-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung für ein Fenster,
insbesondere für ein
Senkklappfenster oder Klappfenster, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
-
Unter
einem Senkklappfenster wird im Wesentlichen ein Fenster verstanden,
das sich nicht nach innen in den Raum, sondern nach außen öffnet. Der
Fensterflügel
senkt sich leicht beim Öffnen
und kann dann nach außen
geklappt werden. Unter einem Klappfenster, oder auch Klappflügelfenster,
werden, im Gegensatz zu Kippflügelfenster,
an der oberen Seite mit zwei Drehpunkten angeschlagen. Die Flügel des
Fensters öffnen
daher unten nach außen oder
nach innen.
-
Eine
gattungsgemäße Verriegelungseinrichtung
umfasst im Wesentlichen eine Konsole und ein Flügelverschlussteil, wobei die
Konsole einen Konsolengrundkörper
und einen Verschlussbolzen aufweist, wobei der Verschlussbolzen
in einer Verschlussbolzenaufnahme des Konsolengrundkörpers aufgenommen
ist. Die Konsole ist vorzugsweise am Blendrahmen befestigt, während das
Flügelverschlussteil
am Flügelrahmen
angebracht ist. Denkbar ist selbstverständlich auch eine Anordnung
vice versa.
-
Eine
derartige Verriegelungseinrichtung kommt vorzugsweise zum Einsatz
bei Fensterflügelbreiten,
die eine zusätzliche,
mechanische Zuhaltung, insbesondere am oberen, horizontalen Rand des
Fensters, benötigen,
um den erforderlichen Dichtschluss des Fensters zu gewährleisten.
Die Notwendigkeit und Anzahl ergibt sich aus den Anwendungsbereichen
für diesen
Fenstertyp des jeweiligen Fenstersystemherstellers.
-
Im
verschlossenen Zustand des Fensters, d. h. wenn sich der Fensterflügel in einer
geschlossenen Position befindet, steht das Flügelverschlussteil mit der Konsole
in Eingriff, d. h. ein Teil des Flügelverschlussteils hintergreift
den Verschlussbolzen. Wird das Fenster geöffnet, stehen Flügelverschlussteil und
Konsole nicht länger
im Eingriff.
-
Es
ist anzumerken, dass es sich bei der gattungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
um eine sogenannte passive Verriegelung handelt. Die Verriegelungseinrichtung
wird nicht über
eine Schub- bzw. Treibstange
und den übertragenen
Hub eines Fenstergriffes betätigt,
daher ist die Verriegelungseinrichtung gewissermaßen als
passiv zu bezeichnen. Es erfolgt demnach keine gezielte Betätigung der
Verriegelungseinrichtung durch den Fensterbediener.
-
Zwischen
Fensterblendrahmen und Fensterflügel
müssen
Scharniere bzw. Senkklappscheren vorgesehen sein, die eine geeignete
Verbindung zwischen Fensterblendrahmen und Fensterflügel herstellen.
-
Je
nach Ausgestaltung der Scharniere bzw. Senkklappscheren, verändert sich
die von dem Fensterflügel
beschriebene Bahn beim Öffnen
bzw. Schließen
des Fensterflügels.
Die Veränderung
der Ausgestaltung des Scharniers bzw. der Senkklappschere kann bereits
dadurch bedingt sein, dass Scharniere bzw. der Senkklappscheren
von unterschiedlichen Herstellern verbaut werden.
-
Als
nachteilig erweist sich in diesem Zusammenhang jedoch, dass die
Verriegelungseinrichtungen sehr exakt auf die Scharniere bzw. die
Senkklappscheren abgestimmt sein müssen. Sofern sich die Bahn
des Fensterflügels ändert, beispielsweise weil
in einer Fensterserie ein anderer Typ von Scharnier oder Senkklappschere
verbaut worden ist, kann der Fall auftreten, dass die Verriegelungseinrichtung nicht
mehr ordnungsgemäß funktioniert,
beispielsweise weil der Abstand zwischen Flügelverschlussteil und Konsole
z. B. durch Bautoleranzen nicht mehr der ursprünglich angedachten Vorgabe
entspricht. Ist der Abstand bei geschlossenem Fensterflügel beispielsweise
zu groß,
liegen Verschlussteil und Verschlussbolzen nicht form- bzw. kraftschlüssig aneinander,
so dass die Verriegelungswirkung nicht gegeben ist. Ist der Abstand
zu klein, lässt
sich der Fensterflügel
nicht schließen,
da das Flügelverschlussteil
bei der Schließbewegung
an den Verschlussbolzen anstoßen
wird. Die Verriegelungseinrichtung kann in diesem Fall sogar verhindern,
dass der Fensterflügel
in den Blendrahmen eingeschwenkt wird. Bei zu starker Krafteinwirkung
auf den Fensterflügel
kann die Verriegelungseinrichtung auch zerstört werden.
