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Fahrzeuge
des Oberbegriffs sind seit langem bekannt und gerade in den letzten
10 Jahren ist eine erhebliche Innovationstätigkeit diesbezüglich aufgetreten.
Solche Fahrzeuge sollen in erster Linie Spaß- und Trainingszwecken dienen,
es soll aber auch ein bequemeres oder schnelleres Fahren als durch
das Abstoßen
mit den Beinen am Boden erreicht werden. Da solche Fahrzeuge in
der Regel leicht zusammengefaltet werden können, sind sie prinzipiell
als Zubringerfahrzeug für
den öffentlichen
Verkehr geeignet und können
in Bussen und Bahnen als Handgepäck
mitgeführt
werden. Damit kommt ihnen eine wichtige Rolle bei der Umstellung
des Verkehrs auf Nachhaltigkeit zu. Jüngere Beispiele für tretrollerähnliche
Fahrzeuge mit Handhebelantrieb sind in
WO 2006/005893 A1 und
WO 92/13750 A1 ,
in der koreanischen Patentanmeldung
KR 10 2006 008 5544 A , in
US 6,942,234 B1 und
US 5 997 020 A ,
in den französischen
Anmeldungen
FR 2 843
090 A1 und
FR
2 818 951 A1 , der kanadischen Anmeldung
CA 2 588 303 A1 und in der
europäischen
Patentanmeldung
EP
1 362 782 A1 gezeigt.
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All
diese Anmeldungen betreffen spezielle Formen der Kraftübersetzung
zwischen Lenkstange und Hinter- bzw. Vorderrädern, wobei allen gemeinsam
ist, dass der Drehpunkt des Handhebels auf Höhe der Lenkachse, also über dem
Vorderrad liegt. Diese Lösung
ist technisch naheliegend und erlaubt ein einfaches Falten des Fahrzeugs
durch Umlegen der Lenkstange um diesen Drehpunkt. Verbindet man
den vorderen und den hinteren Endpunkt des Hebelweges, ergibt sich
bei allen eine von vorne-oben nach hinten-unten geneigte Linie.
Dies ist ergonomisch ungünstig,
da so in der Hauptsache nur die Armkräfte eingesetzt werden können, noch
dazu schräg
zu deren Hauptarbeitsrichtung, die ja von der Hand auf die Brust
zielt (
1). Zusammen mit den ungünstigen Hebelverhältnissen
in der Kraftübertragung,
die meist auch mit mehrfachen Kraftumlenkungen technisch aufwendig
und reibungsbehaftet sind, ergibt sich nur eine geringe Kraftentfaltung
am Rad. Als effektives Fortbewegungsmittel scheiden diese Lösungen daher
aus. Nachteilig ist auch, dass ein Abstützen am Lenker bei Bremsvorgängen nicht möglich ist
und dass der Angriffspunkt der Armkraft relativ zur Lenkachse stark
schwankt, was ein präzises
Lenken erschwert. Der in
WO 2006/005893 A1 gezeigte Roller ist wegen
seiner weit hinter dem Vorderrad liegen den Lenkachse praktisch unfahrbar.
Da der große
Vorlauf des Vorderrades ein plötzliches Umklappen
des Lenkers in Kurven bewirkt. Der Stand der Technik zeigt also
nicht nur ergonomische, sondern zum Teil auch erhebliche sicherheitstechnische
Mängel.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile zu vermeiden
und ein ergonomisch effizientes, fahrsicheres und komfortables Fahrzeug
zu schaffen, das als zeitsparendes Zubringerfahrzeug zum öffentlichen
Verkehr geeignet ist und in Bus und Bahn mitgenommen werden kann. Dazu
muss es leicht und faltbar sein und dem Fahrer aktuelle Informationen über das öffentliche
Verkehrssystem anzeigen können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass der Lenker (3) auf einem Hebelarm (4) befestigt
wird, dessen Drehpunkt (5) von der Vorderachse mindestens
doppelt so weit entfernt ist wie von der Hinterachse und der vorzugsweise
nahe oder an der Hinterachse (6) liegt. Dadurch ergibt
sich ein Hebelweg am Lenker (3) von vorne-unten, nach hinten-oben,
was der leistungsfähigsten
Bewegungsachse (HM) des Menschen entspricht und was den Einsatz
nicht nur der Armmuskeln, sondern auch den der stärksten Muskelgruppen
in Beinen, Gesäß und Rücken erlaubt.
