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Die
Erfindung betrifft weiterentwickelte Rotationskolbenmaschinen, mit
denen die in Arbeitsfluide enthaltene potentielle Energie wesentlich
effizienter in mechanische Rotationsenergie und umgekehrt in potentielle
Energie umgewandelt werden kann und die sich aufgrund ihrer vorteilhaften
konstruktiven Merkmale auch für
Fahrzeugantriebe besonders gut eignen.
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Herkömmliche
Maschinen weisen überwiegend
sichelförmige
Arbeitskammern, mit einem zentrisch oder exzentrisch angeordneten
Rotor und mit Radialschiebern, Lamellen, Flügelzellen usw. als Rotationskolben
auf. Sie werden als Dampfkraft-, Druckluft- Maschinen und – Gerate,
pneumatische Werkzeuge usw. verwendet und bevorzugt eingesetzt,
wo Maschinen mit geringen Dimensionen, geringem Gewicht und Explosionsschutz
gefordert sind, wie im Schiffs- und
Bergbau, in der Medizin-, Chemie-, Hütten-, Kraftwerks-, Lebensmittel-,
Papierindustrie und Off-Shore-Technik usw..
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Stellvertretend
wird auf die Druckschriften
DE
2707606 A1 ,
WO
2007054106 A1 ,
DE
8713326 U1 ,
DE
2630128 A1 ,
WO
2003056156 A hingewiesen. Die sichelförmigen Arbeitskammern dieser
Rotationskolbenmaschinen werden durch die Radialschieber, Lamellen
oder Flügelzellen
aufgeteilt in einen Verdrängungsbereich
(Verdrängerarbeitskammer)
und in einen Expansionsbereich (Expansionsarbeitskammer)- siehe
unten ”Definition”. Im Bereich der
Verdrängerarbeitskammer
beträgt
die mittlere (durchschnittliche) wirksame Radialschieberfläche ca.
66% der maximalen Radialschieberfläche. Im Bereich der Expansionsarbeitskammer
beträgt
die mittlere wirksame Radialschieberfläche am vorlaufenden Radialschieber,
aufgrund der relativ geringen Flächendifferenz
zwischen vorlaufendem und nachlaufendem Radialschieber, nur etwa
33% der maximalen Radialschieberfläche. Bei konstant wirkendem Eingangsdruck
in der Verdrängerarbeitskammer,
in Verbindung mit der mittleren wirksamen Radialschieberfläche und
dem Wirkradius dieser Fläche,
wird in der Verdrängerarbeitskammer
ein Drehmoment erzeugt, das ca. 3/4 des Gesamtdrehmoments der Maschine
beträgt.
Ein geringerer mittlerer Arbeitsfluiddruck in der Expansionsarbeitskammer,
in Verbindung mit der resultierenden kleineren wirksamen Radialschieberfläche, erzeugt
ein Drehmoment das nur ca. 1/4 des Gesamtdrehmoments beträgt. Aufgrund eines
ungünstigen
Volumenverhältnisses
zwischen dem Verdrängungsbereich
und dem Expansionsbereich, muss deshalb in die Verdrängerarbeitskammer relativ
viel Druckenergie eingebracht werden, um die erforderliche Leistung
zu erzeugen, die dann als Folge einer unvollkommenen Expansion in
der Expansionsarbeitskammer, zum Teil mit dem Arbeitsfluid ungenutzt über die
Auslassöffnungen
entweicht. Bei zweireihigen Maschinen, wie in den Druckschriften
DE 103 23 534 A1 und
EP 1016785 A1 beschrieben, wird
das Arbeitsfluid über
den Auslass des ersten Arbeitsbereiches in die Arbeitskammer des
zweiten Arbeitsbereiches verdrängt.
Dies hat den Nachteil, dass am verdrängenden Radialschieber des
ersten Arbeitsbereiches ein Gegendruck entsteht, der in diesem Arbeitsbereich
eine Verringerung des Drehmomentes zur Folge hat.
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Doppelhubige
Lamellen-Druckluftmotoren, gemäß Druckschrift
DE 29501416 U1 ,
mit zwei sichelförmigen
Arbeitskammern in einem Arbeitsbereich, nutzen zur Energieumwandlung
jeweils nur die Verdrängungsarbeit
des Arbeitsfluids im divergierenden Bereich der sichelförmigen Arbeitskammern, nicht
jedoch die Expansionsarbeit, da dies im konvergierenden Bereich
dieser Arbeitskammern nicht möglich
ist. Entsprechende Lamellen-Druckluftmotoren bringen ihre optimale
Leistung nur bei einem eng begrenzten Betriebspunkt (Drücke und
Drehzahlen). Abweichungen vom Betriebspunkt verschlechtern den Wirkungsgrad
und die Leistung der Maschine und erhöhen den Arbeitsfluid-(=Energie-)Verbrauch. Herkömmliche
Druckluftmotoren sind aus all diesen Gründen relativ unwirtschaftlich
und speziell als Antrieb für
Fahrzeuge nur unzureichend geeignet.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde
Rotationskolbenmaschinen für
kompressible Arbeitsfluide wie Druckluft, Dämpfe, Gase, Heißgase, usw.
so zu gestalten, dass sie die investierte Energie wesentlich effizienter
umwandeln, eine Rekuperation von kinetischer Energie ermöglichen
und dadurch auch für Fahrzeugantriebe
bestens geeignet sind.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch Rotationskolbenmaschinen mit den Merkmalen nach
den Ansprüchen
1 und 2. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Prinzipskizzen
der 1 bis 11, beispielhaft beschrieben.
