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Die
Erfindung betrifft ein Verdeck für ein Fahrzeug, insbesondere
ein Cabriolet-Fahrzeug, mit einer in einem Randbereich an einem
flexiblen Verdeckbezug angeordneten Scheibe und wenigstens einem
formstabilen Bauteil nach der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 näher definierten Art.
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Aus
der
DE 199 23 544
A1 ist ein Klappverdeck für Kraftfahrzeuge mit
einem äußeren Verdeckbezug und mindestens einer
in diesem angeordneten Scheibe bekannt. Zur Anbindung des Verdeckbezugs an
die Scheibe ist ein Steckbolzen in ein an der Scheibe angeordnetes
Gießharz-Wulstelement eingegossen, wobei der Steckbolzen
in eine Bohrung eines weiteren Gießharz-Wulstelementes,
welches an dem Verdeckbezug angeordnet ist, einführbar
ist und dort mit einer Mutter festlegbar ist. Das an der Scheibe
angeordnete Gießharz-Wulstelement ist an der dem Verdeckbezug
zugewandten Seite analog zu dem an dem Verdeckbezug angeordneten
Gießharz-Wulstelement ausgebildet.
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Nachteilhafterweise
ist eine Anbindung der Scheibe an den Verdeckbezug mit einer derartigen Konstruktion
aufgrund von vorliegenden Toleranzen bei der Scheibe und bei der
Ausbildung der Gießharz-Wulstelemente nicht vollständig
dicht ausbildbar.
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Aus
der
DE 10 2004
027 820 A1 ist eine Heckscheibenhalterung für
ablegbare Dächer von Kraftfahrzeugen bekannt, bei welchem
eine Heckscheibe dichtend an einem Verdeckbezug angeordnet ist.
Die Heckscheibenhalterung weist dabei einen inneren Rahmen und einen äußeren
Rahmen auf, zwischen welchen der Verdeckbezug jeweils eingeklebt
wird, und welche zusätzlich mit einem Befestigungsmittel
aneinander festgelegt sind.
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Dieses
Paket aus innerem Rahmen, Verdeckbezug und äußerem
Rahmen wird anschließend auf der Heckscheibe angeklebt.
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Eine
derartige Anbindung des Verdeckbezugs an die Heckscheibe ist allerdings
aufwändig, da insgesamt drei Klebeverbindungen – eine
erste zwischen dem inneren Rahmen und dem Verdeckbezug, eine zweite
zwischen dem Verdeckbezug und dem äußeren Rahmen
und eine dritte zur Festlegung des Pakets aus innerem Rahmen, Verdeckbezug
und äußeren Rahmen an der Heckscheibe – erforderlich sind.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verdeck für
ein Fahrzeug, insbesondere ein Cabriolet-Fahrzeug, mit einer in
einem Randbereich an einem flexiblen Verdeckbezug angeordneten Scheibe
und wenigstens einem formstabilen Bauteil zu schaffen, bei welchem
die Scheibe auf konstruktiv einfache und kostengünstige
Weise dicht an dem flexiblen Verdeckbezug angebunden werden kann.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verdeck für ein Fahrzeug, insbesondere
für ein Cabriolet-Fahrzeug, gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen eines Verdecks nach der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung sieht somit ein Verdeck für ein Fahrzeug, insbesondere
ein Cabriolet-Fahrzeug, vor, mit einer in einem Randbereich an einem
flexiblen Verdeckbezug angeordneten Scheibe und wenigstens einem
formstabilen Bauteil welches zur Beeinflussung eines Formverlaufs
des flexiblen Verdeckbezugs vorgesehen ist, wobei das wenigstens
eine formstabile Bauteil über wenigstens eine an der Scheibe
angebundene Festlegungseinrichtung an der Scheibe angeordnet ist.
Erfindungsgemäß ist der flexible Verdeckbezug
direkt an der Scheibe angebunden.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verdeck ist eine dichte
und langzeitbeständige Anbindung des flexiblen Verdeckbezugs
an die Scheibe auf einfache und kostengünstige Art sichergestellt,
da bereits durch die Anbindung des flexiblen Verdeckbezugs direkt
an der Scheibe eine dichte Anbindung geschaffen ist und keine weiteren
Verbindungsstellen abgedichtet ausgebildet werden müssen.
