DE102008063207A1 - Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung mit Sprachsynthese und Hörvorrichtung - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung mit Sprachsynthese und Hörvorrichtung Download PDF

Info

Publication number
DE102008063207A1
DE102008063207A1 DE102008063207A DE102008063207A DE102008063207A1 DE 102008063207 A1 DE102008063207 A1 DE 102008063207A1 DE 102008063207 A DE102008063207 A DE 102008063207A DE 102008063207 A DE102008063207 A DE 102008063207A DE 102008063207 A1 DE102008063207 A1 DE 102008063207A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
signal
speech
analysis data
input signal
hearing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE102008063207A
Other languages
English (en)
Inventor
Roland Barthel
Stefan Dr. Petrausch
Wolfgang Sörgel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sivantos Pte Ltd
Original Assignee
Siemens Medical Instruments Pte Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens Medical Instruments Pte Ltd filed Critical Siemens Medical Instruments Pte Ltd
Priority to DE102008063207A priority Critical patent/DE102008063207A1/de
Publication of DE102008063207A1 publication Critical patent/DE102008063207A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/50Customised settings for obtaining desired overall acoustical characteristics
    • H04R25/505Customised settings for obtaining desired overall acoustical characteristics using digital signal processing
    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R2225/00Details of deaf aids covered by H04R25/00, not provided for in any of its subgroups
    • H04R2225/43Signal processing in hearing aids to enhance the speech intelligibility

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Neurosurgery (AREA)
  • Otolaryngology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Headphones And Earphones (AREA)

