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Es
wird ein optoelektronischer Halbleiterchip angegeben. Darüber
hinaus wird ein Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen
Halbleiterchips angegeben.
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Die
Druckschrift
US
2007/0267640 A1 betrifft eine lichtemittierende Halbleiterdiode
und eine Herstellungsmethode für eine solche.
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Eine
zu lösende Aufgabe besteht darin, einen optoelektronischen
Halbleiterchip anzugeben, der eine hohe Lichtauskoppeleffizienz
aufzeigt. Eine weitere zu lösende Aufgabe besteht darin,
ein Herstellungsverfahren für einen optoelektronischen Halbleiterchip
anzugeben.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
umfasst dieser eine Halbleiterschichtenfolge mit mindestens einer
aktiven Schicht zur Erzeugung einer elektromagnetischen Strahlung.
Die aktive Schicht kann zumindest einen pn-Übergang und/oder
zumindest einen Quantentrog aufweisen. Zum Beispiel kann der Halbleiterchip
als Dünnfilmchip ausgeformt sein, wie in der Druckschrift
WO 2005/081319 A1 beschrieben, deren
Offenbarungsgehalt hinsichtlich des dort beschriebenen Halbleiterchips
sowie des dort beschriebenen Herstellungsverfahrens hiermit durch
Rückbezug mit aufgenommen wird. Weiterhin kann die Halbleiterschichtenfolge
Mantelschichten, Wellenleiterschichten und/oder Stromaufweitungsschichten
aufweisen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
basiert die gesamte Halbleiterschichtenfolge auf demselben Materialsystem,
wobei einzelne Schichten der Halbleiterschichtenfolge eine unterschiedliche
Materialzusammensetzung, etwa eine unterschiedliche Dotierung, aufweisen
können. Beispielsweise basiert die Halbleiterschichtenfolge
auf GaN, GaP oder GaAs, wobei insbesondere ein Anteil etwa von Al
und/oder In innerhalb der Schichtenfolge variieren kann. Ebenso
kann die Halbleiterschichtenfolge variierende Anteile von P, B,
Mg und/oder Zn beinhalten.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weist dieser Auskoppelstrukturen auf, die dazu eingerichtet sind, eine
Auskoppeleffizienz von in der aktiven Schicht im Betrieb des Halbleiterchips
erzeugter Strahlung aus dem Halbleiterchip heraus zu erhöhen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weisen die Auskoppelstrukturen Facetten auf. Facetten sind hierbei
alle Begrenzungsflächen der Auskoppelstrukturen oder Teile
solcher Begrenzungsflächen, die nicht der Halbleiterschichtenfolge
abgewandt sind und die mit einer Strahlungsdurchtrittsfläche
der Halbleiterschichtenfolge einen Winkel zwischen einschließlich
15° und 75° bilden. Die Facette einer Auskoppelstruktur
kann durch eine einzige, zusammenhängende Fläche
gebildet sein. Sind die Auskoppelstrukturen beispielsweise Kegelstümpfe,
so sind die Facetten durch laterale Mantelflächen der Kegelstümpfe
gebildet. Sind die Auskoppelstrukturen zum Beispiel halbkugelartig,
so sind die Facetten dann nur diejenigen Teile der Begrenzungsflächen,
deren Tangenten einen Winkel zwischen einschließlich 15° und 75° mit
der Strahlungsdurchtrittsfläche einschließen, wobei
die Tangenten jeweils in Ebenen senkrecht zur Strahlungsdurchtrittsfläche
liegen.
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Die
Strahlungsdurchtrittsfläche des optoelektronischen Halbleiterchips
ist hierbei bevorzugt diejenige, im Rahmen der Herstellungstoleranzen insbesondere
ebene Fläche, die senkrecht zu einer Wachstumsrichtung
der Halbleiterschichtenfolge orientiert ist und diese in einer Richtung
senkrecht zur Wachstumsrichtung begrenzt. Das heißt, die
Strahlungsdurchtrittsfläche ist eine Hauptseite der Halbleiterschichtenfolge.
Insbesondere befindet sich die Strahlungsdurchtrittsfläche
an einer einem Träger oder Substrat abgewandten Seite der
Halbleiterschichtenfolge. Die Strahlungsdurchtrittsfläche
ist dazu eingerichtet, dass zumindest ein Teil der in der Halbleiterschichtenfolge
erzeugten Strahlung die Halbleiterschichtenfolge durch die Strahlungsdurchtrittsfläche
verlässt.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
sind die Auskoppelstrukturen mindestens mittelbar auf der Strahlungsdurchtrittsfläche
der Halbleiterschichtenfolge angebracht. Das heißt, zwischen
den Auskoppelstrukturen und der Strahlungsdurchtrittsfläche
kann sich beispielsweise ein Material einer Elektrode, die zur elektrischen
Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge dient, befinden.
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Bevorzugt
jedoch sind die Auskoppelstrukturen unmittelbar auf der Strahlungsdurchtrittsfläche angebracht.
Mit anderen Worten steht ein Material der Auskoppelstrukturen mindestens
stellenweise in direktem Kontakt mit der Strahlungsdurchtrittsfläche beziehungsweise
mit dem Halbleitermaterial der Halbleiterschichtenfolge, mit dem
die Strahlungsdurchtrittsfläche gebildet ist.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist das Material der Auskoppelstrukturen von dem Material der Halbleiterschichtenfolge
verschieden. Verschieden bedeutet hierbei, dass die Auskoppelstrukturen
auf einem anderen Materialsystem beruhen als die Halbleiterschichtenfolge.
Es ist also insbesondere nicht gemeint, dass sich die Materialien
von Auskoppelstrukturen und Halbleiterschichtenfolge lediglich in einer
Dotierung oder in einem Anteil einer Materialkomponente unterscheiden.
Zum Beispiel basiert die Halbleiterschichtenfolge auf GaN, während
die Auskoppelstrukturen auf TiO2 basieren.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weichen die Brechungsindices der Materialien der Auskoppelstrukturen
und der Halbleiterschichtenfolge um höchstens 30% voneinander
ab. Mit anderen Worten ist der Betrag des Quotienten aus der Differenz
der Brechungsindices beider Materialien und dem Brechungsindex des
Materials der Halbleiterschichtenfolge kleiner oder gleich 0,30.
Unter dem Material der Halbleiterschichtenfolge ist hierbei insbesondere dasjenige
Material der Halbleiterschichtenfolge zu verstehen, durch das die
Strahlungsdurchtrittsfläche gebildet ist. Die Auskoppelstrukturen
und die Halbleiterschichtenfolge können also einen voneinander verschiedenen
Brechungsindex aufweisen.
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Unter
Brechungsindex ist hierbei insbesondere jeweils der Brechungsindex
bei einer relevanten Wellenlänge oder in einem relevanten
Wellenlängenbereich zu verstehen. Die relevante Wellenlänge
ist insbesondere eine Wellenlänge der in der Halbleiterschichtenfolge
erzeugten Strahlung.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
beträgt eine Gesamtfläche der Facetten der Auskoppelstrukturen mindestens
5%, bevorzugt mindestens 20%, insbesondere mindestens 60% eines
Flächeninhalts der Strahlungsdurchtrittsfläche.
Mit anderen Worten entspricht die Summe aus den Flächen
aller Facetten, also aller Begrenzungsflächen der Auskoppelstrukturen,
die schräg zur Strahlungsdurchtrittsfläche angeordnet
sind, mindestens den oben genannten Werten. Das heißt,
es ist also die Gesamtfläche der Facetten mit dem Flächeninhalt
der Strahlungsdurchtrittsfläche in Relation gesetzt.