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Ein
derartiges Verdeck eignet sich vorteilhafterweise zur Fertigung
in einem Fließbandverfahren, so dass eine Anbindung des
flexiblen Verdeckbezugs an das Kunststoffbauteil und an die Scheibe
in großen Stückzahlen auf kostengünstige
Weise möglich ist.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung kann das
formstabile Bauteil den Formverlauf des flexiblen Verdeckbezugs
derart beeinflussen, dass der flexible Verdeckbezug mit der Scheibe eine
bündige Außenhaut des Verdecks bildet, wobei das
formstabile Bauteil hierzu einen insbesondere seitlichen Vorsprung
aufweisen kann, welcher vorzugsweise als eine durchgehende Leiste
ausgebildet ist, jedoch ggf. auch nur abschnittsweise vorgesehen sein
kann. Hierdurch kann auf einfache Weise eine optisch ansprechende
Anbindung des flexiblen Verdeckbezugs an die Scheibe geschaffen
werden.
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Das
formstabile Bauteil kann sowohl aus Metall als auch aus Kunststoff
oder einem Naturmaterial oder einer Kombination hieraus ausgebildet
sein. Das formstabile Bauteil kann dabei auch bereichsweise aus
unterschiedlichen Materialien gefertigt sein.
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Zur
Anbindung des flexiblen Verdeckbezugs an die Scheibe ist in einer
weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Verdecks eine Klebeverbindung vorgesehen, mittels welcher der flexible
Verdeckbezug direkt an der Scheibe angebunden werden kann. Eine
Klebeverbindung ermöglicht eine einfache dichte Anbindung des
flexiblen Verdeckbezugs an die Scheibe, wobei auch ein rationelles
automatisiertes Verfahren Anwendung finden kann.
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In
hierzu alternativen Ausgestaltungen der Erfindung kann der flexible
Verdeckbezug auch mittels eines Laserschweißens, eines
Vibrationsschweißens oder einer sonstigen insbesondere
stoffschlüssigen Anbindung an der Scheibe befestigt werden.
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Die
Klebeverbindung kann dabei mit einem Klebstoffsystem ausgebildet
sein, welches ein durch einen Energieeintrag zu einem Duromer aushärtendes
Ein-Komponenten-Klebstoffsystem auf Epoxidharzbasis ist. Eine derartige
zwischen dem flexiblen Verdeckbezug und der Scheibe angeordnete
Klebeverbindung ist gegen Umwelteinflüsse unempfindlich und
einfach herstellbar, da eine Nachvernetzung des Klebstoffsystems
durch Luftfeuchtigkeit nicht erforderlich ist.
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Darüber
hinaus sind zusätzliche die Güte der Verbindung
verbessernde Fertigungsschritte, wie beispielsweise das Einschieben
von Leisten in eine Bezugstofftasche oder ein exaktes Ausrichten
eines ersten Klebstoffbereiches in Bezug auf einen zweiten Klebstoffbereich,
während der Fertigung der erfindungsgemäßen
Verdeckeinrichtung nicht erforderlich, da die Verbindung über
ein quervernetztes Duromer durch eine hohe Stabilität und
Alterungsbeständigkeit gekennzeichnet ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verdecks weist das Klebstoffsystem mit der Scheibe reagierende Komponenten auf,
so dass zur Herstellung einer festen Verklebung ein Auftragen eines
sogenannten Primers auf die Scheibe entbehrlich und die Herstellung
des Verdecks weiter vereinfacht ist.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des Verdecks nach der Erfindung
ist eine Vernetzungstemperatur des Klebstoffsystems kleiner als
100°C, vorzugsweise 70°C bis 85°C, womit
eine thermische Belastung während der eigentlichen Verklebung
des Verdeckbezuges und der Scheibe für die beiden miteinander
zu verbindenden Bauteile des Verdecks im Vergleich zu aus der Praxis
bekannten Ein-Komponenten-Klebstoffsystemen auf Epoxidharzbasis,
welche üblicherweise bei Prozesstemperaturen von 130° bis
150°C vernetzen, reduziert ist.
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Die
thermische Belastung des mit der Scheibe über das Klebstoffsystem
zu verbindenden flexiblen Verdeckbezuges und auch der Scheibe kann
bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verdecks
nach der Erfindung dadurch reduziert werden, dass das Klebstoffsystem
Partikel aufweist, welche durch einen Energieeintrag in das Klebstoffsystem
in Bewegung versetzbar sind und das Klebstoffsystem aufgrund ihrer
Bewegung zumindest teilweise auf das Niveau seiner Vernetzungstemperatur führen.
