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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Erfassung des Materialbedarfs
für ein
Regal mit mit Material befüllten
bzw. befüllbaren
Lagergutträgern,
insbesondere Behältern
für Produktions-
oder Montagematerial, wobei einzelnen Lagerorten innerhalb des Regals,
vorzugsweise einzelnen Regalkanälen,
jeweils mindestens ein Informationsträger mit einer darauf gespeicherten
Information zugeordnet ist – Informationsträgerinformation
-, wobei der Informationsträger
mindestens zeitweise einem an dem jeweiligen Lagerort positionierten,
mit Material befüllten
Lagergutträger
zugewiesen werden kann, insbesondere in diesen hineinlegt oder an
diesem befestigt werden kann, wobei bei geleertem Lagergutträger der
diesem zugewiesene Informationsträger einer zentralen Sammelstelle
für die
Informationsträger
zuführbar
ist, vorzugsweise mittels einer dem Regal zugeordneten Förderreinrichtung,
und wobei die auf dem Informationsträger gespeicherte Information
mit einer zentralen Recheneinrichtung des Systems auswertbar ist.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Regal, das in einem derartigen
System verwendet werden kann.
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In
Montage- und Produktionsanlagen werden verschiedenste Regalsysteme
zur Lagerung von Material bzw. Lagergut verwendet. Zur Lagerung
kleinformatigen Materials/Lagerguts, das im Verlaufe eines Montageprozesses
verwendet wird, werden häufig
in Regalen positionierbare, separate Lagergutträger eingesetzt, nämlich sogenannte
Klein-Last-Träger
(KLT). Diese KLT sind in der Regel Behälter, in denen das kleinformatige
Lagergut bzw. Material ”als Nachschub” gelagert
wird. Die Behälter
werden üblicherweise
in Einschiebe- und
Durchlaufregalen mit mehreren, übereinander
angeordneten Regalebenen gelagert.
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Mehrere
Nachschubbehälter,
in denen jeweils ein und dasselbe Material gelagert ist, sind dabei
innerhalb eines Regalkanals hintereinander angeordnet.
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Wenn
dann an der Entnahmeseite des Regals ein Behälter entnommen wird, dient
der dahinter angeordnete Behälter
als Ersatzbehälter.
Dabei kann vorgesehen sein, dass diese Ersatzbehälter automatisch per Antrieb
oder schwerkraftbedingt an den vorderen Regalplatz des entnommenen
Behälters
gefördert
werden, nachdem der vordere Behälter
entnommen wurde. Dieser automatische Fördervorgang wird im einfachsten
Fall dadurch gewährleistet,
dass die Regalebenen nicht horizontal verlaufen, sondern nach vorne,
d. h. zur Entnahmeseite hin geneigt. Schwerkraftbedingt rutschen
die Ersatzbehälter nach,
nachdem der vordere Behälter
entnommen wurde.
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Es
ist bekannt, diese Art der Regale in einen Kanban-Prozess bzw. ein
Kanban-System einzugliedern. Zu diesem Zweck wird den einzelnen
Lagerorten in dem Regal, insbesondere den einzelnen Regalkanälen, jeweils
ein Informationsträger,
nämlich eine
Kanban-Karte zugeordnet.
Diese Kanban-Karten bzw. Informationsträger werden einem Lagergutträger zugewiesen,
nämlich
in den jeweiligen Lagergutträger
hineingelegt, der an dem auf der Karte vermerkten Lagerort positioniert
ist. Der Informationsträger
weist dabei in der Regel mindestens eine Lagerortinformation sowie
gegebenenfalls eine Materialinformation auf. Die Lagerortposition
gibt dabei auf Regalkanalebene eine Sollposition an, an der das
auf der Karte vermerkte Material zu lagern ist. Diese Informationen
sind üblicherweise
in Klarschrift auf dem Informationsträger aufgebracht.
