DE102008052438A1 - Trachealtubus - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Trachealtubus zur Beatmung von Patienten mittels eines druckgesteuerten Respirators mit einem Beatmungsschlauch, der zumindest teilweise in die Trachea einführbar ist, mit einer Dichtungsmanschette, die an dem in die Trachea einführbaren Teil um den Beatmungsschlauch herum angeordnet ist, mit mindestens einer Belüftungskanüle, die in die Dichtungsmanschette mündet, und mit einer Absaugeinrichtung.
- Trachealtubusse zur Beatmung von Patienten bei unzureichender oder ausgesetzter Atmung sind in der Technik in vielfältigen Formen und Ausführungen bekannt und dienen dazu respiratorisches Gas in die Lungen eines Patienten zu bringen. Dazu wird der Tubus in die Trachea (Luftröhre) des Patienten endotracheal oder tracheostomatisch eingeführt. An dem distalen in die Trachea eingeführten Ende des Beatmungsschlauchs ist üblicherweise eine Dichtungsmanschette (Cuff) vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, die Abdichtung zwischen dem Beatmungsschlauch und der Trachea sicherzustellen. Dabei wird die Dichtungsmanschette nicht im aufgeblasenen Zustand in die Trachea eingeführt, sondern erst mit Luft gefüllt, sobald sich der Beatmungsschlauch an seiner vorgesehenen Position befindet. Für eine einfache Anpassung an unterschiedliche Durchmesser und eine sichere Abdichtung sind die Dichtungsmanschetten solcher Tracheltubusse oval oder kugelig ausgebildet. Die aufgeblasene Dichtungsmanschette bewirkt, dass das respiratorische Gas bis in die unteren Luftwege eindringen kann, um so eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Patienten sicherzustellen. Darüber hinaus verhindert die Dichtungsmanschette insbesondere bei tief bewusstlosen oder atemgelähmten Patienten die Aspiration von aus dem Rachen und der Mundhöhle zurückströmenden Flüssigkeiten, die beim Eindringen in die Lunge zu schwerwiegenden Komplikationen führen können, z. B. einer Aspirationspneunomie.
- Herkömmlicherweise wird die Dichtungsmanschette unabhängig von der Beatmungsluft mit Gas gefüllt, wobei auch der Druck beim Aufblasen der Dichtungsmanschette unabhängig von dem Druck des in die Lunge des Patienten inspirierten respiratorischen Gases ist. Eine derart aufgeblähte Dichtungsmanschette drückt dann für eine kontinuierliche Abdichtung zwischen Beatmungsschlauch und der Trachea ständig gegen die Innenwände der Trachea. Auch wenn der Aufblasdruck der Dichtungsmanschette auf einen niedrigst möglichen Wert für eine ausreichende Abdichtung begrenzt wird, wirkt der Anlagedruck der Dichtungsmanschette gegen die Wände der Trachea für diese trauma tisch. Insbesondere bei einem längerfristigen Einsatz eines Trachealtubus verursacht der Druck auf die Trachea und die damit verbundenen Durchblutungsstörungen Gewebsnekrosen, Trachealstenosen oder Druckulceras, die ebenso wie zurückbleibende Narben im Bereich der Dichtungsmanschette schwerwiegende und langwierige Nachbehandlungen erfordern und zu lebenslanger Ateminsuffizienz führen können.
- Um die Probleme zu reduzieren, die sich bei der notwendigen Abdichtung der Trachea durch den Anpressdruck der Dichtungsmanschette an die Tracheawand ergeben, wurden im Stand der Technik eine Reihe von Entwicklungen vorgenommen, die im Wesentlichen auf eine geeignete Druckbegrenzung der Dichtungsmanschette gerichtet waren. Beispielsweise beschreiben die Druckschriften
DE 91 04 637 U1 ,DE 33 21 155 C2 undUS 5,487,383 Vorrichtungen, bei denen der Druck in der Dichtungsmanschette gemessen wird und durch eine entsprechende Steuereinrichtung auf den niedrigst möglichsten Wert begrenzt wird. Demgegenüber zeigt die DruckschriftWO 91/10465 A1 EP 231 564 A1 - Im Hinblick auf die Abdichtung gegenüber einer Aspiration müssen die sich oralwärts der Dichtungsmanschette im subglottischen Bereich der Trachea, der Bereich der Luftröhre zwischen der Druckmanschette des Trachealtubus und den Stimmbändern, ansammelnde Absonderungen und Sekrete nach Bedarf mittels eines üblicherweise oral eingeführten Katheters abgesaugt werden. Darüber hinaus gibt es auch Trachealtubusse mit einem parallel zum Beatmungsschlauch geführten Absaugkatheter, beispielsweise die Tubusse aus der
DE 44 45 428 C1 und derDE 195 33 615 C1 , mit dem die subglottischen Absonderungen und Sekrete bei Bedarf abgesaugt werden können. Lungenwärts der Dichtungsmanschette soll das Entstehen von Sekret bzw. das Verbleiben von Sekret in der Trachea möglichst vermieden werden. Deshalb wird das respiratorische Atemgas üblicherweise befeuchtet und angewärmt. Neben der Verringerung der Sekretproduktion wird durch die Befeuchtung der Atemluft im bronchialen Bereich entstehendes Sekret möglichst flüssig gehalten, so dass das Sekret zum Teil bei der Exspiration mit dem Luftstrom herausgeführt werden kann. Sekret, das sich lungenwärts der Druckmanschette in der Trachea und dem Beatmungsschlauch ansammelt, muss über spezielle in den Be atmungsschlauch einzuführende Absaugkanülen abgesaugt werden, um die Infektionsgefahr zu verringern. Diese regelmäßig durchzuführende Bronchialtoilette wird von den Patienten als unangenehm und belastend empfunden. - Ein weiteres Konzept den traumatischen Druck der Dichtungsmanschette gegen die Wände der Trachea zu reduzieren, wird in der