Bei dieser Ausführung des Klebstoffsystems des Verdecks
wird durch den Energieeintrag lediglich das Klebstoffsystem erwärmt
und weder der Verdeckbezug noch die Scheibe unnötigerweise
mit thermischer Energie beaufschlagt, wodurch eine Beeinträchtigung
des Verdeckbezuges und der Scheibe im Fügebereich der beiden
Bauteile sicher vermieden wird.
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Zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen Verdecks ist
es zweckmäßig, wenn das Klebstoffsystem zumindest
auf den flexiblen Verdeckbezug oder die Scheibe aufgetragen wird, anschließend
der flexible Verdeckbezug und die Scheibe miteinander in Anlage
gebracht wird und wenigstens das Klebstoffsystem zur Herstellung
der Verklebung mit Energie beaufschlagt und durch den Energieeintrag
zu einem Duromer vernetzt wird.
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Bei
diesem in einer Fließfertigung mit geringem Aufwand durchführbaren
Fertigungsprozess sind bezüglich Herstelltoleranzen im
Vergleich zu bekannten Herstellverfahren geringere Anforderung zu stellen,
da die Scheibe und der flexible Verdeckbezug lediglich zur Herstellung
des für die Verklebung vorgesehenen Überlappungsbereiches
zwischen dem flexiblen Verdeckbezug und der Scheibe zu positionieren
sind.
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Der
zur Vernetzung des Klebstoffsystems erforderliche Energieeintrag
in das Klebstoffsystem kann dabei mittels einer Wärmequelle
und/oder mittels eines HF-Feldes (Hoch-Frequenz-Feld) und/oder mittels
einer Infrarotstrahleinrichtung erzeugt werden. Der Energieeintrag
mittels eines HF-Feldes verursacht bei einem Klebstoffsystem mit
in Bewegung versetzbaren polaren Partikeln die geringste thermische
Belastung im Bereich des flexiblen Verdeckbezuges und der Scheibe,
da der unpolare flexible Verdeckbezug und die ebenfalls unpolare
Scheibe durch das angelegte HF-Feld nicht erwärmt werden
und lediglich ein Wärmefluss ausgehend vom Klebstoffsystem
in die Scheibe und den flexiblen Verdeckbezug auftritt.
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Zur
einfachen und kostengünstigen Anordnung des Festlegungselements
an der Scheibe kann bei einer vorteilhaften Ausbildung eines erfindungsgemäßen
Verdecks ein Festlegungselement der wenigstens einen Festlegungseinrichtung
in einer beispielsweise runden Ausnehmung des flexiblen Verdeckbezugs
angeordnet und an der Scheibe angeklebt sein. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn das wenigstens eine Festle gungselement ebenfalls über
die Klebeverbindung – mit der auch der flexible Verdeckbezug
an der Scheibe festgelegt sein kann – an der Scheibe festgelegt
ist. Dies kann auf einfache Weise dadurch erreicht werden, dass
das wenigstens eine Festlegungselement vor einer Anklebung an die Scheibe
durch die Ausnehmung des flexiblen Verdeckbezugs gesteckt wird und
in einem Arbeitsgang über die Klebeverbindung gemeinsam
mit dem flexiblen Verdeckbezug an der Scheibe angeklebt wird.
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Das
Festlegungselement kann hierbei einen Absatz aufweisen, welcher
auf einer der Scheibe zugewandten Seite des flexiblen Verdeckbezugs
angeordnet und größer als die Ausnehmung des flexiblen Verdeckbezugs
ist, so dass das Festlegungselement nach dem Einstecken in den flexiblen
Verdeckbezug durch eine Hinterschneidung des Absatzes gegenüber
dem flexiblen Verdeckbezug sicher an dem flexiblen Verdeckbezug
gehalten ist.
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Alternativ
hierzu kann es allerdings auch vorgesehen sein, dass der flexible
Verdeckbezug und das wenigstens eine Festlegungselement nacheinander
an der Scheibe angeordnet werden, wobei das wenigstens eine Festlegungselement
hierzu in einem der Scheibe zugewandten Bereich einen kleineren Querschnitt
als die Ausnehmung des flexiblen Verdeckbezugs aufweisen sollte.