Um dies zu unterstützen
ist das Trittbrett (2) relativ lang und vorne hoch gewölbt, so
dass eine gute und sichere Kraftabstützung möglich ist. Die Lenkbewegung
wird über
scherenartig verbundene Gelenkhebel (7, 8) vom
Lenker (3) auf das Vorderrad (9) übertragen.
Die Gelenkhebel (7, 8) sind um die Querachsen
beweglich, um die Lenkachse aber torsionssteif. Sie gleichen durch
die Scherenbewegung den Arbeitshub des Hebelarms (4) aus
und ermöglichen
ein Herunterfalten des Hebelarms (4) zum Transport. Zugleich
begrenzen sie den Arbeitshub nach hinten-oben, wobei ein Anschlag
ein völliges Strecken
der beiden Gelenkhebel (7, 8) verhindert und für ein kontrolliertes
Falten beim Vorwärtshub sorgt.
Die Kraftübertragung
auf das Hinterrad (10) erfolgt durch ein Zugmittel, vorzugsweise
einen Riemen (11). Der Riemen (11) ist nach dem
Prinzip des einfachen Flaschenzugs um Umlenkrollen (16)
geführt
und überträgt die Zugkraft
auf eine Antriebsscheibe (21) mit Freilauf am Hinterrad
(10). Das freie Ende des Riemens (11) wird von
einer Rolle (12) aufgespult, bzw. von ihr abgespult, wobei
vorzugsweise eine Spiralfeder verwendet wird. Es ist vorteilhaft,
die Umlenkrollen (16) auf Rollenträgern (17) zu befestigen,
die am Hebelarm (4) oder auch am unteren Rahmenrohr (18)
verschieblich sind und in verschiedenen Positionen fixiert werden
können.
Damit ist das Übersetzungsverhältnis veränderlich.
Es ist auch möglich,
das fixe Riemenende (19) in verschiedenen Positionen am
Fahrzeugrahmen (1) zu befestigen, was ebenfalls eine Variation
des Übersetzungsverhältnisses
bewirkt. Als Riemen kann ein dünner Zahnriemen
oder auch ein Keilrippenriemen verwendet werden, der durch eine
Einlegerolle (20) an die Antriebsscheibe (21)
gepresst wird. Die Anpresskraft kann über eine Anpressfeder (28)
oder einen Hebel (22) erzeugt werden, der an seinem einen
Ende eine im Zugtrum des Riemens (11) laufende Umlenkrolle (16)
trägt,
der an seinem anderen Ende am Fahrzeugrahmen (1) drehbar
gelagert ist und der dazwischen die Einlegerolle (20) trägt. Damit
ist der Anpressdruck der Riemenkraft proportional und es ist keine
Vorspannung im Leertrum erforderlich, die ja vom Aufspulmechanismus
erzeugt werden müsste.
Damit ist der Wirkungsgrad der Kraftübertragung unter jeder Fahrbedingung
maximal. Der Hebelarm (4) ist bevorzugt teleskopartig aufgebaut
und kann mittels einer Klemmvorrichtung auf die Körpergröße eingestellt und
zum kompakten Zusammenfalten auf passende Länge geschoben werden.
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Eine
ergonomisch besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor,
den Arbeitshub des Hebelarms (4) in zwei Teile zu gliedern,
einem hinteren-oberen Teil (B), bei dem nur die Zugkraft des Fahrers
wirkt, und einen vorderen-unteren Teil (A), bei dem zusätzlich die
Kraft einer während
der Vorwärtsbewegung
des Hebelarms gespannten Feder (24) für den Riemenzug genutzt wird.
