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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Analysevorrichtung
zur Bestimmung einer Konzentration eines Analyten, insbesondere
eines oxidierbaren Inhaltsstoffes, in einer Probeflüssigkeit.
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Ein
derartiger Analyt kann beispielsweise im Abwasserbereich der gesamte
organische Kohlenstoff, TOC (total organic carbon, gesamter organischer
Kohlenstoffgehalt) oder der gesamte gebundene Stickstoff TNb (Total Nitrogen, Gesamtstickstoffgehalt)
in einer Wasserprobe sein.
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Bei
bekannten Verfahren zur Bestimmung dieser Parameter wird eine Flüssigkeitsprobe
von einem Volumen von beispielsweise einigen 100 μl einem
Reaktionsgefäß in einer Hochtemperaturaufschlußeinrichtung
zugeführt. Im Reaktionsgefäß, das beispielsweise
durch einen als Pyrolyserohr ausgebildeten Hochtemperaturreaktor
gebildet wird, werden die organischen Inhaltsstoffe thermisch zu
CO2, die Stickstoff enthaltenden Inhaltsstoffe
zu Stickstoffoxid NOx aufgeschlossen. Die
Kurzschreibweise NOx steht hier für
ein Gemisch aus Stickoxiden mit Stickstoff in verschiedenen Oxidationsstufen,
das jedoch als Hauptkomponente NO aufweist. Bei der Umsetzung im
Hochtemperaturreaktor entsteht ein Gasgemisch, das neben CO2 und NOx gasförmiges
H2O und gegebenenfalls weitere Pyrolyse-
und Reaktionsprodukte von in der Probe enthaltene Substanzen enthält.
Das Gasgemisch wird mit Hilfe eines permanent das Reaktionsgefäß durchströmenden
Trägergases, das in der Regel auch den nötigen
Reaktionssauerstoff liefert, durch einen Kühler mit Wasserabscheider,
einen Gasfilter und eine Analyseeinheit transportiert. Die Menge
des entstandenen CO2 bzw. NOx wird,
beispielsweise durch Infrarotmessung oder durch Chemilumineszenzmessung,
bestimmt, und aus diesem Wert der TOC- bzw. TNb-Gehalt
der Flüssigkeitsprobe bestimmt.
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Die
im Reaktionsgefäß der Hochtemperaturaufschlusseinrichtung
herrschenden Temperaturen liegen im Betrieb der Analysevorrichtung
deutlich über dem Siedepunkt der eindosierten Probeflüssigkeit.
Bei der TOC- oder TNb-Bestimmung herrscht
im Inneren des Reaktionsgefäßes üblicherweise
eine Temperatur von ca. 650°C bis zu 1300°C, je
nachdem, ob das Aufschließen der Probe zusätzlich
durch einen Katalysator unterstützt wird. In Kontakt mit
der Wand des Reaktionsgefäßes oder sonstiger innerhalb
des Reaktionsgefäßes vorliegender Oberflächen
erreicht ein Flüssigkeitstropfen innerhalb kürzester
Zeit Siedetemperatur bzw. die zur Reaktion mit dem im Trägergas
enthaltenen Sauerstoff erforderliche Reaktionstemperatur. Eine in
das Reaktionsgefäß eindosierte Volumeneinheit
der Probeflüssigkeit, die z. B. einen oder mehrere Flüssigkeitstropfen umfassen
kann, geht daher unmittelbar nach dem Eindosieren in das Reaktionsgefäß durch
Verdampfen und/oder durch Bildung gasförmiger Reaktionsprodukte
in die Gasphase über.
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Das
beschriebene Verfahren kann einerseits in einem kontinuierlichen
Messbetrieb durchgeführt werden. Dabei wird die Probeflüssigkeit
permanent mit langsamer Fördergeschwindigkeit, insbesondere
tropfenweise, in das Reaktionsgefäß eindosiert.
Die Konzentration des Oxidationsprodukts des Analyten, z. B. die CO2- bzw. NOx-Konzentration,
im das Reaktionsgefäß verlassenden Trägergasstrom
ist in erster Näherung proportional zur Konzentration des
Analyten in der Probeflüssigkeit.
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Das
Verfahren kann andererseits in einem Chargenverfahren, das auch
als Batch-Verfahren bezeichnet wird, durchgeführt werden,
bei dem eine Volumeneinheit, typischerweise 100 bis 1500 μl,
der Probeflüssigkeit im Reaktionsgefäß aufgeschlossen
wird. Die im aus dem Reaktionsgefäß austretenden
Trägergasstrom enthaltene Menge an Oxidationsprodukt des
Analyten ist entsprechend sowohl vom Volumen der eindosierten Probeflüssigkeit
als auch von der Konzentration des Analyten in der Probeflüssigkeit
abhängig.
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Somit
wird deutlich, dass Dosierfehler bei beiden Verfahren proportional
in das Analyseergebnis eingehen. Das Eindosieren der Probeflüssigkeit
in eine Analysevorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfolgt
durch eine oder mehrere Pumpen, welche eine Förderleitung
zur Förderung der Probeflüssigkeit aus einer Vorlage
in das Reaktionsgefäß umfasst bzw. umfassen. Häufig
werden in Analysatoren der eingangs beschriebenen Gattung eine oder
mehrere Schlauchpumpen verwendet. Prinzipiell sind auch Spritzenpumpen
einsetzbar.
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Spritzenpumpen
arbeiten gut reproduzierbar und präzise, ihr Betrieb ist
jedoch verhältnismäßig teuer. Spritzenpumpen
sind weiterhin nicht in allen Anwendungsbereichen für automatische
Analysevorrichtungen einsetzbar. Insbesondere im Bereich der Abwasseranalyse
kann sich aufgrund der Ablagerung von in der Probeflüssigkeit
vorhandener Partikel oder der Auskristallisation von Feststoffen,
insbesondere wenn es sich um abrasive Partikel handelt, zu einer
Beschädigung der Dichtungen kommen, so dass Undichtigkeiten
entstehen. Weiterhin kann sich durch Absetzen der Partikel an der
Innenwandung der Förderleitung bei gleich bleibender Pumpenleistung
die Förderrate, d. h. die in das Reaktionsgefäß geförderte
Volumeneinheit an Probelösung pro Zeiteinheit, verändern.
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Eine
Schlauchpumpe, auch Schlauchquetschpumpe oder Peristaltikpumpe genannt,
ist eine Verdrängerpumpe, bei der das zu fördernde
Medium durch äußere mechanische Verformung, sogenannte
Walkbewegungen eines Schlauches durch diesen hindurchgedrückt
wird. Schlauchpumpen weisen insbesondere die folgenden Vorteile
auf: Sie sind preiswert, sie sind einfach zu handhaben, die Flüssigkeit
kommt nur mit dem Schlauch in Berührung, wodurch Korrosion
vermieden wird, sie sind über einen großen Bereich
von Förderraten einsetzbar, nämlich zwischen Mikrolitern
pro Stunde bis Litern pro Minute, und es lassen sich mehrere Pumpenkanäle
mit einem Pumpenantrieb betreiben. Schlauchpumpen weisen jedoch
die folgenden Einschränkungen auf: Die Förderrate
ist über den Lebenszyklus des Schlauches nicht konstant.
