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Die
Erfindung betrifft eine Stufenerdwärmesonde für eine Rieselfilmverdampfung.
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Stand der Technik
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Für die Gewinnung
von Erdwärme
aus dem Erdreich werden Erdwärmesonden
eingesetzt, die in Bohrungen eingebaut werden. Bei Erdwärmesonden mit
Zirkulationspumpen wird ein Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch über ein
Leitungssystem, das in die Bohrung eingebaut ist, umgepumpt. Es
nimmt auf dem Weg durch das Erdreich Energie auf. Diese Energie
wird oben über
einen Wärmetauscher
an den Wärmepumpenkreislauf
abgegeben. Bei Erdwärmesonden
mit Phasenwechsel wird in das Bohrloch ein zylindrisches Rohr eingebaut.
Das Rohr ist mit einem Kältemittel
gefüllt,
das unter Einfluss der Erdwärme verdampft.
Bei Erdwärmedirektverdampfersonden mit
einer Rieselfilmverdampfung wird das flüssige Kältemittel an der Innenwand
des Sondenrohres aufgegeben. Der dabei erzeugte Dampf wird im gleichen Rohr
nach oben geführt.
Zur Verbesserung der Verdampfung hat man verschiedene Einbauten,
Verteileinrichtungen und profilierte Rohre verwendet.
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Diese
Anordnungen weisen aufgrund der vollständig zylindrischen Form des
Sondenrohres den Nachteil auf, dass sie, um den Flutpunkt zu umgehen, über die
gesamte Länge
mit einem sehr großen
Durchmesser ausgeführt
werden müssen.
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Für die Erdwärmegewinnung
werden Wärmetauscher
vorgestellt, die nur für
Zirkulationserdwärmesonden
geeignet sind. In der Offenlegungsschrift 29 28 414 werden Wärmetauscher
mit verschiedene Querschnittsformen beschrieben, die auf einfache
Weise ins Erdreich eingedrückt
und ohne Abstufung verwendet werden können. Sie haben den Nachteil,
dass sie nur in den oberen Bereich und nur bei lockerer Bodenlagerung
angewendet werden können.
In der Offenlegungsschrift
DE
3627 680 A1 wird ein Verfahren für sehr tiefe Erdwärmebohrungen vorgestellt,
bei dem eine abwärts-
und eine aufwärtsführende Leitung
verwendet wurde. Diese Installation ist für eine Phasenwechselsonde,
die über
die gesamte Sondenlänge
Wärme aus
dem Erdreich gewinnen soll, ungeeignet. Für die Anwendung wird dafür wie bei
der Herstellung von Tiefbohrungen üblich ein sich im Durchmesser
stufenweise verringerndes Bohrloch verwendet. Der Sondendurchmesser
bleibt über
die gesamte Sondenlänge
konstant und kann für
Pha senwechselsonden nicht genutzt werden. Die Gebrauchsmusterschrift
DE 299 04 010 U1 beschreibt
eine Zirkulationssonde, bei der sich die Rücklaufrohre mit zunehmender
Tiefe im Querschnitt stetig und stufenartig verengt ausbilden und
mit Querschlitzen versehen werden. Auch diese Anordnung ist für eine Phasenwechselsonde
ungeeignet, da sie ausschließlich
für eine
Wasserzirkulation genutzt werden soll, um Druckverteilung in den
Rohren zu beeinflussen und die Durchströmung des Füllmaterials außerhalb
der Sondenrohre zu gewährleisten. Alle
bekannten Anordnungen für
Zirkulationssonden können
nicht für
Phasenwechselsonden eingesetzt werden.
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Charakteristik der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stufenerdwärmesonde
für eine
Rieselfilmverdampfung zu entwickeln, bei der das Sondenrohr aus mehreren
Sondenrohr-Abschnitten
gebildet ist und dass der jeweilige Sondenrohr-Abschnitt an die günstigsten
thermodynamischen Bedingungen angepasst ist. Dies wird dadurch erreicht,
dass erfindungsgemäß das obere
Sonderohr einen größeren Durchmesser
als der jeweils darunter angeordnete Sondenrohr-Abschnitt aufweist.
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Mit
dieser Anordnung trägt
man dem Prozess der Rieselfilmverdampfung Rechnung, dass im oberen
Bereich eine wesentlich größere Menge
an flüssigem
Kältemittel
verdampft und eine größere Menge
an Kältemitteldampf
transportiert werden muss, als in den darunter liegenden Abschnitten
der Erdwärmedirektverdampfersonde.