Dabei wirkt die Feder (24) in mindestens einem Drittel
des gesamten Arbeitshubs. Die Feder (24) stellt also einen
Energiespeicher dar, mit dem weitere Muskelgruppen des Fahrers genutzt
werden können.
Die Härte
und die Position der Feder (24) ist vorzugsweise einstellbar. Mit
der Einstellung dieses sich dadurch ergebenden Druckpunkts kann
auch die Normalhöhe
des Lenkers (3) eingestellt werden. Zum Zusammenfalten
kann die Wirkung der Feder (24) aufgehoben werden, z. B. durch
eine Drucktaste, die die Feder (24) am Widerlager ausrückt. Der
Druckpunkt erlaubt auch eine gewisse Abstützung des Fahrers bei Störungen um
die Querachse, z. B. beim Bremsen, was die Fahrsicherheit erhöht. Zusätzlich wird
vorgeschlagen, die Scherenbewegung der Gelenkhebel (7, 8)
beim Bremsen automatisch zu blockieren, vorzugsweise dadurch, dass
der Bremshebel über
einen Bowdenzug (31) oder eine Hydraulikleitung auch auf
eine Gelenkbremse (32) wirkt. Diese und die Feder (24)
sind vorteilhaft im oberen Gelenkpunkt des oberen Gelenkhebels (8)
angebracht, da dort ausreichend Platz zur Verfü gung steht und die Einstellung
der Feder (24) leicht bedient werden kann.
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Das
Zusammenklappen des Fahrzeugs erfolgt durch ein Drehen des Lenkers
(3) um 180°,
wodurch die beiden Gelenkhebel (7, 8) zwischen
den Hebelarm (4) und das Rahmenrohr (18) schwenken. Nach
dem Ausrücken
der Feder (24) und dem Zusammenschieben des teleskopartigen
Hebelarms (4) auf passende Länge kann der Hebelarm (4)
bis zum Steuerrohr (27) heruntergeklappt werden. Der Lenker
(3) selbst ist nach dem Lösen einer Spannachse durch
ein Schräggelenk
(33) seitlich herunterklappbar. Die Räder sind zum Transport durch
je zwei halbschalenartige Schutzbleche (29, 30)
abdeckbar, wobei ein Teil bei der Fahrt innerhalb des anderen liegt und
um einen koaxialen Drehpunkt geschwenkt werden kann. Somit ist das
Fahrzeug handlich faltbar und dank des schmiermittelfreien Riemens
(11) und der Radabdeckung sauber transportierbar. Insbesondere
in der vertikalen Stellung nimmt es sehr wenig Platz ein.
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Als
Zubringerfahrzeug zum öffentlichen
Personenverkehr ist es dann optimal, wenn es moderne Kommunikations-
und Informationsdienste nutzt. Daher wird vorgeschlagen, am Lenker
(3) ein entsprechendes elektronisches Gerät (13)
mit Display anzubringen, vorzugsweise in einer variablen Halterung. Das
elektronische Gerät
(13) nutzt Funkdienste um den eigenen Standort (z. B. über GPS),
die Haltestellen der Umgebung (elektronische Stadtpläne) und die
aktuellen Abfahrtszeiten der Busse und Bahnen (elektronische Fahrpläne) anzuzeigen.
Ausgehend von der typischen Fahrgeschwindigkeit und der Fahrstrecke
errechnet das elektronische Gerät
(13) auch die jeweils benötigte Fahrzeit und zeigt auch
an, welche Geschwindigkeit gefahren werden muss, um eine bestimmte
Verbindung oder eine Verabredung zu erreichen. Das elektronische
Gerät (13)
kann auch mit anderen Geräten
bidirektional kommunizieren und z. B. seinen Standort oder die voraussichtliche Ankunftszeit
einem anderen übermitteln.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
das elektronische Gerät
(13) über
eine Ladebuchse mit Strom aus einem Dynamo (14) zu versorgen,
der in einem der Räder
(9, 10) oder in einer der Umlenkrollen (16)
untergebracht ist. Auch weitere elektronische Geräte können geladen
werden. Der Dynamo (14) versorgt auch die Lichtanlage (23).
