DE4100631A1 - Fuer die montage durch verklebung vorbereitete autoglasscheibe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine für die Verklebung mit dem Fensterrahmen einer Autokarosserie vorbereitete Autoglasscheibe mit einem mit der Glasscheibe fest verbundenen rahmenartigen Profil aus einem ausgehär­ teten Polymer.

Es ist bekannt, zur Vereinfachung der Montage von Autoglasscheiben diese mit einem den Rand der Glasscheibe umgreifenden Profilrahmen oder mit einem auf der dem Befestigungsflansch des Fensterrahmens zu­ gewandten Seite fest haftenden rahmenartigen Profil zu versehen. Den Rand der Glasscheibe umgreifende Profilrahmen bestehen in der Regel aus einem thermoplastischen Polymer wie PVC oder aus einem Duromer wie einem Polyurethan-Reaktionssystem und werden nach dem Spritzgießver­ fahren hergestellt, indem die Glasscheibe in die Form einer Spritz­ gießmaschine eingelegt und der Rahmen haftend an den Scheibenrand an­ gespritzt wird. Autoglasscheiben dieser Art sind z. B. in den Druck­ schriften EP 00 16 924, DE-OS 28 55 050 und EP 01 45 443 beschrieben. Einseitig auf dem Rand der Glasscheibe haftende rahmenartige Profile bestehen insbesondere aus Polyurethan-Reaktionssystemen und werden vorzugsweise mit Hilfe einer am Rand der Glasscheibe entlanggeführten Extrusionsdüse auf der Glasscheibe gebildet. Derartige Glasscheiben sind beispielsweise aus den Druckschriften EP 01 21 481, 03 07 317 und 03 45 134 bekannt.

Wenn Autoglasscheiben mittels einer Kleberraupe im Fensterrahmen der Karosserie befestigt werden, ist es erforderlich, die Glasscheibe in­ nerhalb der Fensteröffnung sorgfältig zu positionieren und zumindest so lange mechanisch festzuhalten oder abzustützen, bis der Kleber­ strang so weit ausgehärtet ist, daß er sich unter der Wirkung des Ei­ gengewichts der Glasscheibe nicht mehr verformt. Zusätzlich zu der Positionierung der Glasscheibe in der Ebene der Fensteröffnung ist dabei auch eine individuelle Positionierung der Glasscheibe in Rich­ tung senkrecht zur Fläche der Fensteröffnung erforderlich, da insbe­ sondere gebogene Glasscheiben im Randbereich Biegetoleranzen aufwei­ sen, die beispielsweise bei randbündigem Einbau der Glasscheiben durch entsprechende Anpassung der Einbautiefe kompensiert werden müssen.

Um die Glasscheiben während der Aushärtephase des Montageklebers in­ nerhalb der Fensteröffnung zu fixieren, ist es beispielsweise auch bekannt, mit der Glasscheibe entlang ihrem Randbereich einzelne Befe­ stigungslaschen aus plastisch verformbarem Metall zu verkleben, die nach dem Positionieren der Glasscheibe um den Befestigungsflansch des Fensterrahmens herumgebogen werden (DE-PS 34 00 428). Diese bekannte Methode erfordert einen zusätzlichen, manuellen Arbeitsaufwand zum Um­ biegen der einzelnen Befestigungslaschen nach der Positionierung der Glasscheiben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Autoglasscheibe der eingangs genannten Art bereitzustellen, die ohne zusätzliche mechani­ sche Fixierungshilfen während der Aushärtephase des Montageklebers nach ihrer Justierung in der Fensteröffnung ihre Position nicht mehr verändert, so daß der Einbauvorgang insgesamt vereinfacht und abge­ kürzt werden kann.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer eingangs genannten Glasscheibe dadurch gelöst, daß

• a) das rahmenartige Profil auf der zum Befestigungsflansch des Fen­ sterrahmens hin gerichteten Seite wenigstens einem im wesentlichen senkrecht zur Glasscheibe ausgerichteten Steg aufweist,
• b) neben dem Steg parallel zu diesem eine den Steg überragende Raupe aus einer Reaktionsklebemasse angeordnet ist, und
• c) auf der anderen Seite des Steges in Kontakt mit diesem eine Raupe aus einer dauerplastischen Klebemasse angeordnet ist, die das Ei­ gengewicht der Glasscheibe während der Aushärtezeit des Reaktions­ klebers in der Einbauposition der Glasscheibe trägt.