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Wenn
nunmehr ein Werker feststellt, dass auf der Entnahmeseite des Regals
ein mit Nachschubmaterial befüllter
Nachschubbehälter
geleert ist, führt
der Werker den Informationsträger,
der diesem Nachschubbehälters
zugewiesen ist, einer Sammelstelle zu. Dort werden die Informationsträger sämtlicher,
jeweils geleerter Nachschubbehälter
so lange gesammelt, bis ein Werker Zeit findet, diese auszuwerten.
Im Rahmen der Auswertung vermerkt er dann – ggf. über ein Handterminal – in einer
Lagerverwaltungssoftware einer zentralen Recheneinrichtung, dass
die den Informationsträgern
zugewiesenen Lagergutträger
geleert bzw. die darin gelagerten Materialien verbraucht worden
sind. Die Software erkennt dann einen Materialnachschubbedarf für das Regal
und generiert einen Auftrag, die ungefüllten Regalpositionen mit neuen,
gefüllten
Nachschubbehältern
zu versorgen. Eine Rückmeldung,
ob die entsprechende Regalposition im Anschluss daran auch mit befüllten Lagergutträgern beschickt
wurde, erfolgt nicht.
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Bei
diesem Stand der Technik ist insbesondere nachteilig, dass der in
der Software der Recheneinrichtung ausgewiesene Materialbestand
des Regals in der Regel dem aktuellen Materialbestand nicht entspricht.
Denn häufig
versäumen
es die zuständigen
Werker, die Informationsträger
auszuwerten. Teilweise vergehen mehrere Stunden, bis die entsprechenden
Informationen in die Software eingepflegt werden. Hieraus folgen
schlimmstenfalls äußerst kostenintensive
Produktionsausfälle,
da die Recheneinrichtung wegen fehlender aktueller Daten nicht rechtzeitig
Nachschubaufträge
zur Beschickung des jeweiligen Regals generieren kann.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, das System der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
dass ein Materialbedarf für
ein derartiges Regal möglichst
zeitnah erfasst bzw. ermittelt wird, so dass ebenfalls zeitnah ein
entsprechender Nachschubauftrag generiert werden kann. Weiter ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Regal anzugeben, das in
einem derartigen System verwendet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein eingangs genanntes System mit den Merkmalen des Anspruches
1 sowie ein Regal mit den Merkmalen des Anspruches 7.
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Demnach
ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils auf dem
Informationsträger gespeicherte
Information in elektronischer, magnetischer oder magnetooptischer
Form auf dem Informationsträger
gespeichert ist. Vorzugsweise im Anschluss an die Zuführbewegung
des Informationsträgers
zu der Informationsträger-Sammelstelle
oder theoretisch alternativ auch im Verlauf derselben wird die Informationsträgerinformation
automatisch an eine Sendeeinrichtung des Systems übertragen.
Die Sendeeinrichtung übermittelt
schließlich
die Informationsträgerinformation
bzw. die Informationsträgerinformation
repräsentierende
Signale, vorzugsweise drahtlos, einer zentralen Recheneinrichtung,
in der die Information verarbeitet und ausgewertet wird.
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Die
auf den Informationsträgern
gespeicherten Informationen umfassen vorteilhafterweise Lagerortinformationen über denjenigen
Lagerort innerhalb des Regals, dem der Informationsträger zugeordnet
ist. In der Regel sind dies Informationen, die den zugeordneten
Regalkanal kennzeichnen, insbesondere die Regalkanalnummer. Alternativ
oder zusätzlich
können
dies den einzelnen Regalplatz und/oder die Regalebene repräsentierende
Informationen sein.
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Die
Informationsträgerinformation
ist derart auf dem jeweiligen Informationsträger gespeichert sie in einer
bevorzugten Ausführungsform
mittels einer geeigneten Leseeinrichtung des Systems berührungslos
und vor allem automatisch auslesbar ist. Auf diese Weise gelingt
es, die Informationsträgerinformation – im Gegensatz
zum Stand der Technik – automatisch
und somit zeitnah der zentralen Recheneinrichtung zu übertragen.