US 3,707,151 beschrieben. Bei diesem Trachealtubus wird die Dichtungsmanschette über Öffnungen im Beatmungsschlauch auf Höhe der Manschette mit dem auch in die Lungen des Patienten einströmenden respiratorischen Gas gefüllt. So bläst sich die Dichtungsmanschette auf und lässt den Druck im Rhythmus des Ausblasens des respiratorischen Gases wieder ab. Dadurch wirkt der Anpressdruck, mit dem die Dichtungsmanschette gegen die Wände der Trachea abdichtet, nicht ununterbrochen, sondern zyklisch. Ferner entspricht der Druck in der Manschette dem des respiratorischen Gases, dessen Höhe als möglichst nicht traumatisch für die Lungen des Patienten ausgewählt wird. Derartige Trachealtubusse sind üblicherweise nur für den Betrieb mit volumengesteuerten Respiratoren geeignet, die heutzutage fast vollständig von den überlegenden druckgesteuerten Respiratoren verdrängt wurden. Obgleich die Abdichtung durch die Dichtungsmanschette nur zyklisch wirkt, erfolgt nach dem Aufblasen der Dichtungsmanschette während der Inspiration des respiratorischen Gases in die Lungen eine Abdichtung, die insgesamt den Rückfluss des respiratorischen Gases oralwärts vermeidet. Ein Zusammenfallen der Druckmanschette wird durch eine spezielle Geometrie der Einlassöffnungen (in die Dichtungsmanschette) durch die Wand des Beatmungsschlauchs oder durch geeignete Ventileinrichtungen verhindert. Die DruckschriftEP 640 355 B1 - Eine weitere bekannte Ausführung eines Trachealtubus mit einer zum Beatmungsschlauch offenen Dichtungsmanschette beschreibt die
DD 68 597 - Eine weitere Ausführungsform eines Trachealtubus zeigt die
EP 152 694 B1 - Obwohl die in der Technik bekannten Trachealtubusse mit druckgesteuerten Dichtungsmanschetten zur Einstellung des minimal notwendigen Dichtungsdrucks als auch die Trachealtubusse mit zum Beatmungsschlauch offenen Dichtungsmanschetten die traumatischen Probleme der Trachea durch den Auflagedruck der Dichtungsmanschette verbessert haben, existiert bisher keine optimale Lösung dieses Problems. Zum Einen gibt es auch bei druckgesteuerten Dichtungsmanschetten weiterhin Druckschäden, zum Anderen ist bei offenen Dichtungsmanschetten die Infektionsgefahr deutlich erhöht, da sich sowohl in den Öffnungen als auch in der Dichtungsmanschette selbst Sekret sammeln kann. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, einen möglichst einfachen Trachealtubus bereitzustellen, der die im Stand der Technik bekannten Probleme vermeidet, insbesondere traumatische Druckschäden an der Trachea und die Infektionsgefahr.
- Erfindungsgemäß wird dies bei einem gattungsgemäßen Trachealtubus gelöst, in dem die mindestens eine Belüftungskanüle mit ihrem der Dichtungsmanschette abgewandten Ende in den Beatmungsschlauch mündet, wobei die Manteldichtungsfläche der Dichtungsmanschette größer als die lungenwärtige ringförmige Stirnfläche der Dichtungsmanschette ist und die Absaugeinrichtung oralwärts in der Dichtungsmanschette absaugend angeordnet ist.
- Ein derartiger erfindungsgemäßer Trachealtubus kann in jeweils geeigneten Ausbildungen sowohl als Endotrachealtubus, als auch für die Verwendung bei einem Tracheostoma eingesetzt werden, wobei der in die Trachea einführbare Teil des Beatmungsschlauchs entweder oral oder über das Tracheostoma eingeführt wird. Der Druck, mit dem sich die Dichtungsmanschette bei der Inspiration nach einer kurzen Verzögerungszeit aufbläst, entspricht dem Druck der vom Respirator bereitgestellten Atemluft. Während bei der Inspiration das gesamte respiratorische Gas dem Patienten über den Beatmungsschlauch zugeführt wird, kann bei der Exspiration ein Teil der Atemluft an der Dichtungsmanschette vorbei oralwärts ausgeatmet werden, da die Dichtungsmanschette des erfindungsgemäßen Trachealtubus im Rhythmus der druckgesteuerten Beatmung pulsiert. Der während der Inspiration aufgeblasene und an der Wand der Trachea anliegende Dichtungsballon kollabiert nach dem Einsetzen der Exspiration zumindest teilweise. Das Zusammenfallen der Dichtungsmanschette wird nach dem Ende der Inspiration zunächst durch den Druckabfall in dem Beatmungsschlauch und in der fluidmäßig direkt damit verbundenen Dichtungsmanschette eingeleitet, wobei die während der Exspiration durch den Beatmungsschlauch zurückströmende Atemluft über die Belüftungskanüle Luft aus der Dichtungsmanschette abzieht. Zusätzlich unterstützt der Druck der Atemluft in der Lunge gegen die ringförmige Stirnfläche der Dichtungsmanschette das Zusammenfallen oder teilweise Kollabieren der Dichtungsmanschette. Sobald die Dichtungsmanschette zumindestens teilweise kollabiert ist, kann ein Teil des Exspirations-Luftstroms an der Dichtungsmanschette vorbei oralwärts durch die Trachea ausgeatmet werden, wodurch zusätzlich das Zusammenfallen der Dichtungsmanschette unterstützt wird. Der oralwärts an der Dichtungsmanschette vorbeiströmende Teil des Exspirations-Luftstroms kann bronchial entstehendes Sekret an der Dichtungsmanschette vorbei, aber unter Umständen auch andere im subglottischen Bereich der Trachea vorliegende Flüssigkeiten, oralwärts transportieren. Da die Inspiration vom respiratorischem Gas ausschließlich über den Beatmungsschlauch erfolgt, ist die Gefahr der Rückströmung von bronchialem Sekret und der Aspiration gering. Das Pulsieren oder Ventilieren der Dichtungsmanschette bei dem hier vorliegenden Trachealtubus wirkt somit nicht nur traumatischen Druckschäden an der Trachea entgegen, sondern reduziert auch die Infektions- und Aspirationsgefahr durch bronchiales Sekret, da dieses bei der Exspiration aus dem unteren Bereich der Trachea vorbei an der Dichtungsmanschette oralwärts transportiert wird, während die Inspiration ausschließlich über den Beatmungsschlauch erfolgt.
