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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager zur Wärmeaufnahme
oder Wärmeabgabe,
ein System zur Wärmeübertragung,
ein Verfahren zum Austauschen von Wärme und ein Verfahren zum Herstellen
eines Wärmeübertragers.
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Wärmeübertrager
sind Apparate, in denen von einem Medium auf ein anderes Wärme oder
Kälte übertragen
wird zum Zweck der Erhitzung oder Kühlung. Bei einer direkten Wärmeübertragung
findet eine kombinierte Wärme
und Stoffübertragung statt.
Bei einer indirekten Wärmeübertragung,
wie sie Gegenstand der Erfindung ist, sind die Medien räumlich durch
eine wärmedurchlässige oder
-leitende Wand getrennt.
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In
dem Bereich der Wärme
oder Kälterückgewinnung
aus verschmutzten Medien, beispielsweise aus Abluft, Abwasser, oder
Grubenwasser, werden im Allgemeinen Wärmeübertrager eingesetzt, die auf
der indirekten Wärmeübertragung
basieren. Hierbei sind Systeme bekannt, bei denen die wärmedurchlässige Wand
als ein Metallrohr mit Metallrippen ausgebildet ist. Die Rippenabstände sind
im Allgemeinen klein, um dadurch eine große Oberfläche der wärmedurchlässigen Wand zu erzielen. Die
eingesetzten Metalle sind im Allgemeinen nicht korrosionsfest, was
die Lebensdauer der Wärmeübertrager stark
verkürzen
kann. Darüber
hinaus können
die im verschmutzten Medium mitgeführten Feststoffe zu Verstopfungen
der kleinen Metallrippen führen,
wodurch immer wieder Betriebsstörungen
auftreten.
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Ferner
sind Wärmeaustauscher
bekannt, in denen die wärmedurchlässige Wand
aus korrosionsfesten Elementen ausgebildet ist, beispielsweise aus Kunststoff-Kapillarrohrmatten
in gespannter oder gewickelter Ausführung. Stark verschmutzten
Medien können
auch hier zu Verstopfungen führen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Wärmeübertrager
bereit zu stellen, welcher die im Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet.
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Vorstehende
Aufgabe wird durch die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
sind auf vorteilhafte Weiterbildungen gerichtet.
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager mit mindestens einer
Leitung, durch welche ein Leitungsmedium geführt werden kann. Das Leitungsmedium,
vorzugsweise ein Gas oder eine Flüssigkeit, kann in einem Teilstück der Leitung zum
Hinströmen
geführt
werden. Dieses Teilstück
ist als Zustromleitungsabschnitt ausgebildet, so dass das Leitungsmedium
hierin als ein Zustrom eingeleitet werden kann. Aus diesem Teilstück kann
das Medium in ein weiteres Teilstück der Leitung, welches als
Rückstromleitungsabschnitt
ausgebildeten ist, zum Rückströmen geführt werden.
Die sequentielle Führung
des Leitungsmediums durch den Zustromleitungsabschnitt und anschließend weiter
in den Rückstromleitungsabschnitt
geschieht bezüglich
des Mediums verlustfrei. Ein Leitungsabschnitt ist im Wesentlichen
charakterisiert durch einen Leitungsweg, auf welchem das Medium
geführt
wird, eine Leitungswand, welche das Medium umschließt, so das
es nicht entweichen kann, und eine Leitungsachse, welche aus Flächenschwerpunkten
von Querschnitten des Leitungsabschnitts zusammengesetzt ist.
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Die
Leitung ist dazu ausgebildet, dass sie vollständig oder nur zum Teil, in
ein Umgebungsmedium zur Wärmeaufnahme
oder Wärmeabgabe
zwischen dem Leitungsmedium und dem Umgebungsmedium eingebracht
wird. Der in das Umgebungsmedium eingebrachte Teil ist als Transferbereich
der Leitung definiert, weil in diesem Bereich ein Wärmetransfer
zwischen dem Leitungsmedium und dem Umgebungsmedium in Form einer
Wärmeaufnahme oder
Wärmeabgabe
möglich
ist.
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Die
Leitung ist im Transferbereich so ausgebildet, dass der Zustromleitungsabschnitt
und der Rückstromleitungsabschnitt
nebeneinander oder ineinander angeordnet sein können. Daraus ergeben sich mehrere
Ausführungsformen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann ein Leitungsweg innerhalb des jeweils anderen Leitungswegs
angeordnet sein, beispielsweise in einer als Doppelrohr oder als
Doppelschlauch ausgebildeten Leitung, wobei eines der beiden Rohre
innerhalb des anderen Rohres angeordnet ist. Hierbei bilden das Innenrohr
und der Ringspalt zwischen dem Innen- und dem Außenrohr jeweils einen Leitungsabschnitt. Das
Innenrohr und der Ringspalt bilden jeweils einen Leitungsweg. Das
Innenrohr und das Paar Innenrohr-Außenrohr bilden jeweils eine
Leitungswand eines Leitungswegs. Das Innenrohr kann entweder konzentrisch
oder exzentrisch im Außenrohr
angeordnet sein. Das Innenrohr kann dabei unmittelbar oder über einen
Steg mit dem Außenrohr
verbunden sein. Unter „Verbindung” wird in
diesem Dokument stets eine formschlüssige Verbindung verstanden, sofern
nicht explizite anders spezifiziert. Das Innenrohr kann auch ohne
durchgehende Verbindung zum Außenrohr
angeordnet sein, wobei das Innenrohr dann über ein offenes Ende oder über mindestens eine
zur Rohrachse laterale Öffnung
mit dem Außenrohr
in Fluidverbindung steht.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform können die
Leitungsabschnitte benachbart nebeneinander, beabstandet oder ohne
Abstand zueinander, aufgestellt sein, wobei ein Leitungsabschnitt
vollständig
außerhalb
des jeweils anderen Leitungsabschnitts verläuft.
