-
Die
Anmeldung betrifft ein Kraftfahrzeugenergiekabel mit zumindest einem
ersten mit zumindest einem ersten Isolationselement umgebenen Flachleitungselement
und zumindest einem zweiten mit zumindest einem zweiten Isolationselement
umgebenen Flachleitungselement. Die Anmeldung betrifft darüber
hinaus eine Verwendung eines solchen Kraftfahrzeugenergiekabels
in einem Fahrzeug mit Elektroantrieb sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Kabels.
-
Kraftfahrzeuge
weisen heutzutage Bordnetze mit einer Vielzahl an elektrischen Verbrauchern auf.
Eine gute Energieverteilung wird daher immer wichtiger. Insbesondere
bei Kraftfahrzeugen mit Elektromotor, wie beispielsweise Hybridfahrzeugen, ist
eine gute Energieverteilung wichtig. Bei diesen Kraftfahrzeugen
werden sehr hohe Spannungen (z. B. 60 V bis 1 kV) und Ströme
(z. B. 100 A und mehr) für den Antrieb benötigt.
Die Energie für den Elektromotor wird von Hochvoltbatterien
geliefert. Da der Elektromotor jedoch mit einer Wechselspannung
betrieben wird, ist zwischen dem Gleichstrom liefernden Energiespeicher
und dem Elektromotor zusätzlich ein Wechselrichter geschaltet.
-
Ein
besonderes Augenmerk muss auf die zur Übertragung der hohen
Ströme und Spannungen verwendeten Energiekabel gelegt werden.
Ein solches Energiekabel muss eine hohe Stromtragfähigkeit
aufweisen.
-
Durch
die hohen Ströme und Spannungen werden jedoch große
Kabelquerschnitte benötigt. Diese werden heutzutage insbesondere
durch Aluminiumflachkabel zur Verfügung gestellt, wie sie
beispielsweise aus der
EP 1 688
966 , oder
WO 2006/082238 bekannt
sind.
-
Flachkabel
können ein geringeres Gewicht und einen geringeren Bauraumbedarf
als Rundkabel aufgrund ihrer geringeren Bauhöhe aufweisen.
Jedoch lassen sich insbesondere mehrschichtige Flachkabel nicht
verbiegen. Diese Eigenschaft ist jedoch bei der Verlegung der Kabel
im Motorraum oder der Karosse zwingend notwendig, um es dem Monteur
zu ermöglichen, den Kabelbaum aus Flachkabeln bei der Montage
an den jeweiligen Fixierungspunkten zu platzieren. Zwar kann ein
Kabel vorkonfektioniert sein, doch ist eine gewisse Elastizität
notwendig.
-
Daher
liegt der Anmeldung die technische Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeugenergiekabel zur
Verfügung zu stellen, das ein geringes Gewicht sowie eine
geringe Bauhöhe und gleichzeitig eine gute Biegeeigenschaft
aufweist.
-
Diese
und weitere Aufgaben werden anmeldungsgemäß gelöst
durch ein Kraftfahrzeugenergiekabel nach Anspruch 1.
-
Das
anmeldungsgemäße Kabel kann in Kraftfahrzeugen
zur Energieübertragung eingesetzt werden. Das Kraftfahrzeugenergiekabel
weist zumindest zwei Flachleitungselemente als elektrische Leiter
auf. Diese Leiter können eine rechteckförmige Querschnittsfläche
aufweisen. Es ist erkannt worden, dass Leiter mit einer solchen
Querschnittsfläche insbesondere für eine Energieübertragung
aufgrund einer hohen Stromtragfähigkeit geeignet ist. Ein
Flachleiter kann gegenüber einem Rundleiter gleichen Querschnitts
je nach Formfaktor bis zu 40% mehr Strom tragen. Bei einer rechteckigen
Querschnittsfläche ist die Oberfläche eines Flachleitungselements größer
als die eines Rundleiters gleichen Querschnitts. Diese größere
Oberfläche führt zu einer besseren Wärmeabstrahlung,
die im Wesentlichen durch Konvektion erfolgt. Infolgedessen kann
die Stromtragfähigkeit eines Flachleitungselements größer
sein.
-
Insbesondere
bei einer Doppelleitungskonstruktion, die aufgrund ihrer thermischen
Kopplung zunächst eine geringere Stromtragfähigkeit
als ein Einzelleiter aufweist, kann durch die anmeldungsgemäße
Auslegung als Flachleitung mit zwei Flachleitungselementen den selben
Strom tragen, wie zwei getrennte Rundleiter.
