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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum bildlichen
Darstellen von funktionellen Vorgängen im Körper
und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen
der effektiven Zählrate von Photonen in einer kombinierten Magnetresonanz-Emissionstomographieaufnahme nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. Anspruch 11 mit dem Ziel der
nachträglichen Verbesserung von Emissionstomographieaufnahmen.
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In
der medizinischen Bildgebung ist die Abbildung physiologischer Vorgänge
im Körper ein wesentliches Hilfsmittel geworden. Die physiologischen Vorgänge
können dabei mithilfe von radioaktiven Tracern sichtbar
gemacht werden, die sich in einem Organ ansammeln. Vielfach werden
dazu radioaktive Präparate verwendet, die Positronen emittieren,
die über ihre Annihilierung mit Elektronen der Umgebung nachgewiesen
werden. Bei der Annihilierung der Positronen werden Paare kollinearer
Photonen mit jeweils 511 keV Energie emittiert, die jeweils einen
Detektor erreichen. Bei Koinzidenz der Detektorsignale stammen die
nachgewiesenen Photonen offensichtlich von demselben Ereignis. Auf
diese Art lassen sich Positronenemissionstomographie-(PET-)Aufnahmen
von einem Patienten erzeugen.
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Desgleichen
lassen sich auch Aufnahmen beispielsweise mittels Emissionstomographie
(Single Photon Emission Computed Tomography, SPECT) machen.
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Bei
der Aufnahme von Emissionstomographie-Spektren und insbesondere
PET-Spektren sind die Zählraten der Aufnahmen aufgrund
der Koinzidenzbedingungen in der Regel nicht sehr hoch, und im Sinne
einer guten Statistik ist man bestrebt, alle abgestrahlten Photonen
wie z. B. alle 511 keV-Photonen aus der Positronenannihilierung
zu erfassen. Dies ist deswegen schwierig, da viele Photonen dieser
Energie in dem umliegenden Gewebe gestreut werden. Das zu lösende
Problem besteht darin, dass einige von den Photonen in dem Körper
Wechselwirken, bevor sie den Detektor des Emissionstomographiegerätes
erreichen. Um diese Wechselwirkung berücksichtigen zu können,
müssen für jede Ereignislinie, d. h. die Linie,
die bei Positronenannihilierung zwei Detektorsegmente miteinander
verbindet, Dämpfungsfaktoren ermittelt werden. Den entsprechenden
Streuverlust an Photonen bezeichnet man allgemein als Dämpfung
der Photonen, beispielsweise der 511 keV-Strahlung im Gewebe.
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Es
gibt Bestrebungen im Stand der Technik, die Dämpfung der
Strahlung im Nachhinein rechnerisch zu kompensieren. Dazu wird den
einzelnen Gewebearten jeweils ein Dämpfungskoeffizient
zugeordnet. Mit dem Dämpfungskoeffizienten wird anschließend
zu jedem räumlichen Bereich der Aufnahme (Voxel) die tatsächliche
Erzeugungsrate von Positronen errechnet.
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Die
Verteilung der Gewebearten im Körper erhält man
bislang hauptsächlich durch Computer-Tomographie-(CT-)Messungen,
die eine sehr genaue Lokalisierung der einzelnen Organe ermöglichen.
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Verschiedene
Ansätze sind im Stand der Technik bekannt, um eine Dämpfungs-
und Streuungskorrektur der Zählrate bei Emissionstomographieaufnahmen
wie PET und SPECT vorzunehmen.
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Einmal
können die Dämpfungsfaktoren aus Transmissionsaufnahmen
mit externen radioaktiven Präparaten abgeleitet werden.
Außerdem können Dämpfungsfaktoren herangezogen
werden, die aus der Segmentierung von Transmissionsaufnahmen stammen,
welche mit externen radioaktiven Präparaten gewonnen wurden.
Die Segmentierung wird hier vorgenommen, um Rauschen vor der Übertragung
in die Emissionstomographieaufnahme zu unterdrücken. Ferner
werden Dämpfungsfaktoren eingesetzt, die aus einem geometrischen
Modell des abgebildeten Objekts errechnet wurden. Schließlich
werden Dämpfungsfaktoren verwendet, die aus Transmissionsaufnahmen
mit Röntgenquellen, in der Regel PET/CT- und SPECT/CT-Geräte
gewonnen wurden.
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Bei
den heutigen PET-CT-Aufnahmegeräten basiert die Ermittlung
von Dämpfungswerten hauptsächlich auf den CT-Daten.
Im einzelnen misst man dabei zunächst die Dämpfungsfaktoren
für jedes einzelne Voxel in der Dämpfungskarte
und führt dann eine Integration über jede Ereignislinie
durch.
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Es
ist jedoch nicht möglich, PET- und CT-Messungen gleichzeitig
und damit an demselben Ort durchzuführen. Beide Messungen
können nicht ohne weiteres registriert (miteinander zur
Deckung gebracht) werden. Insgesamt hat damit aufgrund der unterschiedlichen
Aufnahmezeit von CT-Aufnahme und PET-Aufnahme die Kombination von
CT und PET zur Bestimmung von PET-Dämpfungskoeffizienten
erheblich Nachteile. Wünschenswert wäre die Auswertung
von Magnetresonanz-(MR-)Daten zur Bestimmung von PET-Dämpfungskoeffizienten.
Die Kombination von Magnetresonanz- und PET-Messungen bietet den
Vorteil, dass diese beiden Messungen gleichzeitig und am selben
Ort durchgeführt werden können. Bei den PET-MR-Aufnahmegeräten können
die MR-Daten zur Ermittlung der Dämpfung von 511 keV-Photonen
herangezogen werden. Wie CT-Messungen liefert auch die MR-Messung
eine sehr genaue Information über die räumliche
Anordnung von Gewebe im Körper. Die Zuordnung der Dämpfungskoeffizienten
zu den Gewebebereichen erfolgt in Abhängigkeit von der
jeweiligen Gewebeart, d. h. Wasser hat eine andere Dämpfung
von 511 keV-Photonen als Fettgewebe.
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Die
Zuordnung der Dämpfungskoeffizienten zu den Gewebebereichen
ist in der Regel jedoch sehr aufwendig. Es muss geklärt
werden, auf welche Art und Weise die MR-Daten verarbeitet werden
müssen, um eine Dämpfungskarte erstellen zu können, die
eine zufriedenstellende Rekonstruktion der PET-Ereignisse aus der
PET-Aufnahme ermöglichen und so ein Ergebnis liefern, das
mit CT-basierenden Dämpfungskoeffizienten vergleichbar
ist.
