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Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches
Doppelschaltventil gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
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Ein als Sicherheitsventil für Gasgeräte bestimmtes
Doppelschaltventil ist aus der
DE 195 25 384 A1 bekannt. Bei diesem Doppelschaltventil
wird ein einziger Strömungsweg
durch zwei hintereinander in Serie geschaltete Absperrventile freigegeben bzw.
geschlossen, um einen Schnellschluss des Strömungsweges unter Einhaltung
von Sicherheitskriterien zu ermöglichen.
Der Anker eines der beiden Ventile ist koaxial verschieblich in
dem als Hohlanker ausgebildeten Anker des anderen Ventils angeordnet und
beide Anker sind innerhalb einer elektromagnetischen Spule bewegbar.
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Der Hohlanker und der Innenanker
wirken direkt, also ohne zwischengeschalteten Ventilstößel, auf
jeweils einen Ventilteller, mit denen zwei getrennte und strömungstechnisch
hintereinander angeordnete Gasräume
verschließbar
sind. Dazu stützen sich
die beiden Ventilteller über
jeweils axial hintereinander angeordnete Rückstellfedern gegen verschiedene
Abschnitte des Ventilgehäuses
ab.
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Ein solches Doppel-Sicherheitsventil
lässt sich
gemäß dieser
Druckschrift vorteilhaft für
den Betrieb eines Gasbrenners nutzen. Dazu können die beiden Ventilstufen
beispielsweise nacheinander geöffnet
oder geschlossen werden, so dass etwa zum Starten des Brenners zunächst eine
nur kleine Gasmenge und anschließend eine größere Gasmenge bereitgestellt
wird. Nachteilig an diesem Doppel-Sicher heitsventil ist dessen für einen
Gasbrennerbetrieb möglicherweise
notwendige sicherheitstechnisch komplexe Aufbau.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe
der Erfindung, ein elektromagnetisches Doppelschaltventil mit deutlich
einfacherem Aufbau bereitzustellen.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt
sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs, während vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
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Demnach besteht das erfindungsgemäße Doppelschaltventil
aus einem Ventilgehäuse,
in dem wenigstens eine Magnetspule angeordnet ist, in deren Innenraum
zwei von den Magnetkräften
der Spule bewegliche Anker eingesetzt sind. Zudem ist jedem der
beiden Anker eine Rückstellfeder
zugeordnet, die sich mit ihrem einen Ende gegen die Innenseite des
Ventilgehäuses
und mit ihrer anderen Seite an den jeweiligen Enden der beiden Anker
abstützen.
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Außerdem sind an dem Ventilgehäuse Anschlussstücke für ein Druckmedium
führende
Leitungen angeordnet, die durch zumindest einen der beiden Anker
verschließbar
sind. Dazu verfügen
die Anker über
Dichtflächen,
die auf entsprechend zugeordnete Dichtsitzflächen an der Innenseite des
Ventilgehäuses
zur Auflage gelangen.
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Bei diesem Doppelschaltventil ist
nun vorgesehen, dass einer der beiden Anker als Hohlanker mit einer
offenen und einer verschlossenen Stirnseite ausgebildet ist, in
dem der zweite Anker koaxial zum Hohlanker bewegt werden kann. Zudem
ist vorgesehen, dass der Hohlanker Durchtrittsöffnungen für das Druckmedium aufweist,
von denen eine Durchtrittsöffnung
durch eine Dichtfläche
am Innenanker verschließbar
ist. Vorzugsweise ist die von Innenanker verschließbare Durchtrittsöffnung in
der ansonsten geschlossenen Stirnseite des Hohlankers ausgebildet.
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In einer Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, dass die beiden Rückstellfedern koaxial zueinander
angeordnet sind, wobei sich die Feder für den Hohlanker an demjenigen
Ende dieses Ankers abstützt,
das sich gegenüber
der verschließbaren Stirnseite
befindet.
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Die zweite Rückstellfeder ist dagegen an demjenigen
stirnseitigen Ende des Innenankers angeordnet, das sich gegenüber den
Dichtflächen
befindet, mit denen die genannten Öffnungen in dem Hohlanker verschließbar sind.