-
Aufgrund
der rechteckförmigen Querschnittsfläche weisen
die Flachleitungselemente im Allgemeinen zwei sich gegenüberliegende
breite Oberflächen und zwei sich gegenüberliegende schmale
Oberflächen auf. Im seltenen Spezialfall eines quadratischen
Leiters sind alle Oberflächen eines Flachleitungselements
gleich groß. Ein solches zweiadriges Kraftfahrzeugenergiekabel
erleichtert die Montage in einem Kraftfahrzeug erheblich.
-
Jedes
der Flachleitungselemente ist mit zumindest einem Isolationselement
umgeben.
-
Die
Isolationselemente können auf den Flachleitungselementen,
jedoch nicht untereinander haften. Die Flachleitungselemente mit
dem jeweiligen Isolationselement können sich gegeneinander verschieben.
Es werden dadurch gute Biegeeigenschaften des Kraftfahrzeugenergiekabels
erzielt. Darüber hinaus ist ein elektrischer Kontakt der
beiden Flachleitungselemente untereinander nicht gegeben. Die Isolationselemente
können auch einstückig gebildet sein. In diesem
Fall kann auch eine Verschiebbarkeit der Flachleitungselemente gegen
das Isolationselement notwendig sein.
-
Die
Haftreibung zwischen den Isolationselementen untereinander oder
zwischen den Flachleitungselementen und den jeweiligen Isolationselementen
kann derart sein, dass sich die Flachleitungselemente leicht gegeneinander
verschieben lassen. Durch geeignete Mittel kann die Haftreibung
minimiert werden. Bevorzugt sind die Materialien derart gewählt,
dass diese nicht zu glatt sind, da diese dann aneinander haften.
Solche Adhäsionseffekte sollten vermieden werden. Auch
dürfen die Materialien nicht zu rau sein, da diese dann
ebenfalls aneinander haften.
-
Die
Gleiteigenschaft der Isolationselemente untereinander kann derart
gewählt sein, dass ein Stick-Slip Effekt vermieden ist.
Ein solcher Effekt kann auftreten, wenn die Haftreibung größer
als die Gleitreibung ist. Dabei üben gedämpft
gekoppelte Oberflächenteile eine schnelle Bewegungsfolge
aus Haften, Verspannen, Trennen und Abgleiten aus. Die Haft- und
Gleitreibung der Isolationselemente untereinander oder die Isolationselemente
mit den Flachleitungselementen, den Seelen der Kabel, werden so gewählt,
dass die Effekt vermieden wird. Dies kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass die Haftreibung zwischen den Isolationselementen
keiner als die Gleitreibung zwischen den Isolationselementen ist.
Auch kann die Haftreibung zwischen den Isolationselementen und den
jeweiligen Flachleitungselementen keiner als die Gleitreibung zwischen den
Isolationselementen und den jeweiligen Flachleitungselementen sein.
-
Eine
gute Biegbarkeit des Kabels ergibt sich, wenn das Isolationselement
aus Polyamid oder PVC gebildet ist. Diese Materialien erlauben eine
gute Verschiebbarkeit der Isolationselemente gegeneinander.
-
Auch
wird vorgeschlagen, dass die Isolationselemente mittels Extrudieren
auf das jeweilige Flachleitungselement aufgebracht werden. Um eine gute
Biegbarkeit des Kabels durch eine Verschiebbarkeit der Isolationselemente
gegen die Flachleitungselemente zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass
Silikon bei einer Temperatur von 10 bis 30°C vorzugsweise
20°C extrudiert wird. Diese Temperatur liegt unterhalb
der üblichen Extrusionstemperatur von Silikon. Hierdurch
wird erreicht, dass das Silikon nicht an der Seele des Kabels anhaftet.
-
Auch
kann PUR bei einer Temperatur von 150 bis 220°C vorzugsweise
180°C extrudiert werden. Diese Temperatur liegt unterhalb
der üblichen Extrusionstemperatur von PUR. Hierdurch wird
erreicht, dass das PUR nicht an der Seele des Kabels anhaftet.
-
Auch
kann PVC bei einer Temperatur von 140 bis 210°C vorzugsweise
170°C extrudiert werden. Diese Temperatur liegt unterhalb
der üblichen Extrusionstemperatur von PVC. Hierdurch wird
erreicht, dass das PVC nicht an der Seele des Kabels anhaftet.
