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GEBIET
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Die
vorliegende Offenlegung betrifft Verbindungselemente mit Gewinde
und spezieller ein Gewindemuster zur verbesserten Sicherung der
Spannkraft einer Schraubenverbindung.
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HINTERGRUND
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Die
Angaben in diesem Abschnitt liefern nur Hintergrundinformationen,
die auf die vorliegende technische Lehre bezogen sind und nicht
den Stand der Technik darstellen können.
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Verbindungselemente
mit Gewinde wie Schraubenbolzen werden genutzt, um Bauteile miteinander
zu verbinden. Der Schraubenbolzen kann in Verbindung mit einer Mutter
oder einer Bohrung mit Innengewinde in einem der Bauteile verwendet
werden, um die Bauteile aneinander festzuhalten. Die Außenfläche des
Schraubenbolzens und die Innenfläche
der Mutter oder der Bohrung (im Folgenden Bauteil mit Gewinde) enthalten
komplementäre
Gewinde, die sich axial berühren,
wenn der Schraubenbolzen in das Bauteil mit Gewinde eingesetzt und
gedreht wird. Zweck des Schraubenbolzens und des Bauteils mit Gewinde
ist es, eine axiale Belastung zu erzeugen und während der gesamten Nutzungsdauer
der miteinander verbundenen Bauteile zu sichern. Der Schraubenbolzen
und das Bauteil mit Gewinde übertragen
dadurch eine Spannlast oder Spannkraft auf die Bauteile. Wenn der
Schraubenbolzen und das Bauteil mit Gewinde eine axiale Mindestbelastung (Spannkraft)
nicht sichern, wird eine hoch belastete Verbindung versagen.
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Bei
der normalen Bauform einer Schraubenverbindung stehen nominell fehlerlose
Innen- und Außengewinde
eines Schraubenbolzens und seines Bauteils mit Gewinde axial in
Verbindung, wenn der Schraubenbolzen in das Bauteil mit Gewinde
eingesetzt und relativ zum Bauteil mit Gewinde gedreht wird. Jedoch ändert eine
normale Auslenkung der Außengewinde,
wenn Anzugskräfte örtlich aufgebracht
werden, die Gewindesteigung, was zu einer ungleichmäßigen Verteilung
der Belastung führen kann.
Diese ungleichmäßige Verteilung
beansprucht den Anfang oder den ersten Gewindegang des Schraubenbolzens
am stärksten,
wenn der Schraubenbolzen festgezogen wird. Diese örtlich begrenzten Änderungen
der Schraubenbolzensteigung können
zu Spannungskonzentrationen und plastischer Verformung führen, die
die Empfindlichkeit gegenüber
einer Belastungsabnahme bei Betrieb aufgrund von Fließen und
Kriechdehnung erhöhen.
Fließen und
Kriechdehnung können
ausgeprägter
sein, wenn eines der Gewinde, wie beispielsweise das Innengewinde,
schwächer
ist.
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Bei
hochbeanspruchten Verbindungen wie ein Zylinderkopf oder der Deckel
eines Kurbelwellentraglagers besteht das Ziel darin, die Spannung
im Schraubenbolzen zu maximieren. Um dies zu erreichen, sind Strategien
zum Festziehen von Schraubenbolzen so ausgelegt, um den Schraubenbolzen bis
zu einem Punkt festzuziehen, bei dem er sich plastisch verformt.
Wenn der Schraubenbolzen für solche
starken Spannungshöhen
genommen wird, erfährt
das Bauteil mit Gewinde sehr hohe Scherbeanspruchungen schließlich bis
zu dem Punkt, dass die Gewindegange des Bauteils mit Gewinde fließen oder
nachgeben, was in den meisten Fällen
mit dem am höchsten
belasteten Anfangsgewindegang, wie oben erörtert, beginnt. Wenn die Gewindegänge des Bauteils
mit Gewinde nachgeben oder fast nachgeben, sind sie infolge von
Betriebsbeanspruchungen empfindlich gegen Kriechdehnung und weiteres
Fließen.
Fließen
und Kriechdehnung tragen beide zum Belastungsverlust und endgültigen Versagen
der Verbindung bei. Deshalb ist es zur Verbesserung der Sicherung
der Spannkraft einer Verbindung wünschenswert, die Empfindlichkeit
gegenüber Änderungen
der relativen Steigung, die zwischen dem Schraubenbolzen und dem
Bauteil mit Gewinde auftreten und eine ungleichmäßige Belastungsverteilung verursachen
können,
zu reduzieren.
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Zusätzlich wird
die aktuelle Normgewindeform oder das Muster optimiert für Anwendungen,
bei denen Stahlschraubenbolzen mit Innengewinden aus Stahl in Eingriff
kommen.
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Jedoch
können
aktuelle Anwendungen die Verwendung von Stahlschraubenbolzen in
schwächeren
Werkstoffen wie beispielsweise Aluminium oder andere Werkstoffe
erfordern. Diese unterschiedlichen Werkstoffe besitzen andere Eigenschaften
wie unterschiedliche Steifigkeit des Gewindes, die bewirken können, dass
die steiferen Gewinde Belastungen auf die weniger steifen Gewinde
ungleichmäßig verteilen.
Außerdem
können
die anderen Werkstoffe unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
besitzen. Folglich können
der Schraubenbolzen und das Bauteil mit Gewinde unterschiedliche Ausdehnungen
für die
gleiche Temperatur aufweisen. Die unterschiedlichen Ausdehnungen
können die
relative Steigung von Schraubenbolzen und Bauteil mit Gewinde bei
ihrer Zunahme ändern
und die Anfangsverteilung von Belastungen verändern sowie eine ungleichmäßige Verteilung
der Belastung fördern.
Die unterschiedlichen Ausdehnungen können außerdem Spannungskonzentrationen
und plastische Verformung verursachen, die die Empfindlichkeit gegenüber Belastungsabnahme
bei Betrieb erhöhen
können.
Ferner kann auch die Lage von Schraubenbolzen und Bauteil mit Gewinde
relativ zu einer Wärmequelle ihre
Ausdehnung relativ zueinander über
die Zeit beeinflussen. Zum Beispiel kann das der Wärmequelle
nähere
Bauteil eine Temperaturzunahme vor dem anderen Bauteil erfahren,
wodurch bewirkt wird, dass sich das erste Bauteil auszudehnen beginnt,
bevor sich das zweite Bauteil ausdehnt. Dieser zeitliche Aspekt
einer Temperaturänderung
kann sich durch Verwendung verschiedener Werkstoffe mit unterschiedlichen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
verschlechtern. Deshalb ist es wünschenswert,
die Empfindlichkeit der Belastungsverteilung auf die Änderungen
bei den Abmessungen des Schraubenbolzens und des Bauteils mit Gewinde
zu reduzieren.