Abstract

Die Sprachverständlichkeit bei Hörvorrichtungen und insbesondere bei Hörgeräten soll verbessert werden. Dazu wird ein Verfahren zum Betreiben einer am Kopf tragbaren Hörvorrichtung vorgeschlagen, gemäß dem ein Eingangssignal zu einem Ausgangssignal verarbeitet wird. Zunächst wird das Eingangssignal durch einen Spracherkennungsalgorithmus (11 bis 18) analysiert. Die resultierenden Analysedaten des Eingangssignals werden gespeichert (20). Anschließend wird ein Sprachsignal auf der Basis der Analysedaten synthetisiert (22) und entsprechend ausgegeben. Hierdurch besteht die Möglichkeit, bei Bedarf ein entstörtes Sprachsingal wiederzugeben. Durch die Speicherung von ausschließlich Sprachelementen kann in vorteilhafter Weise Speicherplatz eingespart werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer am Kopf tragbaren Hörvorrichtung, bei dem ein Eingangssignal in ein Ausgangssignal verarbeitet wird. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Hörvorrichtung, die am Kopf tragbar ist, mit einer Signalverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal, einer Speichereinrichtung und einer Wiedergabeeinrichtung zur Wiedergabe des Ausgangssignals. Unter dem Begriff „Hörvorrichtung” wird hier jedes am Kopf oder am Ohr bzw. im Ohr tragbare, schallausgebende Gerät verstanden, insbesondere ein Hörgerät, ein Headset, Kopfhörer und dergleichen.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (Ido), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Kno chenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und ver stärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
  • Hörgeräte unterstützen ihre Träger in allen akustischen Bereichen des täglichen Lebens. Insbesondere dienen sie aber der Kommunikation und der Interaktion mit den Mitmenschen, also zum Verstehen von gesprochener Sprache. Dabei können sie aber nicht garantieren, dass auch jedes Wort verstanden wird. Schwierig ist das Sprachverstehen insbesondere bei sehr starken Hörverlusten mit Defiziten gerade in den hohen Frequenzen. Die Ursache kann aber auch der Sprecher selbst sein, der beispielsweise durch Alter oder Krankheit nicht mehr deutlich artikulieren kann oder der einfach zu schnell redet. Verwechslungsgefahr besteht dabei insbesondere bei Zahlenfolgen, wie Telefonnummern, oder auch bei Adressen und Namen. In beiden Fällen kann es dem Hörgeräteträger peinlich und unangenehm sein, wenn er den Sprecher bitten muss, das Gesagte noch einmal und deutlicher zu wiederholen. Oft ist eine Wiederholung aber auch gar nicht möglich, beispielsweise bei automatischen Ansagen.
  • Bislang werden solche Probleme meist ignoriert. Es wird angenommen, dass die Anpassung des Hörgeräts ausreichend ist, und im Zweifelsfall muss der Hörgeräteträger darum bitten, das Gesprochene zu wiederholen und dies eventuell auch deutlicher zu machen.
  • Darüber hinaus ist aus der Druckschrift EP 1 841 284 A1 bekannt, bei einem Hörgerät eine Schallausgabe auf Knopfdruck zu wiederholen. Die dort vorgestellte Lösung hilft aber nicht bei undeutlicher Sprache und bei starken Störgeräuschen und benötigt überdies sehr viel Speicherplatz im Hörgerät, da das Audiosignal der letzten Sekunden immer auf Vorrat gespeichert werden muss, auch wenn dies in audio-codierter Form z. B. im MP3-Format erfolgt.
  • Weiterhin ist aus der Druckschrift DE 197 21 982 A1 ein Kommunikationssystem für Benutzer tragbarer Hörhilfen bekannt. Durch die Kombination einer Hörhilfe mit einem Übersetzungssystem können dem Hörhilfeträger fremdsprachige Sprachsignale in Simultanübersetzung in einer wählbaren Zielsprache angeboten werden.
  • Ferner offenbart die Druckschrift 44 19 901 A1 ein Hörhilfegerät, bei dem die Bedienung, Steuerung oder Programmwahl erleichtert bzw. manuelle Eingriffe und Betätigungsmittel überflüssig gemacht werden. Dies erfolgt durch Bedienung oder Steuerung eines die Übertragungscharakteristik des Verstärkers beeinflussenden Teils mittels Erkennen und Auswerten eines vom Hörgerätebenutzer gesprochenen Codeworts.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Sprachverständlichkeit bei einer Hörvorrichtung zu verbessern.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer am Kopf tragbaren Hörvorrichtung durch Ausführen folgender Schritte in der Hörvorrichtung:
    • – Verarbeiten des Eingangssignals zu einem Ausgangssignal,
    • – Analysieren des Eingangssignals durch einen Spracherkennungsalgorithmus,
    • – Speichern von Analysedaten des Eingangssignals,
    • – Synthetisieren eines Sprachsignals auf der Basis der Analysedaten und
    • – Wiedergeben des Sprachsignals.
  • Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereitgestellt eine Hörvorrichtung, die am Kopf tragbar ist, mit
    • – einer Signalverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal,