Die Sondenrohr-Abschnitte sind so bemessen, dass die Kältemittelmenge,
die Oberfläche
des Innenrohres vollständig
benetzt und der aufsteigende Dampf den herunterrieselnden Flüssigkeitsfilm
nicht behindert, so dass der Flutpunkt nicht eintreten kann. Der
Durchmesser wird so lange aufrecht erhalten, solange eine Gefahr
besteht, dass der Flutpunkt bei extremen Betriebszuständen erreicht
werden kann. Wenn bereits eine entsprechende Menge des flüssigen Kältemittels,
das im Rieselfilm nach unten strömt,
verdampft ist, ist der nächste
Sondenrohr-Abschnitt mit einem geringeren Durchmesser auszuführen. Mit
der Verringerung des Durchmessers erreicht man gleichzeitig eine
turbulente Strömung
im Rieselfilm und damit einen besseren Wärmeübergang zum Entzug der Wärme aus
dem Erdreich. Bei sehr langen Sondenrohren kann die Verjüngung des
Sondenrohres mehrfach realisiert werden. Neben der gewünschten
turbulenten Strömung
im Rieselfilm erreicht man durch die Verjüngung auch eine Vermeidung
der Strähnenbildung
des herunterlaufenden flüssigen
Kältemittels.
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Vorteile der Erfindung
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Mit
der Erfindung erreicht man
- 1. einen besseren
Wärmeentzug,
- 2. einen besseren Wärmetransport
nach oben,
- 3. ein sicheres Betriebsverhalten einer Erdwärmedirektverdampfersonde und
- 4. eine wirtschaftliche Ausführung
einer Erdwärmedirektverdampfersonde,
da man im unteren Teil mit kostengünstigeren klein dimensionierten Sondenrohren
arbeiten kann.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnungen zu dem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Die
Figur zeigt die schematische Darstellung einer Stufenerdwärmesonde
mit teleskopiertem Sondenrohr
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die
Stufenerdwärmesonde 1 besteht
aus dem großen
Sondenrohr-Abschnitt 2 im oberen Bereich, dem mittleren
Sondenrohr-Abschnitt 3 im mittleren Bereich und dem kleinen
Sondenrohr-Abschnitt 4 im unteren Bereich. Das Sondenrohr 2 mit
den unterschiedlichen Durchmessern wird in das Bohrloch 5 eingebaut
und mit dem Erdreich 7 durch die Verfüllung 6 verbunden.
Die Sondenrohr-Abschnitte 2, 3 und 4 sind
miteinander dicht verbunden. Der Sondenfuß 12 dichtet den Sondenrohr-Abschnitt 4 nach
unten ab. Der große
Sondenrohr-Abschnitt 2 weist die Sondenkopföffnung 13 auf,
die dann mit einem Sondenkopf verbindbar ist. Alternativ kann der
obere Sondenrohr-Abschnitt 2 auch direkt mit der Saugseite
eines Verdichters verbunden werden. Das im Kreislaufprozess verflüssigte Kältemittel
wird über eine
Verteilereinrichtung der Stufenerdwärmesonde 1 am oberen
Ende wieder zugeführt.
Vorzugsweise ist an den Übergangsstellen
bei Durchmesserwechsel die Verteileinrichtung 9 eingebracht.
Ebenso sind in den Sondenrohr-Abschnitten 2, 3, 4 Verteilereinrichtungen
angeordnet. Die einzelnen Sondenrohr-Abschnitte 2, 3, 4 sind
aus glatten zylindrischem Rohr oder auch aus Spiralwellrohren oder
Parallelwellrohren hergestellt. Als Material für die Sondenrohr-Abschnitte 2, 3, 4 sind üblicherweise
Stahl, Edelstahl, Kupfer oder auch geeignete Kunststoffe oder deren
Kombinationen verwendet. Der Prozess der Rieselfilmverdampfung mit
den Sondenrohr-Abschnitten 2, 3, 4 wird
durch Aufgabe des flüssigen Kältemit tels
an der Sondenkopföffnung 13 in
Gang gesetzt. Die Sondenrohr-Abschnitte 2, 3, 4 sind
Teil eines geschlossenen Kreislaufes und sind vollständig mit
Kältemitteldampf
gefüllt.