Eine entsprechende, auf der zentralen Recheneinrichtung installierte
Verwaltungssoftware zur Überwachung
der Regalbestände kann
anhand der ausgelesenen Informationen den aktuellen Regalbestand
bzw. den sich ergebenden Materialbedarf für das Regal ermitteln.
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Zunächst wird
durch einen zuständigen
Werker spätestens
nach Verbrauch des innerhalb eines Lagergutträgers gelagerten Materials der
diesem Lagergutträger
zugewiesene Informationsträger – gegebenenfalls über die
Fördereinrichtung – der Sammelstelle
für die
Informationsträger
zugeführt.
Die auf dem Informationsträger
gespeicherte, anschließend. automatisch
der zentralen Recheneinrichtung übertragene
Information bzw. die übertragenen
Informationen wertet die Software schließlich aus.
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Zweckmäßigerweise
ist zum Zwecke der Auswertung in dem der zentralen Recheneinrichtung zugeordneten
Speicher eine Tabelle hinterlegt, in der Verknüpfungen zwischen den oben genannten,
auf dem Informationsträger
gespeicherten Lagerortinformationen und mindestens einer weiteren
Information gespeichert sind, insbesondere Verknüpfungen zwischen den Lagerortinformationen
und Informationen, die das an dem jeweiligen Lagerort zu lagernde
Material kennzeichnen, etwa einer Materialnummer. Anhand der Tabelle
kann die zentrale Recheneinrichtung das dem Informationsträger zugeordnete
Material identifizieren und den entsprechenden Nachschubauftrag
für den
entsprechenden Lagerort generieren, im Zuge dessen der jeweils unbefüllte Lagerort
mit einem oder mehreren neuen, befüllten Nachschubbehältern versorgt
wird.
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Alternativ
kann zur Identifizierung des dem Informationsträger zugeordneten Materials
aber auch eine entsprechende, materialkennzeichnende Information
unmittelbar in gleicher Weise wie die Lagerortinformation in der
mit der Leseeinrichtung auslesbaren Form unmittelbar auf dem Informationsträger gespeichert
sein, sodass die genannte, hinterlegte Tabelle nicht zwingend notwendig
ist.
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Die
Aktualität
der von der Verwaltungssoftware ermittelten bzw. dieser vorliegenden
Daten hängt
somit insgesamt erfindungsgemäß nicht
mehr davon ab, in welchen Zeitabständen ein Werker die an der
Informationsträger-Sammelstelle
gesammelten Informations träger – in der
Regel Kanban-Karten – auswertet
und in die Software der zentralen Recheneinrichtung einpflegt.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die an der Informationsträger-Sammelstelle gesammelten,
einzelnen Informationsträger
kontinuierlich oder in diskreten, vorbestimmten Zeitabständen von
dem Lesegerät ausgelesen.
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Dies
bewirkt einen weiteren Vorteil gegenüber dem Stand der Technik.
Denn das System kann erkennen, ob ein für einen Lagerort des Regals
generierter Nachschubauftrag auch ausgeführt wurde. Bei Ausführung des
Nachschubauftrags beschickt ein Werker zunächst den von dem System ermittelten Regallagerort
mit einem mit (Nachschub-)Material befüllten Lagergutträger. Dem
Lagergutträger
weist der Werker dann den spezifisch für diesen Lagerort bzw. für diesen
Nachschubauftrag passenden Informationsträger zu. Diesen Informationsträger entnimmt
er der Informationsträger-Sammelstelle.
Zu diesem Zweck ist vorteilhafterweise die den Lagerort innerhalb
des Regals kennzeichnende Information zusätzlich in Klarschrift auf den
Informationsträgern vermerkt,
etwa aufgedruckt.
