DE102008059356A1 - Verwendung Gram-positiver Bakterien enthaltender Zusammensetzungen - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von natürlicherweise in der Hautflora vorkommenden Gram-positiven Bakterien oder gentechnisch modifizierter Varianten davon in einer Zusammensetzung zur Unterstützung der menschlichen natürlichen Hautflora, sowie kosmetische und pharmazeutische Zusammensetzungen, die die genannten Bakterien enthalten. Insbesondere sind die Bakterien dabei ausgewählt aus der Gruppe umfassend die Gattungen Staphylococcus spp., Corynebacterium spp., Propionibacterium spp., Brevibacterium spp. und Dermabacter spp. Die Bakterien können dabei lebend, abgetötet oder in einem Extrakt vorliegen und derart gentechnisch modifiziert sein, dass sie nicht pathogen sind.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verwendungen von Gram-positive Bakterien enthaltenden Zusammensetzungen im Kosmetikbereich sowie zur Hautpflege.
  • Bakterien werden im Allgemeinen in zwei Gruppen eingeteilt, in Gram-positive und in Gram-negative Bakterien; die Einteilung der Bakterien erfolgt dabei gemäß ihrem Färbeverhalten bei der Gram-Färbung, wobei Gram-positive Bakterien nach der Färbung dunkelblau erscheinen, Gram-negative hingegen bleiben ungefärbt, bzw. lassen sich nachträglich üblicherweise mit Fuchsin rot färben.
  • Die Gram-Färbung ist ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung von Bakterien nach dem Aufbau ihrer Zellwand: Gram-positive Bakterien besitzen ein mehrere Schichten dickes sog. Mureinnetz, in dessen Zwischenräumen sich der Farbstoff bei der Gramfärbung ansammelt und nicht durch Alkohol ausgewaschen werden kann; Gram-negative Bakterien besitzen hingegen nur ein einschichtiges Mureinnetz, der zusätzlich eine zweite Lipid-Membran aufgelagert ist. Bei Gram-negativen Bakterien kann der Farbstoff wieder ausgewaschen werden, weshalb sie durch die Gram-Färbung nicht angefärbt werden. Darüber hinaus unterscheidet sich auch die konkrete Zusammensetzung des Mureinnetzes bei Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien. Nicht zuletzt wegen ihres Zellwandaufbaus reagieren Gram-positive und Gram-negative Bakterien unterschiedlich auf Antibiotika.
  • Zu den Gram-positiven Bakterien zählen u. a. Gram-positive Kokken und diverse Gram-positive Stäbchen, wobei sich letztere wiederum in Sporenbildende und nicht-Sporenbildende einteilen lassen. Viele der Gram-positiven Bakterien stellen einerseits Erreger bakterieller Infektionskrankheiten dar, andererseits sind Haut und Schleimhäute regelmäßig Habitate vieler Gram-positiver Bakterien.
  • So stellt die Haut bzw. die Schleimhäute das primäre Habitat von Staphylococcen, bspw. von Staphylococcus aureus oder Staphylococcus epidermidis dar, sowie von Corynebacterium spp. und Propionibacterium acnes. Diesen Bakterien wird eine größere Rolle bei der Entstehung von Akne und Hautunreinheiten zugeschrieben. Im Stand der Technik sind viele Ansätze bekannt, die darauf abzielen, diese Hauterkrankungen durch Bekämpfung der sie verursachenden Bakterien zu behandeln; so werden bspw. – neben spezifischen Antibiotika – als antibakterielle Mittel auch Bezoylperoxid oder Salicylsäure eingesetzt, die zwar bakterien-unspezifisch sind, jedoch aufgrund ihrer hochreaktiven Eigenschaften zu Hautirritationen, insbesondere nicht betroffener Hautregionen, führen können.
  • Im Stand der Technik ist das Phänomen, dass viele Frauen auch nach der Pubertät und ggf. bis zum Beginn der Wechseljahre noch mit anhaltenden Unreinheiten zu kämpfen haben, bekannt. Während in der Pubertät oftmals und insbesondere das Problem einer übermäßigen Pickelbildung besteht, so entwickeln viele Frauen auch nach dieser Phase ein unreines Hautbild, jetzt aber oftmals in Kombination mit einer unreinen und fettigen oder trockenen Haut. Neben der Behandlung der Hautunreinheiten sollen aber mit fortschreitendem Alter auch die Anzeichen erster Hautalterung bekämpft werden, die bekanntermaßen mit einem Verlust an Hautfeuchtigkeit einhergehen. Zusammensetzungen für die Hautpflege, die insbesondere gegen die Fältchenbildung bzw. zur Behandlung trockener Haut eingesetzt werden, enthalten aber oftmals Fette und Öle, die das Hautbild von Regionen, die von Hauunreinheiten betroffen sind, sogar verschlimmern können.
