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Stand der Technik
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Der
weitaus größte Teil
der elektromagnetischen Energiewandlung basiert auf der Anwendung der
stromerregten Wander- bzw. Drehfeldtechnik. Dies betrifft etwa 90%
der elektrischen Antriebe und den größten Teil der elektrischen
Maschinen in Kraftwerken. Diese Technik kommt insbesondere für anspruchsvolle
Antriebsaufgaben durch den Einsatz von Geräten der Leistungselektronik
zur Frequenzstellung und verbesserter Steuerbarkeit zu günstigen Prozessdaten
und hoher Effizienz. Auch verschiedene Möglichkeiten der Magnetkreisoptimierung
und die Einführung
von besonders wirksamen Kühltechniken
für die
stromführenden
Wicklungen sind speziell bei Maschinen großer Leistung im Einsatz. Für kleinere
und mittlere Leistungen ist der Einsatz dieser Techniken aus Gründen zu
hoher Komplexität
und damit mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht vertretbar. Die Anwendung
leistungsfähiger
und hocheffizizienter magnetischer Wandler in der Antriebs- und
Energieerzeugungstechnik ist jedoch ein wichtiges Ziel der weiterführenden
Entwicklung. Neben der durch Elektronik bewirkten Stellbarkeit und
Anpassung der Antriebe an die Systemabläufe geht es um die Vermeidung
von Wandlerverlusten, die Reduktion von Blindleistung, die Steigerung
der Kraftdichte und mit ihr der Kompaktheit sowie auch der Funktionsvielfalt der
Konzepte.
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Durch
die Einführung
energiestarker Permanentmagnete zur Erregung des magnetischen Kreises
besteht der grundsätzliche
Vorteil einer leistungslosen Erzeugung des magnetischen Feldes und damit
die Verbesserung von Betriebseigenschaften in Kombination mit der
Steigerung von Feld- und Kraftdichte.
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Es
besteht somit die erfindungsgemäße Aufgabe
darin nachzuweisen, dass es möglich
ist, Magnetkreisvarianten anzugeben, die ein durch Permanentmagneten
erregtes Feld so entstehen lassen, dass es ähnliche Eigenschaften wie bei
einem drehstromerregten Wanderfeld aufweist. Die Interaktionen eines
solchen magnetischen Feldes sollen die Vorteile der verlustlosen
Felderregung mit den Möglichkeiten
der Wanderfeldverwertung in Motoren und Generatoren mit synchronem
und asynchronem Betriebsverhalten für rotierende und lineare Anwendung verwirklichen.
Dabei ist auch die Erzeugung von verwertbaren Kraftkomponenten senkrecht
zur Bewegungsrichtung in vorteilhafter Weise zu erfassen.
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Im
Folgenden wird anhand eines ausführlichen
Textes und mit Hilfe mehrerer zeichnerischer Darstellungen die anstehende
Aufgabe beschrieben.
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Beschreibung
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Zahlreiche
Anwendungen der elektromagnetischen Wechselwirkung mit stromerregten
magnetischen Feldern in Motoren und Generatoren sind stark durch
interne Verluste und schwache Kompaktheit beeinträchtigt,
weil bei verhältnismäßig großen, mechanisch
bedingten Luftspalten die Erzeugung hoher Felddichten verlustarm
nicht gelingt. Stromführende Wicklungen
beanspruchen einen Teil des für
die Feldführung
notwendigen Magnetkreisvolumens und schränken so die Möglichkeit
der Erzeugung hoher Felddichten und die Führung des größtmöglichen magnetischen
Flusses stark ein. Es kommt hinzu, dass die thermische Grenze der
Isolation zur Ausführung
niedriger Stromdichten zwingt, so dass das steigende Magnetkreisvolumen
häufig
den Einsatz des elektromagnetischen Wandlers behindert.
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Die
Einführung
von Permanentmagneten war bislang darauf beschränkt, innerhalb des Magnetkreises
eingebettet, die Aufgabe einer gleichstromführenden Wicklung zu ersetzen
und verlustlos mit begrenztem Volumen den bei seiner Magnetisierung
eingeprägten
Strom zur Verfügung
zu stellen.