- Die Manteldichtungsfläche der Dichtungsmanschette ist der Teil der Außenwand der Dichtungsmanschette der im aufgeblasenen Zustand an der Wand der Trachea anliegt und der bei der Inspiration eine Abdichtung des Beatmungsschlauchs gegenüber der Trachea erreicht. Dabei muss die Manteldichtungsfläche größer als die lungenwärtige ringförmige Stirnfläche zwischen Beatmungsschlauch und Trachea sein, da ansonsten der durch die Belüftungskanüle hergestellte Druckausgleich, bzw. das Druckgleichgewicht zwischen der Dichtungsmanschette und der Lunge zu einem Ablösen der Manteldichtungsfläche von der Trachea führen würde. Dadurch kann dann ein Teil des bei der Inspiration eingeströmten respiratorischen Gases oralwärts an der Dichtungsmanschette vorbei entweichen. Die notwendige Interaktion zwischen der Dichtungsmanschette und der Belüftungskanüle und gegenüber dem Beatmungsschlauch und dem darin verlaufenden Atemluftstrom ist aufeinander abgestimmt, so dass sich der Druck in der Dichtungsmanschette bei der Inspiration ohne Verzögerung aufbaut und bei der Exspiration so weit und so schnell abbaut, um einen Teil des Exspirations-Luftstroms zusammen mit bronchialem Sekret an der Dichtungsmanschette vorbei oralwärts zu transportieren.
- Durch den bei der Exspiration an der Dichtungsmanschette vorbei strömenden Teil des Atemluftstroms können die mit einem erfindungsgemäßen Trachealtubus intubierten Patienten bei der Exspiration sprechen, da der oralwärts ausgeatmete Atemluftstrom auch an den Stimmbändern vorbei strömt. Dies wird von den intubierten Patienten als sehr angenehm empfunden, da so dem Pflegepersonal leichter Bedürfnisse und Wünsche mitgeteilt werden können. Darüber hinaus reduziert der bei der Exspiration oralwärts gerichtete Teil des Atemstroms die Aspirationsgefahr, da der oralwärts gerichtete Luftstrom zum Einen bereits das Zurückfließen von Flüssigkeiten aus dem Rachenraum in die Trachea verringert und zum Anderen in der Trachea befindliche Flüssigkeiten zumindest zum Teil heraustransportiert.
- Das Pulsieren der Dichtungsmanschette ermöglicht den Transport von bronchialem Sekret aus dem unteren Bereich der Trachea an der Dichtungsmanschette vorbei in den subglottischen Bereich, weshalb es bei dem erfindungsgemäßen Trachealtubus nicht länger notwendig ist, die Sekretproduktion von intubierten Patienten zu reduzieren, bei spielsweise durch eine starke Befeuchtung und Vorwärmung des respiratorischen Gases oder medikamentös zu unterbinden. Durch das Ventilieren der Dichtungsmanschette wird so in den subglottischen Bereich der Trachea bronchiales Sekret gefördert. Die oralwärts der Dichtungsmanschette absaugend angeordnete Absaugeinrichtung des Trachealtubus ermöglicht es, dieses Sekret abzusaugen. Im Gegensatz zum Stand der Technik muss mit dem erfindungsgemäßen Trachealtubus die Entstehung und der oralwärtige Transport von Sekret nicht vermieden, bzw. nur im Moment der Absaugung zugelassen werden, sondern ist uneingeschränkt möglich.
- Eine zweckmäßige Ausführungsform sieht vor, dass die Innenwand der um den Beatmungsschlauch herum angeordneten Dichtungsmanschette vollständig an dem Beatmungsschlauch anliegt oder von dem Beatmungsschlauch ausgebildet ist. Eine derartige Ausführung der Innenwand der Dichtungsmanschette ermöglicht eine einfache kostengünstige Konstruktion und vermeidet gleichzeitig hygienische Probleme sowie Infektionen, die durch ein Ein- oder Anlagern von Sekret entstehen können.
- Für einen einfachen Aufbau des erfindungsgemäßen Trachealtubus kann das Volumen der Dichtungsmanschette zwischen dem Beatmungsschlauch und der Mantelfläche ungeteilt sein. Die Ausgestaltung der Dichtungsmanschette mit nur einer einzigen ungeteilten luftgefüllten Kammer ermöglicht ein sicheres Ventilieren bzw. Pulsieren der Dichtungsmanschette, so dass das Zusammenfallen oder Teilkollabieren der Dichtungsmanschette bei der Exspiration einen ausreichenden Spalt zwischen Trachea und Manschette erzeugt. Damit wird dann auch ein ausreichender Teil-Atemluftstrom für den oralwärtigen Sekrettransport bereitgestellt. Das ungeteilte Volumen der Dichtungsmanschette ermöglicht es so, das Funktionsprinzip der Dichtungsmanschette optimal umzusetzen.
- Eine weitere Ausbildung sieht vor, dass die Dichtungsmanschette in dem in die Trachea einführbaren Teil gegenüber dem Beatmungsschlauch geschlossen, d. h. öffnungsfrei ausgebildet ist. Eine solche fluiddichte geschlossene Ausführung der Dichtungsmanschette verhindert einen Sekretstau oder -ablagerungen in Öffnungen oder Hohlräumen und vermindert daher auch die Infektionsgefahr für intubierte Patienten.
