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Die
Erfindung betrifft einen hydraulischen Mehrkreis-Axialkolbenmotor
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bei
hydraulischen Mehrkreis-Axialkolbenmotoren kann eine Drehbewegung
an der Abtriebswelle des Motors durch mehrere unterschiedliche hydraulische
Kreise erzeugt werden, die mit unterschiedlichen Gruppen von Zylindern
mit Kolben verbunden sind.
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In
der Druckschrift
DE
33 33 812 C2 ist eine derartige Mehrkreis-Axialkolbenmaschine
offenbart, die nach dem Schrägachsenprinzip ausgeführt
ist. Ihr Schwenkwinkel bzw. Hub ist einstellbar, und somit ist ihr
Schluckvolumen veränderbar. Die Maschine hat zwei getrennte
hydraulische Kreise mit zwei Gruppen von Zylindern und darin geführten
Axialkolben.
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Nachteilig
an derartigen Verstellmotoren ist ihr abnehmender Wirkungsgrad bei
geringen Schwenkwinkeln bzw. geringen Schluckvolumina.
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Dem
gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen
Mehrkreis-Axialkolbenmotor mit verstellbarem Schluckvolumen und
ein Verfahren zu dessen hydraulischer Ansteuerung zu schaffen, so
dass der Motor in einem Betriebsbereich mit vermindertem Schluckvolumen
einen verbesserten Wirkungsgrad aufweist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch einen Mehrkreis-Axialkolbenmotor
nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren zu dessen Ansteuerung nach
Anspruch 14 bzw. Anspruch 16.
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Der
erfindungsgemäße Mehrkreis-Axialkolbenmotor hat
mehrere getrennte Gruppen von Zylinder-Kolben-Kombinationen, wobei
jede Gruppe einen Eingangsanschluss und einen Ausgangsanschluss
hat. Weiterhin hat der Mehrkreis-Axialkolben motor eine Verstellvorrichtung, über
die ein Hub der Zylinder-Kolben-Kombinationen verstellbar ist. Im Betrieb
jeder Gruppe liegt an ihrem Eingangsanschluss ein Hochdruck und
an ihrem Ausgangsanschluss ein Niederdruck an. Erfindungsgemäß ist
der Eingangsanschluss zumindest einer Gruppe vom Hochdruck trennbar
oder alternativ ist der Ausgangsanschluss zumindest einer Gruppe
vom Niederdruck trennbar. Bei beiden Varianten ist statt dessen
der Eingangsanschluss dieser Gruppe mit ihrem Ausgangsanschluss
verbindbar. Dadurch kann in einem Betriebsbereich des Motors mit
relativ geringem Schluckvolumen zumindest eine Gruppe von Zylinder-Kolben-Kombinationen
kurzgeschlossen werden, so dass die betroffenen Gruppen abgesehen von
Reibungsverlusten keine Leistung wandeln. Gleichzeitig kann gegenüber
einem vergleichbaren Motor gemäß dem Stand der
Technik der Schwenkwinkel erhöht werden. Dadurch wird der
Wirkungsgrad des Motors in einem Betriebsbereich mit relativ geringem
Schluckvolumen erhöht.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
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Bei
einer bevorzugen Weiterbildung ist jeder Gruppe von Zylinder-Kolben-Kombinationen
ein Paar Drucknieren zugeordnet, wobei die Paare von Drucknieren
unterschiedliche Durchmesser aufweisen. An den einzelnen Drucknieren
sind die gruppenweise getrennten Anschlüsse von Hochdruck-
und von Niederdruck-Leitungen einfach realisierbar.
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Dabei
wird es bevorzugt, wenn die Gruppenzugehörigkeit der Zylinder-Kolben-Kombinationen durch
Kanäle in einer Zylindertrommel definiert ist, die jedem
Zylinder zugeordnet sind. Die drucknierenseitigen Mündungen
der Kanäle sind auf unterschiedlichen Durchmessern angeordnet
und somit unterschiedlichen Paaren von Drucknieren zugeordnet. Dadurch
ist ihr Anschluss an die gruppenspezifische Hochdruck- und Niederdruck-Leitung
gewährleitstet. Gleichzeitig ist eine beliebige Anordnung
der Zylinder-Kolben-Kombinationen in der Zylindertrommel möglich.