  • Die im Stand der Technik bekannten Zusammensetzungen, die die Wirkstoffe Salicylsäure bzw. Benzyolperoxid enthalten, haben wie bereits oben erwähnt den Nachteil, dass sie zu stark austrocknend wirken und zu einer extremen Entfettung behandelter Hautpartien führen können. Antibiotika, die insbesondere zur Behandlung von starkem Aknebefall eingesetzt werden, besitzen den Nachteil, dass die durch diese zu bekämpfenden Bakterien oftmals Resistenzen entwickeln, wodurch der Einsatz der Antibiotika keine Wirkung mehr zeigt. Zusammensetzungen, die auf pflanzlichen Inhaltsstoffen basieren, und ebenfalls zur Behandlung von Hautunreinheiten eingesetzt werden, haben den Nachteil, dass sie entweder nicht wirksam sind, oder aber – insbesondere aufgrund der oftmals enthaltenen ätherischen Öle – zu starken Reaktionen der behandelten Hautpartien führen, wie bspw. Rötungen, Schuppungen oder Pustelbildung.
  • Insbesondere die in vielen kosmetischen und therapeutischen topisch anwendbaren Formulierungen vorhandenen Desinfektionsmittel und Desinfektionsmitteläquivalente wie Alkohole, Detergentien etc. schädigen die Haus und insbesondere die auf der Haut anzutreffende mikrobielle Flora.
  • Die im Stand der Technik geschilderten Nachteile der im Stand der Technik bekannten und verwendeten Mittel zur Behandlung von Akne und Hautunreinheiten haben gezeigt, dass es wünschenswert ist, Ansätze zur Hautschonenden Behandlung zu finden, bzw. Hautunreinheiten mit entsprechenden Zusammensetzungen überhaupt vorzubeugen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Zusammensetzungen bereitzustellen, mit denen Hautunreinheiten vorgebeugt werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Verwendung von in der Hautflora vorkommenden Gram-positiven Bakterien oder gentechnisch veränderten Varianten davon in einer Zusammensetzung zur Unterstützung der menschlichen Hautflora
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
  • Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat nämlich erkannt, dass durch den Einsatz von natürlicherweise in der Hautflora vorkommenden Gram-positiver Bakterien in einer hautpflegenden Zusammensetzung die natürliche Hautflora unterstützt und dadurch das Hautbild insgesamt deutlich verbessert werden kann.
  • Dabei macht sich die vorliegende Erfindung gerade zunutze, dass die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung enthaltenden Bakterien gerade natürlich in der Hautflora vorkommen, wo sie unter normalen Umständen an der Bildung eines Schutzmantels beteiligt sind. Durch die Zuführung weiterer Bakterien, so konnte in eigenen Versuchen gezeigt werden, wird dieser natürliche Schutzmantel, nämlich die Hautflora unterstützt, wobei die Bildung von Hautunreinheiten erfolgreich verhindert werden konnte, bzw. Hautunreinheiten durch die Unterstützung der natürlicherweise vorkommenden Bakterien in der Hautflora beseitigt werden konnten.
  • Der vorliegend beanspruchte Ansatz stellt einen völlig neuen und zu den bisherigen Ansätzen konträren Weg zur Hautpflege und zur Bekämpfung von Hautunreinheiten dar, da mit diesem neuen Weg die natürlicherweise in der Haut vorkommenden Bakterien gerade nicht gezielt abgetötet werden sollen, wie es bspw. bei einem Einsatz von Antibiotika oder Benzoylperoxid der Fall ist, sondern vielmehr gerade solche Bakterien zugeführt werden sollen, die natürlicherweise in der Hautflora vorkommen und den Schutzmantel der Haut bilden. Die betroffenen Hautregionen werden dadurch nicht geschädigt, da durch die erfindungsgemäße Verwendung keine nachteiligen Reaktionen ausgelöst werden, sondern vielmehr der natürliche Schutzmantel der Haut unterstützt wird.