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Das
wenigstens eine Festlegungselement kann sowohl aus einem metallischen
Material als auch aus Kunststoff gefertigt sein. Theoretisch ist auch
eine Kombination der Materialien denkbar, wobei insbesondere ein
der Scheibe zugewandter Bereich aus Kunststoff gefertigt ist, damit
eine feste Anbindung des Festlegungselements an die Scheibe mit
dem oben beschriebenen Klebstoffsystem erzielt werden kann.
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Zur
Festlegung des formstabilen Bauteils an der Scheibe kann es vorgesehen
sein, dass das Festlegungselement durch eine Ausnehmung des formstabilen
Bauteils geführt ist, wobei die Ausnehmung größer
als ein Querschnitt des Festlegungselements ist. Das formstabile
Bauteil kann hierdurch auf einfache Weise an der Scheibe angeordnet
werden, wobei durch den größeren Querschnitt der
Ausnehmung eine Anordnung des formstabilen Bauteils an den Festlegungselementen
auch bei großen Fertigungstoleranzen insbesondere der Scheibe
einfach möglich ist.
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Die
Verbindung zwischen dem formstabilen Bauteil und der Scheibe kann über
ein mit dem Festlegungselement zusammenwirkendes geeignetes Festlegungsgegenelement
der Festlegungseinrichtung erfolgen, wobei das Festlegungselement
insbesondere als Bolzen und das Festlegungsgegenelement insbesondere
als Mutter ausgebildet sein können.
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Vorteilhaft
ist es dabei, wenn auf einer der Scheibe abgewandten Seite des formstabilen
Bauteils ein Absatz vorgesehen ist, so dass das Festlegungsgegenelement
in an dem Festlegungselement festgelegtem Zustand insbesondere eine
bündige Fläche mit der der Scheibe abgewandten
Seite des formstabilen Bauteils bildet. Weiterhin kann ein Stopfen
oder dergleichen vorgesehen sein, welcher den Absatz des formstabilen
Bauteils mit dem darin angeordneten Festlegungsgegenelement in einer
der Scheibe abgewandten Richtung optisch ansprechend abschließt.
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Die
Festlegungseinrichtung kann in alternativen Ausbildungen verschiedenartig
ausgebildet sein, wobei insbesondere lösbare Verbindungsmechanismen
wie beispielsweise Steckmechanismen, Clipsmechanismen oder dergleichen
möglich sind.
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Das
Festlegungselement kann bei einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung
an seinem der Scheibe abgewandten Ende zur Anbindung eines Innenhimmels
des Verdecks ausgebildet sein. Auf diese Weise kann auf ein separates
Element zur Anbindung des Innenhimmels verzichtet werden. Der Innenhimmel
kann dabei insbesondere anclipsbar an dem Festlegungselement festgelegt
sein.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Verdecks kann das insbesondere mit Kunststoff ausgebildete formstabile
Bauteil als ein umlaufender Rahmen ausgebildet sein, welcher entsprechend
der Geometrie der aufzunehmenden Scheibe bzw. einer Aussparung des
flexiblen Verdeckbezugs, in welcher die Scheibe angeordnet ist, ausgebildet
ist. Hierdurch kann vorteilhafterweise die gesamte Scheibe bündig
zu dem umgebenden flexiblen Verdeckbezug angeordnet sein.
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In
einer hinsichtlich des Ausgleichs von Fertigungstoleranzen insbesondere
der Scheibe vorteilhaften, hierzu alternativen Ausbildung des Verdecks nach
der Erfindung können mehrere formstabile Bauteile zusammen
einen Rahmen bilden, welcher entsprechend der Geometrie der aufzunehmenden Scheibe
bzw., einer Aussparung des flexiblen Verdeckbezugs, in welcher die
Scheibe angeordnet ist, ausgebildet ist, wobei insbesondere vier
formstabile jeweils eine Scheibenecke aufnehmende Bauteile vorgesehen
sind. Die formstabilen Bauteile sind dabei bezüglich einer
Draufsicht auf die Scheibe insbesondere jeweils L-förmig
ausgebildet, so dass sie jeweils einen Kurvenbereich einer Scheibenecke
der wenigstens annähernd rechteckigen Scheibe und einen
Bereich von daran anschließenden geraden Abschnitten der
Scheibe einfassen.
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Es
bleibt dem Fachmann selbstverständlich überlassen,
entsprechend dem jeweiligen Anwendungsfall auch eine andere Einteilung
der formstabilen Bauteile zu wählen und deren Anzahl zu
reduzieren oder zu erhöhen.