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Gemäß einer
Ausführungsform
können
die Optionen „nebeneinander” und „ineinander” kombiniert
werden, wobei eine dieser Optionen in einem bestimmten Teilbereich
der Leitung umgesetzt ist und in die jeweils andere Option stetig übergeht.
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Sofern
nebeneinander angeordnet, sind die Leitungswände von Zustromleitungsabschnitt
und Rückstromleitungsabschnitt
durchgehend miteinander verbunden. Dabei können die Leitungswände der beiden
Leitungsabschnitte entweder direkten Kontakt zueinander haben oder über einen
Steg oder eine Fläche
miteinander verbunden sein. In beiden Fällen sind sie jedoch durchgehend,
d. h. unterbrechungsfrei, miteinander verbunden.
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Der
Zustromleitungsabschnitt und der Rückstromleitungsabschnitt sind
im Transferbereich der Leitung derart angeordnet, dass die Leitung
in diesem Bereich eine durchgehende Außenfläche bildet. Die Außenfläche ist
als Vereinigungsmenge der Konturen der Leitungsquerschnitte definiert,
wobei jeweils eine Kontur (Umriss) offen oder geschlossen sein kann.
Unter einer durchgehenden Außenfläche wird
verstanden, dass alle Konturen von Leitungsquerschnitten jeweils
geschlossen sind.
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Falls
Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt
ineinander angeordnet sind, ist die Außenfläche der Leitung identisch mit
der Außenfläche des äußeren Leitungsabschnitts.
Falls Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt nebeneinander
angeordnet sind, tragen die Außenflächen beider
Leitungsabschnitte zur Außenfläche der
Leitung bei. Hierbei sind die Wände
von Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt durchgehend,
d. h. unterbrechungsfrei miteinander verbunden, so dass die Außenfläche der
Leitung durchgehend ist.
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Unter
einer durchgehenden Außenfläche wird
auch verstanden, dass keine Störstelle
der Leitung, das heißt
möglichst
keine Öffnung
und insbesondere gar keine Öffnung
in der Außenfläche der Leitung,
vorhanden ist. Falls das Umgebungsmedium stark verschmutzt ist und
zugleich die Leitung umfließt,
können
sich Verschmutzungen an Störstellen
anhäufen
und zu Verklumpungen führen,
so dass ein ungehindertes Fließen
des Umgebungsmediums und damit die Funktion des Wärmeübertragers
substantiell beeinträchtigt
ist.
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Unter
einer durchgehenden Außenfläche wird
auch verstanden, dass die Außenfläche kleine Öffnungen,
bevorzugt im Bereich von unter 1 cm oder unter 1 mm, aufweisen kann.
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Der
wesentliche Vorteil einer durchgehenden Außenfläche besteht in einem Selbstreinigungseffekt der
Leitung, sofern ein stark verschmutztes Umgebungsmedium die Leitung
umfließt.
An einer stetigen, glatten, durchgehenden Außenfläche ohne Löcher oder Unterbrechungen können keine
Verschmutzungen hängen
bleiben. Die Funktionalität
des Wärmeübertragers,
insbesondere eine gleichbleibende Effizienz und eine geringe Ausfallwahrscheinlichkeit,
werden durch dieses Merkmal erheblich gefördert.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager mit mindestens einer
Leitung, durch welche ein Leitungsmedium geführt werden kann. Das Leitungsmedium
kann in einem Zustromleitungsabschnitt zum Hinströmen geführt werden. Aus
diesem Teilstück
der Leitung kann das Leitungsmedium in ein weiteres Teilstück der Leitung,
welches als Rückstromleitungsabschnitt
ausgebildeten ist, zum Rückströmen geführt werden.
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Die
Leitung ist dazu ausgebildet, dass ein Transferbereich der Leitung
in ein Umgebungsmedium zur Wärmeaufnahme
oder Wärmeabgabe
zwischen dem Leitungsmedium und dem Umgebungsmedium eingebracht
werden kann.
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Die
Leitung ist im Transferbereich so ausgebildet, dass die Leitungswege
nebeneinander oder ineinander angeordnet sein können. Daraus ergeben sich mehrere
Ausführungsformen:
Die Leitungswege verlaufen benachbart nebeneinander, oder ein Leitungsweg
ist, konzentrisch oder exzentrisch, innerhalb des jeweils anderen
Leitungswegs angeordnet, oder eine Kombination der Optionen „nebeneinander” und „ineinander” ist umgesetzt.
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Die
Leitung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass folgende Bedingungen
erfüllt
sind: Die Leitungswand des Zustromleitungsabschnitts kann, im Wesentlichen
orthogonal zu einer Durchflussrichtung des Leitungsmediums oder
zu einer Leitungsachse, von dem Umgebungsmedium nicht unmittelbar
vollständig
umgeben werden, oder die Leitungswand des Zustromleitungsabschnitts
kann, im Wesentlichen orthogonal zu einer Durchflussrichtung des
Leitungsmediums oder zu einer Leitungsachse, von dem Umgebungsmedium
nur teilweise unmittelbar umgeben werden. Die Durchflussrichtung
des Leitungsmediums ist zumindest teilweise im Wesentlichen parallel
oder antiparallel zur Leitungsachse.