    • – einer Speichereinrichtung und
    • – einer Wiedergabeeinrichtung zur Wiedergabe des Ausgangssignals, wobei
    • – mit der Signalverarbeitungseinrichtung das Eingangssignal durch einen Spracherkennungsalgorithmus analysierbar ist,
    • – durch die Speichereinrichtung Analysedaten des Eingangssignals speicherbar sind,
    • – mit der Signalverarbeitungseinrichtung ein Sprachsignal auf der Basis der Analysedaten synthetisierbar ist, und
    • – mit der Wiedergabeeinrichtung das synthetisierte Sprachsignal wiedergebbar ist.
  • In vorteilhafter Weise wird dem Nutzer der Hörvorrichtung die Möglichkeit gegeben, ein gegebenenfalls entstörtes Sprachsignal zu wiederholen. Dabei kann die Speicherung auf Analysedaten reduziert werden, so dass insgesamt weniger Speicherplatz für die Wiederholung des Sprachsignals zur Verfügung gestellt werden muss.
  • Vorzugsweise wird das Eingangssignal kontinuierlich analysiert. Dadurch erhält der Nutzer der Hörvorrichtung fortlaufend die Möglichkeit, ein bereits gehörtes Sprachsignal nochmals zu wiederholen.
  • Die Analysedaten können ein Sprachsignal mit reduzierten oder eliminierten Nebengeräuschen darstellen. Durch die Wiedergabe des reinen Sprachsignals wird dem Nutzer der Hörvorrichtung das Sprachverstehen weiter erleichtert.
  • Weiterhin können die Analysedaten ganz oder teilweise aus Phonemen bestehen. Werden nur die Phoneme gespeichert, so lässt sich der Speicheraufwand deutlich reduzieren.
  • In einer speziellen Ausführungsform kann die Synthetisierung und Wiedergabe auf manuelle Betätigung einer Eingabeeinheit der Hörvorrichtung oder auf Zuruf erfolgen. Damit kann der Nutzer der Hörvorrichtung auf sehr einfache Weise eine Wiederholung eines Sprachsignals erreichen.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Wiedergeben des Sprachsignals verlangsamt erfolgen. Dies ist für viele Nutzer von Hörvorrichtungen ein wirksames Hilfsmittel zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit.
  • Außerdem kann das Wiedergeben des Sprachsignals mit veränderter Artikulation, verändertem Frequenzgang und/oder veränderter Stimmlage erfolgen. Dies lässt sich gegebenenfalls individuell für den Nutzer der Hörvorrichtung einstellen, um die Sprachverständlichkeit spezifisch zu fördern.
  • Während des Wiedergebens kann ein aktuelles Eingangssignal ausgeblendet oder gedämpft sein. Dadurch wird einerseits das interessierende Sprachsignal hervorgehoben und andererseits, wenn das aktuelle Eingangssignal nur gedämpft ist, die Gefahr reduziert, dass wichtige akustische Information einer aktuellen Situation verloren geht.
  • Vorteilhafterweise erfolgt das Speichern der Analysedaten für einen vorgegebenen Zeitraum. Dadurch muss nur ein begrenzter Speicherplatz zur Verfügung gestellt werden.
  • Ferner kann der Spracherkennungsalgorithmus hinsichtlich Zahlenerkennung optimiert sein. Damit kann das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere bei der Mitteilung von Telefonnummern Vorteile bringen.
  • Die vorliegende Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 eine Prinzipskizze zum Aufbau eines Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik und
  • 2 ein Blockschaltdiagramm eines Teils der Signalverarbeitung eines erfindungsgemäßen Hörgeräts.
  • Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • Zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit wird nicht wie in dem eingangs erwähnten Dokument EP 1 841 284 A1 nur ein Mikrofonsignal einfach gespeichert und bei Bedarf wiedergegeben. Bei dem nachfolgend näher geschilderten Beispiel wird vielmehr das Mikrofonsignal kontinuierlich mit Methoden der Spracherkennung analysiert und verarbeitet, um entweder die gesprochene Sprache oder zumindest deren Phoneme aus dem Audiosignal zu extrahieren. Daraufhin wird nur die Sprache (oder andere Merkmale aus den Vorstufen der Spracherkennung) gespeichert, was im Gegensatz zu einer direkten Speicherung des Audiosignals schon an sich einen deutlichen Vorteil bezüglich des benötigten Speicherplatzes bedeutet. Auf Knopfdruck oder Zuruf (also üblicherweise gesteuert durch den Hörgeräteträger) kann die erkannte Sprache dann durch einen Sprachsynthesizer gegebenenfalls verlangsamt und/oder mit an den Hörgeräteträger angepasster Artikulation, Frequenzgang oder Stimmlage deutlich wiederholt werden, wodurch ein Verstehen erheblich erleichtert wird. Während dieser Wiederholung kann überdies das aktuelle Umgebungsgeräusch ausgeblendet oder gedämpft werden, was das Verstehen nochmals deutlich erleichtert.
  • Das vorliegende Beispiel bezieht sich auf ein Hörgerät. Es erfolgt also in vorteilhafter Weise parallel zur üblichen Signalverarbeitung im Hörgerät eine Spracherkennung, Speicherung und schließlich auch eine Sprachsynthese.