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Es
ist in zumindest einer Ausführungsform auch möglich,
dass die Gesamtfläche der Facetten größer
ist als der Flächeninhalt der Strahlungsdurchtrittsfläche.
In diesem Fall betragen die Flächen der Facetten mehr als
100% des Flächeninhalts der Strahlungsdurchtrittsfläche.
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In
mindestens einer Ausführungsform des optoelektronischen
Halbleiterchips umfasst dieser eine Halbleiterschichtenfolge mit
mindestens einer aktiven Schicht, die zur Erzeugung einer elektromagnetischen
Strahlung eingerichtet ist. Weiterhin weist der optoelektronische
Halbleiterchip Auskoppelstrukturen auf, die mindestens mittelbar
auf einer Strahlungsdurchtrittsfläche der Halbleiterschichtenfolge angebracht
sind. Ein Material der Auskoppelstrukturen ist hierbei von einem
Material der Halbleiterschichtenfolge verschieden. Die Brechungsindices der
Materialien der Auskoppelstrukturen und der Halbleiterschichtenfolge
weichen um höchstens 30% voneinander ab. Des Weiteren weisen Facetten
der Auskoppelstrukturen eine Gesamtfläche auf, die mindestens
5% eines Flächeninhalts der Strahlungsdurchtrittsfläche
beträgt.
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Über
derartige Auskoppelstrukturen, die insbesondere einen geringen Brechungsindexunterschied
zum Material der Halbleiterschichtenfolge aufweisen, ist eine hohe
Auskoppeleffizienz der im Halbleiterchip erzeugten Strahlung aus
diesem heraus gewährleistbar. Da die Auskoppelstrukturen
mit einem anderen Material gestaltet sind als die Halbleiterschichtenfolge,
kann sich zudem die Herstellung der Auskoppelstrukturen und somit
auch des optoelektronischen Halbleiterchips vereinfachen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
bedecken die Auskoppelstrukturen einen Anteil der Strahlungsdurchtrittsfläche
von mindestens 20%, insbesondere von mindestens 40%. Stehen die
Auskoppelstrukturen in unmittelbarem Kontakt zur Strahlungsdurchtrittsfläche,
so beträgt derjenige Anteil der Strahlungsdurchtrittsfläche,
der mit dem Material der Auskoppelstrukturen in direktem Kontakt
steht, mindestens 20% beziehungsweise mindestens 40%. Sind die Auskoppelstrukturen
mittelbar auf der Strahlungsdurchtrittsfläche aufgebracht,
so weist eine Projektion von der Halbleiterschichtenfolge zugewandter Flächen
der Auskoppelstrukturen auf die Strahlungsdurchtrittsfläche
einen Anteil an dieser von mindestens 20% auf. Die Projektion erfolgt
hierbei in einer Richtung senkrecht zur Strahlungsdurchtrittsfläche.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
bedecken die Auskoppelstrukturen einen Anteil der Strahlungsdurchtrittsfläche
von höchstens 80%.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weichen die Brechungsindices der Materialien der Auskoppelstrukturen
und der Halbleiterschichtenfolge um höchstens 20%, insbesondere
um höchstens 10% voneinander ab. Beträgt die Abweichung
zum Beispiel höchstens 10% und weist ein Brechungsindex der
Halbleiterschichtenfolge einen Wert von zirka 2,5 auf, so beträgt
der Brechungsindex des Materials der Auskoppelstrukturen zwischen
einschließlich 2,25 und 2,75.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weichen die Brechungsindices der Materialien der Auskoppelstrukturen
und der Halbleiterschichtenfolge um höchstens 5% voneinander
ab.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist der durch die Auskoppelstrukturen bedeckte Anteil der Strahlungsdurchtrittsfläche
größer als 35% und kleiner als 65%.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
sind die Auskoppelstrukturen in einem regelmäßigen,
insbesondere zweidimensionalen Muster auf der Strahlungsdurchtrittsfläche
angeordnet. Regelmäßig kann hierbei bedeuten,
dass das Muster eine Einheitszelle aufweist. Eine regelmäßige
Anordnung der Auskoppelstrukturen ist zum Beispiel über
einen fotolithographischen Prozess realisierbar.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
sind die Auskoppelstrukturen auf der Strahlungsdurchtrittsfläche in
einem hexagonalen Gitter angeordnet. Mit anderen Worten ist eine
Einheitszelle der Anordnung der Auskoppelstrukturen ein Sechseck,
insbesondere ein regelmäßiges und/oder gleichseitiges
Sechseck.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weisen die Auskoppelstrukturen eine laterale Ausdehnung, also in
einer Richtung parallel zur Strahlungsdurchtrittsfläche,
auf, die zwischen einschließlich 0,2 μm und 10 μm
liegt, insbesondere zwischen einschließlich 1 μm und
3 μm. Bevorzugt ist die laterale Ausdehnung der Auskoppelstrukturen
größer als eine Wellenlänge der in der
Halbleiterschichtenfolge erzeugten Strahlung. Insbesondere entspricht
die laterale Ausdehnung der Auskoppelstrukturen mindestens dem Doppelten
der Wellenlänge der Strahlung. Die Wellenlänge
bezeichnet hierbei die Wellenlänge der Strahlung im Material
der Halbleiterschichtenfolge.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
sind durch das Material der Auskoppelstrukturen Inseln gebildet, wobei
benachbarte Inseln voneinander separiert sind. Mit anderen Worten
berühren sich benachbarte Inseln der Auskoppelstrukturen
nicht. Es besteht zwischen benachbarten Auskoppelstrukturen oder
Inseln also keine Verbindung durch das Material der Auskoppelstrukturen
selbst. Die Inseln sind jeweils insbesondere durch genau ein Strukturelement
der Auskoppelstrukturen gebildet. Beispielsweise sind Inseln dann
kegelstumpfartig geformt.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist ein Abstand zwischen benachbarten Auskoppelstrukturen oder Inseln
mindestens so groß wie die Vakuumwellenlänge der
in der Halbleiterschichtenfolge erzeugten Strahlung. Hierdurch können
zum Beispiel Effekte ähnlich wie bei einem Beugungsgitter
gemindert werden.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
sind die Auskoppelstrukturen kugelsegmentartig, kuppelartig, pyramidenartig
und/oder kegelstumpfartig gestaltet, wobei eine Basisfläche
der Auskoppelstrukturen der Strahlungsdurchtrittsfläche
zugewandt ist. Die Basisfläche entspricht hierbei zum Beispiel
der Grundfläche einer Kuppel, eines Pyramidenstumpfes oder
eines Kegelstumpfes. Der Winkel zwischen den Facetten dieser Auskoppelstrukturen
und der Strahlungsdurchtrittsfläche beträgt zum
Beispiel zirka 45°.