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Unter „nicht
unmittelbar vollständig
umgeben” kann
z. B. verstanden werden, dass das Umgebungsmedium in einer Querschnittsebene
orthogonal zur Leitungsachse nicht direkt angrenzend, also z. B. unmittelbar
an der Außenwand
der Leitung oder an einem Leitungsabschnitt umlaufend, die Leitung
oder den Leitungsabschnitt vollständig umgeben kann. Das kann
z. B. bedeuten, dass ein Leitungsabschnitt vom Umgebungsmedium entweder überhaupt
nicht unmittelbar umgeben ist, beispielsweise wenn er innerhalb
des anderen Leitungsabschnitts an geordnet ist, oder dass ein Verbindungsstück zwischen
den Leitungsabschnitten, sofern diese nebeneinander angeordnet sind,
in der betreffenden Querschnittsebene einen vollständigen unmittelbaren
Kontakt der Leitungsabschnitte zum Umgebungsmedium verhindert.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind beide Leitungsabschnitte nebeneinander angeordnet und die Leitungswand
eines Leitungsabschnitts ist, im Wesentlichen orthogonal zur Leitungsachse, „vom Umgebungsmedium
unmittelbar nicht vollständig umgeben”. Folglich
ist in stets Material zwischen den Leitungswänden beider Leitungsabschnitte
vorhanden und somit existiert an keiner Stelle eine Materiallücke zwischen
den benachbarten Leitungsabschnitten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst der Leitungsweg des Rückstromleitungsabschnitts
den Leitungsweg des Zustromleitungsabschnitts. Hierbei hat die Leitungswand
des Zustromleitungsabschnitts per definitionem an keiner Stelle
unmittelbaren Kontakt zum Umgebungsmedium und kann damit, im Wesentlichen
orthogonal zur Leitungsachse, von dem Umgebungsmedium nicht unmittelbar
vollständig
umgeben werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
verlaufen die Leitungswege von Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt
benachbart nebeneinander. In dem gesamten Transferbereich besteht
durchgehend eine laterale Verbindung zwischen Zustromleitungsabschnitt
und Rückstromleitungsabschnitt
weil die Wand des Zustromleitungsabschnitts vom Umgebungsmedium
nicht unmittelbar vollständig
umgeben sein kann. Es existiert keine Materiallücke zwischen Zustromleitungsabschnitt und
Rückstromleitungsabschnitt,
unabhängig
davon, ob die Leitungswände
der beiden Leitungsabschnitte unmittelbar oder beabstandet nebeneinander
aufgestellt sind. Würde
in mindestens einem Leitungsbereich, beispielsweise im Bereich einer
Aussparung, keine laterale Verbindung zwischen den Leitungswänden von
Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt
bestehen, so wäre
im Aussparungsbereich die Leitungswand des Zustromleitungsabschnitts,
im Wesentlichen orthogonal zu einer Durchflussrichtung des Leitungsmediums
oder zu einer Leitungsachse, unmittelbar vom Umgebungsmedium vollständig umgeben.
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Ferner
ist die Leitung derart ausgebildet, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:
Die Leitungswand des Rückstromleitungsabschnitts
kann von dem Umgebungsmedium, im Wesent lichen orthogonal zur Leitungsachse,
nicht unmittelbar vollständig
umgeben werden, oder die Leitungswand des Rückstromleitungsabschnitts kann
von dem Umgebungsmedium, im Wesentlichen orthogonal zur Durchflussrichtung
des Leitungsmediums oder zur Leitungsachse, nur teilweise umgeben
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
umfasst der Leitungsweg des Zustromleitungsabschnitts den Leitungsweg
des Rückstromleitungsabschnitts.
Hierbei hat die Leitungswand des Rückstromleitungsabschnitts per
definitionem an keiner Stelle unmittelbaren Kontakt zum Umgebungsmedium
und kann damit, lateral zur Leitungsachse von dem Umgebungsmedium
nicht unmittelbar vollständig
umgeben werden.
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Die
Bedingungen, wobei mindestens eines von Zustromleitungsabschnitt
und Rückstromleitungsabschnitt
von einem Umgebungsmedium, im Wesentlichen lateral zur Leitungsachse,
nicht unmittelbar vollständig
oder nur teilweise umgeben werden kann, stellen stets sicher, dass
die Leitung im Transferbereich keine Störstellen, beispielsweise in
Form von Materiallücken,
aufweist. Das hat einen Selbstreinigungseffekt der Leitung zur Folge,
sofern ein stark verschmutztes Umgebungsmedium die Leitung umfließt. Verschmutzungen
können
verstärkt
an Lücken
oder Materialaussparungen hängen
bleiben. Das Fehlen solcher Störstellen
fordert eine gleichbleibende Effizienz und einen reibungslosen Betrieb des
Wärmeübertragers.
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Die
genannten Bedingungen sind aber auch dann erfüllt, wenn die Leitungen kleine
Materiallücken
aufweisen. Die Lücken
können
bevorzugt Abmessungen im Bereich von unter 1 cm oder unter 1 mm
haben.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann die Leitung zumindest zum Teil aus einem elastischen oder flexiblen
Material hergestellt sein. Die Leitung kann beispielsweise ein Schlauch
sein, welcher aus flexiblem Kunststoff hergestellt ist. Die Leitung
kann auch abschnittsweise aus Elementen bestehen, welche aus einem
starren Material mit guter thermischer Leitfähigkeit, hergestellt sind.
