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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Bogenführungseinrichtung
für einen Transferzylinder, die als solche dazu dient den
jeweils seitens eines Transferzylinders aufgegriffenen und im Rahmen
der Rotation des Transferzylinders von diesem geschleppten Bogen
zu führen, so dass ein hinreichend stabiler Bogenlauf erreicht
wird.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus
DE 201 20 426 U1 ist
eine Bogenführungseinrichtung bekannt, die mehrere Transferzylinder
umfasst, wobei der Lauf der Bogen durch Bogenführungseinrichtungen
unterstützt wird die sich unterhalb des jeweiligen Transferzylinders
erstrecken.
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Bogenführungseinrichtungen
der vorgenannten Art sind typischerweise als Glaskästen
ausgeführt die eine dem Bogenlaufpfad zugewandte und entsprechend
konkav gekrümmte Bogenführungsplatte umfassen.
In diese Bogenführungsplatte können Durchbrechungen
eingebracht sein die als Blasdüsen fungieren und über
den entsprechend verteilt und gerichtet abgeblasenen Luftstrom den
Bogenlauf unterstützen. Bei diesen Bogenführungseinrichtungen
besteht das Problem, dass diese aufgrund ihrer Positionierung unterhalb
der Transferzylinder nur bedingt Konfigurationsänderungen
oder auch Reinigungsbehandlungen zugänglich sind.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen
durch welche es möglich wird, unter geringem Zeitbedarf
eine Konfigurationsänderung der einem Transferzylinder
zugeordneten Bogenführungseinrichtung, oder zumindest eine
Reinigung derselben vorzunehmen.
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Erfindungsgemäße
Lösung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Bogenführungseinrichtung für einen Transferzylinder,
mit:
- – einem Bogenführungskasten,
und
- – einem Leitblech das den Bogenführungskasten zu
jenem Transferzylinder hin abdeckt und eine dem Bogenlaufpfad zugewandte
Bogenführungsfläche bildet,
- – wobei das Leitblech von dem Bogenführungskasten
abnehmbar ist und
- – der Bogenführungskasten derart in die Druckmaschine
eingebunden ist, dass dieser um eine parallel zur Rotationsachse
des Transferzylinders verlaufende Kippachse bewegbar, vorzugsweise schwenkbar
ist, und
- – wobei in beiden Seitenbereichen des Bogenführungskastens
jeweils eine Auflagekontur ausgebildet ist auf welche der Seitenrandbereich
des Leitblechs aufschiebbar ist.
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Dadurch
wird es auf vorteilhafte Weise möglich, eine Bogenführungseinrichtung
für einen Transferzylinder zu schaffen, bei welcher das
den Bogenführungskasten zum Transferzylinder hin abdeckende
Leitblech in vorteilhafter Weise nach oben aus der Druckmaschine
herausgezogen bzw. von oben wieder in die Druckmaschine eingesetzt
werden kann. Durch dieses Konzept wird es insbesondere möglich, gegebenenfalls
verschmutzte Leitbleche innerhalb äußerst kurzer
Maschinenstillstandszeiten zu reinigen, oder auch für den
jeweiligen Druckjob Leitbleche zu installieren deren Führungscharakteristik
auf die Eigenschaften des entsprechend zu verarbeitenden Bedruckstoffs
und/oder Auftrags abgestimmt ist.
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Die
erfindungsgemäße Auflagekontur kann in vorteilhafter
Weise als Einschubnut ausgebildet sein. Diese Einschubnut ist vorzugsweise
so bemessen, dass das Leitblech in diese hinreichend leichtgängig
einschiebbar ist. Die jeweilige Einschubbahn ist vorzugsweise so
aufgebaut, dass diese einen zur Rotationsachse der Druckmaschine
hin konkav gekrümmten Verlauf aufweist. Der Verlauf entspricht vorzugsweise
empirisch, oder rechnerisch ermittelten vorteilhaften Bahnen. Es
ist möglich, mehrere Einschubnuten vorzusehen über
welche unterschiedliche Krümmungen und ggf. Bahnabstände
realisiert werden können. Weiterhin ist es auch möglich,
Stellmittel vorzusehen durch welche der Verlauf der Einschubbahn
zumindest abschnittsweise verändert werden kann.
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Vorzugsweise
ist ferner eine Anschlagstruktur vorgesehen, zur Festlegung der
Endposition einer Querkante des Leitblechs. Diese Anschlagstruktur kann
als Aufnahmenut ausgeführt werden so dass durch Aufgriff
des Querkantenbereichs des Leitblechs dieses in Querrichtung ausgesteift
wird.
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Vorzugsweise
ist weiterhin eine Halteeinrichtung vorgesehen, zum Halten des Leitblechs
in Einschubstellung. Diese Halteeinrichtung kann so ausgebildet
sein, dass diese eine in Einschubrichtung verlagerbare Klaue umfasst über
welche das Leitblech in die Endanschlagsposition drängbar
ist. Über diese Klaue wird sowohl ein Anspannen des Leitblechs
auf die Auflagekontur, als auch eine Arretierung des Leitbleches
in der Arbeitsstellung bewerkstelligt.
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Das
Leitblech das als solches durch die Auflagekontur abgestützt
und durch die Klaue sowie den Endanschlag gehalten ist, kann als
flexibles, ggf. leicht vorgewölbtes Stahlblechelement oder
gegebenenfalls auch als anderweitig flexibles Plattenelement, insbesondere
aus einem Verbundmaterial ausgeführt sein. Weiterhin können
an dem Leitblech auch Profilierungen sowie auch Querversteifungssicken
ausgebildet sein.
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Die
ggf. in dem Leitblech ausgebildeten Blasdüsenöffnungen
können als reine Durchbrechungen, oder auch in Kombination
mit Sicken- oder Einmuldungen aus gebildet sein. Die Glasdüsen
können auch durch kleine Einsatzelemente gebildet sein
die an das Leitblech angesetzt sind.
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Die
das Leitblech tragende Auflagekontur bildet gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Bestandteil
einer Seitenwange des Bogenführungskastens. Diese Seitenwange
kann so ausgebildet sein, dass durch diese eine Verankerung des
Blaskastens in der Druckmaschine bewerkstelligt wird. Diese Verankerung
kann durch Bajonettverschluss-artige Eingriffsstrukturen bewerkstelligt
werden. Hierbei ist es insbesondere möglich, die Verrastung
des Blaskastens über Zapfenelemente vorzunehmen die zugleich
die Schwenkachsen zur schwenkbewegbaren Lagerung des Kastens bilden.
Beispielsweise kann die gestellseitige Verrastung des Blaskastens über
vorzugsweise federbelastete Rastbolzen erfolgen, wobei zwecks Gewährleistung
der Maschinensicherheit deren Zustände (Verriegelungszustand,
Entriegelungszustand) schaltungs- und signaltechnisch abfragbar sind.
Die generierten Signale sind vorzugsweise zwecks Freigabe der Maschine
einer Maschinensteuerung zuführbar. In einer bevorzugten
Ausbildung kann jeder Rastbolzen zur Verrastung eines Blaskastens
bevorzugt am Gestell getriebetechnisch mit einer Kniehebelmechanik
gekoppelt sein, welche die Verrastung sichert oder frei gibt.
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Alternativ
hierzu ist es auch möglich, die Auflagekontur durch anderweitig
gestellseitig angebundene Strukturen bereitzustellen und den Bogenführungskasten
von unten an das fixierte Leitblech anzuheben.
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Die
Anlegekontur ist vorzugsweise so ausgebildet, dass diese dem Leitblech
die erforderliche konkave Krümmung unter elastischer Deformation desselben
verleiht.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
Schemadarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Bogenleiteinrichtung
in einem Zustand mit eingeschwenktem Blaskasten und eingeschobenem
Bogenleitblech;
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2 eine
Schemadarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Bogenleiteinrichtung
in einem Zustand mit aufgeklappten Blaskasten, gelöster
Halteklaue und noch nicht eingeschobenem Leitblech.
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Ausführliche Beschreibung
der Figuren
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Die
in 1 stark vereinfacht in dargestellte Bogenführungseinrichtung
dient als solche der Unterstützung des Bogenlaufs über
einen Transferzylinder 1.
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Die
erfindungsgemäße Bogenführungseinrichtung
umfasst einen Blas- oder Bogenführungskasten 2 und
ein Leitblech 3, das den Bogenführungskasten 2 zu
jenem Transferzylinder 1 hin abdeckt und eine den Bogenlaufpfad
zugewandte Bogenführungsfläche F bildet.
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Das
Leitblech 3 ist derart in die Bogenführungseinrichtung
eingebunden, dass dieses bedarfsweise von dem Bogenführungskasten 2 abnehmbar ist.
Der Bogenführungskasten 2 wiederum ist derart in
die Druckmaschine eingebunden, dass dieser um eine parallel zur
Rotationsachse X des Transferzylinders 1 verlaufende Kippachse
K schwenkbar ist.
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Bei
der hier dargestellten Bogenführungseinrichtung ist eine
Anlegekontur 4 vorgesehen, über welche das Leitblech 3 in
der hier dargestellten, konkav zur Rotationsachse X gekrümmten
Führungsposition festspannbar ist. Die Anlegekontur 4 ist
derart ausgebildet, dass diese eine Auflagefläche bildet, über
welche das Leitblech 3 unter einer vorgegebenen, zur Rotationsachse
X konkaven Krümmung festlegbar ist.
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Bei
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Anlegekontur 4 durch
die Seitenwangen des Bogenführungskastens 2 bereitgestellt.
Die Anlegekontur 4 ist als Einschubbahn ausgeführt.
Die Anlegekontur 4 weist eine auf die geforderte Wölbung
des Leitblechs 3 abgestimmte Ellipsen- oder Parabelsegment-artige
Krümmung auf.
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Die
Fixierung des Leitblechs 3 erfolgt durch einen festen Anschlag 7 der
eine Einschubnut bereitstellt und über diese den Querkantebbereich
QK1 des eingeschobenen Leitblechs 3 umgreift und aussteift.
Durch diesen Anschlag wird weiterhin der Blaskasten 2 abgedichtet.
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Im
Bereich des zweiten Querkantenbereichs QK2 des Leitblechs 3 ist
eine beweglich geführte, beispielsweise verschiebbar geführte
Klaue 9 vorgesehen. Über diese Klaue 9 kann
das Leitblech 3 im Zusammenspiel mit der Anlegekontur 4 und
dem Anschlag 7 in den hier gezeigten gewölbten
Zustand gespannt werden. Die Klaue 9 ist als eine Halteeinrichtung
ausgebildet, welche beispielsweise mittels einem motorisch betreibbaren
Spindeltrieb oder einen pneumatischen Arbeitszylinder aktivierbar
ist.
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In 2 ist
die erfindungsgemäße Bogenführungseinrichtung
in einem Zustand mit aufgeklapptem Blaskasten 2 dargstellt.
Der Blaskasten 2 ist hierbei um die Kippachse K derart
gekippt, dass der in dieser Darstellung rechte Bereich des Glaskastens 2 in
den zwischen dem Transferzylinder 1 und dem vorgelagerten
Druckzylinder DZ definierten Zwischenraum, insbesondere in den Bahnraum
des Transferzylinders 1 hineinragt.
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In
der hier gezeigten Stellung ist die Klaue 9 zurückgezogen
und das Leitblech 3 noch nicht auf den Blaskasten 2 aufgelegt.
Das Leitblech 3 wird nunmehr in die Maschine eingeschoben
und wandert dabei zunächst entlang der Auflagekontur 4.
Bei Erreichen des Endanschlags 7 gelangt die Querkante QK2
in den Bereich der Klaue 9. Durch Einschieben der Klaue 9 wird
das Leitblech 3 gegen den Anschlag 7 gedrängt
und schmiegt sich zunehmend an die Auflagekontur 4, bis
bei vollflä chiger Auflage auf der Auflagekontur 4 das
Leitblech 3 zwischen dem Anschlag 7 und der Klaue 9 starr
gespannt ist.
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Maschinenseitig
können ggf. weitere Führungsstrukturen vorgesehen
sein, die den Einschub des Leitblechs 3 auf den Blaskasten 2 unterstützen, so
dass ein weitgehend verkantfreies Einschieben des Leitbleches 3 ermöglicht
wird, ggf. ohne hierbei den Transferzylinder zu berühren.
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Die
erfindungsgemäße Bogenleiteinrichtung kann so
gestaltet sein, dass erforderlichenfalls auch der Bogenführungskasten 2 nach
oben aus der Druckmaschine entnommen werden kann. An der Druckmaschine,
und vorzugsweise auch im Blaskasten 2 können weiterhin
Führungsstrukturen ausgebildet sein die als solche den
Einschub des Leitbleches auf die Auflagekontur 4, sowie
den Einschub des Leitblechs 3 in den Anschlag 7 unterstützen.
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Durch
das erfindungsgemäße Konzept wird es möglich,
den Bogenführungskasten 2 und das zugeordnete
Leitblech 3 so auszubilden, dass dieses im wesentlichen
den gesamten, unteren Bogenlaufbereich unterhalb des Transferzylinders 1 abdeckt. Durch
das erfindungsgemäße Konzept wird es insbesondere
möglich, das den Bogenführungskasten 2 abdeckende
Bogenleitblech 3 auf einfache Weise vom jeweiligen Bogenführungskasten 2 abzunehmen.
Das Bogenleitblech 3 kann gewechselt oder – um
andere Bogenführungseigenschaften zu erreichen – mit
einer anderen Lochung oder Düsenanordnung bestückt
werden. Weiterhin wird es auch möglich, das entnommene
Bogenleitblech 3 zum Beispiel für die Abwicklung
eines Foliendruckes außerhalb der Druckmaschine mit Filzstreifen
oder anderweitigen Führungselementen zu bekleben.
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Bei
der erfindungsgemäßen Bogenführungseinrichtung
ist die Bogenführungskasteneinheit insgesamt um einen Drehpunkt
K schwenkbar angeordnet. Hierdurch wird der Zugang zwischen dem
Druckzylinder und dem Transferzylinder (Transferter) zum Einlegen
bzw. zum Herausnehmen des Bleches 3 ermöglicht.
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Die
Seitenbleche der Bogenführungskästen sind vorzugsweise
jeweils mit einer als Auflagekontur 4 fungierenden Auflagefläche
versehen. Die Arretierung des Bogenleitblechs 3 erfolgt
ohne besonderen Sicherungsaufwand automatisch durch die Einspannung
des Bogenleitblechs 3 mit Hilfe der vorgenannten Klaue 9.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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