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Um
die Toleranzen insbesondere der Scheibe auszugleichen und sicherzustellen,
dass die formstabilen Bauteile mit ihrem insbesondere seitlichen Vorsprung
eng an den Scheibenrand grenzen, kann bei einer vorteilhaften Ausgestaltung
eines erfindungsgemäßen Verdecks wenigstens eine
Spanneinrichtung vorgesehen sein, mittels welcher die formstabilen
Bauteile wenigstens annähernd in Richtung eines Scheibenmittelpunktes
der Scheibe gedrückt sind. Eine derartige Spannung der
formstabilen Bauteile gegenüber der Scheibe kann dadurch
ermöglicht werden, dass die wenigstens eine Ausnehmung
der formstabilen Bauteile einen größeren Querschnitt
als das wenigstens eine Festlegungselement aufweist. Die durch die
Spanneinrichtung erzeugte umfangsseitige Spannung auf die formstabilen
Bauteile wirkt einem auf die Klebeverbindung zwischen der Scheibe
und dem flexiblen Verdeckbezug und auf die Festlegungselemete wirkenden
Drehmoment entgegen, so dass dieses reduziert bzw. ganz aufgehoben
wird.
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Bei
einer einfachen Ausbildung der Erfindung kann die wenigstens eine
Spanneinrichtung als ein Spannseil ausgebildet sein, welches an
einer dem Scheibenmittelpunkt abgewandten Seite der formstabilen
Bauteile, insbesondere an dem seitlichen Vorsprung der formstabilen
Bauteile, angeordnet ist. Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn
zwei Spanneinrichtungen vorgesehen sind, die in Höhenrichtung
der Scheibe versetzt an dem seitlichen Vorsprung des formstabilen
Bauteils angeordnet sind und beispielsweise in in dem seitlichen
Vorsprung des formstabilen Bauteils angeordneten Nuten geführt
sind.
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Zur
optisch ansprechenden Gestaltung eines Anbindungsbereiches der Scheibe
an den flexiblen Verdeckbezug kann die Scheibe in dem Anbindungsbereich
intransparent, beispielsweise schwarz eingefärbt, sein,
so dass der Anbindungsbereich von außen vorteilhafterweise
nicht sichtbar ist.
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Bei
jeder beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verdecks kann die Scheibe als mineralische Festglasscheibe oder
als feste Kunststoffscheibe ausgebildet sein und der Verdeckbezug
mit oder ohne Umbug an der Scheibe festgelegt sein.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausführungen eines Verdecks nach
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung und der Beschreibung.
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Nachfolgend
ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Verdecks anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 eine
prinzipmäßige dreidimensionale Ansicht eines Cabriolet-Fahrzeugs
mit einem Verdeck, wobei das Verdeck mit einem flexiblen Verdeckbezug
und einer in einer Aussparung des flexiblen Verdeckbezugs angeordneten
Heckscheibe ausgebildet ist;
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2 einen
stark vereinfachten Querschnitt durch einen Verbindungsbereich der
Heckscheibe und des flexiblen Verdeckbezugs der 1,
wobei der flexible Verdeckbezug über eine Klebeverbindung
an der Scheibe angebunden ist, und wobei ein formstabiles Bauteil
ersichtlich ist, welches mittels einer Festlegungseinrichtung an
der Scheibe angebunden ist; und
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3 eine
stark vereinfachte Draufsicht auf die Heckscheibe und den diese
umgebenden Verdeckbezug des Verdecks der 1 und 2,
wobei ersichtlich ist, dass vier L-förmig ausgebildete
formstabile Bauteile einen Rahmen der Scheibe bildend an der Scheibe
angeordnet sind.
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Bezug
nehmend auf 1 ist ein als Cabriolet-Fahrzeug 1 ausgebildetes
Fahrzeug mit einem als sogenanntes Soft-Top ausgebildeten Verdeck 3 ersichtlich,
welches in einem heckseitigen Bereich 5 eine wenigstens
annähernd rechteckig ausgebildete Scheibe 7 aufweist,
die vorliegend eine formstabile aus Kunststoff hergestellte Fahrzeugheckscheibe darstellt.
Die Scheibe 7 ist dabei in einer Aussparung 9 eines
flexiblen Verdeckbezugs 11 des Verdecks 3 angeordnet,
wobei die Scheibe 7 in einem Randbereich 13 des
flexiblen Verdeckbezugs 11 an diesen angebunden ist.