-
Auch
kann PA bei einer Temperatur von 190 bis 250°C vorzugsweise
220°C extrudiert werden. Diese Temperatur liegt unterhalb
der üblichen Extrusionstemperatur von Polyamid (PA). Hierdurch
wird erreicht, dass das PA nicht an der Seele des Kabels anhaftet.
-
Auch
wird vorgeschlagen, dass die Isolationselemente mittels Extrudieren
auf das jeweilige Flachleitungselement aufgebracht werden, wobei
die Leitervorwärmtemperatur kleiner als die Extrusionstemperatur
des Isolationselementes, vorzugsweise kleiner 100°C ist.
Auch diese Maßnahme führt dazu, dass das Flachleitungselement
(Seele) nicht an dem Isolationsmaterial anhaftet und somit hiergegen
verschiebbar ist.
-
Die
Isolationselemente können mittels Schlauchextrudieren auf
das jeweilige Flachleitungselement aufgebracht werden. Beim Schlauchextrudieren
wird ein anhaften der Seele an dem Isolationselement vermieden,
wodurch diese gegenüber dem Isolationselement verschiebbar
ist.
-
Die
Isolationselemente können mittels eines Halbkompressionswerkzeuges
auf das jeweilige Flachleitungselement extrudiert werden. Hierbei kann
der Extrusionskopf derart geformt sein, dass der Neigungswinkel
des Spritzkonuses zwischen 10 und 40°, bevorzugt zwischen
20 und 30° liegt. Hierdurch wird das Extrusionsmaterial
mit einer geringeren Radialkraft gegen das Flachleitungselement beim
Extrudieren gedrückt, wodurch der Druck auf die Seele reduziert
ist und das Extrusionsmaterial nicht mit der Seele anhaftet oder
verklebt.
-
Das
Isolationselement kann am Extrusionskopf derart gekühlt
werden, dass ein Volumenschrumpfeffekt entfernt von dem Flachleitungselement
erfolgt. Um zu verhindern, dass sich das Isolationselement im Wege
des Volumenschrumpfprozesses beim Auskühlen mit einer hohen
Kraft an die Seele drückt, wird versucht, das Extrusionsmaterial unmittelbar
nach dem Extrudieren am Kopf stark zu kühlen. Das bewirkt
ein Schrumpfen nur im Bereich der äußeren Mantelfläche,
wodurch im Innern das Isolationsmaterial (Extrusionsmaterial) nicht
an die Seele gezogen wird.
-
Zwischen
den Isolationselementen oder den Isolationselementen und dem jeweiligen
Flachleitungselement kann ein flüssiges oder festes Gleitmittel
eingebracht sein. Beispielsweise kann ein Talkum oder ein Graphitmaterial
zwischen die Isolationselemente oder die Isolationselemente und
die Flachleitungselemente eingebracht werden. Bei der Verwendung
eines flüssigen Gleitmittels kann dieses pastös oder
gelförmig sein, so dass es nicht aus dem Kabel austropft.
-
Die
Oberfläche der Isolationselemente kann eine Struktur aufweisen.
Beispielsweise kann eine Art Lotuseffektstruktur auf der Oberfläche
des Isolationselementes gebildet werden, derart, dass die Isolationselemente
gegeneinander gleiten können. Es können regelmäßige
oder unregelmäßige Strukturen vorgesehen sein,
bei denen Spitzen und Täler verteilt auf der Oberfläche
sind und die Spitzen gegeneinander gleiten können.
-
Um
eine elektromagnetische Abstrahlung zu verhindern, weist das Kraftfahrzeugenergiekabel
ein Schirmungselement auf. Eine Abschirmung ist notwendig, um andere
Signale und Bauelemente nicht zu stören. Darüber
hinaus kann das Schirmungselement als Masseleitung verwendet werden.
Dieses Schirmungselement umgibt die beiden Flachleitungselemente
samt den Isolationselementen.
-
Es
ist erkannt worden, dass eine geringe Bauhöhe erreicht
wird, wenn die Flachleitungselemente derart angeordnet sind, dass
ihre breiten Oberflächen aufeinander liegen. Ein solches
Kraftfahrzeugenergiekabel lässt sich einfach und mit nur einem
sehr geringen Bauraumbedarf in einem Kraftfahrzeug verlegen. Ferner
gewährleistet diese Konstruktion ein verbessertes Übertragungsverhalten aufgrund
einer verbesserten Transferimpedanz. Zudem ergeben sich signifikante
Gewichtsvorteile gegenüber herkömmlichen Energiekabeln.