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Kuppelartig
bedeutet hierbei, dass eine der Strahlungsdurchtrittsfläche
abgewandte, insbesondere einzige Begrenzungsfläche einer
massiven Auskoppelstruktur gekrümmt oder rund ist. Die
Facetten der Auskoppelstrukturen sind dann nur die Teile dieser
Begrenzungsflächen, die einen Winkel zwischen einschließlich
15° und 75° zur Strahlungsdurchtrittsfläche
aufweisen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weisen die Auskoppelstrukturen eine Höhe auf, in einer
Richtung senkrecht zur Strahlungsdurchtrittsfläche, die zwischen
einschließlich 0,3 μm und 10 μm liegt,
insbesondere zwischen einschließlich 0,5 μm und
3 μm.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist die laterale Ausdehnung der Halbleiterchips gleich oder näherungsweise
gleich der Höhe der Auskoppelstrukturen. Näherungsweise
gleich kann bedeuten, dass die Höhe und die laterale Ausdehnung
um weniger als 25%, insbesondere um weniger als 10% voneinander abweichen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist die gesamte Strahlungsdurchtrittsfläche, im Rahmen
der Herstellungstoleranzen, gleichmäßig von den
Auskoppelstrukturen bedeckt. Das heißt, ein Anordnungsmuster
der Auskoppelstrukturen auf der gesamten Strahlungsdurchtrittsfläche
variiert, im Rahmen der Herstellungstoleranzen, nicht.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
sind die Auskoppelstrukturen kugelsegmentartig geformt. Kugelsegmentartig
schließt hierbei nicht aus, dass die Auskoppelstrukturen
die Form eines Segments eines Ellipsoids aufweisen können.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist das Material der Auskoppelstrukturen transparent für
die in der Halbleiterschichtenfolge erzeugte Strahlung. Mit anderen
Worten werden weniger als 20%, insbesondere weniger als 5% der die
Auskoppelstrukturen durchlaufenden, in der Halbleiterschichtenfolge
erzeugten Strahlung durch das Material der Auskoppelstrukturen absorbiert.
Die Auskoppelstrukturen sind also bezüglich der erzeugten
Strahlung klarsichtig gestaltet.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
wirkt das Material der Auskoppelstrukturen streuend für
die in der Halbleiterschichtenfolge erzeugte Strahlung. Bevorzugt
absorbiert das Material weniger als 20%, insbesondere weniger als
5% der die Auskoppelstrukturen durchlaufenden, in der Halbleiterschichtenfolge
erzeugten Strahlung.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weisen die Auskoppelstrukturen zumindest einen schichtartigen, durchgehenden
Bereich auf, in dem eine Mehrzahl von Öffnungen gebildet
ist. Die Öffnungen durchdringen den schichtartigen Bereich
vollständig, in einer Richtung hin zur Strahlungsdurchtrittsfläche.
Bevorzugt reichen die Öffnungen mindestens bis hin zur Strahlungsdurchtrittsfläche
der Halbleiterschichtenfolge. Bevorzugt dringen die Öffnungen
nicht oder nicht signifikant in die Halbleiterschichtenfolge ein. Die
Facetten der Auskoppelstrukturen sind mindestens zum Teil durch
die Öffnungen gebildet. Mit anderen Worten ist an mindestens
einem Teilbereich der Strahlungsdurchtrittsfläche eine
Schicht aus dem Material der Auskoppelstrukturen geformt, und in
diese Schicht werden die Öffnungen, Durchbrüche,
Ausnehmungen oder Löcher geformt. Durch diese Öffnungen
sind laterale Grenzflächen in dieser Schicht gebildet,
wobei diese Grenzflächen, mindestens zum Teil, Facetten
der Auskoppelstrukturen darstellen. Bevorzugt verjüngen
sich die Öffnungen zur Strahlungsdurchtrittsfläche
hin. Beispielsweise weisen die Öffnungen eine kegelstumpfähnliche
oder pyramidenstumpfähnliche Form auf, wobei eine schmalere Basisseite
der Strahlungsdurchtrittsfläche zugewandt ist.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
sind die Auskoppelstrukturen mit einem dielektrischen Material gebildet.
Dielektrisch kann insbesondere auch bedeuten, dass eine spezifische
elektrische Leitfähigkeit des Materials der Auskoppelstrukturen
mindestens um einen Faktor 10, bevorzugt mindestens um einen Faktor
100 kleiner ist als eine spezifische elektrische Leitfähigkeit
des die Strahlungsdurchtrittsfläche bildende Material der
Halbleiterschichtenfolge. Dielektrisch schließt hierbei
also nicht notwendig aus, dass das Material der Auskoppelstrukturen
halbleitende Eigenschaften mit einer geringen spezifischen elektrischen
Leitfähigkeit aufweist.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist das Material der Auskoppelstrukturen elektrisch leitend. Bevorzugt übersteigt
dann die elektrische Leitfähigkeit des Materials der Auskoppelstrukturen
diejenige des Materials der Halbleiterschichtenfolge.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weist das Material der Auskoppelstrukturen einen der folgenden Stoffe
auf oder besteht aus einem dieser Stoffe: TiO2, ZnS,
AlN, SiC, BN, Ta2O5.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
beträgt der Brechungsindex des Materials der Auskoppelstrukturen
mindestens 2,1, bevorzugt mindestens 2,25, insbesondere mindestens
2,4.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist auf der Strahlungsdurchtrittsfläche der Halbleiterschichtenfolge
stellenweise mindestens eine leitende Schicht aufgebracht, wobei
die leitende Schicht insbesondere aus einem transparenten, leitfähigen
Oxid gestaltet ist. Die leitende Schicht ist dazu eingerichtet,
eine hohe elektrische Querleitfähigkeit aufzuweisen. Über die
leitende Schicht kann also eine gleichmäßige Stromeinprägung
in die Halbleiterschichtenfolge über die gesamte Strahlungsdurchtrittsfläche
hinweg realisiert sein. Zum Beispiel ist die leitende Schicht mit Indiumzinnoxid,
kurz ITO, mit Indiumzinkoxid, kurz IZO, oder mit ZnO gestaltet oder
besteht aus einem dieser Materialien.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist die leitende Schicht von den Auskoppelstrukturen teilweise oder,
bevorzugt, vollständig durchdrungen. Beispielsweise sind
in die leitende Schicht Löcher eingebracht, etwa mittels Ätzen,
in die die Auskoppelstrukturen aufgebracht oder aufgewachsen werden.
Das Material der Auskoppelstrukturen steht hierbei bevorzugt in
direktem Kontakt zum Material der Strahlungsdurchtrittsfläche.
Dadurch, dass die Auskoppelstrukturen die leitende Schicht durchdringen,
ist eine hohe Auskoppeleffizienz gewährleistet. Dies gilt
insbesondere, da der Brechungsindex von zum Beispiel transparenten
leitfähigen Oxiden mit Werten von um 2,0 im Vergleich beispielsweise
zu GaN, Brechungsindex zirka 2,5, relativ klein ist.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist die Strahlungsdurchtrittsfläche, auf der die Auskoppelstrukturen
aufgebracht sind, mit n-leitendem Material gebildet.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist die Strahlungsdurchtrittsfläche, im Rahmen der Herstellungstoleranzen,
eben gestaltet.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
erheben sich die Auskoppelstrukturen, in einer Richtung von der Halbleiterschichtenfolge
weg, über das Material der Halbleiterschichtenfolge. Mit
anderen Worten sind die Auskoppelstrukturen nicht durch Materialwegnahme
oder Vertiefungen in der Halbleiterschichtenfolge gebildet, sondern
nach Fertigstellung der Halbleiterschichtenfolge auf dieser aufgebracht
und/oder aufgewachsen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
liegt eine Wellenlänge der in der Halbleiterschichtenfolge
erzeugten Strahlung im ultravioletten, im sichtbaren und/oder im
nahinfraroten Spektralbereich. Die Strahlung weist also eine Wellenlänge
zwischen einschließlich 200 nm und 1500 nm, insbesondere
zwischen einschließlich 340 nm und 1080 nm, auf.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist eine Wellenlänge der in der Halbleiterschichtenfolge
erzeugten Strahlung insbesondere kleiner oder gleich 600 nm. Die
Strahlung ist also insbesondere ultraviolette Strahlung oder durch
blaues oder grünes Licht gebildet.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
liegt der Winkel zwischen den Flanken und der Strahlungsdurchtrittsfläche
zwischen einschließlich 40° und 50°.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist das Material der Halbleiterschichtenfolge mit GaN, InGaN, AlGaN
und/oder AlInGaN gebildet. Eine Wellenlänge der Strahlung
ist insbesondere kleiner oder gleich 600 nm. Der Winkel zwischen
den Facetten und der Strahlungsdurchtrittsfläche beträgt
zwischen einschließlich 30° und 60°.