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Folglich
wäre es
wünschenswert,
eine neue Gewindeform oder Muster zu entwickeln, die sich den oben
erwähnten
Wünschen
und Interessen zuwenden. Außerdem
wäre es
bei einigen Anwendungen wünschenswert,
wenn die neue Gewindeform in der Lage wäre, die axiale Steifigkeit
des Kerns (Kerndurchmesser) des Schraubenbolzens im Wesentlichen
beizubehalten, um dadurch eine erhöhte Schwankung der relativen
Steigung während
einer Montage zu vermeiden. Ferner wäre es wünschenswert, wenn die neue
Gewindeform eine ausreichende Berührungsfläche zwischen Innengewinde und
Außengewinde
erhalten könnte,
um eine Nachgiebigkeit durch Druck auf die Flanken (auch als Seiten
bekannt) der schwächeren
Gewindegänge
zu verhindern. Es wäre
zusätzlich
vorteilhaft, die Fähigkeit
zur Herstellung einer solchen Gewindeform mit normalen Herstellungsverfahren
wie beispielsweise normales Gewindewalzen zu erhalten. Es wäre außerdem wünschenswert,
wenn die Gewindeform die Fähigkeit
beibehalten würde,
die Gewindeform durch bestehende Lehren zur Qualitätskontrolle
zu messen, ohne eine Erhöhung
von Kosten zur Herstellung neuer Lehren für die neue Gewindeform zu verursachen. Es
wäre des
Weiteren vorteilhaft, wenn die neue Gewindeform in Verbindung mit
einer bestehenden typischen Gewindeform im Stand der Technik ver wendet werden
könnte,
um dadurch das Nachrüsten
mit der neuen Gewindeform zu erleichtern.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Um
sich diesen Wünschen
zuzuwenden, haben die Erfinder einen neuen Lösungsweg zur Schraubenkonstruktion
entwickelt, indem Abweichungen von den typischen 60°-Gewindeformen,
die im Allgemeinen im Gebrauch sind, verwendet werden. Dieser Lösungsweg
hebt die normale Verbindung der Steifigkeit zwischen Schraubenbolzen
und Gewinde, die einer festen Schraubenkonstruktion mit 60°-Gewindeform
eigen ist, auf. Die neue Gewindeform kann die Empfindlichkeit gegenüber Änderungen
der relativen Steigung, die zwischen einem Schraubenbolzen und dem
Bauteil mit Gewinde auftreten und eine ungleichmäßige Belastungsverteilung verursachen,
reduzieren. Die Gewindeform kann eine regulierte Steifigkeit des
Gewindes bewirken, die Belastungen gleichmäßiger verteilen kann und weniger
empfindlich gegenüber Änderungen
der relativen Steigung sein kann. Die Gewindeform ist insbesondere
für Anwendungen
von Schraubenbolzen und Bauteilen mit Gewinde unterschiedlicher Werkstoffe
wie beispielsweise ein Stahlschraubenbolzen und ein Bauteil mit
Gewinde aus Aluminium anwendbar. Die Gewindeform kann die Steifigkeit des
Gewindes gegenüber
der einer Normgewindeform verringern und kann verwendet werden,
um Belastungen gleichmäßiger in
die weicheren Gewindegänge
zu verteilen.
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Bei
einigen Anwendungen kann die verbesserte Gewindeform die Kernsteifigkeit
im Wesentlichen erhalten, indem der Kerndurchmesser im Wesentlichen
beibehalten wird, was eine erhöhte Änderung
der relativen Steigung während
einer Montage vermeiden kann. Bei anderen Anwendungen kann die Kernsteifigkeit
verringert werden, während
dennoch eine Reduzierung der Biegesteifigkeit der Gewindegänge der
Gewindeform in Abhängigkeit
von der Belastung in einer bestimmten Anwendung erreicht wird.
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Die
regulierte Steifigkeit des Gewindes in der neuen Gewindeform kann
eine gewünschte
einseitig eingespannte Biegung des Gewindes unter zusammengesetzten
Belastungen bewirken. Die Gewindeform kann eine übliche Gewindeform an und/oder über dem
Flankendurchmesser nutzen, wodurch die Berührungsfläche nahe an der einer Normgewindeform
gehalten wird. Die leichte Änderung
gegenüber der
Berührungsfläche und
der Berührungsstelle
kann eine Biegung der Gewindeform dadurch vorteilhaft unterstützen, dass
die Belastung weiter weg von dem Gewindegrund des Gewindes aufgebracht
wird. Die Gewindeform kann gewünschte
Radien des Gewindegrundes erhalten, wodurch eine gewünschte Dauerfestigkeit
erreicht wird. Die Gewindeform kann in der Lage sein, Standardmessung
zur Ermittlung des Gewindeflankendurchmessers und für Zwecke
der Qualitätskontrolle
zu nutzen. Die neue Gewindeform kann mit vorhandenen typischen Gewindeformen
im Stand der Technik zusammenpassen, wodurch das Nachtrüsten mit
der neuen Gewindeform erleichtert wird.
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Eine
Gewindeform entsprechend der vorliegenden technischen Lehre umfasst
einen sich schraubenförmig
erstreckenden Gewindegang, eine Gewindespitze, einen Gewindegrund
und eine sich zwischen der Gewindespitze und dem Gewindegrund erstreckende
Flanke. Die Flanke besitzt einen ersten Teil, der sich von der Gewindespitze
zu dem Gewindegrund hin erstreckt, und einen zweiten Teil, der sich
von dem ersten Teil zu dem Gewindegrund hin erstreckt. Der erste
und der zweite Teil erstrecken sich zu dem Gewindegrund hin in unterschiedlichen Ausrichtungen
relativ zu dem Gewinde. Die Gewindeform kann sich an einem Schraubenbolzen
befinden, der sich durch eine erste Öffnung in einem ersten Bauteil
und zumindest teilweise in eine zweite Öffnung in einem zweiten Bauteil
hinein erstreckt. Der Schraubenbolzen kann das erste und das zweite Bauteil
in axialer Richtung belasten und das erste und zweite Bauteil aneinander
halten.