-
Eine
gute Abschirmung von Kraftfahrzeugenergiekabeln gestaltet sich im
Allgemeinen schwierig. Es ist erkannt worden, dass eine bessere
Abschirmung und damit eine bessere elektromagnetische Verträglichkeit
erreicht werden kann, wenn die Flachleitungselemente gemäß eines
Ausführungsbeispieles derart miteinander elektromagnetisch
gekoppelt sind, dass sich von den Flachleitungselementen abgestrahlte
Fernfelder gegenseitig aufheben. Insbesondere kann dies der Fall
sein, wenn die Flachleitungselemente einen gegenläufigen
Stromfluss aufweisen. Die B-Felder der beiden Leitungen heben sich
im Fernbereich gegenseitig auf, da sie gegenläufig zueinander
sind. Wird das Kraftfahrzeugenergiekabel beispielsweise für
eine Übertragung von Strömen zur Energieversorgung
eines Elektromotors verwendet, kann ein Flachleitungselement als
Plusleiter und das andere Flachleitungselement als Minusleiter verwendet
werden. Insbesondere bei Elektrofahrzeugen kommen hohe Gleichströme
zum Einsatz, wobei die Hin- und Rückleitung durch das anmeldungsgemäße
Kabel gebildet werden. Beide Leiter strahlen daher zumindest ein
magnetisches Feld ab. Es lässt sich in der Praxis darüber
hinaus nicht vermeiden, dass Störsignale als Oberwellen
auf die Leiter eingekoppelt werden. Jedoch ist erkannt worden, dass
aufgrund der anmeldungsgemäßen Anordnung die Auskopplung
von Störungen im Wesentlichen vermieden werden kann, da
sich auch die Störungen gegenseitig aufheben. Die abgestrahlten
Magnetfelder der beiden Kabel heben sich zudem annähernd
auf, da diese Felder eine entgegengesetzte Richtung zueinander aufweisen.
Folglich kann eine verbesserte elektromagnetische Verträglichkeit
erzielt werden.
-
Gemäß eines
Ausführungsbeispiels weisen die Flachleitungselemente einen
Abstand zueinander von zumindest 0,2 mm, vorzugsweise 1 mm, auf.
Diese enge Anordnung und eine damit einhergehende enge und gute
elektromagnetische Kopplung der Leitungselemente zueinander bewirken
neben einem optimierten Übertragungsverhalten auch ein
optimiertes Abstrahlverhalten (EMV). Bei einer derart engen Kopplung
heben sich die unerwünschten Felder fast gänzlich
gegenseitig auf.
-
Die
Flachleitungselemente können eine Stromtragfähigkeit
von zumindest 100 A aufweisen. Jedoch können Anforderungen
von Dauerströmen von mehr als 2000 A durch eine andere
Dimensionierung des Kraftfahrzeugenergiekabels, insbesondere des
Querschnitts der Flachleitungselemente, gewährleistet werden.
-
Gemäß eines
Ausführungsbeispiels weist das Kraftfahrzeugenergiekabel
eine rechteckförmige Querschnittsfläche auf. Beispielsweise
kann das Kraftfahrzeugenergiekabel eine Höhe von 12 mm und
eine Breite von 25 mm haben. Jedoch können die Maße
differieren. Die Ecken eines solchen Kabels können abgerundet
sein.
-
Unter
anderem hängen die oben erwähnten Maße
von den Maßen der verwendeten Flachleitungselemente ab.
Diese können eine Querschnittsfläche von zumindest
5 mm2, vorzugsweise 50 mm2, aufweisen.
Die Größe der Querschnittsfläche kann sich
beispielsweise nach Anforderungen an eine gewünschte notwendige
Stromtragfähigkeit richten.
-
Zwischen
den Flachleitungselementen können Potentialdifferenzen
zwischen 60 V und 1000 V anliegen. Zumindest eines der Isolationselemente kann
derart gebildet sein, dass ein Durchschlag aufgrund der hohen Spannung
sicher verhindert werden kann. Die Isolationselemente können
aus Kunststoff gebildet sein. Insbesondere können Polyamide,
wie beispielsweise PA 12, aufgrund ihrer guten Isolations- und Herstellungseigenschaften
eingesetzt werden. Die Isolationselemente können eine Dicke
von zumindest 0,1 mm, vorzugsweise 0,5 mm, aufweisen.