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Ein
entsprechender, spezifisch passender Informationsträger muss
an der Sammelstelle vorliegen, da der Nachschubauftrag zuvor durch
eben diesen oder einen gleichartigen Informationsträger ausgelöst worden
sein muss. Zuvor muss demnach ein an dem ermittelten Lagerort positionierter
Lagergutträger
geleert worden sein und der diesem zugewiesene Informationsträger infolge
dessen von dem Lagergutträger
getrennt und der Sammelstelle zugeführt worden sein.
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Auf
diese Weise ist es den Werkern ohne Weiteres möglich, an der Sammelstelle
den für
den entsprechenden Lagerort richtigen Informationsträger zu identifizieren.
Im Verlaufe des kontinuierlichen oder in diskreten Zeitabständen durchgeführten Auslesens
sämtlicher
an der Informationsträger-Sammelstelle
gesammelten Informationsträger
merkt das System nunmehr, dass der von dem Werker entnommene Informationsträger nicht
mehr an der Sammelstelle vorhanden ist. Dies wird im System bzw.
in der Verwaltungssoftware als Bestätigung für die Ausführung des Nachschubauftrags
für das
Regal erkannt.
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Was
die Leseeinrichtung des Systems betrifft, so ist sie in der Regel
mit dem Regal verbunden. Wenn das System eine Fördereinrichtung aufweist, mit
der die den Lagergutträgern
zugeordneten Informationsträger
der Sammelstelle zugefördert
werden können – etwa eine
seitlich am Regal befestigte schräg nach unten geneigte Förderrutsche – ist die Leseeinrichtung
zweckmäßigerweise
so positioniert, dass das automatische Auslesen der Informationsträger insbesondere
im Anschluss an die Förderbewegung
ermöglicht
ist. Sie ist daher vorteilhafterweise benachbart zu oder an der
Sammelstelle der Informationsträger
angeordnet.
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Die
Informationsträger,
also in der Regel die Kanban-Karten -, verfügen vorzugsweise über einen Transponder
mit nicht-flüchtigem
Speicher, der mittels der darauf abgestimmten, geeigneten Leseeinrichtung
berührungslos
auslesbar ist. Der Transponder kann insbesondere ein sogenannter
passiver RFID-Transponder sein.
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Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie aus der begleitenden Zeichnung. Darin zeigt
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Regals als Teil eines erfindungsgemäßen Systems
zur Erfassung des Regalmaterialbedarfs.
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In 1 ist
ein Regal 10 einer Montage- und/oder Produktionsanlage
gezeigt, in dem in verschiedenen, vertikal übereinander angeordneten Regalebenen 12, 14, 16, 18 als
Nachschubbehälter
ausgebildete Lagergutträger 20a, 20b,
nämlich Klein-Last-Träger (KLT),
angeordnet sind. Jedem Behälter 20a, 20b ist
in der jeweiligen Regalebene 12, 14, 16, 18 ein
eigener Regalplatz zugeordnet. Diese Behälter 20a, 20b können mit
verschiedenstem, vergleichsweise kleinformatigen Lagergut bzw. Materialien
befüllt
sein, etwa elektronischen oder mechanischen Bauteilen, Schrauben
oder dergleichen, die während
eines Montage- und/oder Produktionsprozesses ”als Nachschub” benötigt werden.
Auf die Art der Materialien kommt es naturgemäß nicht an.
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Das
Regal 10 ist ein Einschiebe- und Durchlaufregal. Pro Regalebene 12, 14, 16, 18 weist
das Regal mehrere, nebeneinander, also senkrecht zur Zeichnungsebene,
angeordnete Regalkanäle
auf. Jeder einzelne Regalkanal wird in der Regel mit Behältern 20a, 20b beschickt,
die mit ein und derselben Materialart befüllt sind. Funktional weist
das Regal 10 zwei Seiten auf, nämlich eine vordere Entnahmeseite 22 sowie
eine hintere Beschickungsseite 24.