  • Anstelle der bislang bekannten Speicherung des gesamten Audiodatenstroms werden also erfindungsgemäß nur die detektierte Sprache bzw. Merkmale der Sprache, die zur Spracherkennung genutzt werden, gespeichert. Dies führt zu einer deutlichen Speicherplatzersparnis. Außerdem kann durch die Spracherkennung eine inhaltliche Erkennung erfolgen, welche auch anderweitig genutzt werden kann. So kann beispielsweise mit der Erkennung des Bedeutungsinhalts eine Sprachsteuerung durchgeführt werden. Außerdem kann der Inhalt der erkannten Sprache zur Übersetzung in andere Sprachen genutzt werden.
  • Die Synthetisierung der gespeicherten Sprache kann in wesentlich deutlicher und leichter verständlicher Form durchgeführt werden. Beispielsweise lässt sich eine ursprünglich sehr hohe Stimme in einer tieferen Stimmlage wiedergeben. Gegebenfalls kann das Sprachsignal auch mit einer vollkommen anderen Stimme wiedergegeben werden. Diese zusätzliche Verarbeitung kann das Sprachverstehen deutlich erleichtern.
  • Nachfolgend wird anhand von 2 ein konkretes Ausführungsbeispiel dargestellt. Das Blockdiagramm zeigt allerdings nur die für die Erfindung wesentlichen Verarbeitungsblöcke. Auf die Darstellung der üblichen Signalverarbeitungskomponenten, wie sie in einem Hörgerät oder einer anderen Hörvorrichtung üblich sind, wurde bewusst verzichtet.
  • Ein Mikrofon 10 nimmt ein akustisches Signal mit Sprachanteilen auf. Das Mikrofonsignal wird innerhalb des Hörgeräts einer üblichen Spracherkennungseinheit mit seinen typischen Stufen zugeführt. Speziell wird das Mikrofonsignal zunächst in einer Vorverarbeitungseinheit 11 vorverarbeitet. Hier findet beispielsweise eine Filterung insbesondere für eine Enthallung statt. Aus dem vorverarbeiteten Signal werden in einer anschließenden Extraktionseinheit 12 Merkmalsvektoren mv extrahiert. Typischerweise erfolgt die Extraktion bei Signal blöcken einer Länge von mehreren Millisekunden. Hierbei lassen sich beispielsweise so genannte Cepstrum-Koeffizienten wie beispielsweise Pegel und dergleichen gewinnen. Mit Hilfe eines Hidden Markov-Modells (HMM) 13 oder eines neuronalen Netzes werden aus den Merkmalsvektoren mv Phoneme ph gebildet. Hierzu werden Trainingsdaten bzw. ein akustisches Modell 14 für einen Vergleich mit den Merkmalsvektoren herangezogen. Als Ausgabe des HMM 13 kann eine ganze Liste an Phonemen mit den zugehörigen Wahrscheinlichkeiten erzeugt werden. Aus diesen Phonemen ph einschließlich Phonemwahrscheinlichkeiten werden mit Hilfe eines Wörterbuchs 15 und eines weiteren HMM eine Wortdetektion 16 durchgeführt. Anhand gewisser Wortwahrscheinlichkeiten werden Wörter w detektiert. Danach können mit einem Sprachmodell 17 in einer Satzdetektionseinheit 18 aus den detektierten Wörtern noch ganze Sätze s gebildet werden. Gegebenfalls kann die Spracherkennung so weitergeführt werden.
  • Je nach Bedarf können die verschiedenen Ausgänge der Spracherkenner-Stufen genutzt werden. In 2 ist diese Wahlmöglichkeit durch einen Schalter 19 angedeutet. In der Realität wird in der Hörvorrichtung bzw. dem Hörgerät jedoch nicht ein Schalter, sondern eine feste Verdrahtung vorgesehen sein. Je nach Ausführungsform werden für die weitere Verarbeitung dann entweder Merkmalsvektoren, Phoneme, Wörter oder Sätze genutzt. Der jeweils nicht genutzte Teil der Spracherkennung wird in der Hörvorrichtung in der Regel nicht implementiert sein. Dennoch sei an dieser Stelle offen gehalten, ob in einem einzigen Hörgerät auch unterschiedliche Spracherkenner-Stufen genutzt und über den Schalter 19 wählbar sind.
  • Das Analyseergebnis bzw. die Analysedaten a können also Merkmalsvektoren mv, Phoneme ph, Wörter w oder Sätze s sein. Sie werden eine bestimmte Zeit lang in einem First-In-First-Out-Speicher 20 gespeichert und auf manuellen Befehl bzw. ein entsprechendes Triggersignal t durch eine Steuerlogik 21 einem Sprachsynthesizer 22 weitergereicht. Der Sprachsynthesizer 22 erzeugt einen Audiodatenstrom au, der gegebenenfalls zusammen mit dem Mikrofonsignal des Mikrofons 10 bzw. dem Ausgangssignal der Vorverarbeitungseinheit 11 weiterverarbeitet und über einen Hörer als Wiedergabeeinrichtung ausgegeben wird. Hörer und Weiterverarbeitungseinheit sind in 2 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
  • Technisch einfach und dennoch für die Anwendung sehr relevant ist beispielsweise die Erkennung von Zahlen. Es kann dabei ein vereinfachter Spracherkenner zum Einsatz kommen, der oft aufgrund einer Sprachsteuerung ohnehin bereits implementiert ist. Gerade bei Zahlenfolgen (wie beispielsweise Telefonnummern) besteht der Bedarf, diese noch einmal besonders deutlich zu hören, um Verwechslungen zu vermeiden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1841284 A1 [0006, 0026]
    • - DE 19721982 A1 [0007]
    • - DE 4419901 A1 [0008]