Solche Elemente können beispielsweise
Metallringe sein, welche mit einem elastischen Kunststoff miteinander
verbunden sind. Die Leitung kann aber auch aus einer Metallspirale hergestellt
sein, deren Spiralringe nahe genug beieinander sind und gegebenenfalls
mit einem Kunststoff abgedichtet sind. Sofern die Leitung vom Umgebungsmedium
umflos sen wird, kann sich eine flexible Leitung vorteilhafterweise
an zeitlich und örtlich
variable Strömungsverhältnisse
anpassen und damit einen ungehinderten Stromfluss sowie Wärmeaustausch
begünstigen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform weist
die Leitung ein proximales Ende und ein entgegengesetztes distales
Ende auf, wobei die Leitung am distalen Ende frei beweglich sein
kann. Somit weist die Leitung ein erstes und ein zweites Ende auf, wobei
des erste Ende dem proximalen Ende und das zweite Ende dem distalen
Ende entspricht. Sofern die Leitung vom Umgebungsmedium umflossen
wird, und sich im Strom des Umgebungsmediums starre Stoffteile befinden,
kann eine am distalen Ende frei bewegliche Leitung ausweichen. Flexibilität und Beweglichkeit
der Leitung und damit die Anpassungsfähigkeit an die Strömungsverhältnisse
des strömenden
Umgebungsmediums erhöhen
sich dadurch.
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Bevorzugt
ist am distalen Ende der Leitung ein Ballastelement angeordnet ist.
Dieses Merkmal wirkt auf eine vertikale Grundposition der Leitung
hin und verhindert, dass starke und stark wechselnde Strömungen des
Umgebungsmediums die Leitung durcheinander bringt. Zugleich bewirkt
diese Anordnung eine erhöhte
Formstabilität
der Leitung, wobei ein Ausschwingen der Leitung aus der Grundposition,
verursacht durch einen größeren Körper in
der Strömung,
nach Passieren des Körpers
von einer Rückkehr
in die Grundposition gefolgt wird.
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Vorzugsweise
ist das proximale Ende der Leitung offen, so dass an diesem Ende
der Leitung das Leitungsmedium in die Leitung zugeführt und
von der Leitung abgeführt
werden kann. Die Leitung weist somit am proximalen Ende einen Leitungseingang zum
Einleiten des Leitungsmediums und einen Leitungsausgang zum Entnehmen
des Leitungsmediums.
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Vorteilhafterweise
ist das distale Ende der Leitung geschlossen. Damit kann die Leitung
mit dem distalen Ende in das Umgebungsmedium eingebracht werden,
ohne dass ein Stoffübergang
zwischen dem Leitungsmedium und dem Umgebungsmedium stattfindet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt einander
umschließend
angeordnet. Die Ausführungsform,
wobei der Rückstromleitungsabschnitt den
Zustromleitungsabschnitt umschließt und zugleich die Leitung
im Rück stromleitungsabschnitt
gegen die Flussrichtung des Leitungsmediums vom Umgebungsmedium
umflossen wird, ist besonders vorteilhaft, weil dadurch der Wärmeaustausch
zwischen den beiden Medien besonders effizient ist. Zudem kann auch
ein effizienter Wärmeaustausch
zwischen Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt, in
denen die Ströme
ebenfalls gegenläufig
sind, stattfinden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
sind Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt benachbart
nebeneinander angeordnet. Diese Ausführungsform hat den Vorteil,
dass beide Leitungsabschnitte unmittelbar vom Umgebungsmedium umgeben
sind. Dadurch findet in beiden Leitungsabschnitten eine Wärmeübertragung
zwischen dem Leitungsmedium und dem Umgebungsmedium statt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein System zur Wärmeübertragung
mit mindestens zwei Wärmeübertragern,
wie oben beschrieben. Der Zustromleitungsabschnitt der Leitung eines
ersten Wärmeübertragers
steht mit einer als Verteiler ausgebildeten Zuleitung in Fluidverbindung.
Der Rückstromleitungsabschnitt
der Leitung des ersten Wärmeübertragers
steht mit einer als Sammler ausgebildeten Ableitung in Fluidverbindung.
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Das
System ist so ausgebildet, dass es eine Vielzahl von ersten Wärmeübertragern
umfassen kann. Die ersten Wärmeübertrager
stehen mit dem Verteiler und mit dem Sammler in Fluidverbindung. Aus
dem Verteiler kann das Leitungsmedium in die ersten Wärmeübertrager
einströmen
und, nach Durchfließen
der ersten Wärmeübertrager,
kann das Leitungsmedium in den Sammler eingeleitet werden. Vorteilhafterweise
können
Verteiler und Sammler als Metallrohre mit vorzugsweise rundem oder
viereckigem Querschnitt ausgebildet sein.
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Vorteilhafterweise
kann die Zuleitung mit der Ableitung nur über die mindestens zwei Wärmeübertrager
in Fluidverbindung stehen. Das heißt, der Kreislauf umfassend
die Zuleitung, die Wärmeübertrager
und die Ableitung ist hermetisch dicht. Ein Entweichen des Leitungsmediums
aus diesem Kreislauf oder ein Einsickern des Umgebungsmediums in
die Leitung ist nicht vorgesehen. Vorteilhafterweise sind Zuleitung
und Ableitung möglichst
voneinander thermisch entkoppelt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann der Zustromleitungsabschnitt der Leitung jedes ersten Wärmeübertragers
an der Zuleitung fixiert sein und der Rückstromleitungsabschnitt der
Leitung jedes ersten Wärmeübertragers
kann an der Ableitung fixiert sein. Die Vorrichtung, welche eine
Fluidverbindung zwischen Wärmeübertrager
und Zuleitung oder Ableitung herstellt, ist zugleich auch zum mechanischen Fixieren
des Wärmeübertragers
ausgebildet. Optional ist eine separate Fixierungsvorrichtung vorgesehen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann das Umgebungsmedium ein Gas, beispielsweise Abluft, oder eine
Flüssigkeit,
beispielsweise Wasser, oder Abwasser, oder Meerwasser, oder Grubenwasser oder
Sole sein, wobei die Flüssigkeit
optional verschmutzt und/oder aggressiv ist. Das System kann auch
in einem unverschmutzten Umgebungsmedium eingesetzt werden, allerdings
entfalten die Vorzüge des
Systems besonders in einem fließenden,
verschmutzten Umgebungsmedium ihre Wirkung. Das System kann vorzugsweise
im Umgebungsmedium so positioniert sein, dass die Flussrichtung
des Umgebungsmediums im Wesentlichen die Richtung vom proximalen
Ende zum distalen Ende der Leitung ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
das Umgebungsmedium ein Feststoff sein oder mindestens ein Feststoff-Element
umfassen. Das Umgebungsmedium kann beispielsweise eine Fußbodenheizung,
oder eine Kühldecke,
oder ein Erdreichabsorber sein.