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In einer anderen Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, dass der Innenanker an seinem der Rückstellfeder
zugeordneten Ende eine stirnseitige Dichtfläche aufweist, mit der ein Leitungsanschluss,
vorzugsweise das Anschlussstück
für eine Rücklaufleitung
für das
Druckmedium, verschließbar ist.
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Zur Realisierung eines zweistufig
schaltbaren Steuerdruckes ist es vorgesehen, dass die Durchtrittsöffnungen
in dem Hohlanker eine kleinere Querschnittsfläche aufweisen als die Querschnittsflächen des
Anschlussstückes
für die
Druckleitung und des Anschlussstückes
für die
Steuerdruckleitung.
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Außerdem kann das erfindungsgemäße Doppelschaltventil
beispielsweise als Kupplungsregelventil ausgebildet sein, wobei
dieses über
ein Anschlussstück
für eine
Druckleitung, ein Anschlussstück
für eine
Rücklaufleitung
sowie über
ein Anschlussstück
für eine
Steuerdruckleitung verfügt.
In anderen Ausführungsformen
der Erfindung ist das erfindungsgemäße Ventil als Schalt- oder
Taktventil ausgebildet, bei dem kein Anschlussstück für eine Rücklaufleitung vorzusehen ist.
Der erfindungsgemäße Ventilaufbau
mit zwei Ventilen in einem gemeinsamen Gehäuse kann daher nicht nur für 3/2-Wegventile, sondern
auch für
sonstige Mehrwegventile genutzt werden.
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In einer anderen Weiterbildung der
Erfindung ist das Doppelschaltventil derartig ausgebildet, dass die
beiden Anker axial hintereinander angeordnet sind, wobei ein erster
Anker eine axiale Bohrung aufweist, die vorzugsweise koaxial zu
dem Leitungsanschluss für
die Druckleitung ausgerichtet ist. Außerdem weist dieser Hohlanker
eine erste Dichtfläche auf,
mit der der Leitungsanschluss für
die Druckleitung druckdicht verschließbar ist. Darüber hinaus verfügt dieser
Hohlanker an seinem der ersten Dichtfläche gegenüberliegenden Ende über eine
zweite Dichtfläche,
auf die eine zu dem Hohlanker weisende erste Stirnseite des zweiten
Ankers derart zur Anlage bringbar ist, dass die Bohrung verschlossen
wird. Schließlich
ist an der von dem Hohlanker wegweisenden Seite des zweiten Ankers
eine zweite Dichtfläche ausgebildet,
mit der ein Leitungsanschluss einer Rücklaufleitung verschließbar ist.
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Bei all diesen Doppelschaltventilen
kann zudem vorgesehen sein, dass zwischen den Dichtflächen und
den Stirnseiten der Anker beziehungsweise des Ventilgehäuses Dichtmittel,
vorzugsweise Dichtringe angeordnet sind, die eine druckdichte Verbindung
zwischen den jeweiligen Bauteilen erleichtern.
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Schließlich wird es als vorteilhaft
angesehen, wenn der zweite Anker des letztgenannten Doppelschaltventils
von einem Gehäuseabschnitt
axial geführt
wird, wodurch insbesondere eine exakte axiale Bewegung dieses Ankers
ermöglicht
und die Dichtwirkung der Dichtflächen
und/oder der Dichtmittel verbessert wird.
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Zum besseren Verständnis wird
die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
erläutert, das
in der beigefügten
Zeichnung dargestellt ist.
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Darin zeigt:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch ein Doppelschaltventil in einer
ersten Schaltstellung,
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2 ein
Doppelschaltventil wie in 1,
jedoch in einer zweiten Schaltstellung,
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3 ein
Doppelschaltventil wie in 1 in einer
dritten Schaltstellung,
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4 ein
Einfach-Schaltventil gemäß dem Stand
der Technik,
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5 ein
Diagramm, das den zeitlichen Verlauf des Spulenstroms und des Steuerdrucks
des Doppelschaltventils beim Betätigen
der jeweiligen Ventilstufen darstellt,
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6 ein
Diagramm wie in 5, jedoch beim
Mehrfachbetätigung
einer der Ventilstufen während
eines Befüllvorgangs
eines Stellzylinders,
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7 ein
Diagramm des Druckverlaufs bei einer Stellzylinderbefüllung mit
einem Schaltventil nach dem Stand der Technik gemäß 4,
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8 ein
Diagramm wie in 7, jedoch
bei Nutzung eines Doppelschaltventils und
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9 eine
weitere Ausführungsform
des Doppelschaltventils mit axial hintereinander angeordneten Ankern.