Zudem sind die Auskoppelstrukturen kegelstumpfartig geformt und
bestehen aus TiO2.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
ist die Funktionsweise oder Wirkungsweise der Auskoppelstrukturen
näherungsweise mittels geometrischer Optik beschreibbar.
Die Auskoppelstrukturen bilden also insbesondere keinen, auf Wellenoptik
basierenden photonischen Kristall. Eine typische Längenskala
oder Periodizität der Auskoppelstrukturen entspricht also mindestens
einer Wellenlänge der aus der Halbleiterschichtenfolge
auszukoppelnden Strahlung.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterchips
weisen die Hauptseiten der Halbleiterschichtenfolge keine Strukturierung
oder Aufrauung auf. Mit anderen Worten sind die Hauptseiten der
Halbleiterschichtenfolge glatt. Umfasst der Halbleiterchip eine
leitende Schicht, so ist bevorzugt auch diese glatt und nicht aufgeraut.
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Darüber
hinaus wird ein Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen
Halbleiterchips angegeben. Mit dem Verfahren kann beispielsweise
ein optoelektronischer Halbleiterchip hergestellt werden, wie er
in Verbindung mit zumindest einer der beschriebenen Ausführungsformen
angegeben ist.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird eine Halbleiterschichtenfolge
mit mindestens einer aktiven Schicht auf einem Substrat aufgewachsen.
Bei dem Aufwachsen kann es sich um ein epitaktisches Aufwachsen
handeln. Das Substrat ist insbesondere ein Aufwachssubstrat.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird auf eine Strahlungsdurchtrittsfläche
der Halbleiterschichtenfolge ein lichtempfindliches Material aufgebracht
und strukturiert. Bei dem lichtempfindlichen Material handelt es
sich zum Beispiel um einen Fotolack oder um ein anderes Material,
das über Strahlung strukturierbar ist. Strahlung kann hierbei
auch UV-Strahlung, Röntgenstrahlung, Elektronenstrahlung
oder Ionenstrahlung bedeuten.
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Das
Strukturieren ist beispielsweise ein Belichten mittels einer Fotomaske
und gegebenenfalls nachfolgendes Entwickeln des lichtempfindlichen Materials.
Mit anderen Worten besteht das Strukturieren im Ausbilden insbesondere
fototechnisch ausgehärteter Bereiche des lichtempfindlichen
Materials. In diesem Kontext bedeutet Strukturieren also keine signifikante
Wegnahme von lichtempfindlichem Material.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird das lichtempfindliche
Material in Teilbereichen entfernt. Bei dem Entfernen kann es sich
um ein Ätzen oder ein Veraschen handeln. Beispielsweise
werden unbelichtete oder alternativ belichtete Bereiche des lichtempfindlichen
Materials verascht, nasschemisch oder mittels eines Plasmas weggeätzt
und/oder mittels eines Lösungsmittels weggewaschen oder
aufgelöst.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird anstelle des
lichtempfindliche Materials eine Maske zum Beispiel mittels eines Stempelverfahrens
oder eines Druckverfahrens an der Strahlungsdurchtrittsfläche
der Halbleiterschichtenfolge aufgebracht. Es kann auch ein sogenanntes Imprint-Verfahren
eingesetzt werden, bei dem ein die Maske bildendes Material in einer
insbesondere homogenen Schicht aufgebracht wird, wobei nachfolgend
in dieser Schicht dann mittels zum Beispiel eines Stempels Öffnungen
erzeugt werden, bevor ein Aushärten des Materials erfolgt.
Die Auskoppelstrukturen werden dann in diesen Öffnungen
gebildet.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird das die Auskoppelstrukturen
bildende Material in einer im Rahmen der Herstellungstoleranzen
insbesondere homogenen Schicht an der Strahlungsdurchtrittsfläche
der Halbleiterschichtenfolge aufgebracht. Anschließend
erfolgt eine Gestaltung dieser Schicht zu den Auskoppelstrukturen,
zum Beispiel über einen photolithographischen Prozess und/oder über
ein nasschemisches oder trockenchemisches Ätzen.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens werden Auskoppelstrukturen,
die sich mindestens mittelbar an der Strahlungsdurchtrittsfläche
befinden, in den Teilbereichen erstellt. Bei dem Erstellen der Auskoppelstrukturen
kann es sich um ein Aufwachsen und/oder ein Aufdampfen handeln.
Auch ist es möglich, dass das Erstellen der Auskoppelstrukturen über
einen selbstorganisierenden Prozess erfolgt.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird insbesondere
nach dem Erstellen der Auskoppelstrukturen das restliche lichtempfindliche
Material entfernt. Das Entfernen ist beispielsweise durch ein Abblasen
realisierbar. Mit diesem Entfernen des restlichen lichtempfindlichen
Materials kann auch ein auf dem lichtempfindlichen Material abgeschiedenes
Restmaterial des die Auskoppelstrukturen bildenden Materials entfernt
werden.
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In
mindestens einer Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung
eines optoelektronischen Halbleiterchips umfasst dieses die Schritte:
- – Wachsen einer Halbleiterschichtenfolge
mit mindestens einer aktiven Schicht auf einem Substrat,
- – Aufbringen und Strukturieren eines lichtempfindlichen
Materials an einer Strahlungsdurchtrittsfläche der Halbleiterschichtenfolge,
- – Entfernen des lichtempfindlichen Materials in Teilbereichen,
- – Erstellen von Auskoppelstrukturen mindestens mittelbar
an der Strahlungsdurchtrittsfläche in den Teilbereichen,
und
- – Entfernen des restlichen lichtempfindlichen Materials.
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Bevorzugt
erfolgt die Reihenfolge der Verfahrensschritte wie angegeben. Eine
abweichende Reihenfolge kann allerdings, abhängig von einer
konkreten Ausgestaltung des herzustellenden, optoelektronischen
Halbleiterchips, ebenfalls Anwendung finden.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird vor dem Aufbringen
und Strukturieren des lichtempfindlichen Materials zwischen dem
lichtempfindlichen Material und der Strahlungsdurchtrittsfläche
der Halbleiterschichtenfolge zumindest stellenweise eine, insbesondere
genau eine leitende Schicht erzeugt.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens wird mit dem Entfernen
des lichtempfindlichen Materials in den Teilbereichen ebenfalls
die leitende Schicht in diesen Teilbereichen entfernt. Mit anderen
Worten erfolgt ein Abtragen von Material der leitenden Schicht und
von lichtempfindlichem Material im selben Verfahrensschritt, insbesondere
im selben Ätzschritt. Zum Erzeugen eines Musters oder einer
Struktur der leitenden Schicht und zum Erstellen der Auskoppelstrukturen
wird also dieselbe Maske, in Gestalt des lichtempfindlichen Materials,
verwendet.