Eine erfindungsgemäß vorbereitete Autoglasscheibe erfüllt in besonders zweckmäßiger Weise die Anforderungen, die an eine in Einbauposition fixierbare Glasscheibe gestellt werden und läßt sich außerdem mit be­ währten Klebemassen aufführen. Dabei kommt dem den Mindestabstand zum Befestigungsflansch bestimmmenden Steg neben dieser Funktion die Auf­ gabe zu, die beiden unterschiedlichen Kleberstränge voneinander zu trennen bzw. gegeneinander abzugrenzen. Außerdem wird hierdurch die Ablage der beiden Kleberstränge wesentlich erleichtert, indem der Steg als Führungsleiste beim Ablegen der vorgeformten Kleberstränge bzw. als Führungsleiste für die die Kleberstränge formenden Extrusionsdüsen dient. Der Strang aus dauerplastischer Klebemasse übernimmt dabei die Funktion, die Glasscheibe in ihrer Einbauposition festzulegen, bis der Reaktionskleber diese Funktion übernimmt. Um diese Funktion zu erfül­ len, muß der dauerplastische Kleberstrang einerseits ein hohes Adhäsi­ onsvermögen sowohl zur Glasscheibe bzw. zu dem rahmenartigen Profil auf der Glasscheibe als auch zu dem Befestigungsflansch des Fenster­ rahmens aufweisen, und andererseits eine solche Viskosität, daß die Kleberraupe sich beim Einsetzen und Positionieren der Glasscheibe zwar plastisch verformt, jedoch der durch das Eigengewicht der Glas­ scheibe hervorgerufenen Beanspruchung ohne Verformung widersteht. Da jedoch im Gegensatz zu anderen Fixiermethoden sich die durch das Ei­ gengewicht der Glasscheibe hervorgerufenen Kräfte auf den gesamten Kleberstrang verteilen, dessen Länge der Länge des gesamten Scheibe­ numfangs entspricht, sind die spezifischen Scherkräfte in der Kleber­ raupe verhältnismäßig gering, so daß von bewährten Klebermassen diese Bedingungen erfüllt werden können.

Zu der angestrebten Wirkung der Festlegung der Glasscheibe durch den dauerplastischen Kleberstrang während der Aushärtephase des Reaktions­ klebers trägt im übrigen der senkrecht zur Glasscheibe ausgerichtete Steg aus ausgehärtetem Polymer wesentlich bei. Da er wenigstens zum großen Teil in unmittelbarem Kontakt mit der dauerplastischen Kleber­ raupe steht, wird diese hierdurch abgestützt, so daß dieser Steg einer Verformung der dauerplastischen Kleberraupe entgegenwirkt bzw. eine Verformung zumindest für die Aushärtezeit des Reaktionsklebers weitge­ hend ausschließt.

In besonders zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist die Raupe aus dauerplastischer Klebemasse auf der äußeren, d. h. zum Scheibenrand hin gerichteten Seite des senkrecht zur Glasscheibe ausgerichteten Steges unmittelbar an den Steg anschließend angeordnet.

Neben der Funktion der Festlegung der Glasscheibe kann die Raupe aus dauerplastischer Klebemasse zusätzlich Abdichtfunktionen übernehmen. Das kann beispielsweise dann besonders zweckmäßig sein, wenn die Auto­ glasscheibe aus Verbundglas besteht und die Zwischenschicht der Ver­ bundglasscheibe gegen von außen eindringende Feuchtigkeit geschützt werden soll.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist das rahmenartige Profil zwei nebeneinanderliegende Kanäle für die beiden unterschiedli­ chen Kleberraupen auf, wobei zweckmäßigerweise der den Abstand zum Befestigungsflansch bestimmende Steg die Trennwand zwischen den beiden Kanälen bildet.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.

Von den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer monolithischen Glasscheibe mit einem einseitigen rahmenartigen Profil;

Fig. 2 eine Ausführungsform einer monolithischen Glasscheibe mit einem einseitig haftenden Profil mit zwei Kanälen;

Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer monolithischen Glasscheibe mit zwei Kanälen;

Fig. 4 eine andere Ausführungsform einer monolithischen Glasscheibe mit einem einseitig haftenden Profilrahmen;

Fig. 5 eine Verbundglasscheibe mit einem erfindungsgemäß vorbereite­ ten einseitig haftenden Rahmen;

Fig. 6 eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäß vorbereiteten Verbundglasscheibe;

Fig. 7 eine Glasscheibe mit einem den Rand der Glasscheibe einfassen­ den und erfindungsgemäß vorbereiteten Rahmen, und

Fig. 8 eine andere Ausführungsform einer mit einem am Rand der Glas­ scheibe umfassenden erfindungsgemäß vorbereiteten Rahmen.