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Die
hierdurch erwarteten Merkmale eines Wandlerkonzeptes ergeben sich
aus dem Wegfall der Wicklung und werden weniger durch Möglichkeiten
einer gleichzeitigen Effizienzsteigerung durch Erhöhung der
Felddichte wahrgenommen. In allen Fällen wurde die Aufgabe darauf
beschränkt,
vom Erregerteil ausgehend ein zeitlich konstantes Magnetfeld zu
erzeugen.
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Im
Falle eines Wanderfeldes besteht die Aufgabe hingegen darin, vom
Erregerteil ausgehend ein magnetisches Feld zu erzeugen, das am
Ort spezifische Polaritätswechsel
vollzieht. Das Muster der Polaritätswechsel wandert dabei mit
einer definierten Geschwindigkeit. Seit der Erfindung des Wanderfeldes
ist bekannt, dass seine Existenz auf der Überlagerung von zwei oder mehreren
Teilfeldern beruht. Es gilt der Satz, dass ein Wanderfeld aus zwei
oder mehreren sogenannten symmetrischen Wechselfeldanteilen besteht,
wobei letzteres ein sich zeitlich periodisch veränderndes, an den Ort gebundenes,
Magnetfeld ist.
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Durch
die Heranziehung von Permanentmagneten wird der magnetische Kreis
zunächst
von der Aufgabe befreit, mit Hilfe elektrischer Energie ein Magnetfeld
erzeugen zu müssen,
und die Felderregung wird auf die in den Permanentmagneten konzentrierten
hohen eingeprägten
Ströme
verlagert. Hier gelingt es, z. B. für ein Magnetmaterial mit der
Remanenzinduktion Bτ = 1,3 T durch einen Permanentmagneten
der Dicke von 1 cm im Magnetkreis einen eingeprägten Strom von 10 kA verlustlos
anzuwenden.
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Um
diese Wirkung als Wechselfeld darstellen zu können, muss entsprechend 1 von
den Erregermagneten M in einem Rotor ER ein Feld erzeugt werden,
das unter Zuhilfenahme von an den kreisförmigen Hilfsluftspalt angrenzenden
Polteilen Ek zum Arbeitsluftspalt δ geführt und dort zur Wirkung gebracht
wird. Gemeinsam mit den benachbarten Erregereinheiten ER, deren
Polarität
alternierend ist und die mit gleicher Geschwindigkeit rotieren, kann
so im Luftspalt leistungslos eine hohe magnetische Felddichte im
gewünschten
Wechselfeldrhythmus entstehen. Die angestrebte hohe Konzentration der
Felddichte kommt zustande, wenn für die Erregermagnete M ein
Verhältnis
2r/0,5 τ > 2 für ihre Länge und
hm/δ > 2 für ihre Dicke
eingehalten wird. Bei gleichförmiger
Drehung der Erregereinheiten ER wechselt die Polarität des Feldes
f wie die Drehgeschwindigkeit n der Rotoren, so dass gilt: n = f.
Die Erregerteile ER sind reibungsarm drehbar gegenüber dem
Konstruktionsteil Ks gelagert. Mit dem Reaktionsteil RT, in dem
radial stehende Permanentmagneten Mr im Abstand der Polteilung τ mit dazwischen angeordneten
magnetisch leitfähigen
Einlagen Lr über
das Konstruktionsteil Ke verbunden sind, übt das magnetische Feld in 1 eine
nach rechts zeigende Schubkraft F aus. Sie weist in der gezeichneten
Stellung ihren Maximalwert auf. Der Kraft F folgend, bewegt sich
das Reaktionsteil wie bei einer Synchronmaschine mit der Geschwindigkeit
v = 2τ·f, solange
die bremsende Belastungskraft den übertragbaren Maximalwert nicht überschreitet.
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2 zeigt
den um die halbe Polteilung τ/2 bzw.
den Winkel π/2
zurückversetzten
Zustand F = 0 mit waagerecht liegenden Magneten M, wobei sich die
Feldlinien innerhalb der Polteile Ek schließen.