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Der schematischen Querschnittsdarstellung gemäß 1 ist demnach entnehmbar,
dass das erfindungsgemäße Doppelschaltventil 1 einen
vergleichsweise einfachen und übersichtlichen
Aufbau aufweist. Es besteht zunächst
aus einem Ventilgehäuse 2,
in dessen mit einem Druckmittel befüllbaren Innenraum 28 eine
hohlzylindrische elektromagnetische Spule 3 angeordnet
ist, die zwei axial bewegliche Anker umschließt. Einer dieser beiden Anker
ist als Hohlanker 4 ausgebildet, in dem ein Innenanker 5 koaxial
zu dem Hohlanker 4 und zu der Spule 3 beweglich
angeordnet ist.
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Die Bewegung der beiden Anker 4, 5 erfolgt in
an sich bekannter Weise durch die von der Spule 3 erzeugten
Magnetkräfte,
wobei sich die beiden Anker 4, 5 mit einem ihrer
Enden über
jeweils eine Rückstellfeder 6, 7 gegen
eine Wand 12 des Gehäuses 2 abstützen. Die
beiden Federn 6, 7 sind ebenfalls koaxial zueinander
angeordnet, so dass sich die dem Innenanker 5 zugeordnete
Feder 6 mit ihrem anderen Ende an derjenigen Seite 9 des
Innenankers 5 abstützt,
die einem Leitungsanschlussstück 15 des Ventilgehäuses 2 zugeordnet
ist. Dieses Anschlussstück 15 ist
in diesem Beispiel zum Anschluss einer Rücklaufleitung für das Druckmedium
ausgebildet. Die Feder 7 stützt sich dagegen mit ihrem
anderen Ende an der offenen Stirnseite 8 des Hohlankers 4 ab,
das ebenfalls im Bereich dieses Anschlussstücks 15 für die Rücklaufleitung
angeordnet ist.
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An dem von dieser Feder 7 wegweisenden Ende
des Hohlankers 11 verfügt
dieser über
eine weitgehend geschlossene Stirnseite 11, die hier lediglich
eine Öffnung 21 für den Durchtritt
des Druckmittels aufweist. Zudem ist eine weitere Durchtrittsöffnung 20 in
der Seitenwand 38 des Hohlankers 4 erkennbar,
durch die Druckmittel aus dem Hohlraum des Hohlzylinders 4 in
den Innenraum 28 des Ventilgehäuses 2 abfließen kann.
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Das in 1 dargestellte
Doppelschaltventil 1 ist in einer Betriebssituation dargestellt,
in der die Spule 2 stromlos geschaltet ist, so dass keine
Magnetkräfte
auf die beiden Anker 4, 5 wirken. In dieser Situation
drückt
die Feder 7 den Hohlanker 4 mit dessen stirnseitigen
Dichtfläche 19 gegen
eine Dichtsitzfläche 18 an
der Innenwand des Ventilgehäuses 2, die
einem Anschlussstück 16 für eine Druckleitung zugeordnet
ist. Außerdem
wird in dieser Situation der Innenanker 5 von der Feder 6 mit
seinem einen Ende gegen eine Dichtsitzfläche 14 an der Innenseite
des Hohlankers 4 gedrückt,
so dass durch den Innenanker 5 und dessen stirnseitigen
Dichtfläche 13 die Durchtrittsöffnungen
21 im Hohlzylinder 4 zumindest teilweise, vorzugsweise
jedoch vollständig
verschlossen wird.