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Gemäß zumindest
einer Ausführungsform des Verfahrens beinhaltet dieses
den Schritt des Umbondens der gewachsenen Halbleiterschichtenfolge auf
einen Träger. Bei dem Träger handelt es sich also insbesondere
um kein Aufwachssubstrat. Der Träger ist dazu eingerichtet,
die Halbleiterschichtenfolge mechanisch zu tragen und zu stützen.
Bevorzugt erfolgt das Umbonden auf den Träger vor dem Schritt des
Aufbringens und Strukturierens des lichtempfindlichen Materials.
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Das
Verfahren kann weitere Schritte beinhalten. Beispielsweise können
elektrische Kontakte erstellt werden, eine im Waferbund gewachsene
Halbleiterschichtenfolge kann in eine Vielzahl separater Halbleiterchips
aufgeteilt werden und/oder es kann eine Vergussmasse, beispielsweise
ein Silikon oder ein Epoxid, über der Halbleiterschichtenfolge und/oder
den Auskoppelstrukturen aufgebracht werden.
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Einige
Anwendungsbereiche, in denen hier beschriebene optoelektronische
Halbleiterchips Verwendung finden können, sind etwa die
Hinterleuchtungen von Displays oder Anzeigeeinrichtungen. Weiterhin
können die hier beschriebenen Halbleiterchips auch in Beleuchtungseinrichtungen
zu Projektionszwecken, in Scheinwerfern oder Lichtstrahlern oder
bei der Allgemeinbeleuchtung eingesetzt werden.
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Nachfolgend
wird ein hier beschriebener optoelektronischer Halbleiterchip sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen Halbleiterchips
unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen geben dabei
gleiche Elemente in den einzelnen Figuren an. Es sind dabei jedoch
keine maßstäblichen Bezüge dargestellt,
vielmehr können einzelne Elemente zum besseren Verständnis übertrieben
groß dargestellt sein.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels
eines hier beschriebenen optoelektronischen Halbleiterchips,
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2 und 3 schematische
Schnittdarstellungen weiterer Ausführungsbeispiele von
hier beschriebenen Halbleiterchips,
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4 eine
schematische Draufsicht auf eine Strahlungsdurchtrittsfläche
eines weiteren Ausführungsbeispiels eines hier beschriebenen
optoelektronischen Halbleiterchips,
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5 und 6 schematische
Schnittdarstellungen von weiteren Ausführungsbeispielen
von hier beschriebenen optoelektronischen Halbleiterchips,
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7 schematische
Draufsichten auf Auskoppelstrukturen und Strahlungsdurchtrittsflächen von
hier beschriebenen optoelektronischen Halbleiterchips,
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8 und 9 schematische
Darstellungen der Abhängigkeit einer Auskoppeleffizienz
von verschiedenen Parametern für hier beschriebene Halbleiterchips,
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10 eine
schematische Seitenansicht einer domartigen hier beschriebenen Auskoppelstruktur,
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11 eine
schematische Darstellung eines hier beschriebenen Verfahrens zur
Herstellung eines hier beschriebenen optoelektronischen Halbleiterchips,
und
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12 eine
schematische Draufsicht (A) und eine schematische Schnittdarstellung
(B) eines weiteren Ausführungsbeispiels eines hier beschriebenen
optoelektronischen Halbleiterchips.
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Ein
Ausführungsbeispiel eines optoelektronischen Halbleiterchips 1 ist
in 1 gezeigt. Auf einem Substrat 7 befindet
sich eine Halbleiterschichtenfolge 2. Die Halbleiterschichtenfolge 2 umfasst eine
aktive Schicht 3, in der im Betrieb des Halbleiterchips 1 eine
elektromagnetische Strahlung erzeugt wird. Beide Hauptseiten der
Halbleiterschichtenfolge 2 sind im Rahmen der Herstellungstoleranzen
glatt und sind nicht mit einer Aufrauung versehen. Auch das Substrat 7 weist
glatte Hauptseiten auf.
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Eine
dem Substrat 7 abgewandte Seite der Halbleiterschichtenfolge 2 bildet
eine Strahlungsdurchtrittsfläche 20, die durch
ein Material der Halbleiterschichtenfolge 2 gebildet ist.
Die Strahlungsdurchtrittsfläche 20 bildet eine
dem Substrat 7 abgewandte, im Rahmen der Herstellungstoleranzen
ebene Begrenzungsfläche der Halbleiterschichtenfolge 2.
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An
der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 sind Auskoppelstrukturen 4 aufgebracht,
die in direktem Kontakt zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20 stehen. Ein
Material der Auskoppelstrukturen 4 ist vom Material der
Halbleiterschichtenfolge 2 verschieden. Eine Höhe
H der Auskoppelstrukturen 4, in einer Richtung senkrecht
zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20, beträgt zirka
0,3 μm bis 4 μm. Eine laterale Ausdehnung L der
Auskoppelstrukturen 4, in einer Richtung parallel zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20,
beträgt zirka 1 μm bis 7 μm. Die Auskoppelstrukturen 4 sind
pyramidenstumpfartig oder, bevorzugt, kegelstumpfartig geformt.
Eine Facette 40, die eine laterale Begrenzungsfläche
der Auskoppelstrukturen 4 bildet, weist einen Winkel α zur
Strahlungsdurchtrittsfläche 20 auf, der zwischen
zirka 15° und 75°, beispielsweise um 60°,
liegt. Eine Gesamtfläche der Facetten 40 beträgt
mindestens 50% eines Flächeninhalts der Strahlungsdurchtrittsfläche 20.
Es ist ebenso möglich, dass die Gesamtfläche der
Facetten 40 den Flächeninhalt der Strahlungsdurchtrittsfläche übersteigt.
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Das
Material der Auskoppelstrukturen 4 ist bezüglich
der in der Halbleiterschichtenfolge 2 erzeugten Strahlung
transparent. Zudem weist das Material der Auskoppelstrukturen 4 eine
deutlich schlechtere elektrische Leitfähigkeit auf als
das Material der Halbleiterschichtenfolge 2. Ein Brechungsindex
der Materialien der Halbleiterschichtenfolge 2 beziehungsweise
der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 und der Auskoppelstrukturen 4 weicht
um höchstens 5% voneinander ab.
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Bei
dem Substrat 7 kann es sich um ein Wachstumssubstrat handeln,
auf dem die Halbleiterschichtenfolge 2 aufgewachsen ist.
Ebenso ist es möglich, dass das Substrat 7 durch
ein Trägersubstrat gebildet ist, auf dem die Halbleiterschichtenfolge 2 beispielsweise
durch Umbonden oder durch einen Wafertransferprozess befestigt ist.
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In 2 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel des optoelektronischen
Halbleiterchips 1 illustriert. Auf dem Substrat 7,
das mit Saphir gestaltet sein kann, ist eine n-leitende Schicht 8 aufgewachsen.
Die wenigstens stellenweise n-leitende Schicht 8 basiert, wie
die gesamte Halbleiterschichtenfolge 2 auch, auf GaN. An
einer dem Substrat 7 abgewandten Seite der n-leitenden
Schicht 8 ist die aktive Schicht 3 aufgewachsen, über
der sich in einer Richtung vom Substrat 7 weg eine p-leitende
Schicht 9 befindet. Eine Dicke der p-leitenden Schicht
ist, in einer Richtung senkrecht zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20,
deutlich kleiner als eine Dicke der n-leitenden Schicht.
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Auf
der p-leitenden Schicht 9 ist zur Stromverteilung entlang
der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 eine leitende
Schicht 5 aufgebracht. Die leitende Schicht 5 besteht
zum Beispiel aus Indiumzinnoxid, Indiumzinkoxid oder Zinkoxid. Eine
Dicke der leitenden Schicht 5, in einer Richtung senkrecht
zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20, beträgt
hierbei 250 nm oder weniger. Die leitende Schicht 5 ist
von den Auskoppelstrukturen 4 vollständig durchdrungen,
so dass die Auskoppelstrukturen 4 in direktem Kontakt zur
Strahlungsdurchtrittsfläche 20 stehen. Eine der Halbleiterschicht 2 abgewandte
Seite der leitenden Schicht 5 ist im Rahmen der Herstellungstoleranzen glatt
gestaltet.
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Ausnehmungen
in der leitenden Schicht 5, in die die Auskoppelstrukturen 4 eingebracht
sind, können durch einen Ätzprozess und/oder durch
ein fotolithographisches Verfahren erzeugt sein. Die Strahlungsdurchtrittsfläche 20 ist
eben gestaltet und die Auskoppelstrukturen 4 erheben sich über
der Halbleiterschichtenfolge 2, in einer Richtung senkrecht
zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20. Es sind die
Auskoppelstrukturen 4 also nicht durch eine Materialwegnahme
aus der Halbleiterschichtenfolge 2 erzeugt.
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Zur
elektrischen Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge 2 ist
auf der n-leitenden Schicht 8 ein n-Kontakt 10 aufgebracht.
Auf der leitenden Schicht 5 befindet sich ein p-Kontakt 11.
Die Kontakte 10, 11 sind zum Beispiel mit einem
Metall gestaltet.
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Eine
alternative Möglichkeit zur Ausbildung der Auskoppelstrukturen 4 ist
durch Ätzen der Halbleiterschichtenfolge 2 gegeben.
Hierbei erfolgt das Erzeugen der Auskoppelstrukturen also durch
Materialwegnahme insbesondere aus der n-leitenden 8 oder
aus der p-leitenden Schicht 9. Um auf eine solche Art die
Auskoppelstrukturen 4 erzeugen zu können, muss
die n-leitende Schicht 8 oder die p-leitende Schicht 9 eine
große Dicke aufweisen, um die für eine effiziente
Auskoppelung erforderliche notwendige Höhe H der Auskoppelstrukturen
erzeugen zu können.
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Eine
große Dicke der p- und n-leitenden Schichten 8, 9 kann
zu Materialverspannungen in diesen Schichten 8, 9 führen,
beispielsweise durch thermische Belastungen, so dass eine Lebensdauer des
optoelektronischen Halbleiterchips 1 reduziert sein kann.
Unter anderem deshalb ist eine möglichst geringe Dicke
der Schichten 8, 9 bevorzugt. Dadurch, dass eine
geringe Dicke der Schichten 8, 9 bevorzugt ist,
ist das Erzeugen der Auskoppelstrukturen 4 durch Materialwegnahme
aus der Halbleiterschichtenfolge 2 ein kritischer Prozess,
da bei einer zu großen Materialwegnahme die aktive Schicht 3 beschädigt
werden kann und der Halbleiterchip 1 dann nicht mehr verwendbar
ist.
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Durch
das Aufbringen der Auskoppelstrukturen auf die Halbleiterschichtenfolge 2,
ohne eine Materialwegnahme aus der Halbleiterschichtenfolge 2, entfällt
also einerseits der kritische Prozess des Ätzens der leitenden
Schichten 8, 9. Außerdem kann die Dicke
der Schichten 8, 9 verkleinert sein und sich somit
die Lebensdauer des optoelektronischen Halbleiterchips 1 erhöhen.
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Beim
Ausführungsbeispiel des Halbleiterchips 1 gemäß 3 sind
die Auskoppelstrukturen 4 kegelartig geformt. Der Winkel α zwischen
den Facetten 40 und der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 beträgt
in etwa 45°.
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Die
Auskoppelstrukturen 4 sind auf der n-leitenden Schicht 8 aufgebracht.
Da die n-leitende Schicht 8 eine größere
Querleitfähigkeit aufweist als die p-leitende Schicht 9,
ist eine leitende Schicht, wie etwa gemäß 2,
in diesem Ausführungsbeispiel nicht erforderlich.
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Der
Träger 13 ist durch ein Trägersubstrat gebildet,
auf dem die Halbleiterschichtenfolge 2 nach Aufwachsen
auf einem Wachstumssubstrat befestigt ist. Vor dem Erzeugen der
Auskoppelstrukturen 4 wurde ein nicht gezeichnetes Wachstumssubstrat von
der Halbleiterschichtenfolge 2 entfernt.
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Optional
kann der Halbleiterchip 1 einen nicht gezeichneten Vergusskörper
aufweisen. Der Vergusskörper umgibt zum Beispiel die Halbleiterschichtenfolge 20 und
die Auskoppelstrukturen 4.
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In 4 ist
eine schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 des
Halbleiterchips 1, beispielsweise gemäß einer der 1 bis 3,
gezeigt. Die Auskoppelstrukturen 4 bilden Inseln 6.
Benachbarte Inseln 6 beziehungsweise Auskoppelstrukturen 4 sind.
voneinander separiert, das heißt durch das Material der
Auskoppelstrukturen 4 oder der Inseln selbst ist keine Verbindung
zwischen benachbarten Inseln 6 gegeben. Die Inseln 6 sind
jeweils kegelartig geformt, so dass jeweils eine Insel 6 bevorzugt
genau einer der Auskoppelstrukturen 4 entsprechen kann.
Ein Abstand d zwischen benachbarten Inseln 6 ist größer als
die Wellenlänge der in der Halbleiterschichtenfolge 2 erzeugten
Strahlung.
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Die
Auskoppelstrukturen 4 sind über der gesamten Strahlungsdurchtrittsfläche 20 gleichmäßig
in einem hexagonalen Muster angeordnet. Das hexagonale Muster ist
geometrisch durch ein Gitter 12 beschreibbar, das, im Rahmen
der Herstellungstoleranzen, durch identische, regelmäßige,
gleichseitige Sechsecke gebildet ist. Der Anteil der von den Inseln 6 beziehungsweise
von den Auskoppelstrukturen 4 bedeckten Fläche
an der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 beträgt
zirka 50%.
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Alternativ
ist es ebenso möglich, dass die Auskoppelstrukturen 4,
anstelle des hexagonalen Gitters 12, etwa in einem quadratischen
oder rechteckigen Gitter angeordnet sind. Anders als in den 1 bis 3 können
die Inseln 6 oder die Auskoppelstrukturen 4 auch
kuppelartige Formgebungen ähnlich zu den Segmenten von
Kugeln oder Ellipsoiden aufweisen.
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In 5 ist
ein Ausführungsbeispiel des optoelektronischen Halbleiterchips 1 dargestellt,
bei dem die Halbleiterschichtenfolge 2 als Dünnfilmschicht
gestaltet ist. Die Halbleiterschicht 2 ist über ein
Verbindungsmittel 14 auf einem Träger 13 aufgebracht.
Bei dem Träger 13 handelt es sich nicht um ein
Substrat, auf dem die Halbleiterschichtenfolge 2 mit der
aktiven Schicht 3 aufgewachsen wurde. Mit anderen Worten
ist die Halbleiterschichtenfolge 2 auf einem nicht gezeichneten
Aufwachssubstrat gewachsen und anschließend auf den Träger 13 umgebondet.
Bei dem Verbindungsmittel 14 kann es sich um ein metallisches
Lot handeln. Bevorzugt wirkt das Verbindungsmittel 14 reflektierend
für die in der Halbleiterschichtenfolge 2 erzeugte
Strahlung. Über das Verbindungsmittel 14 ist auch
der p-Kontakt 11 realisiert.
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Das
Verbindungsmittel 14 kann auch durch ein Schichtsystem
gebildet sein und beispielsweise ein oder mehrere Lote, wenigstens
eine aufgedampfte Metalllage und mindestens eine reflektierende, insbesondere
metallische Spiegelschicht umfassen.
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Eine
Dicke der p-leitenden Schicht 9, die dem Träger 13 zugewandt
ist, beträgt in einer Richtung senkrecht zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20 zirka
100 nm bis 2 μm. Die Dicke der n-leitenden Schicht 8,
dem Träger 13 abgewandt, beträgt insbesondere
zwischen einschließlich zirka 2 μm und 10 μm.
Die gesamte Dicke der Halbleiterschichtenfolge 2, umfassend
die n-leitende Schicht 8, die p-leitende Schicht 9 und
die aktive Schicht 3, liegt bevorzugt im Bereich zwischen
einschließlich 1 μm und 7 μm. Weder die
p-leitende Schicht 9 noch die n-leitende Schicht 8 noch
der Träger 13 sind mit einer Aufrauung versehen.
Der Träger 13 weist bevorzugt eine Dicke zwischen
einschließlich 100 μm und 200 μm auf. Eine
Dicke des Verbindungsmittels 14 beträgt bevorzugt
zwischen einschließlich 1 μm und 10 μm.
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Unmittelbar
auf der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 der Halbleiterschichtenfolge 2 sind
die Auskoppelstrukturen 4 in Form von Kegelstümpfen
aufgebracht. Ebenfalls unmittelbar auf der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 befindet
sich der n-Kontakt 10. Der n-Kontakt 10 ist bevorzugt
mit einem metallischen Material gestaltet oder besteht aus einem
solchen.
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Optional
ist es möglich, dass sich, wie zum Beispiel beim Ausführungsbeispiel
gemäß 2, auf der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 in
Bereichen zwischen den Auskoppelstrukturen 4 eine in 5 nicht gezeichnete
Schicht mit einem elektrisch leitenden Material befindet. Anstelle
oder zusätzlich zu dieser leitenden Schicht kann das Material
der Auskoppelstrukturen 4 elektrisch leitend sein.
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Beim
Ausführungsbeispiel gemäß 6 weist
die Halbleiterschichtenfolge 2 eine Ausnehmung 17 auf.
Die Ausnehmung 17 durchdringt die aktive Schicht 3 stellenweise.
In der Ausnehmung 17 ist einer der Kontakte 10, 11 angebracht.
In diesem Ausführungsbeispiel des Halbleiterchips 1 befinden
sich der n-Kontakt 10 und der p-Kontakt 11 an
derselben Seite der Halbleiterschichtenfolge 2. Anders
als in 6 dargestellt ist es möglich, dass die
Kontakte 10, 11 in einer Richtung von der Halbleiterschichtenfolge 2 weg
miteinander bündig abschließen.
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Bei
den Ausführungsbeispielen des Halbleiterchips 1 gemäß den 1 bis 6 weisen
die Auskoppelstrukturen 4 eine vergleichsweise einfache Geometrie
auf. In 7 sind Beispiele von Auskoppelstrukturen 4 illustriert,
die eine komplexere Geometrie oder Strukturbebung aufweisen. In 7 sind die
Auskoppelstrukturen 4 vereinfacht jeweils als Striche dargestellt.
Die Facetten 40 oder Umrisse der Auskoppelstrukturen 4 sind
in 7 also nicht gezeigt.
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Gemäß 7A ist die Auskoppelstruktur 4 durchgängig
in einer einzigen Spirale auf der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 der
Halbleiterschichtenfolge 2 aufgebracht. Die Auskoppelstruktur 4 ist
also durch einen zusammenhängenden, ununterbrochenen, lang
gezogenen und spiralartig geformten Bereich gebildet. Ist auf der
Strahlungsdurchtrittsfläche 20 in Bereichen zwischen
der Auskoppelstruktur 4 eine leitende Schicht 5 aufgebracht,
so wird diese leitende Schicht 5 durch die Auskoppelstruktur 4 nicht
in voneinander elektrisch isolierte Teilareale unterbrochen. Mit
anderen Worten ist auch diese optionale, leitende Schicht 5 durch
einen durchgängigen, ununterbrochenen, flächigen
Bereich gebildet.
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Weiterhin
können, neben etwa der spiralförmigen Auskoppelstruktur 4,
insbesondere in Randbereichen der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 weitere, zum
Beispiel kegelstumpfartig geformte Auskoppelstrukturen 4 vorhanden
sein.
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Beim
Ausführungsbeispiel der Auskoppelstrukturen 4 gemäß 7B weisen die Auskoppelstrukturen 4 in
Draufsicht eine bogenartige Formgebung auf. Verschiedene, bogenartige
Auskoppelstrukturen 4 greifen jeweils zum Teil ineinander.
Hierbei berühren sich benachbarte Auskoppelstrukturen 4 bevorzugt
nicht. Durch eine solche Gestaltung der Auskoppelstrukturen 4 ist
es möglich, dass die Auskoppelstrukturen 4 einen
besonders hohen Flächenanteil der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 bedecken.
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In 7C weisen die Auskoppelstrukturen 4 L-förmige
und I-förmige Formgebungen auf. Insbesondere die Ausrichtung
der I-förmigen Auskoppelstrukturen 4 ist alternierend,
um eine hohe Auskoppeleffizienz zu erzielen. Zudem weist der Halbleiterchip 1 gemäß den 7B, 7C in
Draufsicht jeweils einen rechteckigen, insbesondere nicht quadratischen
Grundriss auf.
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In 8 ist
der Verlauf der Auskoppeleffizienz E von in der Halbleiterschichtenfolge 2 erzeugter Strahlung
aus dem Halbleiterchip 1 heraus in Abhängigkeit
vom Brechungsindex n des Materials der Auskoppelstrukturen 4 illustriert.
Ein Maximum der Auskoppeleffizienz E ist hierbei auf 1 skaliert.
Die dargestellte Kurve bezieht sich auf eine Halbleiterschichtenfolge 2,
die auf GaN basiert und einen Brechungsindex von zirka 2,5 aufweist.
Ebenfalls sind die Halbleiterschichtenfolge 2 und die Auskoppelstrukturen 4 von
einem Verguss aus einem Epoxid, einem Silikon oder einem Epoxid-Silikon-Hybridmaterial
mit einem Brechungsindex von zirka 1,4 bis 1,5 umgeben.
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Die
Auskoppelstrukturen 4 bestehen aus TiO2 und
weisen eine pyramidenstumpfförmige Geometrie mit quadratischem
Grundriss auf. Die Höhe H der Auskoppelstrukturen beträgt
zirka 750 nm, die laterale Ausdehnung L etwa 1 μm und eine
Breite W an einer Oberseite liegt bei zirka 0,5 μm, vergleiche auch 9B.
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Ist
der Brechungsindex n der Auskoppelstrukturen 4 vergleichbar
mit dem Brechungsindex der Halbleiterschichtenfolge 2,
so ist die Auskoppeleffizienz E gemäß 8 maximal.
Dies ist im vorliegenden Fall bei einem Brechungsindex n der Auskoppelstrukturen 4 von
zirka 2,5 der Fall. Dieser Brechungsindex entspricht näherungsweise
dem von GaN. Mit einem von 2,5 abweichenden Brechungsindex n des
Materials der Auskoppelstrukturen 4 nimmt die Auskoppeleffizienz
E stark ab.