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Vorzugsweise
können
die Zuleitung und die Ableitung jeweils als Sammelleitungen für eine Vielzahl
von ersten Wärmeübertragern
ausgebildet sein. Das System ist damit skalierbar. Die Zahl der
ersten Wärmeübertrager,
sowie deren Abmessungen gehören
zu den Parameter, die in Abhängigkeit
von den Raumabmessungen, wo das System untergebracht wird, von der
Wärmemenge,
die ab- oder zugeführt werden
soll, sowie von weiteren Größen, im
Verlauf eines Design-Prozesses zu bestimmen sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist an dem distalen Ende des ersten Wärmeübertragers mindestens ein zweiter
Wärmeübertrager
hydraulisch oder pneumatisch in Serie schaltbar. In diesem Fall
kann das distale Ende des ersten Wärmeübertragers offen sein, so dass
es an das proximale offene Ende des zweiten Wärmeübertragers koppelbar ist. An
das distale Ende des ersten Wärmeübertragers
können auch
zwei oder mehrere zweite Wärmeübertrager gekop peltsein.
Durch Umsetzung dieses Prinzips sind noch weitere Wärmeübertrager
hydraulisch oder pneumatisch in Serie schaltbar. Damit ist es möglich, ein
Netz von Wärmeübertragern
zu bilden. Dies stellt eine zusätzliche
Erweiterungsmöglichkeit
und zusätzliche
Designparameter zur Verfügung,
mit denen eine weitere, verbesserte Anpassung des Systems an die
Einsatzumgebung und an die wärmetechnischen
Randbedingungen möglich
ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Wärmeübertragung
zwischen dem Leitungsmedium, welches den ersten und/oder den zweiten
Wärmeübertrager
durchströmt,
und dem Umgebungsmedium, in welches der erste und/oder der zweite
Wärmeübertrager
eingebracht ist, möglich.
Dieses Merkmal formuliert eine Grundbeding für die Funktionsfähigkeit einer
hydraulischen oder pneumatischen Serienschaltung von Wärmeübertragern
und für
eine Bildung eines Wärmeübertrager-Netzes.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Austauschen
von Wärme
zwischen einem Leitungsmedium und einem Umgebungsmedium mittels
eines Wärmeübertragers
wie oben beschrieben. Das Verfahren umfasst folgende Schritte: Einbringen
des Transfersbereichs der Leitung in das Umgebungsmedium, Durchströmen der
Leitung mit dem Leitungsmedium, und Austauschen von Wärme zwischen
dem Leitungsmedium und dem Umgebungsmedium. Um den Wärmeaustausch
durchführen
zu können
kommt es im Wesentlichen darauf an, dass die Leitung mit dem Leitungsmedium
durchströmt
wird und zugleich die Leitung in das Umgebungsmedium eingebracht
ist. Daher können
die Schritte „Einbringen
des Transfersbereichs” und „Durchströmen der
Leitung” auch
in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann der Rückstromleitungsabschnitt
im Wesentlichen in entgegengesetzter Richtung zum Zustromleitungsabschnitt
durchströmt
werden. Auf diese Weise kann ein Einleiten des Leitungsmediums in
die Leitung und ein Ausleiten des Leitungsmediums aus der Leitung am
gleichen Ende der Leitung stattfinden, wodurch die Anordnung für einen
Betrieb in einem strömenden Umgebungsmedium
besonders geeignet ist. Sofern der Zustromleitungsabschnitt und
der Rückstromleitungsabschnitt
ineinander angeordnet sind, wird durch die gegenseitigen Ströme eine
zusätzliche Wärmeübertragung
zwischen beiden Strömungsabschnitten
und damit ein stetiger, gleichmäßiger Temperaturgradient über den
Leitungsquerschnitt erreicht.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
sich der Wärmeübertrager
an einem distalen Ende frei bewegen und sich flexibel an den zeitlich und örtlich wechselnden
Strom des Umgebungsmediums anschmiegen. Vorteilhafterweise wird
dadurch der Wärmeaustausch
gefördert,
weil die Rückstromrichtung
des Leitungsmediums und die Stromrichtung des Umgebungsmediums im
Wesentlichen parallel zueinander sind. In einer vorteilhaften Ausführung sind
die Rückstromrichtung
des Leitungsmediums und die. Stromrichtung des Umgebungsmediums
antiparallel zueinander ausgerichtet, was die Effizienz des Wärmeaustauschs
zusätzlich
erhöht.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines Wärmeübertragers wie
oben beschrieben. Das Verfahren umfasst den Schritt Herstellen der
Leitung aus einem flexiblen Kunststoff, vorzugsweise Polypropylen.
