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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Temperierung wenigstens eines
Zylinders oder einer Walze eines Druckwerkes einer Druckmaschinegemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Durch
die
WO 2004/054805
A1 ist ein Verfahren zur Temperierung einer Walze eines
Druckwerkes einer Druckmaschine bekannt, bei dem an zwei voneinander
beabstandeten Messstellen einer Regelstrecke eine Temperatur ermittelt
wird und jeweils einer der Messwerte zwei kaskadenartig miteinander
verbundenen Regelkreisen einer Regeleinrichtung zugeführt
wird. Ein solches Verfahren ermöglicht die Temperierung
in Fällen, in denen schnelle Änderungen in einem
Temperatursollwert nachvollzogen werden müssen.
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Durch
die
WO 2005/115758
A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einstellung
einer Übertragung von Druckfarbe bekannt, bei dem/der mittels
einer Temperiereinrichtung an der Mantelfläche einer Rasterwalze
eines Druckwerkes einer Druckmaschine eine Temperatur eingestellt
wird, bei dem/der mittels einer Temperiereinrichtung an der Mantelfläche
eines Formzylinders des Druckwerkes der Druckmaschine eine Temperatur
eingestellt wird, wobei mittels der beiden eingestellten Temperaturen ein
erster und ein zweiter Parameter der Druckfarbe eingestellt werden.
Durch diese Temperiereinrichtungen kann auf unterschiedliche Parameter
der Druckfarbe, insbesondere deren Viskosität und Zügigkeit bedarfsgerecht
Einfluss genommen werden.
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Durch
die
WO 2005/072965
A1 ist eine Vorrichtung zum Einstellen einer Anpresskraft
bekannt, die von einer Walze eines Druckwerkes einer Druckmaschine
auf einen benachbarten Rotationskörper ausgeübt
wird. Durch die Veränderbarkeit der Anpresskraft ist die
Breite des zwischen der Walze und dem Rotationskörper ausgebildeten
Walzenstreifens bedarfsgerecht einstellbar, was sich vorteilhaft
auf die Qualität des mit dem Druckwerk erzeugten Druckerzeugnisses
auswirkt.
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Durch
die
WO 2006/061432
A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Schwingungsreduktion
einer Walze einer Druckmaschine bekannt, bei dem/der während
des Betriebes an wenigstens einer Stelle der Walze mittels eines
Sensors die Schwingung bzw. die Schwingungsamplitude an diesem Ort gemessen
wird, aus diesem Messwert rechnerisch eine maximale an beliebiger
Stelle auf der Walzenoberfläche theoretisch vorliegende
Amplitude ermittelt wird und darauf basierend die Beaufschlagung
der Walze oder ihres Zapfens durch mindestens einen Aktor veranlasst
wird. Durch eine solche Vorgehensweise ist eine Vorsteuerung mit
einem vordefinierten Kraftverlauf und damit die erforderliche schnelle
Reaktionszeit und hohe Dynamik erreichbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Temperierung
wenigstens eines Zylinders oder einer Walze eines Druckwerkes einer Druckmaschine
zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass durch vergleichsweise einfache Mittel, nämlich durch
ein vorübergehendes stärkeres oder weniger stark
ausgeprägtes Anstellen wenigstens eines Rotationskörpers
an eine zu temperierende Walze einer Druckeinheit einer Druckmaschine
gezielt auf die Temperierung dieser Walze Einfluss genommen werden
kann. Beispielsweise kann gemäß dem Verfahren
durch ein vorübergehendes stärkeres Anstellen
einer oder mehrerer Farbauftragswalzen ein gezieltes Aufheizen der
Rasterwalze erreicht werden.