-
Ferner
können das erste und das zweite Isolationselement einstückig
aus einem Isolationselement hergestellt sein. Das einzelne Isolationselement
kann haftend oder nicht haftend an den Flachleitungselementen angeordnet
sein. Die Flachleitungselemente können sich bei nicht haftender
Anordnung gegeneinander verschieben. Gute Biegeeigenschaften können
weiterhin gewährleistet werden. Ferner kann das einstückige
Isolationselement dicker als das erste und das zweite Isolationselement
gebildet sein. Eine ebenso gute Kopplung im Vergleich mit diesen
zwei Isolationselementen kann erzielt werden.
-
Gemäß eines
Ausführungsbeispiels ist das Schirmungselement mit einem
dritten Isolationselement umgeben. Auch dieses Isolationselement
kann aus Kunststoff sein. Dieses Isolationselement dient als Schutzmantel
und kann unter anderem bewirken, dass Beschädigungen des
Kraftfahrzeugenergiekabels verhindert werden können.
-
Das
Schirmungselement kann aus einem Blech hergestellt sein. Ein Blech
besitzt den Vorteil, dass es die Flachleitungselemente dicht umschließt und
auch hochfrequente Strahlung abschirmen kann. Gerade im Zusammenwirken
dieser Schirmung mit der anmeldungsgemäßen elektromagnetischen Kopplung
der Flachleitungselemente ist eine sehr gute elektromagnetische
Verträglichkeit gewährleistet. Insbesondere bei
einer Dicke von zumindest 0,1 mm des Schirmungselements ist eine
sehr gute Schirmwirkung gegeben. Falls als Schirmungselement ein
Blech verwendet wird, kann eine gute Biegsamkeit des Kraftfahrzeugenergiekabels
weiterhin gewährleistet werden. Dies ist auch für
Dicken von über 0,1 mm, beispielsweise 0,2 mm, der Fall.
-
In
einem Ausführungsbeispiel ist das Schirmungselement aus
einem Nichteisenmetall oder einer nichteisenhaltigen Legierung gebildet.
Beispielsweise kann das Schirmungselement aus Kupfer oder Legierungen
hieraus hergestellt sein.
-
Darüber
hinaus kann das Schirmungselement mit einer Überlappung
von zumindest 10%, vorzugsweise 50%, gewickelt sein. Bei einer Wicklung kann
es bei einer zu geringen Überlappung zu einer nicht vollkommen
dichten Schirmung kommen. Ferner kann es bei einer nur geringen Überlappung
bei kleinen Verschiebungen während der Herstellung zu Lücken
in der Schirmung kommen. Eine lückenhafte Schirmung wird
durch eine Überlappung gemäß der Anmeldung
sicher vermieden.
-
Gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels ist das Schirmungselement
aus zumindest einer Folie und zumindest einem Geflecht gebildet.
Das Geflecht kann beispielsweise aus Kupfer oder Aluminium und die
Folie aus Aluminium hergestellt sein. Das Geflecht dient in diesem
Fall überwiegend der Abschirmung von niederfrequenten Feldern.
Jedoch wird die Abstrahlung von Hochfrequenzfeldern durch ein Geflecht
nicht hinreichend verhindert, da das Geflecht nicht vollkommen dicht
ist. Jedoch weist ein Geflecht eine gute Biegsamkeit auf. Zusätzlich
kann eine Folie, z. B. ein dünnes Blech, eingesetzt werden. Diese
Folie dient zur Schirmung der Hochfrequenzfelder und ist ebenfalls
gut biegsam. Insgesamt ergibt sich ein sicherer Abstrahlschutz bei
gleichzeitig guten Biegeeigenschaften.
-
Ferner
kann zumindest ein Flachleitungselement aus Aluminium hergestellt
sein. Jedoch sind auch andere Nichteisenmetalle, wie beispielsweise Kupfer,
möglich. Aluminium besitzt gegenüber anderen Metallen,
beispielsweise Kupfer, den Vorteil eines deutlich geringeren Gewichts.