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Der
flexible Verdeckbezug 11 ist vorliegend dreilagig ausgebildet,
wobei eine einem Fahrzeuginnenraum 15 zugewandte erste
Lage bzw. Schicht 17 des flexiblen Verdeckbezugs 11 mit
Polyethylen (PET)-Fasern ausgebildet ist. Eine der Polyethylen-Faserschicht
gegenüberliegende, eine Außenhaut des Verdecks 3 bildende
zweite Lage bzw. Schicht 19 des flexiblen Verdeckbezugs 11,
ist mit einer Polyacrylnitril (PAN)-Faser ausgebildet. Zwischen
der PAN-Lage und der PET-Lage ist eine Hohlräume aufweisende,
eine dritte Lage 21 darstellende Butylschicht ausgebildet,
welche auch als Akustikverdeckstoff bezeichnet wird.
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Wie
der vergrößerten Teilquerschnittansicht des Verbindungsbereiches
zwischen dem flexiblen Verdeckbezug 11 und der Heckscheibe 7 in 2 und
der Draufsicht auf die Heckscheibe 7 in 3 zu entnehmen
ist, sind an einer der Heckschei be 7 abgewandten Seite
des flexiblen Verdeckbezugs 11 vier als Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 ausgebildete formstabile
Bauteile angeordnet, welche zusammen einen die Heckscheibe 7 umgebenden
Rahmen ausbilden. Die Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 sind
dabei im Wesentlichen baugleich ausgebildet.
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Die
Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 sind
jeweils L-förmig ausgebildet, so dass sie jeweils einen Kurvenbereich
einer Scheibenecke der wenigstens annähernd rechteckigen
Heckscheibe 7 und jeweils einen Bereich von daran anschließenden
geraden Randabschnitten der Heckscheibe 7 einfassen. Zwischen
den Schenkelabschnitten von verschiedenen Kunststoffbauteilen 23, 25, 27, 29 ist
dabei jeweils ein kleiner Abstand 31 zum Toleranzausgleich
vorgesehen.
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Im
Folgenden wird das Kunststoffbauteil 23 stellvertretend
für die baugleich ausgebildeten Kunststoffbauteile 25, 27, 29 beschrieben.
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Das
Kunststoffbauteil 23 weist vorliegend einen einen Randbereich 45 der
Heckscheibe 7 L-artig einfassenden, leistenförmigen
Vorsprung 47 auf, welcher derart an einem im Wesentlichen
parallel zu der Scheibe 7 verlaufenden und diese untergreifenden Hauptbereich 49 des
Kunststoffbauteils 23 angeordnet ist, dass der Vorsprung 47 und
der Hauptbereich 49 mit ihren Flächen im Wesentlichen
senkrecht zueinander verlaufen und der Vorsprung 47 des
Kunststoffbauteils 23 einen seitlichen Abschluss des Kunststoffbauteils 23 bildet.
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Der
Vorsprung 47 des Kunststoffbauteils 23 bestimmt
den Formverlauf des flexiblen Verdeckbezugs 11 derart,
dass dieser in einem an einen Überlappungsbereich X anschließenden
Bereich von dem Fahrzeuginnenraum 15 weg nach außen
geführt ist und in einem daran anschließenden
Bereich mit seiner Oberfläche im Wesentlichen auf dem gleichen
Niveau wie die Außenseite der Scheibe 7 angeordnet ist.
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Bei
der Herstellung des Verdecks 3 werden zunächst
als Bolzen 33 ausgebildete Festlegungselemente einer Festlegungseinrichtung 35 durch gleichmäßig
an dem Randbereich 13 des flexiblen Verdeckbezugs 11 verteilt
angeordnete, insbesondere rund ausgebildete Ausnehmungen 37 gesteckt und
zusammen mit dem flexiblen Verdeckbezug 11 an der Heckscheibe 7 über
eine Klebeverbindung 39 mit einem Klebstoffsystem 41 angeklebt.
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Das
Klebstoffsystem 41 der Klebeverbindung 39 ist
bei der gezeigten Ausführung ein durch einen Energieeintrag
zu einem Duromer aushärtendes bzw. strahlenhärtendes
Ein-Komponenten-Klebstoffsystem auf Epoxidharz, welches durch eine
Vernetzungstemperatur von wenigstens annähernd 75°C
gekennzeichnet ist. Darüber hinaus enthält das Klebstoffsystem 41 mit
der Heckscheibe 7 reagierende Komponenten, so dass eine
Verklebung zwischen dem flexiblen Verdeckbezug 11 und der
Heckscheibe 7 ohne zusätzliches Grundieren bzw. ”Primern” der Heckscheibe 7 durchführbar
ist. Die Heckscheibe 7 ist vor dem Klebeprozess lediglich
von Schmutz und Fett zu befreien und anschließend mit dem
flexiblen Verdeckbezug 11 über das Klebstoffsystem 41 verbindbar.