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An
der Entnahmeseite 22 des Regals kann eine Person 19,
etwa ein Werker, jeweils pro Regalkanal vordere Behälter 20a entnehmen,
die er zu einem früheren
Zeitpunkt an der Beschickungsseite 24 in den Regalkanal
der jeweiligen Regalebene 12, 14, 16, 18 einge führt hatte.
Die Reihenfolge der Behälter 20a, 20b stimmt
bei der Entnahme mit der Reihenfolge der vorherigen Beschickung überein.
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Das
Regal 10 weist einen im Schnitt aus mehreren Rahmenteilen 26a, 26b und 26c bestehenden,
rechteckigen, U-förmigen
Rahmen 28 auf. Die einzelnen Regalebenen 12, 14, 16 und 18 werden gebildet
durch als Schienen, nämlich
Rollenschienen, ausgebildete Tragteile 31.
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Die
untersten drei Regalebenen 12, 14 und 16 verlaufen
ausgehend von der Beschickungsseite 24 von schräg oben nach
schräg
unten zur Entnahmeseite 22. Zu diesem Zweck sind die Tragteile 30 der
Regalebenen 12, 14 und 16 an dem hinteren,
vertikalen Rahmenteil 26c, also an der Beschickungsseite 24 des
Regals 10, an einer höheren
Position montiert als an der dem vorderen vertikalen Rahmenteil 26a.
Durch die Neigungen der Regalebenen 12, 14 und 16 wird
automatisch schwerkraftbedingt der jeweils hintere Behälter 20b eines
Regalkanals nach vorne befördert,
wenn ein vorderer Behälter 20a entnommen
wird.
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Die
Neigung der obersten Regalebene 18 verläuft genau entgegengesetzt,
da dessen Tragteile 31 an dem vorderen Rahmenteil 26a weiter
oben montiert sind als an dem hinteren Rahmenteil 26c. Die
oberste Regalebene 18 dient als Rücklaufebene für im Montage- bzw. Produktionsprozess
geleerte Behälter.
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Jeder
Behälter 20a, 20b liegt
auf jeweils mindestens zwei parallel zueinander angeordneten Tragteilen 31 bzw.
Schienen 31 auf. Jeder Regalkanal verfügt demnach über mindestens ein Paar von
Tragteilen 31.
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Nur
das bezogen auf die Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene jeweils
vorderste Tragteil 31 eines Tragteilpaares ist in der 1 zu
erkennen. Das hintere, zu dem gezeigten Tragteil 31 parallele Tragteil
des Tragteilpaares, das also zu demselben Regalplatz bzw. demselben
Regalkanal gehört,
ist genauso wenig dargestellt wie weitere Tragteilpaare nachfolgender
Regalkanäle
in der Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene.
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Besonders
wichtig ist nun, dass das Regal 10 einen Teil eines erfindungsgemäßen Systems
zur Erfassung des Materialbedarfs für das Regal 10 bildet.
Dabei ist das erfindungsgemäße System
in einen an sich bekannten Kanban-Prozess eingegliedert. Zu diesem
Zweck ist jedem Behälter 20a, 20b jeweils
ein Informationsträger 30 zugewiesen,
nämlich
eine spezielle, im weiteren Verlauf noch näher beschriebene Kanban-Karte.
Die Kanban- Karten 30 sind
dabei von dem Werker 19 jeweils in die Behälter 20a, 20b hineingelegt
worden. Naturgemäß ist auch
denkbar, die Kanban-Karten 30 jeweils – innen oder außen – temporär an den
Behältern 20a, 20b zu
befestigen.