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In 9A ist eine Abhängigkeit der
Auskoppeleffizienz E von der Höhe H und von einem Geometrieparameter
T der Auskoppelstrukturen 4 dargestellt, für einen
Halbleiterchip 1 analog zu 8. Gemäß 9A ist die Auskoppeleffizienz E dann am größten,
wenn die Höhe H der in diesem Beispiel mit TiO2 gestalteten
Auskoppelstrukturen 4 zirka 750 nm beträgt oder übersteigt.
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Je
größer die Höhe H der Auskoppelstrukturen 4 ist,
desto größer ist auch die Gesamtfläche
der Facetten 40 der Auskoppelstrukturen 4. Da
die Auskoppeleffizienz E mit der Gesamtfläche der Facetten 40 steigt,
ist eine vergleichsweise große Höhe H der Auskoppelstrukturen 4 zu
wählen. Da das Material der Auskoppelstrukturen 4,
wie etwa TiO2, eine kleine Restabsorption
bezüglich der in der Halbleiterschichtenfolge 2 erzeugten
Strahlung aufzeigt, führen zu große Höhen
H der Auskoppelstrukturen 4 zu Absorptionsverlusten. Daher
ist eine Höhe H der Auskoppelstrukturen 4 zwischen
einschließlich zirka 0,5 μm und 2 μm
bevorzugt.
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Die
Auskoppelstrukturen 4 aus 9A weisen
gemäß 9B eine pyramidenstumpfartige Form
mit einem quadratischen Grundriss auf. An der der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 abgewandten Oberseite
weisen die Auskoppelstrukturen 4 die Breite W auf. Der
Geometrieparameter T ist definiert als der Quotient aus der Breite
W und der lateralen Ausdehnung L der Auskoppelstrukturen 4.
Es gilt also: T = W/L.
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In 9A ist zu sehen, dass mit abnehmendem
Geometrieparameter T die Auskoppeleffizienz E zunimmt. Mit anderen
Worten weisen solche Auskoppelstrukturen 4, bei denen die
Facetten 40 nahezu senkrecht zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20 orientiert
sind, eine vergleichsweise geringe Auskoppeleffizienz E auf. Mit
abnehmendem Geometrieparameter T erhöht sich die Gesamtfläche
der Facetten 40, also der lateralen, bezüglich
der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 schräg
orientierten Begrenzungsflächen der Auskoppelstrukturen 4,
und damit einhergehend auch die Auskoppeleffizienz E.
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In 10 ist
eine domartige oder kugelsegmentartige Auskoppelstruktur 4 dargestellt.
Die Auskoppelstruktur 4 weist eine einzige, durchgehende, der
Strahlungsdurchtrittsfläche 20 abgewandte Begrenzungsfläche
auf. Die Facette 40, die zu einer Steigerung der Auskoppeleffizienz
E beiträgt, stellt insbesondere nur denjenigen Teil der
Begrenzungsfläche dar, der einen Winkel zwischen einschließlich 15° und
75° bezüglich der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 aufweist.
Dieser, die Facette 40 bildende Teil der Begrenzungsfläche
der Auskoppelstruktur 4 befindet sich in 10 zwischen
den beiden parallel zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20 orientierten Strich-Punkt-Linien.
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In 11 ist
ein Herstellungsverfahren für den optoelektronischen Halbleiterchip 1 illustriert. Gemäß 11A ist die Halbleiterschichtenfolge 2 mit der
aktiven Schicht 3 epitaktisch auf dem Substrat 7, das
ein Wachstumssubstrat ist, aufgewachsen.
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Im
optionalen Verfahrensschritt gemäß 11B wird auf der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 der
Halbleiterschichtenfolge 2 eine leitende Schicht 5 aufgebracht.
Die optionale, leitende Schicht 5 besteht beispielsweise
aus einem transparenten leitfähigen Oxid, etwa aus ITO
oder ZnO.
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In 11C ist dargestellt, dass auf der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 oder
auf der leitenden Schicht 5 eine Schicht eines lichtempfindlichen
Materials 15 aufgebracht und strukturiert wird. Beispielsweise
ist das lichtempfindliche Material 15 ein Fotolack, der
mit einer Dicke aufgebracht wird, die bevorzugt größer
ist als die Höhe H der zu erzeugenden Auskoppelstrukturen 4.
Die Strukturierung des lichtempfindlichen Materials erfolgt zum
Beispiel durch Belichten mit Hilfe einer in 11 nicht
gezeichneten Fotomaske. Nachfolgend kann das lichtempfindliche Material 15 gegebenenfalls
entwickelt werden.
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In 11D ist dargestellt, dass in Teilbereichen 16 das
lichtempfindliche Material 15 und optional die leitende
Schicht 5 entfernt werden. Insbesondere wird in den Teilbereichen 16 die
Strahlungsdurchtrittsfläche 20 der Halbleiterschichtenfolge 2 freigelegt.
Anders als in 11D dargestellt kann
die leitende Schicht 5 in den Teilbereichen 16 mit
einer reduzierten Dicke verbleiben.
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Gemäß 11E werden in den Teilbereichen 16 die
Auskoppelstrukturen 40 erzeugt. Es ist möglich,
dass ein Material 45 der Auskoppelstrukturen 4 auch
auf dem lichtempfindlichen Material 15 außerhalb
der Teilbereiche 16 abgeschieden wird.
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Gemäß 11F wird das restliche, im Verfahrensschritt
gemäß 11D nicht
entfernte lichtempfindliche Material 15 entfernt. Mit diesem
Entfernen wird auch eventuell auf dem lichtempfindlichen Material 15 unerwünschtes,
abgeschiedenes Material 45 entfernt. Das Entfernen des
restlichen lichtempfindlichen Materials 15 kann durch ein
Abblasen erfolgen.
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Beim
Ausführungsbeispiel des optoelektronischen Halbleiterchips 1 gemäß 12 weisen
die Auskoppelstrukturen 4 eine Mehrzahl von Öffnungen 41 auf.
Das Material der Auskoppelstrukturen 4 ist hierbei in einer
durchgehenden Schicht auf der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 aufgebracht.
Durch die Öffnungen 41, die diese Schicht vollständig
durchdringen und bis zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20 reichen,
sind dann die Facetten 40 der Auskoppelstrukturen 4 gebildet.
Die Öffnungen 41 weisen zum Beispiel eine kegelstumpfähnliche
Form auf, wobei sich die Öffnungen 41 zur Strahlungsdurchtrittsfläche 20 hin
verjüngen.
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Anders
als in 12 dargestellt, können mehrere,
voneinander getrennte schichtartige Bereiche des Materials der Auskoppelstrukturen 4 an
der Strahlungsdurchtrittsfläche 20 aufgebracht
sein, die jeweils eine Mehrzahl von Öffnungen 41 aufweisen. Optional
ist es ebenso möglich, dass sich zwischen den Auskoppelstrukturen 4 und
der Halbleiterschichtenfolge 2 eine nicht gezeichnete,
leitende Schicht 5 befindet, zum Beispiel analog zum Halbleiterchip 1 gemäß 2.
Es ist möglich, dass die Öffnungen 41 diese
leitende Schicht 5 nicht durchdringen.
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Die
hier beschriebene Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand
der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
umfasst die Erfindung jedes neuen Merkmals sowie jede Kombination
von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in
den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal
oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen
oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2007/0267640
A1 [0002]
- - WO 2005/081319 A1 [0004]