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Dämpfungskoeffizienten
wurden in Verbindung mit neurologischen PET-Aufnahmen u. a. in den folgenden
Veröffentlichungen untersucht.
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H
Zaidi et al. beschreiben in "Magnetic resonance imagingguided
attenuation end scatter corrections in three-dimensional brain positron
emission tomography", Med Phys 2003, 30, 937–948,
MR-basierende Dämpfungsfaktoren für PET-Aufnahmen
vom Kopf, wobei eine Segmentierung mittels Fuzzy-cluster-Technik
eine T1-gewichteten MR-Aufnahme vorgenommen wird. Die Voxel wurden
als Luft, Schädelknochen, Gehirn und Nasenhöhlen
interpretiert, und es wurde ihnen ein theoretischer, gewebeabhängiger Dämpfungskoeffizient
zugewiesen, der anschließend Gauß-geglättet
wurde.
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Von E.
Rota Kops et al. wird in "MRI based attenuation correction
for brain PET images" in: Buzug TM, Holz D, Bongartz J,
Kohl-Bareis M, Hartmann U, Weber S, Hrsg., "Advances in
Medical Engineering", Berlin, 2007; 93–97,
die Segmentierung von T1-gewichteten MR-Aufnahmen in Gehirn, Knochen,
weiches Gewebe und Nebenhöhlen beschrieben. Die Dämpfungskoeffizienten,
die dem elementaren Aufbau und der Dichte wie auch der Photonenenergie
von 511 keV entsprechen, wurden entsprechend zugeordnet. Es wurden
Dämpfungstabellen mit bis zu vier Komponenten erzeugt.
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Von M.
Hofmann et al. wird in "A machine learning approach for
determining the PET attenuation map from magnetic resonance images",
IEEE NSS-MIC 2006; 115, ein Ansatz zur Automatisierung der
Erkennung von unterschiedlich dämpfenden Gewebebereichen
beschrieben.
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Ebenfalls
von M. Hofmann at al. wird in "Attenuation Correction:
Method and Validation", IEEE NSS-MIC 2007, die
Registrierung spezieller MR-Daten gegenüber einem MR-Atlas,
der seinerseits mit einer CT-Aufnahme registriert ist, beschrieben.
Die CT-abgeleiteten Koeffizienten werden anschließend in Zusammenhang
mit bekannten Zusammenhängen aus lokalen Bildabschnitten
eingesetzt.
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Zu
Ganzkörperaufnahmen im PET-Verfahren wird in
US2008/0135769 ein Verfahren
zum Korrigieren der Dämpfung in einer PET-Aufnahme beschrieben.
Aus MR-Daten werden die Dämpfungskoeffizienten abgeleitet,
und anschließend werden die PET-Aufnahmen mit den Dämpfungskoeffizienten überarbeitet.
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Aus
US2006/006641 ist ein
Speichermedium zum Erzeugen eines Abbildes bekannt, mit dem ein nuklearmedizinisches
Bild erzeugt werden kann, wobei der Atlas einen Satz mit magnetischen
Resonanzdaten und einen Satz von Korrekturdaten in Zusammenhang
mit dem magnetischen Referenzdatensatz umfasst.
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Von T.
Beyer et al. wird in "MR-based attenuation correction for
torso-PET/MR imaging: pitfalls in mapping MR to CT data",
Nucl. Med. Mol. Imaging, 2008; 35; 1142–6 vorgeschlagen,
eine Pseudo-CT-Aufnahme zu erzeugen, die aus MR-Daten durch Anpassen
eines Histogramms von MR- und CT-Daten gewonnen wird.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, unter Heranziehung von MR-Daten eine
effizientere Ausbeute von Emissionstomographieereignissen zu gewährleisten
und damit die Erkennung von Strukturen in Emissionstomographiemessungen
wie PET-Aufnahmen zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren nach Anspruch 1
sowie die Vorrichtung nach Anspruch 11. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht auf der folgenden Überlegung. Aus MR-Daten
werden mit einfachen Mitteln die Dämpfungskoeffizienten
für (PET-)Photonen in jedem Voxel (Volumenelement der Aufnahme)
abgeleitet und in einer sogenannten Dämpfungskarte zusammengefasst.
Die Dämpfungskoeffizienten werden anschließend
in vier Klassen unterteilt (”segmentiert”), die
eine geeig nete Dämpfungskorrektur von Emissionstomographie-Daten
ermöglichen. Damit wird die Ortsauflösung der
Dämpfungskarte bewusst reduziert.
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Im
einzelnen bedeutet das, dass zunächst die verschiedenen
dämpfenden Gewebearten identifiziert werden, die für
eine (PET-)Ganzkörperaufnahme relevant sind. In Reihenfolge
der zunehmenden Dämpfung wurden von den Erfindern fünf
Klassen identifiziert: Hintergrund, Lungengewebe, Fettgewebe, weiches
Gewebe, Knochengewebe. Da die automatische Erkennung von Knochengewebe
technisch aufwendig und fehleranfällig ist, wurde das Knochengewebe
jedoch nicht weiter berücksichtigt. Es stellte sich überraschend
heraus, dass dies in der klinischen Anwendung keine wesentliche
Beeinträchtigung bei der Auswertung der korrigierten PET-Aufnahmen
bedingte und damit als tolerierbar angesehen werden kann. Das Knochengewebe
kann weichem Gewebe in Bezug auf Dämpfung der (511 keV-)Photonen gleichgestellt
werden. Damit reduziert sich die Anzahl der zu berücksichtigenden
Klassen auf vier: Hintergrund, Lungengewebe, Fettgewebe, weiches
Gewebe. Das bedeutet, dass in der neuen Dämpfungskarte
auf die Segmentierung (Erkennung) von Knochengewebe verzichtet wird,
da es nur schwer aus den MR-Daten zu extrahieren ist. Überraschenderweise
führt dies nicht zu Beeinträchtigungen bei der medizinischen
Auswertung der Bilddaten, obgleich Knochengewebe einen vom übrigen
Gewebe abweichenden Dämpfungsfaktor aufweist. Um eine Dämpfungskorrektur
bei den erfassten Emissionstomographie- bzw. PET-Aufnahmen vornehmen
zu können, werden die Dämpfungskarten über
jede PET-Ereignislinie (”line of response”) integriert,
so dass man eine Dämpfungstabelle erhält, die
für die Korrektur der erfassten PET-Aufnahme verwendet
werden kann.