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Jede
Kanban-Karte 30 verfügt über einen passiven
RFID-Transponder mit nichtflüchtigem Speicher,
in dem Informationen über
den Lagerort des jeweils der Kanban-Karte 30 zugeordneten Behälters 20a, 20b innerhalb
des Regals 10 bzw. über den
der Kanban-Karte 30 zugeordneten Lagerort dauerhaft gespeichert
sind. In der vorliegenden Ausführungsform
der Erfindung ist speziell die Nummer desjenigen Regalkanals gespeichert,
in dem der jeweilige Behälter 20a, 20b einer
vorgegebenen Materialart angeordnet ist.
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Seitlich
an dem Regal 10 ist als Fördereinrichtung für die Karten 32 eine
Rutsche 32 befestigt, die sich leicht schräg nach unten
geneigt von der Entnahmeseite 22 bis hin zur Beschickungsseite 24 erstreckt.
In das vordere, das heißt
der Entnahmeseite 22 zugewandte Ende der Rutsche 32 können Kanban-Karten 30 von
vorderen Behältern 20a hineingelegt
werden, deren in ihnen gelagertes Material im Zuge des Produktionsprozesses
verbraucht wurde. Die Kanban-Karten 30 werden dann schwerkraftbedingt
bis zur Beschickungsseite 24 gefördert und dort an einer Sammelstelle
gesammelt, nämlich
innerhalb eines Sammelbehälters 33.
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Der
Sammelbehälter 33 verfügt über eine
Leseeinrichtung 34 mit einer geeigneten Leseantenne 36,
mit der automatisch und berührungslos
die jeweiligen RFID-Transponder bzw. die diesen RFID-Transpondern
zugeordneten Speicher der einzelnen, in dem Sammelbehälter 33 vorhandenen
Kanban-Karten 30 ausgelesen werden können.
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Die
Leseeinrichtung 34 ist über
eine Steuerleitung 40 mit einer Steuer- und Sendeeinrichtung 38 verbunden,
mit der die Leseeinrichtung 34 steuerbar ist.
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Die
Steuer- und Sendeeinrichtung 38 umfasst dabei des Weiteren
ein Sendemodul, nämlich ein
WLAN-Modul, mit dem drahtlos Datensignale einer entfernten Empfangseinheit übersandt
werden können.
Die Empfangseinheit wiederum ist wirkverbunden mit einem einer ebenfalls
nicht dargestellten, zentralen Recheneinrichtung.
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Das
erfindungsgemäße Systems
zur Erfassung des Materialbedarfs für das Regals 10 arbeitet wie
folgt:
Sobald ein vorderer Behälter 20a geleert ist,
wird dieser Behälter
von dem Werker 19 aus dem Regal 10 entnommen.
Die Kanban-Karte 30, die in dem entnommenen Behälter 20a angeordnet
ist, wird von dem Werker ebenfalls entnommen und über die
Rutsche 32 dem Sammelbehälter 33 zugeführt. Sobald weitere
Behälter 20a geleert
sind, werden auch deren Kanban-Karten 30 in der dargestellten
Weise dem Sammelbehälter 33 zugeführt.
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Die
Steuer- und Sendeeinrichtung 38 steuert die Leseeinrichtung 34 derart,
dass zyklisch in vorbestimmten Abständen die darin enthaltenen
Kanban-Karten 30 erfasst und ausgelesen werden. Mit anderen
Worten werden die jeweils auf den Karten 30 gespeicherten
Lagerortsinformationen, nämlich die
Regalkanalnummern, ausgelesen und der Steuer- und Sendeeinrichtung 38 übermittelt.
Diese überträgt die Lagerortinformationen
dann drahtlos der nicht dargestellten Empfangseinrichtung und schließlich der
zentralen Recheneinrichtung. Sämtliche
erfassten Lagerortinformationen werden in einem der zentralen Recheneinrichtung
zugeordneten Speicher gespeichert.