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Es
zeigen die Prinzipskizzen:
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1:
Rotationskolbenmaschine im Schnitt mit zwei in Umfangsrichtung verdreht
zueinander angeordneten Arbeitskammern mit Rotor(en) und Bypass
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2:
Einhubige Maschine, mit beispielhaft angeordneten Bypässen
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3:
Zweireihig kombinierte einhubige Maschinen mit den Bypässen 1.3, 1.4, 1.5
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4:
Zweireihig kombinierte einhubige Maschine mit den Bypässen 2.3, 5.1, 5.3
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5:
Zweireihig kombinierte einhub. Maschine mit den Bypässen 2.2, 3.1, 3.2, 5.2
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6:
Kombinierte Maschine für
Druckluftwerkzeuge mit Recht- und Linkslauf
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7:
Einhubige bifunktionale Maschine
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8:
Doppelhubige Maschine mit Bypässe 3.1, 5.1, 5.3
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9:
Rotationskolbenmaschine bestehend aus einem doppelhubigen Arbeitsbereich
kombiniert mit zwei einhubigen Arbeitsbereichen
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10:
Rotationskolbenmaschine bestehend aus einem doppelhubigen Arbeitsbereich
kombiniert mit zwei einhubigen bifunktionalen Arbeitsbereichen,
beispielhaft als Fahrzeugantrieb
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11:
wie 10 mit zusätzlich
im Schnitt dargestellten, einhubigen bifunktionalen Arbeitsbereichen
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- 1
- Mantelgehäuse
- 1.1
- Einlassöffnungen
- 1.2
- Auslass
im Mantelgehäuse
- 1.3
- Auslass
im Mantelgehäuse
- 1.4
- Bypässe im Mantelgehäuse
- 1.5
- Bypässe im Mantelgehäuse
- 1.6
- Zusätzlicher
Einlass im Mantel- und/oder Stirngehäuse
- 2
- Stirngehäuse
- 2.1
- Bypässe im Stirngehäuse
- 2.2
- Bypässe im Stirngehäuse
- 2.3
- Bypässe im Stirngehäuse
- 3
- Rotor
- 3.1
- Bypässe im Rotor
- 3.2
- Bypässe im Rotor
- 3.3
- Freilaufvorrichtung
im Rotor 3 und/oder in der Welle 10
- 4
- Radialschieber
- 5
- Trennwand,
Zwischengehäuse
- 5.1
- Bypässe in der
Trennwand
- 5.2
- Bypässe in der
Trennwand
- 5.3
- Bypässe in der
Trennwand
- 5.4
- Absperrvorrichtung
in der Trennwand
- 6
- Arbeitskammer
- 7
- Verdrängerarbeitskammer
- 8
- Hubraum
- 9
- Druckausgleichsvorrichtung
(Art variabel)
- 10
- Welle
(Ab-, Antrieb, voll oder hohl)
- 11
- Dichtbereich
bzw. engster Bereich zwischen Mantelgehäuse 1 und Rotor 3 jedes
Arbeitsbereiches (Bezugspunkte für
den Verdrehwinkel „W” der verdreht
zueinander angeordneten Arbeitskammern 6)
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Definitionen:
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- • Ein ”Arbeitsbereich” weist
mindestens ein Mantelgehäuse 1 mit
mindestens einer Arbeitskammer 6 und mindestens einem Rotor 3 mit
mindestens einem Radialschieber 4 auf.
- • Die
Arbeitskammer 6 ist ein Raum, der von der sichelförmigen oder ähnlich geformten
Innenkontur des Mantelgehäuses 1,
von mindestens einem Stirngehäuse 2,
einem Rotor 3 und eventuell einer Trennwand 5 gebildet
wird. Sie wird durch die Radialschieber 4 aufgeteilt in
einen Verdrängungsbereich
(Verdrängerarbeitskammer 7)
und bei sichelförmigen
oder ähnlich
geformten Arbeitskammern 6 zusätzlich noch in einen Expansionsbereich
(Expansionsarbeitskammer).
- • Die
Verdrängerarbeitskammer 7 in
einer Arbeitskammer 6 wird vom Mantelgehäuse 1,
den Stirngehäusen 2,
dem Rotor 3, von maximal einem Radialschieber 4 und
evtl. einer Trennwand 5 gebildet. In der Verdrängerarbeitskammer
wirkt der Arbeitsfluiddruck nur auf den vorlaufenden Radialschieber 4,
wodurch die Energieumwandlung in diesem Bereich am effektivsten
ist.
- • Die ”Expansionsarbeitskammer” ist der
Bereich in sichelförmigen
oder ähnlich
geformten Arbeitskammern 6, in dem das Arbeitsfluid, sobald
es durch einen nachlaufenden Radialschieber 4 in einen
Hubraum 8 eingeschlossen wurde, den vorlaufenden Radialschieber 4 verdrängt und
dabei expandiert. In der Expansionsarbeitskammer wird nur über die
Differenzfläche
des vorlaufenden zum nachlaufenden Radialschieber 4 ein
Drehmoment erzeugt.
- • Der
Hubraum 8 wird vom Mantelgehäuse 1, mindestens
einem Stirngehäuse 2,
evtl. einer Trennwand 5, dem Rotor 3, sowie durch
zwei Radialschieber 4 gebildet und abgedichtet.
- • Ein ”Bypass” verbindet
zwei Räume
miteinander; er kann als Durchbruch und/oder als Kanal und/oder
als Leitung usw. ausgelegt sein und sich über mehrere Bauteile erstrecken
bzw. zugleich in mehrere Bauteile integriert sein.
- • Die
Bezeichnung ”Maschine” wird der
Einfachheit halber anstelle der Bezeichnung ”Rotationskolbenmaschine” oder ”Motor” verwendet.
- • Die
Bezeichnung „Radialschieber” gilt auch
für Lamellen
oder Flügelzellen
und sonstige Rotationskolben
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Beschreibung
-
Eine
deutliche Wirkungsgradsteigerung von Rotationskolbenmaschinen kann
nur durch eine möglichst
vollständige
Expansion der investierten Druckenergie und durch eine komplette
Umwandlung der Druckenergie in mechanische Energie erreicht werden.
