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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines
Fahrzeugs und ein Fahrerassistenzsystem, welches das Verfahren verwendet.
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In
Fahrzeugen, wie zum Beispiel Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen,
werden Fahrerassistenzsysteme verwendet, um die Verkehrssicherheit
zu erhöhen und den Fahrer bei seiner Fahrtätigkeit
zu unterstützen. Üblicherweise verwenden derartige
Fahrerassistenzsysteme Sensoren, wie zum Beispiel Kameras, Radarsysteme
oder Ultraschallsysteme, um eine Umgebung oder Umwelt des Fahrzeugs zu
erfassen. Darüber hinaus können derartige Fahrerassistenzsysteme
auch ein Positionsbestimmungssystem, wie zum Beispiel ein GPS, und
Karteninformationen verwenden, um einen Straßenverlauf
in der Umgebung des Fahrzeugs und eine Position und Bewegung des
Fahrzeugs zu bestimmen. Mit Hilfe der Information über
die Umgebung des Fahrzeugs können Fahrerassistenzsysteme
dann in eine Längs- und/oder eine Querführung
des Fahrzeugs eingreifen oder Warnungen an den Fahrer, beispielsweise über
optische, akustische oder taktile Warnsignale, ausgeben. Ein Eingriff
in die Querführung des Fahrzeugs kann beispielsweise eine
Ansteuerung der Lenkung der lenkbaren Räder des Fahrzeugs
umfassen. Ein Eingriff in die Längsführung des
Fahrzeugs kann beispielsweise einen Eingriff in die Motorsteuerung
des Fahrzeugs zum Beschleunigen oder Abbremsen des Fahrzeugs oder
einen Eingriff in das Bremssystem des Fahrzeugs zum Abbremsen des
Fahrzeugs umfassen.
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In
dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Auswertung
der erfassten Umweltinformationen für ein Fahrerassistenzsystem
bekannt.
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In
der
DE 10 2005
009 146 A1 wird beispielsweise ein Fahrerassistenzsystem
für Kraftfahrzeuge offenbart, bei dem die erfassten Daten über
die Umwelt des Fahrzeugs in Form von so genannten Teilhypothesen
einer modular aufgebauten Datenstruktur gegliedert werden. Jede
Teilhypothese betrifft dabei einen in der Umgebung erfassten Gegenstand,
wie zum Beispiel ein Hindernis oder ein vorausfahrendes Fahrzeug.
Für jede Teilhypothese werden entsprechende Aktionen für
das Fahrerassistenzsystem abgeleitet und anschließend zu
einer kombinierten Aktion für das Fahrerassistenzsystem
kombiniert. Dies führt jedoch bei einer großen
Anzahl von Gegenständen in der erfassten Umwelt des Fahrzeugs
zu einem erheblichen Rechenaufwand. Darüber hinaus liefert jede
Teilhypothese nur einen Indikator wohin das Fahrzeug nicht fahren
soll, nicht jedoch einen Indikator, welcher anzeigt, wohin das Fahrzeug
fahren soll.
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Das
gleiche gilt für das in der
DE 101 49 206 A1 offenbarte Unfallverhütungssystem.
Auch hier werden Informationen aus der Umgebung des Fahrzeugs, wie
zum Beispiel Straßenränder, Ampeln und vorausfahrende
oder kreuzende Fahrzeuge, erfasst und mit Hilfe von Warnungen oder
Eingriffen in die Führung des Fahrzeugs ein Verlassen der
Fahrbahn, ein Überfahren einer roten Ampel oder eine Kollision mit
einem Fahrzeug in der Umgebung verhindert, indem jedes dieser Elemente
einzeln überwacht und bei Gefahr eine entsprechende Warnung
oder ein entsprechender Führungseingriff durchgeführt
wird. Dadurch steigt der Verarbeitungsaufwand mit steigender Anzahl
von zu berücksichtigenden Hindernissen.
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Werden
die in dem Stand der Technik bekannten Verfahren für eine
Führung des Fahrzeugs verwendet, so ergibt sich aufgrund
der darin verwendeten Hindernisausweichstrategie eine Fahrzeugführung,
welche für einen Insassen des Fahrzeugs als ungewöhnlich
und unkomfortabel empfunden werden kann, da sie sich von der Fahrzeugführung
eines vorausschauenden menschlichen Fahrers deutlich unterscheidet,
da der menschliche Fahrer neben der Ausweichstrategie im Allgemeinen
auch eine Fahrt entlang eines Zielkorridors auf der Straße
verfolgt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Verfahren für ein Fahrerassistenzsystem
bereitzustellen.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum
Betreiben eines Fahrzeugs nach Anspruch 1, ein Fahrerassistenzsystem
für ein Fahrzeug nach Anspruch 11, ein Fahrzeug nach Anspruch
14 und eine Verarbeitungseinheit für ein Fahrerassistenzsystem
nach Anspruch 15 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs
bereitgestellt. Das Verfahren umfasst ein Erfassen einer Umgebungssituation
in einer Umgebung in Fahrtrichtung des Fahrzeugs mit einem entsprechenden
Erfassungsmittel. Das Erfassungsmittel kann beispielsweise eine
Kamera, ein Radargerät und/oder ein Lasermessgerät
umfassen. In einem weiteren Schritt des Verfahrens wird automatisch
ein Wertefeld aus der Umgebungssituation bestimmt. Ein Wert des
Wertefeldes an einer Stelle des Wertefeldes entspricht dabei einem
Behinderungswert oder einem Gefahrenpotential an einer entsprechenden
Stelle in der Umgebung des Fahrzeugs. Das automatische Bestimmen
kann beispielsweise von einer Verarbeitungseinheit durchgeführt
werden. Das Wertefeld kann beispielsweise ein zweidimensionales
Wertefeld sein, welches einen horizontalen Flächenbereich
vor dem Fahrzeug abbildet. Jeder Wert des Wertefeldes stellt einen
entsprechenden Behinderungswert an einer entsprechenden Stelle der
Fläche vor dem Fahrzeug dar. Ein Behinderungswert an einer
bestimmten Stelle kann beispielsweise umso größer
sein, je dichter sich diese bestimmte Stelle bei einem Hinder nis
befindet. Eine Stelle, an der sich das Hindernis tatsächlich
befindet kann dementsprechend einen besonders hohen Behinderungswert
aufweisen.