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Die
zentrale Recheneinrichtung verfügt über eine
(Lager-)Verwaltungssoftware, mit dem der Materialbestand des Regals 10 ermittelt
werden kann. Ausgehend von einem hinterlegten Anfangsbestand werden
von der Software automatisch anhand der übermittelten, von den ausgelesenen
Kanban-Karten 30 abgeleiteten Lagerortinformationen diejenigen
Lagerorte innerhalb des Regals 10 sowie die diesen Lagerorten
zugeordneten Materialien ermittelt, an denen ein Nachschub erfolgen
muss.
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Zu
diesem Zweck ist in dem der der zentralen Recheneinrichtung zugeordneten
Speicher eine Tabelle hinterlegt, in der Verknüpfungen enthalten sind zwischen
den oben genannten, auf den Kanban-Karten 30 gespeicherten
Lagerortinformationen und dem jeweiligen Material, das an dem zugewiesenen
Lagerort zu lagern ist. Anhand der Tabelle kann die zentrale Recheneinrichtung
daher das der Kanban-Karte 30 zugeordnete Material identifizieren.
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Im
Rahmen eines Auswerteverfahrens kann die Software anhand der übermittelten
bzw. hinterlegten Informationen einen Nachschubbedarf feststellen.
Bei Feststellung eines deratigen Nachschubbedarfs wird ein Nachschubauftrag
generiert, beispielsweise automatisch ein geeigneter, von dem Werker 19 lesbarer
Auftragsschein generiert (elektronisch und/oder in Papierform).
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Der
Werker 19 beschickt anschließend den ermittelten Lagerort,
d. h. den ermittelten Regalkanal, mit einem mit Material befüllten Nachschubbehälter 20b.
Erfindungsgemäß entnimmt
er zudem aus dem Karten-Sammelbehälter 33 diejenige
Kanban-Karte 30, die den Nachschub-Auftrag initiiert hat.
Mit anderen Worten wird diejenige Karte 30, die zuvor dem geleerten
Behälter 20a entnommen
und dem Sammelbehälter 33 zugeführt wurde,
nun dem Sammel-Behälter 33 entnommen
und in den entsprechenden Nachschub-Behälter 20b gelegt.
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Der
Werker kann aus der möglichen
Vielzahl der in dem Sammelbehälter 33 in
der Regel angeordneten Karten 30 die richtige Karte identifizieren,
da erfindungsgemäß die Lagerortinformationen
nicht nur in elektronischer Form auf der entsprechenden Kanban-Karte
gespeichert ist, sondern zusätzlich
in für
den Werker lesbarer Klarschrift.
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Im
Verlaufe der weiteren zyklisch durchgeführten Auslesevorgänge sämtlicher,
in dem Sammelbehälter 33 gesammelten
Kanban-Karten 30 ermittelt die Recheneinrichtung nunmehr
durch Vergleich mit den zuvor im vorherigen Ausleseprozess übermittelten
und in gespeicherten Lagerortinformationen, dass die spezifische,
von dem Werker 19 entnommene Kanban-Karte 30 nun
nicht mehr in dem Sammelbehälter 33 vorhanden
ist. Dies wird im System bzw. in der Verwaltungssoftware als Bestätigung für die Ausführung des
Nachschubauftrags für
das Regal 10 erkannt.
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Wie
der Fachmann des Standes der Technik erkennt, gibt für die Ausbildung
der Software für
die Art und den Umfang der auf den Karten und gespeicherten Informationen
verschiedenste Möglichkeiten.
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- 10
- Regal
- 12
- Regalebene
- 14
- Regalebene
- 16
- Regalebene
- 18
- Regalebene
- 19
- Person
- 20a
- Behälter
- 20b
- Behälter
- 22
- Entnahmeseite
- 24
- Beschickungsseite
- 26a
- Rahmenteil
- 26b
- Rahmenteil
- 26c
- Rahmenteil
- 28
- Rahmen
- 30
- Kanban-Karte
- 31
- Tragteil
- 32
- Rutsche
- 33
- Sammelbehälter
- 34
- Leseeinrichtung
- 36
- Antenne
- 38
- Steuer-
und Sendeeinrichtung