Der Lebenszyklus eines Schlauches kann grob in drei Phasen eingeteilt
werden, nämlich erstens eine kurze Einlaufsphase, in welcher
die Förderrate moderat sinkt, zweitens folgt eine lange
Phase relativer Konstanz der Förderrate, und drittens nimmt
die Förderrate gegen Ende des Lebenszyklus zunächst
schleichend und dann rapide ab. Ferner können auch bei
einer Schlauchpumpe Ablagerungen an der Innenwandung des Schlauches
zur abschnittsweisen Querschnittsverengung oder gar zur Zusetzung
des Schlauches führen. Auch Beschädigungen des Schlauches,
wie z. B. Leckagen, können eine Veränderung der
Förderrate bis hin zur Unbrauchbarkeit des Schlauches nach
sich ziehen.
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Um
aufgrund einer der Veränderung der Förderrate
entstehende Messfehler zu vermeiden, sind verschiedene Maßnahmen
gebräuchlich. An erster Stelle ist hier die regelmäßige
Neujustierung des Geräts mit einer Standardlösung
zu nennen. Diese Neujustierung kostet jedoch Zeit und führt
insbesondere bei einer im kontinuierlichen Messverfahren arbeitenden
Analysevorrichtung zu unerwünschten Unterbrechungen.
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Zweitens
kann die Förderleitung regelmäßig gereinigt,
oder insbesondere bei Schlauchpumpen, vorsorglich schon nach relativ
kurzer Zeit ausgewechselt werden, z. B. wenn sich die Schläuche
noch mit ausreichend hoher Wahrscheinlichkeit in der zweiten Phase
des Lebenszyklus mit einem stabilen Pumpverhalten befinden, obwohl
die Schläuche physikalisch noch sehr lange ihren Dienst
leisten könnten. Dies bedeutet letztlich einen unnötig
hohen Wartungsaufwand und eine Materialverschwendung.
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Selbst
bei regelmäßiger Justage, Reinigung oder bei frühzeitigem
Austausch der Förderleitung, insbesondere des Schlauches
bei Schlauchpumpen, können Fehler, die durch Leckagen oder
unvorhergesehenes Zusetzen oder Verengung der Förderleitung
auftreten, unter Umständen nicht rechtzeitig erkannt werden,
was zu Fehlmessungen führt.
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Aus
EP 1 167 767 A1 ist
ein Verfahren zur Überwachen einer dem Erzeugen einer Fluidströmung
dienenden Vorrichtung für einen Probensammler, umfassend
eine Verdrängerpumpe, insbesondere einer peristaltischen
Schlauchpumpe, mit einem Schlauch als Förderleitung zum
Fördern eines Fluids bekannt. Zur Überwachung
des momentanen Betriebszustands der Pumpe, insbesondere des Schlauches
wird dabei ein in einem einlassseitigen Bereich des Schlauches herrschender
Innendruck gemessen. Aus mittels eines in einem einlassseitgen Bereich
des Schlauches angeordneten Druckmesswandlers erfassten Drucksignalen
kann insbesondere der momentane Volumendurchfluss ermittelt werden.
Das Überwachendes in einem einlassseitigen Bereiches des
Schlauches herrschenden Drucks gibt jedoch nicht notwendigerweise
eine verlässliche Auskunft über den Zustand der
gesamten Förderleitung oder über das tatsächlich
in ein Gefäß eindosierte Probenvolumen. Bei einer
Analysevorrichtung der eingangs beschriebenen Art machen sich im übrigen
bereits geringe Dosierfehler von wenigen Tropfen, was einigen 10
Mikrolitern entspricht, bei Gesamtprobenvolumina von 100 bis 1500 μl
als Fehler im ein- bis zweistelligen Prozentbereich im Analyseergebnis
bemerkbar. Zur Verursachung derartiger Dosierfehler reicht bereits
eine geringe Änderung der Förderrate aus, die
mittels Überwachung des Flüssigkeitsdrucks in
der Förderleitung nicht präzise genug detektiert
werden kann.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Betreiben einer Analysevorrichtung bereit zu stellen, welches
die Nachteile der voranstehend beschriebenen Verfahren überwindet.
Insbesondere soll ein Verfahren zum Betrieb einer Analysevorrichtung
angegeben werden, das eine zuverlässige Überwachung
der Dosierung der Flüssigkeitsprobe einerseits und einen
zuverlässigen Messbetrieb mit hoher Genauigkeit andererseits
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer
Analysevorrichtung zur Bestimmung einer Konzentration eines Analyten,
insbesondere eines oxidierbaren Inhaltsstoffes, in einer Probeflüssigkeit,
umfassend die Schritte:
- – Versetzen
der Analysevorrichtung in einen Wartungsbetrieb;
- – Betreiben einer Dosiereinrichtung, welche eine Pumpe,
insbesondere eine Schlauchpumpe, und eine Förderleitung
umfasst, zum Eindosieren einzelner Volumeneinheiten einer Probeflüssigkeit
aus einer Vorlage über die Förderleitung in ein
Reaktionsgefäß,
wobei im Reaktionsgefäß eine
Temperatur herrscht, welche größer ist als die
Siedetemperatur der Probeflüssigkeit, so dass eine in das
Reaktionsgefäß eindosierte Volumeneinheit der
Probeflüssigkeit, insbesondere durch Wärmeübertragung
in Kontakt mit einer Oberfläche innerhalb des Reaktionsgefäßes,
nach dem Eintritt in das Reaktionsgefäß, insbesondere
unmittelbar nach Kontakt mit der Oberfläche innerhalb des
Reaktionsgefäßes, mindestens teilweise in die
Gasphase übergeht, und wobei das Reaktionsgefäß von
einem Trägergas durchströmt wird;
- – Erfassen mindestens eines Messwandlersignals zur
Detektion des Übergangs der Volumeneinheit der Probeflüssigkeit
in die Gasphase,
- – Ableiten eines mit einem momentanen Betriebszustand
der Dosiereinrichtung korrelierten Signals unter Verwendung des
Messwandlersignals.