In Fig. 1 ist eine monolithische Glasscheibe 1 dargestellt, die erfin­ dungsgemäß für den Einbau in einen Fensterrahmen vorbereitet ist. Bei der Glasscheibe 1 kann es sich aber auch um eine Verbundglasscheibe handeln. Entlang des Randes ist die Glasscheibe 1 mit einem rahmenar­ tigen lichtundurchlässigen Belag 2 aus einer anorganischen Einbrenn­ farbe versehen. Auf dem rahmenartigen Belag 2 ist entlang dem Schei­ benrand ein L-förmiges rahmenartiges Profil 3 haftend angeordnet. Das Profil 3 umfaßt einen Basisabschnitt 4 und einen etwa senkrecht zu dem Basisabschnitt 4 ausgerichteten Steg 5. Das Profil 3 wird mittels ei­ ner Extrusionsdüse aus einem extrudierfähigen Polymer unmittelbar auf der Glasscheibe gebildet. Derartige Extrusionsverfahren sind bekannt und hierfür geeignete Vorrichtungen sind beispielsweise in der EP 01 21 481 beschrieben. Zweckmäßigerweise wird auf den rahmenartigen Belag 2 zunächst ein auf das das Profil 3 bildende Polymer abgestimm­ ter Haftvermittler aufgebracht. Entsprechende Polymersysteme für die Haftvermittlerschicht und für das zu extrudierende Profil 3 sind bei­ spielsweise feuchtigkeitshärtende Einkomponenten-Polyurethan-Systeme, wie sie in der US-PS 37 79 794 beschrieben sind. Ebenso lassen sich hierfür entsprechende Polyurethan-Systeme auf Zweikomponenten-Basis verwenden, wie sie beispielsweise in den EP-PS 00 83 797 und EP-PS 00 24 501 beschrieben sind.

Der Steg 5 des Profils 3 hat eine Höhe H, die derart auf die Falztiefe des Fensterrahmens der Fahrzeugkarosserie abgestimmt ist, daß im ein­ gebauten Zustand der Glasscheibe der Steg 5 sich gegen den Befesti­ gungsflansch 6 des Fensterrahmens abstützt und die Oberfläche 7 der Glasscheibe 1 mit der äußeren Oberfläche 8 des umgebenden Fensterrah­ mens bündig, das heißt in derselben Ebene verläuft.

Bevor die beiden Kleberraupen 10 und 11 auf beiden Seiten des Steges 5 aufgebracht werden, läßt man das rahmenartige Profil 3 vollständig aushärten, wobei der Aushärtevorgang gegebenenfalls in einem Wärmeka­ nal beschleunigt werden kann.

Die Kleberraupen 10 und 11 werden zweckmäßigerweise erst kurz vor dem Einbau der Glasscheibe in die Karosserie auf die Glasscheibe aufge­ bracht. Die Kleberraupe 10, die in diesem Fall auf der der Sichtfläche der Glasscheibe 1 zugewandten Seite des Steges 5 aufgetragen wird, besteht aus einem Reaktionskleber, beispielsweise aus dem gleichen feuchtigkeitshärtenden Einkomponenten-Polyurethankleber, aus dem das Profil 3 besteht. Diese Klebemasse haftet gut auf der Oberfläche des ausgehärteten Profils 3. Das Auftragen des Kleberstrangs geschieht mit Hilfe einer geeigneten Extrusionsdüse.

Auf der dem Scheibenrand zugewandten Seite des Steges 5 ist die Kle­ berraupe 11 aus der dauerplastischen Klebemasse angeordnet. Die Kle­ berraupe 11 überragt den Steg 5, so daß sie beim Einsetzen der Glas­ scheibe in den Fensterrahmen eher mit dem Befestigungsflansch 6 in Berührung kommt als der Steg 5. Die dauerplastische Klebemasse der Raupe 11 muß eine hohe Adhäsion zur Glasscheibe bzw. zum Belag 2 auf der Glasscheibe als auch zum Befestigungsflansch 6 aufweisen. Zur Ver­ hinderung einer Verformung der Kleberraupe 11 unter der Wirkung des Eigengewichts der Glasscheiben während der Aushärtephase der Kleber­ raupe 10 trägt der ausgehärtete Steg 5 des Profils 3 maßgeblich bei, der die Kleberraupe 11 auf ihrer ganzen Höhe abstützt.