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Weitere
Bereiche der Verwendungsmöglichkeit
erschließen
sich aus der hier gelieferten Beschreibung. Es soll verständlich werden,
dass Beschreibung und spezifische Beispiele nur für Darstellungszwecke
beabsichtigt sind und den Umfang der vorliegenden technischen Lehre
in keiner Weise einschränken
sollen.
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ZEICHNUNGEN
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Die
hier beschriebenen Zeichnungen sind nur für Darstellungszwecke und sollen
den Umfang der vorliegenden technischen Lehre in keiner Weise einschränken.
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1 ist
die Seitenansicht eines Schraubenbolzens, der eine Gewindeform nach
einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden technischen Lehre aufweist;
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2 ist
eine vergrößerte aufgebrochene Schnittansicht
des Schraubenbolzens von 1 entlang der Linie 2-2;
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3 ist
eine Ansicht von 2 mit einer überlagerten Normgewindeform
von 10 im Stand der Technik;
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4 ist
eine vergrößerte aufgebrochene Schnittansicht ähnlich der
von 3, die eine zweite Ausführungsform einer Gewindeform
entsprechend der vorliegenden technischen Lehre mit ei ner überlagerten
Normgewindeform von 10 im Stand der Technik zeigt;
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5 ist
eine vergrößerte aufgebrochene Schnittansicht ähnlich der
von 2, die eine dritte Ausführungsform einer Gewindeform
entsprechend der vorliegenden technischen Lehre zeigt;
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6 ist
eine vergrößerte aufgebrochene Schnittansicht ähnlich der
von 2, die eine vierte Ausführungsform einer Gewindeform
entsprechend der vorliegenden technischen Lehre zeigt;
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7 ist
eine vergrößerte aufgebrochene Schnittansicht ähnlich der
von 2, die eine fünfte Ausführungsform
einer Gewindeform entsprechend der vorliegenden technischen Lehre
zeigt;
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8 ist
die schematische Darstellung eines Motorblocks, die die Verwendung
eines Verbindungselements mit einer Gewindeform entsprechend der vorliegenden
technischen Lehre zeigt, das zum Festhalten eines Zylinderkopfes
daran verwendet wird, und die außerdem die Verwendung eines
Verbindungselements mit einer Gewindeform entsprechend der vorliegenden
technischen Lehre zeigt, das einen Lagerdeckel für eine Kurbelwelle sichert;
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9 ist
eine vergrößerte aufgebrochene Teilschnittansicht
eines Teils des Motors von 8 innerhalb
des Kreises 9-9; und
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10 ist
eine vergrößerte aufgebrochene Schnittansicht ähnlich der
in 2 gezeigten, die einen Teil einer typischen Gewindeform
im Stand der Technik darstellt.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die
folgende Beschreibung ist nur beispielhafter Natur und nicht dazu
beabsichtigt, die vorliegende Offenlegung, Anwendung oder Verwendungen
einzuschränken.
Es soll verständlich
werden, dass in den Zeichnungen entsprechende Bezugszahlen durchweg
gleiche oder entsprechende Teile und Merkmale (z. B. 22, 122, 222,
usw.) angeben.
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Ein
Schraubenbolzen 20 mit einer Gewindeform oder Gewindemuster 22 nach
der vorliegenden technischen Lehre ist in 1 dargestellt.
Der Schraubenbolzen 20 umfasst einen Kopf 24 und
einen Schaft 26 zwischen Kopf 24 und Gewindeform 22.
Es ist jedoch zu verstehen, dass sich die Gewindeform 22 völlig bis
zum Kopf 24 erstrecken kann.
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Mit
Bezug jetzt auf 2 ist eine vergrößerte, aufgebrochene
Schnittansicht eines Teils der Gewindeform 22 von 1 gezeigt.
Die Gewindeform 22 umfasst ein Gewinde 28, das
sich entlang des Schraubenbolzens 20 schraubenförmig erstreckt. Das
Gewinde 28 enthält
eine Gewindespitze 30 und einen Gewindegrund 32.
Die Gewindespitze 30 definiert den Außendurchmesser d des Schraubenbolzens 20,
während
der Gewindegrund 32 den Kerndurchmesser d3 des
Schraubenbolzens 20 definiert. Das Gewinde 28 enthält ein Paar
von Flanken (oder Seiten) 34, die sich von der Gewindespitze 30 zu
angrenzenden Gewindegründen 32 erstrecken.
Der Flankendurchmesser d2 der Gewindeform 22 ist durch
die Linie 36 dargestellt. Der Flankendurchmesser d2 ist als der Durchmesser eines gedachten
Zylinders definiert, dessen Fläche
durch die Gewindegänge
an solchen Punkten verlaufen würde,
um sie der Breite der Gewindegänge
und der Breite der durch die Fläche
des Zylinders geschnittenen Zwischenräume gleichzumachen. Die Flanken 34 enthalten
jeweils einen ersten Teil 38 und einen zweiten Teil 40. In
der Gewindeform 22 besitzen die Teile 38, 40 von angrenzenden
gegenüber
liegenden Flanken 34 jeweils einen eingeschlossenen Winkel α, die voneinander
abweichen. Speziell weisen die ersten Teile 38 von angrenzenden
Flanken 34 einen ersten eingeschlossenen Winkel α1 mit
einem ersten Wert auf, während
die zweiten Teile 40 von angrenzenden Flanken 34 einen
zweiten eingeschlossenen Winkel α2 mit einem anderen, kleineren Wert aufweisen. Zum
Beispiel kann der Winkel α1 60° sein,
während der
Winkel α2 50° sein
kann. Jede Flanke 34 kann einen Übergangspunkt 42 aufweisen,
an dem die Flanke 34 zwischen dem ersten Teil 38 und
dem zweiten Teil 40 übergeht.
In dem dargestellten Beispiel befindet sich der Übergangspunkt 42 an
einem Durchmesser, der kleiner als der Flankendurchmesser 36 (unter der
Flankendurchmesserlinie 36 in der in 2 gezeigten
Orientierung). Der Übergang
des zweiten Teils 40 zum Gewindegrund 32 kann
mit einem Krümmungsradius
r1 abgerundet sein. Die ersten und zweiten
Teile 38, 40 können
die Gesamtheit der Flanke 34 bilden.
