-
Die
Erfindung betrifft einen Elektromagneten mit einer mit Strom beaufschlagbaren
Spule, wobei das sich hieraus ergebende Magnetfeld einen Anker bewegt.
Der Anker wirkt auf ein Betätigungsglied. Des
Weiteren betrifft diese Erfindung eine Betätigungsvorrichtung, bestehend
aus einem Elektromagneten, welcher eine mit Strom beaufschlagbare
Spule aufweist und das sich hieraus ergebende Magnetfeld einen Anker
bewegt, und der Anker auf ein Betätigungselement der Betätigungsvorrichtung
wirkt.
-
Gattungsgemäße Elektromagneten
sind oftmals Teil einer kom plexeren Betätigungsvorrichtung. Mit Hilfe
des Elektromagneten werden dabei verschiedene Zustände der
Betätigungsvorrichtung
eingestellt, zum Beispiel eine Verriegelung erzeugt oder ähnliches.
Der Elektromagnet besitzt dabei eine mit Strom beaufschlagbare Spule,
wobei die Spule hierbei eine entsprechende Drahtwicklung aufweist,
die von elektrischen Strom durchfließbar ist. Das hieraus erzeugte
Magnetfeld wirkt dabei auf einen in dem Ankerraum des Elektromagneten
beweglich angeordneten magnetisierbaren Anker und der Anker wird
entsprechend des sich ergebenden Magnetfeldes bewegt.
-
Es
sind dabei einfache Schaltmagneten, die gegen eine Federkraft den
Ankern anziehen, in gleicher Weise von der Erfindung umfasst, wie
auch komplexere Umkehrhubmagnete, bei welchen zum Beispiel zwei
hintereinander angeordnete Spulen entgegengerichtete Magnetfelder
erzeugen und den Anker zwischen zwei verschiedenen Stellungen hin- und
herbewegen. Die Erfindung ist insofern auf einen speziellen Typ
eines Elektromagneten nicht beschränkt.
-
Üblicherweise
wirkt der Anker auf ein Betätigungsglied
des Elektromagneten, zum Beispiel eine Ankerstange oder ähnlichem.
Je nach Ausgestaltung ist dabei das Betätigungsglied starr mit dem
Anker verbunden oder aber der Anker wirkt in geeigneter Weise auf
ein separates, gegenüber
dem Anker beweglich angeordnetes Betätigungsglied.
-
In
der Anwendung des Elektromagneten in einer Betätigungsvorrichtung, wie sie
ebenfalls von dieser Erfindung beschrieben und beansprucht wird, wirkt
der Anker letztendlich auf ein Betätigungselement der Betätigungsvorrichtung.
Um dies zu realisieren gibt es mehrere Ansätze. Zunächst ist es möglich, dass
das Betätigungselement
der Betätigungsvorrichtung
identisch ist mit dem Betätigungsglied des
Elektromagneten, also zum Beispiel die Ankerstange einen entsprechenden
Riegel in der Betätigungsvorrichtung
oder ähnliches
betätigt.
Die Erfindung ist aber diesbezüglich
ebenfalls wiederum nicht beschränkt,
es gibt auch Anwendungsfälle,
bei welchen der Anker beziehungsweise das Betätigungsglied (zum Beispiel
die Ankerstange) des Magneten auf ein separat vorgesehenes Betätigungselement der
Betätigungsvorrichtung
wirkt. Zum Beispiel kann das Betätigungselement
ein Riegel sein, wenn zum Beispiel die Betätigungsvorrichtung als Verriegelungseinheit
oder ähnliches
ausgestaltet ist.
-
Die
Schaltgeschwindigkeit, also die Zeitdauer, um den Elektromagneten
beziehungsweise die Betätigungsvorrichtung
von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand zu bringen, hängt entscheident
von den magnetischen Eigenschaften der eingesetzten Bauteile, der
Größe der Spule,
dem eingeprägten
Spulenstrom und so weiter ab. Wenn der Spulenstrom ausgeschaltet
wird, fällt
das Magnetfeld der Spule nicht ebenfalls schlagartig ab, sondern klingt
exponentiell aus. Die abklingende Magnetkraft wirkt noch gegen die
Federkraft, die eigentlich den Anker zurückschieben würde.
-
Hieraus
resultieren Schaltzeiten, die mehrere 100 ms betragen können. In
Notsituationen allerdings, wird eine deutlich kürzere Schaltzeit verlangt.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung den Stand der Technik dahingehend zu verbessern,
dass eine möglichst
schnelle Schaltung eines Elektromagneten beziehungsweise einer Betätigungsvorrichtung,
wie beschrieben, erfolgt.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Elektromagneten
wie eingangs beschrieben und schlägt vor, dass in dem Elektromagneten
mindestens ein pyrotechnischer Antrieb für den Anker beziehungsweise
das Betätigungsglied vorgesehen
ist.
-
Ein
pyrotechnischer Antrieb ist ein Antrieb, der auf den pyrotechnischen
Effekt aufbaut. Mit Hilfe der Zündung
eines pyrotechnischen Satzes wird dabei ein anderer Gegenstand (zum
Beispiel ein Antriebselement) beschleunigt beziehungsweise bewegt,
das heißt
angetrieben.
-
Der
pyrotechnische Satz ist dabei ein Stoff oder ein Stoffgemisch, dessen
Zweck darin besteht, zum Beispiel eine mechanische Wirkung (Druck
oder Bewegung) zu entwickeln. Er enthält mindestens ein Oxydationsmittel
und einen Brennstoff. Die pyrotechnischen Sätze sind die chemischen Funktionsträger des
pyrotechnischen Antriebes. Animiert wird der pyrotechnische Antrieb
durch einen Steuerbefahl über eine
Steuerleitung, die auf einen Zünder
wirkt und den pyrotechnischen Satz zu einer (kleinen) Explosion
bringt. Dabei wirkt der pyrotechnische Satz auf ein entsprechendes
Antriebselement, zum Beispiel einen Antriebsstempel oder ähnliches.