Dies setzt ein optimal ausgelegtes Volumenverhältnis zwischen dem Verdrängungsbereich
und dem Expansionsbereich einer Maschine voraus.
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Eine
Rotationskolbenmaschine im Sinne der Erfindung besteht aus mindestens
zwei axial hintereinander angeordneten Arbeitsbereichen, mit mindestens
einem Rotor 3, mit mindestens einem Radialschieber 4,
mit mindestens einem Mantelgehäuse 1,
wobei in dem/den Mantelgehäuse(n) 1 axial
hintereinander mindestens zwei Arbeitskammern 6 ausgebildet
sind, wobei die Arbeitskammern 6 die jeweiligen Arbeitsbereiche
bilden und um einen Winkel „W” in Umfangsrichtung
verdreht zueinander angeordnet sind, wobei die Arbeitskammern 6 durch
unterschiedlich angeordnete exzentrische Ausnehmungen sichelförmig oder ähnlich gestaltet
in dem/den Mantelgehäuse(n) 1 gebildet
sind und jeweils durch eine Trennwand 5 voneinander getrennt
sind und die Volumina dieser Arbeitskammern 6 gleich groß oder unterschiedlich
groß sind,
wobei die Teile, die die Arbeitskammern 6 bilden jeweils
Ein- und Auslässe
und Bypässe
aufweisen, wobei mindestens ein Bypass ausgehend von mindestens
einer Verdrängerarbeitskammer 7 mindestens
einer ersten Arbeitskammer 6 direkt in mindestens eine
Verdrängerarbeitskammer 7 mindestens
einer weiteren Arbeitskammer 6 mündet. Die Größe des Verdrehwinkels „W” orientiert
sich dabei an den Winkeln der Radialschieber 4 zueinander,
an der Lage und Größe der Einlässe und
Bypässe,
an der Größe der durch
die Bypässe
verursachten Toträume
und an der Größe der Verdrängerarbeitskammern 7.
Die Rotoren 3 können
sowohl auf separaten Wellen, als auch auf einer gemeinsamen Welle 10 angeordnet
sein.
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Die
Arbeitskammern 6 sind dabei in Umfangsrichtung so um den
Winkel „W” zueinander
positioniert, dass die in der Verdrängerarbeitskammer 7 der
ersten Arbeitskammer 6 investierte Druckenergie, durch
eine möglichst
vollkommene Expansion des Arbeitsfluids, in den miteinander verbundenen Kammern
bzw. Hubräumen
optimal genutzt werden kann. Zum besseren Verständnis der Figuren sind die Dichtbereiche 11,
als die jeweils engsten Bereiche zwischen Mantelgehäuse 1 und
Rotor 3 eingezeichnet. Sie kennzeichnen den Verdrehwinkel ”W” der verdreht
zueinander angeordneten Arbeitskammern 6 sowie die Abdichtung
der jeweiligen Verdrängerarbeitskammer 7.
In einem Mantelgehäuse 1 einer
Maschine können
eine oder mehrere Arbeitskammern 6, integriert sein. Die
Radialschieber 4 sind den Breiten der jeweiligen Arbeitskammer 6 angepasst.
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Die
Arbeitsbereiche, die Arbeitskammern 6, die Rotoren 3,
die Radialschieber 4 einer Maschine, können sowohl mit einer Trennwand 5 (vgl.
Anspruch 1) oder ohne Trennwand 5 (vgl. Anspruch 2) nebeneinander
angeordnet sein.
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In
der beispielhaften Ausführung
gemäß Anspruch
1, sehe 1, mit zwei axial hintereinander angeordneten
Arbeitsbereichen, sind die Arbeitskammer 6.1 und der Rotor 3 mit
den Radialschiebern 4 des ersten Arbeitsbereichs, von der
Arbeitskammer 6.2 und dem Rotor 3 mit den Radialschiebern 4 des zweiten
Arbeitsbereichs, durch je eine Trennwand 5 getrennt voneinander
angeordnet. Alternativ dazu sind nur die Radialschieber 4 des
ersten Arbeitsbereichs von den Radialschiebern 4 der weiteren
Arbeitsbereiche durch eine Trennwand 5 getrennt voneinander
angeordnet. Das Arbeitsfluid strömt
dabei, ausgehend von einer ersten Arbeitskammer 6 (1,
.Außen-Kontur 6.1 gestrichelt,
von der Trennwand 5 verdeckt) durch die in der Trennwand 5 befindlichen
Bypässe 5.1 und/oder 1.4 in
die verdreht zur ersten angeordnete, zweite Arbeitskammer 6 (siehe
Außenkontur 6.2)
und erzeugt mit Hilfe der jeweils wirksamen Radialschieber 4 der
beiden, auf einer Welle 10 angeordneten und durch die Trennwand 5 getrennten,
Rotoren 3, ein im Sinne der Erfindung sich addierendes
Drehmoment.
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Durch
die Verdrehung um den Winkel „W” zueinander,
sind die axial hintereinander angeordneten Arbeitskammern 6,
im Sinne der Erfindung, auch ohne Trennwand 5 voneinander
getrennt (vgl. Anspruch 2). Es herrscht dabei lediglich in einem
bestimmten Teilbereich eine fluidische Verbindung, die quasi als
Bypass zwischen der Verdrängerarbeitskammer 7.1 der
ersten Arbeitskammer 6.1 in die Verdrängerarbeitskammer 7.2 der
in Umfangsrichtung verdreht zur ersten angeordneten zweiten Arbeitskammer 6.2 wirkt.