Hingegen weist Kupfer bessere elektrische Leitungseigenschaften
auf. Es ist jedoch erkannt worden, dass mit dem anmeldungsgemäßen
Kraftfahrzeugenergiekabel durch eine größere Querschnittsfläche
der Flachleitungselemente ebenso gute Leitungseigenschaften erzielt
werden können und gleichzeitig eine Gewichtsreduktion von bis
zu 40% erreicht werden kann. Ferner kann ein Aluminiumflachleitungselement
bei gleichem elektrischen Widerstand wie ein Kupferflachleitungselement
eine höhere Stromtragfähigkeit aufweisen. Hierdurch
kann bei einer festgelegten Stromtragfähigkeit der Querschnitt
gegenüber Rund- und/oder Kupferleitern wieder reduziert
werden.
-
Gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels weist das Kraftfahrzeugenergiekabel
einen minimalen Biegeradius in orthogonaler Richtung zu der breiten
Oberfläche des Kraftfahrzeugenergiekabels von zumindest
5 mm, vorzugsweise 12 mm, auf. Ebenso kann das Kraftfahrzeugenergiekabel
einen minimalen Biegeradius in orthogonaler Richtung zu einer schmalen
Oberfläche des Kraftfahrzeugenergiekabels von zumindest
25 mm, vorzugsweise 38 mm, aufweisen. Eine einfache Verlegung im
Motorraum, insbesondere mit engen Radien, wird gewährleistet.
-
Ein
weiterer Aspekt der Anmeldung ist die Verwendung des Kraftfahrzeugenergiekabels
in einem Fahrzeug mit Elektroantrieb. Zum Beispiel kann das Fahrzeug
ein Hybridfahrzeug sein. Insbesondere bei einem elektrisch betriebenen
Kraftfahrzeug werden Energiekabel mit einer hohen Stromtragfähigkeit verwendet,
da ein Elektromotor mit hohen Spannungen und Strömen betrieben
wird. Ebenso ist insbesondere das Gewicht ein wesentlicher Faktor
eines solchen Fahrzeugs. Das Kraftfahrzeugenergiekabel kann insbesondere
als Batterieleitung in einem Fahrzeug mit Elektroantrieb verwendet
werden.
-
Ein
weiterer Aspekt ist ein Verfahren zur Herstellung eines Kabels nach
Anspruch 33.
-
Nachfolgend
wird die Anmeldung anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
schematische Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Kraftfahrzeugenergiekabels,
-
2 eine
schematische Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiel
des Kraftfahrzeugenergiekabel,
-
3 ein
Höhe/Gewicht Diagramm.
-
Die
in den Zeichnungen dargestellte Konstruktion des anmeldungsgemäßen
Kraftfahrzeugenergiekabels weist insbesondere eine geringe Bauhöhe
und eine gute Biegbarkeit auf.
-
Wo
es möglich war, wurde in den 1 und 2 für
gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen verwendet.
-
In
der 1 ist eine vereinfachte Schnittansicht eines ersten
Ausführungsbeispiels eines Kraftfahrzeugenergiekabels 1 dargestellt.
Das erste Flachleitungselement 10 ist mit seiner breiten
Oberfläche über der breiten Oberfläche
des zweiten Flachleitungselements 12 angeordnet. Die Flachleitungselemente 10, 12 können
aus Aluminium gebildet sein. Weiterhin sind die Flachleitungselemente 10, 12 mit
einem Isolationselement 14 umgeben und durch dieses Isolationselement 14 voneinander
elektrisch isoliert. Das Isolationselement 14 kann aus Kunststoff,
beispielsweise PA 12, hergestellt und beispielsweise durch Extrudieren
um die Flachleitungselemente 10, 12 herum aufgebracht
sein. Die Verbindungen können zumindest formschlüssig
sein.
-
Die
Isolationselemente können auf den Flachleitungselementen 10, 12,
jedoch nicht untereinander haften. Die Flachleitungselemente mit
dem jeweiligen Isolationselement können sich gegeneinander
verschieben. Es werden dadurch gute Biegeeigenschaften des Kraftfahrzeugenergiekabels
erzielt. Beispielsweise kann eine Kraft von mehr als 50 N, bevorzugt
100 N, bevorzugt 500 N ausreichen, um das Isolationselement 14 gegenüber
den Flachleitungselementen 10, 12 zu verschieben.
Auch kann beispielsweise ein Drehmoment von weniger als 10 Nm ausreichend
sein, das Kabel 1 zu verbiegen. Diese leichte Verbiegbarkeit
ist durch die Verschiebbarkeit der Seele 10, 12 gegenüber
dem Isolationselement 14 gegeben.
