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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine allgemein als Rollenfreilauf bezeichnete
Freilaufkupplung, welche einen Klemmrampen aufweisenden Innenring,
einen eine zylindrische Innenoberfläche aufweisenden Außenring,
eine Anzahl im Spaltraum zwischen dem Innenring und dem Außenring
angeordneter Klemmrollen, sowie mindestens ein einstückiges,
ringförmiges, die Klemmrollen gegen den Außenring
anfederndes Federelement umfasst.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine
Rollenfreilauf der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus
der
DE 2 044 915 A bekannt.
Dieser Rollenfreilauf ist insbesondere zur Verwendung bei Drehmomentwandlern
vorgesehen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen besonders einfach aufgebauten,
vielseitig verwendbaren Rollenfreilauf anzugeben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen Rollenfreilauf mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Der Rollenfreilauf
arbeitet mit Klemmrollen, welche radial zwischen einem mit Klemmrampen
versehenen Innenring und einem glatten Außenring angeordnet
sind. Zur Anfederung der Klemmrollen an den Außenring sind
zwei in der Art von Sprengringen einteilig ausgebildete Federelemente
vorgesehen, welche an zapfenförmigen Verlängerungen der
Klemmrollen angreifen. Die beiden auch als Ansatzstücke
bezeichneten zapfenförmigen Verlängerungen jeder
Klemmrolle haben gegenüber der eigentlichen Klemmrolle
einen reduzierten Durchmesser. Vorzugsweise sind die Ansatzstücke
als Gleitbuchsen ausgebildet, welche auf einstückig mit
der Klemmrolle ausgebildete Zapfen aufgesetzt sind. Als Werkstoffe
zur Herstellung der Gleitbuchsen sind beispielsweise Bronze, Messing
oder Kunststoff enthaltende Gleitmaterialien geeignet. Die Gleitbuchse deckt
in bevorzugter Ausgestaltung den Zapfen vollständig und
eine an den Zapfen anschließende ringförmige Stirnfläche
der Klemmrolle zumindest teilweise ab.
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Die
als Sprengringe ausgebildeten Federelemente weisen an ihrer radial äußeren
Seite vorzugsweise Einkerbungen auf, in welchen jeweils ein zapfenförmiges
Ansatzstück einer Klemmrolle einliegt. Die Einkerbungen
weisen gegenüber der Tangentialrichtung des Freilaufs derart
schräg gestellte Flanken auf, dass beim Anlaufen eines
Ansatzstücks gegen eine solche Flanke keine Selbsthemmung
auftritt. Vorzugsweise schließt eine Flanke der Einkerbung mit
der Tangentialrichtung des Freilaufs einen Winkel von mindestens
10° und maximal 40°, insbesondere einen Winkel
von mindestens 25° und maximal 35°, ein. Im Freilaufbetrieb,
bei rotierendem Außenring, kann somit das als Gleit element
ausgebildete Ansatzstück in der Einkerbung des ringförmigen
Federelements – genauer: an einer Flanke der Einkerbung – gleiten,
während die Klemmrolle auf der Innenoberfläche
des Außenrings abrollt. Die Klemmrolle ist hierbei vorzugsweise
vom Innenring des Freilaufs abgehoben. Die beiden Flanken der insgesamt
V-förmigen Einkerbung sind in bevorzugter Ausgestaltung asymmetrisch
ausgebildet, wobei diejenige Flanke, gegen welche das Ansatzstück
der Klemmrolle im Freilaufbetrieb anläuft, einen kleineren
Winkel mit der Tangentialrichtung des Freilaufs einschließt
als die zweite Flanke. Der relativ flache Verlauf der ersten Flanke
sorgt dafür, dass die Klemmrolle beim Auskuppelvorgang
innerhalb eines definierten Weges abgebremst wird, das heißt
kinetische Energie abgibt. Auf diese Weise ist eine hohe Schaltfrequenz des
Rollenfreilaufs von beispielsweise 100 Hz realisierbar.
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Zur
Fixierung der Federelemente in Axialrichtung weist der Innenring
vorzugsweise umlaufende Nuten auf, in welchen die Federelemente
angeordnet sind. Hierbei ist es ausreichend, wenn die Nuten nur
in einem Teilbereich jeder Klemmrampe ausgebildet sind. Zur Verdrehsicherung
eines Federelements ist beispielsweise ein einstückig an
dieses angeformter Sicherungsansatz geeignet, welcher in eine Sicherungskontur
des Innenrings eingreift.