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Zur
Herstellung der Klebeverbindung 39 zwischen dem flexiblen
Verdeckbezug 11 und der Heckscheibe 7 wird das
Klebstoffsystem 41 bei dem vorliegenden Anwendungsfall
nur auf den flexiblen Verdeckbezug 11 aufgetragen. Das
Klebstoffsystem 41 wird dabei in flüssigem Zustand
in einer Nassschicht von 200 μm bis 600 μm als
Flachraupe und aus Monomeren bestehend aufgetragen.
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In
flüssigem Zustand ist das Klebstoffsystem 41 leicht
dosierbar, wodurch eine Auftragung des Klebstoffsystems 41 sehr
einfach zu realisieren ist.
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Anschließend
wird der flexible Verdeckbezug 11 im Überlappungsbereich
X auf die Heckscheibe 7 gedrückt.
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Zur
Erzielung einer definierten Verbindung zwischen dem flexiblen Verdeckbezug 11 und
der Heckscheibe 7 werden diese in einem Fügeprozess in
einem nicht näher dargestellten formgebenden Werkzeug derart
eingespannt, dass ein definierter Druck in dem Überlappungsbereich
X ausgeübt wird und der Fügeprozess so reproduzierbar
ist.
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In
einem an den Fügeprozess anschließenden Prozessschritt
wird an den flexiblen Verdeckbezug 11 und die Heckscheibe 7 zumindest
im Überlappungsbereich X für 30 bis 40 Sekunden
ein HF-Feld angelegt, wodurch polare Nanopartikel, wie Ferrit-Partikel,
des Klebstoffsystems 41 zu Schwingungen angeregt werden,
die das Klebstoffsystem 41 durch Reibungswärme
auf seine Vernetzungstemperatur erwärmen. Das Klebstoffsystem 41 härtet
dabei innerhalb kurzer Prozesszeiten zu einem quervernetzten Duromer
aus, womit eine sehr alterungsbeständige und gegen Umwelteinflüsse
unempfindliche Verbindung zwischen dem flexiblen Verdeckbezug 11 und
der Heckscheibe 7 auf kostengünstige Art und Weise
geschaffen wird.
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Darüber
hinaus ist bei dem verwendeten Klebstoffsystem 41 eine
Nachvernetzung des Klebstoffes durch Luftfeuchtigkeit nicht erforderlich,
weshalb die gewünschte Verbindung zwischen der Heckscheibe 7 und
dem flexiblen Verdeckbezug 11 mit kurzen Prozesszeiten
mittels einer Fließfertigung auf einfache und kostengünstige
Art und Weise herstellbar ist.
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Zusätzlich
oder alternativ zu der vorbeschriebenen Erzeugung des Energieeintrages
durch ein HF-Feld besteht auch die Möglichkeit, das flüssige Klebstoffsystem 41 nach
dem Fügeprozess des flexiblen Verdeckbezuges 11 und
der Heckscheibe 7 mittels einer beliebigen Wärmequelle,
wie einen Ofen, bei einer Prozesstemperatur vorzugsweise zwischen
80°C bis 100°C während einer Wärmebehandlungsdauer
von 10 bis 15 Minuten auszuhärten bzw. das flüssige
und aus Monomeren bestehende Klebstoffsystem 41 in ein
quervernetztes ausgehärtetes Duromer überzuführen.
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Wiederum
zusätzlich oder alternativ hierzu besteht auch die Möglichkeit,
das Klebstoffsystem 41 nach dem Fügeprozess des
flexiblen Verdeckbezuges 11 und der Heckscheibe 7 durch
einen von einer Infrarotstrahleinrichtung erzeugten Energieeintrag
zu vernetzen.
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Es
besteht auch die Möglichkeit, die Quervernetzung des Klebstoffsystems 41 des
Verdecks 3 mittels einer beliebigen Wärmequelle
bei gleichzeitig angelegtem HF-Feld zu realisieren.