Der Einsatz eines flexiblen Materials ist insbesondere im Zusammenhang
mit einem fließenden
Umgebungsmedium, beispielsweise einem Gas oder einer Flüssigkeit,
von großer
Bedeutung. Die flexible Leitung kann sich vorteilhafterweise an
zeitlich und örtlich
variable Strömungsverhältnisse
anpassen und damit einen ungehinderten Stromfluss sowie einen effizienten
Wärmeaustausch
begünstigen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann die Leitung mit Hilfe einer Technologie zur Herstellung von Kunststoff-Kapillarmatten
in weiterentwickelter Form hergestellt werden Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann im Vorfeld der Leitungsherstellung eine Ermittlung der Leitungsabmessungen
mit Hilfe eines thermodynamischen und/oder pneumatischen und/oder
mechanischen Simulationsmodells ausgeführt werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann mit Hilfe des Simulationsmodells eine Optimierung zur Ermittlung
der Leitungsabmessungen unter folgenden Randbedingungen oder mit
folgenden Optimierungszielen durchgeführt werden: Maximale wärmetechnische
Effizienz, minimaler hydraulischer Druckverlust, maximale mechanische
Flexibilität,
und minimaler Materialein satz. Damit kann das Design des Wärmetauschers
optimal an geometrischen, strömungs-
und wärmetechnischen
Randbedingungen des Problems angepasst werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
können
der Zustromleitungsabschnitt der Leitung mit einer Zuleitung, und
der Rückstromleitungsabschnitt
der Leitung mit einer Ableitung in Fluidverbindung stehen. Zuleitung
und Ableitung sind vorzugsweise als Verteiler und Sammler ausgebildet.
Nach der Ausführung
des hermetischen Fügens
von Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitts können folgende
Schritte ausgeführt
werden: hermetisches Fügen
des Zustromleitungsabschnitts an die Zuleitung mittels Schweißen, und
hermetisches Fügen des
Rückstromleitungsabschnitts
an die Ableitung mittels Schweißen.
Das hermetische Fügen
der jeweiligen Leitungsabschnitte an die Zu- und Ableitung dient
dazu, Verluste des Leitungsmediums an das das Umgebungsmedium und
ein Eindringen von eventuell verschmutztem Wasser oder Gas in die
Leitung zu vermieden. Das hermetische Fügen mittels Schweißen hat
den Vorteil, dass dadurch ein Stoffaustausch zwischen dem Leitungsmedium
und dem Umgebungsmedium verhindert wird. Die sequentielle Führung des
Leitungsmediums aus dem Verteiler in den Zustromleitungsabschnitt
und anschließend
weiter in den Rückstromleitungsabschnitt
und in den Sammler kann damit verlustfrei stattfinden.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Dabei zeigt
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines Wärmeübertragers
in einer Seitenansicht, wobei der Zustromleitungsabschnitt innerhalb
des Rückstromleitungsabschnitt
angeordnet ist,
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2a ein
Ausführungsbeispiel
eines Systems zur Wärmeübertragung
in einer Seitenansicht, wobei Zuleitung und Ableitung nebeneinander
ineinandergreifend angeordnet sind,
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2b ein
Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
in einer Seitenansicht, wobei Zuleitung und Ableitung benachbart
nebeneinander angeordnet sind,
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3 ein
Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
in einer Seitenansicht, wobei das Umgebungsmedium die Leitung umströmt,
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4 ein
Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
in einer Seitenansicht, wobei das Umgebungsmedium ein Feststoff
ist,
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5a ein
Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
in einer Vorderansicht, wobei Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt
beabstandet nebeneinander angeordnet sind,
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5b einen
Schnitt längs
der Linie A-A von 5a,
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6a ein
Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
in einer Vorderansicht, wobei Zustromleitungsabschnitt und Rückstromleitungsabschnitt
unmittelbar nebeneinander angeordnet sind,
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6b einen
Schnitt längs
der Linie B-B von 6a,
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7a ein
Ausführungsbeispiel
des Wärmeübertragers
in einer Draufsicht, wobei die Leitungsabschnitte ineinander konzentrisch
angeordnet sind,
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7b ein
Ausführungsbeispiel
des Wärmeübertragers
in einer Draufsicht, wobei die Leitungsabschnitte ineinander exzentrisch
angeordnet sind,
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7c ein
Ausführungsbeispiel
des Wärmeübertragers
in einer Draufsicht, wobei die Leitungsabschnitte nebeneinander
ineinandergreifend angeordnet sind,
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8a ein
Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
in einer Vorderansicht, umfassend einen ersten und zwei zweite Wärmeübertrager,
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8b ein
Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
in einer Vorderansicht, umfassend ein Netz von Wärmeübertragern.
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In
der 1 ist ein flexibler Doppelrohrwärmeübertrager
zur Wärmeaufnahme
oder -abgabe in verschmutzten und/oder aggressiven Medien mit gleichseitigem
Medienanschluss, mit einer Leitung oder einem Doppelrohr 1,
durch welche ein Leitungsmedium geführt wird, gezeigt. Das Leitungsmedium, vorzugsweise
ein Gas oder eine Flüssigkeit,
wird in einem Teilstück
des Doppelrohrs 1 zum Hinströmen geführt. Dieses Teilstück ist als
Zustromleitungsabschnitt oder Kernrohr 2 ausgebildet, so
dass das Leitungsmedium hierin als ein Zustrom eingeleitet wird. Aus
diesem Teilstück
wird das Medium in ein weiteres Teilstück der Leitung, welches als
Rückstromleitungsabschnitt
oder Ringspalt 7 ausgebildeten ist, zum Rückströmen geführt. Die
sequentielle Führung des
Leitungsmediums durch das Kernrohr 2 und anchließend weiter
in den Ringspalt 7 geschieht verlustfrei.