So können die Zylinder-Kolben-Kombinationen der verschiedenen
Gruppen z. B. auf einem gemeinsamen Kreis oder auf verschiedenen
konzentrischen Kreisen in der Zylindertrommel angeordnet sein.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung weisen die Gruppen von Zylinder-Kolben-Kombinationen gleiche
Schluckvolumina auf. Dadurch sind im Betrieb mit optimalem Wirkungsgrad
die Schluckvolumen-Bereiche des Motors, in denen er ohne Zu- oder Abschalten
einer Gruppe verstellbar ist, gleich groß.
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Bei
einer bevorzugten Alternative weisen die Gruppen von Zylinder-Kolben-Kombinationen
unterschiedliche Schluckvolumina auf. Dann sind im Betrieb mit optimalem
Wirkungsgrad die Schluckvolumen-Bereiche des Motors, in denen er
ohne Zu- oder Abschalten einer Gruppe verstellbar ist, unterschiedlich
groß. Dadurch ergibt sich z. B. die Möglichkeit
einen Haupt-Betriebsbereich des Motors, in dem der Motor ohne Zu-
oder Abschalten einer Gruppe stufenlos verstellbar ist, als weiten
Bereich zu wählen.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der erfindungsgemäße
Mehrkreis-Axialkolbenmotor zwei Gruppen von Zylinder-Kolben-Kombinationen
auf. Dabei wird es besonders bevorzugt, wenn durch ein Wegeventil
in seiner federvorgespannten Grundstellung die Eingangsanschlüsse
der beiden Gruppen mit Hochdruck beaufschlagt sind, und in seinen
Schaltstellungen der Eingangsanschluss einer Gruppe mit dem Ausgangsanschluss
der selben Gruppe verbindbar ist. Dadurch befindet sich der Motor
bei nicht betätigtem (z. B. nicht bestromten) Wegeventil
im Dauer-Betriebszustand, bei dem beide Gruppen in Betrieb sind.
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Dabei
wird es besonders bevorzugt, wenn das Wegeventil von einem 5/2-Wegeventil
gebildet ist. Damit kann die Außerbetriebnahme der Gruppe durch
unmittelbare Verbindung seines Eingangs- und Ausgangsanschlusses
erfolgen, wobei die Gruppe nicht vom Hoch- oder Niederdruck beaufschlagt
wird. Gleichzeitig kann der kurz geschlossene Kreislauf der Gruppe über
einen Anschluss des Wegeventils zu einem Tank entlastet werden.
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Bei
einer alternativen Weiterbildung ist in den Schaltstellungen des
Wegeventils der Eingangsanschluss einer Gruppe mit Niederdruck verbunden oder
der Ausgangsanschluss der Gruppe mit Hochdruck verbunden. Dies ermöglicht
ein einfach aufgebautes Wegeventil.
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Bei
einer bevorzugen Weiterbildung ist das Wegeventil von einem 3/2-Wegeventil
gebildet. Dadurch ist eine einfache Lösung für
die Außerbetriebnahme der Gruppe geschaffen.
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Bei
einer alternativen bevorzugten Weiterbildung ist das Wegeventil
von einem 4/3-Wegeventil gebildet, wodurch auch bei einem Austausch
der Hockdruck- und der Niederdruckseite beide Varianten der Außerbetriebnahme
(Verbindung des Ausgangsanschlusses mit Hochdruck oder alternativ Verbindung
des Eingangsanschlusses mit Niederdruck) möglich sind.