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Das
elektronische Gerät
(13) kann zudem aus der Fahrgeschwindigkeit und der von
Sensoren (25) gemessenen Gewichtskraft des Fahrers oder
eines Kraftsensors im Lager einer Umlenkrolle (16) den ungefähren Kalorienverbrauch
ermitteln und anzeigen, wodurch seine Funktion als Trainingsgerät optimiert
wird. Die Sensoren (25) und der Geschwindigkeitssensor
(26) sind mit dem elektronischen Gerät (13) über Kabel
oder Funkstrecke verbunden.
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Eine
weitere Verbesserung sieht vor, einen Befestigungsarm (34)
mit einem Gelenk mit horizontaler Achse am Fahrzeug nahe des Trittbretts
(2) anzubringen, der neben dem Hebelarm (4) hochgeklappt
zur Befestigung von Gepäckstücken, wie
z. B. Aktentasche oder Koffer (36), dient, die auf einer
Seite des Trittbretts (2) abgestellt werden, und der bei Nichtbenutzung
flach gelegt werden kann. Der Fahrer benutzt dann nur die andere
Seite des Trittbretts (2), das wenigstens zwei Fußlängen lang
ist.
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Ferner
wird vorgeschlagen dem gepolsterten Lenker (3) eine trapezförmige Form
zu geben und die Trapezebene nach dem Lösen einer Verriegelung oder
Klemmvorrichtung um eine Querachse am Lenkerschaft (35)
nach hinten in die Horizontale zu schwenken, und den Lenker (3)
samt Lenkerschaft stabil genug auszuführen, um zusammen mit dem übrigen Fahrzeug
als Hocker zu dienen. Dazu muss die Gelenkbremse (32) in
passender Höhe
fixiert oder eine Stützstrebe
(39) ausgeklappt werden.
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Die
Erfindung besitzt gegenüber
dem Stand der Technik eine Reihe von Vorteilen. Der neue Roller ist
ergonomisch optimal und erlaubt einen äußerst effizienten Muskeleinsatz.
Er ist besonders fahrsicher durch eine automatische Fixierung des
Hebelarms beim Bremsen und durch einen konstanten Abstand des Lenkers
zur Lenkachse während
der Ruderbewegung. Er hat eine stufenlos variable Übersetzung bei
geringem technischem Aufwand. Er ist kompakt faltbar und kann dank
Riementechnik und Radabdeckungen ohne Verschmutzungsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln
transportiert werden. Das eingebaute Kommunikationsgerät informiert über die Örtlichkeiten
und die Verbindungen des öffentlichen
Verkehrs und sorgt für
einen nahtlosen Wechsel vom einen auf das andere Verkehrsmittel.
Ferner kann der Roller auch relativ sperrige Gepäckstücke wie z. B. Koffer transportieren
und als Hocker während
Wartezeiten oder Pausen dienen. Zudem ist er viel leichter als ein
Fahrrad, da keine schwere Tretkurbel, kein Kettenantrieb und keine
Schaltung notwendig ist. Aus diesen Gründen ist er auch preisgünstiger
herzustellen.