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Sowohl
die Fahrbahn als auch Hindernisse in der Umgebung des Fahrzeugs
können als Behinderungswerte in dem Wertefeld dargestellt
werden. Ein Hindernis kann beispielsweise als eine hyperbelförmig
auslaufende Ellipse in dem Wertefeld dargestellt werden. D. h.,
das Hindernis wird beispielsweise in dem Wertefeld als Ellipse dargestellt,
welche die Aufrissfläche, also eine Projektionsfläche
des Hindernisses auf den Boden, umschreibt. Der Wert in radialer Richtung
von der Ellipse weg nimmt in dem Wertefeld hyperbelförmig
ab. Ein Punkt des Ellipsenrands ist somit jeweils eine Polstelle
einer Hyperbel. Dadurch werden im Bereich der Ellipse sehr hohe
Behinderungswerte, d. h. sogar der Wert unendlich, und in radialer
Richtung von der Ellipse entfernt entsprechend geringere Behinderungswerte
erreicht. Die Fahrbahn in der Umgebung des Fahrzeugs kann in dem
Wertefeld beispielsweise als eine parabelförmig oder logarithmisch
gekrümmte Fläche dargestellt werden. Die Scheitelgerade
der parabelförmig gekrümmten Fläche verläuft
entlang der Fahrbahnmitte und die gekrümmte Fläche
steigt in Richtung der Fahrbahnränder parabelförmig
an. Dadurch wird für Werte des Wertefeldes in der Fahrbahnmitte
ein sehr geringer Wert, beispielsweise 0, erreicht und in Richtung
des Fahrbahnrandes steigen die Behinderungswerte parabelförmig
an.
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Gemäß dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird schließlich automatisch
eine Führung für das Fahrzeug in Abhängigkeit
des Wertefeldes in einem Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug
bestimmt. Die Führung des Fahrzeugs kann dabei eine Längsführung,
eine Querführung oder sowohl eine Längs- als auch
eine Querführung des Fahrzeugs umfassen. Eine Querführung
des Fahrzeugs kann beispielsweise derart bestimmt werden, dass sich das
Fahrzeug in Richtung möglichst geringer Behinderungswerte
des Wertefeldes in dem Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug
bewegt. Das Wertefeld des zuvor beschriebenen Verfahrens kann somit als
ein Potentialfeld aufgefasst werden und die Führung des
Fahrzeugs derart bestimmt werden, dass das Fahrzeug in Fahrtrichtung
dem geringsten Potential folgt. Dabei geben die Potentiale bzw.
die Behinderungswerte der Fahrbahn die Hauptrichtung für die
Führung des Fahrzeugs vor und die Potentiale bzw. Behinderungswerte
der Hindernisse beeinflussen die Führung des Fahrzeugs
auf eine kontinuierliche Art und Weise und verhindern gleichzeitig
eine Führung des Fahrzeugs in eine Kollisionsrichtung mit dem
Hindernis. Dadurch kann eine Querführung des Fahrzeugs
erreicht werden, welche einer menschlichen Fahrweise sehr ähnlich
ist und somit von einem Insassen des Fahrzeugs als angenehm und
komfortabel empfunden wird. Indem in dem Wertefeld sowohl die Fahrbahn
als auch eine beliebige Anzahl von Hindernissen modelliert werden,
ist eine einfache und effiziente Durchführung des Verfahrens möglich.
Durch Verwenden der ellipsenförmigen Darstellung der Hindernisse,
der hyperbelförmig auslaufenden Ellipsenränder
und der parabelförmig gekrümmten Fläche
als Fahrbahn ist ein einfaches Kom binieren der Hindernisse und der
Fahrbahn in dem Wertefeld beispielweise durch Verwenden einer logarithmischen
Darstellung möglich. Ebenso ist in dem Wertefeld die Bestimmung
der Führung des Fahrzeugs in Richtung möglichst
geringer Werte des Wertefeldes mit einfachen mathematischen Mitteln, wie
zum Beispiel einer Gradientenbildung, möglich.
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Gemäß einer
Ausführungsform kann die Längsführung
des Fahrzeugs ein Abbremsen des Fahrzeugs umfassen, wenn bestimmt
wird, dass in dem Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug der Wert
des Wertefeldes ansteigt. Ebenso kann die Längsführung
des Fahrzeugs ein Beschleunigen des Fahrzeugs umfassen, wenn bestimmt
wird, dass in dem Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug der Wert
des Wertefeldes absinkt. Darüber hinaus kann die Längsführung
des Fahrzeugs ein Einstellen der Geschwindigkeit des Fahrzeugs in
Abhängigkeit von der aktuellen Querführung des
Fahrzeugs umfassen, wenn bestimmt wird, dass in dem Bereich in Fahrtrichtung
vor dem Fahrzeug der Wert des Wertefeldes unter einem vorbestimmten
Schwellenwert liegt. Mit den zuvor beschriebenen einfachen Regeln
kann beispielsweise ein so genanntes Fuzzy-System gebildet werden,
um die Längsführung des Fahrzeuges einzustellen.
Das Einstellen der Geschwindigkeit des Fahrzeugs in Abhängigkeit
der aktuellen Querführung, d. h. in Abhängigkeit
eines aktuellen Kurvenradius des Fahrzeugs, steigert zusätzlich
den Komfort für die Insassen des Fahrzeugs, da auf diese
Art und Weise eine Querbeschleunigung auf die Insassen beim Durchfahren
einer Kurve beschränkt werden kann. So kann beispielsweise
die Geschwindigkeit des Fahrzeugs verringert werden, wenn erkannt
wird, dass eine scharfe Kurve zu durchfahren ist. Umgekehrt kann
nach dem Durchfahren der Kurve die Geschwindigkeit wieder erhöht
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann die Längsführung
des Fahrzeugs ein Anhalten des Fahrzeugs bewirken, wenn bestimmt
wird, dass in dem Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug der
Wert des Wertefeldes über einem vorbestimmten oberen Schwellenwert
liegt. Wird also in Fahrtrichtung des Fahrzeugs keine Richtung gefunden,
in welcher der Behinderungswert konstant bleibt oder absinkt, sondern
der Behinderungswert nur ansteigt, so wird zunächst die
Geschwindigkeit verringert und schließlich, sobald der
Behinderungswert über einem vorbestimmten Schwellenwert
liegt, das Fahrzeug angehalten, da in diesem Fall nicht sichergestellt werden
kann, dass das Fahrzeug einer kollisionsfreien Bahn folgt oder das
Fahrzeug auf der Fahrbahn bleibt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Fahrerassistenzsystem
für ein Fahrzeug bereitgestellt. Das Fahrerassistenzsystem
umfasst ein Erfassungsmittel, ein Steuermittel und eine Verarbeitungseinheit,
welche mit dem Erfassungsmittel und dem Steuermittel gekoppelt ist.
Das Erfassungsmittel ist zum Erfassen einer Umgebungssituation in
einer Umgebung in Fahrtrichtung des Fahrzeugs ausgestaltet. Das
Steuermittel ist zum Beeinflussen einer Führung des Fahrzeugs,
wie zum Beispiel einer Längs- und einer Querführung
des Fahrzeugs, ausgestaltet. Die Verarbeitungseinheit ist ausgestaltet,
aus der Umgebungssituation ein Wertefeld zu bestimmen und eine Führung
für das Fahrzeug in Abhängigkeit des Wertefeldes
in einem Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug zu bestimmen.
Das Wertefeld ist eine geographische Abbildung eines horizontalen
Bereichs in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug. Ein Wert des Wertefeldes
an einer Stelle des Wertefeldes entspricht einem Behinderungswert
an einer entsprechenden Stelle in der Umgebung des Fahrzeugs. Das
Erfassungsmittel kann beispielsweise eine Kamera, ein Radargerät
oder ein Lasermessgerät umfassen. Das Fahrerassistenzsystem
kann zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens
ausgestaltet sein und umfasst somit die damit verbundenen Vorteile.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Fahrzeug mit
einem zuvor beschriebenen Fahrerassistenzsystem bereitgestellt.
Das Steuermittel des Fahrerassistenzsystems beeinflusst beispielsweise
für eine Querführung eine Lenkung des Fahrzeugs
und für eine Längsführung eine Motorsteuerung
und/oder ein Bremssystem des Fahrzeugs.
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Schließlich
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Verarbeitungseinheit
für ein Fahrerassistenzsystem bereitgestellt. Die Verarbeitungseinheit
ist derart ausgestaltet, dass sie mit einem Steuermittel des Fahrerassistenzsystems
und einem Erfassungsmittel gekoppelt werden kann. Das Steuermittel
ist zum Beeinflussen einer Führung des Fahrzeugs ausgestaltet.
Das Erfassungsmittel ist zum Erfassen einer Umgebungssituation in
einer Umgebung des Fahrzeugs in Fahrtrichtung ausgestaltet. Die
Verarbeitungseinheit ist in der Lage, aus der Umgebungssituation
ein Wertefeld zu bestimmen und eine Führung für
das Fahrzeug in Abhängigkeit des Wertefeldes in einem bestimmten
Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug zu bestimmen. Wie zuvor
beschrieben, entspricht ein Wert des Wertefeldes an einer bestimmten
Stelle des Wertefeldes einem Behinderungswert an einer entsprechenden Stelle
in der Umgebung des Fahrzeugs. Die Verarbeitungseinheit kann ferner
zum Durchführen des zuvor beschriebenen Verfahrens ausgestaltet
sein.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen erläutert.
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1 zeigt
ein Fahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem gemäß der
vorliegenden Erfindung auf einer Fahrbahn.
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2 zeigt
eine Modellierung der Fahrbahn der 1 in einem
Wertefeld.
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3 zeigt
die Modellierung eines Hindernisses in einem Wertefeld.
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4 zeigt
die Modellierung der Fahrbahn und der Hindernisse der 1 in
einem Wertefeld.
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5 zeigt
das Wertefeld der 4 in einer Höhenliniendarstellung.
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6 zeigt
ein Ablaufdiagramm, welches einen Teil des Verfahrens gemäß der
vorliegenden Erfindung im Detail darstellt.
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7 zeigt
eine Regelbasis für ein Fuzzy-System, welches in einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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8 zeigt
ein Wertefeld und eine daraus bestimmte Führung für
ein Fahrzeug gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung.
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9 zeigt
einen Geschwindigkeitsverlauf des Fahrzeugs für die in 8 bestimmte
Führung des Fahrzeugs.
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10 zeigt
ein Wertefeld und eine daraus bestimmte Führung für
ein Fahrzeug gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung.
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11 zeigt
einen Geschwindigkeitsverlauf des Fahrzeugs, welcher gemäß der
in 10 gezeigten Führung für das
Fahrzeug bestimmt wird.
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12 zeigt
ein weiteres Wertefeld und eine daraus bestimmte Führung
für ein Fahrzeug gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung.
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13 zeigt
einen Geschwindigkeitsverlauf des Fahrzeugs während der
in 12 gezeigten Führung gemäß der
vorliegenden Erfindung.
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14 zeigt
ein weiteres Wertefeld und eine daraus bestimmte Führung
für ein Fahrzeug gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung.
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15 zeigt
einen Geschwindigkeitsverlauf, einen Lenkwinkelverlauf und einen
Querbeschleunigungsverlauf des Fahrzeugs, welches gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung, wie in 16 gezeigt,
geführt wird.
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1 zeigt
ein Fahrzeug 1 auf einer Fahrbahn 2, welches sich
auf der Fahrbahn 2 in Richtung des Pfeils 3 bewegt.
Auf der Fahrbahn 2 befindet sich in entgegenkommender Richtung
ein weiteres Fahrzeug 4 und ein zur Hälfte auf
der Fahrbahn 2 abgestelltes weiteres Fahrzeug 5.
Das Fahrzeug 1 ist mit einer Assistenzvorrichtung 6 ausgestattet,
welches eine Querführung und eine Längsführung
des Fahrzeugs 1 steuert. Die Assistenzvorrichtung 6 umfasst ein
Erfassungsmittel 7, wie zum Beispiel eine Kamera, einen
Ultraschallsensor, einen Radarsensor, einen Lasersensor oder eine
Kombination daraus, eine Verarbeitungseinheit 8 und ein
Steuermittel 9. Das Steuermittel 9 ist zum Beeinflussen
der Längs- und Querführung des Fahrzeugs ausgestaltet,
d. h., das Steuermittel 9 kann bei geeigneter Ansteuerung durch
die Verarbeitungseinheit 8 die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
durch Ansteuern einer Motorelektronik des Fahrzeugs und eines Bremssystems
des Fahrzeugs einstellen. Darüber hinaus kann das Steuermittel 9 durch
eine geeignete Ansteuerung durch die Verarbeitungseinheit 8 eine
Lenkung des Fahrzeugs 1 ansteuern, um eine entsprechende
Querführung zu bewirken. Die Verarbeitungseinheit 8 ist
mit dem Erfassungsmittel 7 und dem Steuermittel 9 gekoppelt
und umfasst beispielsweise eine mikroprozessorgesteuerte Verarbeitungseinheit.
Darüber hinaus kann die Verarbeitungseinheit 8 auch
mit weiteren Sensoren des Fahrzeugs gekoppelt sein, wie zum Beispiel
einem Geschwindigkeitssensor, einem Lenkwinkelsensor, Radsensoren
zur Erfassung der Drehgeschwindigkeit einzelner Räder des
Fahrzeugs usw..
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Mit
Hilfe des Erfassungsmittels 7 wird ein Umgebungsbereich 10 in
Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug, beispielsweise der in 1 eingezeichnete
Bereich 10, erfasst und analysiert. So werden beispielsweise
Fahrbahnmarkierungen 11 und 12 sowie die weiteren
Fahrzeuge 4 und 5 erfasst und mit Hilfe von geeigneten
Verarbeitungsprogrammen, wie zum Beispiel Bildverarbeitungsprogrammen,
bestimmt und in einem Wertefeld, einem so genannten Potentialfeld,
modelliert. Das Potentialfeld ist ein zweidimensionales Wertefeld,
welches sich beispielsweise in einer X/Y-Ebene erstreckt. Ein Punkt
in dieser X/Y-Ebene entspricht einem geographischen Punkt des erfassten
Bereichs 10 vor dem Fahrzeug 1. Die X-Achse kann
sich beispielsweise in Richtung der Fahrtrichtung 3 des
Fahrzeugs 1 erstrecken und die Y-Achse senkrecht dazu.
Jeder Stelle des Potentialfeldes wird nun ein Wert zugeordnet, welcher
einen Behinderungswert oder einen Gefahrenwert darstellt. Der Behinderungswert
oder Gefahrenwert ergibt sich aus den erfassten Objekten in dem
Bereich 10 sowie durch die Fahrbahnbegrenzungen 11, 12 in
dem Bereich 10. Ein Behinderungswert bzw. Gefahrenwert wird
umso höher gewählt, je stärker er bei
der Führung des Fahrzeugs 1 zu meiden ist. Dementsprechend
erhalten Stellen des Potentialfeldes im Bereich der Mitte der Fahrbahn 2 zwischen
den Fahrbahnmarkierungen 11 und 12 geringe Behinderungswerte,
wohingegen Stellen des Potentialfeldes in der Nähe oder
auf den Fahrbahnmarkierungen 11, 12 hohe Behinderungswerte
erhalten. Stellen in dem Potentialfeld, welche die Fahrzeuge 4, 5 darstellen, erhalten
ebenfalls hohe Behinderungswerte.
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Das
Potentialfeld kann beispielsweise eine Zahlenmatrix sein, indem
der Bereich vor dem Fahrzeug gemäß einer vorbestimmten
Auflösung in kleine Teilbereiche von beispielsweise wenigen
Quadratzentimetern aufgeteilt wird und einem jeden Teilbereich ein
entsprechender Behinderungswert in der Zahlenmatrix zugeordnet wird.
Alternativ kann das Wertefeld über Funktionen dargestellt
werden, welche in Abhängigkeit der X- und Y-Koordinaten
des Wertefeldes einen entsprechenden Behinderungswert liefern. Unter
Bezugnahme auf 2–5 werden
nachfolgend Potentialfelder gezeigt, welche beispielsweise mit Hilfe
geeigneter Funktionen einen Straßenverlauf bzw. Hindernisse
darstellen.
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2 zeigt
eine Modellierung einer Fahrbahn mit Hilfe einer parabelförmig
gekrümmten Fläche. Die Scheitelgerade der gekrümmten
Fläche verläuft in Richtung der Fahrtrichtung
der Fahrbahn, was im gezeigten Fall der X-Richtung entspricht. Die Y-Richtung
verläuft in Richtung der Breite der Fahrbahn. Die Skalierung
von X- und Y-Achse ist im vorliegenden Beispiel willkürlich
gewählt. Entlang der Z-Achse sind in 2 die
entsprechenden Behinderungswerte aufgetragen. Entlang der Scheitelgeraden
der gekrümmten Fläche, d. h. entlang einer Geraden
in X-Richtung bei einem Y-Wert von ungefähr 150, ist der
Behinderungswert ungefähr 0. D. h., entlang der Fahrbahnmitte
ist die Behinderung für das Fahrzeug am geringsten. In
Richtung größer oder kleiner werdender Y-Werte
steigt der Behinderungswert an. Im gezeigten Beispiel ist am Fahrbahnrand beispielsweise
ein Behinderungswert von ungefähr Z = 0,5 erreicht.
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3 zeigt
eine Modellierung eines Hindernisses, beispielsweise des Fahrzeugs 5 der 1,
in einer zur 2 vergleichbaren Darstellung
des Potentialfeldes. Um mathematisch möglichst einfach handhabbare
Funktionen zu verwenden, wird das Hindernis, wie beispielsweise
das Fahrzeug 5, durch eine Ellipse beschrieben, welche
das Fahrzeug 5 umfasst. Diese Ellipse ist in 3 als
ellipsenförmige Fläche 13 mit einem Behinderungswert
von ungefähr 0,4 dargestellt. Außerhalb der ellipsenförmigen
Fläche 13 fällt der Behinderungswert
radial in alle Richtungen hyperbelförmig ab. Weitere Hindernisse,
wie zum Beispiel das in 1 weitere dargestellte Fahrzeug 4,
werden ebenfalls durch derartig hyperbelförmig auslaufende
Ellipsen in dem Potentialfeld dargestellt. Die Verwendung von Parabeln,
Ellipsen und Hyperbeln ermöglicht, die Behinderungswerte,
welche sich aus den unterschiedlichen Hindernissen und der Fahrbahn
ergaben, mit Hilfe mathematischer Operatoren auf einfache Art und
Weise zu einem gemeinsamen Potentialfeld zu überlagern
und Operationen auf diesem gemeinsamen Potentialfeld durchzuführen,
wie später zur Bestimmung der Führung des Fahrzeugs
gezeigt wird.
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4 zeigt
eine Überlagerung mehrerer Funktionen in dem Potentialfeld.
In dem in 4 gezeigten Potentialfeld sind
zum einen die Fahrbahn aus beispielsweise der 2 sowie
zwei Hindernisse, welche beispielsweise die beiden Fahrzeuge 4 und 5 der 1 darstellen, überlagert.
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5 zeigt
das Potentialfeld der 4 in einer anderen Darstellung.
In der Darstellung der 5 wird der Behinderungswert
in Abhängigkeit der X- und Y-Koordinaten als Höhenlinien
dargestellt, d. h., 5 ist eine Draufsicht der 4 aus
einer Z-Richtung, wobei unterschiedliche Höhen der in 4 gezeigten
Potentialfläche durch Höhenlinien 14–20 in 5 dargestellt
sind. Die Höhenlinien 14–20 geben
in aufsteigender Reihenfolge von 14 bis 20 steigende
Z-Werte der in 4 gezeigten Fläche an.
Die ellipsenförmigen Flächen 21 der 5 entsprechen
den ellipsenförmigen Flächen in 3 bzw. 4.
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6 zeigt,
wie mit Hilfe des zuvor bestimmten Potentialfeldes eine Führung
für das Fahrzeug 1 bestimmt wird. In das in 6 gezeigte
Verfahren 22 zum Bestimmen der Längs- und Querführung
für das Fahrzeug 1 wird ein Ausschnitt des Potentialfeldes, wie
er beispielsweise in 4 oder 5 gezeigt
ist, sowie eine Ist-Geschwindigkeit des Fahrzeugs eingegeben. Darüber
hinaus kann eine von beispielsweise dem Fahrer des Fahrzeugs vorgegebene Soll-Geschwindigkeit
eingegeben werden. In Block 23 wird zunächst die
Höhe des Potentials, d. h. des Behinderungswertes, an der
aktuellen Position des Fahrzeugs bestimmt. Dies kann beispielsweise, wenn
die Behinderungswerte in Form von mathematischen Funktionen vorliegen,
durch Auswerten der überlagerten Funktionen für
die Position des Fahrzeugs berechnet werden. Im Block 24 werden
Längs- und Quergradienten für die aktuelle Position
des Fahrzeugs aus dem Potentialfeld berechnet. Im Block 25 wird
eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der vorgegebenen Soll-Geschwindigkeit
und der aktuellen Ist-Geschwindigkeit bestimmt. Die berechnete Höhe
des Potentials, der Längsgradient und die Abweichung von
der Soll-Geschwindigkeit werden zur Berechnung einer Geschwindigkeitsänderung
beispielsweise einem so genannten Fuzzy-System 26 zugeführt.
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In 7 ist
das Fuzzy-System 26 mit seiner Regelbasis dargestellt.
Wenn keine Gefahr besteht, d. h., wenn zum Beispiel der Gradient
in Fahrtrichtung 0 oder negativ ist, d. h., der Behinderungswert konstant
bleibt oder abnimmt, und zusätzlich die Höhe des
Potentials bzw. Behinderungswertes unterhalb einer vorbestimmten
Schwelle liegt, kann die Geschwindigkeit entsprechend der Geschwindigkeitsabweichung
zwischen Soll- und Ist-Geschwindigkeit angepasst werden. Diese Anpassung
kann beispielsweise ein Beschleunigen des Fahrzeugs bedeuten, solange
die Soll-Geschwindigkeit nicht erreicht ist. Darüber hinaus
kann die Geschwindigkeit in Abhängigkeit einer aktuellen
Querbeschleunigung des Fahrzeugs beschränkt werden, um
unnötig große Querbeschleunigungen in Kurven auf
die Insassen zu vermeiden. Steigt der Gradient in Fahrtrichtung
hingegen an, d. h. das Fahrzeug bewegt sich auf ein Hindernis zu,
so wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs verringert. Wird eine
vorbestimmte Schwelle des Potentials überschritten, wird
das Fahrzeug sogar angehalten, um eine Kollision mit einem Hindernis
zu vermeiden.
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Das
Ergebnis der Geschwindigkeitsberechnung im Block 26 ergibt
eine Geschwindigkeitsänderung 27. Aus dem in Block 24 bestimmten
Quergradienten wird eine Querbewegung des Fahrzeugs 1 im Block 28 bestimmt.
Die Querbewegung des Fahrzeugs kann beispielsweise derart bestimmt
werden, dass dem Gradienten innerhalb eines vorbestimmten Winkelbereichs
in Fahrtrichtung des Fahrzeugs gefolgt wird, welcher den kleinsten
Wert aufweist, d. h., welcher das Fahrzeug in einen Bereich lenkt,
in welchem der Behinderungswert geringer wird. Mit Hilfe der Geschwindigkeitsänderung 27 und
der in Block 28 bestimmten Querbewegung kann die neue Position
des Fahrzeugs innerhalb des Potentialfeldes bestimmt werden, um
beispielsweise eine weiter vorausschauende Führung des
Fahrzeugs durch wiederholtes Durchführen der Schritte des
Verfahrens 22 im Voraus zu berechnen. Parallel dazu werden
die bestimmte Geschwindigkeitsänderung und die bestimmte
Querbewegung für das Fahrzeug dem Steuermittel 9 des
Fahrzeugs 1 bereitgestellt, um die Fahrtrichtung und die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs entsprechend einzustellen.
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8 zeigt
eine Darstellung eines Potentialfeldes einer Fahrbahn mit einem
Hindernis, welches sich am Fahrbahnrand befindet. Die Fahrbahn verläuft
in Richtung der X-Achse der Darstellung der 8 und iterative
Bahnpunkte einer Trajektorie des Fahrzeugs sind durch Kreuze (30)
dargestellt. Neue Bahnpunkte der Trajektorie werden beispielsweise
in regelmäßigen Zeitabständen mit Hilfe
des zuvor beschriebenen Verfahrens 22 bestimmt. Die Zeitabstände
können beispielsweise wenige 100 ms, beispielsweise 300
ms betragen. Dementsprechend sind bei geringer Geschwindigkeit des
Fahrzeugs die Bahnpunkte eng beieinander, wie beispielsweise im Bereich
von X = 50 bis X = 150, und bei höherer Geschwindigkeit
des Fahrzeugs weiter auseinander, wie beispielsweise von X = 200
bis X = 300.
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9 zeigt
den entsprechenden Geschwindigkeitsverlauf des Fahrzeugs über
die einzelnen Bahnpunkte bzw. Schritte, d. h. über den
in 8 dargestellten Kreuzen. Im Bereich von X = 50
bis X = 350 beschleunigt das Fahrzeug, da in diesem Bereich kein
Hindernis vorhanden ist. Im Bereich von X = 350 bis X = 550 wird
die Fahrzeuggeschwindigkeit verringert, während das Fahrzeug
an dem Hindernis vorbeifährt. Weiterhin führt
das Fahrzeug in diesem Bereich eine Ausweichbewegung durch, um den
Abstand zu dem Hindernis zu vergrößern. Ab näherungsweise
X = 550 beschleunigt das Fahrzeug weiter bis auf beispielsweise
eine vorgegebene Soll-Geschwindigkeit, da in diesem Bereich kein
Hindernis vorhanden ist. Darüber hinaus wird in diesem
Bereich das Fahrzeug wieder auf die Fahrbahnmitte zurückgeführt.
Der entsprechende Geschwindigkeitsverlauf ist in 9 dargestellt.
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10 und 11 zeigen
vergleichbar zu den 8 und 9 die Trajektorie
eines Fahrzeugs auf einer Fahrbahn, an deren Fahrzeugrand mehrere Hindernisse,
wie zum Beispiel geparkte Fahrzeuge 31–34,
vorhanden sind, und den zugehörigen Geschwindigkeitsverlauf.
Im Bereich von X = 0 bis X = 350, d. h. in den ersten zwanzig Berechnungsschritten,
beschleunigt das Fahrzeug auf beispielsweise eine vorgegebene Soll-Geschwindigkeit
und wird im Wesentlichen in der Mitte der Fahrbahn geführt.
Ab X = 350 beginnt der Einfluss der Hindernisse auf das Potentialfeld
derart, dass das geringste Potential nun nicht mehr in der Fahrbahnmitte
liegt und das Potential insgesamt ansteigt. Dementsprechend wird
eine Querführung auf das Fahrzeug ausgeübt, welche
das Fahrzeug zunächst leicht nach rechts versetzt, um einem
Hindernis 31 auszuweichen, und gleichzeitig wird die Geschwindigkeit
verringert. Sobald das Fahrzeug am Hindernis 31 vorbei
ist, wird eine Querführung bestimmt, welche das Fahrzeug
nach links führt, um den Hindernissen 32 und 33 auszuweichen. Die
Geschwindigkeit wird kurzzeitig etwas erhöht, solange das
Fahrzeug geradeaus an den Hindernissen 32 und 33 vorbeifährt.
Dann nähert sich das Fahrzeug dem Hindernis 34,
woraufhin die Geschwindigkeit wiederum verringert wird und eine
Querführung nach rechts bestimmt wird. Nachdem das Fahrzeug am
Hindernis 34 vorbeigefahren ist, wird es wieder in die
Fahrbahnmitte zurückgeführt und beschleunigt auf
die vorbestimmte Geschwindigkeit.
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Das
zuvor beschriebene Fahrverhalten, welches durch das im Zusammenhang
mit den 6 und 7 beschriebene
Verfahren erreicht wird, wird von Insassen des Fahrzeugs als sehr
komfortabel und angenehm empfunden. Bei Annäherung an ein Hindernis
wird die Geschwindigkeit verringert, wodurch einerseits dem Insassen
signalisiert wird, dass das Hindernis erkannt wurde, und andererseits
Querbeschleunigungen während des Ausweichens gering gehalten
werden, so dass der Insasse keinen unnötig hohen Querbeschleunigungen
ausgesetzt ist.
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12 und 13 zeigen
eine weitere Trajektorie und einen dazugehörigen Geschwindigkeitsverlauf
vergleichbar zu der in 8 und 9 gezeigten
Darstellung. 12 zeigt wiederum das Potentialfeld
entlang der Fahrbahn, wobei sich das Fahrzeug in X-Richtung bewegt. 13 zeigt
den entsprechenden Geschwindigkeitsverlauf. Auf der Fahrbahn befinden
sich zwei Hindernisse 35 und 36. Das Hindernis 35 befindet
sich am Fahrzeugrand und ist beispielsweise ein dort abgestelltes
Fahrzeug. Hindernis 36 befindet sich hingegen auf der Fahrbahnmitte
und ist beispielsweise ein dort stehendes Fahrzeug. Mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens weicht das Fahrzeug
zunächst dem Hindernis 35 unter Verringerung der
Geschwindigkeit, ähnlich wie im Zusammenhang mit den 8–11 beschrieben,
aus. Ab X = 400 beschleunigt das Fahrzeug dann bis bei X = 550 das
Potential in Fahrtrichtung ansteigt. Daraufhin wird die Geschwindigkeit verringert.
Durch eine Querführung kann kein geringeres Potential in
Fahrtrichtung gefunden werden, so dass die Geschwindigkeit weiter
verringert wird, bis das Fahrzeug bei näherungsweise X
= 700 zum Stillstand kommt. Somit kann eine Kollision zuverlässig verhindert
werden.
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14 und 15 zeigen
eine weitere Trajektorie eines Fahrzeugs vergleichbar zu der Darstellung
der 8 und 9. In 15 sind
neben der Geschwindigkeit zusätzlich ein Lenkwinkel des
Fahrzeugs und eine auf das Fahrzeug wirkende Querbeschleunigung
dargestellt. Der Fahrbahnverlauf im vorliegenden Beispiel, welcher
in 14 dargestellt ist, beginnt mit einem geraden
Abschnitt in X-Richtung gefolgt von einer Linkskurve um näherungsweise
90° gefolgt von einer langgezogenen Rechtskurve um näherungsweise
180° und einem darauffolgenden geraden Fahrbahnabschnitt.
In der Linkskurve befindet sich am rechten Fahrbahnrand ein Hindernis 37,
wie zum Beispiel ein dort abgestelltes Fahrzeug. Auf dem anschließenden
geraden Fahrbahnabschnitt befindet sich ein weiteres Hindernis 38,
welches ebenfalls beispielsweise ein dort abgestelltes Fahrzeug
sein kann. Bis zum Eintritt in die Linkskurve bei näherungsweise
X = 500 wird das Fahrzeug beschleunigt. Der Lenkwinkel beträgt
bis dahin 0 und dementsprechend ist die Beschleunigung auf das Fahrzeug
ebenfalls 0. Bei X = 500 beginnt der Eintritt in die Linkskurve
und gleichzeitig ein Ausweichen um das Hindernis 37. Der
Lenkwinkel wird entsprechend eingestellt und gleichzeitig die Geschwindigkeit
verringert, um die Querbeschleunigung gering zu halten. Danach erfolgt
das Durchfahren der Rechtskurve von X = 900 bis näherungsweise
X = 1700 und Y = 600. Die Geschwindigkeit beim Durchfahren der Kurve wird
durch die Querbeschleunigung begrenzt, wie im Zusammenhang mit 6 und 7 beschrieben. Abschließend
wird ab Y = 600 ein Ausweichmanöver um das Hindernis 38 bei
gleichzeitiger Verringerung der Geschwindigkeit durchgeführt.
Nach dem Passieren des Hindernisses 38 wird die Geschwindigkeit wieder
erhöht und das Fahrzeug zurück auf die Fahrbahnmitte
geführt.
-
Mit
dem zuvor beschriebenen Verfahren ist es somit möglich,
eine zuverlässige Quer- und Längsführung
für ein Fahrzeug bereitzustellen, ohne dass ein absolutes
Fahrtziel benötigt wird. Stattdessen wird die Führung
des Fahrzeugs einzig anhand des Potentialverlaufs bestimmt, welcher
sich aus der Umgebungsanalyse der Fahrbahn und der darauf befindlichen
Hindernisse ergibt. Durch die Längsführung des
Fahrzeugs in Abhängigkeit der Querführung wird
eine für die Insassen des Fahrzeugs komfortable Führung
des Fahrzeugs erreicht.
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrbahn
- 3
- Fahrtrichtung
- 4
- weiteres
Fahrzeug
- 5
- weiteres
Fahrzeug
- 6
- Fahrerassistenzsystem
- 7
- Erfassungsmittel
- 8
- Verarbeitungseinheit
- 9
- Steuermittel
- 10
- Umgebung
- 11,
12
- Fahrbahnrand
- 13
- Ellipsendarstellung
eines Hindernisses
- 14–20
- Potentiallinie
- 21
- Ellipse
eines Hindernisses
- 22
- Verfahren
- 23–26
- Block
- 27
- Geschwindigkeitsänderung
- 28,
29
- Block
- 30
- Trajektorieschritte
- 31–38
- Ellipsendarstellung
eines Hindernisses
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005009146
A1 [0004]
- - DE 10149206 A1 [0005]