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Im
Gegensatz hierzu sind in 1 die Feldbahnen über dem
Luftspalt δ hinweg
innerhalb des Reaktionsteils RT voll ausgebildet. Es soll davon
ausgegangen werden, dass infolge der großen Leitfähigkeitsunterschiede im Bereich
der unmagnetischen Konstruktionsteile Ks und Ke sowie im angrenzenden Luftraum
keine nennenswerten magnetischen Wirkungen entstehen.
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Etwas
idealisiert stellt sich bei der vorliegenden Geometrie über dem
Drehwinkel α ein
sinusförmiger
Verlauf der Normalkomponente des Feldes ein. Im Polbereich von Ek
ist das Feld näherungsweise
gleichförmig
verteilt und dringt, wegen der dort verminderten Leitfähigkeit,
etwas reduziert in den Randbereich der Magnete Mr ein. Geht man
vom bewegten Reaktion steil RT in der für die Kraftbildung günstigsten
Position entsprechend 1 aus, so kann die für den Magnetrand
wechselwirkende Felddichte B ebenfalls sinusförmig über der Wegkoordinate x aufgetragen
werden. Wird noch ein weiterer Denkschritt angeschlossen und die
Kraftbildung als Produkt zwischen dem charakterisierten B-Wert und dem
dort eingeprägten
Strom Θmr begriffen, so folgt auch für den Kraftverlauf
eine sinusförmige
Abhängigkeit.
Wie sich zeigt, schließt
bei Weiterbewegung von ER und RT ein sinusförmiges Verhalten an, das durch
die Richtungsänderung
von Feld und Strom die Bedingung zur Erzielung einer gleichbleibend
positiven Kraft erfüllt.
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Gegenüber dem
in der Stellung von 1 erreichten Maximum der Kraft
ist ihr Mittelwert Fm um den Faktor 2/π kleiner.
Dies setzt streng genommen voraus, dass schmale Magneten Mr und
ein Verhältnis
hmr/τ << 1 vorliegen.
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Bei
breiteren Magneten nimmt der Faktor Fm/Fmax etwas kleinere Werte an. Bekanntlich
erreicht dieser Mittelwertfaktor bei einer sinusförmigen Verteilung
wechselwirkender Ströme
im Reaktionsteil, also bei herkömmlichen
Wanderfeld-Wandlern, den Wert 0,5.
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Zur
Vermeidung von Kraftabsenkungen bis zum Wert Null bietet sich an,
ein zweites oder mehrere wechselwirkende Magnetkreispaare quer zur
Bewegungsrichtung nebeneinander so zu betreiben, dass ihre Erregerteile
ER versetzt sind und von einer Welle aus betrieben werden und auch
das Reaktionsteil entsprechend versetzt ist. Der einfachste Fall
von zwei symmetrisch versetzten Anordnungen von ER und RT mit dem
Versatz von π/2
und π/2
entspricht den in 2 gezeichneten Kraftverläufen der
Magnetkreispaare a und b. Es zeigt sich, dass deren Summen-Kraftkurve
Fa(x) + Fb(x) geglättet ist,
dabei allerdings einen geradzahligen Oberschwingungsanteil aufweist.
Der Glättungseffekt
tritt ähnlich
auch bei der Überlagerung
von stromerregten Wechselfeldern durch zwei symmetrisch verteilte
Spulenanordnungen auf. Ein wichtiger Unterschied besteht darin, dass
bei der vorliegend beschriebenen Permanenterregung zwei axial nebeneinander
liegende Anordnungen zur ausgleichenden Wirkung führen, während bei
Stromerregung die Feldüberlagerung
in ein und demselben Magnetkreis erfolgt.
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Bei
Bewegung von RT und dessen Belastung durch Gegenkräfte wird
an den Maschinenteilen Leistung umgesetzt. Da sich über das
magnetische Feld die Belastung auch auf der Erregerseite bemerkbar
macht, ist auch dort, dem Energieerhaltungssatz entsprechend, der
gleiche Leistungsumsatz zu berücksichtigen.