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Dabei
wird es aus Gründen einer kompakten Bauweise bevorzugt,
wenn das Wegeventil in eine Anschlussplatte integriert ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Verringerung
eines Schluckvolumens eines Zweikreis-Axialkolbenmotors, der eine
Verstellvorrichtung zur Verstellung des Hubes und ein Wegeventil
aufweist, wird – ausgehend vom Betrieb beider Gruppen von
Zylinder-Kolben-Kombinationen – zunächst eine Gruppe
durch das Wegeventil außer Betrieb genommen und danach
der Hub durch die Verstellvorrichtung verringert. Dadurch ist im
Betriebsbereich mit geringem Schluckvolumen nur einer Gruppe von
Zylinder-Kolben-Kombinationen in Betrieb. Zur (teilweisen) Kompensation
kann der Schwenkwinkel zwischen Zylindertrommel und Abtriebswelle
des Motors vergrößert werden, wodurch sein Wirkungsgrad
erhöht wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens zur Verringerung
eines Schluckvolumens wird vor den beiden genannten Verfahrensschritten
zunächst der Hub durch die Verstellvorrichtung schrittweise
verringert, und danach wird – etwa gleichzeitig zur Außerbetriebnahme
der Gruppe – der Hub durch die Verstellvorrichtung sprunghaft
wieder vergrößert. Dadurch ist eine stufenlose
Verstellung des Schluckvolumens des Motors auch im Betriebsbereich
mit relativ hohem Schluckvolumen möglich.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Vergrößerung
eines Schluckvolumens eines Zweikreis-Axialkolbenmotors, der eine
Verstellvorrichtung zur Verstellung des Hubes und ein Wegeventil
aufweist, wird – ausgehend vom Betrieb nur einer Gruppe
von Zylinder-Kolben-Kombinationen – zunächst der
Hub durch die Verstellvorrichtung vergrößert und danach
die zweite Gruppe durch das Wegeventil in Betrieb genommen. Dadurch
ist in einem ersten Betriebszustand mit geringem Schluckvolumen
nur einer Gruppe von Zylinder-Kolben-Kombinationen in Betrieb. Zur
(teilweisen) Kompensation kann der Schwenkwinkel zwischen Zylindertrommel
und Abtriebswelle des Motors vergrößert werden,
wodurch sein Wirkungsgrad erhöht wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens zur Vergrößerung
eines Schluckvolumens wird etwa gleichzeitig zur Inbetriebnahme
der zweiten Gruppe der Hub durch die Verstellvorrichtung sprunghaft
verringert und in einem abschließenden Verfahrensschritt
der Hub durch die Verstellvorrichtung wieder schrittweise vergrößert.
Dadurch ist eine stufenlose Verstellung des Schluckvolumens des
Motors auch im Betriebsbereich mit relativ hohem Schluckvolumen
möglich.
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Im
Folgenden werden anhand der Figuren verschiede Ausführungsbeispiele
der Erfindung detailliert beschrieben. Es zeigen:
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1 einen
hydraulischen Zweikreis-Verstellmotor in einem seitlichen Schnitt;
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2 einen
hydraulischen Zweikreis-Verstellmotor in einem Schnitt A-A gemäß 1;
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3 einen
hydraulischen Zweikreis-Verstellmotor in einem Schnitt B-B gemäß 2;
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4 ein
Schaltschema eines ersten Ausführungsbeispiels einer Ansteuerung
eines hydraulischen Zweikreis-Verstellmotors mit einem 3/2-Wegeventil;
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5 ein
Schaltschema eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Ansteuerung
eines hydraulischen Zweikreis-Verstellmotors mit einem 4/3-Wegeventil;
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6 ein
Schaltschema eines dritten Ausführungsbeispiels einer Ansteuerung
eines hydraulischen Zweikreis-Verstellmotors mit einem 5/2-Wegeventil;
und
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7 ein
Verstellwinkel-Schluckvolumen-Diagramm von zwei Varianten des erfindungsgemäßen Zweikreis-Verstellmotors.
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Die 1 und 2 zeigen
einen hydraulischen Zweikreis-Verstellmotor 1 in zwei zueinander senkrecht
stehenden Schnittebenen.
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Der
Motor 1 weist eine im Wesentlichen kreiszylinderförmige
Zylindertrommel 2 auf, deren Achse 4 um einen
veränderbaren Schwenkwinkel α gegenüber
einer Wellenachse 6 angestellt ist. Entlang der Wellenachse 6 erstreckt
sich eine Abtriebswelle 8 des Motors 1, die über
ein Wälzlager 10 an einem Gehäuse 12 abgestützt
ist.