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Mit
Bezug jetzt auf 10 ist eine vergrößerte aufgebrochene
Schnittansicht einer normalen Gewindeform 60 im Stand der
Technik gezeigt. Die Gewindeform 60 enthält einen
Gewindegang 62, der sich schraubenförmig erstreckt. Der Gewindegang 62 umfasst
eine Gewindespitze 64, einen Gewindegrund 66 und
ein Paar Flanken oder Seiten 68, die sich von der Gewindespitze 64 zu
angrenzenden Gewindegründen 66 erstrecken.
In der Gewindeform 60 im Stand der Technik besitzt die
Flanke 68 einen eingeschlossenen Winkel β, der von
der Gewindespitze 64 zum Gewindegrund 66 im Wesentlichen
konstant ist. Typischerweise ist der Winkel β 60°. Die Flanken 68 besitzen
keinen Übergang,
bei dem der eingeschlossene Winkel β verändert ist, da sich die Flanke 68 von
der Gewindespitze 64 zum Gewindegrund 66 erstreckt.
Das Gewinde 62 weist einen durch die Linie 70 dargestellten
Flankendurchmesser auf. Die Gewindeform 60 ist als eine Außengewindeform
wie diejenige gezeigt, die auf einem Schraubenbolzen oder einem
Zapfen (nicht dargestellt) verwendet werden würde.
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Bei
den typischen Normgewindeformen findet die Berührung des Außengewindes
und Innengewindes entlang der Flanken 68 der zwei Gewinde zwischen
den Gewindespitzen und den Gewindegründen statt. Die radiale Eingriffstiefe
erstreckt sich jedoch nicht direkt zwischen den Gewindespitzen und
Gewindegründen.
Vielmehr tritt überwiegende Berührung entlang
der Flanken 68 außerhalb
des Flankendurchmessers 70 auf (über dem Flankendurchmesser 70 in
der in 10 dargestellten Ausrichtung).
Es soll deutlich werden, dass der Übergang von den Flanken 68 zum
Gewindegrund 66 bei der Gewindeform 60 im Stand
der Technik aufgrund von technischen Daten, Herstellungsverfahren
und/oder Werkzeugverschleiß etwas
abgerundet sein kann.
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Mit
Bezug jetzt auf 3 ist eine Überlagerung der Gewindeform 60 im
Stand der Technik auf eine Gewindeform 22 gezeigt. Die
Gewindeform 60 im Stand der Technik ist durch die Strichlinie
in 3 dargestellt. Wie gezeigt wird, ist die Gewindespitze 64 der
Gewindeform 60 im Stand der Technik im Wesentlichen die
gleiche wie die Gewindespitze 30 der Gewindeform 22.
Der Gewindegrund 66 der Gewindeform 60 ist im
Wesentlichen mit dem Gewindegrund 32 der Gewindeform 22 ausgerichtet.
Außerdem
sind die Flanken 68 der Gewindeform 60 im Wesentlichen
die gleichen wie die ersten Teile 38 der Flanken 34 der
Gewindeform 22. Der zweite Teil 40 der Flanken 34 der
Gewindeform 60 fluchtet jedoch wegen der Änderung
des eingeschlossenen Winkels nicht mit den Flanken 68 der
Gewindeform 60. Der Zwischenraum 74 zwischen den
Flanken 68 der Gewindeform 60 und dem zweiten
Teil 40 der Flanke 34 der Gewindeform 22 stellt
das aus der Normgewindeform 60 im Stand der Technik zur
Bildung der Gewindeform 22 entfernte Material dar. Der
Zwischenraum 34 kann innerhalb des Flankendurchmessers 36, 70 auftreten
(in der in 3 dargestellten Ausrichtung unten).
So ist die Gewindeform 22 im Wesentlichen der Gewindeform 60 über dem
Flankendurchmesser 36 ähnlich,
während
der untere Flankendurchmesser 36 im Wesentlichen unterschiedlich
zu den Flanken 34 ist, was ihren eingeschlossenen Winkel α2 an
dem Übergangspunkt 42 ändert. Wenn
die Gewindeform 22 hergestellt wird, kann außerdem der Übergang zwischen
Flanke 34 und Gewindegrund 32 einen Krümmungsradius
r1 aufweisen, der größer als der der Gewindeform 60 ist
(die keinen Krümmungsradius
oder einen kleinen Krümmungsradius
aufgrund von Werkzeugverschleiß aufweisen
kann).
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Indem
die Differenzen zwischen Gewindeform 22 und Normgewindeform 60 im
Stand der Technik auf Änderungen
beschränkt
werden, die innerhalb des Flankendurchmessers 36 auftreten,
können
erwünschte
Aspekte der Normgewindeform beibehalten werden. Zum Beispiel können die
zum Messen von Normgewindeformen 60 im Stand der Technik
ausgelegten Lehren zum Messen der Gewindeform 22 deswegen
verwendet werden, weil die Lehren mit Teilen der Gewindeform 22 außerhalb
des Flankendurchmessers 36 in Eingriff kommen und diese
messen. Außerdem
findet, wie oben erwähnt,
ein größerer Eingriff
statt zwischen dem Gewinde 62 der Normgewindeform 60 am
Flankendurchmesser 70 und/oder außerhalb davon. Folglich kann
die Gewindeform 22 einen größeren Eingriff zwischen ihren Flanken 34 des
Gewindes 28 mit den Flanken einer normalen Innengewindeform
realisieren. Es soll deutlich werden, dass die zweiten Teile 40 der
Flanken 34 der Gewindeform 22 wegen der Änderung
des eingeschlossenen Winkels α2 nicht mit den Flanken der Normgewindeform
in Eingriff kommen können. Folglich
kann die Berührung
zwischen den Flanken 34 der Gewindeform 22 mit
den Flanken einer Normgewindeform auf den ersten Teil 38 beschränkt sein.
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Indem
die Lage des Übergangspunktes 42 eingestellt
wird, können
Größe und Lage
der Berührung
zwischen Gewinde 28 der Gewindeform 22 und dem
Gewinde einer Normgewindeform erhalten werden. Folglich kann die
Berührungsfläche nahe
der einer Normgewindeform gehalten werden. Zusätzlich kann die leichte Änderung
von Bereich und Lage der Berührung
die Biegung von Gewindegängen 28 der Gewindeform 22 während einer
Anfangsbelastung dadurch vorteilhaft erleichtern, dass die gesamte
Belastung weiter weg vom Gewindegrund 32 des Gewindes 28 aufgebracht
wird.