Als Klebemasse für die Kleberraupe 11 haben sich insbesondere Kleber auf der Basis von Butylkautschuk bewährt, wie sie beispielsweise als Dichtkleber bei der Herstellung von Isolierglasscheiben Verwendung finden.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel finden grundsätz­ lich die gleichen Materialien Verwendung wie bei dem voraufgehend be­ schriebenen Beispiel. Auf der Glasscheibe 13 ist wiederum entlang des Scheibenrandes ein lichtundurchlässiger Belag 2 aus einer Einbrennfar­ be angeordnet, auf dem der Profilrahmen 14 sitzt. Der Profilrahmen 14 wird wiederum durch Extrusion eines hochviskosen feuchtigkeitshärten­ den Polyurethan-Präpolymers unmittelbar auf der Glasscheibe bzw. auf dem Belag 2 der Glasscheibe hergestellt. Der Profilrahmen 14 weist, im Querschnitt gesehen, einen senkrecht zur Glasscheibe ausgerichteten mittleren Steg 15, einen inneren, ebenfalls etwa senkrecht ausgerich­ teten Steg 16 und einen äußeren ebenfalls etwa senkrecht ausgerichte­ ten Steg 17 auf. Durch die drei Stege 15, 16 und 17 werden zwei kana­ lartige Vertiefungen gebildet, in die die beiden Kleberraupen 18 und 19 eingebracht werden. Die Reaktionskleberraupe 18, der die Funktion der dauerhaften Befestigung der Glasscheibe zukommt, ist in diesem Fall in dem äußeren, durch die Stege 15 und 17 gebildeten Kanal ange­ ordnet, während die Kleberraupe 19 aus dem dauerplastischen Kleber in dem Inneren, durch die Stege 15 und 16 gebildeten Kanal angeordnet ist. Der mittlere Steg 15 ist geringfügig höher als die beiden anderen Stege und übernimmt die Funktion des Abstandshalters zum Befestigungs­ flansch des Fensterrahmens.

Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem auf der Glasscheibe 21 bzw. auf dem auf dieser angeordneten eingebrannten Belag 2 ein rahme­ nartiges Profil 22 ebenfalls durch Extrusion auf der Glasscheibe abge­ legt ist, das wiederum zwei kanalartige Vertiefungen aufweist. Die innere kanalartige Vertiefung wird durch den inneren Steg 23 und den mittleren Steg 24 gebildet, und die äußere kanalartige Vertiefung durch den mittleren Steg 24 und den äußeren Steg 25. An den äußeren Steg 25 schließt sich eine über den Scheibenumfang überstehende Lippe 26 an. Der Profilrahmen 22 besteht wiederum aus einem ausgehärteten Polyurethan. Die Kleberraupe 27 des Reaktionsklebers ist in diesem Fall in dem inneren Kanal zwischen den Stegen 23 und 24 angeordnet, während die Kleberraupe 28 aus dem dauerplastischen Kleber in dem äu­ ßeren Kanal zwischen den beiden Stegen 24 und 25 angeordnet ist.

Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem auf der Glasscheibe 30 bzw. auf dem Belag 2 ein zweiteiliger Profilrahmen angeordnet ist, der aus einem U-förmig profilierten Teil 31 mit dem Basisabschnitt 32 und den beiden Stegen 33 und 34, und einem mit Abstand hiervon angeordne­ ten einzelnen Steg 35 besteht. Der dauerplastische Kleberstrang 36 ist zwischen den Stegen 35 und 33 angeordnet und steht unmittelbar mit dem Belag 2 in Kontakt. Die Kleberraupe 37 des Reaktionsklebers befindet sich in dem von den beiden Stegen 33 und 34 gebildeten Kanal.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäß ausgebildete Verbundglasscheibe ist in Fig. 5 dargestellt. Die Verbundglasscheibe 40 umfaßt eine äußere Einzelglasscheibe 41 und eine innere Einzelglas­ scheibe 42, die über eine thermoplastische Zwischenschicht 43 mitein­ ander verbunden sind. Die äußere Glasscheibe 41 ist größer als die innere Glasscheibe 42, so daß eine stufenförmige Randausbildung vor­ liegt. Auf der der Zwischenschicht 43 zugewandten Seite der äußeren Glasscheibe 41 ist ein lichtundurchlässiger rahmenförmiger Belag 2 aus einer Einbrennfarbe angeordnet.