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Demnach verschließen der Hohlanker 4 und der
Innenanker 5 den Strömungsweg
des Druckmittels von dem Druckleitungsanschlussstück 16 zu dem
Anschlussstück 17 für eine Steuerdruckleitung. Zur
besseren Abdichtung können
Dichtmittel wie Dichtringe 40, 41 oder hier nicht
dargestellte Ventilteller an den jeweiligen Stirnseiten der beiden
Anker 4, 5 angeordnet sein.
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2 zeigt
das Doppelschaltventil 1 in der Betriebssituation, in der
die Spule 3 mit dem maximal vorgesehenen Strom beaufschlagt
ist. Durch die auf die Anker 4, 5 wirkenden Magnetkräfte sind
beide Anker gegen die Rückstellkräfte der
Federn 6, 7 nach oben verstellt, so dass der Strömungsweg
von dem Druckleitungsanschlussstück 16 zu
dem Steuerdruckleitungsanschlussstück 17 vollständig freigegeben
ist. Im Gegensatz zu der in 1 dargestellten Betriebssituation
ist nun aber durch den Innenanker 5 das Anschlussstück 17 für die Rücklaufleitung
vollständig
versperrt, da dieser mit seiner Dichtfläche 22 auf einer zugeordneten
Dichtsitzfläche 23 des
Anschlussstückes 17 aufliegt.
Deutlich sichtbar ist in dieser 2 im übrigen auch
das an der Stirnseite 11 des Hohlankers 4 angeordnete
Dichtmittel 40.
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In der in 3 dargestellten Betriebssituation ist
die Spule 3 des Doppelschaltventils 1 nur gering
bestromt, so dass der Hohlanker 4 durch die Rückstellkraft
der Feder 7 auf der Dichtfläche 18 des Ventilgehäuses 2 sitzt.
Der Innenanker 5 wird dagegen durch die Magnetkraft gegen
die Rückstellkraft der
Feder 6 mit seinem federseitigen Ende 9 gegen die
Dichtsitzfläche 23 an
dem Anschlussstück 15 für die Rücklaufleitung
gepresst wird, so dass der Strömungsweg
zu der Rücklaufleitung 15 verschlossen ist.
In dieser Betriebssituation gibt das öffnungsseitige Ende 10 des
Innenankers 5 jedoch die Durchtrittsöffnungen 20, 21 zu
dem Anschlussstück 16 für die Druckleitung
sowie zu dem Anschlussstück 17 für die Steuerdruckleitung
frei, so dass ein kleiner Strömungsweg
für das
Druckmedium freigegeben ist.
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Eine derartige Bestromung des Doppelschaltventils 1 ist
bei einer Betriebssituation sinnvoll, in der beispielsweise eine
Feinbefüllung
eines Stellzylinders ereicht werden soll, während zur Schnellbefüllung eine
vollständige
Bestromung der Spule 2 gemäß 2 erfolgt. Damit wird deutlich, dass
beide Anker 3, 4 separat voneinander betätigbar sind.
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4 zeigt
zum Vergleich ein Einfach-Schaltventil 24 nach dem Stand
der Technik. Dieses Schaltventil 24 besteht aus einem Ventilgehäuse 25,
in dem eine Magnetspule 26 befestigt ist. Koaxial innerhalb
dieser Spule 26 ist ein Anker 27 angeordnet, der
durch die Magnetkräfte
der Spule 26 koaxial gegen die Kraft einer an einer seiner
Stirnseiten angeordneten Rückstellfeder 34 bewegbar
ist. Sofern die Spule 26 bestromt ist, wird der Anker 27 mit
seiner der Rückstellfeder 34 zugeordneten
Dichtfläche 37 nach
oben gegen ein Anschlussstück 36 für eine Rücklaufleitung
gedrückt,
so dass diese für
ein in dem Ventilgehäuse 25 befindliches
Druckmedium verschlossen ist. Geöffnet
ist in dieser hier nicht dargestellten Betriebssituation aber ein
Strömungsweg von
dem Anschlussstück 30 für eine Druckleitung
zu dem Anschlussstück 31 für eine Steuerdruckleitung.