Claims (11)

  1. Verfahren zum Betreiben einer am Kopf tragbaren Hörvorrichtung durch Ausführen folgender Schritte in der Hörvorrichtung: – Verarbeiten des Eingangssignals zu einem Ausgangssignal, gekennzeichnet durch – Analysieren des Eingangssignals durch einen Spracherkennungsalgorithmus (11 bis 18), – Speichern (20) von Analysedaten des Eingangssignals, – Synthetisieren (22) eines Sprachsignals auf der Basis der Analysedaten und – Wiedergeben des Sprachsignals.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Eingangssignal kontinuierlich analysiert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Analysedaten ein Sprachsignal mit reduzierten oder eliminierten Nebengeräuschen darstellen.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Analysedaten ganz oder teilweise aus Phonemen bestehen.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Synthetisieren (22) und Wiedergeben auf manuelle Betätigung einer Eingabeeinheit (21) der Hörvorrichtung oder auf Zuruf erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Wiedergeben des Sprachsignals verlangsamt erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei das Wiedergeben des Sprachsignals mit veränderter Artikulation, verändertem Frequenzgang und/oder veränderter Stimmlage erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei während des Wiedergebens ein aktuelles Eingangssignal ausgeblendet oder gedämpft wird.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Speichern (20) der Analysedaten für einen vorgegebenen Zeitraum erfolgt.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Spracherkennungsalgorithmus hinsichtlich Zahlenerkennung optimiert ist.
  11. Hörvorrichtung, die am Kopf tragbar ist, mit – einer Signalverarbeitungseinrichtung (3) zum Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal, – einer Speichereinrichtung (20) und – einer Wiedergabeeinrichtung (4) zur Wiedergabe des Ausgangssignals, dadurch gekennzeichnet, dass – mit der Signalverarbeitungseinrichtung (3) das Eingangssignal durch einen Spracherkennungsalgorithmus (11 bis 18) analysierbar ist, – durch die Speichereinrichtung (20) Analysedaten des Eingangssignals speicherbar sind, – mit der Signalverarbeitungseinrichtung (3) ein Sprachsignal auf der Basis der Analysedaten synthetisierbar ist, und – mit der Wiedergabeeinrichtung (4) das synthetisierte Sprachsignal wiedergebbar ist.
DE102008063207A 2008-12-29 2008-12-29 Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung mit Sprachsynthese und Hörvorrichtung Ceased DE102008063207A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102008063207A DE102008063207A1 (de) 2008-12-29 2008-12-29 Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung mit Sprachsynthese und Hörvorrichtung

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102008063207A DE102008063207A1 (de) 2008-12-29 2008-12-29 Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung mit Sprachsynthese und Hörvorrichtung

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102008063207A1 true DE102008063207A1 (de) 2010-07-08

Family

ID=42234597

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102008063207A Ceased DE102008063207A1 (de) 2008-12-29 2008-12-29 Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung mit Sprachsynthese und Hörvorrichtung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102008063207A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102013000848A1 (de) * 2013-01-21 2014-07-24 Hubertus Frank Sprachen-Übersetzungsgerät