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Ein
weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass in einer bevorzugten Ausgestaltung
des Verfahrens auf die Zufuhr eines Heizmediums zu der zu temperierenden
Walze, insbesondere der Rasterwalze, verzichtet werden kann und
vorzugsweise nur noch eine feste Installation für ein Kühlmedium
vorhanden zu sein hat, da das Aufheizen der Walze über die
Walkarbeit erreicht werden kann.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines bekannten Druckwerkes mit Temperiereinrichtungen von
Rasterwalze und Formzylinder;
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2 eine
schematische Darstellung eines Druckwerkes gemäß der
Erfindung mit einstellbarer Anpresskraft zwischen Farbauftragswalzen
und Rasterwalze;
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3 ein
Walzenschloss einer Farbauftragswalze in einem Längsschnitt.
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1 zeigt
beispielhaft ein Druckwerk 01 einer Druckmaschine, insbesondere
einer Rotationsdruckmaschine.
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Das
Druckwerk 01 weist wenigstens einen Rotationskörper 06,
z. B. Zylinder 06, insbesondere einen Formzylinder 06 auf,
der auf seiner Mantelfläche wenigstens eine Druckform 07 trägt.
Zwischen dem Formzylinder 06 und dem Zylinder 03,
z. B. Gegendruckzylinder 03 weist das Druckwerk 01 einen weiteren
Zylinder 04 auf, der als Übertragungszylinder 04 mit
einem Aufzug 05, insbesondere mit einem Gummituch 05 auf
seiner Mantelfläche versehen ist. Der Übertragungszylinder 04 bildet
mit dem Gegendruckzylinder 03 in einer Druck-An-Stellung über eine
Bahn B bzw. Papierbahn B eine Druckstelle 08.
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Der
Gegendruckzylinder 03 kann ein weiterer Übertragungszylinder 03 eines
nicht dargestellten weiteren Druckwerkes 01 sein. Ebenso
ist es möglich, dass der Zylinder 03 ein keine
Druckfarbe führender Gegendruckzylinder 03 ist.
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Mit
dem Bezugszeichen 02 ist ein Farbwerk 02 des Druckwerkes 01 dargestellt.
Des Bezugszeichen 11 kennzeichnet die Farbversorgung 11.
Das Farbwerk 02 weist ein Reservoir 30 bzw. einen
Farbkasten 30 auf. In der Ausführung gemäß 1 wird die
Druckfarbe aus dem Reservoir 30 über eine als Rasterwalze 10 ausgeführte
Walze 10, die Walze 09, z. B. Farbauftragswalze 09,
den Formzylinder 06 und den Übertragungszylinder 04 auf
die Bahn B transportiert. Es kann auch mindestens eine weitere,
z. B. eine zweite, mit der Rasterwalze 10 und dem Formzylinder 06 zusammenwirkende,
in 1 gestrichelt dargestellte Farbauftragswalze 09 angeordnet
sein.
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Das
Farbwerk weist also auch Rotationskörper 10; 11,
insbesondere die Walzen 10 und 11 auf.
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Die
Walze 10 hat die Aufgabe, Druckfarbe aus dem Reservoir 30 zu
schöpfen und auf die wenigstens eine benachbarte Farbauftragswalze 09 zu übertragen.
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Vorzugsweise
weisen zumindest die Farbauftragswalze 09 und der Übertragungszylinder 04 an
der Ballenmantelfläche ein Elastomer auf.
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Zumindest
die Walzen 06; 09; 10 und/oder Zylinder 06; 09; 10 und/oder
der Rotationskörper 06; 09; 10 sind
an der Ballenmantelfläche reversibel verformbar.
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Zumindest
die Walzen 06; 09; 10 und/oder Zylinder 06; 09; 10 und/oder
Rotationskörper 06; 09; 10 weisen
an der Ballenmantelfläche ein Elastomer auf.
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Mit
dem Bezugszeichen 40 ist ein Sensor 40, insbesondere
Temperatursensor 40 gekennzeichnet, mittels dessen die
Temperatur an der Mantelfläche der Rasterwalze 10 oder
zumindest in der Nähe der Mantelfläche der Rasterwalze 10 erfasst
werden kann. Das Ausgangssignal des Temperatursensors 40 wird
der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 zugeführt,
wie dies in 1 dargestellt ist. Wie dies
weiter aus 1 hervorgeht, weisen in der
hier dargestellten Ausführung sowohl die Rasterwalze 10 als
auch der Formzylinder 06 jeweils eine jeweils von ihrem
Inneren auf deren jeweilige Mantelfläche wirkende, vorzugsweise
von einem fließfähigen Temperierungsmittel, z.