Das Arbeitsfluid strömt
dann, sobald der jeweils vorlaufende Radialschieber 4 des ersten
Arbeitsbereiches die Außenkontur
der zweiten Arbeitskammer 6.2 bzw. den Bypass 1.4 freigegeben hat,
von der ersten Arbeitskammer 6.1 in die dahinter angeordnete
Arbeitskammer 6.2 des zweiten Arbeitsbereiches. Sowohl
der Bypass 5.1 als auch der Auslass 1.2 der ersten
Arbeitskammer 6.1 können
dabei entfallen, während
beispielsweise ein Bypass 1.4 zusätzlich, zur Unterstützung einer
optimalen Arbeitsfluidströmung,
wahlweise in mindestens einem Mantelgehäuse 1 integriert sein
kann. Das Arbeitsfluid in der ersten Arbeitskammer 6.1 strömt dann
wahlweise ebenfalls über
den Auslass 1.2 der zweiten Arbeitskammer 6.2 in
die Atmosphäre.
Durch diese vorteilhafte Anordnung der Arbeitskammern 6 zueinander, mit
oder ohne Trennwand 5, verdrängt das noch den Eintrittsdruck
der ersten Arbeitsbereich aufweisende Arbeitsfluid, in der Verdrängerarbeitskammer 7 der zweiten
Arbeitsbereich die Radialschieber 4 durch Expansion und
erzeugt dabei, ohne Gegendruck durch einen nachlaufenden Radialschieber 4 ,
ein hohes zusätzliches
Drehmoment. Besonders vorteilhaft ist, dass in der Verdrängerarbeitskammer 7 der
zweiten Arbeitskammer 6 die Radialschieber 4,
nicht wie in der Verdrängerarbeitskammer 7 der
ersten Arbeitskammer 6, durch konstante Druckenergie- Zufuhr,
sondern alleine durch die Expansion, der im Hubraum 8 des
ersten Arbeitsbereiches eingeschlossenen Druckenergie, verdrängt werden.
Durch diese vorteilhaften Eigenschaften und den insgesamt größeren Expansionsräumen in
beiden Arbeitskammern 6, in denen eine nahezu vollkommene
Expansion stattfinden kann, in Verbindung mit den in beiden Arbeitskammern 6 gemeinsam
wirkenden größeren Radialschieberflächen, wird
bei gleichem Arbeitsfluidverbrauch (Energieverbrauch) ein wesentlich
höheres
Gesamtdrehmoment erzeugt, als bei herkömmlichen Maschinen. Aufgrund
des günstigen
Volumenverhältnisses
zwischen dem Verdrängungsbereich und
dem Expansionsbereich dieser Maschinen, muss in die Verdrängerarbeitskammer 7 des
ersten Arbeitsbereiches deutlich weniger Druckenergie eingebracht
werden, um das gleiche Drehmoment zu erzeugen, wie bei vergleichbaren
herkömmlichen
Rotationskolbenmaschinen.
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Diese
so gestalteten Rotationskolbenmaschinen weisen, bei gleichem Volumen
der Verdrängerarbeitskammer 7 in
der ersten Arbeitskammer 6, ein x-fach größeres Expansionsvolumen
und x-fach größere druckwirksame
Radialschieberflächen
auf, als vergleichbare herkömmliche
Maschinen und erzeugen so bei gleichem Arbeitsfluidverbrauch ein x-fach
höheres
Drehmoment und eine x-fach höhere Leistung.
Sowohl in der Verdrängerarbeitskammer 7 des
ersten Arbeitsbereichs, wie auch in den Expansionsbereichen (Verdrängerarbeitskammer 7 und
der Hubräume 8)
der miteinander kombinierten Arbeitsbereiche, werden dadurch jeweils
ca. 50% des Gesamtdrehmomentes erzeugt. Ein Energieverlust durch
unvollkommene Expansion, kann nahezu vermieden werden, wodurch eine
sehr hoher Wirkungsgrad erreicht wird. Damit das Arbeitsfluid möglichst verlustfrei
von einer Arbeitskammer 6 zur anderen strömen kann,
besitzen alle statischen und dynamischen Teile, die zur Bildung
der Arbeitskammern 6 und/oder der Verdrängerarbeitskammern 7 und/oder der
Hubräume 8 beitragen,
im Sinne der Erfindung, zusätzlich
zu den Ein- und Auslässen
wahlweise jeweils einen oder mehrere Bypässe.
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2 zeigt
den Arbeitsbereich einer einhubigen Rotationskolbenmaschine im Schnitt,
mit den verschiedenen beispielhaft angeordneten Ein- und Auslässen und
Bypässen.
Das Mantelgehäuse 1 weist
mindestens einen Bypass 1.4 und/oder 1.5, die Stirngehäuse 2 einen
oder mehrere Bypässe 2.1 und/oder 2.2 und/oder 2.3,
der Rotor 3 einen oder mehrere Bypässe 3.1 und/oder 3.2,
Trennwand 5 einen oder mehrere Bypässe 5.1 und/oder 5.2 und/oder 5.3 auf,
durch die das Arbeitsfluid zu weiteren Maschinen, Arbeitsbereichen
und/oder zu Druckspeicher und/oder in die Atmosphäre gelangen
kann. Diese Bypässe
sind in ihrer Lage und Ausrichtung axial, radial und umfänglich so
positioniert und in ihrer Größe und Form
so gestaltet, dass sie von den vorlaufenden Radialschiebern 4 erst
dann freigegeben werden, wenn die jeweils nachlaufenden Radialschieber 4 die
Einlassöffnungen 1.1 verschlossen
haben und die jeweils gebildeten Hubräume 8 zu einem geschlossenen
Druckspeicher abgedichtet sind. Die Lage bzw. der Abstand der Bypässe 1.4, 2.1 und 5.1 zu
den Einlassöffnungen 1.1 des
ersten Arbeitsbereichs ist beliebig, orientieren sich jedoch am
Winkel der Radialschieber zueinander, also am Winkel ”W”. Die örtliche,
größen- und
zahlenmäßige optimale
Positionierung der Bypässe
ist so ausgelegt, dass eine möglichst
verlustarme simultane Expansion des Arbeitsfluids in den miteinander
verbundenen Kammern bzw. Hubräumen
erreicht wird. Zur Vermeidung von Unterdruck in den Arbeitskammern
sind wahlweise alle mit der Atmosphäre oder mit Druckspeichern verbundenen
Bypässe
mit Druckausgleichsvorrichtungen 9 ausgestattet. Die Druckausgleichsvorrichtungen 9 ermöglichen
konstruktionsbedingt den gesteuerten oder geregelten Aus- und/oder Eintritt
des Arbeitsfluids aus/in die Arbeitskammern 6, Verdrängerarbeitskammern 7,
bzw. Hubräume 8.