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In der in 4 gezeigten Betriebssituation des Einfach-Schaltventils 24 ist
die Spule 26 nicht bestromt, so dass die Rückstellfeder 34 den
Anker 27 mit einer dieser Feder 34 gegenüberliegenden
Stirnseite 32 gegen einen Dichtsitzfläche 35 des Ventilgehäuses 25 presst.
Auf diese Weise wird im Innenraum 29 des Ventilgehäuses der
Strömungsweg
von dem Anschlussstück 30 für eine Druckleitung
zu dem Anschlussstück 31 für eine Steuerdruckleitung
versperrt und der Strömungsweg
von dem Anschlussstück 31 für die Steuerdruckleitung
zu dem Anschlussstück 36 für die Rücklaufleitung
freigegeben.
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Auch bei diesem Einfach-Schaltventil 24 können gesonderte
Dichtmittel 33 genutzt werden, die an der Stirnseite 32 des
Ankers 27 oder an der Dichtsitzfläche 35 angeordnet
bzw. ausgebildet sind.
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Ein Vergleich des Aufbaus des erfindungsgemäßen Doppelschaltventils 1 gemäß 3 mit dem Aufbau des bekannten
Einfach-Schaltventils 24 gemäß 4 zeigt deutlich, dass die Doppelschaltfunktion
ohne großen
konstruktiven Aufwand durch den Austausch des Ankers nach dem Stand
der Technik gegen den Hohlanker und den Innenanker nach der Erfindung
mit den jeweils zugeordneten und entsprechend ihren Aufgaben dimensionierten
Rückstellfedern
herstellbar ist.
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Die Funktionen und das Betriebsverhalten des
erfindungsgemäßen Doppelschaltventils
lassen sich durch 5 bis 8 veranschaulichen. So zeigt 5 den zeitlichen Verlauf
des Spulenstroms I und die Antwort des Doppelschaltventils hinsichtlich des
in dem Anschlussstück 17 für die Steuerdruckleitung
anliegenden Steuerdruckes P. Die Spule 3 des Doppelschaltventils 1 wurde
in der in 5 gezeigten
ersten Bestromungsphase A mit einem hohen Strom I beaufschlagt,
der ausreicht, um den Hohlanker 4 zusammen mit dem Innenanker 5 gegen
die Kraft der Rückstellfedern 6, 7 soweit
anzuheben, dass das Anschlussstück 15 für die Rücklaufleitung verschlossen
wird. Wie 2 zudem zeigt,
wird dadurch ein Strömungsweg
mit hoher Kapazität
zwischen dem Anschlussstück 16 für die Druckleitung und
dem Anschlussstück 17 für die Steuerdruckleitung
freigegeben, so dass ein vergleichsweise schneller Aufbau des Drucks
P erfolgt. Im Anschluss an die Bestromungsphase A fällt der
Steuerdruck P in einer stromlosen Phase B bis auf Null ab.
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In der auch in 3 gezeigten Schaltstellung der zweiten
Bestromungsphase C erhält
die Spule 2 einen etwas geringeren Spulenstrom I, der nur
ausreicht, um den Innenanker 5 gegen die Rückstellkraft der
Feder 7 gegen das Anschlussstück 15 für die Rücklaufleitung
anzuheben, wodurch auch die Durchtrittsöffnungen 20 des Hohlankers 4 freigegeben
wird. Auf diese Weise wird in dem Ventilinnenraum 28 ein
Strömungsweg
zwischen dem Anschlussstück 16 für die Druckleitung
und dem Anschlussstück 17 für die Steuerdruckleitung
mit geringerer Kapazität
geöffnet.
Dementsprechend erfolgt solange ein vergleichsweise langsamer Aufbau
des Steuerdrucks P in dem Anschlussstück 17 für die Steuerdruckleitung,
wie der reduzierte Spulenstrom I anliegt.
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In dem in 6 dargestellten Bestromungs- und Druckverlauf
ist ein typischer Befüllvorgang
eines Zylinders einer hydraulischen oder pneumatischen Kolben-Zylinder-Anordnung dargestellt.