B. Wasser durchströmte Temperiereinrichtung 20; 21 auf,
wobei die Temperiereinrichtungen 20; 21 durch
die Steuer- oder Regelvorrichtung 70 angesteuert werden,
wie dies durch Pfeile in 1 angedeutet ist.
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Mit
dem Bezugszeichen 50 in 1 ist ein Sensor 50,
insbesondere Bildsensor 50, vorzugsweise eine CCD-Kamera 50 gekennzeichnet,
die die Aufgabe hat, vorzugsweise online die Farbdichte D1, die
auf die Bahn B aktuell aufgetragen wurde, zu erfassen. Der Ausgangswert
des Bildsensors 50 wird einer Auswerteinheit bzw. Rechenanlage 60 zugeführt,
wie dies aus 1 hervorgeht. Das Bezugszeichen
D2 gekennzeichnet einen Sollwert für die Farbdichte D2.
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Um
eine Temperierung in Abhängigkeit von der Produktionsgeschwindigkeit
V der Druckmaschine vornehmen zu können, wird ein mit der
Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine korrelierendes Signal
beispielsweise am Übertragungszylinder 04 sensorisch
abgegriffen und der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 zugeführt.
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Die
nähere Funktionsweise der Auswerteeinheit bzw. Rechenanlage 60 sowie
der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 wird anhand von 2 erläutert,
die ein Druckwerk 01 schematisch darstellt, das entsprechend
dem Verfahren arbeitet.
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Wie
dies aus 2 entnommen werden kann, zeichnet
sich das Druckwerk 01 dadurch aus, dass die Farbauftragswalzen 09 des
Druckwerkes 01 durch die Steuer- oder Regelvorrichtung 70 dahingehend
ansteuerbar sind, dass die Anpresskraft, die die Farbauftragswalzen 09 auf
die Rasterwalze 10 ausüben, veränderbar
ist. In dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist
dieser Sachverhalt durch den von der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 zu
der Farbauftragswalze 09 verlaufenden Pfeil nur für
eine Farbauftragswalze 09 dargestellt. Selbstverständlich
sind von der Erfindung auch die Fälle umfasst, in der mehrere
Farbauftragswalzen 09 von der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 entsprechend
angesteuert werden.
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Die
Verstellung der Position der einen oder mehreren Farbauftragswalzen 09 und
somit der Anpresskraft wird mittels wenigstens eines ansteuerbaren
bzw. automatischen Walzenschlosses 80 vorgenommen, das
schematisch in 3 dargestellt ist.
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Mittels
des Walzenschlosses 80 ist es möglich, die Position
der Farbauftragswalzen 09 relativ zu der Rasterwalze 10 dahingehend
zu verändern, dass sich die Anpresskraft zwischen der wenigstens
einen Farbauftragswalze 09 und der Rasterwalze 10 je nach
Position des Walzenschlosses 80 vergrößert oder
verkleinert. Eine Vergrößerung des Abstandes der
Achsen von Farbauftragswalze 09 und Rasterwalze 10 führt
zu einer Verringerung der Anpresskraft zwischen beiden Walzen 09; 10.
Umgekehrt führt eine Verkleinerung des Abstandes der Achsen
von Farbauftragswalze 09 und Rasterwalze 10 zu
einer Erhöhung der Anpresskraft, die ihrerseits zu einer
gesteigerten Walkarbeit und damit zu einer Aufheizung der Oberfläche
der Rasterwalze 10 führt. Auf diese Weise ist
es möglich, gezielt auf die Temperatur der Druckfarbe und
damit auf deren Eigenschaften, wie Viskosität und Zügigkeit
Einfluss zu nehmen.