Auf der inneren Glasscheibe 42 ist entlang dem Scheibenrand ein im Querschnitt U-förmiges Rahmenprofil 44 mit dem Basisteil 45 und den beiden Schenkeln 46 und 47 angeordnet. Die Herstellung dieses Profils erfolgt wiederum nach einem Extrusionsverfahren auf der Glasscheibe, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer geeigneten Primerschicht. Dieses Rahmenprofil 44 dient zur Aufnahme der Kleberraupe 48 aus dem Reaktionskleber. Auf den Randbereich der äußeren Glasscheibe 41 wird ein separater Steg 49 ebenfalls durch Extrusion geformt und abgelegt. Auf diese Weise wird zwischen dem Steg 49 einerseits und dem Steg 47 des Rahmenprofils 44 sowie der Umfangsfläche der inneren Glasscheibe 42 andererseits ein kanalartiger Hohlraum gebildet, der mit dem Strang 50 aus dauerplastischer Klebemasse gefüllt wird. Die dauerplastische Klebemasse 50 besteht wiederum aus Butylkautschuk. Zusätzlich zu der Funktion der Festlegung der Glasscheibe in der Einbaustellung über­ nimmt in diesem Fall die Klebemasse 50 noch die Funktion der Abdich­ tung der thermoplastischen Zwischenschicht 43 am Rand der Verbundglasscheibe.

Auch bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine am Rand stufenförmig ausgebildete Verbundglasscheibe 40 aus einer größeren Außenscheibe 41 und einer kleineren Innenscheibe 42, die über die thermoplastische Zwischenschicht 43 miteinander ver­ bunden sind. Im Unterschied zu dem anhand der Fig. 5 beschriebenen Aus­ führungsbeispiel wird in diesem Fall die auf dem Rand der äußeren Glasscheibe 41 angeordnete Kleberraupe 52 aus dauerplastischer Klebe­ masse nicht von einem äußeren Steg begrenzt. Auf der Innenseite jedoch schließt die Kleberraupe 52 unmittelbar an den Steg 47 des Profilrah­ mens 44 an. Die bei diesem Ausführungsbeispiel zum Scheibenrand hin freiliegende Klebemasse bietet die Möglichkeit, nach der Montage der Glasscheibe den Verankerungssteg eines Zierprofilstreifens in die Kle­ bemasse einzudrücken und so durch den Zierprofilstreifen den zwischen der Glasscheibe und dem Fensterrahmen verbleibenden Spalt abzudecken.

Die in den Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsformen unterscheiden sich von den bisher beschriebenen Ausführungsformen dadurch, daß der Rahmen aus einem ausgehärteten Polymer den Rand der Glasscheibe je­ weils vollständig umfaßt und nach einem Spritzgießverfahren an die Glasscheibe 54 angespritzt wurde.

Der Rahmen 55, wie er in Fig. 7 dargestellt ist, weist einen U-förmigen Querschnitt mit dem auf der Außenseite der Glasscheibe angeordneten Schenkel 56, dem dem Befestigungsflansch 57 zugewandten Schenkel 58 und dem Mittelsteg 59 auf. Der innere Schenkel 58 ist nach außen ver­ längert und bildet eine Lippe 60, die sich im eingebauten Zustand der Glasscheibe gegen die der Umfangsfläche der Glasscheibe gegenüberlie­ gende Wand 61 des Fensterrahmens legt. Auf dem inneren Schenkel 56 sind drei etwa senkrecht zur Glasscheibe ausgerichtete Stege 61, 62 und 63 angeordnet, die zwei kanalartige Vertiefungen bilden. In der zur Sichtfläche der Glasscheibe hin gerichteten kanalartigen Vertie­ fung ist die Kleberraupe 64 aus der Reaktionsklebemasse, und in der äußeren kanalartigen Vertiefung ist die Kleberraupe 65 aus der dauer­ plastischen Klebemasse angeordnet. Selbstverständlich muß es sich bei den Klebemassen der Kleberraupen 64 und 65 um Materialien handeln, die eine gute Haftung zu dem Polymer des Rahmens 55 aufweisen. Gegebenen­ falls muß die Oberfläche des Rahmens 55 mit geeigneten Haftvermittlern vorbehandelt werden.