-
Das
Isolationselement 14 können mittels Extrudieren
auf das jeweilige Flachleitungselement 10, 12 aufgebracht
werden. Um eine gute Biegbarkeit des Kabels durch eine Verschiebbarkeit
des Isolationselementes 14 gegen die Flachleitungselemente 10, 12 zu
erreichen, wird vorgeschlagen, dass Silikon bei einer Temperatur
von 10 bis 30°C vorzugsweise 20°C extrudiert wird.
Auch kann PUR bei einer Temperatur von 150 bis 220°C vorzugsweise
180°C extrudiert werden. Auch kann PVC bei einer Temperatur von
140 bis 210°C vorzugsweise 170°C extrudiert werden.
Auch kann PA bei einer Temperatur von 190 bis 250°C vorzugsweise
220°C extrudiert werden. Alle Temperaturen liegen unterhalb
der üblichen Extrusionstemperaturen.
-
Auch
wird vorgeschlagen, dass das Isolationselement 14 mittels
Extrudieren auf die Flachleitungselemente 10, 12 aufgebracht
wird, wobei die Leitervorwärmtemperatur kleiner als die
Extrusionstemperatur des Isolationselementes ist. Die Leitervorwärmtemperatur
kann die Temperatur des Leiters sein, mit welcher diese an den Extrusionskopf
herangeführt wird. Vorzugsweise ist dies kleiner als 100°C. Auch
diese Maßnahme führt dazu, dass das Flachleitungselement
(Seele) 10, 12 nicht an dem Isolationsmaterial 14 anhaftet
und somit hiergegen verschiebbar ist.
-
Das
Isolationselement 14 kann mittels Schlauchextrudieren auf
das jeweilige Flachleitungselement aufgebracht werden.
-
Das
Isolationselement 14 kann mittels eines Halbkompressionswerkzeuges
auf das jeweilige Flachleitungselement 10, 12 extrudiert
werden.
-
Das
Isolationselement 14 kann am Extrusionskopf derart gekühlt
werden, dass ein Volumenschrumpfeffekt entfernt von dem Flachleitungselement 10, 12 erfolgt.
-
Ein
optionales Schirmungselement 16 umgibt wiederum das Isolationselement 14.
Das optionale Schirmungselement 16 kann ein Blech sein.
Ferner kann das Blech mit einer Überlappung von 50% gewickelt
sein. Abschließend ist noch ein Schutzmantel 18 um
das Schirmungselement 16 herum angebracht. Dieses kann
aus Kunststoff sein und beispielsweise eine Dicke von 1 mm aufweisen.
Alle auftretenden Elemente 10 bis 18 können
formschlüssig miteinander verbunden sein.
-
Die
in 2 gezeigte vereinfachte Schnittansicht des Kraftfahrzeugenergiekabels 2 unterscheidet
sich vom vorherigen Beispiel darin, dass zum einen das erste Flachleitungselement 10 von
einem ersten Isolationselement 14a und das zweite Flachleitungselement 12 von
einem zweiten Isolationselement 14b umgeben ist. Bei der
Herstellung des Kraftfahrzeugenergiekabels 2 mit zumindest zwei
Isolationselementen ergibt sich der Vorteil, dass zunächst
jedes der Flachleitungselemente 10, 12 mit einer
Isolationsschicht 14a, 14b umgeben werden kann.
Anschließend können diese Bauelemente aufeinander
in der dargestellten Form zusammen gefügt werden.
-
Zwischen
den Isolationselementen 14a, 14b kann ein flüssiges
oder festes Gleitmittel eingebracht sein. Beispielsweise kann ein
Talkum oder ein Graphitmaterial zwischen die Isolationselemente
oder die Isolationselemente und die Flachleitungselemente eingebracht
werden. Bei der Verwendung eines flüssigen Gleitmittels
kann dieses pastös oder gelförmig sein, so dass
es nicht aus dem Kabel austropft. Die Zähigkeit des Materials
kann so gewählt werden, dass diese ein Austropfen aus der
Leitung verhindert.
-
Zum
anderen unterscheiden sich die beiden Ausführungsbeispiele
darin, dass das optionale Schirmungselement 16 eine Folie 16a und
ein Geflecht 16b umfasst. Die Folie 16a kann aus
Aluminium sein, während das Geflecht 16b aus Kupfer
sein kann.