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Weitere
erfindungsgemäße Merkmale
und Vorteile gehen aus der Beschreibung und aus den Zeichnungen
hervor. Die Ausführungsbeispiele
sind im folgenden unter Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
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1:
den typischen Hebelweg bekanntgewordener Roller mit Handhebelantrieb
und die leistungsfähigste
Bewegungsachse der Arme
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2:
den Hebelweg des erfindungsgemäßen Rollers
und die leistungfähigste
Bewegungsachse des Menschen
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3:
das Fahrzeug in Seitenansicht
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4:
das Fahrzeug in Draufsicht
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5:
das Fahrzeug zusammengeklappt
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6:
das Fahrzeug mit der Nutzung des Lenkers als Hocker
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7:
das Fahrzeug mit hochgeklapptem Befestigungsarm und Gepäckstück
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8:
das obere Drehgelenk des Hebelarms mit Feder zur Energiespeicherung
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9 die
Einlegerolle mit Anpressfeder
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10 das
Hinterrad mit ausgeklappter zweiter Schutzblechhälfte
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In 1 ist
ein typischer Roller nach dem Stand der Technik gezeigt. Er besitzt
einen Drehpunkt des Hebelarms an der Lenkachse. Der durchgezogene
Pfeil zeigt die Bewegungsachse des Handhebels, der gestrichelte
Pfeil HA zeigt die leistungsfähigste
Bewegungsachse der Arme, die der Linie Hand-Brust entspricht.
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In 2 ist
der erfindungsgemäße Roller dargestellt.
Der Drehpunkt seines Hebelarms liegt im hinteren Drittel der Strecke
Vorderachse-Hinterachse, so dass ein Arbeitshub von vorne unten,
nach hinten-oben erzeugt wird. Dessen Richtung entspricht der leistungsfähigsten
Bewegungsachse des Menschen, die von Bein-, Gesäß-, Rumpf- und Armmuskulatur
erzeugt wird. Auf diese Art wird mehr als die doppelte Leistung
möglich.
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des Fahrzeugs in Seitenansicht. Das Steuerrohr 27 ist mit dem
Hinterrad 10 über
das Rahmenrohr 18 und den Fahrzeugrahmen 1 verbunden.
Beide bestehen wie auch die meisten übrigen Komponenten aus hochfestem
Aluminiumwerkstoff. Über
dem Fahrzeugrahmen 1 ist das Trittbrett 2 mittels
vier seitlicher Tragarme und vier Sensoren für die Gewichtskraft 25 angebracht.
Die Sensoren sind mit einer Signalleitung mit dem elektronischen
Gerät 13 verbunden,
das aus Gewichtskraft, Fahrgeschwindigkeit mittels der Formel für die Antriebsleistung
eines Fahrzeugs den ungefähren
Energieverbrauch des Fahrers errechnet. Der Hebelarm 4 ist über ein
Gelenk 5 mit dem Fahrzeugrahmen 1 verbunden. Er
besteht aus einem zweigeteilten ovalisierten Rohr, das teleskopartig
in der Länge
verstellbar ist. An seinem oberen Ende ist der Lenkkopf mit Lenklager
angebracht, in dem sich der Lenkerschaft 35 dreht. Der
Lenkerschaft 35 ist durch ein Schräggelenk 33 zweigeteilt.
Er lässt
sich bei einer Drehung um 180° um
ca. 120° seitlich
abknicken, so dass der heruntergeklappte Lenker 3 parallel
zur Längsebene
des Rollers zu liegen kommt. Der Lenkerschaft 35 trägt am unteren
Ende ein Gelenk, das sich um die Querachse drehen kann und über das
der obere Gelenkhebel 8 befestigt ist, der der Übertragung
der Lenkbewegung auf den unteren Gelenkhebel 7 und über ein
weiteres Gelenk auf die Steuerachse des Vorderrades dient. Sämtliche
Gelenkachsen liegen bei Geradeausstellung parallel zur Querachse
des Fahrzeugs und erlauben eine scherenartige Bewegung zum Ausgleich
des Arbeitshubs. In Richtung der Lenk- und Steuerachse sind sie
torsionssteif. Ein Anschlag in einem der Gelenke verhindert eine
zu starke Streckung der beiden Gelenkhebel um ein kontrolliertes
Einklappen bei der Bewegung des Hebelarms 4 vom oberen
zum unteren Endpunkt des Arbeitshubes sicherzustellen. Im Gelenk
zwischen oberem Gelenkhebel 8 und Lenkerschaft 35 befindet
sich eine Feder 24, die der Energiespeicherung dient. Sie
wirkt nur im vorderen-unteren Teil des Arbeitshubes A und muss bei
der Vorwärtsbewegung
zusammengedrückt
werden. Der Lenker 3 ist am Lenkerschaft 35 mit
einem Quergelenk befestigt, das durch einen Klemmhebel fixiert werden
kann. Nach dem Lösen
der Klemmung kann er nach hinten in die Horizontale geschwenkt werden und
als Sitzfläche
dienen. Der Lenker trägt
ein elektronisches Gerät 13,
das dem Fahrer verschiedene Informationen zur Verfügung stellt,
außerdem
sind zwei Ladebuchsen 15 für mobile elektronische Geräte und der
Bremsgriff angebracht. Die vom Fahrer aufgebrachte Zugkraft wird
von einem dünnen
Keilrippenriemen 11 auf das Hinterrad 10 übertragen.