Wahlweise können
die Bypässe
auch in einen Druckspeicher (nicht skizziert) und/oder in die Verdrängerarbeitskammer 7 mindestens
eines weiteren Arbeitsbereiches, der auch eine separate Welle aufweisen
kann, münden.
In den 3 bis 11 sind beispielhaft Rotationskolbenmaschinen
mit unterschiedlich angeordneten Bypässen und deren Kombinationsmöglichkeiten
skizziert.
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Die 3 zeigt
beispielhaft eine kombinierte Rotationskolbenmaschine mit zwei,
im Schnitt aufgeklappten, einhubigen Arbeitsbereichen, deren Arbeitskammern 6 in
Umfangrichtung verdreht zueinander und deren Rotoren 3 auf
einer gemeinsamen Welle 10 angeordnet sind. Das Arbeitsfluid
strömt durch
den Einlass 1.1 in die Verdrängerarbeitskammer 7 des
links angeordneten ersten Arbeitsbereiches, verdrängt dort
den vorlaufenden Radialschieber 4.5 und wird vom nachlaufenden
Radialschieber 4.1 in den Hubraum 8 eingeschlossen.
Sobald der vorlaufende Radialschieber 4.5 den Bypass 1.4 freigegeben
hat, expandiert das Arbeitsfluid aus dem Hubraum 8 des
ersten Arbeitsbereiches durch den Bypass 1.4 in die Verdrängerarbeitskammer 7 des zweiten
Arbeitsbereiches, verdrängt
dort, mit einem noch annähernd
dem Eingangsdruck des ersten Arbeitsbereiches entsprechenden Arbeitsfluiddruck, den
Radialschieber 4.1 des zweiten Arbeitsbereiches in Richtung
Auslass 1.2. Der Bypass 1.4 mündet dabei direkt in die Verdrängerarbeitskammer 7 der
zweiten Arbeitskammer 6 bzw. ist in den Einlass 1.1 dieses
Arbeitsbereiches integriert. Das, einen nur noch geringen Restdruck
aufweisende, Arbeitsfluid wird jeweils durch die Auslässe 1.2 und
oder 1.3 beider Arbeitsbereiche verdrängt. Bei sehr niedrigem Druck
in den Hubräumen 8 öffnen die
Druckausgleichsvorrichtungen 9 und ermöglichen über die Bypässe 1.5 einen Druckausgleich
zum Umgebungsdruck oder zu einem Druckspeicher und verhindern so
Vereisung. Über
den Bypass 1.4 des zweiten Arbeitsbereiches kann das Arbeitsfluid,
bei Bedarf in die Verdrängerarbeitskammer 7 eines
dritten Arbeitsbereiches oder in einen externen Druckspeicher (nicht
skizziert) expandieren.
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4 mit
aufgeschnittenen Mantelgehäusen 1,
mit zwei Stirngehäusen 2 und
Trennwand 5, zeigt zwei axial hintereinander angeordnete
einhubige Arbeitsbereiche im Sinne der Erfindung, mit beispielhafter
Anordnung des Einlasses 1.1, der Rotoren 3, der
Bypässe 5.1 und 5.3,
der Absperrvorrichtung in der Trennwand 5 und der Druckausgleichsvorrichtungen 9 in
den Stirngehäusen 2.
Der Rotor bzw. die Rotoren 3 beider Arbeitsbereiche sitzen
auf einer Welle 10.
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Das
Arbeitsfluid strömt
mit Eintrittsdruck durch den Einlass 1.1 in die Verdrängerarbeitskammer 7 des
ersten links angeordneten Arbeitsbereichs, verdrängt den Radialschieber 4.1 und
versetzt den Rotor 3 in eine Drehbewegung (Drehrichtung
durch einen Pfeil angedeutet). Sobald der vorlaufende Radialschieber 4.1 den
Bypass 5.1 passiert hat, strömt das Arbeitsfluid, das annähernd noch
den Eintrittsdruck aufweist, vom Hubraum 8 des ersten Arbeitsbereichs
durch den Bypass 5.1, in die Verdrängerarbeitskammer 7 des
zweiten Arbeitsbereichs und verdrängt bei gleichzeitiger Expansion den
Radialschieber 4.1 des ersten Arbeitsbereichs und simultan
dazu den Radialschieber 4.1 des zweiten Arbeitsbereichs,
bis die Radialschieber 4.5 jeweils die Auslässe 1.2 erreicht
haben. Das Arbeitsfluid verlässt
die Arbeitskammer 6 des ersten Arbeitsbereichs durch den
Auslass 1.2 oder strömt
wahlweise durch den Bypass 5.3 in die Arbeitskammer 6 des zweiten
Arbeitsbereichs. Dann ist der Auslass 1.2 des ersten Arbeitsbereichs
verschlossen (nicht skizziert). Die Arbeitskammer 6 des
zweiten Arbeitsbereichs weist, im Sinne der Erfindung, ein größeres Volumen
auf, als die Arbeitskammer 6 des ersten Arbeitsbereichs. Über die
Bypässe 2.3 und
den Druckausgleichsvorrichtungen 9 kann bei Bedarf ein Druckausgleich
hergestellt werden. Mit der Absperrvorrichtung 5.4 können die
Arbeitsbereiche wahlweise getrennt voneinander betrieben werden;
der zweite Arbeitsbereich besitzt dazu einen zusätzlichen Einlass 1.1 (nicht
skizziert).