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Dementsprechend
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen
der effektiven Zählrate von Photonen in einer kombinierten MR-Emissionstomographieaufnahme
die Schritte:
- a) Erfassen von MR-Signalen mit
einer MR-Vorrichtung in einem MR-Emissionstomographiegerät
zum Erzeugen einer MR-Aufnahme von einem Untersuchungsobjekt mit
mehreren Gewebearten, die jeweils einen spezifischen MR-Parameter aufweisen;
- b) Zuordnen von mehreren Emissionstomographiedämpfungskoeffizienten
zu den mehreren Gewebearten in Abhängigkeit von dem MR-Parameter
durch eine Zuordnungseinheit, so dass jeweils ein Emissionstomographiedämpfungskoeffizient
wenigstens einer der Gewebearten in dem Untersuchungsobjekt entspricht;
- c) Erfassen von Photonen in dem Untersuchungsobjekt mit einer
Emissionstomographievorrichtung in dem MR-Emissionstomographiegerät
zum Erzeugen einer Emissionstomographieaufnahme und
- d) Wichten der Emissionstomographieaufnahme mit den Emissionstomographiedämpfungskoeffizienten
durch eine Korrekturvorrichtung zum Ermitteln der effektiven Zählrate
in den mehreren Gewebearten und zum Erzeugen einer korrigierten
Emissionstomographieaufnahme.
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Bevorzugte
Ausführungsformen des Verfahrens sind dadurch gekennzeichnet,
dass als weiteres Merkmal oder als Kombination von weiteren Merkmalen:
- – mehreren Gewebearten ein gemeinsamer Emissionstomographiedämpfungskoeffizient
zugeordnet wird, wenn sich ihre MR-Parameter um weniger als einen
vorgegebenen Schwellenwert unterscheiden;
- – zusammenhängende Gebiete gleicher und/oder ähnlicher
Gewebeart durch ein Raumfilter mit einer vorgegebenen Strukturlänge
erkannt werden;
- – die Strukturlänge weniger als 5 mm beträgt,
so dass kleinräumige Gebiete und insbesondere Blutgefäße
erkannt werden;
- – von den MR-Parametern nur die vier MR-Parameter berücksichtigt
werden, die jeweils einer Klasse für Lunge, weiches Gewebe,
Fettgewebe, Hintergrund entsprechen;
- – eine Strukturerkennung durchgeführt wird,
bei der insbesondere eine Abfolge von drei aufeinander folgenden
unterschiedlichen MR-Parametern einer Knochenstruktur zugeordnet
wird;
- – die MR-Aufnahme mit einer T1-Sequenzmessung erzeugt
wird;
- – die MR-Aufnahme mit einer Dixon-Sequenzmessung erzeugt
wird;
- – aus der Dixon-Sequenz in Abhängigkeit von dem
jeweiligen MR-Parameter Bereiche mit einem Fettanteil und Bereiche
mit einem Wasseranteil extrahiert werden;
- – die MR-Aufnahme mit einer Protonen-gewichteten Sequenzmessung
erzeugt wird.
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Die
entsprechende erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Bestimmen der effektiven Zählrate von Photonen in einer
kombinierten MR-Emissionstomographieaufnahme umfasst:
- a) eine MR-Vorrichtung in einem MR-Emissionstomographiegerät
zum Erfassen von MR-Signalen und zum Erzeugen einer MR-Aufnahme
von einem Untersuchungsobjekt mit mehreren Gewebearten, die jeweils
einen spezifischen MR-Parameter aufweisen;
- b) eine Zuordnungseinheit zum Zuordnen von mehreren Emissionstomographiedämpfungskoeffizienten
zu den mehreren Gewebearten in Abhängigkeit von dem MR-Parameter,
so dass jeweils ein Emissionstomographiedämpfungskoeffizient
wenigstens einer der Gewebearten in dem Untersuchungsobjekt entspricht;
- c) eine Emissionstomographievorrichtung in dem MR-Emissionstomographiegerät
zum Erfassen von Photonen in dem Untersuchungsobjekt und zum Erzeugen
einer Emissionstomographieaufnahme und
- d) eine Korrekturvorrichtung zum Wichten der Emissionstomographieaufnahme
mit den Emissionstomographiedämpfungskoeffizienten zum
Ermitteln der effektiven Zählrate in den mehreren Gewebearten
und zum Erzeugen einer korrigierten Emissionstomographieaufnahme.
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Vorrichtung umfassen als weiteres
Merkmal oder als Kombination von weiteren Merkmalen, dass:
- – die Zuordnungseinheit mehreren Gewebearten einen
gemeinsamen Emissionstomographiedämpfungskoeffizient zuordnet,
wenn sich ihre MR-Parameter um weniger als einen vorgegebenen Schwellenwert
unterscheiden;
- – ein Raumfilter zum Erkennen von zusammenhängenden
Gebieten gleicher und/oder ähnlicher Gewebeart vorgesehen
ist, das eine vorgegebene Strukturlänge aufweist;
- – die Strukturlänge weniger als 5 mm beträgt,
so dass kleinräumige Gebiete und insbesondere Blutgefäße
erkannt werden;
- – die Zuordnungseinheit vier MR-Parameter zuordnet,
die jeweils einer Klasse für Lunge, weiches Gewebe, Fettgewebe,
Hintergrund entsprechen;
- – die Zuordnungseinheit einer Struktur mit einer Abfolge
von drei aufeinander folgenden unterschiedlichen MR-Parametern in
einem vorgegebenen Intervall eine Knochenstruktur zuordnet;
- – die MR-Vorrichtung eine T1-Sequenzvorrichtung ist;
- – die MR-Vorrichtung eine Dixon-Sequenzvorrichtung
ist;
- – die Dixon-Sequenzvorrichtung eine Phase-Unwrap-Vorrichtung
umfasst, zum Extrahieren von Bereichen mit einem Fettanteil und
Bereichen mit einem Wasseranteil;
- – die MR-Vorrichtung eine Protonen-Sequenzvorrichtung
ist.