Zur Erzielung einer ausreichend hohen Entfaltung wird der Riemen 11 nach
dem Prinzip eines einfachen Flaschenzugs um eine Umlenkrolle 16,
die auf einem Rollenträger 17 sitzt geführt. Weitere
Umlenkrollen 16 führen
den Riemen 11 unter dem Trittbrett 2 hindurch
zur Antriebsscheibe 21. Der Rollenträger 17 ist am Hebelarm 4 verschieblich
angebracht und mittels Klemmhebel stufenlos fixierbar. Dadurch ergibt
sich ein variables Übersetzungsverhältnis mit
einer Spreizung von ca. 200%. Das fixe Riemenende 19 ist
am Rahmenrohr 18 über
einen kurzen Träger
befestigt. Das freie Riemenende wird selbsttätig auf eine Rolle 12 aufgespult,
die sich unterhalb des Rahmenrohrs 18 befindet. Eine Spiralfeder
erzeugt die Spulkraft. Damit diese Feder leicht ausgeführt werden
kann, wird auf eine Vorspannung im Leertrums des Riemens 11 verzichtet.
Stattdessen wird der Riemen 11 durch eine Einlegerolle 20 an
die Antriebsscheibe 21 gedrückt. Die Einlegerolle 20 sitzt
auf einem kurzen Hebel 22, der an seinem vorderen Ende
eine Umlenkrolle 16 trägt,
die sich im Zugtrum befindet. Damit ist die Anpresskraft der Zugkraft
proportional. Im Vorderrad 9 sitzt ein Dynamo 14,
der die Lichtanlage 23, das elektronische Gerät 13 und
die Ladebuchsen 15 mit Strom versorgt. Vorderrad 9 und
Hinterrad 10 werden von halbschalenförmigen Schutzblechen 29, 30 aus
unzerbrechlichem Kunststoff abgedeckt. Diese bestehen jeweils aus
einem äußern 29 und
einem inneren Teil 30, wobei das innere im äußeren Platz findet
und zum Transport um etwa 180° herausgeschwenkt
werden kann, womit die Räder
vollkommen abgedeckt sind. Als elektronisches Gerät 13 wird
ein Mobiltelefon mit GPS-Funktion benutzt.
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In 4 ist
das Fahrzeug in Draufsicht dargestellt. Man erkennt die trapezförmige Lenkerform und
das gut im Sichtfeld gelegene Display des elektronischen Geräts 13.
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5 zeigt
den Roller zusammengefaltet und in vertikaler Position äußerst platzsparend
abgestellt. Der untere Gelenkhebel 7 ist etwas länger als der
obere Gelenkhebel 8, damit das große obere Gelenk hinter dem
Gelenk am Steuerrohr 27 Platz findet.
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6 zeigt
den Roller mit nach hinten in die Horizontale umgeklapptem Lenker 3 und
mit ausgeklappter Stützstrebe 39,
die die Sitzkräfte
vom oberen Gelenk zum unteren überträgt. Der
Roller kann mit ausgeklapptem Ständer 40 als
Hocker oder Stehhilfe benutzt werden.