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Das
Doppelrohr 1 ist zumindest zum Teil, in einem Transferbereich
des Doppelrohrs 1, in ein Umgebungsmedium zur Wärmeaufnahme
oder Wärmeabgabe
zwischen dem Leitungsmedi um und dem Umgebungsmedium eingebracht.
Der Transferbereich ist derjenige Bereich des Doppelrohrs 1,
welcher vom Umgebungsmedium umflossen wird. Das Doppelrohr 1 im
Transferbereich so ausgebildet, dass das Kernrohr 2 und
der Rückspalt 7 nebeneinander
angeordnet sind. Das Doppelrohr 1 bildet im Transferbereich
eine durchgehende Außenfläche.
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Das
Doppelrohr 1 wird von einem Medium umströmt, das
verschmutzt und/oder aggressiv sein kann, wobei es sich beispielsweise
um Abluft, Abwasser, Meerwasser, Grubenwasser usw. handelt, in konstanter
und/oder wechselnder Richtung.
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Der
Wärmeübertrager
umfasst eine dauerhaft flexible Wärmeübertragerfläche zur Wärmeaufnahme oder -abgabe eines
Wasser- oder Solestromes in einem Doppelrohrsystem. Als Wärmequelle oder
-senke dient das Umgebungsmedium. Die Beweglichkeit der Doppelrohre 1 gewährleistet
eine verstopfungsfreie und wärmetechnisch
effiziente Nutzung des Stroms des Umgebungsmediums. Beim Einsatz
der Doppelrohre 1 in Festkörpern – beispielsweise im Estrich,
Beton, Erdreich und Platten – ist eine
technisch einfache Medienversorgung gestaltbar.
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Im
Doppelrohr 1 erfolgt die Hin- und Rückströmung des Nutzmediums (Wasser,
Sole) so, dass im Kernrohr 2 die Hinströmung und im Ringspalt 7 die Rückströmung erfolgt
(Druck im Verteiler 4 größer als im Sammler 5).
Da sich das flexible Doppelrohr 1 stets in Strömungsrichtung
ausrichtet, besteht zwischen dem Umgebungsmedium und der Strömung im
Ringspalt 7 stets der thermodynamisch günstige Gegenstrom. Die fortwährende,
der Turbulenz der Strömung
folgende Querbewegung des Doppelrohres 1 fördert die
Wärmeübertragung.
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Die
Festlegung der beiden Rohrdurchmesser ist mit Hilfe eines Simulationsmodells
bezüglich wärmetechnischer
Effizienz und hydraulischem Druckverlust neben den Forderungen nach
Flexibilität
und geringem Materialeinsatz möglich.
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Das
Kernrohr 2 hat einen Außendurchmesser von vorzugsweise
kleiner sechs Millimeter. Das Hüllrohr 3 hat
vorzugsweise einen Außendurchmesser
von kleiner zwölf
Millimeter. Das Hüllrohr 3 wird gegenläufig von
Wasser oder Sole gleichen Stoffes und gleichen Massenstromes durchflossen,
wobei nur eine Temperaturänderung
auftritt. Die Strömung vom
Kern rohr 2 zum Ringspalt 7 garantiert einen höheren Innendruck
im Kernrohr 2, wodurch dieses auch bei geringer Wanddicke
formstabil gehalten wird.
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Die 2a und 2b zeigen
zwei Ausführungsbeispiele
eines Systems zur Wärmeübertragung,
wobei der Verteiler 4 und der Sammler 5 rohrförmig ausgebildet
sind. In 2a sind Verteiler 4 und
Sammler 5 nebeneinander ineinandergreifend angeordnet.
In der 2b sind Verteiler 4 und Sammler 5 benachbart
nebeneinander angeordnet.
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Das
Kernrohr 2 ist an dem Verteiler 4 mit dem Innendruck
p1 und das Hüllrohr 3 an dem Sammler 5 mit
dem Innendruck p2 < p1 angeschlossen.
An dem freien Ende 6 des Kernrohres 2 erfolgt der
Flüssigkeitsübertritt
in den Ringspalt 7 zwischen Kernrohr 2 und Hüllrohr 3.
Das Hüllrohr 3 ist
am freien Ende 8 dicht verschlossen.
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Die
Verteiler 4 und Sammler 5 können unterschiedliche Querschnitte
aufweisen. Sie sind vorzugsweise miteinander mechanisch verbunden,
aber unbedingt hydraulisch voneinander getrennt. Das Kernrohr 2 mit
dem offenen Ende 6 schließt am Verteiler 4 und
das Hüllrohr 3 mit
dem verschlossenen Ende 8 am Sammler 5 an. Alle
Konstruktionselemente bestehen aus Kunststoff, vorzugsweise aus
PP, wobei die bekannte Technologie zur Herstellung von Kunststoff-Kapillarrohrmatten
in weiterentwickelter Form genutzt wird. Das Fügen der Konstruktionselemente
erfolgt durch Schweißen.
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In
der 3 ist ein Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
gezeigt mit einer Anzahl flexibler Doppelrohre 1 im umspülenden Umgebungsmedium,
das sich durch zeitlich unterschiedliche Richtungen auszeichnen
kann.
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Die
Befestigung der Wärmeübertragerfläche, die
aus Doppelrohren 1 besteht, ist nur einseitig fixiert,
sodass sich die flexiblen Doppelrohre 1 jederzeit der Strömung anpassen
können
und mitgeführten
Feststoffen keinerlei Widerstand entgegensetzen. Sie besitzen somit
einen ausgezeichneten Selbstreinigungseffekt. Dieser wird noch durch
die geeignete Wahl eines schmutzabweisenden Kunststoffes – beispielsweise
PP – unterstützt.