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Es
ist u. a. ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass die Ermittlung
der Dämpfungskoeffizienten für Ganzkörper-Emissionstomographie
aus räumlich registrierten Magnetresonanzdaten verwendbar
sind sowohl in kombinierten MR-Emissionstomographie-Geräten
wie MR-Positronemissionstomographen (MR-PET) als auch in MR-Emissionstomographen
(MR-SPECT). Ferner ist die Anwendbarkeit der Erfindung unproblematisch:
Sie ist einfach zu implementieren, da keine zusätzliche
Hardware benötigt wird, kein Patientenatlas benötigt
wird und keine komplexen Algorithmen eingesetzt wird. Außerdem
kann die Segmentierung in die vier Klassen schnell und ohne großen
rechentechnischen Aufwand erfolgen. Darüber hinaus ist
das erfindungsgemäße Verfahren robust und reproduzierbar,
d. h. die eingesetzten Algorithmen sind stabil und nicht störanfällig
bei normalen Patientendaten.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen von MR- PET-Messungen, wobei
Bezug genommen wird auf die beigefügte Zeichnung.
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1 zeigt
ein kombiniertes MRT-PET-Gerät nach dem Stand der Technik
in perspektivischer Darstellung.
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2 zeigt
das kombinierte MRT-PET-Gerät nach 1 im Querschnitt.
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3 zeigt
eine CT-Graustufenaufnahme von einem Brustkorb.
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4 zeigt
das zu 3 gehörige Graustufen-Histogramm.
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5 zeigt
eine MR-Graustufenaufnahme von einem Brustkorb.
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6 zeigt
das zu 5 gehörige Graustufen-Histogramm.
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7A und B zeigen eine in Fettanteil, Wasseranteil
separierte Dixon-MR-Aufnahme, 7C und
D zeigen eine MR-basierende bzw. eine CT-basierende Dämpfungskarte
zu 7A und B.
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8 bis 11 zeigen
jeweils eine MR-Aufnahme, eine CT-Aufnahme, einer MR-basierende
Dämpfung bzw. eine CT-basierende Dämpfung.
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12 bis 14 zeigen
jeweils eine CT-basierende Dämpfungskarte, eine PET-Aufnahme
bzw. eine korrigierte PET-Aufnahme mit überlagerter CT-Aufnahme.
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15 bis 17 zeigen
jeweils eine MR-basierende Dämpfungskarte, eine PET-Aufnahme
bzw. eine korrigierte PET-Aufnahme mit überlagerter MR-Aufnahme.
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Die
Zeichnung ist nicht maßstäblich. Gleiche oder
gleich wirkende Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist
die Kombination von Positronenemissionstomographie (PET) und Magnetresonanztomographie
(MRT) dargestellt. Bei der Kombination aus PET und MRT wird ein
Proband 1 in einen Untersuchungsraum 2 gebracht.
Der Untersuchungsraum 2 ist unmittelbar von einer PET-Vorrichtung 3 umgeben,
die eine Detektoreinrichtung 4 umfasst. In der PET-Vorrichtung 3 werden
Positronen nachgewiesen, die durch radioaktiven Zerfall im Körper
des Probanden 1 freigesetzt werden. Um dies zu erreichen, werden
dem Probanden vor der Untersuchung entsprechende Medikamente bzw.
Präparate (Radiopharmaka) verabreicht, bei denen ein radioaktives Isotop
eingebaut ist und sich entsprechend der Körperfunktion
im Gewebe anreichert. Die mit einer Anfangsenergie zwischen 0 eV
und einigen MeV freigesetzten Positronen werden im umgebenden Gewebe gestreut
und dadurch immer weiter abgebremst. Ab einer bestimmten kinetischen
Energie können sie von einem Elektron eingefangen werden
und annihilieren mit diesem nach 0,1 ns bis 150 ns, wobei meistens
zwei 511 keV-Photonen mit diametral zueinander verlaufender Flugbahn
ausgesendet werden. Die Detektoreinrichtung 4 ist in der
Regel eine Anordnung von (nicht gezeigten) Szintillationskristallen,
die ringförmig um den Untersuchungsraum 2 herum
angeordnet sind. In den Szintillationskristallen werden die Photonen
mit der Energie von 511 keV (Annihilationsstrahlung der Positronen)
in Lichtquanten umgewandelt, die dann ihrerseits an (nicht gezeigte)
Photodetektoren geleitet werden, vorzugsweise direkt oder über
(nicht gezeigte) Lichtwellenleiter, welche in Abhängigkeit
von der Anzahl der Lichtquanten elektrische Ausgangssignale erzeugen.
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Um
die Untersuchungsergebnisse der PET-Messung bei dem Probanden 1 anatomisch
zuordnen zu können, ist die PET-Vorrichtung mit einer MRT-Vorrichtung 5 kombiniert,
in welcher gleichzeitig mit der PET-Aufnahme eine MR-Aufnahme gemacht wird.
Beide Vorrichtungen werden im folgenden anhand von 2 erläutert,
in der ein Aufbau einer kombinierten PET- und MRT-Apparatur im Querschnitt
dargestellt ist. Der Untersuchungsraum 2 der kombinierten
PET-/MRT-Apparatur wird im wesentlichen durch eine Gradientenspule 6 in
einem Gehäuse 7 und eine Hochfrequenzantenneneinrichtung 8 definiert.
Der Proband 1 befindet sich teilweise in dem Untersuchungsraum 2.
Außen um den Untersuchungsraum 2 herum ist die
Gradientenspule 6 angeordnet, die in dem Untersuchungsraum 2 ein
Magnetfeld erzeugt. Die Gradientenspule ist lediglich für
die Kodierung der räumlichen Information zuständig.
Die Polarisierung bzw. Ausrichtung der Spins erfolgt durch einen
(nicht gezeigten) Hauptfeldmagneten, der die Gradientenspule konzentrisch
umschließt. Durch das Magnetfeld werden die Spins der Atomkerne
im Körper des Probanden 1 wenigstens teilweise
ausgerichtet, so dass die Entartung ihrer magnetischen Quantenzahl
aufgehoben wird. Mit der Hochfrequenzantenneneinrichtung 8 werden Übergänge zwischen
den nicht mehr entarteten Zuständen induziert. Die Relaxationssignale
der Übergänge werden mit derselben Hochfrequenzantenneneinrichtung aufgefangen
und an eine (nicht dargestellte) Aufbereitungselektronik weitergeleitet.
Anschließend werden sie für die Auswertung grafisch
dargestellt.
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Die
so gewonnenen MR-Daten können, wie von den Erfindern erkannt,
besonders vorteilhaft für die Dämpfungs- und Streuungskorrektur
von Emissionstomographie-(ET-)Daten eingesetzt werden. Dabei werden
Bildverarbeitungstechniken eingesetzt, um jedes Voxel der MR-Daten
einer der vier Klassen Hintergrund (Luft bzw. Leerraum), Lunge,
Fettgewebe, weiches Gewebe zuzuordnen. Anschließend werden
jeder dieser vier Klassen vorgegebene Dämpfungsfaktoren
zugewiesen. Beispielsweise entspricht der Hintergrund einem Dämpfungsfaktor 0/cm,
die Lunge 0,18/cm, Fettgewebe 0,086/cm und weiches Gewebe 0,1/cm.