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Die 5 zeigt
beispielhaft zwei kombinierte einhubige Arbeitsbereiche im Schnitt
mit Bypässen
in weiteren Anordnungsvarianten. In der oberen Hälfte ist die Anordnung der
Bypässe 3.1 mit
Druckausgleichsvorrichtungen 9 im Rotor 3 dargestellt.
Durch diese Bypässe 3.1,
die zwischen jedem Radialschieber 4 platziert sind, kann
das Arbeitsfluid, nach Öffnen
der Druckausgleichsvorrichtungen 9, durch die hohle Welle 10 aus
der bzw. in die Arbeitskammer 6 aus- oder einströmen. In
der unteren Hälfte
der 5 ist die Anordnung der Bypässe 3.2, 5.2 und 2.2 dargestellt.
Das Arbeitsfluid expandiert durch die Bypässe 3.2 und 5.2 aus
der Verdrängerarbeitskammer 7 des
ersten, rechts angeordneten, Arbeitsbereichs und durch den Bypass 3.2 des
zweiten Arbeitsbereichs in die Verdrängerarbeitskammer 7 des
zweiten Arbeitsbereichs. Die Radialschieber 4 beider Arbeitsbereiche
werden gleichzeitig verdrängt
und übertragen
die Kraft des Arbeitsfluids auf den jeweiligen Rotor 3 und
erzeugen ein Drehmoment auf die gemeinsame Weile 10. Durch
einen weiteren Bypass 3.2 und den Bypass 2.2 mit
Druckausgleichsvorrichtung 9, wird ein Druckausgleich ermöglicht.
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Drei
Arbeitsbereiche können,
wie in 6 beispielhaft skizziert, zu einem Druckluftlamellenmotor
für den
Einsatz als Drucklufthandwerkzeug mit umsteuerbarem Rechts- und
Linkslauf kombiniert werden. Dabei weist der mittig angeordnete
einhubige Arbeitsbereich, wie die herkömmlichen umsteuerbaren Druckluftmotoren
zwei Einlässe 1.1 auf,
die abwechselnd, je nach Drehrichtung, mit Arbeitsfluid versorgt
werden sowie einen gemeinsamen Auslass 1.2 auf. Über die
Bypässe 1.4 (und/oder 5.1 und/oder oder 3.2 und 5.2-
nicht skizziert) strömt
das Arbeitsfluid in die Verdrängerarbeitskammer 7 der
jeweils rechts und links daneben angeordneten Arbeitsbereiche und
nach Expansion über
die jeweiligen Auslässe 1.2 ins
Freie. Je nach Drehrichtung würde
jeweils eine der rechts und links daneben angeordneten Arbeitsbereiche
das Arbeitsfluid durch die Bypässe 1.4 in
die Arbeitskammer 6 des mittig angeordneten Arbeitsbereichs
komprimieren. Um dies zu verhindern, weisen die jeweils seitlich
rechts und links angeordneten zweiten Arbeitsbereiche, in die Rotoren 3 und/oder
in die Welle 10 integrierte, in entgegengesetzter Laufrichtung
wirkende, Freilaufvorrichtungen 3.3 auf.
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7 zeigt
beispielhaft eine einhubige bifunktionale Rotationskolbenmaschine,
die im Bereich des herkömmlichen
Auslasses 1.2, im Sinne der Erfindung, einen zusätzlichen
Einlass 1.6 aufweist, wodurch die Maschine abwechselnd,
je nach Bedarf, als Kraft- oder als Arbeitsmaschine verwendet werden kann.
Als Expansionsmaschine eingesetzt, wird im divergierenden Teil der
Arbeitskammer 6 Druckenergie in mechanische Energie umwandelt.
Als Kompressionsmaschine eingesetzt, wird durch den Einlass 1.6 das
Arbeitsfluid angesaugt, im konvergierenden Teil der Arbeitskammern 6 komprimiert
und durch den Auslass 1.3 aus der Maschine in einen Druckspeicher
verdrängt.
Der Auslass 1.2 und der Einlass 1.6 sind so gestaltet,
dass das Arbeitsfluid möglichst
verlustarm sowohl ausströmen,
als auch einströmen
kann. Wahlweise können
der Auslass 1.2 und der Einlass 1.6 im Gehäusemantel
und/oder im Stirngehäuse 2 integriert
sein, eine Einheit bilden und zur Unterstützung ihrer Funktion Klappen,
Schieber oder sonstige abdichtende bzw. die Arbeitsfluidströmung beeinflussende
Vorrichtungen (nicht dargestellt) aufweisen.
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Herkömmliche
doppelhubige Rotationskolbenmaschinen mit zwei diametral gegenüberliegenden
Arbeitskammern erzeugen bei gleicher Baugröße wesentlich höhere Anlaufmomente,
höhere
Drehmomente und gleichmäßigere Drehmomentverläufe als
einhubige Maschinen mit nur einer Arbeitskammer 6, verbrauchen
dabei jedoch auch mehr Arbeitsfluid-Energie. Die Arbeitskammern 6 der doppelhubigen
Maschinen weisen aufgrund ihrer Sichelform divergierende und konvergierende
Konturen auf. Im divergierenden Konturbereich wird nur die Verdrängungsarbeit
des Arbeitsfluids genutzt, nicht aber die Expansionsarbeit. Im konvergierenden
Konturbereich tritt sogar eine ungünstige Kompression auf. Die
im Arbeitsfluid enthaltene Energie wird dadurch nicht optimal genutzt
und der Wirkungsgrad dieser Maschinen ist niedriger als der von
einhubigen Maschinen.