In einer ersten Phase D wird ein hoher Spulenstrom I genutzt, um
durch das Anheben des Hohlankers 4 gemäß 2 einen Strömungsweg mit großer Kapazität zwischen
dem Anschlussstück 16 für die Druckleitung
und dem Anschlussstück 17 für die Steuerdruckleitung
zu schaf fen. Dementsprechend wird der Zylinder im Sinne einer schnellen
Vorbefüllung
auf ein vorgewähltes
Druckniveau oder eine vorbestimmte Kolbenposition gebracht.
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In der sich daran anschließende Feinbefüllungsphase
E wird der Spulenstrom I soweit reduziert, dass der Hohlanker 4 den
Hauptströmungsweg verschließt und der
noch angehobene Innenanker 5 gemäß 3 den Strömungsweg mit geringer Kapazität zwischen
dem Anschlussstück 16 für die Druckleitung
und dem Anschlussstück 17 für die Steuerdruckleitung
freigibt. In dieser Phase kann eine Feinregulierung des Kolbenstellweges
oder des Druckniveaus erfolgen, mit dem der Kolben auf eine Vorrichtung
einwirkt.
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Außerdem wird in der Phase F
der Spulenstrom I wieder erhöht,
so dass der Hohlanker 4 den genannten Hauptströmungsweg
wieder freigibt und eine weitere Schnellbefüllungsphase folgt. In dieser Phase
wird der Kolben oder beispielsweise eine Bremse durchgeschaltet
und ein bei gleichbleibender Bestromung konstantes Druckniveau erzeugt.
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Schließlich ist 7 und 8 ein
Vergleich der Befüllzeiten
für einen
Zylinder einer Kolben-Zylinder-Anordnung
dargestellt, der gemäß dem Druckverlauf
von
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7 über ein
konventionelles Einfach-Schaltventil 24 und gemäß dem Druckverlauf von 8 mit dem erfindungsgemäßen Doppelschaltventil 1 mit
Betätigungsdruck
versorgt wird. Dabei ist deutlich erkennbar, dass bei dem konventionellen
Schaltventil 24 (hier mit einem Strömungsquerschnittdurchmesser
von 2 mm) nur ein einziger Ventilschaltvorgang möglich ist und bis zum Erreichen
eines vorbestimmten Druckes P eine Zeit t3 vergeht.
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Anders und viel vorteilhafter ist
dagegen der Druckverlauf, der mit dem erfindungsgemäßen Doppelschaltventil 1 erreichbar
ist. Mit diesem kann durch das erste Ventil mit einer Nennweite
von 3 mm eine schnelle Vorbefüllphase
(tschnell) geschaltet werden, der dann anschließend eine
Feinbefüllungsphase
(tfein) mit dem zweiten Ventil mit einer
Nennweite von 1 mm folgt. Wie der Vergleich zwischen 7 und 8 deutlich zeigt, wird dadurch eine Gesamtbefüllzeit t2 erreicht, die deutlich kürzer ist
als die Gesamtbefüllzeit
gemäß 7 mit einem Einfach-Schaltventil
nach dem Stand der Technik.
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Vorteilhaft bei der zweistufigen
Ansteuerung von Kolben-Zylinder-Anordnungen ist zudem, dass sich
dadurch die hohen mechanischen Belastungen beim Anschlagen der Kolben
in ihren Endpositionen stark reduzieren lassen.
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Letztlich zeigt 9 eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Doppelschaltventils 52,
bei dem unter Anwendung der Kerngedankens der Erfindung zwei Anker 39, 43 axial
hintereinander in dem Ventilgehäuse 2 angeordnet
sind. Dabei ist ein Anker 39 als Hohlanker mit einer axialen
Bohrung 42 ausgebildet, die koaxial zu dem Anschlussstück 16 für die Druckmittelleitung
ausgerichtet ist. Der Hohlanker 39 verfügt an seiner zum Anschlussstück 16 weisenden
Seite über
eine Dichtfläche 46,
mit der die Bohrung 42 druckdicht gegen den Ventilgehäuseinnenraum
verschließbar
ist.