Die Klassifizierung erfolgt anhand der MR-Signalintensität
in dem Voxel (oder der Umgebung des Voxels), so dass beispielsweise nicht
alle Voxel innerhalb der Lunge notwendigerweise als Lunge eingeordnet
werden. Wenn an diesem Ort die MR-Signale dem von weichem Gewebe ähneln,
so wird dieser Voxel als weiches Gewebe angesehen. Dies kann beispielsweise
dann geschehen, wenn Schatten in der Lunge auftauchen, die zu einem
Lungenödem oder zu einem Bereich mit einer erhöhten
Gefäßdichte gehören können.
Nach diesen Schritten enthält die Dämpfungskarte
für jedes Voxel die Dämpfungsfaktoren für
die Patienten, und schließlich werden die Dämpfungsfaktoren
anderer Komponenten innerhalb des Untersuchungsraums des ET-Geräts
(Bett, elektronische Komponenten) zu der Dämpfungskarte
hinzuaddiert.
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Zum
allgemeinen Verständnis der Auswertung von Bilddaten eines
Patienten sind in 3 und 4 CT-Aufnahmen
des Brustkorbs eines Patienten dargestellt. 3 zeigt
die CT-Aufnahme als Graustufenaufnahme 9. Von dieser CT-Graustufenaufnahme 9 wird
ein Histogramm erzeugt, dessen Verlauf 10 in 4 dargestellt
ist. Auf der Abszisse in 4 sind die Grauwerte gezeigt,
und auf der Ordinate ist deren Häufigkeit in der Aufnahme
nach 3 gezeigt. Beide Skalen sind in beliebigen Einheiten dargestellt.
In dem Histogramm 10 sind Strukturen deutlich erkennbar,
die einzelnen Gewebearten zugeordnet werden können. So
ergibt sich bei der Aufnahme in der Regel ein ausgeprägtes
Hintergrundsignal, das in der Aufnahme je nach Darstellung einen extrem
hellen oder extrem dunklen Anteil bildet. Dieser Anteil ist in 4 durch
den Rahmen 11 angedeutet. Als weitere Gewebeart lässt
sich Lungengewebe in der Aufnahme identifizieren, das durch einen Rahmen 12 angedeutet
ist. Auch Fettgewebe ist in der Aufnahme erkennbar und wird durch
den Rahmen 13 kenntlich gemacht. Neben Fettgewebe ist der Wasseranteil
im Gewebe die Hauptkomponente und findet sich als deutliches Signal
in dem Bereich 14. Schließlich trägt
Knochengewebe zu der Strukturierung der CT-Graustufenaufnahme bei.
Da in der in 3 gezeigten Aufnahmeschicht
nur die Rippen und Rückenwirbel berücksichtigt
sind, ist der Anteil des Knochengewebes an dem Bildsignal relativ
gering und findet sich als am stärksten absorbierende bzw.
streuende Strahlung in dem gestrichelt dargestellten Bereich 15 wieder.
Allgemein trägt Knochengewebe nur einen kleinen Teil zu
Absorptionsmessungen bei.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass aufgrund seines relativ geringen Beitrags
das Knochengewebe bei der Ableitung von Dämpfungskoeffizienten
vernachlässigt werden kann. Dies ist für die Verwendbarkeit
von heutigen MR-Aufnahmen zur Ableitung von Dämpfungskoeffizienten
sehr hilfreich.
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Das
Verfahren zum Bestimmen der effektiven Zählrate von PET-Ereignissen
in einer MR-PET-Aufnahme umfasst die folgenden Schritte. Aus den
mit der MR-Vorrichtung 5 des kombinierten MR-PET-Aufnahmegerätes
erfassten MR-Signalen wird eine MR-Aufnahme von dem Untersuchungsobjekt 1 erzeugt.
In dieser MR-Aufnahme sind analog zu der CT-Graustufenaufnahme 9 nach 3 mehrere
Gewebearten erkennbar, die je nach MR-Parameter unterschiedliche
Graustufen aufweisen. Eine derartige MR-Aufnahme 16 ist
in 5 gezeigt. Die Graustufen entsprechen in dieser
Aufnahme unterschiedlichen T1-Werten, welche wiederum durch die jeweilige
chemische Umgebung der angeregten Wasserstoffatome bedingt sind.
Die MR-Aufnahme 16 stellt wiederum die Bilddaten dar, die
in einer Aufnahme von einem Brustkorb gewonnen wurden. Auch zu der
MR-Aufnahme wird ein Histogramm 17 erstellt, das in 6 gezeigt
ist. Wiederum stellt das Hintergrundsignal einen wesentlichen Anteil
der Aufnahme dar und ist durch den Rahmen 18 hervorgehoben.
Das Lungengewebe trägt zu dem Histogramm im Bereich 19 bei,
während weiches Gewebe mit einem hohen Wasseranteil für
die Häufung der Grauwerte im Rahmen 20 verantwortlich
ist. Schließlich ist Fettgewebe durch Grauwerte im Rahmen 21 dargestellt.
Knochengewebe lässt sich (anders als in der CT-Graustufenaufnahme 9)
im Histogramm 17 einer MR-Aufnahme der gezeigten Art nicht
ohne weiteres durch einen spezifischen Grauwert identifizieren.
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Die
Grauwerte der MR-Aufnahme 16 in 5 entsprechen
dem jeweiligen T1-Wert des angeregten Wasserstoffatoms. Neben dem
T1-Wert kann in der MR-Aufnahme auch die Phaseninformation des MR-Signals
ausgewertet werden. Dies geschieht in einer sog. Dixon-Sequenzaufnahme.
Auch bei einer solchen MR-Aufnahme ist das erfindungsgemäße
Verfahren anwendbar, wie im folgenden anhand von 7A bis 7D erläutert wird.
