe
und erzeugt ein pulsweitenmoduliertes Signal (PWM), das den Schalter 86 bzw.
T1 des Tiefsetzstellers 84 ansteuert. Der Regler 30 regelt
auf diese Weise den Strom in der Kompensationswicklung unabhängig vom
Anodenwechselstrom auf einen konstanten Wert. Der durch die Aussteuerung des
Verstärkers
bedingte Wechselspannungshub an der Kompensationswicklung Wk darf
den Arbeitsbereich des Tiefsetzstellers 84 nicht verlassen.
Die Spannung am Ausgang des Tiefsetzstellers darf Null Volt nicht
unterschreiten, da in diesem Fall der Tiefsetzsteller seinen Arbeitsbereich
verlässt.
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11 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
zur Reduzierung des Geräuschspannungsabstandes,
verursacht durch Wechselspannungsanteile in der Versorgungsspannung
Vs. Die Schaltung ist im Wesentlichen identisch mit der Schaltung
der 7 zur Ansteuerung einer Penthode 50.
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Die
der Versorgungsspannung Vs überlagerten
Wechselspannungsanteile führen
zu einer geringen Änderung
des Anodenstroms. Der Versorgungsspannung Vs sind üblicherweise
100 Hz Wechselspannungsanteile überlagert,
die durch eine nichtideale Versorgungselektronik nicht ausreichend
bedämpft
werden. Eine Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeit der Arbeitspunktregelung oberhalb 20 Hz
würde zwar
die Wechselspannungsanteile kompensieren aber auch zu einer unerwünschten
Dämpfung
des Lautsprechersignales selbst führen. Aus diesem Grunde unterschreitet
die Regelgrenzfrequenz die minimal anliegende Signalfrequenz, in
der Regel um die 20 Hz. Ohne weitere Maßnahmen wären Wechselspannungsanteile
der Versorgungsspannung Vs im Lautsprecher unerwünscht hörbar, der Geräuschspannungsabstand
des Verstärkers wäre nicht
optimal.
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Zur
Erhöhung
des Geräuschspannungsabstandes
wird daher Schaltung der 7 um eine Vorsteuerung 90 erweitert.
Die Vorsteuerung 90 bewirkt, dass ein bestimmtes Maß der Versorgungswechselspannung
Vs auf den Regler 30 so einwirkt, dass die durch die Änderung
der Versorgungsspannung verursachte Änderung dem Anodenstrom entgegenwirkt und
diesen ideal zu Null kompensiert. Dieser Einfluss wird auch allgemein
Vorsteuerung genannt. In der Vorsteuerung 90 wird die zu
kompensierende Wechselspannung phasenrichtig aus der Versorgungsspannung
Vs gefiltert und dem Regler 30 zugeführt.
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12 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
bei dem die Sekundärwicklung
W1 an die der Lautsprecher angeschlossen ist, gleichzeitig als Kompensationswicklung
verwendet wird. Durch die Sekundärwicklung
W1 fließt
sowohl der Kompensationsgleichstrom, als auch der Lautsprecherwechselstrom.
Ein Kondensator C1 hält
die am Wicklungswiderstand abfallende Gleichspannung vom Lautsprecher
fern.
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Die
in den Zeichnungen genannten Funktionselemente wie Stromerfassungsschaltung,
Regler, Stromwandler, Pulsweitenmodulator und die Elemente zur Schaltung
der Kathode sind exemplarisch durch eine Kombinationen elektronischer
Bauelemente dargestellt. Es soll klargestellt sein, dass diese Funktionselemente
auch durch andere Bauelemente oder Schaltungen realisiert werden
können.
Für die Erfindung
kommt es lediglich auf die Funktion der mit den Buchstaben B1 bis
B11 bzw. auf die mit entsprechend numerischen Bezugszeichen bezeichneten Funktionsblöcke bzw.
Schaltungen an. Die Kombination von Funktionen der Ausführungsbeispiele
untereinander sind ausdrücklich
enthalten.