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Zu
erwähnen
ist, dass die im Falle einer reinen Wechselfeldvariante auftretenden
Reluktanzeinflüsse
den in 3 gezeichneten sinusförmigen Kraftverlauf beeinträchtigen,
dass jedoch bei einer Zweikomponentenvariante sich der größte Teil
dieses Einflusses aufhebt.
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Es
ist offensichtlich, dass die mit 1 und 1a gezeichnete
Anordnung der Maschinenpartner in beiden Richtungen generatorisch
und motorisch wirken kann und dabei in der Lage ist, mechanische
Leistung berührungslos
zu übertragen.
Die permanentmagnetbestückte
Anordnung der Magnetkreisanordnung erfüllt die Aufgabe eines Wandlers, zu
dessen Betrieb auch bei großem
Luftspalt keine Blindleistung von außen zugeführt werden muss. Die zum Betrieb
von den Erregereinheiten RE eingesetzten Maschinen EM lassen sich
als elektrische Maschinen mit begrenztem Durchmesser und kleinem Luftspalt
und folglich mit einem kompakten Magnetkreis und hoher Leistungsdichte
konzipieren. Sie ersetzen somit eine weit weniger effiziente großvolumige
Maschine, die aus mechanischen Gründen mit großem Luftspalt
und hoher Blindleistung auszuführen
wäre.
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Es
leuchtet ein, dass 1 vereinfacht auch für die Darstellung
einer Maschine mit größerem Durchmesser
steht, bei der das Bauteil ET dem Stator und RT dem Rotor zuzuschreiben
ist.
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In
der Tabelle 3 ist anhand einer der 1 entsprechenden
Position der mögliche
Berechnungsgang für
die maximal auftretende Umfangskraft F auf die Wechselwirkung zwischen
dem Magnet-Randstrom Θmr und dem im Randbereich wirkenden Felddichtewert
B wiedergegeben. Der Randstrom Θmr wird aus der Magnetdicke hmr der
Remanenzinduktion des Magnetmaterials Br sowie
der Permeabilität
der Magnete μp ermittelt.
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Hierbei
ist vorausgesetzt, dass die Felddichte B als Normalkomponente zu
sehen ist und somit sich die Kraft F als reine Tangentialkraft versteht.
Mit dem Mittelwert der Kraft Fm lässt sich
auch der Mittelwert der Kraftdichte FA berechnen.
Sie dient als Vergleichswert gegenüber konventionell erregten
elektrischen Maschinen und erreicht hier sehr viel höhere Werte.
Die Relation zwischen Schubkraft F und Drehmoment M folgt aus der
Beziehung gleicher Leistung an beiden Maschinenteilen.
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Es
liegt nahe, der Kraftdichtegleichung folgend, eine Optimierung darin
zu sehen, dass der Strom Θmr durch ein größeres Verhältnis hmr/τ vergrößert wird.
Eine günstige
Lösung
ergibt sich bei Anordnung mehrerer Magnete gleicher Polarität und dazwischenliegenden
Blechlamellen, ähnlich
der für
die Erregereinheiten ER gewählten
Magnetanordnung.
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Wie 4 vermittelt,
verhält
sich das Magnetkreissystem so, dass es ohne Belastung von außen auch
keine Übertragungskräfte erzeugt.
Gegenüber
dem in 1 dargestellten belasteten System ist der Magnetkreisausschnitt
nach 4 eine kraftlose Anordnung.
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Mit 5 wird
vermittelt, dass zwischen diesen Grenzzuständen bei anderen Positionszuordnungen
die Kraft einer Sinushalbwelle in Abhängigkeit von der Winkelkoordinate
folgt. Der stabile Bereich kann mit dem elastischen Verhalten einer
Feder verglichen werden. Der zweite Teil der Halbwelle ist vergleichbar
mit der Wirkung eines negativen Elastizitätskoeffizienten und dem kennzeichnenden
instabilen Bereich. Das Überschreiten
der maximal übertragbaren
Kraft bewirkt die Auflösung
der Magnetfeldverbindung zwischen den Maschinenteilen.