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An der gegenüber liegenden Stirnseite des Hohlankers 39 ist
eine zweite Dichtfläche 47 ausgebildet,
an die der zweiten Anker 43 derart zur Anlage gebracht
werden kann, dass die Bohrung 42 abgedichtet wird. Darüber hinaus ist
an dem zweiten Anker 43 an seinem von dem Hohlanker 39 wegweisenden
Ende eine weitere Dichtfläche 49 ausgebildet, mit
der ein Anschlussstück 15 für eine Druckmittelrücklaufleitung
verschließbar
ist.
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Zudem sind an den Stirnseiten der
beiden Anker 39, 42 Rückstellfedern 6, 44, 45 angeordnet, die
diese Anker bei Nichtbestromung der Spule 3 in eine das
Anschlussstück 16 für die Druckleitung
verschließende
Position drücken.
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Da der Durchmesser der Bohrung 42 in
dem Hohlanker 39 kleiner ist als der Durchmesser des Anschlussstücks 16 für die Druckleitung,
lassen sich in Abhängigkeit
von dem gerade durch die variable Bestromung der Spule 3 geöffneten
Strömungsweg
unterschiedlich große
Volumenströme
durch das Ventil 52 leiten.
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Zur Verbesserung der Dichtwirkung
der Dichtflächen
kann auch bei dem zuletzt beschriebenen Doppelschaltventil 52 vorgesehen
sein, dass zwischen den Dichtflächen
und den Stirnseiten der Anker 39, 43 beziehungsweise
des Ventilgehäuses 2 Dichtmittel 50 angeordnet
sind, die vorzugsweise als Dichtringe ausgebildet sind. Zudem sorgt
ein gesonderter Gehäuseabschnitt 51 dafür, dass
der zweite Anker 43 axial gut geführt ist.
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- 1
- Doppelschaltventil
- 2
- Ventilgehäuse
- 3
- Spule
- 4
- Hohlanker
- 5
- Innenanker
- 6
- Rückstellfeder
- 7
- Rückstellfeder
- 8
- Offene
Stirnseite des Hohlankers
- 9
- Federseitiges
Ende des Innenankers
- 10
- Öffnungsseitiges
Ende des Innenankers
- 11
- Geschlossene
Stirnseite des Hohlankers
- 12
- Gehäusewand
- 13
- Dichtfläche Innenanker
- 14
- Dichtsitzfläche am Hohlanker
- 15
- Anschlussstück Rücklaufleitung
- 16
- Anschlussstück Druckleitung
- 17
- Anschlussstück Steuerleitung
- 18
- Dichtsitzfläche am Ventilgehäuse
- 19
- Dichtfläche außen am Hohlanker
- 20
- Durchtrittsöffnung
- 21
- Durchtrittsöffnung
- 22
- Dichtfläche am Innenanker
für Rücklauf-Anschlussstück
- 23
- Dichtsitz
am Rücklauf-Anschlussstück
- 24
- Einfachventil
nach Stand der Technik
- 25
- Gehäuse
- 26
- Spule
- 27
- Anker
- 28
- Innenraum
des Doppelschaltventils
- 29
- Innenraum
des Einfachventils
- 30
- Anschlussstück Druckleitung
- 31
- Anschlussstück Steuerdruckleitung
- 32
- Stirnseite
des Ankers
- 33
- Dichtmittel
- 34
- Rückstellfeder
- 35
- Dichtsitz
des Gehäuses
- 36
- Anschlussstück Rücklaufleitung
- 37
- Dichtfläche am Anker
für Rücklauf-Anschlussstück
- 38
- Seitenwand
des Hohlankers
- 39
- Hohlanker;
Erster Anker
- 40
- Dichtmittel
- 41
- Dichtmittel
- 42
- Bohrung
- 43
- Zweiter
Anker
- 44
- Rückstellfeder
- 45
- Rückstellfeder
- 46
- Dichtfläche
- 47
- Dichtfläche
- 48
- Stirnseite
- 49
- Dichtfläche
- 50
- Dichtmittel
- 51
- Gehäuseabschnitt
- 52
- Doppelschaltventil
- I
- Elektrischer
Strom
- p
- Druck
- t
- Zeit
- NW
- Nennweite