DE102008052338B3 - Hydraulische Schaltung zum Zentrieren von Steuerkolben/Bypassschaltung für elektrisch-proportionale Verstellungen - Google Patents

Hydraulische Schaltung zum Zentrieren von Steuerkolben/Bypassschaltung für elektrisch-proportionale Verstellungen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Verstelleinheit (1) zur stufenlosen Verstellung des Förderstroms einer hydraulischen Fördereinrichtung mit zwei Förderrichtungen, die eine Servoverstellung mit zwei Servozylindern (4, 4') und Servokolben (5, 5') sowie Steuergehäuse (14) und Steuerkolben (11) mit negativer Steuerkantenüberdeckung sowie ein Positionsrückführsystem (9) umfasst. Das Servosystem besitzt permanente hydraulische Verbindungen (30), die ausgehend von den an sich abgedichteten Servoräumen (6, 6') aus dem Druckniveau in den Servoräumen zu einem niedrigeren Druckniveau führen, wie etwa dem Gehäuse- oder Tankdruck.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Verstelleinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder des nebengeordneten Anspruchs 2.
  • Eine solche Verstelleinheit ist beispielsweise aus der DE 10 2004 033 376 B3 bekannt. Sie ist dort in einer hydraulischen Axialkolbenmaschine zur Einstellung des Fördervolumens eingesetzt.
  • Elektrisch angesteuerte, hydraulische Proportionalverstellungen von Hydraulikpumpen dienen dazu, das Verdrängungsvolumen der Hydraulikeinheiten proportional zu einem elektrischen Eingangssignal einzustellen. Solche Einheiten in Form von Hydraulikpumpen, die z. B. in Fahrantrieben eingesetzt werden, müssen im Allgemeinen für unterschiedliche Fahrtrichtungen zwei Förderrichtungen realisieren.
  • Als elektrische Aktuatoren für die Verstelleinheiten dienen oft Proportionalmagnete, die jeweils eine dem Ansteuerstrom proportionale Kraft erzeugen. Für jede Förderrichtung wird üblicherweise ein Proportionalmagnet verwendet. in zweckmäßiger Weise sind diese Proportionalmagnete einander gegenüberliegend angeordnet. Die von ihnen erzeugten Kräfte wirken jeweils auf die eine oder die andere Seite eines Steuerkolbens in der Servoverstellung der genannten Hydraulikeinheiten. Dadurch wird der Steuerkolben aus einer definierten Ausgangslage, der Neutralstellung, verschoben, was zur gewünschten Änderung des Fördervolumens führt.
  • An Stelle von elektrische Aktuatoren können auch Vorsteuerventile, wie z. B. Proportionaldruckminderventile oder Servoventile nach dem Düse-Prallplatteprinzip zum Einsatz kommen, welche stromproportionale Drücke als Ausgangssignal liefern. Diese so erzeugten Kräfte oder Drücke wirken auf Steuerkolben im Servosystem der genannten Hydraulikeinheiten in der Weise ein, dass diese aus einer definierten Ausgangsposition verschoben werden, wobei sie durch Verän derung der Position ihrer Steuerkanten Querschnitte freigeben bzw. schließen und dadurch dem Servosystem der Hydraulikeinheit Hydraulikflüssigkeit mit ausreichendem Druck zuführen bzw. an anderer Stelle das Servosystem entlasten, wodurch sich das Verdrängungsvolumen der Hydraulikeinheit ändert. Die Proportionalität des Verdrängungsvolumens wird durch ein Positionsrückführsignal hergestellt, welches ebenfalls auf die Steuerkolben wirkt und diese mit Erreichen eines gewünschten Wertes wieder annährend in ihre Ausgangsposition zurückbewegt. Diese Ausgangsposition eines Steuerkolbens ist von großer anwendungstechnischer Bedeutung. Es ist durchaus üblich, den Steuerkolben in seiner Ausgangslage so zu positionieren, dass das Servosystem komplett druckentlastet ist. Man spricht in einem solchen Fall von „positiver Steuerkantenüberdeckung”. Hierbei muss der Steuerkolben erst um einen bestimmten Weg verschoben werden, bevor Steuerkanten freigegeben oder geschlossen werden. Dieser Weg wird allgemein als „Totband” bezeichnet. So ein System hat den Nachteil, bei einer geringen Änderung des Positionsrückführsignals innerhalb des Totbands nicht zu reagieren, weil die Lageregelung innerhalb des Totbands aussetzt.
  • In vielen Anwendungen ist ein solches Verhalten der Verstelleinheit von Nachteil. Zum Beispiel soll ein am Hang abgestelltes Fahrzeug mit hydrostatischem Getriebe schon bei geringsten unerwünschten Änderungen des Verdrängungsvolumens gegensteuern, um eine Gefährdung zu vermeiden. Hierzu müssen die Drücke im Servosystem entsprechend vertrimmt werden. Zu diesem Zweck wird der Steuerkolben so ausgebildet, dass er eine „negative Steuerkantenüberdeckung” aufweist und damit im Servosystem ein bestimmtes Druckniveau aufbaut, welches sich bei geringsten Änderungen des Positionsrückführsignals entsprechend anpasst.
  • Bei einer negativen Überdeckung wird dem Servosystem über die eine Steuerkante permanent Hydraulikflüssigkeit zugeführt und gleichzeitig wird es über die andere Steuerkante entlastet. Das Druckniveau zwischen den beiden Steuerkanten wird durch die Steuerkantenabstände und die damit freigegebenen Querschnitte beeinflusst. Es bildet sich als Bilanz von Zufluss und Abfluss aus.
  • Die korrekte Ausgangsposition eines Steuerkolbens ist besonders bei einer negativen Steuerkantenüberdeckung von großer Bedeutung. Die genaue Positionierung des Steuerkolbens in seiner Ausgangslage muss sicherstellen, dass die Hydraulikeinheit ohne elektrisches Eingangssignal kein Öl fördert und der Fahrantrieb steht.
  • Diese Ausgangslage wird in der Regel bei der Montage bzw. der Prüfung einer Hydraulikeinheit justiert. Ein gewisses Spiel in der Servoverstellung ist jedoch wegen der geforderten Leichtgängigkeit einerseits unvermeidlich. Andererseits setzt dieses Spiel Grenzen für die Genauigkeit der Einstellbarkeit. Es könnte vorkommen, dass die Einstellung zwar eine Neutrallage erzeugt, diese aber nicht die optimale geometrische Mitte der Steuerkanten darstellt.
  • Dieses Verhalten birgt jedoch zwei Probleme: Zum einen sind die Steuerkantenabstände fertigungsbedingt toleranzbehaftet. Das äußert sich in einer hohen Varianz der Servodrücke in der Ausgangsstellung, wenn man z. B. Steuerkolben austauscht. Zum anderen reagiert die Proportionalverstellung sehr aggressiv, wenn man die Ausgangsposition mechanisch einstellen will.
  • Bekannte Verstellungen mit negativer Überdeckung sind als Zweikanten- oder auch als Vierkantensteuerung ausgeführt. Das Patent DE 10 2004 033 376 B3 beschreibt eine solche Verstellung mit Vierkantensteuerung mit negativer Überdeckung. Die Ersatzschaltung sieht dabei wie in 2 schematisch dargestellt aus. Es ist ersichtlich, dass die Schaltung der hydraulischen Widerstände, welche das Druckniveau im Servosystem bewirken, im Zu- und im Ablauf ausschließlich auf veränderlichen Widerständen beruht, das heißt jede Bewegung des Steuerkolbens bewirkt eine gleichzeitige Veränderung aller hydraulischen Widerstände in Zu- und Ablauf.
  • In der DE 10 2004 061 861 B4 ist eine Verstelleinrichtung mit einem Stellkolben beschrieben, dessen Position über ein Gestänge auf die Stelleinrichtung der Hydropumpe übertragen wird. Die Position des Gestänges wirkt über eine Koppelstange zurück auf ein Regelventil. Zum Betätigen des Regelventils wird dieses durch zwei Elektromagnete in Richtung seiner ersten oder zweiten Endposition mit einer Kraft beaufschlagt. Liegt an den beiden Elektromagneten kein Signal an, so wird das Regelventil durch zwei Zentrierfedern zurück in seine Neutrallage gebracht, in der alle vier Anschlüsse für das Druckfluid gedrosselt miteinander verbunden sind. Eine zuverlässige Einstellung der Neutrallage ist jedoch schon wegen möglicher Toleranzen der Zentrierfedern nicht immer gegeben.
  • Aus der DE 41 18 869 C2 ist eine Regelvorrichtung zur Regelung des Verdrängervolumens mehrer hydrostatischer Maschinen bekannt, bei der ebenfalls Federn zur Festlegung der Neutralposition des Stellkolbens verwendet werden.
  • Wünschenswert wäre deshalb ein Design, welches diese Nachteile nicht aufweist und auch bei einem vergleichsweise großen Spiel noch wirksam bleibt und welches die Neutrallage innerhalb eines gegebenen Spiels selbsttätig optimiert.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine hydrostatische Verstelleinheit anzugeben, bei welcher der Einfluss von Fertigungstoleranzen auf die Parameter der Verstellung reduziert sind und die Einstellbarkeit der Neutrallage des Steuerkolbens verbessert ist.
  • Unter „Steuerkolben” ist hier und im Folgenden stets ein symmetrisch ausgebildetes Bauteil zu verstehen, das aus zwei einzelnen Kolben besteht, die Rücken an Rücken zusammengesetzt sind. Der Steuerkolben weist an seinem Umfang Kanten auf, die mit zugeordneten Kanten im Steuergehäuse die „Steuerkanten” bilden. Da dieses Bauteil üblicherweise einstückig ausgebildet ist, wird in der Beschreibung hierfür der Singular und nur ein Bezugszeichen (11) verwendet, wobei zu beachten ist, dass hiermit die in den Ansprüchen erwähnten „zwei Steuerkolben” gemeint und umfasst sind.
  • Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer hydrostatischen Verstelleinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch, dass das Servosystem über permanente hydraulische Verbindungen verfügt, die ausgehend von den an sich abgedichteten Servoräumen, aus dem Druckniveau zwischen den Steuerkanten zu einem niedrigeren Druckniveau führen. Eine weitere Lösung besteht darin, dass bei einer hydrostatischen Verstelleinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2 die Servoverstellung der Verstelleinheit permanente hydraulische Verbindungen ihrer Ausgänge von oder zu den Servoräumen zu einem niedrigeren Druckniveau besitzt und die über diese Verbindungen führenden Fluidströme angestaut werden und die so generierten Staudrücke auf jeweils zugeordnete Stirnflächen der Steuerkolben wirken.
  • Durch die erfindungsgemäße Schaltung von hydraulischen Widerständen, welche die Ausgänge der Servoverstellung permanent mit einem Bereich niedrigeren Drucks, d. h. zum Tank oder zum Gehäusedruck, verbinden, wird eine ausgleichende Wirkung auf fertigungsbedingt unterschiedliche Servodruckniveaus in Neutralstellung zu erreicht.
  • Der erfindungsgemäße Gedanke wird in dem Ersatzschaltplan gemäß 1 und 3 wiedergegeben und anhand dieser Figuren näher erläutert.
  • Die Addition von hydraulischen Widerständen, welche das Servosystem permanent zum Tank als Bereich niedrigeren Drucks verbinden, hat eine ausgleichende Wirkung bei fertigungsbedingten unterschiedlichen Druckniveaus. Sie reduzieren die Wirkung von Fertigungstoleranzen und wirken zugleich so, dass der Steuerkolben auf Grund der damit ausgelösten Strömungskräfte tendenziell im Rahmen des Spiels der beteiligten Bauteile eine optimale, zentrierte Position einnimmt. Weiterhin wird die Steilheit des Servodruckanstiegs bei Verschieben des Steuerkolbens abgeschwächt, wodurch negative Effekte des Gesamtspiels der Rückführmechanik auf das Servodruckniveau in Neutralstellung abgemildert werden.
  • Dazu können Strömungskräfte ausgenutzt werden. Ihre Wirksamkeit ist begrenzt. Strömungskräfte sind viskositätsabhängig und ändern sich, sobald sich die Umgebung durch das Verschieben des Steuerkolbens geometrisch ändert. Sie müssen auch aus funktionalen Gründen begrenzt werden. Auch können sie einer Änderung der Ausrichtung des Steuerkolbens zu den gravimetrischen Kräften nicht ausgleichend entgegenwirken.
  • Ein solcher Effekt ist zu beobachten bei Servosystemen, die innere Leckagen aufweisen, wenn sie z. B. keine vollkommene Abdichtung in der Führung zwischen Servokolben und Servozylinder oder auch zwischen den beiden Servozylindern aufweisen. Die Wirkung ist hier allerdings zufällig und hängt von den Passungen der mechanischen Bauteile ab. Diese Passungen erlauben keine gute Reproduzierbarkeit der Leckagen. Die Leckagen wachsen auch abhängig von der Bauteilgröße, das heißt, sie sind direkt vom Design der Hydraulikeinheit oder bei einer Baureihe vom Verdrängungsvolumen abhängig. Letztlich wirken sie abhängig von den Düsen, die üblicherweise zwischen der Verstellung und dem Servosystem angeordnet sind.
  • Eine weitere Verbesserung der hydrostatischen Verstelleinheit kann darin bestehen, dass gemäß Anspruch 2, die beiden permanenten Verbindungen der Ausgänge der Servoverstellung zum Tank oder Gehäuse als Bereich eines niedrigeren Drucks über Blenden angestaut werden. Die damit verbundenen Druckdifferenzen zwischen dem Tankdruckniveau und dem Druck vor der jeweiligen Blende wirken jeweils auf die adäquaten Steuerkolbenseiten, so dass der Steuerkolben bei überwiegenden Servodruckniveau auf einem der beiden Ausgänge der Servoverstellung, bedingt durch hydraulische Kräfte, bestrebt ist, sich selbsttätig wieder in die Neutrallage zu bewegen.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung wird anschließend an Hand von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, noch näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine hydrostatische Verstelleinheit nach der Erfindung in schematischer Darstellung;
  • 2 eine hydrostatische Verstelleinheit nach dem Stand der Technik in schematischer Darstellung;
  • 3 eine weitere hydrostatische Verstelleinheit nach der Erfindung in schematischer Darstellung;
  • 4 eine hydrostatische Verstelleinheit nach 1 in teilschematischer Darstellung;
  • 5 eine hydrostatische Verstelleinheit nach 3 in teilschematischer Darstellung;
  • In 1 ist eine hydrostatische Verstelleinheit 1 nach der Erfindung in schematischer Ansicht dargestellt. Sie umfasst eine Verstelleinrichtung 2, ein Servosystem 3, ein Positionsrückführsystem 9 und eine Steuereinheit 16. Auf der rechten Seite der 1 sind die Funktionselemente der Steuereinheit 16 und die zugehörigen Strömungswege für das hydraulische Betriebsmedium der Verstelleinheit 1 schematisch gezeigt. Erkennbar ist der im Wesentlichen spiegelsymmetrische Aufbau der Verstelleinheit, derart, dass die meisten der verwendeten Bauteile zweifach vorhanden oder zumindest symmetrisch ausgebildet sind. Im Folgenden wird diesem Umstand dadurch Rechnung getragen, dass entsprechende Bauteile mit demselben Bezugszeichen versehen sind, wobei jedoch eines mit einem „'” (Apostroph) versehen ist.
  • Die Verstelleinrichtung 2 wirkt auf eine – hier nicht gezeigte – Fördereinrichtung ein, um deren Förderstrom in zwei Richtungen zu steuern, wobei die Verstelleinrichtung 2 von dem Servosystem 3 betätigt wird. Dieses Servosystem 3 besitzt zwei Servozylinder 4 und 4', in denen zugehörige Servokolben 5, 5' unter dem Einfluss eines Druckfluids verschiebbar angeordnet sind und dadurch Servoräume 6 bzw. 6' bilden. Die sich hierdurch ergebende Position der Servokolben 5, 5' wird mittels Federn 7 und Hebel 8 auf die Verstelleinrichtung 2 übertragen. Ein Positionsrückführsystem 9, ist über Feder 10 mit dem Hebel 8 und den Steuerkolben 11, 11' verbunden. Die Steuerkolben 11, 11' für den in den Servoräumen 6 und 6' jeweils wirkenden Druck sind in einem hier nicht gezeigten Steuergehäuse 14 (s. 4 und 5) längsverschieblich angeordnet und miteinander einstückig verbunden, wie in 4 und 5 dargestellt ist. An beiden Stirnflächen 13, 13' der Steuerkolben 11, 11' greifen bevorzugt elektrisch betätigbare Aktuatoren 12, 12' an, welche die Position der Steuerkolben 11, 11' und damit ihrer Steuerkanten (24, 24', 27, 27') im Steuergehäuse 14 nach der Maßgabe von Steuerbefehlen bestimmen. Die entsprechende Ansteuerung der Aktuatoren ist an sich bekannt und muss deshalb hier nicht weiter erläutert werden.
  • Über einen Einlass 20 und Zuleitungen 27, 27' wird das Druckmedium, üblicher Weise ein Hydrauliköl, dem Steuergehäuse 14 zugeführt. Es durchströmt diesen in Abhängigkeit von der Position der Steuerkolben 11, 11' und von deren Steuerkanten 24, 24', 27, 27' zu einem Auslass 22, der zu einem Bereich 23 mit einem niedrigen Druckniveau führt. Zwischen den Steuerkanten 24, 27 bzw. 24', 27' und den zugehörigen Ringkanalstirnflächen 25, 25a bzw. 25', 25a' des Steuergehäuses 14 liegt eine Abzweigung 26, 26' für den Fluidstrom, die über je eine Verbindungsleitung 28, 28' zu den Servoräumen 6, 6' führt. Die Servoräume 6, 6' werden hierdurch mit einem einstellbaren Druck beaufschlagt, dessen Betrag demjenigen am zugehörigen Abzweig 26 bzw. 26' entspricht. Dieser Druck liegt zwischen dem Druck am Einlass 20 und dem Druck am Auslass 22 und ist wiederum durch die Position der Steuerkanten 24, 27 bzw. 24', 27' und der dadurch bewirkten Fluidströme in den beiden Zweigen der Steuereinheit 16 bestimmt. Bis hierhin entspricht die Anordnung und Funktion der Baugruppen der Verstelleinheit derjenigen nach dem Stand der Technik, wie er in 2 gezeigt ist, und deckt diese vollständig ab.
  • Nach der Erfindung ist jedoch für jeden Servoraum 6, 6' jeweils eine weitere permanente hydraulische Verbindung 30, 30' vorgesehen, die ausgehend von einer Abzweigung 29, 29' der Verbindungsleitung 28, 28' zu den Servoräumen 6, 6' zu dem Auslass 22 führt. Diese „Bypass-Verbindung” ist so geführt, dass sie Druckfluid auf die jeweilige Stirnfläche 13 bzw. 13' der Steuerkolben 11, 11' führt, bevor dieses den Auslass 22 erreicht. Die hydraulische Verbindung 30 besteht bevorzugt aus einem Kanal oder einer Bohrung mit einem kleinen Querschnitt, der etwa im Bereich von 0,2 bis 1,0 mm liegen kann. Er kann auch als größerer Kanal ausgebildet sein, in den eine Blende oder Drossel 31, 31' eingesetzt ist. Diese Blende oder Drossel 31 wird hierbei in vorteilhafter Weise derart ausgebildet, dass sie leicht austauschbar ist. Dies erlaubt es, Blenden oder Drosseln 31, 31' mit verschiedenem freien Querschnitt einzusetzen, wodurch eine einfache Anpassung an unterschiedliche Betriebserfordernisse möglich ist.
  • Bei einer negativen Steuerkantenüberdeckung wird in der Neutralposition der Servoverstellung, in welcher sie durch die Aktuatoren 12, 12' nicht betätigt ist, ein geeignetes, gegenüber dem niedrigen Druck am Auslass 22, der im Wesentlichen dem Gehäusedruck entspricht, angehobenes Servodruckniveau erzeugt. Dies geschieht dadurch, dass die negative Überdeckung der Steuerkanten 24, 27 bzw. 24', 27' im Sinne einer Reihenschaltung hydraulischer Widerstände gleichzeitig einen Zufluss aus einem höheren Druck in die Servoräume 6, 6' und einen Abfluss aus diesen zu einem niedrigeren Druck erlaubt. Die Positionsrückführung der Servoverstellung bringt hierbei auf Grund der negativen Überdeckung der Steuerkanten 24, 27 bzw. 24', 27' das Druckniveau in den Servoräumen 6, 6' aus der Balance. Diese Wirkung wird durch die erfindungsgemäßen hydraulischen Verbindungen 30, 30' dahingehend verbessert, dass eine definierte „Leckage” aus den Servoräumen erreicht wird, welche die Empfindlichkeit der Verstelleinheit für Fertigungstoleranzen der Bauteile deutlich vermindert und die Einstellung der Neutralposition erleichtert.
  • Sämtliche Bezugszeichen werden auch in den nachfolgenden Figuren zur Bezeichnung gleicher baulicher Merkmale beibehalten.
  • Die 2 zeigt eine hydrostatische Verstelleinheit nach dem Stand der Technik in schematischer Darstellung. Diese Verstelleinheit unterscheidet sich von derjenigen nach der Erfindung dadurch, dass keine Verbindungen von den Verbindungsleitungen 28, 28' welche die Servoräume 6 bzw. 6' mit Hydraulikfluid speisen, zu einem niedrigen Druckniveau – etwa am Auslass 22 – vorhanden sind. Aus dieser Konstruktion ergeben sich die eingangs geschilderten Mängel bei einschlägigen Verstelleinheiten, wie besonders hohe Anforderungen an die Herstellungstoleranzen, ein aggressives Verhalten der Proportionalverstellung bei mechanischer Justierung und ungenaue Einstellung der Neutrallage.
  • In 3 ist eine weitere hydrostatische Verstelleinheit 1 nach der Erfindung gemäß Anspruch 2 in schematischer Darstellung. Bei dieser konstruktiven Variante der Verstelleinheit 1 ist in die hydraulische Verbindung 30, 30' zwischen dem Servodruckniveau in den Verbindungsleitungen 28 bzw. 28' zu den Servoräumen 6, 6' und dem tieferen Druckniveau am Auslass 22 neben der engen permanenten hydraulischen Verbindung 30, 30', die eine Düse oder Drossel 31 enthalten kann, je eine weitere Düse oder Drossel 17 bzw. 17' vorhanden ist. Diese weiteren Düsen oder Drosseln (17, 17') liegen strömungsmäßig zwischen der zugehörigen Stirnfläche 13 bzw. 13' des Steuerkolbens 11 und dem niedrigen Druckniveau des Auslasses 22, das bevorzugt durch den Gehäusedruck der Verstelleinheit 1 gegeben ist.
  • Bei einer derartigen Ausbildung der Verstelleinheit werden die von den Verbindungsleitungen 28, 28' zu den Servoräumen 6, 6' abgezweigten Fluidströme durch die weiteren Düsen oder Drosseln 17, 17' aufgestaut. Die so generierten Staudrücke wirken auf die jeweils zugeordneten Stirnflächen 13, 13' der Steuerkolben 11, 11' derart ein, dass diese eine Kraft erfahtren, die sie in ihre Neutrallage zu bewegen sucht.
  • Die 4 und 5 zeigen die Ausführungsbeispiele nach den 1 bzw. 3 in teilschematischer Darstellung, bei welcher der Bereich der Steuereinheit 16 als Schnittdarstellung durch einen Steuergehäuse 14 mit den darin beweglich angeordneten Steuerkolben 11, 11' dargestellt ist. Dieser Bereich der Figur zeigt somit im Wesentlichen der Ausbildung eines reellen Steuergehäuses 14 und Steuerkolbens 11, 11' nach der Erfindung. Die Abmessungen der einzelnen Bauteile und ihrer verschiedenen Bereiche sind hier jedoch nur beispielhaft und nicht maßstäblich dargestellt.
  • In 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Anspruch 1 gezeigt, bei dem die die Erfindung kennzeichnende permanente hydraulische Verbindung im Inneren der im Wesentlichen aus dem Steuergehäuse 14, den darin längsverschieblichen Steuerkolben 11, 11' und den auf deren Stirnflächen 13, 13' einwirkenden Aktuatoren 12, 12' ausgebildet ist. Der Steuergehäuse 14 ist ein im Wesentlichen zylindrisches Bauteil mit einer zentralen Bohrung, in welcher Bereiche kleineren Durchmessers mit Bereichen größeren Durchmessers abwechseln und damit Ringkanäle bilden, die von Stirnflächen begrenzt werden. An einer Seite des Steuergehäuses 14 sind mehrere Öffnungen vorhanden, die mit der inneren Bohrung kommunizieren. Neben einer Öffnung in der Mitte, die als Auslass 22 für das entspannte Druckfluid dient und beispiels weise zum Gehäusedruck als Bereich niederen Drucks 23 führt, sind symmetrisch zur Mitte je eine Einlassöffnung und eine Auslassöffnung für das Druckfluid ausgebildet. Die Einlassöffnungen sind über die Zuleitungen 21 bzw. 21' an den Einlass für dass Druckfluid unter hohem Druck, dem Arbeitsdruck der Steuereinheit, angeschlossen. Die Auslassöffnungen kommunizieren über die Verbindungsleitungen 28, 28' mit den Servoräume 6, 6' und dienen dazu Druckfluid zu und von ihnen zu leiten.
  • In der zentralen Bohrung des Steuergehäuses 14 sind die Steuerkolben 11 mit geringer Toleranz gleitend geführt. Er weist an beiden Enden Stirnflächen 13, 13' auf, an denen die Aktuatoren 12, 12', bevorzugt als Proportionalmagnete ausgebildet, angreifen und die Steuerkolben 11, 11' je nach den anliegenden Steuerbefehlen im Steuergehäuse in deren Längsrichtung verschieben. Die Steuerkolben 11, 11' sind, genauso wie der Steuergehäuse 14, symmetrisch zueinander bezüglich der Mitte gestaltet. In dem mittleren Bereich besitzt die Anordnung eine Ausnehmung, die einerseits einen Kanal für das Druckfluid zum Auslass 22 und damit zum Gehäusedruck bietet und zum anderen als kugelige Aufnahme für den hier als Kugelkopf 33 ausgebildeten Endbereich eines Hebels 8a konzipiert ist. Der Hebel 8a greift an dem Positionsrückführsystem 9 an und wirkt hierdurch über den Hebel 8 auf das Servosystem 3 und damit auf die Verstelleinrichtung 2 ein. Diese Einwirkung erfolgt dadurch, dass die miteinander verbundenen Steuerkolben 11, 11' bei einer Verschiebung unter dem Einfluss der Aktuatoren 12, 12' oder des Druckfluids den Kugelkopf 33 des Hebels 8a mitnehmen, welche Bewegung über den geschilderten Weg auf die Verstelleinrichtung 2 übertragen wird. Hierbei ergeben sich die erzielbaren Verschiebewege der einzelnen Hebel 8, 8a und sonstiger Verstellelemente aus der jeweiligen konkreten Dimensionierung der Verstelleinheit. Es versteht sich, dass die Durchführung des Hebels 8a durch das Steuergehäuse 14 druckdicht sein muss, sofern sich nicht der gesamte Bereich der Verstelleinheit auf dem niedrigen Druckniveau des Bereichs 23, etwa dem Gehäusedruck, befindet.
  • Die Steuerkolben 11, 11' haben neben Bereich größeren Durchmessers, die unter anderem der engen Führung in der Bohrung des Steuergehäuses 14 dienen, beidseitig der Mitte je einen Bereich geringeren Durchmessers der von Kanten begrenzt ist. Diese Kanten bilden zusammen mit den benachbarten Kanten des Steuergehäuses 14 die Steuerkanten 24, 27 bzw. 24' und 27' der Steuereinheit 16. Bei Verschieben der Steuerkolbens 11, 11' ändert sich die Breite der durch die gegenüberliegenden Kanten von Steuergehäuse 14 und Steuerkolben 11, 11' gebildeten Durchlässe für das Druckfluid, was einer Änderung des hydraulischen Widerstands entspricht. Hierdurch ändert sich das Druckniveau in den Kammern, die durch die eingetieften Bereiche von Steuergehäuse 14 und Steuerkolben 11, 11' gebildeten Kammern, die von den Ringkanalstirnflächen 25, 25a bzw. 25' 25a' begrenzt sind. Diese Kammern sind einerseits über die Auslassöffnungen und die Verbindungsleitungen 28, 28' mit den Servoräumen 6 bzw. 6' verbunden. Andererseits führt von ihnen über eine Öffnung einer Bohrung als Abzweigung 26, 26' eine hydraulische Verbindung 30 bzw. 30' zu einer zentralen axialen Bohrung im Steuerkolben 14. Von dort besteht eine Verbindung zum mittleren Bereich der Steuereinheit und damit zu deren Auslass 22 für das weitgehend entspannte Druckfluid.
  • Durch die permanente hydraulische Verbindung 30 bzw. 30', die als Bypass für das Druckfluid wirkt, wird sichergestellt, dass die Steuerkolben 11, 11' bei nicht aktivierten Aktuatoren 12, 12' an ihren Stirnflächen 13, 13' eine Kraft erfahren, die das Bestreben hat den Steuerkolben in die Mittelposition zu zwingen. Dieser Effekt ergibt sich aus dem Zusammenwirken der negativen Überdeckung der Steuerkanten und den erfindungsgemäßen hydraulischen Verbindungen 30 und 30', die dafür sorgen, dass Abweichungen von der Neutralposition der Steuerkolben 11, 11' zu unterschiedlichen Druckänderungen an deren Stirnflächen 13, 13' führen.
  • Das in 5 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine Variante des Erfindungsgedankens nach Anspruch 2, bei welcher der über die permanente hydraulische Verbindung 30, 30' abgezweigte Fluidstrom über eine weitere Düse oder Drossel 17 teilweise aufgestaut wird. Hierdurch erhöht sich der auf die Stirnflächen 13 bzw. 13a einwirkende Druck, was zu einer noch genaueren und empfindlicheren Positionierung der Steuerkolbens 11, 11' in der Neutralstellung führt. Konstruktiv stimmt dieses Ausführungsbeispiel mit demjenigen nach 4 weitgehend überein. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die zentrale Bohrung in den Steuerkolben 11, 11' in dem der Mitte benachbarten Bereich eine Verengung aufweist, die als weitere Düse oder Drossel 17 bzw. 17' in der Hydraulischen Verbindung 30, 30' wirkt. Diese Verengung des Strömungsquerschnitts bewirkt einen Staudruck, der auf die jeweils zugehörige, benachbarte Stirnfläche 13, 13' der Steuerkolbens 11, 11' wirkt.
  • Die Verengung des Strömungsquerschnitts kann auch über austauschbare Blenden erfolgen, die in die Steuerkolben 11, 11' einsetzbar sind. Bei der Dimensionierung des Querschnitts der Verengung ist es zweckmäßig, diesen Querschnitt deutlich größer als denjenigen der in der permanenten hydraulischen Verbindung 30 oder einer in diese eingesetzten Blende 31 zu wählen. So könnte die permanente hydraulische Verbindung 30 als radiale Bohrung von etwa 0,5 mm Durchmesser im Steuerkolben 11, 11' ausgeführt sein und die Blende 17 als Verengung der axialen Bohrung mit einem Durchmesser von 1–2 mm.
  • 1
    Hydrostatische Verstelleinheit
    2
    Verstelleinrichtung
    3
    Servosystem
    4, 4'
    Servozylinder
    5, 5'
    Servokolben
    6, 6'
    Servoraum A, B
    7
    Feder
    8
    Hebel
    8a
    Hebel
    9
    Positionsrückführsystem
    10
    Feder
    11, 11'
    Steuerkolben
    12, 12'
    Aktuator
    13, 13'
    Stirnfläche der Steuerkolben
    14
    Steuergehäuse
    16
    Steuereinheit
    17, 17'
    weitere Düse oder Drossel
    20
    Einlass
    21
    Zuleitung/Kanal
    22
    Auslass
    23
    Bereich niederen Drucks
    24, 24'
    Steuerkante I
    25, 25'
    Ringkanalstirnfläche
    25a, 25a'
    Ringkanalstirnfläche
    26, 26'
    Abzweigung
    27, 27'
    Steuerkante II
    28, 28'
    Verbindungsleitung
    29, 29'
    Abzweigung
    30, 30'
    hydraulische Verbindung
    31, 31'
    Düse oder Drossel (Blende)
    33
    Kugelkopf

Claims (9)

  1. Hydrostatische Verstelleinheit (1) zur stufenlosen Verstellung des Förderstroms einer hydraulischen Fördereinrichtung mit zwei Förderrichtungen, welche ein Servosystem (3) aufweist, das eine Servoverstellung mit je zwei von Aktuatoren (12, 12') betätigbaren Steuerkolben (11, 11'), Servokolben (5, 5') und Servozylindern (4, 4') sowie ein Positionsrückführsystem (9) umfasst, und bei welcher die Steuerkolben (11, 11') mit ihren Steuerkanten (24, 27; 24', 27') in der Neutralposition mit einer negativen Steuerkantenüberdeckung versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Servosystem (3) über permanente hydraulische Verbindungen (30, 30') verfügt, die ausgehend von den an sich abgedichteten Servoräumen (6, 6') aus dem Druckniveau zwischen den Steuerkanten (24, 27; 24', 27') zu einem niedrigeren Druckniveau führen.
  2. Hydrostatische Verstelleinheit (1) zur stufenlosen Verstellung des Förderstroms einer hydraulischen Fördereinrichtung mit zwei Förderrichtungen, welche ein Servosystem (3) besitzt, das eine Servoverstellung mit je zwei von Aktuatoren (12, 12') betätigbaren Steuerkolben (11, 11'), Servokolben (5, 5') und Servozylindern (4, 4') umfasst, deren Servoverstellung in der Neutrallage in beiden Servoräumen (6, 6') das gleiche Servodruckniveau aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Servoverstellung der Verstelleinheit (1) permanente hydraulische Verbindungen (30, 30') ihrer Ausgänge von oder zu den Servoräumen (6, 6') zu einem niedrigeren Druckniveau besitzt und die über diese Verbindungen (30, 30') führenden Fluidströme angestaut werden und die so generierten Staudrücke auf jeweils zugeordnete Stirnflächen (13, 13') der Steuerkolben (11, 11') wirken.
  3. Hydrostatische Verstelleinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die permanenten hydraulischen Verbindungen (30, 30') in der Servoverstellung angeordnet sind.
  4. Hydrostatische Verstelleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Servoraum (6, 6') eine der permanenten hydraulischen Verbindungen (30, 30') zugeordnet ist.
  5. Hydrostatische Verstelleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte aller permanenten hydraulischen Verbindungen (30, 30') gleich groß sind.
  6. Hydrostatische Verstelleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die permanenten hydraulischen Verbindungen (30, 30') in den Steuerkolben (11, 11') angeordnet sind.
  7. Hydrostatische Verstelleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die permanenten hydraulischen Verbindungen (30, 30') mit temperaturunabhängigen Blenden ausgeführt sind.
  8. Hydrostatische Verstelleinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blenden auswechselbar sind.
  9. Hydrostatische Verstelleinheit nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede permanente hydraulische Verbindung (30, 30') über eine Blende zum Gehäusedruck führt.
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