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Um
den Verklebungsbereich abzudecken und eine optisch ansprechende
Lösung zu schaffen, ist ein dem Überlappungsbereich
X entsprechender Bereich der Heckscheibe 7 vorliegend schwarz
eingefärbt.
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Nachdem
der flexible Verdeckbezug 11 mit den Bolzen 33 der
Festlegungseinrichtung 35 direkt fest mit der Heckscheibe 7 verbunden
ist, wird das Kunststoffbauteil 23 an der Heckscheibe 7 angeordnet.
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Hierzu
weist das Kunststoffbauteil 23 eine vorliegend runde Ausnehmung 43 auf,
deren Durchmesser größer als ein Querschnitt des
Bolzens 33 bzw. Stehbolzens der Festlegungsein richtung 35 ausgebildet
ist. Das Kunststoffbauteil 23 wird mit der Ausnehmung 43 auf
den Bolzen 33 der Festlegungseinrichtung 35 gesteckt,
so dass das Kunststoffbauteil 23 in Anlage mit dem flexiblen
Verdeckbezug 11 kommt.
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Zur
Festlegung des Kunststoffbauteils 23 an der Heckscheibe 7 wird
ein als Mutter 51 ausgebildetes Festlegungsgegenelement
der Festlegungseinrichtung 35 auf den mit einem Gewinde
ausgebildeten Bozen 33 geschraubt. Das Kunststoffbauteil 23 weist
zur optisch ansprechenden Gestaltung einen Absatz 53 auf,
in welchem die Mutter 51 der Festlegungseinrichtung 35 in
an der Heckscheibe 7 angebundenem Zustand des Kunststoffbauteils 23 angeordnet
ist.
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Bei
einer alternativen Ausbildung der Erfindung kann auch ein Stopfen
vorgesehen sein, mittels welchem der Absatz mit der Mutter in Richtung
des Fahrzeuginnenraums abgedeckt werden kann.
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Bei
einer weiteren alternativen Ausbildung kann der Bolzen in Richtung
Fahrzeuginnenraum verlängert ausgebildet sein, so dass
ein Innenhimmel des Verdecks auf einfache Weise an dem Bolzen angebunden,
beispielsweise angeclipst, werden kann.
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Zum
Ausgleich von Toleranzen, welche insbesondere bei der Herstellung
der Heckscheibe 7 auftreten, sind vorliegend zwei als Spannseile 55, 57 ausgebildete
Spanneinrichtungen vorgesehen. Die Spannseile 55, 57 sind
in Nuten 59, 61 des Kunststoffbauteils 23 angeordnet,
welche den gesamten Rahmen, also auch die anderen Kunststoffbauteile 25, 27, 29,
umlaufen.
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Die
in dem seitlichen Vorsprung 47 des Kunststoffbauteils 23 angeordneten
Nuten 59, 61 sind in Höhenrichtung der
Heckscheibe 7 versetzt an dem seitlichen Vorsprung 47 des Kunststoffbauteils 23 angeordnet,
wobei ein erstes Spannseil 55 in einer ersten Nut 59 und
ein zweites Spannseil 57 in einer zweiten Nut 61 geführt
ist.
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Die
Spannseile 55 sind dabei derart um die Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 gespannt,
dass sie eine in Richtung eines Scheibenmittelpunktes wirkende Kraft
auf die Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 ausüben.
Hierdurch werden die Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 in
Richtung des Scheibenmittelpunktes gedrückt, wobei durch
die mit einem größeren Durchmesser als der Bolzen 33 ausgebildete
Ausnehmung 43 des jeweiligen Kunststoffbauteils 23, 25, 27, 29 eine
Bewegung des jeweiligen Kunststoffbauteils 23, 25, 27, 29 ermöglicht
wird, so dass bei der Fertigung der Heckscheibe 7 auftretende
Toleranzen ausgeglichen werden können und sichergestellt
werden kann, dass die Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 mit
ihrem Vorsprung 47 einen konstanten Abstand zu dem Randbereich 45 der
Heckscheibe 7 aufweisen und eng an diesen grenzen.
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Die
durch die Spannseile 55, 57 aufgebaute umfangsseitige
Spannung auf die Kunststoffbauteile 23, 25, 27, 29 wirkt
zudem einem an der Klebeverbindung 39 zwischen der Heckscheibe 7 und
dem flexiblen Verdeckbezug 11 und an den Bolzen 33 auftretenden
Drehmoment entgegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19923544
A1 [0002]
- - DE 102004027820 A1 [0004]