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Die
Materialentfernung aus der Gewindeform 22 unter dem Übergangspunkt 42 kann
die Steifigkeit des Gewindes 28 der Gewindeform 22 in
ihrem einseitig eingespannten Biegezustand unter zusammengesetzter
Belastung vorteilhaft reduzieren. Die reduzierte Steifigkeit des
Gewindes 28 der Gewindeform 22 kann Belastungen
gleichmäßiger verteilen und
ist gegenüber Änderungen
der relativen Steigung weniger empfindlich. Das heißt, wenn
die verschiedenen Werkstoffe mit Gewinde (die in Eingriff gebrachten
Außen-
und Innengewinde) sich krümmen,
nachgeben und/oder kriechen, kann die zusätzliche Biegsamkeit von Gewindegängen 28 der
Gewindeform 22 diese Änderung
der relativen Steigung aufnehmen, während eine gleichmäßiger verteilte Belastung
zwischen den in Eingriff gebrachten Gewindeformen aufrechterhalten
wird. Wenn für
die voneinander abweichenden Gewindeformen Werkstoffe mit unterschiedlichen
Wärmeausdehnungseigenschaften
verwendet werden, kann außerdem
die Fähigkeit
eines Gewindes 28 der Gewindeform 22, biegsamer
(weniger steif) als das einer Normgewindeform zu sein, die unterschiedlichen
Wärmeausdehnungseigenschaften
aufnehmen und eine gleichmäßigere Verteilung
der Belastung zwischen den in Eingriff gebrachten Gewindeformen
aufrechterhalten. So können
die Änderungen
der relativen Steigung der in Eingriff gebrachten Gewindeformen durch
das elastischere Gewinde 28 der Gewindeform 22 leichter
aufgenommen werden als zwischen Normge windeformen im Stand der Technik,
die steifere Eigenschaften für
den gleichen Werkstoff aufweisen.
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Zusätzlich kann
die Gewindeform 22 auch die Kernsteifigkeit des Schraubenbolzens 20 erhalten,
indem die Abmessungen des Kerndurchmessers beibehalten werden. Folglich
kann die Erhaltung der axialen Steifigkeit eine erhöhte Schwankung
der relativen Steigung während
der Montage vermeiden. Der Radius des Übergangs vom zweiten Teil 40 der
Flanke 34 zum Gewindegrund 32 kann gewählt werden, um
die ermüdungsbedingte
Lebensdauer der Gewindeform 22 zur Verwendung in hochbeanspruchten Anwendungen
zu erhalten.
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So
kann ein Schraubenbolzen 20 mit einer Gewindeform 22 entsprechend
der vorliegenden technischen Lehre eine verbesserte Leistungsfähigkeit
der Verbindung bewirken. Folglich können hochbeanspruchte Verbindungen
eine geringe Abnahme der Spannkraft aufweisen, wenn ein Schraubenbolzen
mit einer Gewindeform 22 gemäß der vorliegenden technischen
Lehre verwendet wird. Die Gewindeform 22 kann im Wesentlichen
die gesamte axiale Steifigkeit des Schraubenbolzens 20 erhalten,
während
die örtliche
Aufnahme einer falschen Anpassung der Steigung dadurch ermöglicht wird,
dass sich das Gewinde 28 der Gewindeform 22 aufgrund
seiner reduzierten Steifigkeit biegt. Diese reduzierte Steifigkeit
kann das Streck-, Kriech- und Ermüdungsverhalten in hochbeanspruchten
Verbindungen steigern. Folglich ist die Gewindeform 22 nachgiebiger, womit örtliche
falsche Anpassungen der Steigung aufgrund der Herstellung der Gewinde,
der Montage der Gewinde und der thermischen Belastungen bei Betrieb
und Schwankungen der auf die Gewinde aufgebrachten Belastung aufgenommen
werden können.
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Alternativ
dazu kann gemäß 4 eine zweite
Ausführungsform
der Gewindeform entsprechend der vorliegenden technischen Lehre
eine reduzierte Kernsteifigkeit besitzen, indem die Abmessungen
des Kerndurchmessers verringert werden. In 4 ist die Überlagerung
einer Gewindeform 60 im Stand der Technik auf eine modifizierte
Gewindeform 422 gezeigt. Wieder wird die Gewindeform 60 im Stand
der Technik durch die Strichlinie in 4 dargestellt.
Wie gezeigt wird, ist die Gewindespitze 64 der Gewindeform 60 im
Stand der Technik im Wesentlichen die gleiche wie die Gewindespitze 430 der Gewindeform 422.
Der Gewindegrund 66 der Gewindeform 60 ist jedoch
nicht mit dem Gewindegrund 432 der Gewindeform 422 ausgerichtet.
Vielmehr sind der Gewindegrund 432 und der zugeordnete Kerndurchmesser
d3 wesentlich reduziert (in der in 1 dargestellten
Ansicht unten) im Verhältnis
zu dem Gewindegrund 66 und dem zugeordneten Kerndurchmesser
d3 Norm der Gewindeform 60. Die
Flanken 68 der Gewindeform 60 sind noch im Wesentlichen
die gleichen wie die ersten Teile 438 der Flanken 434 der
Gewindeform 422. Der zweite Teil 440 der Flanken 434 der
Gewindeform 422 fluchtet wegen der Änderung des eingeschlossenen
Winkels am Übergangspunkt 442 wiederum
nicht mit den Flanken 68 der Gewindeform 60. Die
vergrößerte Tiefe des
Gewindegangs 432 und die Änderung des eingeschlossenen
Winkels ergeben den Zwischenraum 474 zwischen den Flanken 68 der
Gewindeform 60, wobei der zweite Teil 440 der
Flanke 434 der Gewindeform 422 größer ist
als der in 3 gezeigte. Somit ist die Gewindeform 422 wieder
im Wesentlichen der Gewindeform 60 über der Linie 436 des
Flankendurchmessers ähnlich,
während
sie unter der Linie 436 des Flankendurchmessers im Wesentlichen
unterschiedlich ist zu den Flanken 434, die ihren eingeschlossenen
Winkel α 402 am Übergangspunkt 442 ändern.