  • Mit dem neuen Ansatz wird die Oberfläche der Haut intakt gehalten, und nicht durch antibakterielle und stark reaktive Substanzen beeinträchtigt. Erfindungsgemäß werden nämlich die Schutzfunktionen, zu denen die natürlicherweise vorkommenden Hautbakterien gerade beitragen, nicht beeinträchtigt, sondern der Fett- und Säuremantel oder die Hornschicht wird intakt gehalten. Bei Einsatz von Antibiotika oder Benzoylperoxid wird gerade dieser Säure- und Fettmantel gestört, weshalb es bei einem Einsatz dieser Wirkstoffe zu nachteiligen Hautreaktionen kommen kann.
  • Insbesondere ist bei der erfindungegemäßen Verwendung bevorzugt, wenn die Grampositiven Bakterien ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend die Gattungen Staphylococcus spp., Corynebacterium spp., Propionibacterium spp., Bervibacterium spp. und Dermabacter spp.
  • Dabei versteht es sich, dass auch andere, gram-positive Bakterien, die auf der Haut zu finden sind, bei der erfindungsgemäßen Verwendung eingesetzt werden können. Eine beispielhafte Übersicht findet sich bspw. in Zhan Gao et al., „Molecular analysis of human forearm superficial skin bacterial biota", 2007, PNAS Vol. 104 Nr. 8, S. 2927–2932, auf deren Inhalt und Offenbarungsgehalt hinsichtlich der erfindungsgemäß einzusetzenden Bakterien ausdrücklich verwiesen wird.
  • Die genannten Gattungen umfassen Vertreter von Gram-positiven Bakterien, die natürlicherweise in bzw. auf der Haut vorkommen können. Dabei ist insbesondere bevorzugt, wenn die Gram-positiven Bakterien ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend, Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus xylosus, Staphylococcus saprophyticus, Staphylococcus cohnii, Staphylococcus hominis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus warneri, Staphylococcus saccharolyticus, Staphylococcus auricularis, Corynebacterium xerosis, Corynebacterium pseudodiphtheriticum, Corynebacterium striatum, Corynebacterium kutscheri, Corynebacterium jeikeium, Propionibacterium acnes, Propionibacterium granulosum, Propionibacterium avidum.
  • In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verwendung ist dabei bevorzugt, wenn die Zusammensetzung lebende Gram-positive Bakterien enthält.
  • Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass dadurch der Haut gezielt Bakterien zugeführt werden können, die zu einer funktionsfähigen Hautflora beitragen, und dadurch in ihrer Funktion geschädigte Hautpartien gezielt unterstützt werden können.
  • In einer anderen Ausführungsform ist bevorzugt, wenn die Zusammensetzung abgetötete Gram-positive Bakterien enthält. Hier wird vorteilhaft ausgenutzt, dass die Stoffwechselprodukte der abgetöteten Bakterien gezielt eingesetzt werden können, ohne dass eine Vermehrung oder der Einsatz lebender Bakterien notwendig ist. Hierbei ist insbesondere bevorzugt, wenn Gram-positive Bakterien eingesetzt werden, die durch eine geeignete Behandlung abgetötet sind. Geeignet für das zuverlässige Abtöten von Bakterien ist u. a. Ultraschall, Temperatur, vor allem erhöhte Temperaturen (feuchte oder trockene Hitze), also Temperaturen, die deutlich über den für die jeweiligen Bakterien üblichen Wachstumsbedingungen liegen, Bestrahlung, insbesondere mit Ultraviolett-, Röntgen-, Gammastrahlung, ionisiernede Strahlung, Detergentienbehandlung und Extraktion in wässrigen, alkalischen, sauren oder organischen Lösungen. Derartige Verfahren sind im Stand der Technik bekannt. Eine Übersicht über verschiedene Abtötungsverfahren findet sich bspw. in Schlegel, Allgemeine Mikrobiologie, 7. Auflage, Thieme Verlag, 1992, S. 223 bis 228.
  • Dem Fachmann wird klar sein, welches der Abtötungsverfahren das für den jeweiligen Einsatz geeignete ist.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist bevorzugt, wenn gentechnisch veränderte Gram-positive Bakterien eingesetzt werden, insbesondere Gram-positive Bakterien, die durch die gentechnische Veränderung nicht mehr pathogen sind.
  • Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Bakterien auch dann eingesetzt werden können, wenn der Schutzmantel der Haut bereits angegriffen ist, und bei einer Zuführung von Bakterien die Gefahr von Infektionen besteht.