Der pyrotechnische Stz bringt dieses Antriebselement aus einer ersten
Ruhestellung in eine zweite, aktivierte Stellung.
-
Der
wesentliche Vorzug der Erfindung liegt darin, dass durch den Einsatz
des pyrotechnischen Antriebes der Anker beziehungsweise das Betätigungsglied
in sehr kurzer Zeit in die jeweils gewünschte Stellung bewegt werden
kann. Dabei besteht der Vorteil, dass es sehr kleinbauende pyrotechnische
Antriebe gibt, die trotzdem in der Lage sind, Schaltzeiten von kleiner
10 ms zum Beispiel typischerweise kleiner 5 ms zu realisieren.
-
Dabei
umfasst die Erfindung nicht nur die Verbesserung an dem Elektromagneten,
wie eingangs beschrieben, sondern die Erfindung umfasst ebenfalls
eine Betätigungsvorrichtung,
wie eingangs beschrieben, bei welcher ein pyrotechnischer Antrieb vorgesehen
ist, der bei Bedarf zusätzlich
auf das Betätigungselement
wirkt und diesen beschleunigt.
-
Der
pyrotechnische Antrieb ist auf die Anwendung beziehungsweise Anordnung
in dem erfindungsgemäß beschriebenen
Elektromagneten nicht beschränkt.
Das gleiche Ergebnis, nämlich
eine deutliche Beschleunigung der Schaltzeiten beziehungsweise Erhöhung der
Schaltgeschwindigkeiten wird auch dadurch erreicht, wenn der pyrotechnische
Antrieb auf das Betätigungselement
der Betätigungsvorrichtung
wirkt, also auf die Elemente, die nicht zwingend ursächlich mit
dem Elektromagneten zusammenhängen,
sondern von diesen betätigt
werden. Die Erfindung ermöglicht
es daher, entlang der gesamten Wirkstrecke in der Betätigungsvorrichtung, also
von dem bewegten Anker ausgehend, gegebenenfalls über das
Betätigungsglied
beziehungsweise Betätigungselement
und gegebenenfalls noch weiteren Betätigungselementen wie Riegel
und so weiter, nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag eine erhebliche
Reduktion der Schaltzeiten zu erreichen. Üblicherweise wird dabei der
pyrotechnische Antrieb nur bei Bedarf, also zum Beispiel bei entsprechenden
kritischen Zuständen
eingesetzt, der normale Betrieb des Betätigungselementes wird durch
die Schaltbewegung des Ankers des Elektromagneten bewirkt. Natürlich ist
es nicht ausgeschlossen, dass der erfindungsgemäße Elektromagnet beziehungsweise
die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung
mehrere gleichwirkende pyrotechnische Antriebe besitzt, um zum Beispiel
einen gewissen schnellen Schaltvorgang mehrfach hintereinander ausführen zu
können. Geschickterweise
wird dies durch die Steuerung des Elektromagneten oder der Betätigungsvorrichtung überwacht,
damit dann der entsprechende pyrotechnische Antrieb angesprochen
wird, der noch nicht benutzt ist.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der pyrotechnische Antrieb an oder im Anker beziehungsweise an oder
im Betätigungsglied
angeordnet ist. Es ist so möglich, eine
möglichst
platzsparende Anordnung des pyrotechnischen Antriebes in dem erfindungsgemäßen Elektromagneten
zu realisieren. Auch ist es möglich, für Wartungs-
oder In standhaltungszwecke den gesamten Elektromagneten mitsamt
dem pyrotechnischen Antrieb zu wechseln, wodurch der Wartungsaufwand
gering gehalten wird.
-
Für die Anordnung
des pyrotechnischen Antriebes am oder im Anker beziehungsweise am
oder im Betätigungsglied,
gibt es eine Mehrzahl von Varianten. In einer ersten Variante wird
dabei vorgeschlagen, dass im Anker beziehungsweise Betätigungsglied
eine Ausnehmung vorgesehen ist, in welcher der pyrotechnische Antrieb
angeordnet ist und sich der Anker beziehungsweise das Betätigungsglied
bezüglich
des pyrotechnischen Antriebes durch die Bestromung der Spule bewegt.
Die Ausnehmung ist in diesem Ausführungsbeispiel als Langloch
realisiert und bewegt sich daher relativ zu dem feststehenden pyrotechnischen
Antrieb. In geeigneter Weise aber wirkt der pyrotechnische Antrieb
dann mit einem Element am Betätigungsglied
beziehungsweise Anker zusammen, wenn dieser nämlich entsprechend zu bewegen
ist.
-
Neben
der Variante, dass der pyrotechnische Antrieb bezüglich des
Ankers feststehend ist, besteht natürlich die Variante, dass sich
erfindungsgemäß der pyrotechnische
Antrieb mit dem Anker beziehungsweise dem Betätigungsglied mitbewegt. Dabei stützt sich
dann das durch den pyrotechnischen Satz angetriebene Antriebselement
des pyrotechnischen Antriebes in geeigneter Weise gegenüber einem
dem Elektromagneten feststehenden Element (zum Beispiel dem Ankerraumboden
oder ähnlichem)
ab.
-
In
der feststehenden Variante ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass sich der
pyrotechnische Antrieb an dem Gehäuse des Elektromagneten oder dem
Spulenkörper
des Elektromagneten abstützt. Dabei
umfasst das Gehäuse
des Elektromagneten alle Teile des Elektromagneten, die mit dem
Gehäuse in
Verbindung stehen. Diese Teile können
aber gegebenenfalls noch andere Funktionen ausführen, wie zum Beispiel ein
Rohrabschnitt im Ankerraum bilden oder ähnliches. Insofern ist der
Begriff ”Gehäuse” sehr allgemein
zu verstehen und nicht auf die außenliegenden Elemente des Elektromagneten
zu beschränken.
-
Des
Weiteren ist es möglich,
dass der pyrotechnische Antrieb im Ankerraumboden, an welchem der
Anker anzuliegen vermag, angeordnet ist und so auf den Anker beziehungsweise
das Betätigungsglied
wirkt.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der pyrotechnische Antrieb bezüglich
des Ankers beziehungsweise des Betätigungsgliedes möglichst
zentrisch wirkt. Hierdurch soll ein Verkanten des Ankers auf seiner
Laufbahn im Elektromagneten beziehungsweise des Betätigungsgliedes
auf dessen Bewegungsbahn vermieden werden. Es ist nämlich zu
beachten, dass die auf den Anker wirkenden Kräfte des pyrotechnischen Antriebes unter
Umständen
deutlich größer sind
als die Magnetkräfte
durch das Einschalten des Stromes durch die Spule. Durch das möglichst
zentrische Einwirken der Antriebskraft des pyrotechnischen Antriebes
auf den Anker beziehungsweise das Betätigungsglied, wird eine möglichst
zuverlässige
Umsetzung der gewünschten
schnellen Zustandsänderung
des Elektromagneten beziehungsweise auch der Betätigungsvorrichtung nach der
Erfindung erreicht.
-
Für die Ausgestaltung
des pyrotechnischen Antriebes werden nachfolgend zwei erfindungsgemäße Beispiel
aufgeführt,
ohne aber die Erfindung auf diese Beispiele beschränken zu
wollen.
-
Im
ersten Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass der pyrotechnische Antrieb eine Hülse aufweist,
in welcher ein Antriebsstempel angeordnet ist, der durch den pyrotechnischen
Satz des pyrotechnischen Antriebes bewegbar ist und in der nicht
ausgelösten
Stellung des pyrotechnischen Antriebes in der Hülse, vor dem Antriebsstempel
ein Eintauchraum vorgesehen ist.
-
Der
pyrotechnische Satz umfasst neben dem schlagartig abbrennbaren Stoff
beziehungsweise Stoffgemisch auch einen Zünder, der geschickterweise
elektrisch beziehungsweise elektronisch betätigt wird. Der pyrotechnische
Satz wirkt erfindungsgemäß auf ein
entsprechendes Antriebselement, wie zum Beispiel einen entsprechenden
Antriebsstempel. Die Ausgestaltung des pyrotechnischen Antriebes
insgesamt ist so gewählt,
dass der Bewegungsweg des Antriebsstempels genau definiert ist.
Dies wird durch eine entsprechende Ausgestaltung des pyrotechnischen
Antriebes, insbesondere seiner Hülse
und ähnlichem
erreicht. Erfindungsgemäß wird nämlich vorgeschlagen,
dass in der nicht ausgelösten
Stellung des pyrotechnischen Antriebes in der Hülse, vor dem Antriebsstempel
ein Eintauchraum vorgesehen ist. Dieser nur wenige mm oder cm lange Raum
definiert den maximalen Weg des Antriebsstempels. Somit ist sichergestellt,
dass der Antriebsstempel das Gehäuse
beziehungsweise die Außenabmessungen
des Gehäuses
des pyrotechnischen Antriebes nicht verläßt.
-
In
einer anderen erfindungsgemäßen Variante
besteht der pyrotechnische Antrieb aus zwei konzentrisch radial
beabstandeten Rohrstücken,
zwischen welchen ein bevorzugt ringförmiger Antriebsstempel vorgesehen
ist, der durch den pyortechnischen Satz des pyrotechnischen Antriebes
bewegbar ist und in der nicht ausgelösten Stellung des pyrotechnischen
Antriebes zwischen den beiden Rohrstücken vor dem Antriebsstempel
ein Eintauchraum vorgesehen ist. An dem kopfseitigen Ende des pyrotechnischen
Antriebes beziehungsweise dessen Gehäuses ergibt sich damit ein
ringförmiger
Eintauchraum. Die Anordnung ist auch hier so gewählt, dass der Antriebsstempel,
nachdem der pyrotechnische Satz gezündet ist, das Gehäuse beziehungsweise
seine Außenabmessungen
nicht verläßt.
-
Des
Weiteren wird in einer erfindungsgemäßen Variante vorgesehen, dass
in beziehungsweise an dem Anker beziehungsweise Betätigungsglied,
an der Ausnehmung oder im Ankerraumboden ein Dorn vorgesehen ist,
der bei normaler Betätigung
des Elektromagneten zeitweilig in den Eintauchraum einzutauchen
vermag.
-
Die
Ausgestaltung des Dornes ist so, dass er einen etwas geringeren
Durchmesser aufweist als die Weite des Eintauchraumes beträgt. Im Fall,
dass ein ringförmiger
Eintauchraum vorgesehen ist, besitzt der Dorn eine rohrstückartige
Ausgestaltung.
-
Die
Anordnung ist dabei so gewählt,
dass bei normaler Betätigung
des Elektromagneten dieser Dorn zumindest zeitweilig in den Eintauchraum
des pyrotechnischen Antriebes einzutauchen vermag. Wie beschrieben,
wirkt der von dem pyrotechnischen Satz angetriebene Antriebsstempel
des pyrotechnischen Antriebes nur entlang der Länge beziehungsweise Tiefe des
Eintauchraumes und kann auch nur in diesem Bereich sich zum Beispiel
am Anker, am Betätigungsglied,
in der Ausnehmung oder im Ankerraumboden abstützen beziehungsweise abstoßen. Geschickterweise
ist dabei der Zustand des Eintauchens des Dornes in den Eintauchraum
dem Schaltzustand des Elektromagneten beziehungsweise der Betätigungsvorrichtung
zugeordnet, nämlich
jener, die unter Umständen
dann schlagartig, sehr schnell zu lösen ist.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
für die
Aktivierung des pyrotechnischen Antriebes mindestens eine Steuerleitung
an dem pyrotechnischen Antrieb vorgesehen ist, welche mit einer
Steuerung verbunden ist. Für
die Bewegung des Ankers im Elektromagneten ist eine Steuerung vorgesehen,
welche die Stromwicklung der Spule entsprechend mit Strom beaufschlagt,
also den Strom ein- und ausschaltet. Ergibt sich ein entsprechender
Zustand, der den Einsatz des pyrotechnischen Antriebs erfordert,
so aktiviert die Steuerung über
die Steuerleitung/en den pyrotechnischen Antrieb. Wie bereits ausgeführt, umfasst
der pyrotechnische Antrieb hierzu zum Beispiel eine elektrisch betätigbaren
Zünder,
der den pyrotechnischen Satz, also das explosive Stoffgemisch zur
Detonation bringt und so den Stempel aus seiner Ruhestellung in seine
Endstellung, bevorzugt innerhalb der Grenzen des Gehäuses des
pyrotechnischen Antriebes bringt.
-
Geschickterweise
ist die Steuerung auch für den
Stromfluss durch die Spule (das heißt die Wicklung der Spule)
verantwortlicht, also steuert diesen.
-
Üblicherweise
wird der pyrotechnische Antrieb in entsprechenden Sonderschaltzuständen des Elektromagneten
eingesetzt und führt
normalerweise dazu, dass der Elektromagnet für weitere Schaltvorgänge nicht
verwendet werden soll. Um entsprechende Schaltzustände hernach
sicher zu vermeiden, wird in einer erfindungsgemäße Variante vorgeschlagen,
dass nach Aktivierung des pyrotechnischen Antriebes eine weitere
Bestromung der Spule durch die Steuerung unterbleibt. Für den Fall,
dass mehrere gleichwirkende pyrotechnische Antriebe in dem erfindungsgemäßen Elektromagneten
vorgesehen sind, unterbleibt eine weitere Bestromung der Spule durch die
Steuerung dann, wenn zum Beispiel alle pyrotechnischen Antriebe
verbraucht, das heißt,
gezündet
und nicht einsetzbar sind.
-
Es
ist klar, dass die Aktivierung des pyrotechnischen Antriebes durch
eine Steuerleitung sinngemäß auch bei
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Betätigungsvorrichtung
in einer erfindungsgemäßen Variante
realisierbar sind und die zum Elektromagneten beschriebene Verfahrensweise
in gleicher Weise auch bei der Betätigung einer Betätigungsvorrichtung
wirkt. Auch in einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ist es von
Vorteil, dass nach Aktivierung des pyrotechnischen Antriebes eine
weitere Bestromung der Spule des in der Betätigungsvorrichtung angeordneten
Elektromagneten durch die Steuerung unterbleibt. In gleicher Weise
wird natürlich von
der Steuerung berücksichtigt,
wenn mehrere gleichwirkende pyrotechnischen Antriebe zur Verfügung stehen,
dass dann gegebenenfalls der nicht ausgelöste pyrotechnische Antrieb
aktiviert wird und eine weitere Bestromung der Spule durch die Steuerung
erst dann unterbleibt, wenn kein weiterer pyrotechnischer Antrieb
mehr unverbraucht zur Verfügung
steht.
-
Insbesondere
umfasst daher die Erfindung auch ein Verfahren für das Betreiben eines Elektromagneten,
wie beschrieben, oder eine Betätigungsvorrichtung
wie ebenfalls beschrieben, wobei nach einer Aktivierung des pyrotechnischen
Antriebes eine weitere Bestromung der Spule unterbrochen wird. Insbesondere
wird eine Bestromung der Spule dann unterbrochen, wenn der letzte
pyrotechnische Antrieb aktiviert wurde. Durch eine solches Verfahrensweise,
die zum Beispiel steuerungsgemäß realisierbar
ist, wird eine erhebliche Sicherheitsverbesserung erreicht, weil
dadurch dann keine Fehlstellungen des Elektromagneten beziehungsweise
der Betätigungsvorrichtung
eintreten können
und insbesondere keine angezogene Position des Elektomagneten mehr
zur Verfügung
steht, das heißt,
letztendlich der Elektromagnet nicht mehr ordnungsgemäß einsetzbar
ist.
-
Geschickterweise
wird vorgesehen, dass die Wirkrichtung des pyrotechnischen Antriebes
der Bewegungsrichtung des durch das Magnetfeld der Spule bewegten
Ankers entgegengerichtet ist.
-
Oftmals
wird der erfindungsgemäße Vorschlag
eingesetzt, um den Anker schlagartig aus seiner angezogenen Stellung
wegzubewegen. In diesem Fall ist die Wirkrichtung des pyrotechnischen Antriebes
der Bewegungsrichtung des durch das Magnetfeld der Spule bewegten
Ankers entgegengerichtet. Gerade beim Abfallen des Ankers, wenn
der Erregerstrom durch die Spule abgeschaltet wird, erfolgt die
verhältnismäßig langsame
Zurückstellbewegung
des Ankers, die durch den erfindungsgemäßen Einsatz erheblich verbessert
wird.
-
In
einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass der
pyrotechnische Antrieb im Ankerraum, seitlich neben dem sich bewegenden Anker,
angeordnet ist. Es ist möglich,
dass der pyrotechnische Antrieb mittelbar auf den Anker wirkt, zum Beispiel
ist ein entsprechender Hebelmechanismus oder ähnliches vorgesehen. Es ist
weiter dann möglich,
dass der pyrotechnische Antrieb nicht zentrisch auf den Anker wirkt,
sondern seitlich neben dem Anker angeordnet ist. Für die Anordnung
des pyrotechnischen Antriebes im Ankerraum gibt es dabei eine Vielzahl
von Varianten.
-
Die
Erfindung umfasst aber auch Lösungen, bei
welchen in dem Elektromagneten zwei pyrotechnische Antriebe vorgesehen
sind, deren jeweilige Wirkrichtungen entgegengesetzt sind.
-
So
ist es nach der Erfindung möglich,
schlagartig unterschiedliche Zustände des Elektromagneten anzusteuern
und so eine sehr schnelle Reaktionsmöglichkeit zu ermöglichen.
Dabei ist es grundsätzlich
auch möglich,
dass die beiden pyrotechnischen Antriebe nacheinander aktiviert
werden, die Erfindung ist hier nicht beschränkt.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
beide pyrotechnische Antriebe am Anker mitfahrend oder zumindest
einer der beiden pyrotechnischen Antriebe bezüglich des Ankers im Elektromagneten
feststehend ausgebildet sind/ist. Die Anordnung der pyrotechnischen
Antriebe in dem Elektromagneten sind variabel. Die Erfindung umfasst
dabei sowohl Lösungen,
bei welchen beide pyrotechnische Antriebe am Anker mitfahrend sind,
beide pyrotechnische Antriebe im Elektromagneten feststehend, also
nicht mit dem Anker mitfahrend ausgebildet sind oder entsprechende
Mischformen. Natürlich
ist zu beachten, dass die Erfindung auch Lösungen umfasst, die mehr als
nur zwei pyrotechnische Antriebe umfassen, die sich aber dann gegebenenfalls
in zwei (oder auch mehrere) Gruppen gliedern lassen, die gleichartig
wirken. So ist es möglich,
an dem Elektromagnet zumindest eine gewisse Redundanz bezüglich des
Einsatzes des schnellwirksamen pyrotechnischen Antriebes zu realisieren.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass sich der Anker zwischen den beiden pyrotechnischen Antrieben
befindet. Eine solche Ausgestaltung ist zum Beispiel in 3a, 3b, 3c gezeigt.
Die beiden pyrotechnischen Antriebe sind dabei im Elektromagneten,
bezüglich
des Ankers feststehend ausgestaltet. Es ist erfindungsgemäß aber auch
eine Mischform, wie oben ausgeführt,
ebenfalls hiervon umfasst.
-
In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Anker auf einer ersten Seite auf das Betätigungsglied wirkt beziehungsweise
mit diesem verbunden ist und die beiden pyrotechnischen Antriebe
(oder auch noch mehrere) an der der ersten Seite gegenüberliegenden
Rückseite
des Ankers angeordnet sind. In diesem Ausführungsbeispiel befinden sich
die pyrotechnischen Antriebe, bevorzugt alle, bezüglich des
Ankers auf einer Seite, was insbesondere für Wartungs- und Montagefälle vorteilhaft
ist.
-
Es
wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich die Erfindung auch auf
eine Betätigungsvorrichtung,
bestehend aus einem Elektromagneten, welcher eine mit Strom beaufschlagbare
Spule aufweist, bezieht. Das sich aus der Spule ergebende Magnetfeld
bewegt einen Anker und der Anker wirkt auf ein Betätigungselement
der Betätigungsvorrichtung.
-
Erfindungsgemäß wird ein
pyrotechnischer Antrieb vorgesehen, der bei Bedarf zusätzlich auf
das Betätigungselement
wirkt und dieses bewegt. Die Erfindung umfasst eine Vielzahl von
Varianten, bei welchen der pyrotechnische Antrieb an der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
angeordnet ist, um bei Bedarf zusätzlich auf das Betätigungselement
zu wirken. Letztendlich ist das Betätigungselement, zum Beispiel
ein Riegel oder ähnliches,
von einer ersten Stellung schlagartig in eine zweite Stellung zu
bringen und der pyrotechnische Antrieb kann unmittelbar an dem Betätigungselement
angreifen, gegebenenfalls geschickterweise durch entsprechende Massenentkopplung
der Masse des Ankers. Dadurch wird die zu beschleunigende Masse
entsprechend reduziert und es erfolgt eine höhere Beschleunigung, das heißt, schnellere
Bewegung des Betätigungselementes.
-
So
wird in einer erfindungsgemäßen Variante vorgeschlagen,
dass der pyrotechnische Antrieb mittelbar oder unmittelbar auf das
Betätigungselement wirkt.
Eine mittelbare Wirkung des pyrotechnischen Antriebes auf das Betätigungselement
wird zum Beispiel durch eine Anordnung des pyrotechnischen Antriebes
im Elektromagneten erreicht, bei welchem der Anker oder die/das
Ankerstange/Betätigungsglied bewegt
wird, die/das dann die Bewegung auf das Betätigungselement überträgt. Da das
Betätigungselement
vom Elektromagneten getrennt ausgebildet ist, ist erfindungsgemäß die Anordnung
des pyrotechnischen Antriebes im Bereich des Betätigungselementes, also außerhalb
des Elektromagneten ebenfalls vorgeschlagen, welches zu dem gleichen
Ergebnis führt.
-
Geschickterweise
wird in einer erfindungsgemäßen Variante
ein Elektromagnet, wie beschrieben, in der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung eingesetzt.
-
In
diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass alle
im Bezug auf den Elektromagneten beziehungsweise die Betätigungsvorrichtung
beschriebenen Merkmale und Eigenschaften, aber auch Verfahrensweisen,
sinngemäß auch bezüglich der
Formulierung des erfindungsgemäßen Verfahrens übertragbar
und im Sinne des Erfindung einsetzbar und als mitoffenbart gelten.
Gleiches gilt auch in umgekehrter Richtung, das bedeutet, nur im
Bezug auf das Verfahren genannte bauliche, also vorrich tungsgemäße Merkmale
können auch
im Rahmen der Ansprüche
für den
Elektromagneten beziehungsweise die Betätigungsvorrichtung berücksichtigt
und beansprucht werden und zählen ebenfalls
zur Erfindung und zur Offenbarung.
-
In
der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele
(nicht abschließend)
der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
-
1a, 1b jeweils
in einem Schnitt zwei verschiedene Stellungen eines ersten Ausführungsbeispieles
des erfindungsgemäßen Elektromagneten;
-
2a, 2b, 2c jeweils
einen Schnitt eines weiteren Ausführungsbeispieles nach der Erfindung
in drei verschiedenen Stellungen und
-
3a, 3b, 3b jeweils
einen Schnitt eines weiteren, dritten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Elektromagneten
in verschiedenen Stellungen.
-
In 1a, 1b ist
ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Elektromagneten 1 schematisch
dargestellt. Der Unterschied zwischen den beiden in 1a und 1b gezeigten
Darstellungen liegt in der Schaltstellung des Elektromagneten.
-
Der
Elektromagnet 1 umfasst eine Spule 2, die eine
mit einem elektrisch leitenden Draht ausgestattete Wicklung trägt. Zu- und Ableitung dieser Wicklung
sind mit 20 und 21 gekennzeichnet. Die Spule 2 ist
rotationssymmetrisch aufgebaut und umschließt zumindest teilweise einen
Ankerraum 35.
-
Das
von der Spule 2 aufgrund des Stromflusses erzeugte magnetische
Feld wirkt auf den im Ankerraum axial verschiebbar gelagerten und
daher beweglich gelagerten Anker 3.
-
In 1a ist
der abgefallene Zustand des Elektromagneten 1 gezeigt,
da im linken Bereich der Luftspalt 37 nicht geschlossen
ist und die Rückstellfeder 30 den
Anker 3 nach rechts versetzt.
-
Wird
nun über
die Zu- und Ableitung 20, 21 auf die Wicklung
der Spule 2 ein elektrischer Strom angelegt, so zieht das
sich entwickelnde Magnetfeld den Anker 3 gegen die Kraft
der Rückstellfeder 30 nach
links und überbrückt so den
Luftspalt 37 im Ankerraum 35. Diese Stellung ist
in 1b gezeigt, am linksseitigen Ende des Ankers 3 ist
ein Betätigungsglied 34,
hier eine Ankerstange 34, vorgesehen, die aufgrund der
Bewegung des Ankers 3 nach links ebenfalls nach links versetzt
wird. Es ist gut zu erkennen, dass die Rückstellfeder 30 komprimiert
ist. Die hier geschilderte Funktionsweise eines Elektromagneten
ist hinlänglich
bekannt.
-
Erfindungsgemäß ist der
Elektromagnet 1 zusätzlich
mit einem pyrotechnischen Antrieb 4, 4a, 4b ausgestattet,
der in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
auf den Anker 3 wirkt, gegebenenfalls aber auch auf das
Betätigungsglied
beziehungsweise die Ankerstange 34 wirken könnte. Auch
die zweitgenannte Variante ist von der Erfindung umfasst.
-
In
dem hier, in 1a, 1b gezeigtem Fall,
sind zwei pyrotechnische Antriebe 4, 4a, 4b eingesetzt.
-
Ein
erster pyrotechnischer Antrieb 4a ist in einer Ausnehmung 31 des
Ankers 3 angeordnet. Rechts neben dem die Spule 2 aufnehmenden
Gehäuse 10 des
Elektromagneten schließt
sich ein verschlossenes Rohrteil 11 als Teil des Gehäuses 10 an und erweitert
den Elektromagneten auf der der Antriebsstange/dem Betätigungsglied 34 abgewandten Seite
des Elektromagneten 1. Durch die Anordnung des Rohrteiles 11 wird
der Ankerraum 35 erheblich erweitert.
-
Die
Ausnehmung 31 durchdringt den Anker 3 langlochartig
vollständig,
derart, dass eine jochartige Abstützung 12 die Ausnehmung 31 durchdringt.
Die Abstützung 12 ist
starr oder fest mit dem Rohrteil 11 oder (erfindungsgemäß alternativ)
mit dem Gehäuse 10 des
Elektromagneten 1 verbunden.
-
Auf
dieser Abstützung 12 ist
der erste pyrotechnische Antrieb 4a angeordnet. Der pyrotechnische
Satz, der durch die Steuerleitung 40, 41 aktivierbar
ist, liegt links hinter dem Antriebsstempel 44, der in
der nicht aktivierten Position, wie in 1a, 1b gezeigt,
in eine Hülse 43 des
pyrotechnischen Antriebes zurückstehend
eingebaut ist. Aufgrund dieser Anordnung ergibt sich rechts neben dem
Antriebsstempel 44 ein Eintauchraum 42a.
-
Mit 32 ist
die Mittelachse des Ankers 3 gekennzeichnet. Es ist gut
zu erkennen, dass der erste pyrotechnische Antrieb 4a möglichst
zentrisch beweglich der Mittelachse 32 auf der Abstützung 12 angeordnet
ist, um die durch den Antriebsstempel 44 eingeprägte Beschleunigungskraft
möglichst
zentral in den Anker 3 einzuprägen und so ein sicheres, verkippungsfreies
Betätigen
zu erreichen.
-
Rechts
neben dem ersten pyrotechnischen Antrieb, ebenfalls in der Ausnehmung 31 angeordnet,
befindet sich ein erster Dorn 33a. Die Funktionsweise beziehungsweise
Verwendung dieses Dornes 33a ergibt sich insbesondere bei
einem Vergleich der beiden Stellungen nach 1a und 1b.
-
In
der ersten, abgefallenen Stellung nach 1a ist
der erste Dorn 33a, als Teil des Ankers 3, gegenüber dem
im Elektromagneten fest angeordneten ersten pyrotechnischen Antrieb 4a derart
nach rechts versetzt, dass der erste Dorn 33a nicht in
den Eintauchraum 42a einsteht.
-
Würde in dieser
Stellung der erste pyrotechnische Antrieb 4a aktiviert
werden, so hätte
dieser keine Wirkung, da der nach rechts getriebene Antriebsstempel 44 in
der hier gezeigten Stellung nicht auf den ersten Dorn 33a einwirken
wird, seine Bewegung wird am Ende des Gehäuses des pyrotechnischen Antriebes,
also am Ende der Hülse 43 abgebremst
sein.
-
Anders
sieht die Situation aber in 1b aus,
bei welcher der erste Dorn 33a derart nach links versetzt
ist, dass dieser fast vollständig
in den Eintauchraum 42 eindringt. würde in dieser angezogenen Stellung
des Ankers der erste pyrotechnische Antrieb 4a über seine
Steuerleitung 40, 41 aktiviert, so würde der
Anker schlagartig nach rechts versetzt werden und zwar mit einer
sehr viel höheren
Geschwindigkeit als die Rückstellfeder 30 bewirken kann.
-
In
den in 1a, 1b gezeigten
Ausführungsbeispielen
ist noch ein zweiter pyrotechnischer Antrieb, rechts vom Anker 3,
mittig am Ankerraumboden 36 angeordnet. Dieser zweite pyrotechnische Antrieb
ist mit 4b gekennzeichnet. Auch seine Wirkung ist möglichst
zentrisch, in Richtung der Mittelachse 32 des Ankers 3 gerichtet.
Am Anker 3 befindet sich an seinem rechten, der Ankerstange 34 abgewandten
Ende ein zweiter Dorn 33b. Dieser kommuniziert mit dem
Eintauchraum 42b des zweiten pyrotechnischen Antriebes 4b.
-
Die
Wirkrichtungen der beiden pyrotechnischen Antriebe 4a, 4b sind
entgegengesetzt. Die Wirkrichtung des zweiten pyrotechnischen Antriebes 4b ist
von rechts nach links, die des ersten pyrotechnischen Antriebes 4a von
links nach rechts. Die Anord nung ist hierbei so getroffen, dass
immer einer der beiden Dorne 33a, 33b in die jeweils
damit kommunizierenden Eintauchräume 42a, 42b der
beiden pyrotechnischen Antriebe 4a, 4b eintauchen.
Die Eintauchbewegung (und auch die Austauchbewegung) erfolgt durch
die ”normale” Bewegung
des Ankers 3 aufgrund der magnetischen Anziehungskräfte durch die
Bestromung der Spule 2 und den jeweiligen Rückstellkräften der
Rückstellfeder 30.
-
Wird
aber dann eine schlagartige Bewegung des Ankers 3 entweder
in die linke oder die rechte Richtung benötigt, geschickterweise geradeweg
aus der jeweiligen Stellung des Ankers 3 im Elektromagneten 1,
so kommt der jeweils passende pyrotechnische Antrieb 4, 4a, 4b zum
Einsatz.
-
Die
hier gezeigte Anordnung erlaubt aber auch noch einen weiteren erfindungsgemäßen Schaltungszustand.
Es ist grundsätzlich
möglich, dass
beide pyrotechnischen Antriebe 4a, 4b gleichzeitig
gezündet
werden und der Anker 3 in einer Mittelstellung arretiert
wird. Dabei ist zu beachten, dass der pyrotechnische Antrieb eine
sehr viel höhere Kraft
entfaltet, als die Kraft des Magnetfeldes der Spule 2 und
so der Anker festgelegt ist. Auch ein solcher Schaltungszustand
kann entsprechend dem Einsatz des Elektromagneten von Vorteil sein.
-
In
einem Vergleich von 1a und 1b wird
klar, dass der Anker sowohl in der angezogenen wie in der abgefallenen
Stellung jeweils zusätzlich durch
den pyrotechnischen Antrieb 4a, 4b bewegbar ist.
-
In
den Fig. sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils
mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht
zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben.
-
In 2a, 2b, 2c ist
der Einsatz des pyrotechnischen Antriebes 4 gut dargestellt.
-
Bei
dem in den 2a, 2b, 2c ausgeführten Elektromagneten 1 handelt
es sich prinzipiell um den gleichen Aufbau wie bei 1a und 1b.
-
Im
Gegensatz zu der Variante nach 1a, 1b ist
in 2a, 2b, 2c nur
ein pyrotechnischer Antrieb 4 eingesetzt. Dieser befindet
sich in der Ausnehmung 31 des Ankers 3.
-
In 2a ist
die abgefallene Stellung des Elektromagneten 1 gezeigt.
Der pyrotechnische Antrieb 4 stützt sich über die Abstützung 12 an
dem Gehäuse 10 des
Elektromagneten 1 ab und ist bezüglich der Bewegung des Ankers 3 fest.
In der abgefallenen Position taucht der Dorn 33 nicht ein
in den Eintauchraum 42, der sich am rechten Ende des pyrotechnischen
Antriebes befindet.
-
Der
pyrotechnische Antrieb selber ist in der hier gezeigten Stellung
noch nicht aktiviert, der Antiebsstempel 44 ist im Inneren
der Hülse 43 derart
angeordnet, dass der Eintauchraum 42 verbleibt.
-
In 2b ist
die angezogene Stellung des Ankers 3 gezeigt. Der Luftspalt 37 ist
geschlossen, der Anker 3 nach links versetzt, der mit dem
Anker 3 mitfahrende Dorn 33 taucht in den Eintauchraum 42 ein.
Es verbleibt ein kleiner Spalt zwischen dem vorderen Ende des Dornes 33 und
der äußeren Oberfläche des
Antriebsstempels 44.
-
In 2c ist
der pyrotechnische Antrieb 4 aktiviert. In geeigneter Weise
wurde ein Aktivierungsbefehl über
die Steuerleitung 40, 41 auf den pyrotechnischen
Antrieb 4 übermittelt.
Dies erfolgte von der Steuerung des Elektromagneten oder der Betätigungsvorrichtung
(hier nicht gezeigt), die diesen Elektromagneten beinhaltet. Aufgrund
dieses Aktivierungsbefehles zündet
ein elektrischer beziehungsweise elektronischer Zünder des pyrotechnischen Antriebes,
der pyrotechnische Satz explodiert und treibt mit verhältnismäßig hoher
Kraft und schlagartig den Antriebsstempel 44 nach rechts,
derart, dass dieser die gesamte Tiefe des Eintauchraumes 42 überbrückt.
-
Der
Antriebsstempel 44 liegt am Dorn 33 an und drückt diesen
schlagartig nach rechts, wie mit dem Pfeil 39 angedeutet.
Der Dorn 33 wird aus dem Eintauchraum 42 durch
den Antriebsstempel 44 herausgedrückt, der Anker 3 wird
schlagartig von der angezogenen in die abgefallene Stellung gebracht,
die Feder 30 ist in 2c entspannt.
Unter Umständen ist
dabei das Magnetfeld der Spule 2 noch nicht komplett abgeklungen,
trotzdem ist der Anker 3 bereits komplett nach rechts versetzt
zurückgezogen.