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In 6 wird
auf das zur Glättung
des Kraftverlaufs erforderliche Zusammenwirken zweier Magnetkreispaare
und die Kopplung der Erregereinheiten mit einer elektrischen Maschine
EM hingewiesen. Hier handelt es sich z. B. im Falle einer Antriebsvariante
um die Kopplung mit einem Elektromotor, der mit seinen Nachbarpartnern
in einer Art Gleichlaufschaltung mit Drehwinkelregelung betrieben
wird. Der Winkelsensor S überträgt an den
Regler R, der über
die Steuerleitung Informationen erhält und diese in aufbereiteter
Form zur Ansteuerung der Leistungselektronik weitergibt, so dass
sich die Energiezufuhr aus der Zuleitung E in EM zu der erwarteten
Antriebswirkung entfaltet. Für
die mechanische Ausführung von
EM besteht zusätzlich
zu der in 6 gegebenen Darstellung die
Möglichkeit,
durch seitenversetzte Ankopplung auch größere Durchmesser der Maschinen
zum Einsatz zu bringen.
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7 zeigt
eine modifizierte Magnetkreisanordnung, die gegenüber 1 bei
gleicher Polteilung Erregungszylinder ER mit kleinerem Durchmesser
r aufweist, da im Spaltbereich mit reduzierter Polabmessung und
einer Art gezahnten Ausführung
der leitfähigen
Teile Lr ein geringerer Fluss je Polteilung erwartet wird. Dabei
wird etwa die gleiche Größe der Tangentialkraft
Fx erzeugt, wie bei der Anordnung nach 1.
Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich insofern, als die mit der
Teilung τ/2
gezahnte Ausführung
des Reaktionsteils RT zu einer kleineren Normalkraft Fy führt. Es
zeigt sich weiter, dass durch die sparsame Anwendung von magnetisch
leitfähigem Material
auch die Gesamtmasse des Magnetkreises und auch seine Abmessung
quer zur Bewegungsrichtung reduziert werden kann.
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Gleichstromerregte Synchronmaschine
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Eine
der konventionellen Wanderfeld-Synchronmaschine nahekommende Magnetkreisanordnung
ist in 8 gezeichnet. Sie zeigt einen Wechselfeldanteil
einer mindestens zweiteiligen Anordnung, bei der das Erregerteil
ET mit sich drehenden Erregerzylindern ER ausgestattet ist und mit
einem Reaktionsteil RT, das im Polteilungsraster Spulen W aufweist,
wechselwirkt. Die Anordnung ist in der Stellung des größten Erregerflusses
gezeichnet, in der sich die Polflächen von Ek und Lr in symmetrischer Überdeckung
gegenüberstehen,
und die Erregermagnete M die Stellung geringsten magnetischen Widerstands
finden. Der Wicklungsstrom I bewirkt in dieser Stellung gerade die
Kraft Null. Die Stellung entspricht somit auch der Leerlaufstellung.
Bei Versatz von RT um τ/2
entsteht der Größtwert der
Umfangskraft. In der nicht gezeichneten zweiten Wechselfeld-Magnetkreisanordnung
sind gegenüber
der Stellung in 8 die Erregerzylinder ER und
das Reaktionsteil Winkel- bzw. lageversetzt. Während die erste Anordnung z.
B. die Kraft Null entwickelt, kommt die zweite Anordnung auf ihren
Kraft-Maximalwert. Mit den beiden versetzten Wicklungen verhält sich
die Magnetkreisanordnung ähnlich
derjenigen einer Wanderfeld-Synchronmaschine.
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Kurzschlussläufer als
Reaktionsteil
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Die
Auffassung, zwei oder mehrere Wechselfeld-Erregersysteme als Bestandteil
einer permanenterregten Wanderfeldanordnung zu betrachten, legt
es nahe, auch den Kurzschlussläufer
als Reaktionsteil heranzuziehen. Hier werden somit auch elektrische
Ströme
als Reaktionspartner für
das von Permanentmagneten erzeugte Wechselfeld angewendet. Sie verursachen
zwar unvermeidliche Verluste, fließen jedoch in einem Maschinenteil,
das nicht notwendigerweise die gleiche Geschwindigkeit aufweist wie
das Wanderfeld. Zwischen beiden Partnern besteht ein Schlupf s,
in Abhängigkeit
dessen der Kraftverlauf einen stabilen Bereich aufweist. Einfacher Aufbau
und einfache Stellbarkeit ohne Lageregelung kennzeichnen das asynchrone
Verhältnis
zwischen Erregersystem und Reaktionspartner.