Das eingebrachte flüssige
Kältemittel 10 läuft an der
Wand des Sondenrohr-Abschnittes 2 nach
unten und verdampft zum Teil. Das unverdampfte Kältemittel wird an die Verteileinrichtung 9 übergeben,
die am Übergang
vom Sondenrohr-Abschnitt 2 zum Sondenrohr-Abschnitt 3 angebracht
ist. Die Verteileinrichtung 9 hat die Aufgabe, das flüssige Kältemittel 10 auf
die Rohrinnenwand des Sondenrohr-Abschnittes 3 aufzutragen,
so dass eine vollständige
Benetzung entsteht. Dies wird vorzugsweise zur Verlängerung
der Verweilzeit des Kältemittelkondensates
an der Wand der Sondenrohr-Abschnitte 2, 3, 4 und
zur vollständigeren
Benetzung der Sondenrohr-Abschnitte 2, 3, 4 mit
Kältemittelkondensat
durch eine tangentiale Einströmung
aus der Verteileinrichtung 9 erreicht. In analoger Weise erfolgt
die Übergabe
des flüssigen
Kältemittels 10 an dem
Sondenrohr-Abschnitt 4. Nur dass hier die Mengen des flüssigen Kältemittels
wiederum geringer sind und deshalb ein kleiner Durchmesser des Sondenrohr-Abschnittes 4 verwendbar
ist. Der bei der Verdampfung des flüssigen Kältemittels 10 entstehende
Dampf 11 wird im Zentrum der jeweiligen Sondenrohr-Abschnitte 2, 3, 4 nach
oben gefördert.
Hierbei darf die Dampfgeschwindigkeit in den jeweiligen Sondenrohr-Abschnitten 2, 3, 4 den
Grenzwert für den
Flutpunkt nicht überschreiten.
Dabei ist zu berücksichtigen,
dass der Dampf aus dem unteren Sondenrohr-Abschnitt 4 auch
durch den mittleren Sondenrohr-Abschnitt 3 befördert werden
muss und im oberen Sondenrohr-Abschnitt 2 der Dampf aus
dem unteren Sondenrohr-Abschnitt 4 und mittleren Sondenrohr-Abschnitt 3 gefördert werden
muss. Der Durchmesser wird so optimiert, dass eine vollständige Benetzung
ohne Strähnenbildung
des flüssigen Kältemittels
entsteht und dass der Rieselfilm möglichst im turbulenten Bereich
nach unten strömt.
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Mit
derartig ausgebildeten Sondenrohr-Abschnitten 2, 3, 4 ist
es möglich,
wesentlich größere Tiefen
für Erdwärmedirektverdampfersonden
zu erreichen, ohne dass der unerwünschte Effekt des Behältersiedens
im unteren Abschnitt angewendet werden muss oder der Verdampfungsdruck
von dem hydrostatischen Druck des flüssigen Kältemittels überschritten und damit eine
Verdampfung vollständig
unterbunden wird. Ebenso werden die „trockenen” vom Kondensat nicht benetzten
Stellen auf den Rohrinnenoberflächen
vermieden. Die Bohrung 5 ist in den unteren Abschnitten
mit kleineren Durchmessern und damit preiswerter ausgeführt worden.
Ein weiterer Vorteil entsteht durch die bessere Nutzung der Regenerationsphase
für die
Wärmeverteilung
in der Stufenerdwärmesonde 1.
Mit dem großen
Durchmesser des Sondenrohr-Abschnittes 2 wird na türlich ein
größerer Wärmeentzug
auf das Erdreich 7 ausgeübt, als bei den Sondenrohr-Abschnitten 3, 4 mit
den kleinen Durchmessern. Das hat zur Folge, dass in dem oberen
Sondenrohr-Abschnitt 2 eine größere Temperaturabsenkung als
in den darunter liegenden Sondenrohr-Abschnitten 3, 4 erfolgt.
Im Ruhezustand der Stufenerdwärmesonde 1,
das heißt,
wenn keine Wärme
von der Sonde an die Wärmepumpe
abgegeben wird, erfolgt eine Regeneration des Temperaturfeldes im
Erdreich 7. Diese Regeneration wird wesentlich unterstützt, in
dem aus den unteren noch weniger ausgebeuteten Bereichen eine Verdampfung
verstärkt
einsetzt und der Dampf an den stark beanspruchten oberen Bereichen
kondensiert und damit Wärme
ins Erdreich 7 im oberen Bereich speichert, die dann bei
der nächsten
aktiven Phase der Stufenerdwärmesonde 1 effektiv
nutzbar ist.
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- 1
- Stufenerdwärmesonde
- 2
- Sondenrohr-Abschnitt
- 3
- Sondenrohr-Abschnitt
- 4
- Sondenrohr-Abschnitt
- 5
- Bohrloch
- 6
- Verfüllung
- 7
- Erdreich
- 8
- Geländeoberfläche
- 9
- Verteileinrichtung
- 10
- Kältemittelflüssigkeit
- 11
- Kältemitteldampf
- 12
- Sondenfuß
- 13
- Sondenöffnung