- Günstigerweise kann die Dichtungsmanschette zylinderförmig ausgebildet sein. Eine im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildete Dichtungsmanschette weist bei typischen Abmessungen gegenüber den ringförmigen Stirnflächen zwischen dem Beatmungsschlauch und der Mantelfläche eine verhältnismäßig große Manteldichtungsfläche auf, da sich bei einer zylinderförmigen Dichtungsmanschette ein größerer Teil der Außenflä che an die Wand der Trachea anlegen kann als dies bei sonst üblichen kugeligen oder ovalen Dichtungsmanschetten möglich ist. Bevorzugt ist dabei die Manteldichtungsfläche im gleichen radialen Abstand zum Beatmungsschlauch angeordnet, so dass der Beatmungsschlauch sich im Wesentlichen mittig durch die Dichtungsmanschette erstreckt. Durch den gleichmäßigen Abstand der Manteldichtungsfläche zum Beatmungsschlauch wird nicht nur ein gleichmäßiges Anliegen der Manteldichtungsfläche an der Wand der Trachea sondern auch eine Zentrierung des lungenwärtigen Endes des Beatmungsschlauchs in der Trachea erreicht.
- Weiter kann der größte Außendurchmesser der zylinderförmigen Dichtungsmanschette im aufgeblasenen Zustand höchstens 15% größer als der Außendurchmesser an den Enden der zylindrischen Dichtungsmanschette sein. Da die Dichtungsmanschette aufgrund ihrer funktionalen Wirkungsweise aus einem flexiblen oder elastischen Material sowie mit einer möglichst geringen Wandstärke hergestellt ist, weist die zylinderförmig ausgebildete Dichtungsmanschette zumindest im ungestörten aufgeblasenen Zustand eine leicht tonnenförmige Form auf, bei der die Außendurchmesser an den beiden Enden kleiner sind als der üblicherweise in der Mitte der Tonne anzutreffende größte Außendurchmesser. Die geringe Abweichung zwischen dem größten Außendurchmesser und den stirnseitigen Außendurchmessern ermöglicht auch in Längsrichtung der Dichtungsmanschette eine möglichst gleichmäßige Druckverteilung.
- Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Wandstärke der Dichtungsmanschette zwischen 0,08 mm und 0,12 mm beträgt. Eine Dichtungsmanschette aus einem flexiblen Material mit einer derart geringen Wandstärke bläst sich bei der Inspiration durch den geringen Eigenwiderstand leicht auf und fällt bei der Exspiration ebenso wieder leicht in sich zusammen.
- Eine Variante sieht vor, dass der Abstand zwischen dem lungenwärtigen Ende der Dichtungsmanschette und dem lungenwärtigen Ende des Beatmungsschlauchs kleiner als der zweifache, bevorzugt kleiner als der einfache Außendurchmesser des Beatmungsschlauchs ist. Eine derart nahe Anordnung der Dichtungsmanschette an dem lungenwärtigen Ende des Beatmungsschlauchs vermeidet einen Kontakt des Beatmungsschlauchs mit der Trachea lungenwärts der Dichtungsmanschette und damit auch ungehindertes Einströmen des respiratorischen Gases bei der Inspiration.
- Eine besondere Ausführungsform sieht vor, dass die mindestens eine Belüftungskanüle zumindest in dem in die Trachea einführbaren Teil parallel zu und/oder integriert im Be atmungsschlauch angeordnet ist. Eine derartige Fixierung der Belüftungskanüle vermeidet das Vorhandensein von sich gegenseitig störenden Leitungen bzw. reduziert die Anzahl der in die Trachea einzuführenden Leitungen, so dass sowohl das Intubieren selbst als auch das Vorhandensein eines Trachealtubus in der Trachea für den Patienten weniger belastend ist und störende Einflüsse vermieden werden.
- Des Weiteren kann der Innendurchmesser der mindestens einen Belüftungskanüle mindestens 20%, bevorzugt mindestens 25% des Innendurchmessers des Beatmungsschlauchs betragen. Bei zwei oder mehr Belüftungskanülen ist als Innendurchmesser der äquivalente Innendurchmesser der zwei oder mehr Belüftungskanülen anzusehen. Bei einem derartigen Innendurchmesserverhältnis der Belüftungskanüle ist der Strömungswiderstand in der Kanüle soweit reduziert, dass ein raschen Aufblähen der Dichtungsmanschette bei der Inspiration sowie ein Entweichen der Luft aus bzw. ein Zusammenfallen der Dichtungsmanschette bei der Exspiration möglich ist. In absoluten Werten kann dabei der Innendurchmesser der Belüftungskanüle größer als 1,5 mm, bevorzugt größer als 2,0 mm sein. Dieser absolute Innendurchmesser der Belüftungskanüle bzw. äquivalente Durchmesser mehrerer Kanülen erlaubt bei üblichen Größen des Beatmungsschlauchs eine sichere Funktion der Dichtungsmanschette.
- Zur weiteren Reduzierung des Strömungswiderstands der Belüftungskanäle kann die Länge der mindestens einen Belüftungskanüle kleiner als das 1,2-fache, bevorzugt kleiner als das 1,1-fache der Gesamtlänge des Beatmungsschlauchs sein. Ebenso wie ein großer Innendurchmesser ist eine geringe Länge der Belüftungskanüle wichtig, um den Strömungswiderstand zu minimieren und dadurch das Aufblähen und Zusammenfallen der Dichtungsmanschette zu optimieren. Darüber hinaus können sich auch Einschnürungen und Anschlüsse negativ auf den Strömungswiderstand der Belüftungskanüle auswirken und sollten daher vermieden werden.