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Der
tiefere Gewindegrund 432 der Gewindeform 422 kann
in Verbindung mit dem Entfernen von Material aus der Gewindeform 422 unterhalb
des Übergangspunktes 442 die
Steifigkeit des Gewindes 428 der Gewindeform 422 in
ihrem einseitig eingespannten Biegezustand unter zusammengesetzter Belastung
vorteilhaft reduzieren. Der tiefere Gewindegrund 432 reduziert
die Kernsteifigkeit eines Schraubenbolzens mit der Gewindeform 422,
indem die Abmessungen des Kerndurchmessers d3 reduziert
werden. Der kleiner gewordene Kerndurchmesser kann ein besseres
Belastungsabnahmeverhalten trotz Verringerung der Kernsteifigkeit
bewirken. Der Grad, bis zu dem die Kernsteifigkeit eines Schraubenbolzens
mit der Gewindeform 422 erhalten oder verringert wird,
kann von den Erfordernissen einer bestimmten Verbindung abhängig sein,
in der die Gewindeform 422 verwendet werden soll. Folglich
lässt die
Gewindeform 422 die Möglichkeit
zu, den Gewindegrund 432 (Kerndurchmesser d3)
im Verhältnis
zu dem Flankendurchmesser d2 unabhängig voneinander
einzustellen. Diese unabhängige
Möglichkeit
ermöglicht
es, einen Kompromiss zwischen dem Vorteil eines großen Kerndurchmessers
und dem eines kleineren Kerndurchmessers zu machen. Ein kleinerer Kerndurchmesser
kann beim Festziehen eine höhere Anfangsbelastung
in dem ersten Gewindegang aufweisen, wird jedoch von Gewindegang
zu Gewindegang nachgiebiger sein. Folglich wird der kleinere Kerndurchmesser
gegenüber Änderungen
der thermischen Beanspruchungen weniger empfindlich sein, wenn die
zueinander passenden Gewinde verschiedene sind oder sich wegen ihrer
Nähe zu
einer Wärmequelle
mit unterschiedlichen Verhältnissen ausdehnen.
Demgemäß kann die
Gewindeform 422 die Kernsteifigkeit eines Schraubenbolzens
dadurch verringern, dass die Abmessungen des Kerndurchmessers reduziert
werden.
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Mit
Bezug jetzt auf 5 ist eine dritte Ausführungsform
einer Gewindeform 122 nach der vorliegenden technischen
Lehre gezeigt. Die Gewindeform 122 umfasst einen Gewindegang 128 mit
einer Gewindespitze 130, einem Gewindegrund 132 und einem
Paar sich dazwischen erstreckender Flanken 134. Die Gewindespitze 130 stellt
außerdem
den Außendurchmesser
d der Gewindeform 122 dar, während der Gewindegrund 132 den
Kerndurchmesser d3 der Gewindeform 122 darstellt.
Der Flankendurchmesser d2 der Gewindeform 122 wird
durch die Linie 136 dargestellt. Die Flanke 134 enthält erste
und zweite Teile 138, 140, die abweichende eingeschlossene
Winkel α101, α102 aufweisen, die sich am Übergangspunkt 142 ändern. Der
eingeschlossene Winkel α101 ist größer als der eingeschlossene
Winkel α102. Zum Beispiel kann in 5 der
eingeschlossene Winkel α101 60° betragen,
während
der eingeschlossene Winkel α102 25° sein
kann. Der Übergangspunkt 142 kann
innerhalb des Flankendurchmessers 136 (in der in 5 dargestellten
Orientierung unten) liegen. Außerdem
kann der Übergangsradius
vom zweiten Teil 140 der Flanke 134 zum Gewindegrund 132 einen
Wert r101 aufweisen, der größer als
r1 der Gewindeform 22 ist. Der
Krümmungsradius
r101 kann ausgewählt werden, um eine gewünschte Ermüdungsbeständigkeit
für einen
Schraubenbolzen zu erzielen, der eine Gewindeform 122 enthält. Folglich
kann die Gewindeform 122 die gleichen oder ähnliche
Vorteile wie die oben mit Bezug auf die Gewindeform 22 beschriebenen
dadurch besitzen, dass die Flanken 134 erste und zweite
Teile 138, 140 mit abweichenden, eingeschlossenen
Winkeln α101, α102 umfassen, so dass die Steifigkeit des Gewindes 128 gegenüber einem
Gewinde mit einer Normgewindeform verringert werden kann.
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Mit
Bezug jetzt auf 6 ist eine vierte Ausführungsform
der Gewindeform 222 nach der vorliegenden technischen Lehre
gezeigt. Die Gewindeform 222 ist der Gewindeform 22 ähnlich und
besitzt einen Gewindegang 228 mit einer Gewindespitze 230,
einem Gewindegrund 232 und einem Paar sich dazwischen erstreckender
Flanken 234. Die Gewindespitze 230 stellt ferner
den Außendurchmesser
d der Gewindeform 222 dar, während der Gewindegrund 232 den
Kerndurchmesser d3 der Gewindeform 222 darstellt.
Der Flankendurchmesser d2 der Gewindeform 222 wird
durch die Linie 236 dargestellt. Wiederum umfasst die Flanke 234 einen
ersten Teil 238 und einen zweiten Teil 240, deren
relative Formen sich am Übergangspunkt 242 ändern. Der
zweite Teil 240 in der Gewindeform 222 im axialen
Querschnitt erstreckt sich nicht geradlinig, wie es in den Gewindeformen 22 und 122 ausgeführt ist.
Vielmehr ist der zweite Teil 240 im axialen Querschnitt
eine gekrümmte
Fläche
mit einem Krümmungsradius
r202, der außerdem zu dem Gewinde 228 führt, das
eine geringere Steifigkeit aufweist als ein Gewinde, das aus einer Normgewindeform 60 im
Stand der Technik gebildet ist. Wiederum kann sich der Übergangspunkt 242 innerhalb
des Flankendurchmessers 236 (unten in der in 6 dargestellten
Orientierung) befinden. Der zweite Teil 240 kann in den
Gewindegrund 232 übergehen,
so dass der Übergang
einen Krümmungsradius
r201 aufweist. Es soll jedoch deutlich werden,
dass der Übergang
des zweiten Teils 240 in den Gewindegrund 232 einen
anderen Krümmungsradius
r201 aufweisen kann, der größer oder
kleiner als der Krümmungsradius
r202 ist. Die Gewindeform 222 bewirkt
einige der oben mit Bezug auf die Gewindeform 22 erörterten,
gleichen und/oder ähnlichen
Vorteile dadurch, dass der zweite Teil 240 die Ausrichtung
relativ zum ersten Teil 238 ändert, wodurch das Gewinde 228 mit
einer regulierten Steifigkeit versehen wird, die geringer ist als
die des Gewindes 62 einer Normgewindeform 60.
Bedingt durch die größere Biegsamkeit
des Gewindes 228 wird eine nachgiebigere Gewindeform 222 mit
den oben erörterten
Vorteilen erzielt.