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8 zeigt
beispielhaft eine doppelhubige Rotationskolbenmaschine mit zwei
diametral gegenüberliegenden
sichelförmigen
bzw. aus ellipsenförmigen,
ovalen oder aus cassinischen oder aus ähnlichen Kurven geformten Arbeitskammern 6.
Sie ist im Sinne der Erfindung, mindestens mit den Bypässen 3.1 mit
Druckausgleichsvorrichtungen 9, und mit den Bypässen 5.1 und 5.3 ausgestattet.
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Die
oben aufgeführten
Nachteile der doppelhubigen Maschine können, im Sinne der Erfindung, durch
je einen rechts und links daneben angeordneten einhubigen Arbeitsbereich,
als kombinierte Rotationskolbenmaschine, mit einer gemeinsamen Welle 10 und
vorteilhaft positionierten Bypässen,
wie in 9 beispielhaft dargestellt, vermieden werden. Gemeinsam
erzeugen diese Arbeitsbereiche ein sehr hohes Drehmoment bei geringem
Energiebedarf und geringen Dimensionen. Der links positionierte
einhubige Arbeitsbereich, entspricht konstruktiv dem rechts positionierten,
im Schnitt dargestellten, einhubigen Arbeitsbereich und ist 180
Grad gedreht zu diesem angeordnet. Die Rotoren 3 aller
Arbeitsbereiche übertragen
das Drehmoment auf ein und dieselbe Welle 10. Der in der
Mitte angeordnete doppelhubige Arbeitsbereich ist jeweils, durch
die Bypässe 5.1 (und/oder 3.2 und 5.2,
wie in 4 und 5 beispielhaft dargestellt),
mit der jeweiligen Arbeitskammer 6 des einhubigen rechts
und links daneben platzierten Arbeitsbereiches verbunden. Das Arbeitsfluid strömt über die
beiden Einlassöffnungen 1.1 in
die jeweilige Arbeitskammer 6 bzw. Verdrängerarbeitskammer 7 des
mittig angeordneten doppelhubigen Arbeitsbereiches und verdrängt je einen
Radialschieber 4, expandiert durch den jeweiligen Bypass 5.1,
in die jeweilige Verdrängerarbeitskammer 7 des
daneben angeordneten einhubigen Arbeitsbereichs und verdrängt simultan
beide momentan druckbeaufschlagten Radialschieber 4.5 durch
Expansion. Bei der weiteren Expansion des Arbeitsfluids bewegen sich
die Radialschieber 4 des doppelhubigen und der beiden einhubigen
Arbeitsbereiche in Richtung Auslässe 1.2.
Die beiden Auslässe 1.2 und/oder
die Bypässe 5.3 (siehe
auch 8) des doppelhubigen mittig angeordneten Arbeitsbereichs
münden
in die jeweiligen Arbeitskammern 6 der daneben angeordneten
einhubigen Arbeitsbereiche. Das Arbeitsfluid wird aus den konvergierenden
Bereichen der Arbeitskammern 6 des doppelhubigen Arbeitsbereiches
nicht nutzlos ins Freie, sondern durch die Auslässe 1.2 und/oder durch
die Bypässe 5.3 in
die jeweiligen Hubräume 8 der
daneben angeordneten einhubigen Arbeitsbereiche verdrängt und
erhöht
dort den Druck und damit das Drehmoment der gesamten Maschine. Bei
Bedarf, bei einem Druck in den Hubräumen 8, der annähernd dem
Umgebungsdruck entspricht und um Vereisung zu verhindern, öffnen die
in den Rotoren 3, jeweils zwischen den Radialschiebern 4,
integrierten Druckausgleichsvorrichtungen 9 und ermöglichen, durch
die Bypässe 3.1 und
durch die hohle Welle 10, einen Druckausgleich. Diese im
Sinne der Erfindung ausgelegte, einen doppelhubigen Arbeitsbereich
und zwei einhubige Arbeitsbereiche aufweisende, kombinierte Rotationskolbenmaschine,
nutzt die im Arbeitsfluid enthaltene Energie durch eine vollkommenere
Expansion wesentlich effektiver. Sie erzeugt ein wesentlich höheres Drehmoment
bei gleichem Arbeitsfluid-Energieverbrauch,
als die herkömmlichen doppelhubigen
Rotationskolbenmaschinen.
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Für Fahrzeugantriebe
ist es von großem
Vorteil, wenn die bei der Verzögerung
der Fahrzeuge wirkende kinetische Energie möglichst vollständig und effizient
umgewandelt werden kann in nutzbare potentielle Energie in Form
von Druckenergie. Die Kombination eines in der Mitte angeordneten
zweihubigen Arbeitsbereichs, wie in 8 skizziert,
mit je einem rechts und links daneben angeordneten bifunktionalen
einhubigen Arbeitsbereich wie in 7 skizziert,
ermöglicht,
im Sinne der Erfindung, einen Fahrzeugantrieb wie in den 10 und 11 skizziert, der
die im Arbeitsfluid enthaltene Energie sehr effizient umwandelt,
sowohl zum Beschleunigung des Fahrzeugs, als auch beim Verzögern des
Fahrzeuges durch Rekuperation.
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Zur
Verzögerung
eines Fahrzeuges, nach Aktivierung entsprechender Klappen und/oder
Schieber und/oder sonstiger abdichtender bzw. die Arbeitsfluidströmung beeinflussender
Vorrichtungen, saugen die beiden rechts und links angeordneten einhubigen
bifunktionalen Arbeitsbereiche, jeweils über den Einlass 1.6 das
Arbeitsfluid an, komprimieren es im konvergierenden Teil ihrer jeweiligen
Arbeitskammern 6 und verdrängen das Arbeitsfluid in einen
mit den Auslässen 1.3 verbundenen
Druckspeicher (nicht skizziert). Kinetische Energie wird dabei umgewandelt
in potentielle Energie. Der dabei entstehende Gegendruck bremst
das Fahrzeug über die
mechanische Verbindung von der Welle 10 zu den Rädern des
Fahrzeugs ab. Damit beim Schubbetrieb eines Fahrzeugs, die kombinierte Rotationskolbenmaschine
im Leerlauf, ohne auszukuppeln, mit möglichst geringem inneren (Strömungs-)Widerstand betrieben
werden kann, weist sie mindestens eine Sperrvorrichtung (nicht skizziert)
für die
Radialschieber 4 auf. Diese Sperrvorrichtung ist so gestaltet
und positioniert, dass die Radialschieber 4 jeweils in
der Position 11, in der sie durch das Mantelgehäuse jeweils
nahezu vollkommen radial in den Rotor 3 eingeschoben werden,
von dieser Sperrvorrichtung in dieser Position blockiert und später auch
wieder freigegeben werden können.
Sie verbleiben mindestens eine Umdrehung in der eingeschobenen Position;
die entsprechenden Arbeitsbereiche erhalten dabei keine Druckenergie über die
Einlassöffnungen 1.1.
Die Vorrichtung kann mechanisch und/oder elektrisch und/oder magnetisch
und/oder pneumatisch und/oder hydraulisch wirken und gesteuert werden.
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Durch
die Gestaltungsmerkmale dieser so kombinierten Rotationskolbenmaschine
wird ein Antrieb für
Fahrzeuge geschaffen, der im Stand keine Energie verbraucht, höchstes Drehmoment
bei Beschleunigung aus dem Stand bzw. bei niedrigen Drehzahlen erzeugt,
im Schubbetrieb keine Energie verbraucht, die Rückgewinnung/Rekuperation der Verzögerungsenergie
eines Fahrzeuges ermöglicht und
so insgesamt einen sehr sparsamen Betrieb ermöglicht. Diese kombinierte Rotationskolbenmaschine
ist aufgrund der erzeugbaren sehr hohen Drehmomente und der sehr
effektiven Rekuperation von kinetischer Energie, als Antrieb besonders
gut geeignet für
schwergewichtige Fahrzeuge.
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Damit
die Strömungs-
und Druckverluste möglichst
gering gehalten werden können,
sind die Bypässe
der Rotationskolbenmaschinen axial, radial und umfänglich optimal
positioniert und räumlich
ausgerichtet und strömungstechnisch
optimal geformt. Die gezielte Anordnung jeweils mehrerer Bypässe in radialer
und/oder in Umfangsrichtung nebeneinander bzw. bei Bedarf in mehrere
Bauteile gemeinsam integriert, ermöglicht dem Arbeitsfluid möglichst
verlustarm von einer zur anderen Arbeitskammer bzw. Arbeitsbereich
zu strömen.
Dadurch wird ein besserer Füllungsgrad
der Verdrängerarbeitskammer
bzw. des Hubraumes der jeweils nächsten
Arbeitsbereiche erreicht. Durch das Bypassvolumen tritt ein für den Arbeitsfluiddruck,
für das
Drehmoment und für
den Wirkungsgrad sich ungünstig
auswirkender Totraum auf. Zur Vermeidung von Druckabfall durch diese
Toträume
bzw. zur Erhöhung
des Arbeitsfluiddruckes in der Verdrängerarbeitskammer 7 des
jeweils nachfolgenden Arbeitsbereichs, können die Bypässe im ersten Arbeitsbereich
wahlweise auch so positioniert werden, dass der vorlaufende Radialschieber 4 des
ersten Arbeitsbereichs den Bypass zur Verdrängerarbeitskammer 7 der
nachfolgenden Arbeitsbereich vorzeitig freigibt, also noch bevor
der nachlaufende Radialschieber 4 die Einlassöffnung 1.1 des
ersten Arbeitsbereichs verschlossen hat. Um den gleichen Effekt
zu erreichen, können
alternativ dazu die Trennwand 5 alleine oder das Mantelgehäuse 1,
eines Arbeitsbereichs, gemeinsam mit dem Stirngehäuse 2 und
der Trennwand 5, während
des Betriebes, in Umfangsrichtung gegenüber dem jeweils anderen Arbeitsbereich
gezielt mechanisch verdreht werden (Verdrehvorrichtung nicht skizziert).
Für sehr
geringe Eintrittsdrücken
können
die Bypässe 5.1 und 5.2 in der
Trennwand 5, wie in 4 dargestellt,
wahlweise mit einer Absperrvorrichtung 5.4 ausgestattet
sein, wodurch ein getrennter (Arbeitsfluid-)Betrieb der kombinierten
mehrreihigen Rotationskolbenmaschinen ermöglicht wird.
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Generell
können
alle Ein- und Auslässe,
Bypässe
und Öffnungen
kombinierter Rotationskolbenmaschinen wahlweise Regel- und/oder
Steuereinrichtungen und/oder Klappen und/oder Schieber (alle nicht
skizziert) aufweisen und/oder mit entsprechenden Vorrichtungen verbunden
sein, so dass eine optimale Energieumwandlung sowie ein optimaler Schub-
und Rekuperationsbetrieb ermöglicht
wird. Kombinierte Arbeitsbereiche können, sowohl einen gemeinsamen
Rotor 3, mit durch Trennwände 5 getrennte nebeneinander
positionierte Radialschieber 4, als auch mehrere durch
Trennwände 5 getrennte Rotoren 3 aufweisen,
die jeweils auf einer Welle 10 sitzend ein sich addierendes
Drehmoment erzeugen. Gegen Verluste von Wärmeenergie über die Außenflächen, weisen diese Rotationskolbenmaschinen
in der Regel eine vollkommene Wärmekapselung
auf.