- Gemäß einer weiteren Ausbildung kann ein Sprachventil vorgesehen sein, wobei das Sprachventil an dem nicht in die Trachea einführbaren Teil des Beatmungsschlauchs angeordnet ist und die mindestens eine Belüftungskanüle jenseits des Sprachventils an einem dem Respirator zugewandten Ende des Trachealtubus angeordnet ist. Ein solches Sprachventil verhindert beim Ausatmen durch einen Ventilmechanismus das Ausströmen von Atemluft durch den Beatmungsschlauch. Die bei der Inspiration zugeführte Atemluft kann somit vollständig bei der Exspiration zur Stimmüberzeugung über die Stimmbänder geleitet werden. Sprachventile werden insbesondere zur Stärkung der Atemmuskulatur, zur therapeutischen Spontanatmung in regelmäßigen Abständen sowie zur Entwöhnung vom Respirator nach einer Langzeitbeatmung eingesetzt. Die Anordnung des Sprachventils zwischen der Dichtungsmanschette und dem Anschluss der einen oder mehrerer Belüftungskanülen an den Beatmungsschlauch, und damit üblicherweise an dem nicht in die Trachea einführbaren Teil des Beatmungsschlauchs, verhindert ein Blockieren der Dichtungsmanschette im aufgeblähten abgedichteten Zustand. Eine falsche Anordnung des Sprachventils jenseits des Anschlusses der Belüftungskanüle an den Beatmungsschlauch kann zu einem Zustand führen, in dem der Patient zwar einatmen bzw. beatmet werden kann, jedoch nicht ausatmen kann, was zunächst zu einer Überblähung der Lunge und Luftnot mit Panikzuständen aber schlussendlich auch zum Tod des Patienten führen kann. Um eine solche gefährliche Blockage der Dichtungsmanschette zu verhindern sind vorzugsweise am Sprachventil und dem Anschlussende des Beatmungsschlauchs und/oder der Anordnung der mindestens einen Belüftungskanüle an dem Beatmungsschlauch besondere Anschlüsse vorzusehen, um eine falsche Anordnung des Sprachventils am äußeren Ende des Beatmungsschlauchs zu verhindern. Alternativ kann am Sprachventil auch ein Bypass vorgesehen sein, der über eine Verbindung zur Belüftungskanüle die Entlüftung der Dichtungsmanschette gewährleistet.
- Die vorliegende Erfindung betrifft weiter die Verwendung eines Trachealtubus zur Beatmung von Patienten mittels eines druckgesteuerten Respirators, mit einem Beatmungsschlauch, einer Dichtungsmanschette und mindestens einer Belüftungskanüle. Der Beatmungsschlauch ist dabei zumindest teilweise in die Trachea eingeführt, in der die um den in die Trachea eingeführten Teil herum angeordnete Dichtungsmanschette im aufgeblasenen Zustand den Beatmungsschlauch gegen die Trachea abdichtet. Die mindestens eine Belüftungskanüle mündet an einem Ende in die Dichtungsmanschette und an seinem der Dichtungsmanschette abgewandten distalen Ende in den Beatmungsschlauch. Beim Inspirieren bläst sich die Dichtungsmanschette auf und im aufgeblasenen Zustand liegt eine Manteldichtungsfläche der Dichtungsmanschette an der Trachea an, wobei die Manteldichtungsfläche im aufgeblasenen Zustand größer als die lungenwärtige ringförmige Stirnfläche der Dichtungsmanschette ist. Beim Exspirieren fällt die Dichtungsmanschette zumindest teilweise in sich zusammen und gibt einen Durchgang zwischen der Trachea und der Dichtungsmanschette frei und ermöglicht eine zumindest teilweise orale Exspiration.
- Die erfindungsgemäße Verwendung eines Trachealtubus ermöglicht ein Ventilieren oder Pulsieren der Dichtungsmanschette im Rhythmus der druckgesteuerten Beatmung, so dass bei der Exspiration des respiratorischen Gases zumindest ein Teil des Atemstroms an der Dichtungsmanschette vorbei oralwärts ausgeatmet wird. Zusammen mit dem oralwärts gerichteten Teil-Atemluftstrom kann auch bronchiales Sekret an der Dichtungsmanschette vorbei oralwärts transportiert werden. Darüber hinaus ermöglich der an den Stimmbändern vorbei oralwärts strömende Teil-Atemstrom eine Stimmerzeugung. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Dichtungsmanschette und die mindestens eine Belüftungskanüle optimal aufeinander abgestimmt und an die Verwendung des Trachealtubus zur Beatmung von Patienten mittels eines druckgesteuerten Respirators angepasst sind, so dass sich der Druck und das Volumen der Dichtungsmanschette bei der Inspiration schnell aufbauen, um die gesamte Lunge des Patienten mit respiratorischem Gas zu füllen, und bei der Exspiration schnell abbauen kann, damit der Teil-Atemluftstrom an der Dichtungsmanschette vorbeigeführt wird, um bronchiales Sekret oralwärts zu transportieren und eine Stimmerzeugung an den Stimmbändern zu ermöglichen.