-
In 3a, 3b, 3c ist
eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Elektromagneten 1 gezeigt.
In 2a, 2b, 2c wird
der Einsatz eines pyrotechnischen Antriebes gezeigt, in den Sequenzen
in 1a, 1b einerseits und in 3a, 3b, 3c andererseits
wird der Einsatz von zwei pyrotechnischen Antrieben 4, 4a, 4b gezeigt.
In dem Ausführungsbeispiel
nach 1a, 1b sind die beiden pyrotechnischen
Antriebe 4a, 4b auf einer Seite am Anker 3,
der Ankerstange 34 gegenüberliegend angeordnet. Dabei
taucht ca. die Hälfte
des Ankers 3 in die Spule 2 ein. In den Ausführungsbeispielen
nach 3a, 3b, 3c befindet
sich der Anker 3 zwischen den beiden pyrotechnischen Antrieben 4a, 4b.
-
Die
Funktionsweise des hier rechts dargestellten zweiten pyrotechnischen
Antriebs 4b ist der Funktionsweise des zweiten pyrotechnischen
Antriebs 4b nach 1a sehr ähnlich.
Für eine
weiter detaillierte Beschreibung wird daher auf das für 1a, 1b Beschriebene
verwiesen.
-
Der
ersten pyrotechnische Antrieb 4a auf der linken Seite des
Ankers 3, der Anker 3 befindet sich in dem hier
gezeigten Aus führungsbeispiel
zwischen den beiden pyrotechnischen Antrieben 4a, 4b,
ist besonders ausgestaltet. Der hier gezeigte pyrotechnische Antrieb 4a besteht
aus zwei konzentrischen Rohrstücken 45a, 45b,
die ihrerseits die Ankerstange beziehungsweise das Betätigungsglied 34 umschließen.
-
Auf
der linken Seite des pyrotechnischen Antriebes ist ein entsprechender
Ringboden vorgesehen, der die beiden Rohrstücke 45a, 45b verbindet. Es
ergibt sich ein schalenartiges Volumen, das auf der rechten Seite
durch den bevorzugt ringförmigen Antriebsstempel 44 verschlossen
ist. Auch hier ist die Anordnung so gewählt, dass in der nicht aktivierten Stellung
des pyrotechnischen Antriebes 4a der Antriebsstempel 44 so
weit im Gehäuse
zurückstehend angeordnet
ist, dass sich rechts davon ein ring- oder schalenförmiger Eintauchraum 42 ausbildet.
-
In 3a ist
die Stellung gezeigt, bei welcher der Anker 3 nach rechts
versetzt ist und der ringförmige
Dorn 33c vollständig
im Ankerraum 35 ist. Die Wandstärke des ringförmigen Dornes 33c ist
etwas geringer als die Spaltbreite zwischen den beiden Rohrstücken 45a, 45b.
-
In 3b ist
der Anker 3 nach links versetzt, derart, dass der Dorn 33c in
den Eintauchraum 42 eintaucht. Die Ankerstange/das Betätigungsglied 34 ist
in gleicher Weise nach links versetzt, der an dem zweiten pyrotechnischen
Antrieb 4b zunächst
in den Eintauchraum 42b eingetauchte Dorn 33b ist
ausgetaucht.
-
In 3c ist
der erste pyrotechnische Antrieb 4a derart aktiviert, dass
der ringförmige
Antriebsstempel 44 schlagartig nach rechts versetzt wird
und, genauso wie in 2c, der ringförmige Dorn 33c von
dem linken Ankerraumboden 38 weggestossen wird.
-
Die
Verwendung des pyrotechnischen Antriebes ist zum Beispiel als Notentriegelung
oder Notbetätigung,
insbesondere aber auch für
schlagartige, also sehr schnelle Betätigungen der Betätigungsvorrichtung
oder des erfindungsgemäßen Elektromagneten
vorgesehen. Üblicherweise
wird eine Redundanz eines solchen Antriebes in dem erfindungsgemäßen Gerät (Elektromagnet,
Betätigungsvorrichtung)
nicht zwingend vorgesehen, weswegen dann ein Austausch des entsprechenden
Gerätes
empfehlenswert ist. Durch die Steuerung, die für die Bestromung der Spule 2 zuständig ist,
wird dabei geschickterweise vorgesehen, dass diese deaktiviert ist,
wenn der pyrotechnische Antrieb ausgelöst ist oder der letzte noch
funktionsfähige
pyrotechnische Antrieb nicht mehr zur Verfügung steht (je nach Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Elektromagneten
beziehungsweise der Betätigungsvorrichtung).
Es ist daher eine Anordnung geschickt, bei welcher der pyrotechnische
Antrieb integriert im Elektromagneten angeordnet ist oder aber die
gesamte Betätigungsvorrichtung
zusammen mit Elektromagnet und (gegebenenfalls externen) pyrotechnischen
Antrieb integriert ist und so leicht ein- und ausbaubar ist.
-
Die
Ausgestaltung des pyrotechnischen Antriebes ist erfindungsgemäß sehr variabel.
Neben der in der Zeichnung gezeigten Variante, wo der Antriebsstempel
den pyrotechnischen Antrieb, beziehungsweise dessen Gehäuse nicht
verläßt, umfaßt die Erfindung
auch jene Varianten, bei welchen der Antriebsstempel vom Gehäuse des
pyrotechnischen Antriebes abgetrennt wird, wenn der pyrotechnische Antrieb
aktiviert wird.
-
Die
jetzt mit der Anmeldung und später
eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
-
Sollte
sich hier bei näherer
Prüfung,
insbesondere auch des einschlägigen
Standes der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal
für das
Ziel der Erfindung zwar günstig,
nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere
im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist.
-
Die
in den abhängigen
Ansprüchen
angeführten
Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind
diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen,
gegenständlichen
Schutzes für
die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
-
Merkmale,
die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im
Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel
zur Abgrenzung vom Stand der Technik beansprucht werden.
-
Merkmale,
die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen,
die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar
auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen
erwähnt wurden
beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders
günstige
Ergebnisse erreichen.