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9 stellt
eine Schnittzeichnung eines zweipoligen Magnetkreises dar, dessen
Erregerteil auch Merkmale von 1 aufweist,
und dessen Reaktionsteil RT vereinfacht eine elektrisch leitfähige Schicht
am Luftspalt δ und
eine magnetisch leitfähige Schicht
anschließend
an Ls zeigt. Wenn wiederum zur Unterdrückung von Kraftabsenkungen
zwei oder mehrere symmetrisch versetzte Teilkreise zum Einsatz kommen
ergibt die Summe der Kraftwirkungen wieder angenähert das Verhalten einer durch
ein Wanderfeld erregten Maschine.
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9 zeigt
die Wirkung einer Wechselfeldanordnung und lässt erkennen, dass die stromführende Schicht
Ls Ströme
im Verteilungsmuster des Erregerfeldes B führt. Dies entspricht der Annahme
verhältnismäßig kleiner
Schlupfwerte s. Es lässt
erkennen, dass auch hier der Kraftbildungsvorstellung nach 1 gefolgt
werden kann, wonach sich die Kraft proportional dem Produkt aus
Erregerfelddichte und Strom ergibt. Demnach ist zu erwarten, dass
sich bei zwei um π/2
versetzte Anordnungen ein qualitativ ähnlicher Kraftverlauf wie nach 2 erschließt, und das
Ergebnis sich im Grundsatz nicht wesentlich von dem einer stromerregten
Wanderfeldmaschine unterscheidet.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass im letzteren Fall, z. B. durch Heranziehung
von drei Wicklungssträngen
ein etwas anderer Kraftverlauf als in 2 entsteht.
Es werden z. B. durch die Wahl der Strangzahl 3 im magnetischen
Feld alle geradzahligen Oberwellen unterdrückt, so dass sich hierdurch Änderungen
geg3enüber
einer zweiteiligen Anordnung einstellen. Die in Tabelle 10 aufgeführten Definitionsgleichungen
für zwei
Wechselfelder und ein durch Überlagerung
entstehendes Wanderfeld weisen auf den sich aus der mathematischen
Formulierung ergebenden Sachverhalt der Überlagerung hin. So führen die
beiden Wechselfeldkomponenten nur dann zu einem Wanderfeld, wenn
nicht nur zeitliches und örtliches
Verhalten qualitativ symmetrisch sind, sondern mit Ba =
Bb auch örtliche
Identität
erfüllt
ist. Letzteres ist, wie oben erwähnt,
im Falle der permanentmagnetischen Erregung nicht verwirklichbar,
so dass insoweit die letzte Übereinstimmung
mit einem stromerregten Wanderfeld nicht geschaffen werden kann.
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Die
beim Motorbetrieb erzielbare Kraftwirkung erweist sich im Falle
des asynchronen Betriebs zunächst
als dem Schlupf proportional, erreicht dann einen Höchstwert,
um mit noch größerem Schlupf wiederum
zu fallen. Die dem Magnetkreis von 9 entsprechende
Ersatzschaltung ist, auf die Erregerfrequenz bezogen, in 11 gezeichnet
und besitzt nur eine Masche. Das entsprechende Kreisdiagramm für den Wicklungsstrom
zeigt 11a. Bei größer werdendem Schlupf tritt
als Folge des mit dem Läufer
verbundenen Streufelds eine Phasenverschiebung des Stromes ein,
die schließlich
die Verringerung der Kraft als Folge der nicht übereinstimmenden Verteilung
von Feld und Strom auslöst.