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Im
Gehäuse 12 weist die Abtriebswelle 8 an ihrem
(in den 1 und 2) rechten
Endabschnitt eine Abtriebsscheibe 14 auf, die konzentrisch
an der Abtriebswelle 8 befestigt ist und somit über
das Wälzlager 10 rotierbar im Gehäuse 12 gelagert
ist. An einer mittleren Position der Abtriebsscheibe 14 ist
eine etwa halbkugelförmige Ausnehmung vorgesehen, in die
eine Kugel 16 eines Mittelzapfens 18 eingesetzt ist.
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Der
Mittelzapfen 18 ist in einer konzentrisch in der Zylindertrommel 2 angeordneten
Führungsausnehmung aufgenommen, in die er weitgehend eintaucht. Über
die gelenkige Verbindung des Mittelzapfens 18 mit der Abtriebsscheibe 14 ist
die Zylindertrommel 2 gegenüber der Abtriebsscheibe 14 um einen
Schwenkwinkel α verschwenkbar.
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Eine
Druckfeder 20 stützt sich an einen stirnseitigen
Endabschnitt des Mittelzapfens 18 ab und spannt die Zylindertrommel 2 (in
den 1 und 2) nach rechts gegen eine Nierenkörper 22.
Die Nierenkörper 22 hat an seiner Berührfläche
mit der Zylindertrommel 2 eine konvexe Oberfläche,
während die Zylindertrommel 2 an ihrer Berührfläche
mit der Nierenkörper 22 eine entsprechend konkave Oberfläche
aufweist, so dass die Zylindertrommel 2 über diesen
Formschluss rotierbar gegenüber der Nierenkörper 22 gelagert
ist.
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Ein
Verstellzapfen 24 taucht in eine konzentrische Bohrung
des Nierenkörpers 22 ein, über den der
Nierenkörper 22 entlang einer gehäusefesten
gebogenen Führungsfläche 26 bewegbar
ist. Dazu wird der Verstellzapfen 24 von einer Verstellvorrichtung 28,
die in einem Verstellgehäuse 29 aufgenommen ist,
quer zu seiner Erstreckungsrichtung positioniert, wobei der Nierenkörper 22 mitgenommen
wird. Durch diesen Mechanismus wird der Schwenkwinkel α zwischen
der Trommelachse 4 der Zylindertrommel 2 und der
Wellenachse 6 der Abtriebsscheibe 14 eingestellt.
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In
der Zylindertrommel 2 sind auf zwei unterschiedlichen Durchmessern
jeweils sieben Zylinderbohrungen 30, 32 gleichmäßig
verteilt, von denen (in den 1 und 2)
oben einer der äußeren Zylinder 30 und
unten einer der inneren Zylinder 32 dargestellt sind.
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In
jedem äußeren Zylinder 30 ist ein äußerer Kolben 34 und
in jedem inneren Zylinder 32 ein innerer Kolben 36 aufgenommen,
wobei jeder Kolben 34, 36 druckdicht und axial
verschiebbar im Zylinder 30, 32 aufgenommen ist.
Die sieben äußeren Zylinder 30 mit den äußeren
Kolben 34 bilden eine äußere Gruppe und
die sieben inneren Zylinder 32 mit den inneren Kolben 36 bilden
eine innere Gruppe von Zylinder-Kolben-Kombinationen.
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An äußeren
Endabschnitten sind die Kolben 34, 36 jeweils über
eine Kugel 16 an der Abtriebsscheibe 14 gelenkig
befestigt, wobei diese Befestigungen der Kolben 34, 36 derjenigen
des Mittelzapfens 18 prinzipiell ähnlich sind.
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Die
Zylinder 30, 32 weisen an ihren, den Kolben 34, 36 gegenüber
liegenden Endabschnitten jeweils einen Trommelkanal 38, 40 auf, über
die der jeweilige Zylinder 30, 32 mit dem Nierenkörper 22 verbunden
ist. Die äußeren Trommelkanäle 38 münden auf
einem äußeren Kreis, während die inneren
Trommelkanäle 40 auf einem inneren Kreis münden,
wobei der innere und der äußere Kreis konzentrisch
zur Trommelachse 4 angeordnet sind.
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3 zeigt
den hydraulischen Zweikreis-Verstellmotor in einem Schnitt B-B gemäß 2.
Der Nierenkörper 22 ist von zwei äußeren Drucknieren 42a, 42b und
zwei inneren Drucknieren 44a, 44b durchsetzt.