  • „Gentechnisch verändert” bedeutet dabei vorliegend, dass das Erbgut der Bakterien mittels im Stand der Technik hinreichend bekannter gentechnischer Methoden zur Generierung rekombinanter DNA gezielt verändert wurde. Vorliegend ist es bevorzugt, wenn die Bakterien derart gentechnisch verändert werden, dass sie nicht (mehr) pathogen sind, d. h. keine Infektionen mehr auslösen können. Hierzu werden die bakteriellen Gene, die die Pathogenität verursachen, entweder durch Einführung von Mutationen, bspw. durch Insertion, Deletion oder einem Austausch von einer oder mehrerer Basen, verändert, oder aber vollständig aus dem Erbgut entfernt. Solche Techniken zur gentechnischen Veränderung von Organismen sind bspw. in „Gentechnische Methoden", Monika Jahnson (Hrsg.), Spektrum Verlag, 4. Auflage, offenbart.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung dient insbesondere und vorzugsweise dem Schutz der Hautoberfläche eingesetzt wird, bzw. der Unterstützung des natürlichen Schutzmantels der Haut.
  • Die Erfindung betrifft ferner kosmetische und/oder pharmazeutische Zusammensetzungen, enthaltend natürlicherweise in der Haut vorkommende Gram-positive Bakterien, die insbesondere ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend die Gattungen Staphylococcus spp., Corynebacterium spp., Propionibacterium spp., Brevibacterium spp. und Dermabacter spp. Dabei sind insbesondere die folgenden Bakterien bevorzugt: Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus xylosus, Staphylococcus saprohyticus, Staphylococcus cohnii, Staphylococcus hominis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus warneri, Staphylococcus saccharolyticus, Staphylococcus auricularis, Corynebacterium xerosis, Corynebacterium pseudodiphtheriticum, Corynebacterium striatum, Corynebacterium kutscheri, Corynebacterium jeikeium, Propionibacterium acnes, Propionibacterium granulosum, Propionibacterium avidum.
  • Wie für die oben geschilderte Verwendung dargelegt, können die Gram-positiven Bakterien lebend, abgetötet oder in Form eines Extraktes in der Zusammensetzung vorliegen, und insbesondere auch in gentechnisch veränderter Form, vorzugsweise derart, dass die Bakterien nicht pathogen sind.
  • Es versteht sich, dass die erfindungemäßen Zusammensetzungen neben den beanspruchten Bakterien weitere Inhaltsstoffe aufweisen können, bspw. üblicherweise im Stand der Technik für Hautpflegeprodukte bekannte und verwendete Inhaltsstoffe, deren genaue Zusammensetzung und Form auch von der speziellen Anwendung anhängen können.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können bspw. in Form von Pasten, Salben, Cremes, Lotionen, in fester, halbfester, disperser, emulgierter, suspendierter Form oder gelförmig vorliegen. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion oder einer Wasser-in-Öl-Emulsion, Makroemulsion, Mikroemulsion, Nanoemulsion, eines Schaumes, einer ein- oder mehrphasigen Lösung vorliegen.
  • Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können neben den üblichen Cremetiegeln auch bspw. in Pump- oder Quetschspendern abgepackt sein, oder aber auch in Form von Pudern oder Stiften bzw. Rollern, und auch auf entsprechend vorbereiteten Feuchttüchern.
  • Je nach Darreichungsform können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch noch weitere Inhalts- und Wirkstoffe enthalten. Bevorzugte Inhaltsstoffe sind bspw. Absorptionsmittel, Bindemittel, Chelatbildner, Emollentien, Emulgatoren, Dispergatoren, Stabilisationsmittel, Feuchtigkeitsspender, Farb- und Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Viskositätsregler, Pflanzenextrakte, usw. Eine Übersicht über solche geeigneten Inhaltsstoffe findet sich bspw. in der DE 10 2007 024 381 A1 , auf deren Inhalt hiermit explizit Bezug genommen wird.
  • Des Weiteren kann die kosmetische Zusammensetzung auch noch weitere, das Hautbild insgesamt verbessernde Inhaltsstoffe aufweisen, wie Vitamine, Spurenelemente, Nährstoffe, Kollagene, synthetische oder natürliche Öle, Polymere, sowie alle Creme- und Salben- und Applikationsgrundlagen entsprechend Pharmakopoia und Cosmetikverordnung.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Unterstützung der Hautflora, dadurch gekennzeichnet, dass eine erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen und einwirken gelassen wird. Auch bezüglich bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt mutatis mutandis das zu der erfindungsgemäßen Verwendung Beschriebene.
  • Weitere Vorteile ergeben sich aus dem nachstehenden Beispiel. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können.
  • Beispiel 1:
  • Verbesserung des Hautbildes:
  • Zur Unterstützung der Hautflora und zur Verbesserung des Haubildes wurde einer Versuchsperson über einen Zeitraum von drei Monaten eine Salbe mit abgetöteten Bakterien der Art S. epidermidis verabreicht.
  • Nach einem Behandlungszeitraum von vier Wochen konnten im Erscheinungsbild der Haut eine deutliche Verbesserung festgestellt werden; darüber hinaus zeigte sich in weiteren Untersuchungen die Hauflora und auch der Schutzmantel der Haut als regeneriert und stabilisiert.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102007024381 A1 [0033]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Zhan Gao et al., „Molecular analysis of human forearm superficial skin bacterial biota”, 2007, PNAS Vol. 104 Nr. 8, S. 2927–2932 [0018]
    • - Schlegel, Allgemeine Mikrobiologie, 7. Auflage, Thieme Verlag, 1992, S. 223 bis 228 [0022]
    • - „Gentechnische Methoden”, Monika Jahnson (Hrsg.), Spektrum Verlag, 4. Auflage [0026]

Claims (17)

  1. Verwendung von natürlicherweise in der Hautflora vorkommenden Grampositiven Bakterien oder gentechnisch veränderten Varianten davon in einer Zusammensetzung zur Unterstützung der menschlichen Hautflora.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grampositiven Bakterien ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend die Gattungen Staphylococcus spp, Corynebacterium spp., Propionibacterium ssp., Brevibacterium spp., und Dermabacter spp.
  3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gram-positiven Bakterien ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend, Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus xylosus, Staphylococcus saprohyticus, Staphylococcus cohnii, Staphylococcus hominis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus warneri, Staphylococcus saccharolyticus, Staphylococcus auricularis, Corynebacterium xerosis, Corynebacterium pseudodiphtheriticum, Corynebacterium striatum, Corynebacterium kutscheri, Corynebacterium jeikeium, Propionibacterium acnes, Propionibacterium granulosum, Propionibacterium avidum.
  4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung lebende Gram-positive Bakterien enthält.
  5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung abgetötete Gram-positive Bakterien enthält.
  6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung Gram-positive Bakterien enthält, die abgetötet sind durch eines oder mehrere der Folgenden: Ultraschall, Temperatur, Bestrahlung mit Ultraviolettlicht, Röntgenstrahlen, Gammastrahlen, Mikrowellen, und/oder chemische Verfahren.
  7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die die Zusammensetzung Gram-positive Bakterien enthält, die durch eine erhöhte Temperatur, also feuchte oder trockene Hitze, abgetötet sind.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung Gram-positive Bakterien enthält, die durch Detergentienbehandlung und Extraktion in wässrigen, alkalischen, sauren oder organischen Lösungen abgetötet sind.
  9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bakterien gentechnisch verändert sind.
  10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bakterien durch die gentechnische Veränderung nicht mehr pathogen sind.
  11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung zum Schutz der Hautoberfläche eingesetzt wird.
  12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung zur Unterstützung des natürlichen Schutzmantels der Haut eingesetzt wird.
  13. Kosmetische Zusammensetzung, enthaltend natürlicherweise in der Haut vorkommende Gram-positive Bakterien.
  14. Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gram-positiven Bakterien ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend die Gattungen Staphylococcus spp., Corynebacterium spp., Propionibacterium spp., Brevibacterium spp und Dermabacter spp.
  15. Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 13 oder 14 dadurch gekennzeichnet, dass die Gram-positiven Bakterien ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend, Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus xylosus, Staphylococcus saprohyticus, Staphylococcus cohnii, Staphylococcus hominis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus warneri, Staphylococcus saccharolyticus, Staphylococcus auricularis, Corynebacterium xerosis, Corynebacterium pseudodiphtheriticum, Corynebacterium striatum, Corynebacterium kutscheri, Corynebacterium jeikeium, Propionibacterium acnes, Propionibacterium granulosum, Propionibacterium avidum, oder gentechnisch modifizierte Varianten davon.
  16. Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Gram-positiven Bakterien in einer gentechnisch veränderten, nicht pathogenen Form vorliegen.
  17. Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Gram-positiven Bakterien lebend, abgetötet oder in Form eines Extraktes in der Zusammensetzung vorliegen.
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