-
In
beiden 1 und 2 sind die Kraftfahrzeugenergiekabel 1, 2 rechteckig
geformt, wobei die Ecken abgerundet sein können. Die Maße
der Kraftfahrzeugenergiekabel 1, 2, wie Breite
und Höhe, hängen unter anderem von den Maßen
der Flachleitungselemente 10, 12 ab.
-
Das
Kraftfahrzeugenergiekabel 1, 2 aus 1 oder 2 kann
beispielsweise zur Übertragung von Strom in einem Hybridfahrzeug
verwendet werden. Das erste Flachleitungselement 10 kann
als Plus- bzw. Hinleiter und das zweite Flachleitungselement 12 als
Minus- bzw. Rückleiter genutzt werden. Ein Durchschlag
durch die auftretenden Potentialdifferenzen von bis zu 1000 V zwischen
den Flachleitungselementen 10, 12 wird durch die
Isolationselemente 14, 14a, 14b vermieden.
-
Die
auftretenden Ströme von beispielsweise 100 A und mehr erzeugen
B-Felder und bewirken ein Abstrahlen von diesen Feldern. Darüber
hinaus entstehen durch unerwünschte eingekoppelte Oberwellen
auf den Flachleitungselementen 10, 12 weitere Störsignale.
Ein guter Kopplungswiderstand und ein gutes Abstrahlverhalten können
durch die dargestellte enge Kopplung der Flachleitungselemente 10, 12 miteinander
erzielt werden. Beispielsweise weisen die Isolationselemente 14a, 14b jeweils
eine Dicke von 0,5 mm auf, so dass ein Abstand von 1 mm der Flachleitungselemente 10, 12 zueinander
vorliegt. Durch diese anmeldungsgemäße Anordnung
und einem gegenläufigen Stromfluss heben sich auftretende
Fernfelder im Wesentlichen auf. Darüber hinaus wird eine
weitere Abstrahlung durch das Schirmungselement 16, 16a, 16b verhindert.
Das Ergebnis ist ein Kraftfahrzeugenergiekabel mit einem optimierten Übertragungs-
und Abstrahlverhalten.
-
Ferner
zeigt die 3 ein Höhe/Gewicht
Diagramm. Hierbei ist das Gesamtgewicht dreier Leitungsbeispiele
mit gleichen elektrischen Leitungseigenschaften in Abhängigkeit
von der Höhe dargestellt. Das Kupferrundseil umfasst zwei
Einzeleiter und jeder Einzelleiter besitzt einen Durchmesser von 12
mm. Dieser Durchmesser ist konstant. Infolgedessen ist auch das
Gesamtgewicht des Kupferrundseils konstant und beträgt
annähernd 1000 g/m. Darüber hinaus sind zwei Flachkabel
im Diagramm abgebildet. Zum einen ist dies ein Flachkabel bestehend
aus zwei Aluminium-Einzelflachleitern. Aus dem Diagramm geht hervor,
dass sich bei geringen Höhen des Kabels (ca. 2 mm) keine
Gewichtsvorteile gegenüber dem Kupferrundseil ergeben.
Bei größeren Höhen (7 mm) werden Gewichtsvorteile
von bis zu 250 g erreicht. Zum anderen ist ein anmeldungsgemäßes Aluminium-Kraftfahrzeugenergiekabel
abgebildet. Deutlich zu erkennen sind die enormen Gewichtsvorteile
(bis ca. 410 g) trotz einer geringen Gesamthöhe des Kraftfahrzeugenergiekabels
gegenüber dem Kupferrundseil, aber auch gegenüber
den Aluminium-Einzelflachleitern.
-
Durch
die beschriebene Konstruktion des Kraftfahrzeugenergiekabels erhält
man ein Kraftfahrzeugenergiekabel mit optimalen Übertragungs-
und Abstrahlungsverhalten. Darüber hinaus ist eine kompakte
Bauweise durch eine geringe Bauhöhe und ein geringes Gewicht
gewährleistet.
-
Es
versteht sich von selbst, dass die beschriebenen Ausführungsbeispiele
nur wenige aus einer Vielzahl von möglichen Ausführungsbeispielen sind.
Es können beispielsweise andere Material und/oder zusätzliche
Isolations- und/oder Schirmungselemente verwendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1688966 [0004]
- - WO 2006/082238 [0004]