-
Hier
setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe,
eine Verriegelungseinrichtung vorzuschlagen, die unempfindlich gegenüber Lageverschiebungen
des Fensterflügels
gegenüber
dem Blendrahmen ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Verriegelungseinrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, dass die Verschlussbolzenaufnahme zur federnden Aufnahme
des Verschlussbolzens eingerichtet ist, kann der Verschlussbolzen
eine Ausgleichbewegung ausführen.
Hierdurch kann die Funktonalität
der Verrieglungseinrichtung über
einen großen
Toleranzbereich sichergestellt werden, indem der Verschlussbolzen
dem Flügelverschlussteil
beim Verschließen ausweicht,
jedoch sichergestellt ist, dass der Verschlussbolzen mit der notwendigen
Kraft auf das Flügelverschlussteil
drückt,
so dass eine zusätzliche, mechanische
Zuhaltung des Fensters gewährleistet sein
kann.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Verriegelungseinrichtung
ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.
-
Insbesondere
dadurch, dass die Verschlussbolzenaufnahme als Langloch in je einem
Schenkel des U-förmigen
Konsolengrundkörpers
ausgestaltet ist, wobei jeweils eine Schraubenfeder in jedem Langloch
vorgesehen ist, wobei die Schraubenfeder den Verschlussbolzen in
Richtung eines Langlochendes drückt,
ermöglicht
einen einfachen und effektiven Aufbau der Konsole.
-
Als
Flügelverschlussteil
eignet sich vorzugsweise ein L-förmiger
Körper,
der vorzugsweise einen geeigneten Ausleger zur Kontaktaufnahme mit
dem Verschlussbolzen aufweist. Der Ausleger kann den Verschlussbolzen
in einem verschlossenen Zustand des Fensters entsprechend hintergreifen.
Der Verschlussbolzen wirkt auf den Ausleger bzw. das Flügelverschlussteil
ein, so dass eine mechanische Zuhaltung des Fensters gewährleistet
sein kann Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin liegen, dass
der Ausleger einen als Rampe ausgestalteten Abschnitt aufweist.
Durch eine als Rampe ausgebildete Spitze des Auslegers kann die
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
für einen
besonders großen
Toleranzbereich eingesetzt werden. Die Rampe stellt stets sicher,
dass der Ausleger in einem Bereich des Verschlussbolzens bei einer
Schließbewegung
des Fensterflügels
auftrifft, der bei einer weiteren Schließbewegung sicherstellt, dass
der Verschlussbolzen gegen die Federkraft verschoben werden kann.
Es ist daher ausgeschlossen, dass der Ausleger derart auf den Verschlussbolzen
trifft, dass die Schließbewegung
des Fensterflügels
blockiert wird.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
-
1 eine
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
in einer perspektivischen Ansicht;
-
2 eine
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
in einer Draufsicht;
-
3 eine
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
in einer Seitenansicht;
-
4 eine
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
in einer Schnittansicht;
-
5 ein
Ausschnitt aus einem Senkklappfenster oder Klappfenster in einer
geöffneten
Position, umfassend einen Fensterflügel und ein Fensterblendrahmen,
wobei eine erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
zwischen dem Fensterflügel
und dem Fensterblendrahmen angebracht ist;
-
6 ein
Ausschnitt aus einem Senkklappfenster oder Klappfenster in einer
geschlossenen Position, umfassend einen Fensterflügel und
ein Fensterblendrahmen, wobei eine erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
zwischen dem Fensterflügel und
dem Fensterblendrahmen angebracht ist.
-
7 eine
Ansicht eines Klapp- oder Senkklappfensters in schematischer Ansicht
mit üblicher Position
der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung.