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Wird
die zugeführte
Leistung mit PS als die über
den Luftspalt übertragene
Leistung bezeichnet, so folgt die an dem Reaktionsteil RT verfügbare Leistung
mit dem Schlupf s zu Pmech = (1 – s)·Pδ.
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Gegenüber dem
stromerregten Wanderfeldmotor ist der Vorteil der verringerten Blindleistung und
des damit einhergehenden günstigeres
Leistungsfaktors zu erkennen. Als Folge hiervon sind auch unter
Berücksichtigung
der auf mehrere kleinere Maschinen verteilten Leistung die Systemverluste kleiner
als im Falle der konventionellen Anordnung.
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Wandler mit abstoßenden Normalkräften
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Mit 12 wird
eine spezielle Gestaltung von Erreger- und Reaktionsteil mit Blick
auf einen Wandler mit stabil wirkenden Normalkräften gezeigt. Auch hierbei
sind sowohl lineare als auch rotierende Anwendungen denkbar.
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Die
Gestaltungsmerkmale sind dabei so gewählt, dass zur Verstärkung des
Erregerfeldes und der Überwindung
eines großen
magnetischen Widerstandes eine insgesamt größere Magnethöhe im Vergleich
zur Polteilung bereitgestellt wird und im Reaktionsteil bei sparsamer
Anwendung von magnetisch leitfähigem
Material sowie verstärkter
Magnetausstattung Mx, My günstige
Bedingungen für
die Erzeugung der Normalkomponente geschaffen werden. Die Erhöhung des
magnetischen Widerstandes muss in Kauf gen9ommen werden, da anderenfalls
anziehende Kräfte überhand
nehmen und den Erfolg der Zielsetzung in Frage stellen. Bei praktisch
verschwindend kleiner Anziehungskraft entsteht die nach außen zeigende
radiale Normalkraftkomponente Fy aus der Wechselwirkung zwischen
einer tangentialen Bx-Komponente und dem axial gerichteten Magnetstrom Θmr der Magnete My.
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12 stellt
dar, dass in der Position großer Wechselwirkung
zur Erzeugung von Fy für einen kleineren Teil Mx der
Magnete mit ihrer Durchflutung eine normal gerichtete Feldkomponente
By die Erzeugung der tangentialen Kraft
Fx übernimmt.
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Der
in 12 angedeutete Feldlinienverlauf mit starker tangentialer
Komponente lässt
eine mit zunehmendem Abstand von Erregerteil abnehmende Felddichte
erwarten. Umgekehrt folgt daraus, dass sich die abstoßende Kraft
mit kleiner werdendem Abstand vergrößert, und die entsprechende
Tragfunktion ein stabiles Verhalten aufweist. Die durchgehende Bestückung von
RT mit Magneten dient dem Ziel, bei gegebener Kraftgröße Fx eine möglichst
hohe Stützkraft
Fy erzielen zu können. Der Verlauf der erwarteten
Kraftkomponenten Fx(x) und Fy(x)
ist in Abhängigkeit
vom Drehwinkel in 13 dargestellt.
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Das
praktisch verlustfrei arbeitende kombinierte Trag- und Vortriebsverfahren
wird zur Vermeidung von Kraftabsenkungen in ähnlicher Weise wie bei den
vorausgehenden Beispielen durch zwei oder mehrere versetzte Wechselfeldmagnetkreis
verwirklicht.
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Im
Falle einer rotierenden Anordnung wirkt die Normalkomponente der
Stützkraft
zentrierend und kann gemeinsam mit der Momentenübertragung die Grundlage für eine Maschine
mit integrierter magnetischer Lagerung bilden. Die Übertragung
von Umfangskräften
ist in Verbindung mit Antriebs- oder Bremswirkungen an der Welle
von ET möglich
und folgt den Merkmalen, die bereits im Zusammenhang mit 1 geschrieben
wurden. Wie sich zeigt, ist das in 13 als
Beispiel beschriebene Größenverhältnis der
Kraftkomponenten Fx und Fy in
gewissem Umfange durch Entwurfsmerkmale gestaltbar; es kann auch
durch die betriebliche Einflussnahme auf die Wahl des Winkels für die maximale
Kraftbildung von Fx verändert werden.