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Die
in beliebiger Anzahl parallel angeschlossenen Doppelrohre 1 besitzen
vorzugsweise eine Länge
von ein Meter bis zehn Meter und sind im Umgebungsmedium frei beweglich,
um eine fortwährende
Reinigung zu bewirken sowie den Wärmeübergang zu fördern.
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Erfolgt
der Einsatz der erfindungsgemäßen Konstruktion
in ein Umgebungsmedium hoher Dichte – z. B. Schmutzwasser oder
Salzwasser – ist
das freie Ende 8 des Hüllrohres 3 teilweise
mit Ballast befüllbar,
um ein Aufschwimmen im Umgebungsmedium zu vermeiden.
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In
der 4 ist ein Ausführungsbeispiel
des Systems zur Wärmeübertragung
gezeigt, welches mögliche
Verlegungen der flexiblen Doppelrohre 1 in einer festen
Umgebung, beispielsweise in einer entsprechend geschlitzten Platte 10 mit
zwei Freilassungen 11, darstellt.
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Das
Doppelrohr 1 kann in diverse feste Umgebungen 10 eingeformt
werden, um beispielsweise eine Fußbodenheizung, eine Kühldecke,
einen Erdreichabsorber usw., mit gleichseitiger Lage von Verteiler 4 und
Sammler 5 zu realisieren.
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In
den 5a und 6a sind
zwei Ausführungsbeispiele
des Systems zur Wärmeübertragung gezeigt,
wobei Zustromleitungsabschnitt 2 und Rückstromleitungsabschnitt 7 nebeneinander
angeordnet sind. Die 5b zeigt einen Schnitt längs der
Linie A-A von 5a, die 6b zeigt
einen Schnitt längs der
Linie B-B von 6a. In der 5a sind
die beiden Leitungsabschnitte beabstandet nebeneinander angeordnet,
in der 6a sind sie unmittelbar nebeneinander
angeordnet. In beiden Fällen
sind die Leitungsabschnitte durchgehend verbunden. Eine Materiallücke oder
ein Loch in der Außenfläche bzw. zwischen
den Leitungsabschnitten ist nicht vorhanden.
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In
den 6a bis 6c sind Draufsichten
von Wärmeübertragern
gezeigt, wobei die Leitungsabschnitte ineinander konzentrisch (6a),
ineinander exzentrisch (6b) und
nebeneinander ineinandergreifend (6c)
angeordnet sind.
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In
der 8a ist ein System zur Wärmeübertragung, umfassend einen
ersten Wärmeübertrager 21 und
zwei zweite Wärmeübertrager 22 gezeigt,
wobei die Wärmeübertrager
als Doppelrohrwärmeübertrager
ausgebildet sind. Am seinem proximalen Ende steht der erste Wärmeü bertrager 21 mit
dem Verteiler 4 und mit dem Sammler 5 in Fluidverbindung
und ist zugleich daran mechanisch fixiert. An den ersten Wärmeübertrager 21 sind
zwei zweite Wärmeübertrager 22 jeweils
in Serie geschaltet, wobei das distale Ende des ersten Wärmeübertragers 21 mit
den proximalen Enden der zweiten Wärmeübertrager 22 in Fluidverbindung
steht. Die Fluidverbindung zwischen dem ersten Wärmeübertrager 21 und den zweiten
Wärmeübetragern 22 ist
so ausgebildet, dass das Innenrohr 2 und das Außenrohr 7 sich
beim Übergang
vom ersten Wärmeübertrager 21 auf
die zweiten Wärmeübertrager 22 verzweigen.
Die Rohre sind hermetisch aneinander gefügt, so dass das Leitungsmedium
vom Verteiler 4 über
die Innenrohre 2 und die Ringspalte 7 an den Sammler 5 verlustfrei fließen kann.
Die Zahl der zweiten Wärmeübertrager 22,
welche auch von zwei verschieden sein kann, beispielsweise einer,
oder fünf,
orientiert sich hauptsächlich
an den Randbedingungen des Problems, das mit dem System von Wärmeübertragern
zu lösen ist.
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In
der 8b ist ein System zur Wärmeübertragung, umfassend ein Netz
von Wärmeübertragern mit
einem linken und mit einem rechten Subnetz. An die ersten Wärmeübertrager 21 sind
jeweils zwei zweite Wärmeübertrager 22 angeschlossen,
an welche jeweils zwei dritte Wärmeübertrager 23 angeschlossen
sind. Dieses Prinzip lässt
sich beliebig fortsetzen, wie beispielsweise im linken Subnetz,
wo an die dritten Wärmeübertrager 23 jeweils
zwei vierte Wärmeübertrager 24 angeschlossen
sind. Ein solches Netz stellt zusätzliche Designparameter zur Verfügung, mit
denen eine weitere, verbesserte Anpassung des Systems an die Einsatzumgebung
und an die wärmetechnischen
Randbedingungen möglich ist.
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- 1
- Doppelrohr
oder Leitung
- 2
- Kernrohr
oder Innenrohr oder Zustromleitungsabschnitt
- 3
- Hüllrohr oder
Außenrohr
- 4
- Verteiler
oder Zuleitung
- 5
- Sammler
oder Ableitung
- 6
- offenes
Kernrohrende oder distales Ende des Zustromleitungsabschnitts
- 7
- Ringspalt
oder Rückstromleitungsabschnitt
- 8
- verschlossenes
Hüllrohrende
oder distales Ende der Leitung
- 10
- feste
Umgebung z. B. Estrichschicht, Platte
- 11
- Aussparungen
in der Platte
- 21
- erster
Wärmeübertrager
- 22
- zweiter
Wärmeübertrager
- 23
- dritter
Wärmeübertrager
- 24
- vierter
Wärmeübertrager