-
- 1
- Konsole
- 2
- Flügelverschlussteil
- 3
- Fenster,
insbesondere Senkklappfenster oder Klappfenster
- 11
- Konsolengrundkörper
- 12
- Verschlussbolzen
- 13
- Fensterprofilanschluss
(Konsole)
- 14
- Langloch
- 15
- Feder
- 21
- Fensterprofilanschluss
(Flügelverschlussteil)
- 22
- Ausleger
- 23
- Rampe
- 31
- Fensterblendrahmen
(Fensterblendrahmenprofil)
- 32
- Fensterflügel (Fensterflügelprofil)
- 33
- Nut
-
Zunächst wird
auf 1 Bezug genommen.
-
Eine
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
für Fenster 3,
insbesondere für
ein Senkklappfenster oder Klappfenster, umfasst im Wesentlichen
eine Konsole 1 und ein Flügelverschlussteil 2.
-
Die
Konsole 1 umfasst im Wesentlichen einen Konsolengrundkörper 11 und
einen Verschlussbolzen 12.
-
Der
Konsolengrundkörper 11 weist
eine Verschlussbolzenaufnahme und einen Fensterprofilanschluss 13 auf.
Die Konsole 1 ist im Wesentlichen U-förmig ausgestaltet, wobei der
Fensterprofilanschluss 13 von der Grundseite des U-förmigen Konsolengrundkörpers 11 gebildet
wird. Die Verschlussbolzenaufnahme ist in den Schenkeln des U-förmigen Konsolengrundkörpers 11 vorgesehen
und umfasst je ein Langloch 14 und je eine Schraubenfeder 15 in
jedem Schenkel des U-förmigen
Konsolengrundkörpers 11.
-
Bei
dem Verschlussbolzen 12 handelt es sich im Wesentlichen
um einen länglichen,
im Querschnitt vorzugsweise runden, Metallstab.
-
Das
Flügelverschlussteil 2 weist
einen Fensterprofilanschluss 21 sowie einen Ausleger 22 auf. Das
Flügelverschlussteil 2 weist
einen im Wesentlichen L-förmigen
Querschnitt auf, wobei einer der Schenkel mit dem Fensterprofilanschluss 21 ausgestattet
ist und der andere Schenkel den Ausleger 22 bildet. Der
Ausleger 22 weist ferner einen Abschnitt auf, der als Rampe 23 ausgebildet
ist. Die Rampe 23 ist vorzugsweise kopfseitig des Auslegers 22 vorgesehen.
-
Weitere
Merkmale der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
ergeben sich aus einer funktionalen Beschreibung und in Zusammenschau mit
einem Fenster 3, insbesondere einem Senkklappfenster oder
Klappfenster.
-
Ein
Fenster 3, insbesondere Senkklappfenster bzw. Klappfenster,
umfasst im Wesentlichen einen Fensterblendrahmen 31 und
einen Fensterflügel 32. Der
Fensterflügel 32 ist
senk-klappbar bzw. klappbar in dem Fensterblendrahmen 31 aufgenommen.
Bei einem Senkklappfenster sind Senkklappscheren zwischen dem Fensterblendrahmen 31 und
dem Fensterflügel 32 vorgesehen.
Bei einem Klappfenster sind entsprechend einfache Scharniere zwischen
Fensterblendrahmen 31 und dem Fensterflügel 32 angebracht.
-
Die
erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
umfasst, wie bereits oben beschrieben, ein Flügelverschlussteil 2,
welches unverlierbar, beispielsweise in einer Nut 33, im
Fensterflügelprofil
dauerhaft befestigt ist. Der Fensterprofilanschluss 21 des
Flügelverschlussteils 2 ist
entsprechend als Profil ausgestaltet, welches in die Nut 33 eingebracht,
vorzugsweise eingeschoben werden kann.
-
Das
Flügelverschlussteil 2,
insbesondere der Ausleger 22, ist von der Formgebung her
auf die Öffnungs-
und Verschlusskinematik einer Senkklappschere angepasst. Insbesondere
ist das Flügelverschlussteil 2 durch
die Ausformungen der Rampe 23 auf die Öffnungs- und Verschlusskinematik
einer Senkklappschere angepasst.
-
Weiterhin
besteht die Verriegelungseinrichtung aus der, ebenfalls bereits
oben erwähnten,
fensterblendrahmenseitigen Konsole 1, die unverlierbar, beispielsweise
in einer in den Abbildungen nicht dargestellten Nut im Fensterblendrahmen 31,
dauerhaft befestigt ist. Der Fensterprofilanschluss 13 der
Konsole 1 ist entsprechend als Profil ausgestaltet, welches
in die Nut eingebracht, vorzugsweise eingeschoben werden kann. In
der Abbildung wird eine an das Profil angepasste und mit diesem
verschraubte Konsole dargestellt.
-
Die
Konsole 1 umfasst die Verschlussbolzenaufnahme für den Verschlussbolzen 12,
der wiederum federnd gelagert ist.
-
Das
Flügelverschlussteil 2 kann
vor der eigentlichen Verschlussstellung des Fensters 3 auf
den Verschlussbolzen 12 auftreffen. Der Verschlussbolzen 12 kann
durch die entstehenden Kräfte
zurückgedrückt werden,
um den Weg für
das Flügelverschlussteil 2 freizugeben.
Der Verschlussbolzen 12 geht nach dem Ausweichvorgang und
Passieren des Flügelverschlussteils 2 durch
die Federwirkung wieder in seine Ausgangsposition zurück.
-
Die
Schließkinematik
des Fensterflügels 32 kann,
beispielsweise durch den Einsatz verschiedener Senkklappscheren,
unterschiedlich ausgestaltet sein, d. h. die von dem Fensterflügel 32,
gegenüber dem
Fensterblendrahmen 31, zurückgelegte Bahn ist von der
Ausgestaltung der Senkklappscheren abhängig. Die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung ist
an unterschiedliche Schließkinematiken
angepasst, da der Verschlussbolzen 12 federnd in der Konsole 1 aufgenommen
ist. Entsprechend kann der Verschlussbolzen 12 eine Ausweichbewegung
beim Schließen
bzw. Öffnen
des Fensterflügels 32 vollziehen,
aber dennoch gewährleisten,
dass in einem geschlossenen Zustand des Fensterflügels 32 eine
Verriegelung zwischen Fensterflügel 32 und
dem Fensterblendrahmen 31 durch das Hintergreifen des Flügelverschlussteils 2,
insbesondere des Auslegers 22, hinter den Verschlussbolzen 12 sichergestellt
ist. Durch die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
können
beispielsweise unterschiedliche Senkklappscheren, insbesondere unterschiedlicher
Hersteller, Ausführungen
und Größen, in
einem Fenster 3 oder einer Baureihe von Fenstern eingesetzt
werden. Ferner können
mit der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
auch Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden.
-
Ebenfalls
durch die besondere, auf die Kinematik der Senkklappschere angepasste
Formgebung des Flügelverschlussteils 2 haben
Verschlussbolzen 12 und Flügelverschlussteil 2 bei
korrekter Positionierung im geschlossenen Zustand des Fensters 3 formschlüssigen Kontakt,
so dass bei auftretenden Soglasten am Fenster 3 die Zuhaltung
des Fensters 3 an dieser Stelle gleichwertig zu herkömmlichen Verschlusspunkten
eines Fensters 3 und somit die Dichtigkeit des gesamten
Flügels 32 gewährleistet ist.
Dies wird insbesondere auch durch die Auswahl geeigneter Materialien
wie z. B. Aluminium sichergestellt. Durch Befestigungs-Langlöcher entweder
im Flügelverschlussteil 2 oder
der fensterblendrahmenseitigen Konsole 1 kann der Hersteller
des Fensters 3 auftretende Toleranzen oder Platzverhältnisse
bedingt durch die Senkklappscheren je nach Erfordernis zusätzlich ausgleichen
durch eine Verstellung der Komponenten zueinander, um die korrekte
Ausgangs- und Verschlussposition ergänzend sicherzustellen
-
Es
ergibt sich eine formschlüssige,
passive und variable Verriegelungseinrichtung, vorzugsweise für Senkklapp-Fensterflügel im oberen,
horizontalen Bereich des Fensterflügels 32 und des Fenster-Blendrahmens 31.
Die Verriegelungseinrichtung ist vorzugsweise je nach Erfordernis
vor Auslieferung des Fensterelementes durch den Fensterhersteller funktionsfähig in ihrer
Ausgangsposition zu installieren. Da die Verriegelungseinrichtung
aufgrund der Konstruktion unabhängig
von und mit einer Vielzahl von Senkklappscheren unterschiedlichster
Hersteller, Ausführungen
und Größen funktioniert,
kann sie als variabel bezeichnet werden.