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In 7 sind
eine MR-Aufnahme und eine CT-Aufnahme desselben Untersuchungsobjektes einander
gegenüber gestellt. In 7A und 7B ist eine Zweipunkt-Dixon-Sequenzaufnahme
gezeigt, bei der das MR-Signal bereits in einen Fettanteil 22 und
einen Wasseranteil 23 aufgespaltet wurde. Der Fettanteil 22 in 7A und der Wasseranteil 23 in 7B sind im wesentlichen komplementär
zueinander, nur bei einigen Organen sind sowohl Wasseranteil als
auch Fettanteil sichtbar. Jedem Voxel in den beiden Aufnahmen 22 und 23 kann
ein eigener Dämpfungskoeffizient für die Dämpfung
von PET-Photonen zugewiesen werden. Dies geschieht analog zu den
Schritten, die ausgehend von der T1-MR-Graustufenaufnahme 16 zu
einer Dämpfungskarte geführt haben. Die Dämpfungskoeffizienten,
die man aus dem Fettanteil 22 und dem Wasseranteil 23 in 7A und 7B ableitet,
werden anschließend kombiniert und ergeben eine Dämpfungskarte 24,
wie sie in 7C gezeigt ist. In dieser
Dämpfungskarte 24 ist jedem Voxel in den MR-Teilaufnahmen 7A und 7B vom
Fett- bzw. Wasseranteil 22 bzw. 23 ein Dämpfungswert
zugeordnet, der in der kombinierten Dämpfungskarte nach 7C wiederum als Grauwert gezeigt ist.
Vorzugsweise wird dabei jedes Voxel in der MR-Aufnahme als gewichtete
Mischung aus mehr als einer Dämpfungsklasse angesehen (z.
B. 30% Fettgewebe, 70% weiches Gewebe), wenn es in beiden Darstellungen 22 und 23 auftaucht.
In diesem Fall wird dem Voxel ein aus den vorgegebenen Dämpfungsfaktoren
entsprechend gemittelter Wert zugewiesen.
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Die
Dämpfungskarte nach 7C ist
einer Dämpfungskarte 25 gegenübergestellt,
die auf CT-Bilddaten basiert. In beiden Karten 24 und 25 sind das
Lungengewebe wie auch größere Organe mit homogener
Gewebestruktur gut erkennbar. Darüber hinaus lassen sich
in beiden Dämpfungskarten 24 und 25 gleichen
Voxels gleiche Dämpfungskoeffizienten zuordnen, d. h. die
Grauwerte in den beiden Karten entsprechen einander. Somit ist die
Dämpfungskarte 24, die auf MR-Daten basiert, in
gleicher Weise anwendbar wie die Dämpfungskarte 25,
die auf CT-Werten basiert.
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Lungengewebe
ist wegen seiner extremen Graustufe, die sehr dem Hintergrund ähnelt,
kritisch bei der Auswertung der MR-Rohdaten. Um Dichteschwankungen
des Lungengewebes bei einem oder mehreren Patienten Rechnung zu
tragen, wird denjenigen Voxels, die in der MR-Aufnahme Lungengewebe
zugeordnet sind, vorzugsweise ein variabler Dämpfungsfaktor
zugewiesen, der von der MR-Signalintensität an diesem Ort
abhängt.
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Eine
weitere Gegenüberstellung von MR-Aufnahme und CT-Aufnahme
mit daraus abgeleiteter Dämpfungskarte ist in 8 bis 11 gezeigt.
In 8 ist eine MR-Aufnahme 26 eines Brustkorbes
in horizontaler Ebene (transaxial) gezeigt. Eine entsprechende CT-Aufnahme 27 ist
in 9 gezeigt. In beiden Fällen ist die Lage
der inneren Organe mit ähnlicher Genauigkeit erkennbar,
wobei Knochengewebe aber vor allem in der CT-Aufnahme sichtbar ist.
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In 10 ist
eine Dämpfungskarte 28 gezeigt, die aus der MR-Aufnahme 26 abgeleitet
ist. Analog ist in 11 eine Dämpfungskarte 29 gezeigt,
die aus der CT-Aufnahme 27 abgeleitet ist. Bei beiden Dämpfungskarten 28 und 29 ist
die Verteilung der Dämpfungskoeffizienten im wesentlichen
gleich. Mit anderen Worten, die Dämpfung der PET-Photonen
im Gewebe kann sowohl aus CT-Aufnahmen als auch aus MR-Aufnahmen
abgeleitet werden. Das hat zur Folge, dass die CT-Aufnahme ersetzt
werden kann durch eine MR-Aufnahme. Die MR-Aufnahme hat gegenüber
der CT-Aufnahme den Vorteil, dass sie zeitgleich mit der PET-Aufnahme
vorgenommen werden kann und damit eine Registrierung mit der PET-Aufnahme
ohne Schwierigkeiten möglich ist, während bei
der Registrierung von CT-Aufnahme und PET-Aufnahme eventuelle Verschiebungen
und Bewegungen des Patienten zwischen den Aufnahmen berücksichtigt
werden mussten.
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Die
den Gewebearten in Abhängigkeit von dem jeweiligen MR-Parameter
zugeordneten Dämpfungswerte werden anschließend
auf eine PET-Rohaufnahme angewendet. Die Bearbeitung der PET-Aufnahme
mit den Dämpfungskoeffizienten wird im folgenden anhand
von 12 bis 1 erläutert.
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In 12 ist
eine CT-basierende Dämpfungskarte 30 einer Ganzkörperaufnahme
dargestellt. In 13 ist eine PET-Ganzkörperaufnahme 31 gezeigt,
in der eine größere Schwärzung eine größere
Radioaktivität anzeigt. In der PET-Aufnahme 31 ist
bereits berücksichtigt, dass in der eigentlichen Messung
nur ein Teil der radioaktiven Strahlung nachgewiesen wird. Die PET-Aufnahme 31 zeigt
daher die mit der Dämpfungskarte 30 gefalteten
Messergebnisse als korrigierte PET-Aufnahme. Die kombinierte CT-PET-Abbildung 32 ist
in 14 dargestellt.
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Als
Vergleich zu den 12 bis 14 ist
in 15 bis 17 das
Verfahren mit MR-basierten Dämpfungskoeffizienten dargestellt.
In 15 ist eine MR-basierende Dämpfungskarte 33 einer
Ganzkörperaufnahme dargestellt. In 16 ist
eine PET-Ganzkörperaufnahme 34 gezeigt, in der
eine größere Schwärzung eine größere
Radioaktivität anzeigt. In der PET-Aufnahme 34 ist
bereits berücksichtigt, dass nur ein Teil der radioaktiven
Strahlung nachgewiesen wird, da diese teilweise im Gewebe verloren
wird, d. h. aus ihrer ursprünglichen Richtung abgelenkt
wird und damit den Detektor nicht mehr erreicht und kein Koinzidenzsignal
mehr auslösen kann. Die PET-Aufnahme 34 zeigt
daher die mit der MR-Dämpfungskarte 33 gewichteten
Messergebnisse der PET-Aufnahme als korrigierte PET-Aufnahme. Die
kombinierte MR-PET-Abbildung 35 aus MR-Aufnahme und PET-Aufnahme
ist in 17 dargestellt und zeigt die
effektiven Zählrate der 511 keV-Photoenen in den verschiedenen
Gewebearten.