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Mit
Bezug jetzt auf 7 ist eine fünfte Ausführungsform der Gewindeform 322 nach
der vorliegenden technischen Lehre gezeigt. Die Gewindeform 322 ist
der Gewindeform 22 ähnlich
und besitzt einen Gewindegang 328 mit einer Gewindespitze 330,
einem Gewindegrund 332 und einem Paar sich dazwischen erstreckender
Flanken 334. Die Gewindespitze 330 stellt ferner
den Außendurchmesser
d der Gewindeform 322 dar, während der Gewindegrund 332 den
Kerndurchmesser d3 der Gewindeform 322 darstellt.
Der Flankendurchmesser d2 der Gewindeform 322 ist
durch die Linie 336 dargestellt. Wiederum umfasst jede
Flanke 334 einen ersten Teil 338 und einen zweiten
Teil 340, deren relative Formen sich am Übergangspunkt 342 ändern. In
der Gewindeform 322 sind jedoch die ersten Teile der sich
von derselben Gewindespitze 330 erstreckenden Flanken 334 nicht
symmetrisch, weil sie sich zu den benachbarten Gewindegründen 332 hin
erstrecken. Vielmehr erstreckt sich der erste Teil 338a der
ersten Flanke 334a von der Gewindespitze 330 zum
Gewindegrund 332 im Flankenwinkel γ1 eines
ersten Wertes, während
sich der erste Teil 338b der zweiten Flanke 334b von
derselben Gewindespitze 330 zu einem benachbarten Gewindegrund 332 unter
einem Flankenwinkel γ1 mit einem von dem ersten Wert verschiedenen, zweiten
Wert erstreckt. Folglich sind die ersten Teile 338a, 338b asymmetrisch
im Verhältnis
zu einer radialen Linie 396, die sich senkrecht zu dem
Flankendurchmesser 336 durch den Mittelpunkt der gleichen Gewindespitze 330 erstreckt.
Der Flankenwinkel γ ist definiert
als der Winkel zwischen der Flanke und der radialen Linie, die sich
senkrecht zum Flankendurchmesser durch den Mittelpunkt der zugeordneten
Gewindespitze erstreckt. So wäre
der Flankenwinkel im Fall symmetrischer Gewindegänge der gleiche wie ein halber
eingeschlossener Winkel. Die Flankenwinkel γ1, γ2 können verschiedene
Werte aufweisen. Zum Beispiel kann über ein nicht einschränkendes Beispiel
der Flankenwinkel γ1 30° sein,
während
der Flankenwinkel γ2 20° sein
kann.
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Im
Gegensatz zur asymmetrischen Beschaffenheit der ersten Teile 338a, 338b können die
zweiten Teile 340 der Flanken 334 symmetrisch
sein und sich vom Übergangspunkt 342 zum
Gewindegrund 332 mit einem einge schlossenen Winkel α302 erstrecken.
Der eingeschlossene Winkel α302 kann eine Reihe von Werten aufweisen.
Zum Beispiel kann über
ein nicht einschränkendes
Beispiel der eingeschlossene Winkel α302 50° sein. In
einigen Ausführungsformen
können
die zweiten Teile 340 der Flanken 334 asymmetrisch
sein.
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Der Übergangspunkt 342 kann
sich innerhalb (in der in 7 dargestellten
Ansicht unten) des Flankendurchmessers 336 befinden. Der
zweite Teil 340 kann in den Gewindegrund 332 übergehen,
so dass der Übergang
einen Krümmungsradius
r301 aufweist. Die Gewindeform 322 bewirkt
einige der gleichen und/oder ähnlichen,
oben mit Bezug auf die Gewindeform 22 erörterten
Vorteile dadurch, dass der zweite Teil 340 die Ausrichtung
relativ zum ersten Teil 338 ändert, wodurch ein Gewinde 328 mit
einer regulierten Steifigkeit zur Verfügung gestellt wird, die geringer
sein kann als die des Gewindes 62 einer Normgewindeform 60.
Zusätzlich
lassen die asymmetrischen Merkmale der ersten Teile 338a, 338b der Flanken 334a, 334b eine
Schwächung
der Biegesteifigkeit des Gewindes 328 zu, ohne die Kernsteifigkeit eines
Schraubenbolzens mit der darauf befindlichen Gewindeform 322 zu ändern und
können
eine weitere Regulierung und Verringerung der Steifigkeit bewirken.
Bedingt durch die größere Biegsamkeit
des Gewindes 328 kann eine nachgiebigere Gewindeform 322 erzielt
werden.
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Die
Gewindeformen 22, 122, 222, 322, 422 entsprechend
der vorliegenden technischen Lehre können in einer Anzahl von Anwendungen
genutzt werden. Diese Gewindeformen sind besonders auf hochbeanspruchte
Verbindungen anwendbar. Zum Beispiel kann gemäß 8 und 9 ein
Schraubenbolzen 20 mit einer darauf befindlichen Gewindeform 22 genutzt
werden, um einen Kurbelwellenlagerdeckel 84 an einem Motorblock 86 zu
sichern. Motorblock 86 und Schraubenbolzen 20 können aus
unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sein, wie über ein
nicht einschränkendes
Beispiel ein Motorblock aus Aluminium und ein Schraubenbolzen aus
Stahl. Die zwei unterschiedlichen Metalle mit voneinander abweichenden
Wärmeausdehnungskoeffizienten und
folglich die Gewindeformen der vorliegenden technischen Lehre können am
Schraubenbolzen 20 vorteilhaft verwendet werden, um eine
nachgiebigere Verbindung zu schaffen, die weniger empfindlich ist gegen
Biegung, Nachgiebigkeit, Kriechdehnung und/oder Versagen infolge
der voneinander abweichenden Wärmeausdehnungsverhältnisse
während des
Betriebs. Gemäß 8 kann
der Motorblock 86 eine Innengewindeform 60 aufweisen,
die eine normale Innengewindeform ist, während der Schraubenbolzen 20 eine
Gewindeform 22 entsprechend der vorliegenden technischen
Lehre besitzen kann.
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Eine
andere beispielhafte Anwendung, in der ein Schraubenbolzen 20 mit
einer Gewindeform 22, 122, 222, 322, 422 nach
der vorliegenden technischen Lehre vorteilhaft eingesetzt werden
kann, umfasst die Sicherung eines Zylinderkopfes 90 am
Motorblock 86. Der Motorblock 86 kann eine oder
mehrere mit Innengewinde versehene Bohrungen 92 mit einer
normalen Innengewindeform 60 im Stand der Technik aufweisen.