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4419901A1 (de) 1994-06-07 1996-02-15 Siemens Audiologische Technik Hörhilfegerät
DE19721982A1 (de) 1997-05-26 1998-12-03 Siemens Audiologische Technik Kommunikationssystem für Benutzer tragbarer Hörhilfen
DE10031832C2 (de) * 2000-06-30 2003-04-30 Cochlear Ltd Hörgerät zur Rehabilitation einer Hörstörung
EP1841284A1 (de) 2006-03-29 2007-10-03 Phonak AG Hörvorrichtung zur Speicherung kodierter Audiodaten, dessen Betriebs- und Herstellungsverfahren

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4419901A1 (de) 1994-06-07 1996-02-15 Siemens Audiologische Technik Hörhilfegerät
DE19721982A1 (de) 1997-05-26 1998-12-03 Siemens Audiologische Technik Kommunikationssystem für Benutzer tragbarer Hörhilfen
DE10031832C2 (de) * 2000-06-30 2003-04-30 Cochlear Ltd Hörgerät zur Rehabilitation einer Hörstörung
EP1841284A1 (de) 2006-03-29 2007-10-03 Phonak AG Hörvorrichtung zur Speicherung kodierter Audiodaten, dessen Betriebs- und Herstellungsverfahren

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102013000848A1 (de) * 2013-01-21 2014-07-24 Hubertus Frank Sprachen-Übersetzungsgerät

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60120949T2 (de) Eine hörprothese mit automatischer hörumgebungsklassifizierung
EP2603018B1 (de) Hörvorrichtung mit Sprecheraktivitätserkennung und Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung
DE102019206743A1 (de) Hörgeräte-System und Verfahren zur Verarbeitung von Audiosignalen
EP2306457A1 (de) Automatische Tonerkennung basierend auf binären Zeit-Frequenz-Einheiten
EP1744590A2 (de) Hörgerät und entsprechendes Verfahren zu dessen Einstellung
DE112015006800T5 (de) Verfahren und Kopfhörersatz zur Verbesserung einer Tonqualität
EP1931172A1 (de) Hörgerät mit Störschallunterdrückung und entsprechendes Verfahren
EP1247425B1 (de) Verfahren zum betrieb eines hörgerätes und ein hörgerät
DE102008031150B3 (de) Verfahren zur Störgeräuschunterdrückung und zugehöriges Hörgerät
DE102010012622B4 (de) Binaurales Verfahren und binaurale Anordnung zur Sprachsteuerung von Hörgeräten
DE102017205652B3 (de) Verfahren zum Betrieb einer Hörvorrichtung und Hörvorrichtung
EP3873108A1 (de) Hörsystem mit mindestens einem im oder am ohr des nutzers getragenen hörinstrument sowie verfahren zum betrieb eines solchen hörsystems
EP1753264A1 (de) Hörvorrichtung und Verfahren zum Bestimmen einer Raumakustik
EP2047668B1 (de) Verfahren, sprachdialogsystem und telekommunikationsendgerät zur multilingualen sprachausgabe
EP3396978A1 (de) Verfahren zum betrieb einer hörvorrichtung und hörvorrichtung
DE102006001730A1 (de) Beschallungsanlage, Verfahren zur Verbesserung der Sprachqualität und/oder Verständlichkeit von Sprachdurchsagen sowie Computerprogramm
EP1926087A1 (de) Anpassung einer Hörvorrichtung an ein Sprachsignal
EP3836567A1 (de) Verfahren zum betrieb eines hörsystems und hörsystem
EP2434781A1 (de) Verfahren zum Rekonstruieren eines Sprachsignals und Hörvorrichtung
DE102016207936A1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Hörgeräts
DE102008063207A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung mit Sprachsynthese und Hörvorrichtung
WO2010078938A2 (de) Verfahren und vorrichtung zum verarbeiten von akustischen sprachsignalen
DE102011006472B4 (de) Verfahren zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit mit einem Hörhilfegerät sowie Hörhilfegerät
EP3985997B1 (de) Hörgerätsystem und verfahren zu dessen betrieb
EP4027333B1 (de) Virtueller sprachassistent mit verbesserter erkennungsgenauigkeit

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R002 Refusal decision in examination/registration proceedings
R003 Refusal decision now final

Effective date: 20120613