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Es
versteht sich für den Fachmann, dass für die Auswertung
von PET-Aufnahmen mit einer ohnehin beschränkten Ortsauflösung
auch die Auflösung der MR-basierten Dämpfungskarten
auf einen optimalen Wert reduziert werden kann, um den Rechenaufwand
so gering wie möglich zu halten. Zu diesem Zweck wird mehreren
Gewebearten ein gemeinsamer PET-Dämpfungskoeffizient zugeordnet,
wenn sich ihre Grauwerte im Histogramm (MR-Parameter) um weniger
als einen vorgegebenen Schwellenwert unterscheiden.
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Im übrigen
sollen auch lokal begrenzte Besonderheiten bei der Auswertung der
PET-Aufnahmen keine Störung darstellen oder Artefakte bilden. Dazu
werden zusammenhängende Gebiete mit gleicher oder ähnlicher
Gewebeart durch ein Raumfilter erkannt (connected component analysis).
Bei diesem Raumfilter werden Gebiete gleicher Gewebeart daraufhin überprüft,
ob sie direkt zueinander benachbart sind. Ist dem so, so werden
sie als zusammenhängend und damit als Teil eines größeren
Organs wie z. B. der Lunge erkannt. Dazu ist eine Strukturlänge
des Raumfilters vorgegeben, bis zu welcher ein MR-Parameter als
zu einem Organ gehörig angesehen wird.
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Das
Raumfilter erwies sich als besonders erfolgreich in Fall von Lungengewebe.
Die Segmentierung der Lunge war relativ aufwendig, da teilweise die
gleiche Intensität wie beim Hintergrund erkannt wurde.
Eine Differenzierung war hier jedoch möglich durch das
Raumfilter, mit dem zusammenhängende Bereich wie eben auch
größere Bereiche mit Luft erkannt wurden.
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In
der umgekehrten Richtung können analog kleinräumige
Gebiete und insbesondere Blutgefäße erkannt werden
und virtuell durch benachbartes Gewebe ersetzt werden (morphological
closing filter). Auf diese Art wird eine Fehlinterpretation von
Voxeln im Knochengewebsbereich, Herzbereich und Aorta als Luft bei
ihrer Einordnung in die genannten vier Gewebeklassen vermieden,
insbesondere wenn sie ein sehr schwaches MR-Signal zeigen.
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Insgesamt
werden so vorzugsweise von den MR-Parametern nur die vier MR-Parameter
berücksichtigt, die jeweils einer Klasse für Lunge,
weiches Gewebe, Fettgewebe, Hintergrund entsprechen. Unabhängig
davon können in weiteren bevorzugten Ausführungsformen
des Verfahrens auf Mustererkennungs-Algorithmen (pattern recognition)
angewendet werden. So kann beispielsweise eine Strukturerkennung
durchgeführt werden, bei der eine Abfolge von drei aufeinander
folgenden unterschiedlichen MR-Parametern, d. h. hell/dunkel/hell
einer Knochen struktur zugeordnet wird. In diesem Fall kann eine
weitere Klasse eingeführt werden, die für Knochenstrukturen
steht und einen eigenen vorgegebenen Dämpfungsfaktor aufweist.
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Allgemein
lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auf verschiedene Arten optimieren. So können Daten von
mehreren (direkt oder abwechselnd hintereinander erfassten) MR-Aufnahmen
für die Segmentierung verwendet werden. Dies ist beispielsweise
mit Dixon-Mehrpunkt-Daten oder Kombinationen aus T1- und T2-Daten
möglich. Experimentell wurde das erfindungsgemäße
Verfahren bei T1-gewichteten Sequenzen, bei Einpunkt-Dixon-Sequenzen
und bei Zweipunkt-Dixon-Sequenzen getestet, wobei die Dixon-Sequenzen
jeweils eine Aufnahme für den Wasseranteil und den Fettanteil
lieferten. In allen drei Fällen wurden zufriedenstellende
Ergebnisse erzielt. Die Intensität der Aufnahme wurde jeweils
in Stufen unterteilt, und abhängig von der Stufe des Voxels,
wurde das Voxel einer Klasse zugeordnet. Hierbei galt für
die Dixon-Sequenz, dass bei gleichzeitig vorhandenem Wasser- und
Fettanteil das Voxel als Mischung aus beidem betrachtet wurde, z. B.
70% Wasseranteil, 30% Fettanteil. Anderenfalls wurde das Voxel ausschließlich
einer einzigen Klasse zugeordnet. Knochenrand zeigte generell ein
sehr niedriges Signal, das vom Algorithmus folgerichtig als Hintergrund
interpretiert wurde; das gleiche geschah bei manchen Voxels beim
Herz oder bei größeren Blutgefäßen
aufgrund des Blutflusses dort. Diese Fehlzuordnung ließ sich
mit dem morphologischen Filter vermeiden, dessen Strukturgröße
5 mm betrug. Alle Strukturen mit einer Ausdehnung unterhalb dieser
Länge wurden ersetzt durch benachbartes Gewebe. Das Ergebnis
des morphologischen Filters war durchgehend zufriedenstellend.
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Das
Segmentierungsmodell kann weiter vereinfacht werden. Statt vier
Klassen braucht es nur zwei oder drei Klassen (z. B. nur Luft und
weiches Gewebe) bzw. eine Mischung davon aufzuweisen. Bei der so
vereinfachten Segmentierung kann eine MR-Sequenz verwendet werden,
die nicht speziell für Dämpfungskorrektur ausgelegt
ist, so dass der Arbeitsablauf opti miert wird, auf Kosten einer
etwas weniger genauen Dämpfungskorrektur.
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Für
die Bildverarbeitungsschritte zur Segmentierung der MR-Daten können
je nach verwendeter MR-Sequenz unterschiedlich komplexe Verfahren eingesetzt
werden. Ein einfacher Schwellenwertansatz (in Kombination mit morphologischen
Prozessen, um Voxels aufzufüllen, die einen Knochenrand oder
Blutgefäße enthalten) liefert gute Ergebnisse bei
der Segmentierung einer Protonen-gewichteten Sequenz.