Die Ausführungsform des umspritzten Rahmens 68 gemäß Fig. 8 unterschei­ det sich von dem zuvor beschriebenen Rahmen dadurch, daß in diesem Fall der äußere Schenkel 69 nach außen verlängert ist und die Lippe 70 bildet, die sich im eingebauten Zustand der Glasscheibe auf die äußere Oberfläche 71 des Fensterrahmens legt. Ferner sind die auf der Innen­ seite des Rahmens vorstehenden Stege 72 und 73 des inneren Schenkels 74 im Querschnitt so gestaltet, daß sie einen auf beiden Seiten hin­ terschnittenen Kanal für die Reaktionskleberraupe 75 bilden. Auf diese Weise erfolgt eine mechanische Verankerung zwischen der ausgehärteten Kleberraupe 75 und dem Rahmen 68. Wenn man die Oberfläche des von den Stegen 72 und 73 gebildeten Kanals mit einer Antihaftschicht bzw. ei­ ner geeigneten Trennmittelschicht versieht, wird die Befestigung der Glasscheibe im Fensterrahmen maßgeblich durch die mechanische Veranke­ rung infolge der formschlüssigen Verbindung zwischen der Reaktionskle­ berraupe 75 und den hinterschnittenen Stegen 72, 73 bewirkt, und die Demontage der Glasscheibe kann auf diese Weise wesentlich erleichtert werden.

Claims (11)

1. Für die Verklebung mit dem Fensterrahmen einer Autokarosserie vorbereitete Glasscheibe mit einem mit der Glasscheibe fest ver­ bundenen rahmenartigen Profil aus einem ausgehärteten Polymer, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• a) das rahmenartige Profil (3; 14; 22; 31; 44; 55; 68) weist auf der zum Befestigungsflansch (6; 57) hin gerichteten Seite wenigstens einen in wesentlichen senkrecht zur Glasscheibe ausgerichteten Steg auf;
• b) neben dem Steg ist parallel zu diesem eine den Steg überragende Raupe (10; 18; 27; 37; 48; 64; 75) aus einer Reaktionsklebemasse an­ geordnet, und
• c) auf der anderen Seite des Steges ist in Kontakt mit diesem eine Raupe (11; 19; 28; 36; 50; 52; 65) aus einer dauerplastischen Klebe­ masse angeordnet, die das Eigengewicht der Glasscheibe während der Aushärtezeit des Reaktionsklebers in der Einbauposition der Glasscheibe trägt.

2. Autoglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Raupe (11; 19; 28; 36; 50; 52; 65) aus dauerplastischer Klebemasse auf der zum Scheibenrand hin gerichteten Seite des senkrecht zur Glas­ scheibe ausgerichteten Steges (5; 16; 24; 35; 47; 62; 73) angeordnet ist.

3. Autoglasscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Steges (5; 16; 24; 35; 47; 62; 73) etwa dem Mindestab­ stand zwischen der Glasscheibe und dem Befestigungsflansch (6; 57) in der Einbauposition entspricht.

4. Autoglasscheibe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das rahmenartige Profil (3; 14; 22; 31; 44; 55; 68) zur Bildung ka­ nalartiger Vertiefungen für die Kleberraupen wenigstens einen wei­ teren etwa senkrecht zur Glasscheibe ausgerichteten Steg (15; 16; 23; 25; 33; 34; 46; 49; 61; 63; 72) aufweist.

5. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die die dauerplastische Raupe (11; 19; 28; 36; 50; 52; 65) bildende Klebemasse aus Butylkautschuk besteht.

6. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die die Montagekleberraupe (10; 18; 27; 37; 48; 64; 75) bildende Reaktionsklebemasse aus einem feuchtigkeitshärtenden Ein­ komponenten-Polyurethan-Präpolymer besteht.

7. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die die Montagekleberraupe (10; 18; 27; 37; 48; 64; 75) bildende Reaktionsklebemasse aus einem Mehrkomponenten-Polyurethan besteht.

8. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das rahmenartige Profil (3; 14; 22; 31; 44) einseitig auf der Glasscheibe angeordnet und durch Extrusion unmittelbar auf die Glasscheibe hergestellt ist.

9. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das rahmenartige Profil (55; 68) den Scheibenrand beidseitig einfaßt und nach dem Spritzgießverfahren an den Schei­ benrand angespritzt ist.

10. Autoglasscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die den Kanal für die Montagekleberraupe (75) aus dem Reaktionskleber bildenden Stege (72, 73) hinterschnitten sind und eine formschlüssige Verbindung mit der Kleberraupe (75) bilden.

11. Autoglasscheibe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche des die formschlüssige Verbindung mit der Kleber­ raupe (75) bildenden Kanals des rahmenförmigen Profils (68) eine Antihaftschicht bzw. eine Trennmittelschicht angeordnet ist.