Wiederum können
Motorblock 86 und Schraubenbolzen 20 über ein
nicht einschränkendes
Beispiel jeweils verschiedene Werkstoffe wie Aluminium und Stahl
sein. Die Verwendung eines Schraubenbolzens 20 mit einer
Gewindeform nach der technischen Lehre kann eine nachgiebigere Verbindung
bereitstellen, die die voneinander abweichenden Wärmeausdehnungsverhältnisse
von Motorblock 86 und Schraubenbolzen 20 aufnehmen kann,
wodurch die Spannkraft über
ihre Lebensdauer besser gesichert wird.
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Ein
weiterer Vorteil der Verwendung eines Schraubenbolzens 20 mit
einer Gewindeform 22, 122, 222, 322, 422 entsprechend
der technischen Lehre ist, dass der Schraubenbolzen vorteilhaft
in ein vorhandenes Gewindebauteil nachgerüstet werden kann, das eine
typische Innengewindeform im Stand der Technik aufweist. Speziell
kann ein Schraubenbolzen, der eine Normgewindeform aufweist und
mit einem mit normalem Innengewinde versehenen Bauteil in Eingriff
gebracht ist, von diesem entfernt und durch einen Schraubenbolzen 20 ersetzt
werden, der eine Gewindeform entsprechend der vorliegenden technischen
Lehre aufweist. Der die Gewindeformen der vorliegenden technischen
Lehre nutzende Ersatzbolzen kann sich, wie oben angegeben, mit dem die
Normgewindeform aufweisenden Bauteil mit Gewinde in Eingriff befinden
und mit diesem verwendet werden. Diese Fähigkeit ermöglicht der dazwischen ausgebildeten
Verbindung, nachgiebiger zu sein, indem eine regulierte Steifigkeit
der Gewindegänge
der der vorliegenden technischen Lehre entsprechenden Gewindeform
realisiert wird. Auf diese Art und Weise kann eine Verbesserung
der Nachgiebigkeit einer vorhandenen Verbindung verwirklicht werden.
Dies kann bewirkt werden, ohne dass eine Abänderung der Gewindegänge des
Bauteils mit Gewinde, in welches der Schraubenbolzen mit einer der
vorliegenden technischen Lehre entsprechenden Gewindeform eingreifen
soll, erforderlich ist. So können
zwei unterschiedliche Gewindeformen, eine Gewindeform entsprechend
der vorliegenden technischen Lehre und eine typische Gewindeform
im Stand der Technik zusammen genutzt werden, um verbesserte Nachgiebigkeit
der dazwischen ausgebildeten Verbindung zu verwirklichen, indem
ein Schraubenbolzen mit einer Gewindeform im Stand der Technik mit
einer nachgerüstet
wird, die eine Gewindeform entsprechend der vorliegenden technischen
Lehre aufweist.
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Während die
vorliegende technische Lehre mit Bezug auf spezielle Beispiele und
Abbildungen beschrieben wurde, soll deutlich werden, dass diese Beispiele
und Abbildungen lediglich beispielhafter Natur sind, und dass Abweichungen
und Änderungen
von den dargestellten Ausführungen
eingesetzt werden können
und dennoch innerhalb des Umfangs der vorliegenden technischen Lehre
liegen. Zum Beispiel können
die spezifischen eingeschlossenen Winkel und Flankenwinkel von den
dargestellten und erörterten
abweichen. Außerdem
kann der Krümmungsradius
r202 des zweiten Teils 240 der
Gewindeform 222 ebenfalls von der dargestellten abweichen. Ferner
kann auch die Lage der Übergangspunkte 42, 142, 242, 342, 442 im
Verhältnis
zu dem zugeordneten Flankendurchmesser 36, 136, 236, 336, 436 von dem,
der dargestellt ist, abweichen. Es soll jedoch deutlich werden,
dass alle Vorteile der Gewindeformen der vorliegenden technischen
Lehre nicht verwirklicht werden können, wenn der Übergangspunkt über dem
zugeordneten Flankendurchmesser auftritt. Außerdem soll deutlich werden,
dass die Übergangspunkte 42, 142, 242, 342, 442 aufgrund
des Herstellungsverfahrens glatt und/oder abgerundet sein können, um
Spannungskonzentrationen zu regulieren oder aus anderen Erwägungen.
Ferner soll auch deutlich werden, dass der Kerndurchmesser einer
Gewindeform entsprechend der vorliegenden technischen Lehre von
dem einer Normgewindeform abweichen kann. Während die vorliegende Gewindeform
so dargestellt ist, dass sie auf einem Schraubenbolzen als eine
Außengewindeform
verwendet wird, soll auch deutlich werden, dass die Gewindeform
außerdem
als eine Innengewindeform wie beispielsweise in einer Mutter oder
in einer mit Gewinde versehenen Bohrung verwendet werden kann. Während die
vorliegende Gewindeform dargestellt ist, wie sie auf einem Schraubenbolzen
verwendet wird, kann die Gewindeform außerdem auf anderen Bauteilen
mit einer Außengewindeform,
wie ein Zapfen und dergleichen, verwendet werden. Zusätzlich soll deutlich
werden, dass die vorliegenden Gewindeformen als Links- oder Rechtsgewinde
ausgebildet und verwendet werden können. Während die Gewindeform nach
der vorliegenden technischen Lehre dargestellt und erörtert wurde,
wie sie mit einer Normgewindeform im Stand der Technik in Eingriff
kommt, soll ferner auch deutlich werden, dass zwei komplementäre Gewindeformen
entsprechend der vorliegenden technischen Lehre miteinander in Eingriff kommen
können
(als Außen-
und Innengewinde), um eine hochbelastete Verbindung festzuklemmen. Während der
erste und zweite Teil der Flanke der Gewindeform nach der vorliegenden
technischen Lehre dargestellt sind, wie sie sich zu dem Gewindegrund hin
in unterschiedlichen Ausrichtungen relativ zu dem Gewinde erstrecken,
soll außerdem
deutlich werden, dass diese Ausrichtungen nur beispielhaft sind,
und dass Abweichungen und Änderungen
bei diesen Ausrichtungen ebenfalls genutzt werden können. Folglich
sollen solche Änderungen
der Abweichung als innerhalb des Umfangs der vorliegenden technischen
Lehre befindlich betrachtet werden.