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Eine
(nicht gezeigte) Vorrichtung zur Durchführung des bisher
beschriebenen Verfahrens, d. h. zum Bestimmen der effektiven Zählrate
von PET-Ereignissen in einer MR-PET-Aufnahme umfasst demnach die
folgenden Elemente:
Eine MR-Vorrichtung 5 in einem
kombinierten MR-PET-Aufnahmegerät dient zum Erfassen von MR-Signalen
und zum Erzeugen einer MR-Aufnahme 16 bzw. 26 eines
Untersuchungsobjekts 1. Dieses Untersuchungsobjekt 1 weist
mehrere Gewebearten auf, die anhand des Aufnahmespektrums mit Parameterwerten 12 bis 15 bzw. 19 bis 21 identifiziert
werden können.
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Durch
eine Zuordnungseinheit werden den mehreren Gewebearten in Abhängigkeit
von dem jeweiligen MR-Parameter mehrere PET-Dämpfungskoeffizienten
zugeordnet, so dass jeweils ein PET-Dämpfungskoeffizient
wenigstens einer der Gewebearten in dem Untersuchungsobjekt entspricht.
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Eine
PET-Vorrichtung 4 in dem kombinierten MR-PET-Aufnahmegerät
erfasst PET-Ereignisse in dem Untersuchungsobjekt 1 und
erzeugt eine PET-Aufnahme 31 bzw. 34.
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Schließlich
wird durch eine Korrekturvorrichtung die ursprüngliche
PET-Aufnahme mit den ermittelten PET- Dämpfungskoeffizienten
gewichtet, um die effektive Zählrate in den mehreren Gewebearten zu
ermitteln und eine korrigierte PET-Aufnahme 35 zu erzeugen.
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Dabei
kann die Zuordnungseinheit einen vorgegebenen Schwellenwert abfragen,
bei dessen Unterschreiten durch die Differenz von MR-Parametern benachbarter
Gebiete mehreren Gewebearten einen gemeinsamen PET-Dämpfungskoeffizient
zugeordnet bekommen. Diese Abfrage kann bei iterativer Reduzierung
der Ortsauflösung seinerseits iterativ durchgeführt
werden.
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Um
die Erkennung von Strukturen zu verbessern, ist insbesondere ein
Raumfilter vorgesehen, mit dem zusammenhängende Gebieten
gleicher und/oder ähnlicher Gewebeart (connected component
analysis) erkannt werden. Als zusammenhängende Struktur
wird dabei erkannt, was eine vorgegebene Strukturlänge
aufweist. Insbesondere können auf diese Art auch kleinräumige
Gebiete unterdrückt werden, wie insbesondere Blutgefäße,
wenn ihre Strukturlänge weniger als 5 mm beträgt
(morphological closing filter).
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Allgemeiner
können Strukturen anhand der Abfolge von Gebieten mit gleichen
MR-Parametern erkannt werden. So kann eine Abfolge von drei in einem
vorgegebenen Intervall aufeinander folgenden unterschiedlichen MR-Parametern,
die etwa Wasseranteil, Fettanteil, Wasseranteil entsprechen, einer Knochenstruktur
zuordnet werden.
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Wenn
die MR-Aufnahme nicht mit einer T1-Sequenzvorrichtung vorgenommen
wird, sondern mit einer Dixon-Sequenzvorrichtung, d. h. mit Vorauswertung
von Wasser- und Fettsignal, dann kann diese Dixon-Sequenzvorrichtung
eine Phasen-Unwrap-Vorrichtung umfassen.
-
Dem
Fachmann ist klar, dass sich die Erfindung nicht nur auf Graustufenabbildungen
beschränkt, sondern dass analoge Betrachtungen auch auf
Darstellungen der MR-Werte mit abgestuftem Farbton, abgestufter
Helligkeit und abgestufter Sättigung anwendbar sind.
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In
durchgeführten Versuchen wurden mit PET-CT und PET-MR gewonnene
Patientendaten verglichen und Dämpfungskorrekturen unterworfen. Es
stellte sich heraus, dass die Unterschiede zwischen PET-CT-Daten
und PET-MR-Daten klein und für die klinische Anwendung
unbedeutend waren. Dabei erforderte die PET-CT-Registrierung jedoch immer
einen größeren Aufwand, da die PET-Aufnahme nicht
gleichzeitig mit der CT-Aufnahme durchgeführt werden konnte.
Dies entfällt bei der kombinierten PET-MR-Aufnahme, was
einen wesentlichen Vorteil der zukünftigen Systeme darstellt.
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- 1
- Proband
- 2
- Untersuchungsraum
- 3
- Positronenemissionstomographie-Vorrichtung
- 4
- Strahlungsdetektor
zum Erfassen von Positronen-Annihilationsstrahlung
- 5
- Magnetresonanztomographie-Vorrichtung
- 6
- Gradientenspule
- 7
- Gehäuse
für Spule
- 8
- Hochfrequenzantenneneinrichtung
zum Senden von Anregungspulsen und Empfangen von Magnetresonanzsignalen
- 9
- CT-Graustufenaufnahme
von Brustkorb
- 10
- Histogramm
von CT-Graustufenaufnahme
- 11
- CT-Hintergrundsignal
- 12
- Lunge
- 13
- Fettgewebe
- 14
- weiches
Gewebe
- 15
- Knochengewebe
- 16
- T1-MR-Graustufenaufnahme
von Brustkorb
- 17
- Histogramm
von MR-Graustufenaufnahme
- 18
- MR-Hintergrundsignal
- 19
- Lunge
- 20
- weiches
Gewebe
- 21
- Fettgewebe
- 22
- Fettanteil
- 23
- Wasseranteil
- 24
- MR-basierende
Dämpfungskarte
- 25
- CT-basierende
Dämpfungskarte
- 26
- MR-Aufnahme
- 27
- CT-Aufnahme
- 28
- MR-basierende
Dämpfungskarte
- 29
- CT-basierende
Dämpfungskarte
- 30
- CT-basierende
Dämpfungskarte
- 31
- PET-Aufnahme
- 32
- CT-PET-Aufnahme
- 33
- MR-basierende
Dämpfungskarte
- 34
- PET-Aufnahme
- 35
- MR-PET-Aufnahme
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2008/0135769 [0017]
- - US 2006/006641 [0018]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
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- - M. Hofmann et al. wird in ”A machine learning approach
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