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Die
vorliegende Erfindung basiert somit auf der Erkenntnis, dass ein
stärkeres Anstellen der wenigstens einen Farbauftragswalze 09 an
die Rasterwalze 10 als gesteuertes Mittel eingesetzt werden kann,
um im Rahmen der Temperierung der Rasterwalze 10 deren gezieltes
Aufheizen zu erreichen.
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Die
Funktion des Walzenschlosses 80 bzw. die Möglichkeit
der Positionsänderung der Farbauftragswalze 09 relativ
zur Rasterwalze 10 mittels des Walzenschlosses 80 wird
anhand von 3 kurz erläutert. Mit
dem Bezugszeichen 12 ist der Zapfen 12 der Farbauftragswalze 09 dargestellt,
der in der am Walzenhalter 83 ausgebildeten, vorzugsweise
als ein Schnellverschluss ausgeführten Walzenaufnahme 89 gelagert
und mit dem Walzenhalter 83 starr verbunden ist. Das Walzenschloss 80 weist
ein Gehäuse auf, das seinerseits einen hülsenförmigen
Rahmenhalter 82 aufweist, in dessen inneren der Walzenhalter 83 gelagert
ist. Zwischen dem Rahmenhalter 82 und dem Walzenhalter 83 ist
wenigstens ein, vorzugsweise eine Mehrzahl, insbesondere vier Aktoren 81 angeordnet,
die bei ihrer Betätigung auf den Walzenhalter 83 wirken
und den Walzenhalter 83 in einem radial um die Achse ausgebildeten
Spalt zwischen Rahmenhalter 82 und dem Walzenhalter 83 radial
verschieben können. Der oder die Aktoren 81 wirken
in ihrem mit einem Druckmittel beaufschlagten Betriebszustand durch
Flächenpressung auf den Walzenhalter 83 ein und
verschieben auf diese Weise die Farbauftragswalze 09 in
die gewünschte Position.
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Der
oder die Aktoren 81 sind drehfest angeordnet. Sie können
als ein mit einem Druckmittel beaufschlagter Hohlkörper,
z. B. als ein Druckschlauch ausgebildet sein.
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Der
Rahmenhalter 82 ist z. B. an einer Gestellwand 90 des
Druckwerkes 01 befestigt. Mit dem Bezugszeichen 88 ist
ein Dichtelement 88 gekennzeichnet, das den Spalt zwischen
Rahmenhalter 82 und Walzenhalter 83 gegen Staub,
Feuchtigkeit und andere Verschmutzungen abdichtet.
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Um
eine unerwünschte radiale Verschiebung der Farbauftragswalze 09 zu
verhindern, weist das Walzenschloss 80 eine Fixiereinrichtung
auf. Diese weist ein starr mit dem Walzenhalter 83 verbundenes erstes
Lamellenpaket 85 und ein vorzugsweise koaxiales zweites
Lamellenpaket 84 auf, wobei das zweite Lamellenpaket 84 mit
seinen Lamellen zwischen die Lamellen des ersten Lamellenpaketes 85 greift. Die
Fixierung zwischen beiden Lamellenpaketen 84; 85 erfolgt
beim Ineinandergreifen vorzugsweise durch Formschluss oder Reibschluss.
Nach dem Lösen des Reibschlusses oder Formschlusses der
Lamellen ist das zweite Lamellenpaket 84 in axialer Richtung
des Walzenschlosses 80 bewegbar.