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Die
Federelemente dienen nicht nur der Anfederung, sondern auch der
Führung der Klemmrollen, sodass der Rollenfreilauf keinen
Käfig benötigt. Aufgrund der Abbremsung der Klemmrollen
durch die als Sprengringe ausgebildeten Federelemente bei Schaltvorgängen
benötigt der Rollenfreilauf auch kein gesondertes Dämpfungselement.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird auch durch einen Rollenfreilauf
mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Dieser Rollenfreilauf weist
einen Außenstern, das heißt einen Außenring mit
innen liegenden Klemmrampen, sowie einen Innenring mit zylindrischer
Außenoberfläche auf. Die ringförmigen
Federelemente liegen vorzugsweise in Nuten im Außenring
ein und drücken die Klemmrollen nach innen. Ansonsten entspricht
der Aufbau des Rollenfreilaufs nach Anspruch 11 dem Aufbau des Rollenfreilaufs
nach Anspruch 1.
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Der
erfindungsgemäße Rollenfreilauf ist insbesondere
zur Verwendung in einem stufenlosen Kurbelgetriebe geeignet. Ein
solches Getriebe ist prinzipiell beispielsweise aus der
DE 102 43 535 A1 bekannt.
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Weitere
Anwendungsmöglichkeiten für den Rollenfreilauf
sind beispielsweise bei Drehmomentwandlern, Riemenspannern, Förderbändern
oder Rücklaufsperren gegeben.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass ein Rollenfreilauf,
welcher lediglich eine geringe Anzahl unterschiedlicher Teile, nämlich
einen Innenring, einen Außenring, zwei Sprengringe sowie eine
Mehrzahl durch die Sprengringe angefederter Klemmrollen, aufweist
und die Übertragung hoher Drehmomente von beispielsweise
mehreren 100 Nm sowie schnelle Schaltvorgänge ermöglicht,
rationell herstellbar, insbesondere einfach montierbar, und mit hoher
Funktionssicherheit betreibbar ist.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 einen
Rollenfreilauf in einer Explosionsdarstellung,
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2 den
Rollenfreilauf in perspektivischer Ansicht,
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3 den
Rollenfreilauf in einer Schnittdarstellung,
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4, 5 Details
des Rollenfreilaufs in Schnittdarstellungen,
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6 eine
perspektivische Detaildarstellung des Rollenfreilaufs,
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7 eine
Detaildarstellung des Rollenfreilaufs mit Veranschaulichung verschiedener
auf eine Klemmrolle wirkender Kräfte.
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Ausführliche Beschreibung
der Zeichnung
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Ein
insgesamt mit dem Bezugszeichen
1 gekennzeichneter Rollenfreilauf
weist einen Innenring
2, einen Außenring
3,
eine Anzahl Klemmrollen
4 sowie zwei ringförmige
Federelemente
5 auf. Die Klemmrollen
4 sind ebenso
wie die auch als Sprengringe bezeichneten Federelemente
5 in
einem Spaltraum
6 angeordnet, welcher zwischen einer Klemmrampen
7 aufweisenden
Oberfläche des Innenrings
2 und einer zylindrischen
Innenoberfläche
8 des Außenrings
3 gebildet
ist. Ein mit parallel zur Achse des Rollenfreilaufs
1 verlaufenden
Bohrungen
9 versehener Anlenkbereich
10 des Außenrings
3 bietet
die Möglichkeit zur Kopplung des Rollenfreilaufs
1 mit
einer Pleuelstange eines nicht weiter dargestellten stufenlosen
Kurbelgetriebes, hinsichtlich dessen grundsätzlicher Funktion
auf die
DE 102 43
535 A1 verwiesen wird.
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Die
Klemmrollen 4 sind gegen den Außenring 3 angefedert,
wobei die ringförmigen Federelemente 5 an stirnseitigen
Ansatzstücken 11 der Klemmrollen 4 angreifen.
Jedes Ansatzstück 11 ist als hutförmige
Gleitbuchse ausgebildet, welche auf einen die Klemmrolle 4 stirnseitig
verlängernden Zapfen 12 aufgesetzt ist. Eine Umfangsfläche 13 des Ansatzstücks 11 liegt
hierbei in einer Einkerbung 14 des Federelements 5 ein.
Weiter kontaktiert eine von der Gleitbuchse 11 teilweise
abgedeckte Stirnfläche 15 der Klemmrolle 4 das
Federelement 5. Die Gleitbuchsen 11, das heißt
die beidseitig auf jede Klemmrolle 4 aufgesteckten Ansatzstücke 11,
sind aus einem für eine Gleitlagerung geeigneten Material,
insbesondere aus einer Buntmetalllegierung, hergestellt. Alternativ
können die Gleitbuchsen 11 auch aus einem mit
einem Gleitbelag beschichteten Stahl hergestellt sein.