- Im Folgenden werden der Aufbau und die Funktionsweise zweier Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 einen erfindungsgemäßen Endotrachealtubus mit einer in der Trachea angeordneten Dichtungsmanschette, -
2 einen erfindungsgemäßen Trachealtubus zur tracheostomatischen Anwendung mit einer in der Trachea angeordneten Dichtungsmanschette, -
3 die Dichtungsmanschette aus den1 und2 im aufgeblähten Zustand, -
4 die in der Trachea angeordnete Dichtungsmanschette aus den1 und2 während der Inspiration, und -
5 die in der Trachea angeordnete Dichtungsmanschette aus den1 und2 während der Exspiration. - Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trachealtubus
1 zur endotrachealen Anwendung wird in1 in einer Seitenansicht dargestellt. Der Trachealtubus1 umfasst einen biegsamen Beatmungsschlauch2 , der in bekannter Weise in die Trachea (Luftröh re) eingeschoben ist und an seinem oberen Ende mit einem nicht dargestellten druckgesteuerten Respirator (Beatmungsgerät) verbunden ist, das zum periodischen Einführen von respiratorischem Gas in die Lungen dient. Der Beatmungsschlauch2 ist an seinem lungenwärtigen, in die Trachea3 eingeführten Ende, mit einer Dichtungsmanschette4 versehen. Die zylinder- oder tonnenförmige Dichtungsmanschette4 ist aus einem dünnen elastischen Material gefertigt und weist bei einer Länge von etwa 3,5 cm in einem aufgeblasenen, aber ungespannten und nicht überdehnten Zustand einen Durchmesser von etwa 3 cm auf. Die sich gegenüberliegenden stirnseitigen Enden der Dichtungsmanschette weisen wegen der Flexibilität des elastischen Materials einen minimal geringeren Durchmesser als der mittlere Teil der Dichtungsmanschette4 auf. In1 ist ein Teil der Dichtungsmanschette4 weggeschnitten, so dass sowohl die zylindrische Form, die dünne Wandstärke als auch das Anliegen der äußeren Manteldichtungsfläche5 an der Wand der Trachea3 gut zu erkennen ist. Die Stirnseiten6 der Dichtungsmanschette4 sind mittels eines sich in Richtung des Beatmungsschlauches2 erstreckenden Überstand7 mit dem Beatmungsschlauch2 luftdicht verbunden, so dass die Innenfläche der hohlen zylindrischen Dichtungsmanschette von der Außenwandung des Beatmungsschlauches2 ausgebildet ist. Da die Wandstärke der Dichtungsmanschette4 sowohl im Bereich des Überstands7 als auch der Stirnseiten6 und der Manteldichtungsfläche5 mit etwa 0,1 mm sehr gering ist, sind auch die im Bereich des Überstands7 durch die Verbindung mit dem Beatmungsschlauch2 vergrößerten Schlauchdurchmesser vernachlässigbar. Die Stirnseite6 der Dichtungsmanschette4 ist nur ca. 1 cm von dem lungenwärtigen Ende des Beatmungsschlauches2 entfernt angeordnet, was in etwa dem Außendurchmesser des Beatmungsschlauches2 entspricht. - Die Dichtungsmanschette
4 wird mittels einer Belüftungskanüle8 mit Luft aus dem Beatmungsschlauch2 versorgt. Dabei verläuft die Belüftungskanüle8 in dem in die Trachea3 einführbaren Teil des Beatmungsschlauches2 innerhalb der Wandung des Beatmungsschlauches2 und mündet mit ihrer Öffnung9 in die Dichtungsmanschette4 . An dem der Dichtungsmanschette4 abgewandten distalen Ende10 mündet die Belüftungskanüle8 über ein Anschlussstück11 in den Beatmungsschlauch2 . Das Anschlussstück11 weist neben dem Stutzen für die Belüftungskanüle8 auch einen Stutzen auf, an der Beatmungsschlauch2 angeordnet ist, sowie ein Anschlussende, das mit einem druckgesteuerten Respirator (nicht gezeigt) verbunden wird. - Parallel zu dem in die Trachea
3 einführbaren Teil des Beatmungsschlauches2 verläuft eine Absaugkanüle12 bis in den subglottischen Bereich der Trachea3 oralwärts der Dichtungsmanschette4 . Mittels dieser Absaugkanüle12 kann über die Absaugöffnung13 im subglottischen Bereich Sekret und andere Flüssigkeiten aus der Trachea3 abgesaugt werden. Die Absaugkanüle12 kann sowohl fest mit dem Beatmungsschlauch2 verbunden, bzw. darin integriert sein, oder lediglich parallel zum Beatmungsschlauch2 in die Trachea3 eingeführt sein. - Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trachealtubus
1 zeigt die2 . Dieser Trachealtubus1 ist für eine tracheostomatische Anwendung ausgebildet und wird nicht oral sondern über ein Tracheostoma in die Trachea3 eines Patienten eingeführt. Der Aufbau und die Funktionsweise der an dem lungenwärtigen Ende des Beatmungsschlauches2 angeordneten Dichtungsmanschette4 entspricht dem oben für den Endotrachealtubus1 aus1 beschriebenen Dichtungsmanschette4 . Ebenso ist die Anordnung der Belüftungskanüle8 zum Beatmungsschlauch2 sowie der Öffnung9 und der Anschluss des distalen Endes10 am Anschlussstück11 mit dem für den Endotrachealtubus1 aus1 beschriebenen Konstruktion identisch. Daher wird im folgenden lediglich auf die Unterschiede des tracheostomatisch eingesetzten Trachealtubus1 aus2 eingegangen. - Bei der in
1 gezeigten Ausführungsform ist die Absaugkanüle12 unabhängig von dem Trachealtubus1 , der durch ein entsprechendes Tracheostoma in die Trachea3 eingeführt ist, und wird oralseitig zugeführt. Über die Absaugöffnung13 der Absaugkanüle12 kann wiederum Sekret und andere Flüssigkeiten aus dem subglottischen Bereich der Trachea3 oralwärts der Dichtungsmanschette4 abgesaugt werden. - Am Übergang zwischen dem in die Trachea