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Da
die Temperatur des Reaktionsgefäßes über
der Siedetemperatur der eindosierten Flüssigkeit liegt, geht
diese unmittelbar nach Eintritt in das Reaktionsgefäß durch
Verdampfen und/oder durch Bildung gasförmiger Reaktionsprodukte
in die Gasphase über. Insbesondere bei Kontakt mit einer
Oberfläche innerhalb des Reaktionsgefäßes,
beispielsweise der Innenwand des Reaktionsgefäßes
oder einer Oberfläche eines im Reaktionsgefäß angeordneten
Einsatzes, erfolgt der Wärmeübergang auf den Tropfen
besonders schnell, z. B. innerhalb weniger als 0,4 s, insbesondere
innerhalb weniger als 0,1 s. Die Detektion eines solchen Phasenübergangs
ist also eine geeignete Vorgehensweise, um sicher festzustellen,
dass die Dosiereinrichtung eine entsprechende Volumeneinheit in
das Reaktionsgefäß gefördert hat. Das
Signal eines Messwandlers, der geeignet ist, diesen Phasenübergang
zu detektieren, beispielsweise eines Druck- oder eines Temperatursensors, kann
deshalb dazu verwendet werden, einen momentanen Betriebszustand
der Dosiereinrichtung abzuleiten. Ein solcher momentaner Betriebszustand
kann die Funktionstüchtigkeit der Dosiereinrichtung betreffen.
Beispielsweise kann es sich bei dem Betriebszustand um einen Komplettausfall
der Dosiereinrichtung, der dazu führt, dass keine Flüssigkeit
mehr in das Reaktionsgefäß gefördert
wird, um eine Querschnittsverengung oder komplette Zusetzung der
Förderleitung, um eine Änderung der Förderleistung,
insbesondere der Förderrate, oder auch um das Vorliegen
eines Lecks in der Förderleitung handeln.
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Indem
unter Verwendung des Messwandlersignals ein mit dem momentanen Betriebszustand
korreliertes Signal abgeleitet wird, wird ein Mittel zur Verfügung
gestellt anhand dessen
- – die Funktionstüchtigkeit
der Dosiereinrichtung überwacht werden kann, um mit hoher
Zuverlässigkeit Störungen beim Eindosieren der
Flüssigkeitsprobe festzustellen;
- – eine Justage der Analysevorrichtung vorgenommen werden
kann, beispielsweise indem ein Korrekturfaktor ermittelt wird, mit
dem im Analysebetrieb die Förderrate oder das Probenvolumen
beaufschlagt werden kann, um die Genauigkeit des Analyseergebnisses
zu erhöhen;
- – eine präzise Regelung der Dosiereinrichtung
vorgenommen werden kann, ebenfalls um die Genauigkeit des Analyseergebnisses
zu verbessern.
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Das
mit dem momentanen Betriebszustand korrelierte Signal kann beispielsweise
ein Statussignal sein, dessen Signalwert beispielsweise angibt,
ob Probeflüssigkeit ins Reaktionsgefäß gefördert
wird. Weiterhin kann das mit dem momentanen Betriebszustand korrelierte
Signal einen Signalwert aufweisen, aus dem sich Informationen, wie
beispielsweise die Förderleistung der Dosiereinrichtung,
das in einer bestimmten Zeiteinheit geförderte Flüssigkeitsvolumen
oder ähnliche Angaben ableiten lassen. Durch das mit dem
momentanen Betriebszustand korrelierte Signal oder durch ein daraus
abgeleitetes Signal kann eine Warnmeldung getriggert werden, die
beispielsweise Wartungsmaßnahmen wie eine Reinigung oder
ein Auswechseln der Förderleitung oder eine Wartung der
Pumpe auslöst.
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Das
Signal kann auch eine Zeitspanne repräsentieren, die benötigt
wird, um Probeflüssigkeit aus der Vorlage in das Reaktionsgefäß zu
transportieren, oder einen daraus abgeleiteten Wert, wie beispielsweise
die Förderrate der Dosiereinrichtung. Dies wird weiter
unten noch detaillierter dargestellt.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Analysevorrichtung über die Betriebsdauer
der Dosiereinrichtung in zeitlichen Abständen wiederholt
aus einem Analysebetrieb, in dem beispielsweise, wie eingangs beschrieben,
Probeflüssigkeit gefördert und der Gehalt an oxidierbaren
Inhaltsstoffen in der Probeflüssigkeit durch Messung des
Gehalts an Oxidationsprodukten in der Gasphase bestimmt wird, in
den Wartungsbetrieb versetzt wird, und das mit dem momentanen Betriebszustand
korrelierte Signal ermittelt und in einem Speicher, insbesondere
zusammen mit einer auf die Betriebsdauer der Dosiereinrichtung bis
zum Zeitpunkt des Ermittelns des Signals bezogenen Information,
hinterlegt wird.
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Ein
für die Überwachung der Dosiereinrichtung besonders
aussagekräftiger Parameter ist das Zeitintervall, das benötigt
wird, um eine Volumeneinheit der Probeflüssigkeit aus der
Vorlage in das Reaktionsgefäß zu fördern.
Um dieses Zeitintervall zu bestimmen, umfasst das Verfahren die
weiteren Schritte:
- – Registrieren
eines ersten Zeitpunkts (t0), zu dem mit
dem Betreiben der Dosiereinrichtung zum Eindosieren einzelner Volumeneinheiten
einer Probeflüssigkeit in das Reaktionsgefäß begonnen
wird;
- – Registrieren eines zweiten Zeitpunkts (t1),
zu dem der Übergang einer in das Reaktionsgefäß eindosierten Volumeneinheit
der Probeflüssigkeit anhand des Messwandlersignals detektiert
wird;
- – Bestimmen der Zeitdifferenz (Δt) zwischen
dem ersten und dem zweiten Zeitpunkt als mit dem momentanen Betriebszustand
der Dosiereinrichtung korreliertem Signal.
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Um
einen definierten Ausgangspunkt zu gewährleisten, zu dem
der erste Zeitpunkt (t0) bestimmt wird, kann
das Versetzen der Analysevorrichtung in einen Wartungsbetrieb einen
Schritt des Entfernens von Probeflüssigkeit aus der Förderleitung
umfassen, insbesondere indem die Pumpe so lange Probeflüssigkeit
aus der Förderleitung zurück in die Vorlage fördert,
bis Gas aus der Förderleitung in die Vorlage austritt.
Dies erfordert eine Pumpe, welche in der Lage ist, Flüssigkeit
in zwei entgegengesetzte Richtungen durch die Förderleitung zu
pumpen.
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Prinzipiell
kann zur Festlegung des zweiten Zeitpunkts jede Art der Detektion
eines Phasenübergangs eines eindosierten flüssigen
Volumens in die Gasphase verwendet werden. Wird die Flüssigkeit
beispielsweise tropfenweise eindosiert, kann der Phasenübergang
eines ersten, aber auch eines zweiten, dritten, vierten etc. Tropfens
verwendet werden. Um zu gewährleisten, dass ein möglichst
geringer Fehler bei der Volumenbestimmung des eindosierten Flüssigkeitsvolumens
auftritt, ist es günstig, einen möglichst frühen
Zeitpunkt zu wählen, wobei insbesondere als zweiter Zeitpunkt
(t1) derjenige Zeitpunkt registriert wird,
zu dem zum ersten Mal nach Registrierung des ersten Zeitpunkts (t0) ein Übergang einer in das Reaktionsgefäß eindosierten
Volumeneinheit in die Gasphase detektiert wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Messwandlerersignal ein
Drucksignal eines Druckmesswandlers.
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Um
den Übergang einer in das Reaktionsgefäß eindosierten
Volumeneinheit der Probeflüssigkeit in die Gasphase zu
detektieren, ist es vorteilhaft eine Folge von Drucksignalen zu
erfassen, welche mit einem innerhalb des Reaktionsgefäßes
herrschenden Druck korreliert sind.
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Um
Drucksignale zu erfassen, die mit einem innerhalb des Reaktionsgefäßes
herrschenden Druck korreliert sind, ist der Druckmesswandler bevorzugt
innerhalb des Trägergasstroms angeordnet. Unter einem innerhalb
des Trägergasstroms angeordneten Druckmesswandler ist ein
Druckmesswandler zu verstehen, der an einer beliebigen Position
entlang des Strömungsweges des Gasstroms angeordnet ist.
Vorzugsweise ist diese Position außerhalb des Reaktionsgefäßes
gewählt, da dort niedrigere Temperaturen herrschen als
innerhalb des Reaktionsgefäßes. Strömungswiderstände
innerhalb des Gasstroms führen dazu, dass Druckänderungen
innerhalb des Reaktionsgefäßes auch von einem
außerhalb des Reaktionsgefäßes im Trägergasstrom angeordneten
Druckmesswandler detektierbar sind, beispielsweise von einem innerhalb
einer Zuführung für den Trägergasstrom
in das Reaktionsgefäß angeordneten Druckmesswandler.
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Zur
Detektion eines Übergangs einer eindosierten Volumeneinheit
der Probeflüssigkeit in die Gasphase wird beispielsweise
ein aktuelles Drucksignal (Pn) der Folge
durch Vergleich mit einem Basisdruckwert (Pmittel)
eine zum aktuellen Drucksignal (Pn) zugehörige
Druckänderung (Pdelta) ermittelt,
und die Druckänderung (Pdelta)
mit einem vorgegebenen Schwellenwert verglichen, und auf Grundlage
eines Ergebnisses des Vergleichs erfasst, ob die Druckänderung
(Pdelta) einem durch den Übergang
einer in das Reaktionsgefäß eindosierten Volumeneinheit
in die Gasphase bewirkten Druckstoß entspricht. Das Eindosieren
eines Tropfens in das Reaktionsgefäß wird beispielsweise
registriert, wenn die Druckänderung (Pdelta)
den vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
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Der
Basisdruckwert (Pmittel) kann unter Verwendung
von mindestens zwei in der Folge von Drucksignalen dem aktuellen
Drucksignal (Pn) vorangehenden Drucksignalen
durch Mittelwertbildung, insbesondere durch gleitende Mittelwertbildung,
gebildet werden. Beispielsweise kann der Basisdruckwert zu Beginn
des Verfahrens auf den vor Beginn der Probeneindosierung in dem
Reaktionsgefäß herrschenden Druck gesetzt werden.
Während des Erfassens aufeinander folgender Drucksignale
kann der Basisdruckwert durch gleitende Mittelwertbildung unter
Einbeziehung der jeweils aktuellsten Drucksignale der Folge nachgeführt
werden.
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Wenn
die Analysevorrichtung über die Betriebsdauer der Dosiereinrichtung
immer wieder zwischen Intervallen, in denen sie im normalen Analysebetrieb
betrieben wird, in einen Wartungsbetrieb versetzt, und jeweils ein
mit dem Betriebszustand der Dosiereinrichtung korreliertes Signal,
insbesondere die voranstehend beschriebene Zeitdifferenz Δt,
hinterlegt wird, kann ein Trend der hinterlegten mit dem Betriebszustand
der Dosiereinrichtung korrelierten Signale, insbesondere der Zeitdifferenzen
(Δt), bestimmt und ausgewertet werden. Auch für
von Δt abgeleitete Werte kann ein Trend ermittelt und ausgewertet
werden.
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Aus
dem Trend kann ein Zeitpunkt für Wartungsmaßnahmen
der Analysevorrichtung oder speziell der Dosiereinrichtung, insbesondere
zum Reinigen oder zum Austausch der Förderleitung abgeleitet
werden. Dies kann beispielsweise durch Vergleich eines Verlaufs
der hinterlegten Signale als Funktion der Betriebsdauer der Dosiereinrichtung
mit einem hinterlegten, beispielsweise auf Erfahrungswerten beruhenden
Modell für den Verlauf dieser Signale erfolgen. Wenn eine
Wartungsmaßnahme der Analysevorrichtung oder Dosiereinrichtung
durchgeführt wurde, kann eine Reset-Funktion vorgesehen
sein, die die bisher erfassten mit dem Betriebszustand der Vorrichtung
korrelierten Signale, z. B. die beschriebenen Zeitdifferenzen Δt,
löscht. Auf diese Weise werden nur die seit der letzten
Wartungsmaßnahme erfassten Signale bei der Auswertung des
Trends berücksichtigt.
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Weiterhin
kann anhand des mit dem Betriebszustand der Dosiereinrichtung korrelierten
Signals, insbesondere der Zeitdifferenz (Δt), eine Justierung
der Analysevorrichtung vorgenommen werden.
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Bei
der Justierung der Analysevorrichtung kann der Trend der im Laufe
der Betriebsdauer der Analysevorrichtung ermittelten Zeitdifferenzen
(Δt) berücksichtigt werden. Beispielsweise kann
der Trend Hinweise darauf geben, welcher Art die Störung
ist, die beispielsweise zu einer Änderung der Förderrate
bzw. zu einer Änderung des Innenvolumens der Förderleitung
führt, woraus sich beispielsweise ergeben kann, ob bei
der Bestimmung des Analyseergebnisses das Innenvolumen der Förderleitung
oder die Förderrate mittels eines Korrekturfaktors angepasst
werden muss.
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Anstatt
das mit dem Betriebszustand der Dosiereinrichtung korrelierte Signal
zur Justierung der Analysevorrichtung zu verwenden, kann das Signal
auch verwendet werden, um die Dosiereinrichtung zu regeln.
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Die
Erfindung wird nun anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Analysevorrichtung zur Bestimmung
oxidierbarer Inhaltstoffe in flüssigen Proben;
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2 eine
schematische Darstellung der Dosiereinrichtung der Analysevorrichtung;
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3 einen
Druckverlauf innerhalb des Reaktionsgefäßes der
in 1 gezeigten Analysevorrichtung beim Fördern
einer Volumeneinheit einer Probeflüssigkeit aus einer Vorlage
in das Reaktionsgefäß,
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4 eine
schematische Darstellung der Verarbeitung der Drucksignale;
-
5 zwei
Beispiele (A, B) für Trends der Förderrate unter
unterschiedlichen Bedingungen.
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Bei
der in 1 dargestellten Analysevorrichtung 1 für
die Bestimmung beispielsweise des TOC- oder TNb-Gehalts
einer flüssigen Probe, wird diese von einer hier nur schematisch
dargestellten Dosiereinrichtung 2 über eine Eintropfkanüle 3 einem
beispielsweise als Pyrolyserohr ausgeführten Reaktionsgefäß 5 zugeführt. Gleichzeitig
wird dem Reaktionsgefäß 5 über
eine weitere Zuführung 7 ein sauerstoffhaltiges
Trägergas zugeführt. Das Reaktionsgefäß 5 enthält
im hier gezeigten Beispiel einen Einsatz 9, welcher einen
Katalysator 11 enthält, der die Umsetzung der
Flüssigkeitsprobe mit dem sauerstoffhaltigen Trägergas
unterstützt. Um die Reaktion der Flüssigkeitsprobe
mit dem Trägergas zu unterstützen, könnte
gleichermaßen eine entsprechend hohe Innentemperatur des
Reaktionsgefäßes 5 eingestellt werden.
Die Temperatur des Reaktionsgefäßes 5 ist
mittels einer das Reaktionsgefäß 5 umgebenden
Heizvorrichtung 13 einstellbar. Im Bereich des Einsatzes 9 befindet
sich die Reaktionszone, in der im Betrieb eine Temperatur zwischen
650°C und 1300°C herrscht. Optional kann innerhalb
der Reaktionszone in dem Einsatz 9 Schüttgut (nicht
eingezeichnet) aufgenommen sein, das durch den mit Durchtrittskanälen 15 versehenen
Siebboden des Einsatzes 9 zurückgehalten wird.
Im Kontakt einer Oberfläche im Inneren des Reaktionsgefäßes,
beispielsweise mit der Oberfläche des Katalysators 11 oder
des Schüttguts, erhitzen sich die Tropfen der Flüssigkeitsprobe
innerhalb kürzester Zeit, nämlich innerhalb weniger
Zehntelsekunden, insbesondere innerhalb weniger als 0,4 s, auf die
Siede- bzw. Reaktionstemperatur und werden in die Gasphase überführt.
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Unterhalb
des Einsatzes 9 ist innerhalb des Reaktionsgefäßes 5 eine
weitere Kammer 17 angeordnet, in der im Betrieb bereits
eine niedrigere Temperatur herrscht als in der Reaktionszone. Am
der Eintropfkanüle 3 entgegengesetzen unteren
Ende des im Betrieb vertikal ausgerichteten Reaktionsgefäßes 5 befindet
sich ein Gasauslass 19, der im Innern einer Filtereinheit 21 mündet,
so dass ein im Reaktionsgefäß 5 erzeugtes
Gasgemisch über die Durchtrittskanäle 15,
die Kammer 17 und den Gasauslass 19 mit dem Trägergas
in die Filtereinheit 21 strömen kann. Die Filtereinheit 21 ist
mit einer Kondensationseinheit 25 über eine Gasleitung 23 verbunden.
Die Kondensationseinheit 25 dient zur Abscheidung von Wasser
aus dem Gasstrom und ist deshalb gegebenenfalls mit einem Kühler
versehen, um die Kondensation aus dem Gasstrom zu beschleunigen. Das
Kondensat wird über eine Leitung 27 aus der Analysevorrichtung 1 entfernt.
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In
Strömungsrichtung des Gasstroms hinter der Kondensationseinheit 25 sind
eine optionale Trocknungseinheit 31, ein weiterer Filter 33 und
eine Analysekammer 35 angeordnet. Im Analysebetrieb der
Vorrichtung wird in der Analysekammer 35 der Gehalt an
im Gasstrom enthaltenen Reaktionsprodukten des Analyten, beispielsweise
an CO2 und/oder NOx,
bestimmt. In der Regel wird zur Bestimmung des CO2-Gehalts
eine Infrarot-Messeinrichtung, z. B. ein Infrarot-Detektor verwendet.
Zur Bestimmung des NOx-Gehalts wird in der
Regel ein Chemilumineszenz-Detektor eingesetzt. Die in der Analysekammer 35 erfassten
Messsignale werden einer Kontrolleinheit 37 mit einem Rechner,
beispielsweise einem Mikrocontroller oder Mikroprozessor, zugeführt,
die anhand der Messsignale die Konzentration des Analyten in der
in das Reaktionsgefäß 5 eindosierten Probe
bestimmt. Die Kontrolleinheit 37 steuert darüber
hinaus auch die Dosiereinrichtung 2 zum Eindosieren der
Flüssigkeit in das Reaktionsgefäß 5.
Dabei kann die Analysevorrichtung 1 im Analysebetrieb nach
dem eingangs beschriebenen Chargen-Verfahren (Batch-Verfahren) oder
nach dem ebenfalls eingangs beschriebenen kontinuierlichen Messverfahren
betrieben werden.
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Der
gesamte Strömungsweg des Trägergases ist gegenüber
der Umgebung abgedichtet, so dass kein Gas aus der Analysevorrichtung 1 austreten
kann. Durch einen Gasauslass (nicht eingezeichnet) der Analysekammer 37 tritt
der Gasstrom aus der Analysevorrichtung 1 aus. Das Trägergas
kann alternativ auch in einem Kreislaufprozess der Analysevorrichtung 1 wieder über
die Gaszuführung 7 zugeführt werden.
Die dem Reaktionsgefäß 5 nachgelagerten
Komponenten der Analysevorrichtung 1 setzen dem Gasstrom
einen Strömungswiderstand entgegen. Auf diese Weise wird
es möglich, Druckänderungen im Inneren des Reaktionsgefäßes 5 auch
in der Gaszuführung 7 zu detektieren, d. h. eine
beispielsweise durch das Übergehen eines eindosierten Tropfens
in die Gasphase bewirkte Druckänderung innerhalb des Reaktionsgefäßes 5 bewirkt eine
damit korrelierte Druckänderung in der Gaszuführung 7.
Ein in der Gaszuführung 7 angeordneter Druckmesswandler 39 erfasst
den in der Gaszuführung 7 herrschenden Druck und
gibt ein von diesem Druck abhängiges, beispielsweise proportionales,
elektrisches Signal, auch als Drucksignal bezeichnet, aus. Aus einer Folge
solcher Drucksignale lässt sich, wie weiter unten noch
ausführlicher ausgeführt, auf Druckänderungen im
Reaktionsgefäß 5 zurückschließen.
Der Druckmesswandler 39 ist ausgangsseitig zur Übertragung
von Drucksignalen mit einem Eingang der Kontrolleinheit 37 verbunden.
Da der gesamte Strömungsweg des Trägergases gegenüber
der Umgebung abgedichtet ist, kann der Druckmesswandler 39 zur
Erfassung des innerhalb des Reaktionsgefäßes 5 herrschenden
Drucks grundsätzlich an einer beliebigen Position entlang
des Strömungsweges vorgesehen werden, beispielsweise im
Bereich des Gasauslasses 19 oder innerhalb der Filtereinheit 21.
Besonders vorteilhaft ist jedoch die Position innerhalb der Zuführung 7,
da dort die Temperatur noch niedrig ist, beispielsweise im Bereich
der Zimmertemperatur liegt.
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Ein über
die Eintropfkanüle 3 in das Rekationsgefäß 5 eindosierter
Tropfen einer flüssigen Probe geht nahezu unmittelbar nach
dem Eintritt in die Rekationszone, insbesondere durch Wärmeübertragung
im Kontakt mit einer heißen Oberfläche, in die
Gasphase über. Handelt es sich bei der flüssigen
Probe um eine wässrige Lösung, die neben Wasser
auch oxidierbare Bestandteile enthält, geht beispielsweise
das enthaltene Wasser durch Verdampfen in gasförmiges H2O über, während oxidierbare
Bestandteile, wie zum Beispiel organische kohlenstoff- oder stickstoffhaltige
Verbindungen mit dem sauerstoffhaltigen Trägergas zu gasförmigen
Oxiden wie CO2 oder NOx reagieren.
Dies macht sich durch einen Druckimpuls oder Druckstoß innerhalb des
Reaktionsgefäßes 5 bemerkbar, der durch
den in der Trägergaszuleitung 7 angeordneten Druckmesswandler 39 erfassbar
ist.
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In 2 ist
die Dosiereinrichtung 2 detaillierter dargestellt. Aus
einer Vorlage 41 wird Probeflüssigkeit über
eine Förderleitung 43 mittels einer Pumpe 45 gefördert.
Die Pumpe 45 kann beispielsweise als Schlauchpumpe ausgestaltet
sein. In diesem Fall ist die Förderleitung 43 als
Schlauch, vorzugsweise aus einem elastischen Material, wie z. B.
Silikon, ausgestaltet. Die Förderleitung kann entweder
in das Reaktionsgefäß 5' hineinragen
oder, wie in 2 dargestellt, flüssigkeitsdicht
mit einer Eintropfkanüle 3, die vorzugsweise aus
einem hitzebeständigen Material besteht, verbunden sein.
Die Pumpe 45 wird über die (in 2 nicht
dargestellte) Kontrolleinheit 37 gesteuert. Im Betrieb
der Analysevorrichtung wird die Pumpe vorzugsweise derart gesteuert,
dass die Probeflüssigkeit in Form von einzelnen Tropfen 43 in
die Trägergaszuführung 7 und damit in das
Reaktionsgefäß 5 eindosiert wird.
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Von
Zeit zu Zeit, beispielsweise in regelmäßigen Intervallen,
kann die Analysevorrichtung 1 in einen Wartungsbetrieb
versetzt werden. Dies kann durch die Kontrolleinheit 37 angestoßen
werden.
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Im
Wartungsbetrieb werden die vom Druckmesswandler 39 ausgegebenen
Drucksignale von der Kontrolleinheit 37 im Hinblick auf
den momentanen Betriebszustand der Analysevorrichtung 1,
insbesondere der Dosiereinrichtung 2 ausgewertet. Beispielsweise
kann das seit dem letzten registrierten Druckimpuls vergangene Zeitintervall
ausgewertet werden. Überschreitet dieses Zeitintervall
einen hinterlegten Schwellenwert, kann ein Signal generiert werden,
das eine Warnmeldung auslöst. Auf diese Weise kann frühzeitig
ein Ausfall der Pumpe oder die Verstopfung der Förderleitung
festgestellt werden.
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Im
Wartungsbetrieb kann auch ein für den Betriebszustand der
Dosiereinrichtung aussagekräftiger Parameter gemessen und
als Signal der Kontrolleinheit 37 ausgegeben werden, z.
B. das zur Förderung von Flüssigkeit von einem
ersten eingangsseitigen Punkt P0 der Förderleitung
bis zum Ausgang P1 der Förderleitung 43 bzw.
der Eintropfkanüle 3 in das Reaktionsgefäß 5 notwendige
Zeitintervall. Hierzu wird die Analysevorrichtung zunächst
in einen Wartungsbetrieb versetzt, indem die Pumpe 45 zunächst
in der Förderleitung 43 noch vorhandene Flüssigkeit
zurück in die Vorlage 43 fördert. Dabei
wird Gas aus dem Reaktionsgefäß 5 über die
Förderleitung 43 in Richtung der Flüssigkeitsvorlage 41 gepumpt.
Das Austreten von Gas aus der Förderleitung 43 in
die Flüssigkeitsvorlage 41 ist ein Indiz dafür,
dass die Förderleitung 41 im Wesentlichen frei
von Flüssigkeit ist. In der Vorlage 43 oder im
Bereich der Vorlage 43 kann ein geeigneter Sensor vorgesehen
sein, der das Austreten von Gas in die Vorlage 43 überwacht
und ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit 37 weitergibt.
Alternativ kann ein festes Zeitintervall vorgegeben werden, über
das die Förderung von Probeflüssigkeit aus der
Förderleitung 43 und von Gas aus dem Reaktionsgefäß 5 in
die Vorlage 41 erfolgen soll. Dieses Zeitintervall kann
mit einer Zeitreserve beaufschlagt werden, die so bemessen ist,
dass die Förderleitung 43 nach Ablauf des Zeitintervalls
mit Reserve sicher frei von Flüssigkeit ist.
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Im
nächsten Schritt gibt die Kontrolleinheit 37 an
die Pumpe 45 ein Signal aus, auf das hin die Pumpe 45 mit
der Förderung einer Volumeneinheit der Probenflüssigkeit
aus der Vorlage 43 in das Reaktionsgefäß 5 beginnt.
Die Zeitdifferenz Δt zwischen dem Förderbeginn
zum Zeitpunkt t0 und dem Erfassen des ersten
Druckstoßes, der auf den Übergang des ersten eindosierten
Tropfens in die Gasphase zurückzuführen ist, zum
Zeitpunkt t1 wird gemessen und als für
den momentanen Betriebszustand der Dosiereinrichtung repräsentatives Signal
von der Kontrolleinheit 37 verarbeitet.
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In 3 ist
beispielhaft eine Folge von Druckmesswerten, die aus einer von dem
Druckmesswandler 39 während des Förderns
einer Volumeneinheit der Probeflüssigkeit bis zum Eindosieren
des ersten Tropfens in das Reaktionsgefäß 5 ausgegebene
Folge von Drucksignalen abgeleitet wurden, dargestellt. Auf der
Abszisse des gezeigten Diagramms ist die Zeit in s dargestellt,
auf der Ordinate der Druck in mbar. Die Punkte repräsentieren
die einzelnen Druckmesswerte der Folge. Wie aus dem Verlauf der
Folge- abzulesen ist, herrscht im Reaktionsgefäß im
Zeitraum zwischen 0 und 48 s einverhältnismäßig
konstanter Druck zwischen 0,5 und knapp 3 mbar. Nach 49 s erfolgt
eine starke Erhöhung der Druckmesswerte auf einen Wert
von 12 mbar. Nach etwa 52 s ist der Druck wieder vollständig
auf Werte im Bereich zwischen 1 und 2 mbar abgeklungen. Dieser Druckimpuls
ist auf das Eindosieren eines ersten Tropfens in das Reaktionsgefäß und
dessen Übergang in die Gasphase zurückzuführen.
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Die
Auswertung der Folge von Drucksignalen des Druckmesswandlers 39 erfolgt
mittels der mit dem Druckmesswandler 39 gekoppelten Kontrolleinheit 37 in
der im folgenden beschriebenen Weise (vgl. 4): Die
vom Druckmesswandler 39 gewandelten und gegebenenfalls
von einem Verstärker 53 verstärkten Sensorsignale
werden an die Kontrolleinheit 37, gegebenenfalls digitalisiert,
weitergegeben. Das jeweils zuletzt erfasste Drucksignal Pn wird im Folgenden auch als aktuelles Drucksignal
bezeichnet. Die Kontrolleinheit 37 umfasst eine Mittelungseinheit 55,
welche einen zeitlichen Mittelwert zumindest über einige,
dem aktuell erfassten Drucksignal Pn vorausgehende
Drucksignale der Folge, beispielsweise als gleitenden Mittelwert über
alle innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters erfassten Drucksignale,
bildet. Gleichermaßen könnten statt einem Zeitfenster
auch eine bestimmte Anzahl von, dem aktuellen Drucksignal in der
Folge vorangehenden, Drucksignalen vorgegeben werden. Die Bildung
des gleitenden Mittelwerts über mindestens einen Teil der
dem aktuellen Drucksignal Pn vorausgehenden
Drucksignale der Folge ist einem digitalen Tiefpassfilter vergleichbar. Entsprechend
können auch andere vergleichbare Filterfunktionen eingesetzt
werden. Der so erhaltene zeitliche Mittelwert bildet einen Basisdruckwert
Pmittel, welcher einem im Reaktionsgefäß 5 herrschenden
Basisdruck entspricht. Der zeitliche Verlauf der Basisdruckwerte
bildet eine Art „Nulllinie” oder „Basislinie” des
im Reaktionsgefäß 5 herrschenden Drucks.
Ein Druckimpuls aufgrund eines von in die Gasphase übergehenden
Tropfens führt zu einer über diese Basislinie
hinausgehende Zunahme des Drucks.
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Die
Kontrolleinheit 37 umfasst weiterhin einen Subtrahierer 57,
der eingangsseitig mit dem Druckmesswandler 39 und der
Mittelungseinheit 55 gekoppelt ist. Der Subtrahierer bildet
aus dem jeweils aktuellen Sensorsignal Pn und
dem Basisdruckwert Pmittel ein Differenzsignal,
das einer Druckänderung Pdelta zwischen dem
aktuell erfassten Drucksignal Pn und dem
Basisdruckwert Pmittel entspricht.
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Ein
Schwellenwertdetektor 59 ist mit einem Ausgang des Subtrahierers 57 eingangsseitig
gekoppelt, so dass das Differenzsignal Pdelta vom
Subtrahierer 57 an den Schwellenwertdetektor 59 übertragen
werden kann. Der Schwellenwertdetektor 57 vergleicht das
Differenzsignal Pdelta mit einem vorgebbaren
Schwellenwert. Liegt Pdelta oberhalb des
vorgegebenen Schwellenwerts, wird dies als Übergang eines
Tropfens der Probeflüssigkeit in die Gasphase interpretiert.
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Alle
hier beschriebenen Mittel der Kontrolleinheit 37 zur Erfassung
eines Übergangs einer in das Reaktionsgefäß 5 eindosierten
Volumeneinheit einer Probeflüssigkeit in die Gasphase sind
vorzugsweise als Software eines Mikroprozessors realisiert. Sie
können jedoch mindestens teilweise auch als elektronische Schaltung
realisiert sein.
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Im
Beispiel der 3 entspricht die Zeitdifferenz
zwischen dem Förderbeginn t0 =
0 s und dem ersten erfassten Druckimpuls zum Zeitpunkt t1 = 49 s, ggfs. abzüglich eines
Zeitintervalls, das der Verzögerung zwischen dem Austritt
des Tropfens aus der Eintropfkanüle 3 und dem
Erfassen des Druckanstiegs durch den Druckmesswandler 39 entspricht,
dem Zeitintervall, das benötigt wird um ein Flüssigkeitsvolumen,
das dem Innenvolumen der Förderleitung 43 zwischen
P0 und P1 plus dem
Volumen des ersten eindosierten Tropfens entspricht, aus der Vorlage 41 in
das Reaktionsgefäß 5 zu fördern.
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Somit
kann bei beispielsweise aus einer früheren Messung bekanntem
Innenvolumen der Förderleitung
43 und aus einer
Justage-Messung bekanntem Tropfenvolumen anhand der so ermittelten
Zeitdifferenz Δt die Förderrate R der Dosiereinrichtung
2 nach
dem Zusammenhang
abgeleitet
werden, wobei V
g das Gesamtvolumen aus dem
Innenvolumen V
L der Förderleitung
43 und
dem Volumen des Tropfens der Probeflüssigkeit V
T bezeichnet.
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Andererseits
kann anhand von Δt auch bei bekannter Förderrate
R der Dosiereinrichtung nach demselben Zusammenhang das innerhalb
der Zeit Δt geförderte Volumen bestimmt werden.
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Über
die Betriebsdauer der Analysevorrichtung 1 bzw. der Dosiereinrichtung 2,
insbesondere auch im Fall der Ausgestaltung der Dosiereinrichtung 2 als
Schlauchpumpe über die Betriebsdauer eines einzelnen Schlauchs,
kann in regelmäßigen Abständen das zwischen
Förderbeginn und dem Eindosieren des ersten Flüssigkeitstropfens
notwendige Zeitintervall Δt bestimmt und in einem Speicher
der Kontrolleinheit 37 hinterlegt werden. Aus mehreren
hinterlegten Werten Δt oder daraus abgeleiteten Werten
kann ein Trend ermittelt und ausgewertet werden.
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Der
Trend kann zur Diagnose der Dosiereinrichtung 2 herangezogen
werden. Dies wird im Folgenden anhand des Beispiels einer Schlauchpumpe
noch genauer dargestellt. Wenn aus dem Diagnoseergebnis eine Wartungsmaßnahme,
wie z. B. das Reinigen oder Austauschen von Teilen der Dosiereinrichtung 2,
z. B. des Schlauches einer Schlauchpumpe, abgeleitet wird, kann
es sinnvoll sein, nach Durchführung der Wartungsmaßnahme
einen Reset durchzuführen, z. B. nur noch seit der Wartungsmaßnahme
erfasste Δt-Werte oder daraus abgeleitete Werte zur Ermittlung
eines (neuen) Trends heranzuziehen.
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In 5A ist
ein erstes Beispiel eines Verlaufs der anhand Gleichung (1) aus Δt
abgeleiteten Förderrate RA in μl/min über
die Betriebsdauer eines elastischen Schlauches einer Schlauchpumpe
als Funktion der Betriebsdauer des Schlauches dargestellt. Über
die Betriebsdauer zeigt sich eine Abnahme der Förderrate
RA. Bei der Walkbewegung der Schlauchpumpe
wird aufgrund dieser nachlassenden Elastizität bei pro
einzelner Walkbewegung ein immer geringeres Flüssigkeitsvolumen
transportiert. Dies führt zur beobachteten Abnahme der
Förderrate RA.
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In 5B ist
ein zweites Beispiel für einen Verlauf der anhand Gleichung
(1) aus Δt abgeleiteten Förderrate RB über
die Betriebsdauer eines elastischen Schlauches einer Schlauchpumpe
als Funktion der Betriebsdauer des Schlauches dargestellt. Über
die Betriebsdauer zeigt sich zunächst wie im Beispiel der 5A eine
Abnahme der Förderrate RB. Nach
etwa 3 Tagen ist jedoch eine Zunahme der Förderrate RB zu beobachten. Dies ist darauf zurückzuführen,
dass sich aufgrund von Parikelfracht in der Probeflüssigkeit
oder durch biologischen Bewuchs an der Innenwand des Schlauches
das Innenvolumen VL des Schlauches verringert. Dies
führt dazu, dass Δt abnimmt, da die Schlauchpumpe
ein geringeres Flüssigkeitsvolumen fördern muss, bis
ein erster Tropfen an der Position P1 (2) ankommt
und in das Reaktionsgefäß 5 eindosiert
und detektiert wird. Da bei der Bestimmung von RB aus
Gleichung (1) aber ein konstantes Volumen Vg angesetzt
wird, steigt entsprechend die aus Δt abgeleitete Förderrate
RB mit dem real abnehmenden Innenvolumen
des Schlauches an.
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Das
tatsächlich von der Schlauchpumpe durch Walkbewegungen
geförderte Flüssigkeitsvolumen pro Zeiteinheit
nimmt jedoch aufgrund der Alterung des Schlauches, die zu einem
Verlust an Elastizität und damit zur Verringerung der Rückstellkraft
des Schlauches führt, mit der Zeit ab. Dieser Effekt dominiert
im Beispiel der 5B zunächst
auch den Verlauf der aus Δt abgeleiteten Förderrate
RB. Nach 3 Tagen überwiegt jedoch der
Einfluss der Abnahme des Schlauchinnenvolumens, was zu einem Anstieg
von RB führt.
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Aus
diesen Beispielen geht hervor, dass aus dem Trend von Δt
oder daraus abgeleiteten Werten wieder Förderrate R nach
Gleichung (1), über die Betriebsdauer der Dosiereinrichtung
Hinweise darauf gewonnen werden können, welches der dominierende
Einfluss ist, der zu Fehldosierungen führen kann. So ist
der Verlauf von RB in 5B charakteristisch
für das Auftreten einer Volumenverringerung des Schlauches
und gibt Hinweise auf das Auftreten eines biologischen Bewuchses
der Schlauchinnenwand oder einer massiven Partikelfracht der Probeflüssigkeit.
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Weiterhin
kann der Trend ausgewertet werden, um eine Vorhersage zu treffen,
wann eine Wartungsmaßnahme, beispielsweise das Austauschen
des Schlauches oder eine Reinigung des Schlauches, erforderlich
wird. Beispielsweise kann in der Kontrolleinheit eine Bibliothek
von auf Erfahrungswerten beruhenden Modellen hinterlegt sein, die
für verschiedene Störeinflüsse, wie Alterung
des Schlauchmaterials oder biologischen Bewuchs, den Verlauf von Δt
oder eines daraus abgeleiteten Werts beschreiben. Durch eine Anpassung des
zutreffenden Modells an die ermittelten Daten und Extrapolation
kann ein Zeitpunkt für die nächste Wartungsmaßnahme
ermittelt werden. Alternativ kann auch ein oberer und ein unterer
Schwellenwert für Δt bzw. einen daraus abgeleiteten
Wert hinterlegt werden, bei dessen Über- bzw. Unterschreiten
ein Alarm ausgegeben wird, der eine Wartungsmaßnahme auslöst.
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Weiterhin
kann anhand der Zeitdifferenz Δt, und insbesondere unter
Berücksichtigung des Trends der Δt-Werte, eine
Justierung der Analysevorrichtung vorgenommen werden. Beispielsweise
kann für den Fall, dass wie im Fall von 5A das
Nachlassen der Elastizität des Schlauches einer Schlauchpumpe
der dominierende Einfluss auf die Messgenauigkeit ist, ein Korrekturfaktor
für das bei gleich bleibender Dosierzeit und Fördergeschwindigkeit
der Schlauchpumpe d. h. Geschwindigkeit der Walkbewegungen, in das
Reaktionsgefäß eindosierte Volumen bestimmt werden.
Im Analysebetrieb wird dann im Batch-Betrieb bzw. im kontinuierlichen
Betrieb das Analyseergebnis mit dem ermittelten Korrekturfaktor
beaufschlagt und so eine hohe Genauigkeit des Analyseergebnisses
durch korrekte Bestimmung des tatsächlich eindosierten
Volumens erzielt.
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Alternativ
kann auch die Fördergeschwindigkeit der Schlauchpumpe derart
justiert oder geregelt werden, dass die Förderrate RA wieder ihren ursprünglichen Wert
bzw. einen anderen gewünschten Wert erreicht. Auf diese
Weise kann durch Variation der Fördergeschwindigkeit der
Schlauchpumpe und/oder der Dosierzeit das pro Analyse eingesetzte
Probenvolumen beim Batch-Verfahren, oder die Förderrate
beim kontinuierlichen Verfahren präzise eingestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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