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Diese
axiale Bewegung des zweiten Lamellenpaketes 84 kommt dadurch
zustande, dass ein Druckmittel durch einen in der Gestellwand 90 ausgebildeten
Kanal 92 in eine in dem Walzenschloss 80 angeordnete
Druckkammer 93 geführt wird, wobei eine in der
Druckkammer 93 angeordnete Druckplatte 94 gegen
die Kraft eines Federelementes 91 einen vorzugsweise in
dem Walzenhalter 82 angeordneten Stempel 86 axial
bewegt. Das zweite Lamellenpaket 84 ist an einem Stempelkopf 87 des
Stempels 86 befestigt und wird bei einer axialen Bewegung
des Stempels 86 gleichfalls bewegt, wodurch die Lamellen
der Lamellenpakete 84; 85 außer Eingriff
gelangen, so dass eine radiale Verstellung des Walzenhalters 83 und
damit auch der Farbauftragswalze 09 relativ zu dem Rahmenhalter 82 möglich
ist. Wird das Druckmittel in der Druckkammer 93 abgestellt,
führt die Kraft der Federelemente 91 dazu, dass
die Lamellenpakete 84; 85 wieder miteinander in
Eingriff stehen, so dass der Walzenhalter 83 relativ zu
dem Rahmenhalter 82 fixiert ist.
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Der
oder die Aktoren 81 gemäß 3 sind durch
die Steuer- oder Regelvorrichtung 70 gemäß 2 ansteuerbar.
Dies bedeutet, dass mittels der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 die
Position der wenigstens einen Farbauftragswalze 09 relativ
zur Rasterwalze 10 veränderbar ist und somit auch
die Anpresskraft, mit der die wenigstens eine Farbauftragswalze 09 auf
die Rasterwalze 10 einwirkt.
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In
dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 wird
die Temperatur der Mantelfläche der Rasterwalze 10 nicht
konstant gehalten, sondern weist für verschiedene Produktionsgeschwindigkeiten
V unterschiedliche Sollwerte auf. Die Temperatur der Mantelfläche
der Rasterwalze 10 wird mittels der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 derart
gesteuert oder eingeregelt, dass die Zügigkeit der Druckfarbe
bei jeder gewünschten Produktionsgeschwindigkeit V in einem vorgebbaren
Fenster liegt.
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Aufgrund
einer systematischen Zuordnung kann vorgesehen sein, dass für
eine bestimmte aktuell eingestellte oder angestrebte Produktionsgeschwindigkeit
V ein bestimmter Sollwert für die Temperatur der Rasterwalze 10 vorgesehen
ist. Diese Temperatur kann nun über Verstellung der Anpresskraft
erreicht werden, mit dem die wenigstens eine Farbauftragswalze 09 mit
ihrer Mantelfläche auf die Mantelfläche der Rasterwalze 10 einwirkt.
Je höher die Anpresskraft, desto größer
ist die Aufheizung der Mantelfläche der Rasterwalze 10.
Die Verstellung der Anpresskraft der wenigstens einen Farbauftragswalze 09 erfolgt
wie oben ausgeführt beispielsweise mittels des in 3 dargestellten
automatischen Walzenschlosses 80.
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Dabei
ist es grundsätzlich denkbar, dass in einer einfachen Ausführung
die Anpresskraft der wenigstens einen Farbauftragswalze 09 auf
einen festen überhöhten Wert gestellt und anschließend
wieder auf ihren Normalwert zurückgestellt wird. Da sich in
dieser Ausführung allein zunächst kein vorhersagbarer
Aufheizgradient ergäbe, wie er für das Farbkurven
und Drehzahlmanagement der Druckmaschine erforderlich ist, muss
der Aufheiz-Temperatur-Sollwertverlauf in seiner Steilheit dahingehend
begrenzt werden, dass der Gradient mit der genannten konstanten
Anpressung der wenigstens einen Farbauftragswalze 09 zumindest
erreicht werden kann.