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In 7 ist
die Benutzung des Rollers für den
Gepäcktransport
gezeigt. Der Koffer 36 wird auf das Trittbrett 2 gestellt
und an dem vertikal hochgeklappten Befestigungsarm 34 mittels
Spanngurt gesichert. Der Befestigungsarm 34 befindet sich
seitlich neben dem Hebelarm 4 und kann bei Nichtgebrauch auf
das Trittbrett 2 heruntergeklappt werden. Ein doppelbeiniger
Ständer 40 erlaubt
das Abstellen auf der freien Fläche.
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8 zeigt
das obere Gelenk im Detail. Die Feder 24 ist im Gelenk
untergebracht und um ein kurzes Rohrstück angeordnet. Sie ist als
Spiralfeder geformt, wobei die Enden aus der Spirale herausragen. Das
eine Ende steckt in einem Block im oberen Gelenkhebel 8,
das andere ist um 90° seitlich
abgebogen und stützt
sich gegen ein Widerlager, das sich seinerseits über einen Zahneingriff am Gehäuse des Gelenks
abstützt.
Die Position dieses Widerlagers ist über die Zahnung einstellbar,
wodurch sich ein Einstellen der Lenkerhöhe und die Aufteilung des Arbeitshubs
ergibt. Zum Zusammenklappen wird die Feder 24 mittels Drucktaste 38 ausgerückt. Der
Bowdenzug 31 der Bremse ist am Gelenk vorbei geführt und
geteilt. Die beiden Hüllenenden
stützen
sich auf die Enden einer Ringfeder 37, die als Gelenkbremse 32 wirkt,
indem sie sich bei Kontraktion in einer keilförmigen Nut zwischen dem mit
dem Lenkerschaft 35 und dem mit dem Gelenkhebel 8 verbundenen
Teil klemmt. Um das Schräggelenk 33 wird
der Lenkerschaft 35 zum Einklappen des Lenkers 3 geschwenkt.
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In 9 ist
eine Alternative zum System mit Hebel 22 für die Erzeugung
der Anpresskraft der Einlegerolle 20 gezeigt. Eine doppelarmige
Anpressfeder 28 trägt
die Einlegerolle 20 und stützt sich gegen den Fahrzeugrahmen 1 über zwei
Stehbolzen ab.
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10 zeigt
das den Mechanismus der Schutzbleche 29, 30 und
das konzentrische Herausschwenken des inneren Teils 30 aus
dem äußeren 29.
Am einen Ende des inneren Teils 30 ist eine Griffnase angebracht.
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- 1
- Fahrzeugrahmen
- 2
- Trittbrett
- 3
- Lenker
- 4
- Hebelarm
- 5
- Drehpunkt
- 6
- Hinterachse
- 7
- unterer
Gelenkhebel
- 8
- oberer
Gelenkhebel
- 9
- Vorderrad
- 10
- Hinterrad
- 11
- Riemen
- 12
- Rolle
- 13
- elektronisches
Gerät
- 14
- Dynamo
- 15
- Ladebuchse
- 16
- Umlenkrollen
- 17
- Rollenträger
- 18
- Rahmenrohr
- 19
- fixes
Riemenende
- 20
- Einlegerolle
- 21
- Antriebsscheibe
- 22
- Hebel
- 23
- Lichtanlage
- 24
- Feder
- 25
- Sensoren
für Gewichtskraft
- 26
- Geschwindigkeitssensor
- 27
- Steuerrohr
- 28
- Anpressfeder
- 29,
30
- Schutzbleche
- 31
- Bowdenzug
- 32
- Gelenkbremse
- 33
- Schräggelenk
- 34
- Befestigungsarm
- 35
- Lenkerschaft
- 36
- Koffer
- 37
- Ringfeder
- 38
- Drucktaste
- 39
- Stützstrebe
- 40
- doppelarmiger
Ständer
- HA
- Arbeitshub
Arme
- HB
- Arbeitshub
Beine
- HR
- Arbeitshub
Rumpf
- HM
- Bewegungsachse
Mensch
- A
- Arbeitshub
vorne-unten
- B
- Arbeitshub
hinten-oben