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Jedes
sprengringartige Federelement 5 ist durch eine umlaufende
Nut 16 in der Außenoberfläche des Innenrings 2 in
axialer Richtung fixiert und durch einen an der Innenseite des Federelementes 5 angeformten
Ansatz 17, welcher in eine Sicherungskontur 18 im
Innenring 2 eingreift, gegen Verdrehung gesichert. Jedes
Federelement 5 weist an dessen Umfang eine Öffnung 19 auf;
alternativ könnte an dieser Stelle auch eine Überlappung
der Enden des Federelementes 5 vorgesehen sein.
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Die
Klemmrollen 4 werden durch die Federelemente 5 nicht
nur mit einer Kraft in radialer Richtung beaufschlagt, sondern auch
in tangentialer Richtung geführt, sodass kein gesonderter
Käfig zur Führung der Klemmrollen 4 erforderlich
ist.
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Darüberhinaus übernehmen
die ringförmigen Federelemente 5 auch eine Dämpfungsfunktion, wie
im Folgenden anhand 7 erläutert wird. In
dieser Figur ist mit M der Mittelpunkt einer Klemmrolle 4, mit
A der Anlagepunkt der Klemmrolle 4 am Außenring 3 und
mit I der Anlagepunkt der Klemmrolle 4 am Innenring 2 bezeichnet.
Der Außenring 3 ist relativ zum Innenring 2 in
Leerlaufrichtung L frei drehbar und in Klemmrichtung K blockiert.
Der Klemmwinkel ist mit α bezeichnet.
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Die
Einkerbung 14 auf der Außenseite des Federelements 5 ist
derart gestaltet, dass die Klemmrolle 4 zumindest geringfügig
in tangentialer Richtung des Rollenfreilaufs 1 beweglich
ist. Die Beweglichkeit der Klemmrolle 4 ist dabei durch
zwei Flanken 20, 21, die zusammen die Kontur der
Einkerbung 14, in welcher das Ansatzstück 11 der
Klemmrolle 4 einliegt, bilden, begrenzt. Beim Übergang
vom blockierten Zustand in den Freilaufbetrieb des Rollenfreilaufs 1 läuft
das Ansatzstück 11 an die Flanke 20 an.
Am Kontaktpunkt zwischen der Klemmrolle 4 und dem Federelement 5 wirkt
dabei zwischen den genannten Komponenten 4, 5 eine
Kraft Ff, welche sich aus einer Normalkraft
FfN und einer Tangentialkraft FfT zusammensetzt.
Der mit β bezeichnete Keilwinkel entspricht dem in 7 mit γ bezeichneten
Winkel, der zwischen der Tangentialrichtung und der Flanke 20 eingeschlossen
ist und 30° ± 5° beträgt. Der
Winkel γ ist damit ausreichend groß, um sicherzustellen,
dass es nicht zu einer Selbsthemmung zwischen der Klemmrolle 4 und
dem Federelement 5 kommt, und zugleich klein genug, um
ein gezieltes Abbremsen der Klemmrolle 4 längs
der Flanke 20 unter gleichzeitiger Abgabe von Energie an
das Federelement 5 zu ermöglichen.
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Beim Übergang
vom Freilaufbetrieb in den blockierten Zustand des Rollenfreilaufs 1 verlagert sich
die Klemmrolle 4 innerhalb der Einkerbung 14 in Richtung
zur zweiten, im Vergleich zur ersten Flanke 20 relativ
steil gestellten, das heißt mehr radial ausgerichteten,
Flanke 21. Die beiden Federelemente 5 sorgen dafür,
dass die Klemmrollen 4 sowohl im Freilaufbetrieb als auch
beim Übergang in den blockierten Zustand permanent am Außenring 3 anliegen.
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- 1
- Rollenfreilauf
- 2
- Innenring
- 3
- Außenring
- 4
- Klemmrolle
- 5
- Federelement
- 6
- Spaltraum
- 7
- Klemmrampe
- 8
- Innenoberfläche
- 9
- Bohrung
- 10
- Anlenkbereich
- 11
- Ansatzstück
- 12
- Zapfen
- 13
- Umfangsfläche
- 14
- Einkerbung
- 15
- Stirnfläche
- 16
- Nut
- 17
- Ansatz
- 18
- Sicherungskontur
- 19
- Öffnung
- 20
- Flanke
- 21
- Flanke
- α
- Klemmwinkel
- β
- Keilwinkel
- γ
- Winkel
- A
- äußerer
Anlagepunkt
- Ff
- Kraft
- FIN
- Normalkraft
- Fff
- Tangentialkraft
- I
- innerer
Anlagepunkt
- K
- Klemmrichtung
- L
- Leerlaufrichtung
- M
- Mittelpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2044915
A [0002]
- - DE 10243535 A1 [0009, 0019]