Die äußeren Drucknieren 42a, 42b sind
auf Kreisbogenabschnitten angeordnet, deren Durchmesser demjenigen
der Mündungen der äußeren Trommelkanäle 38 entspricht.
Die beiden inneren Drucknieren 44a, 44b sind auf
Kreisbahnen angeordnet, deren Durchmesser demjenigen der Mündungen
der inneren Trommelkanäle 40 entspricht.
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Somit
stehen einige Zylinder 30 der äußeren Gruppe über
eine äußere Druckniere 42a mit einem Anschluss 46a des
Motors 1 in Druckmittelverbindung, während andere äußere
Zylinder 30 über die andere äußere
Druckniere 42b mit einem anderen Anschluss 46b in
Verbindung stehen.
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Auf
prinzipiell vergleichbare Weise stehen einige der inneren Zylinder 32 über
die Druckniere 44a in Verbindung mit einem (hier nicht
gezeigten) dritten Anschluss 48a des Motors 1,
während andere innere Zylinder 32 über
die andere innere Druckniere 44b mit einem (hier nicht
gezeigten) vierten Anschluss 48b des Motors 1 verbunden
sind.
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Im
Folgenden wird der Betrieb des Zweikreis-Verstellmotors 1 beschrieben.
Dabei wird beispielhaft auf die äußere Gruppe,
die aus sieben Zylindern 30 und Kolben 34 besteht,
und die mit den Anschlüssen 46a und 46b des
Motors 1 in Verbindung steht, eingegangen.
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Am
Anschluss 46a des Motors 1 wird ein Hochdruck
angelegt, welcher durch die Druckniere 42a den Teil der
Zylinder 30 und Kolben 34 beaufschlagt, deren
Trommelkanäle 38 sich im Bereich der Druckniere 42a befinden.
Durch die Schrägstellung der Abtriebsscheibe 14 gegenüber
den Kolben 34 wird die Kraft, die die Kolben 34 ausüben,
in eine Drehbewegung der Abtriebsscheibe 14 und somit der Abtriebswelle 8 umgewandelt.
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Gleichzeitig
führen auf Grund der Schrägstellung der Abtriebsscheibe 14 andere
Kolben 34 auf dem gegenüber liegenden Teil der
Kreisbahn einen Verdrängerhub aus. Das verdrängte
und entspannte Druckmittel strömt dabei durch die Trommelkanäle 38,
durch die Druckniere 42b und durch den Anschluss 46b aus
dem Motor 1.
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Auf
prinzipiell die gleiche Weise arbeitet die zweite innere Gruppe,
wobei diese Gruppe hochdruckseitig durch die Druckniere 44a mit
Druckmittel beaufschlagt wird, während die innere Gruppe
niederdruckseitig mit der gegenüber liegenden Druckniere 44b verbunden
ist.
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4 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ansteuerung eines
hydraulischen Zweikreis-Motors 1 gemäß den 1 bis 3.
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Der
Anschluss 46a der äußeren Gruppe 52 ist
mit dem Versorgungsanschluss A verbunden. Der Anschluss 48b der
inneren Gruppe 50 ist zusammen mit dem Anschluss 46b der äußeren
Gruppe 52 mit dem Versorgungsanschluss B verbunden.
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Die
Möglichkeit der Außerbetreibnahme der inneren
Gruppe 50 ist mit einem 3/2-Wegeventil 101 realisiert,
das in einer federkraftbeaufschlagten Grundstellung (in 4 dargestellt)
den Anschluss 48a der inneren Gruppe 50 mit einem
Versorgungsanschluss A verbindet, während es in seinen
mit „1” gekennzeichneten Schaltstellungen den
Anschluss 48a mit dem anderen Versorgungsanschluss B verbindet.
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Im
Betrieb des Zweikreis-Verstellmotors 1 mit einer hydraulischen
Ansteuerung gemäß 4 und dem
3/2-Wegeventil 101 in seiner federvorgespannten Grundstellung
wird dem Versorgungsanschluss A ein Hochdruck zugeordnet, so dass
die Anschlüsse 46a und 48a mit Hochdruck
beaufschlagt sind, während die Anschlüsse 46b und 48b niederdruckseitig
mit dem Versorgungsanschluss B verbunden sind.
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Zur
Außerbetriebnahme der inneren Gruppe 50 wird ein
(nicht gezeigter) Ventilschieber des 3/2-Wegeventils 101 von
einer Stellkraft in eine mit „1” gekennzeichnete
Schaltstellung gestellt, so dass der Anschluss 48a vom
Hochdruck getrennt wird und statt dessen mit dem Niederdruck verbunden
wird. Somit liegt an beiden Anschlüssen 48a, 48b der
inneren Gruppe 50 Niederdruck an, wodurch die Gruppe 50 kraftlos
und wirkungslos geschaltet ist.
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Wenn
dem gegenüber an den beiden Versorgungsanschlüssen
A, B Hochdruck und Niederdruck getauscht werden, funktioniert die
Außerbetriebnahme der inneren Gruppe 50 prinzipiell
auf die gleiche Weise, wobei beide Anschlüsse 48a und 48b der
inneren Gruppe 50 dann mit Hochdruck beaufschlagt sind.
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Wegen
der Reibungsverluste und der entstehenden Wärme ist die
erste Variante, bei der der Versorgungsanschluss A mit Hochdruck
beaufschlagt wird, zu bevorzugen.
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Erfindungsgemäß wird
durch das Kurzschließen der inneren Gruppe 50 das
Schluckvolumen des Zweikreis-Verstellmotors 1 verringert,
wobei zur (teilweisen) Kompensation der Schwenkwinkel α (vgl. 1)
erhöht werden kann, wodurch erfindungsgemäß der
Wirkungsgrad des Motors 1 erhöht wird.
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5 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer Ansteuerung des hydraulischen
Zweikreis-Verstellmotors 1 mit einem 4/3-Wegeventil 201,
das in seiner (in 5 dargestellten) Mittelstellung
den Anschluss 48a der inneren Gruppe 50 mit dem
der Versorgungsanschluss A und den Anschluss 48b mit dem
der Versorgungsanschluss B verbindet.
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Wie
beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß 4 sind
die beiden Anschlüsse 46a, 46b der äußeren
Gruppe 52 dauerhaft mit beiden Versorgungsanschlüssen
A, B verbunden.
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Bei
einer Außerbetriebnahme der inneren Gruppe 50 sind
folgende zwei Fälle zu unterscheiden:
Wenn der Hochdruck
am Versorgungsanschluss A und der Niederdruck am Versorgungsanschluss
B anliegt, erfolgt die Außerbetriebnahme der inneren Gruppe 50 durch
Verstellen des 4/3-Wegeventils 201 in eine mit „1” gekennzeichnete
Schaltstellung. Dadurch werden beide Anschlüsse 48b und 48b der
inneren Gruppe 50 mit dem Niederdruck des Versorgungsanschlusses
B verbunden.
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Wenn
umgekehrt der Hochdruck an dem Anschluss B und der Niederdruck entsprechend
am Versorgungsanschluss A anliegt, wird zur Außerbetriebnahme
der inneren Gruppe 50 das 4/3-Wegeventil 201 in
eine mit „2” gekennzeichnete Schaltposition gestellt,
wodurch die beiden Anschlüsse 48b und 48b der
inneren Gruppe 50 gemeinsam mit dem Niederdruck des Versorgungsanschlusses
A verbunden werden.
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Durch
die verschiedenen Schaltmöglichkeiten des 4/3-Wegeventils 201 ist
die Verteilung des Hochdrucks und des Niederdrucks an den beiden Versorgungsanschlüssen
A, B wählbar bzw. änderbar, wodurch die Möglichkeit
einer Drehrichtungsumkehr des Zweikreis-Verstellmotors 1 gegeben
ist.
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6 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel einer Ansteuerung des hydraulischen
Zweikreis-Verstellmotors 1 mit einem 5/2-Wegeventil 301,
das in seiner federvorgespannten Grundstellung ebenfalls den Anschluss 48a der
inneren Gruppe 50 mit dem Versorgungsanschluss A und den
Anschluss 48b der inneren Gruppe 50 mit dem Versorgungsanschluss
B verbindet.