3 einführbaren Teil des Beatmungsschlauches2 und dem außerhalb des Tracheostomas verbleibenden Teils ist eine Flügelmanschette14 vorgesehen, die sich auf dem Beatmungsschlauch2 unter Widerstand verschieben lässt, um die Position des Beatmungsschlauches2 in der Trachea3 und gegenüber dem Tracheostoma zu fixieren. Dazu werden die Flügel der Flügelmanschette14 seitlich des Tracheostomas am Hals des Patienten fixiert. Als weitere Unterstützung zur exakten Positionierung des Beatmungsschlauches2 in der Trachea3 ist der Beatmungsschlauch2 bei tracheostomatischen Tubussen üblicherweise mit einer Metallspirale versehen, die in der Wandung des Beatmungsschlauches2 eingebettet ist. - Zwischen dem Anschlussstück
11 , das den Trachealtubus1 mit einem entsprechenden druckgesteuerten Respirator (nicht gezeigt) verbindet, und dem Beatmungsschlauch2 ist ein Sprechventil15 vorgesehen, mit dem eine Rückströmung der Atemluft bei der Exspi ration verhindert wird, so dass die Abluft vollständig oralwärts an der Dichtungsmanschette4 vorbei ausgeatmet wird. Da dabei die gesamte Atemluft beim Ausatmen an den Stimmbändern vorbeiströmt, ist es dem intubierten Patienten möglich zu sprechen. Das Sprachventil15 lässt nur bei der Inspiration die zur Lunge strömende Atemluft durch, während das Sprachventil15 in der Gegenrichtung blockiert ist. -
3 zeigt die am lungenwärtigen Ende des Beatmungsschlauches2 angeordnete Dichtungsmanschette4 außerhalb der Trachea3 . Dabei ist deutlich die zylindrische bzw. leicht tonnenförmige Form der Dichtungsmanschette4 zu erkennen, wobei der Durchmesser dmax in der Mitte der Dichtungsmanschette4 (in Längsrichtung gesehen) nur geringfügig größer als die Durchmesser d1 der Stirnseiten6 ist. Die bei einem Einsatz in der Trachea3 an den Tracheawänden anliegende Manteldichtungsfläche5 bestimmt sich annähernd aus der Gleichung AM = d1·π·l, wobei l die Länge der Dichtungsmanschette4 ist. Während der Inspiration liegt diese Manteldichtungsfläche5 (AM) zur Abdichtung des Beatmungsschlauches2 an der Wand der Trachea3 an. Diese Abdichtung wirkt dem Druck, der von der Lunge auf die Stirnseite6 der Dichtungsmanschette4 drückt, entgegen. Die Fläche der Stirnseite6 der Dichtungsmanschette4 ergibt sich zu AS = π/4·(d1 2 – d2 2). Da durch den Anschluss der Belüftungskanüle8 an den Beatmungsschlauch2 bei der Inspiration in der Dichtungsmanschette4 und in der Lunge des Patienten im Wesentlichen der gleiche Druck herrscht, muss die Manteldichtungsfläche5 größer als die Fläche der Stirnseite6 sein, um die Abdichtung der Dichtungsmanschette4 gegenüber den Wänden der Trachea3 sicherzustellen. - Im Folgenden wird nun die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Trachealtubus
1 mit Dichtungsmanschette4 anhand der4 und5 näher erläutert. - Bei der Inspiration strömt das respiratorische Gas bzw. die Atemluft von dem druckgesteuerten Respirator über den Beatmungsschlauch in die Lunge des Patienten, entsprechend den in den
1 und2 sowie4 dargestellten Pfeilen. Dabei wird gleichzeitig auch über die Belüftungskanüle8 die Dichtungsmanschette4 mit Luft gefüllt, so dass die Manteldichtungsfläche5 an der Wand der Trachea3 anliegt. Nahezu die gesamte vom Beatmungsgerät erzeugte Atemluft strömt dabei in die Lungen des Patienten. Lediglich ein sehr kleiner Teil der Atemluft wird zum Aufblasen der Dichtungsmanschette4 verwendet. Im Gegensatz zu den in1 und2 dargestellten Trachealtubussen1 ist hier die Belüftungskanüle8 außerhalb des Beatmungsschlauches2 geführt. Jedoch verläuft die Belüf tungskanüle8 weiterhin parallel zum Beatmungsschlauch und ist zumindest im Bereich der Dichtungsmanschette4 fest mit dem Beatmungsschlauch2 verbunden. - Bei der Exspiration reduziert sich zunächst der Druck in der Dichtungsmanschette
4 durch den fehlenden Druck des Beatmungsgeräts, wobei der Druckabbau in der Manschette4 schneller verläuft als in der Lunge des Patienten. Darüber hinaus strömt zunächst ein Teil der Atemluft aus der Lunge durch den Beatmungsschlauch2 zurück und unterstützt das Zusammenfallen der Dichtungsmanschette4 in dem am Einlass der Belüftungskanüle8 im Anschlussstück11 ein Unterdruck erzeugt wird und dadurch Luft aus der Dichtungsmanschette abgesaugt wird. Weiter drückt die in der Lunge unter Druck stehende Atemluft gegen die lungenwärtige Stirnseite6 der Dichtungsmanschette4 und unterstützt damit ebenfalls das Zusammenfallen oder Teilkollabieren der Dichtungsmanschette4 , wie in5 dargestellt, da die Manteldichtungsfläche5 durch den Druckabfall in der Dichtungsmanschette4 nicht mehr dichtend an der Wand der Trachea3 anliegt. Schließlich unterstützt auch der Atemluftstrom das Zusammenfallen der Manschette4 . indem er bei der Exspiration entsprechend der in5 gezeigten Pfeile an der Dichtungsmanschette4 vorbeiströmt. - Das lungenwärts der Dichtungsmanschette
4 in der Trachea3 vorhandene bronchiale Sekret16 wird bei der Exspiration durch den an der Dichtungsmanschette4 vorbeigeführten Teil-Atemluftstrom oralwärts transportiert. Da sich insbesondere bei Tracheostomatubussen oberhalb der Dichtungsmanschette4 die für den Atemluftstrom zur Verfügung stehende Querschnittsfläche der Trachea3 wieder vergrößert, reduziert sich die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft und damit auch ihre Fähigkeit, die an der Dichtungsmanschette4 vorbei mitgerissenen Sekrettropfen16 weiter oralwärts zu transportieren. Daher kann sich bronchiales Sekret im subglottischen Bereich der Trachea3 zwischen der Dichtungsmanschette4 und den Stimmbändern ansammeln und muss zumindest in regelmäßigen Abständen durch eine entsprechende Absaugeinrichtung (nicht gezeigt) entfernt werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Claims (14)
- Tracheatubus (