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Die überschüssige,
durch ein solches offen gesteuertes Verfahren undefinierte Heizleistung
kann dann mittels der Steuer- oder Regelvorrichtung 70 dadurch
kompensiert werden, dass durch die Temperiereinrichtung 20 der
Rasterwalze 10 ein Kühlmittel, beispielsweise
Kühlwasser geführt wird, und zwar derart, dass
eine definierte Aufheizsteilheit für die Oberfläche
der Rasterwalze 10 erhalten wird. Unter dieser Voraussetzung
ist dann ein temperaturmodellbasiertes Hochlaufverfahren einsetzbar,
das benötigt wird, um ein Farbkurven- und Drehzahlmanagement der
Druckmaschine ohne beliebigen vorhersagbar einstellbaren, also frei
regelbaren Temperaturverlauf zu realisieren. Bei dem Verfahren bestimmt
sich der tatsächlich verwendete Hochlaufdrehzahl-Sollwertverlauf
stets nach der berechneten Temperierdynamik aufgrund von bekannten
Streckenparametern. Diese Parameter sind durch die Vorsteuermodel-Abgleicharbeiten
aus der normalen Inbetriebnahme sowieso bekannt. Daher benötigt
das temperaturmodellbasierte Hochlaufverfahren keine zusätzlichen
eigenen Inbetriebnahmeparameter. Zu den bekannten, sowieso vorhandenen
Parametern gehören auch alle eingeführten, dynamischen
Begrenzungen (Anstiegsbegrenzungen).
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In
diesem Fall wäre die hier definierte, auf jeden Fall erreichbare
und durch die Steuer- oder Regelvorrichtung 70 eingehaltene
Aufheizsteilheit dominant und zusammen mit der Farbkurvendrehzahl
bestimmend.
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Wie
dies weiter aus 2 hervorgeht, kann unabhängig
oder in Kopplung mit der Temperierung der Rasterwalze 10 über
die Anpresskraft und die die Temperiereinrichtung 21 eine
Temperierung des Formzylinders 06 erreicht werden. Dies
erfolgt ebenfalls durch die genannte Steuer- oder Regelvorrichtung 70.
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Die
Temperatur der Rasterwalze 10, die mittels des Temperatursensors 40 erfasst
wird, kann durch die Steuer- oder Regelvorrichtung 70 gesteuert oder
auch geregelt werden. Möglich wäre es somit, als
Regelgröße die Temperatur der Rasterwalze 10 oder
ein für diese Temperatur charakteristischen Wert heranzuziehen.
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Alternativ
oder zusätzlich dazu ist es möglich, als zu steuernder
Größe oder als Regelgröße die Farbdichte
D1 heranzuziehen, die von dem Bildsensor 50 bzw. der CCD-Kamera 50 erfasst
wird. Durch Vergleich dieses Wertes der Farbdichte D1 mit einem in
diesem Druck für die Farbdichte D2 vorgesehenen Sollwert,
die beide der Auswerteeinheit 60 bzw. Rechenanlage 60 zugeführt
werden, kann vorgesehen sein, dass die Temperatur der Rasterwalze 10 variiert und
nachgeführt wird, bis eine ausreichende Übereinstimmung
zwischen der Ist-Farbdichte D1 und der Soll-Farbdichte D2 erreicht
ist.
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Denkbar
ist es somit, als Regelgröße die Farbdichte D1;
D2 heranzuziehen, d. h. die gemessene Farbdichte D1 über
Variation der Temperatur auf den Sollwert der Farbdichte D2 einzuregeln.
Wird in der Auswerteeinheit 60 bzw. Rechenanlage 60 eine Regelabweichung
festgestellt, veranlasst die Steuer- oder Regelvorrichtung 70 eine
entsprechende Nachstellung der Temperatur der Rasterwalze 10 und/oder des
Formzylinders 06, wobei die Temperatureinstellung der Rasterwalze 10 wie
oben ausgeführt ausschließlich oder auch durch
Variation der Anpresskraft eingestellt werden kann, mit der die
Farbauftragswalze(n) 09 auf die Mantelfläche der
Rasterwalze 10 einwirken.
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Die
oben genannten Zusammenhänge zwischen einer ermittelten
Farbdichteabweichung (D1–D2) und einer Temperaturänderung
und/oder zwischen der Temperatur der Mantelfläche zumindest
eines der im Druckprozess beteiligten Rotationskörper 06; 09; 10 und
der Produktionsgeschwindigkeit V der Druckmaschine können
für verschiedene Druckfarben und/oder Arten von Papierbahnen
B hinterlegt sein. Während des Druckbetriebes wird dann
der für die jeweilige Druckfarbe und/oder die betreffende
Materialbahn B spezifische Zusammenhang verwendet.
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In
einer vorteilhaften und kostengünstigen Ausgestaltung einer
Druckmaschine kann vorgesehen sein, dass bei den Temperiereinrichtungen 20 für die
wenigstens eine Rasterwalze 10 auf eine Umschaltventilblock-Ausstattung
und Verrohrungs-Installation für Heizwasser bzw. ein Heizfluid
verzichtet wird und nur noch eine feste Installation für
die vorzugsweise dosierte Einspritzung eines Kühlmediums,
vorzugsweise vom Kühlwasser vorhanden ist, da das Aufheizen
ausschließlich oder zumindest auch über die Walkarbeit
bzw. die Walzenschlossansteuerung und das temperaturmodellbasierte
Hochlaufverfahren erfolgt. Das Aufheizen der Oberfläche der
Rasterwalze 10 geschieht dann direkt von der Walzenoberfläche
aus, und zwar durch eine oder mehrere verstärkt angepresste
Farbauftragswalzen(n) 09 mit den Walzenschlössern 80 als
Stellglieder. Das zirkulierende Temperiermedien wird dann von der
Oberfläche der Rasterwalze 10 thermisch mitgeschleppt,
während in der Kühlphase das Temperiermedium,
das in diesem Fall nur als Kühlmedium dient, umgekehrt
die Oberfläche mitschleppt, d. h. von der Oberfläche
Wärme abführt.
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Wie
oben ausgeführt, kann die Anpresskraft auf einen vorbestimmten,
gegebenenfalls mit einem Temperaturwert korrelierten Wert eingestellt
werden. Alternativ und vorzugsweise kann jedoch vorgesehen sein,
dass die Anpresskraft als Bestandteil eines Regelalgorithmus eingesetzt
wird, wobei als Regelgröße beispielsweise die
Temperatur der Rasterwalze 10 oder die Farbdichte D1; D2
der bedruckten Papierbahn B herangezogen werden kann.
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- 01
- Druckwerk
- 02
- Farbwerk
- 03
- Zylinder,
Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder
- 04
- Zylinder, Übertragungszylinder
- 05
- Aufzug,
Gummituch
- 06
- Rotationskörper,
Zylinder, Formzylinder, Walze
- 07
- Druckform
- 08
- Druckstelle
- 09
- Rotationskörper,
Walze, Farbauftragswalze
- 10
- Rotationskörper,
Walze, Rasterwalze
- 11
- Farbversorgung
- 12
- Zapfen
- 13–19
-
- 20
- Temperiereinrichtung
- 21
- Temperiereinrichtung
- 22–29
-
- 30
- Reservoir,
Farbkasten
- 31–39
-
- 40
- Sensor,
Temperatursensor
- 41–49
-
- 50
- Sensor,
Bildsensor, CCD-Kamera
- 51–59
-
- 60
- Auswerteeinheit,
Rechenanlage
- 61–69
-
- 70
- Steuer-
oder Regelvorrichtung
- 71–79
-
- 80
- Walzenschloss
- 81
- Aktor
- 82
- Rahmenhalter
- 83
- Walzenhalter
- 84
- Lamellenpaket
- 85
- Lamellenpaket
- 86
- Stempel
- 87
- Stempelkopf
- 88
- Dichtelement
- 89
- Walzenaufnahme
- 90
- Gestellwand
- 91
- Federelement
- 92
- Kanal
- 93
- Druckkammer
- 94
- Druckplatte
- B
- Bahn,
Papierbahn
- V
- Produktionsgeschwindigkeit
- D1
- Farbdichte
- D2
- Farbdichte
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2004/054805
A1 [0002]
- - WO 2005/115758 A1 [0003]
- - WO 2005/072965 A1 [0004]
- - WO 2006/061432 A1 [0005]