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Zur
erfindungsgemäßen Außerbetriebnahme der
inneren Gruppe 50 wird ein (nicht dargestellter) Ventilschieber
des 5/2-Wegeventils 301 mit Kraft beaufschlagt und in eine
der mit „1” gekennzeichneten Schaltstellungen
verschoben. Dadurch werden beide Anschlüsse 48a, 48b der
inneren Gruppe 50 vom Hockdruck und vom Niederdruck getrennt
und zusammen über eine Leitung 302 zu einem Tank
T entlastet. Dabei ist der Druck in den Zylindern 32 der
inneren Gruppe 50 und in der Leitung 302 durch
ein Druckbegrenzungsventil 304 begrenzt, das zwischen der
Leitung 302 und dem Tank T angeordnet ist. Das Druckbegrenzungsventil 304 ist
in einer Öffnungsrichtung über eine Steuerleitung
vom Druck in der Leitung 302 und in einer Schließrichtung
von einer Federkraft beaufschlagt.
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Die
erfindungsgemäße Ansteuerung des Zweikreis-Verstellmotors 1 gemäß 6 ermöglicht ebenfalls
eine wechselnde Zuordnung der Hochdruck- und Niederdruckseite zu
den beiden Versorgungsanschlüssen A, B, wodurch die Möglichkeit
einer Drehrichtungsumkehr des Zweikreis-Verstellmotors 1 gegeben
ist.
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7 zeigt
ein Verstellwinkel-Schluckvolumen-Diagramm die Kennlinien von zwei
beispielhaften Varianten des erfindungsgemäßen
Zweikreis-Verstellmotors 1, die beide ein maximales (gesamtes)
Schluckvolumen von 280 cm3 haben.
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Auf
der Abszisse ist der Verstellwinkel α (vgl. 1)
dargestellt, während auf der Ordinate das Schluckvolumen
Vg in cm3/Umdrehung
angetragen ist.
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Die
mit der gestrichelten Linie gekennzeichnete Variante hat zwei Gruppen
mit jeweils gleichem Schluckvolumen von 140 cm3,
während die mit der durchgezogenen Linie dargestellte Variante
eine innere Gruppe mit einem Schluckvolumen von 174 cm3 und
eine äußere Gruppe mit einem Schluckvolumen von
106 cm3 hat.
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Für
beide Varianten ist ausgehend von einem Betriebzustand mit maximalem
Schluckvolumen (Vg = 280 cm3)
bei einem maximalen Schwenkwinkel (α = 25°) ein
erster Verstellbereich 306, 308 beider Gruppen
dargestellt. Weiterhin ist jeweils ein Umschaltbereich 310, 312,
in dem die innere Gruppe 50 außer Betrieb geschaltet
wird und der Schwenkwinkel wieder auf sein Maximum (α =
25°) gestellt wird. Im jeweils dritten Bereich der Kennlinie
ist der Verstellbereich 314, 316 nur der äußeren
Gruppe dargestellt.
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Während
die Motor-Variante mit gleich großen Schluckvolumina (gestrichelt)
zwei unterschiedliche Wandlungsbereiche (2:1 im Verstellbereich 308 beider
Gruppen und 3,5:1 im Verstellbereich 316 einer Gruppe)
aufweist, sind die beiden Wandlungsbereiche der anderen Motor-Variante
(durchgezogen) etwa gleich groß (2,6:1).
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Während
die Motor-Variante mit gleich großen Schluckvolumina (gestrichelt)
am Ende des Verstellbereichs 308 beider Gruppen einen minimalen Schwenkwinkel
von α = 12,2° aufweist, beträgt der minimale
Schwenkwinkel am Ende des Verstellbereichs 316 einer Gruppe 316 α =
6,9°.
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Die
beiden Schluckvolumina der anderen Motor-Variante (durchgezogen)
sind hingegen derart abgestimmt, dass der Verstellbereich 306 beider Gruppen
und der Verstellbereich 314 einer Gruppe vom gleichen minimalen
Schwenkwinkel α = 9,2° begrenzt wird.
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Dadurch
kann ein großer Schluckvolumen-Verstellbereich von 280
cm3 bis 39,8 cm3 durch Einstellen
des Schwenkwinkels α von 25° bis 9,2° abgedeckt
werden, wobei erfindungsgemäß geringe Schwenkwinkel
von unter 9,2° vermieden werden. Dadurch ist insbesondere
in Bereichen mit vermindertem Schluckvolumen erfindungsgemäß ein
hoher Wirkungsgrad des Zweikreis-Verstellmotors möglich.
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Abweichend
von dem gezeigten Ausführungsbeispiel des Zweikreis-Verstellmotors
kann die Anzahl der Zylinder-Kolben-Kombinationen pro Gruppe von
sieben abweichen. Außerdem müssen die Zylinder-Kolben-Kombinationen
pro Gruppe nicht auf konzentrischen Zylindermantelflächen
angeordnet sein.
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Offenbart
ist ein Mehrkreis-Axialkolbenmotor mit mehreren getrennten Gruppen
von Zylinder-Kolben-Kombinationen, wobei jede Gruppe einen Eingangsanschluss
und einen Ausgangsanschluss hat. Weiterhin hat der Motor eine Verstellvorrichtung, über die
ein Hub der Zylinder-Kolben-Kombinationen verstellbar ist. Im Betrieb
jeder Gruppe liegt an ihrem Eingangsanschluss ein Hochdruck und
an ihrem Ausgangsanschluss ein Niederdruck an. Erfindungsgemäß ist
der Eingangsanschluss zumindest einer Gruppe vom Hochdruck trennbar
oder alternativ ist der Ausgangsanschluss zumindest einer Gruppe vom
Niederdruck trennbar. Bei beiden Varianten ist statt dessen der
Eingangsanschluss dieser Gruppe mit ihrem Ausgangsanschluss verbindbar.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Verringerung
des Schluckvolumens eines entsprechenden Zweikreis-Axialkolbenmotors
wird – ausgehend vom Betrieb beider Gruppen von Zylinder-Kolben-Kombinationen – zunächst
eine Gruppe außer Betrieb genommen und danach der Hub durch
die Verstellvorrichtung verringert. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Vergrößerung des Schluckvolumens
wird entsprechend – ausgehend vom Betrieb nur einer Gruppe
von Zylinder-Kolben-Kombinationen – zunächst der
Hub durch die Verstellvorrichtung vergrößert und
danach die zweite Gruppe in Betrieb genommen.
-
Dadurch
kann in einem Betriebsbereich des Motors mit relativ geringem Schluckvolumen
zumindest eine Gruppe von Zylinder-Kolben-Kombinationen kurzgeschlossen werden,
so dass diese Gruppe abgesehen von Reibungsverlusten keine Leistung wandelt.
Gleichzeitig kann gegenüber einem vergleichbaren Motor
gemäß dem Stand der Technik der Schwenkwinkel
erhöht werden. Dadurch wird der Wirkungsgrad des Motors
in einem Betriebsbereich mit relativ geringem Schluckvolumen erhöht.
-
- 1
- Zweikreis-Verstellmotor
- 2
- Zylindertrommel
- 4
- Trommelachse
- 6
- Wellenachse
- 8
- Abtriebswelle
- 10
- Wälzlager
- 12
- Gehäuse
- 14
- Abtriebsscheibe
- 16
- Kugel
- 18
- Mittelzapfen
- 20
- Druckfeder
- 22
- Nierenkörper
- 24
- Verstellzapfen
- 26
- Führungsfläche
- 28
- Verstellvorrichtung
- 29
- Verstellgehäuse
- 30
- äußerer
Zylinder
- 32
- innerer
Zylinder
- 34
- äußerer
Kolben
- 36
- innerer
Kolben
- 38
- äußerer
Trommelkanal
- 40
- innerer
Trommelkanal
- 42a,
42b
- äußere
Druckniere
- 44a,
44b
- innere
Druckniere
- 46a,
46b, 48a, 48b
- Anschluss
- 50
- innere
Gruppe
- 52
- äußere
Gruppe
- 101
- 3/2-Wegeventil
- 201
- 4/3-Wegeventil
- 301
- 5/2-Wegeventil
- 302
- Leitung
- 304
- Druckbegrenzungsventil
- 306,
308
- Verstellbereich
beider Gruppen
- 310,
312
- Umschaltbereich
- 314,
316
- Verstellbereich
einer Gruppe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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