1 ) zur Beatmung von Patienten mittels eines druckgesteuerten Respirators mit einem Beatmungsschlauch (2 ), der zumindest teilweise in die Trachea (3 ) einführbar ist, mit einer Dichtungsmanschette (4 ), die an dem in die Trachea (3 ) einführbaren Teil um den Beatmungsschlauch (2 ) herum angeordnet ist, mit mindestens einer Belüftungskanüle (8 ), die in die Dichtungsmanschette (4 ) mündet, und mit einer Absaugeinrichtung (12 ), dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Belüftungskanüle (8 ) mit ihrem der Dichtungsmanschette (4 ) abgewandten Ende (10 ) in den Beatmungsschlauch (2 ) mündet, wobei die Manteldichtungsfläche (5 ) der Dichtungsmanschette (4 ) größer als die lungenwärtige ringförmige Stirnfläche (6 ) der Dichtungsmanschette (4 ) ist und die Absaugeinrichtung (12 ) oralwärts der Dichtungsmanschette (4 ) absaugend angeordnet ist. - Trachealtubus (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwand der um den Beatmungsschlauch (2 ) herum angeordnete Dichtungsmanschette (4 ) vollständig an dem Beatmungsschlauch (2 ) anliegt oder von dem Beatmungsschlauch (2 ) ausgebildet ist. - Trachealtubus (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen der Dichtungsmanschette (4 ) zwischen dem Beatmungsschlauch (2 ) und der Mantelfläche ungeteilt ist. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsmanschette (4 ) in dem in die Trachea (3 ) einführbaren Teil gegenüber dem Beatmungsschlauch (2 ) geschlossen ausgebildet ist. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsmanschette (4 ) zylinderförmig ausgebildet ist. - Trachealtubus (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der größte Außendurchmesser dmax der zylinderförmigen Dichtungsmanschette (4 ) im aufgeblasenen Zustand höchstens 15% größer als der Außendurchmesser d1 an den Enden (10 ) der zylindrischen Dichtungsmanschette (4 ) ist. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke der Dichtungsmanschette (4 ) zwischen 0,08 mm und 0,12 mm beträgt. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem lungenwärtigen Stirnfläche (6 ) der Dichtungsmanschette (4 ) und dem lungenwärtigen Ende (10 ) des Beatmungsschlauchs (2 ) kleiner als der zweifache, bevorzugt kleiner als der einfache Außendurchmesser des Beatmungsschlauchs (2 ) ist. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Belüftungskanüle (8 ) zumindest in dem in die Trachea (3 ) einführbaren Teil parallel zu und/oder integriert im Beatmungsschlauch (2 ) angeordnet ist. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser der mindestens einen Belüftungskanüle (8 ) mindestens 20%, bevorzugt mindestens 25% des Innendurchmessers des Beatmungsschlauchs (2 ) beträgt. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser der Belüftungskanüle (8 ) größer als 1,5 mm, bevorzugt größer als 2,0 mm ist. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der mindestens einen Belüftungskanüle (8 ) kleiner als das 1,2-fache, bevorzugt kleiner als das 1,1-fache der Gesamtlänge des Beatmungsschlauchs (2 ) ist. - Trachealtubus (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sprachventil vorgesehen ist, wobei das Sprachventil an dem nicht in die Trachea (3 ) einführbaren Teil des Beatmungsschlauchs (2 ) angeordnet ist und die mindestens eine Belüftungskanüle (8 ) jenseits des Sprachventils an einem dem Respirator zugewandten Ende (10 ) des Trachealtubus (1 ) angeordnet ist. - Verwendung eines Trachealtubus (
1 ) zur Beatmung von Patienten mittels eines druckgesteuerten Respirators, mit einem Beatmungsschlauch (2 ), einer Dichtungsmanschette (4 ) und mindestens einer Belüftungskanüle (8 ), der Beatmungsschlauch (2 ) ist zumindest teilweise in die Trachea (3 ) eingeführt, in der die um den in die Trachea (3 ) eingeführten Teil herum angeordnete Dichtungsmanschette (4 ) im aufgeblasenen Zustand den Beatmungsschlauch (2 ) gegen die Trachea (3 ) abdichtet, wobei die mindestens eine Belüftungskanüle (8 ) an einem Ende (10 ) in die Dichtungsmanschette (4 ) mündet und an seinem der Dichtungsmanschette (4 ) abgewandten Ende (10 ) in den Beatmungsschlauch (2 ) mündet, wobei sich beim Inspirieren die Dichtungsmanschette (4 ) aufbläst und im aufgeblasenen Zustand eine Manteldichtungsfläche (5 ) der Dichtungsmanschette (4 ) an der Trachea (3 ) anliegt, die Manteldichtungsfläche (5 ) ist im aufgeblasenen Zustand größer als die lungenwärtige ringförmige Stirnfläche (6 ) der Dichtungsmanschette (4 ), sowie beim Exspirieren die Dichtungsmanschette (4 ) zumindest teilweise zusammenfällt und einen Durchgang zwischen der Trachea (3 ) und der Dichtungsmanschette (4 ) freigibt und eine zumindest teilweise orale Exspiration ermöglicht.
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Owner name: KOEHLER, DIETER, DR., DE Free format text: FORMER OWNER: KOEHLER, DIETER, DIPL.-ING. DR.MED. PRIV.-DOZ., 57392 SCHMALLENBERG, DE Effective date: 20150424 |
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R082 | Change of representative |
Representative=s name: GRUENECKER PATENT- UND RECHTSANWAELTE PARTG MB, DE Effective date: 20150424 Representative=s name: WSL PATENTANWAELTE PARTNERSCHAFT MBB, DE Effective date: 20150424 |
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R012 | Request for examination validly filed | ||
R082 | Change of representative |
Representative=s name: WSL PATENTANWAELTE PARTNERSCHAFT MBB, DE |
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R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |