-
Die
Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung, mit einem Ventilgehäuse,
in dem sich ein Einlasskanal für Druckfluid erstreckt,
der in eine Ventilkammer mündet, in der ein Ventilglied
mittels einer ersten Federeinrichtung in einer Schließstellung
in Anlage an einen Ventilsitz gehalten ist, wobei sich das Ventilglied
bei einem definierten Öffnungsdruck des anstehenden Druckfluids öffnet,
wodurch Druckfluid über einen Öffnungsquerschnitt
zu wenigstens einem Fluidauslass gelangt und von dort ausströmt,
wobei ein Steuerglied vorgesehen ist, das mittels einer zweiten Federeinrichtung
in einer Offenstellung von einem Steuersitz abgehoben gehalten ist,
wodurch ein Nebenabströmkanal geöffnet ist, der über
wenigstens einen Verbindungskanal mit der Ventilkammer verbunden
ist, und wobei das Steuerglied das Abströmen des Druckfluids
derart steuert, dass das Steuerglied vor dem öffnen des
Ventilglieds bei einem unter dem Öffnungsdruck liegenden
Steuerdruck in eine Schließstellung in Anlage an seinen
Steuersitz bewegbar ist, wodurch der Nebenabströmkanal
gesperrt ist, und dass in einer Offenstellung des Ventilglieds und
Abströmen des Druckfluids über die Ventilkammer
das Steuerglied bei Druckabfall unter den Steuerdruck in seine Offenstellung
bewegt und der Nebenabströmkanal geöffnet wird,
wodurch Druckfluid zusätzlich auch über den Verbindungskanal
und den in Strömungsrichtung nachgeordneten Nebenabströmkanal
abströmen kann.
-
Eine
Ventileinrichtung dieser Art bis beispielsweise aus der
DE 41 33 424 A1 bekannt.
Das dort beschriebene Vollhub-Sicherheitsventil besitzt einen federbelasteten
Stufenkolben, der durch die Federkraft in Anlage an eine Sicherheitsventilsitzfläche
gehalten ist. Ferner ist ein Steuerventil vorgesehen, mit einem
Steuerventilstößel, wobei der Regelraum des Steuerventils über
eine Verbindungsbohrung mit dem Ringraum unterhalb des Stufenkolbens verbunden
ist. Beim Schließen des Ventils wird der im Ringraum vorherrschende
Druck über das geöffnete Steuerventil abgeblasen,
was zu einem Schnellschließvorgang führt. Der
Stufenkolben ist in einem Ringraum angeordnet, während
baulich sich getrennt hiervon der Steuerventilstößel
in einem Kolbenraum befindet. Demzufolge ist es notwenig, den Einlasskanal über
eine Verbindungsbohrung mit dem Kolbenraum des Steuerventilstößels
zu verbinden.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Ventileinrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die sich gegenüber der aus dem Stand der
Technik bekannten Ventileinrichtung durch einen kompakteren Aufbau
und durch komfortablere Anschlussmöglichkeiten an ein zugeordnetes
fluidführendes Bauteil auszeichnet.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Ventileinrichtung mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
-
Die
erfindungsgemäße Ventileinrichtung zeichnet sich
dadurch aus, dass das Ventilglied eine Steuerglied-Aufnahme ausweist,
in der das Steuerglied zwischen der Offen- und Schließstellung
beweglich aufgenommen ist, und das Steuersitz und Nebenabströmkanal
ebenfalls im Ventilglied angeordnet sind.
-
Steuerglied,
Steuersitz und Nebenabströmkanal sind also in das Ventilglied
integriert und bilden zusammen mit dem Ventilglied eine Baueinheit.
Im Vergleich zum vorerwähnten Stand der Technik ist es nun
nicht mehr notwendig, für das Steuerglied einen separaten,
baulich getrennten, beispielsweise parallel zur Ventilkammer versetzten
Steuerraum vorzusehen, sondern es genügt die Ausbildung
einer Ventilkammer, in der das Ventilglied beweglich geführt
ist. Dadurch ergibt sich ein wesentlich kompakterer Aufbau der gesamten
Ventileinrichtung. Insbesondere die Bauabmessungen radial zur Ventillängs achse können
hier wesentlich geringer ausfallen. Ferner ist es nicht mehr notwendig,
die Ventileinrichtung beim Anschluss an ein zugeordnetes fluidführendes
Bauteil auszurichten, wie es bei dem Stand der Technik durch den
parallelen Versatz des Steuerglieds notwendig ist.
-
Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist das Steuerglied eine Steuergliedfläche
auf, die in der Schließstellung des Ventilglieds über
den Einlasskanal derart mit Druckfluid beaufschlagt ist, dass darüber
der Öffnungsvorgang des Ventilglieds steuerbar ist. Das
Steuerglied kann also als eine Art Schub- oder Betätigungsglied
für das Ventilglied fungieren. Ein besonders kompakte Bauweise
der Ventileinrichtung wird dadurch erreicht, dass Steuerglied und Ventilglied
koaxial angeordnet sind und das Steuerglied längs einer
Ventillängsachse axial verschieblich in der Steuerglied-Aufnahme
gelagert ist.
-
Je
nach Lage der Steuerglied-Aufnahme innerhalb des Ventilglieds ist
jedoch auch eine andere, nicht koaxiale Ausrichtung von Steuerglied
und Ventilglied möglich.
-
Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist das Ventilglied eine Basispartie
auf, in der sich die Steuerglied-Aufnahme für das Steuerglied
und radial weiter außen der wenigstens eine Verbindungskanal befinden.
-
In
besonders bevorzugter Weise sind mehrere in Umfangsrichtung der
Steuerglied-Aufnahme, insbesondere mit regelmäßigen
Abständen zueinander angeordnete Verbindungskanäle
vorgesehen.
-
Besonders
bevorzugt weist die ersten Federeinrichtung eine Ventilglied-Druckfeder
auf, die sich einerseits am Ventilgehäuse und andererseits
an einer am Ventilglied ausgebildeten Abstützfläche
abstützt. Zweckmäßigerweise umschließt
die Ventilglied-Druckfeder das Ventilglied koaxial.
-
Um
das Ansprechverhalten des Ventilgliedes einzustellen ist es möglich,
dass der Ventilglied-Druckfeder Einstellmittel zur Einstellung der
Federvorspannung und somit des Öffnungsdrucks des Ventilglieds
zugeordnet sind. Je nach Wahl der Federvorspannung lässt
sich somit ein definierter Öffnungsdruck einstellen, bei
dem das Ventilglied öffnet.
-
Zweckmäßigerweise
umfassen die Einstellmittel ein im Ventilgehäuse geführtes,
in Axialrichtung gegenüber dem Ventilgehäuse relativ
verstellbares Stellglied, dessen axiale Verstellung je nach Stellrichtung
wahlweise eine Erhöhung oder Verringerung der Federvorspannung
der Ventilglied-Druckfeder bewirkt. Es ist beispielsweise möglich,
das Stellglied über miteinander kooperierende Gewinde an
einerseits dem Stellglied und andererseits an der Innenwandung der
Ventilglieds zu verstellen.
-
In
besonders bevorzugter Weise ist das Stellglied als Multifunktionsbauteil
darüber hinaus noch mit dem Einlasskanal für das
Druckfluid versehen.
-
Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist die zweite Federeinrichtung
eine Steuerglied-Druckfeder auf, die sich einerseits an einer Anlagefläche des
Ventilglieds und andererseits am Steuerglied abstützt.
-
Zweckmäßigerweise
sind die beiden Druckfedern des Steuerglieds einerseits und des
Ventilglieds andererseits koaxial zueinander angeordnet, insbesondere
befindet sich die Steuerglied-Druckfeder konzentrisch innerhalb
der Ventilglied-Druckfeder.
-
In
besonders bevorzugter Weise sind auch der Steuerglied-Druckfeder
Einstellmittel zur Einstellung der Federvorspannung und somit des
Steuerdrucks des Steuerglieds zum Schließen des Nebenabströmkanals
zugeordnet. Dadurch lässt sich ein definiertes Schließverhalten
der Ventileinrichtung einstellen.
-
Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist dem Fluidauslass ein Schalldämpfer
zugeordnet. Zweckmäßigerweise umhaust der Schalldämpfer
das Ventilgehäuse.
-
Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
Längsschnitt durch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung mit dem
Ventilglied in der Schließstellung und dem Steuerglied
in der Offenstellung,
-
2 die
Ventileinrichtung von 1 mit dem Ventilglied in Schließstellung
und dem Steuerglied in Schließstellung,
-
3 die
Ventileinrichtung von 1 mit dem Ventilglied in Offenstellung
bei kleinem Öffnungsquerschnitt und dem Steuerglied in
Schließstellung,
-
4 die
Ventileinrichtung von 1 mit dem Ventilglied in Offenstellung
mit großem Öffnungsquerschnitt und dem Steuerglied
in der Schließstellung und
-
5 die
Ventileinrichtung von 1 mit dem Ventilglied in Offenstellung
und dem Steuerglied in Offenstellung.
-
Die 1 bis 5 zeigen
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Ventileinrichtung 11.
-
Die
Ventileinrichtung 11 besitzt ein Ventilgehäuse 12,
an dessen Unterseite sich eine gegebenenfalls mit einem Gewinde
versehene Anschlusspartie zum Anschluss an ein mit Druckfluid arbeitendes
oder unter Druckfluid stehendes System befindet. Bevorzugterweise
wird als Druckfluid Druckluft verwendet. Es sind jedoch auch andere
gasförmige oder flüssige Medien einsetzbar. Im
Folgenden soll die Wirkungsweise jedoch beispielhaft anhand des Einsatzes
von Druckluft beschrieben werden.
-
An
der Anschlusspartie befindet sich eine Einlassöffnung 13, über
die Druckluft in eine nachgeordneten Einslasskanal 14 gelangen
kann. Der Einlasskanal 14 mündet über
eine Ventilkammer-Öffnung 15 in eine Ventilkammer 16.
-
In
der Ventilkammer 16 befindet sich ein Ventilglied 17,
das über eine erste Federeinrichtung 18 in einer
Schließstellung 19 in Anlage an einen Ventilsitz 20 gehalten
ist. Der Ventilsitz 20 befindet sich unmittelbar an der
Ventilkammer-Öffnung 15 und wir beispielsweise
durch eine kleine Erhöhung gebildet.
-
Die
erste Federeinrichtung 18 besitzt eine Ventilglied-Druckfeder 21,
die sich einerseits an einem Absatz 22 am Ventilgehäuses 12 und
andererseits an einer ringförmigen Abstützfläche 23 des
Ventilgliedes 17 abstützt. Die Federkraft der
Ventilglied-Druckfeder 21 wirkt dabei in Richtung des Ventilsitzes 20,
so dass das Ventilglied 17 in der Schließstellung 19 in
Anlage an den Ventilsitz 20 gehalten ist. Die Ventilglied-Druckfeder 21 ist
ferner derart ausgestaltet, dass sie koaxial zu einer Ventillängsachse 24 ausgerichtet
ist und das Ventilglied 17 umschließt. Das Ventilglied 17 und
die Ventilglied-Druckfeder 21 sind also konzentrisch zueinander
angeordnet. Zur Einstellung der Federvorspannung der Ventilglied-Druckfeder 21 sind
Einstellmittel vorgesehen, zu denen ein Stellglied 25 gehört,
das von der Anschlusspartie gebildet wird. Die Anschlusspartie bzw.
das Stellglied 25 ist ein Multifunktionsbauteil und dient
einerseits zur Zuführung von Druckluft über den
Einlasskanal 14 und andererseits zur Einstellung der Federvorspannung
der Ventilglied-Druckfeder 21.
-
Zur
axialen Verstellung des Stellgliedes 25 längs
der Ventillängsachse 24 dienen miteinander kooperierende
Gewinde 26, 27 (1), von
denen ein Außengewinde 26 an der Außenseite
des Stellglieds 25 und ein Innengewinde 27 an
der Innenseite des Ventilgehäuses 12 vorgesehen
sind. Dadurch kann das Stellglied 25 wahlweise in das Ventilgehäuse 12 hinein
oder aus diesem herausgeschraubt werden. Beim Hineinschrauben des
Stellglieds 25 wird die Ventilglied-Druckfeder 21 stärker
komprimiert so dass sich die Federvorspannung erhöht. Durch
die Wahl der Federvorspannung lässt sich der Öffnungsdruck,
ab dem das Ventilglied von seinem Ventilsitz 20 abgehoben
wird, einstellen.
-
Das
Ventilglied 17 besitzt ferner eine zylindrische Außenpartie 28,
die die restlichen Komponenten des Ventilglieds 17 einhaust.
Den oberen Abschluss der Außenpartie 28 bildet
am oberen, dem Ventilsitz 20 abgewandten Ende ein Abschlussdeckel 29.
Dieser ist mit einer Durchgangsöffnung (nicht dargestellt)
versehen. Innerhalb der zylindrischen Außenpartie 28 sitzt,
dem Ventilsitz 20 zugewandt, eine Basispartie 30,
die ebenfalls eine zylindrische Gestalt hat. An der Unterseite der
Basispartie 30, die zugleich die Unterseite des Ventilglieds 17 bildet,
sitzt eine ringförmige Dichtung 31, die in der
Schließstellung des Ventilglieds in Anlage an dem Ventilsitz 20 liegt
und für eine fluiddichte Absperrung sorgt. Die Basispartie 30 besitzt
eine koaxial zur Ventillängsachse 24 ausgerichtete,
in Axialrichtung durchgehende Steuerglied- Aufnahme 32,
in der ein kolbenartiges Steuerglied 33 zwischen einer
in 1 gezeigten Offenstellung 34 und einer
in 2 gezeigten Schließstellung 35 verschieblich
gelagert ist.
-
Das
Steuerglied 33 besitzt eine in Umfangsrichtung verlaufende
Ringnut 36, in die eine Dichtung, insbesondere in Form
eines Rundschnur-Dichtrings 37, eingesetzt ist, die für
eine fluiddichte Abdichtung zwischen der Außenseite des
Steuerglieds 33 und der Innenwandung der Steuerglied-Aufnahme 32 sorgt.
Das Steuerglied 33 besitzt oberseitig einen kreisscheibenartigen
Anschlagabschnitt 38 der gegenüber dem Rest des
Steuerglieds im Durchmesser vergrößert ist. An
diesem Anschlagabschnitt 38 stützt sich eine zweite
Federeinrichtung 39 ab, die dafür sorgt, dass
das Steuerglied in der in 1 dargestellten
Offenstellung 34 gehalten ist.
-
Die
zweite Federeinrichtung 39 besitzt eine Steuerglied-Druckfeder 40,
die sich andererseits an einer ringförmigen Anlagefläche 41 des
Ventilglieds 17 abstützt. Die Steuerglied-Druckfeder 40 ist
koaxial zur Ventillängsachse 24 ausgerichtet und
liegt somit auch koaxial zur Ventilglied-Druckfeder 21.
Ventilglied-Druckfeder 21 und Steuerglied-Druckfeder 40 bilden
somit eine konzentrische Feder-in-Federanordnung. In der Schließstellung 35 liegt
der Anschlag abschnitt 38 an einem Steuersitz 42 in
Anlage und sperrt dabei einen Nebenabströmkanal 43 fluiddicht
ab. Der Nebenabströmkanal 43 befindet sich innerhalb
einer zylindrischen Lagerhülse 44, die sich ihrerseits
innerhalb der Außenpartie 28 des Ventilglieds 17 befindet.
Das untere, dem Steuerglied 33 zugewandte Ende der Lagerhülse 44 bildet
dabei den Steuersitz 42 während das entgegengesetzte
obere Ende einen flanschartigen Lagerabschnitt 45 besitzt. Auf
dem oberen Ende des Lagerabschnitts 45 sitzt wiederum der
Abschlussdeckel 29, während die entgegengesetzte,
im Wesentlichen senkrecht zur Ventillängsachse 24 ausgerichtete
ringförmige Unterseite des Lagerabschnitts 45 die
Anlagefläche 41 für die Steuerglied-Druckfeder 40 bildet.
-
In
der Basispartie 30 des Ventilglieds 17 befinden
sich ferner noch radial außerhalb der Steuerglied-Aufnahme 32 mehrere
parallel zur Ventillängsachse ausgerichtete Verbindungskanäle 46,
die in der Offenstellung des Steuerglieds 33 eine Verbindung
zwischen der Ventilkammer 16 und dem Nebenabströmkanal 43 bilden.
Es sind hier beispielsweise mehrere, insbesondere zylindrisch ausgestaltete,
in regelmäßigen Abständen über
die Umfangsrichtung der Steuerglied-Aufnahme 32 verteilt
angeordnete Verbindungskanäle 46 vorgesehen.
-
Auch
die Federvorspannung der Steuerglied-Druckfeder ist über
Einstellmittel einstellbar. Beispielsweise kann dies dadurch realisiert
werden, dass an der Umfangsseite des Lagerabschnitts 45 der
Lagerhülse 44 ein Gewinde (nicht dargestellt) vorgesehen
ist, das mit einem an der Innenseite der Außenpartie 28 vorgesehenen
Innengewinde (nicht dargestellt) zusammenwirkt. Dadurch lässt
sich die Lagerhülse relativ zu dieser Außenpartie 28 verschrauben,
wodurch die Federvorspannung je nach Verschraubungsrichtung erhöht
oder vermindert wird. Wird beispielsweise die Lagerhülse 44 in
Richtung des Steuergliedes 33 verschraubt, so erhöht sich
die Federvorspannung. Durch die Einstellung der Federvorspannung,
der auf das Steuerglied wirkenden Steuerglied-Druckfeder 40 lässt
sich das Schließverhalten des Steuergliedes 33 definiert
steuern.
-
Es
ist ferner noch ein dem wenigstens einen Fluidauslass 50a, 50b zugeordneter
Schalldämpfer 51 vorgesehen, der das Ventilgehäuse 12 einhaust. Insgesamt
sind hier zwei Fluidauslässe 50a, 50b vorgesehen,
wobei ein erster Fluidauslass 50a an der Stirnseite des
Ventilgehäuses 12 und ein zweiter Fluidauslass 50b fensterartig
an der Mantelfläche des Ventilgehäuses 12 sitzt.
-
1 zeigt
die Ausgangsstellung des Ventilglieds 17 bzw. Steuerglieds 33 falls
beim an die Ventileinrichtung 11 ange schlossenen System
kein Überdruck abgebaut werden muss. In dieser Situation
ist die Ventileinrichtung 11 sozusagen außer Funktion. Das
Ventilglied 17 wird hierbei über die Ventilglied-Druckfeder 21 auf
den zugeordneten Ventilsitz 20 gedrückt, so dass
die Ventilkammer-Öffnung 15 fluiddicht verschlossen
ist. Dabei steht Druckluft an einer Steuergliedfläche A1
am Steuerglied 33 an. Der anstehende Druck reicht jedoch
noch nicht aus, um das Steuerglied 33 entgegen der Federkraft
der Steuerglied-Druckfeder 40 in die Schließstellung 35 in
Anlage an den zugeordneten Steuersitz 42 zu bewegen, womit
auch keine Öffnungsbewegung des gesamten Ventilgliedes 17 zustande
kommt. Das Steuerglied 33 ist also mittels der Federkraft
der Steuerglied-Druckfeder 40 vom zugeordneten Steuersitz 42 abgehoben.
-
Steigt
der Druck an, so wird zunächst das Steuerglied 33 entgegen
der Federkraft der Steuerglied-Druckfeder 40 auf seinen
zugeordneten Steuersitz 42 gedrückt, so dass der
Fluiddurchgang durch den Nebenabströmkanal 43 fluiddicht
verschlossen ist. Das Steuerglied nimmt seine in 2 gezeigte Schließstellung 35 ein.
Der an der Steuergliedfläche A1 anstehende Druck reicht
jedoch noch nicht aus, das gesamte Ventilglied 17 vom Ventilsitz 20 abzuheben.
-
Steigt
der Druck nun weiter an und erreicht einen Öffnungsdruck,
so wirkt das Steuerglied als Schub- oder Betätigungsglied
für das Ventilglied 17, das heißt das
Ventilglied 17 wird entgegen der Federkraft der Ventilglied-Druckfeder 21 vom
zugeordneten Ventilsitz 20 abgehoben. Diese Situation ist
beispielhaft in 3 dargestellt. Das Ventilglied 17 hebt sich
zunächst derart vom Ventilsitz 20 ab, dass ein Endabschnitt 53 des
Ventilglieds 17 am unteren Ende eines konisch geformten
Stellglied-Endabschnitts 54 verbleibt. Das heißt,
Druckluft strömt zunächst über einen
relativ kleinen Öffnungsquerschnitt über eine sogenannte
Drosselstelle 55 zwischen der Außenwand des Endabschnitts
des Ventilglieds 17 und der Innenwand des konusartig geformten
Stellglied-Endabschnitts 54 ab.
-
Steigt
der Druck weiter an, entsteht aufgrund der Drosselstelle 55 ein
Staudruck im Raum unter der Stirnseite des Ventilgliedes, wobei
der anstehende Druck auf die gegenüber der Steuergliedfläche
A1 größere Ventilgliedfläche A2 wirkt.
Aufgrund dieses Staudrucks, der auf die größere,
vorzugsweise sehr viel größere Ventilgliedfläche
A2 wirkt, entsteht eine wesentlich größere Kraft
auf das Ventilglied 17 und bewegt dieses schnell weg vom
Ventilsitz 20. Das Ventilglied 17 wird dabei in
die Offenstellung 56 gefahren, bei der aufgrund der Geometrie
von Ventilkammer-Innenwand und gegenüberliegender Ventilglied-Außenwand
ein größerer Öffnungsquerschnitt bzw.
Ringspalt entsteht und damit mehr Druckluft abströmen kann,
bzw. ein höherer Durchfluss entsteht.
-
Bei
geöffnetem Ventilglied 17 wird das zugeordnete
System entlüftet, wodurch der Druck abfällt. Der
niedrigere Druck erreicht aber in Folge der relativ großen
Ventilgliedfläche A2 und der daraus resultierenden größeren
Haltekraft dennoch aus, um das Ventilglied 17 in seiner
Offenstellung 56 zu halten. Bei herkömmlichen Überdruckventilen
müsste der Druck also noch weiter abfallen, bis es zu einem Schließvorgang
des Ventilglieds 17 kommt. Bei der vorliegenden Ventileinrichtung 11 hingegen
wird das Steuerglied 33 bei Unterschreiten des an die Steuergliedfläche
A1 anstehenden Steuerdrucks in Folge der Federkraft der Steuerglied-Druckfeder 40 wieder vom
zugeordneten Steuersitz 42 abgehoben. Dadurch kann Druckluft über
die Verbindungskanäle 46 in den Nebenabströmkanal 43 gelangen,
so dass zusätzlich zur Entlüftung über
die Ventilkammer 16 und den seitlichen fensterartigen Fluidauslass 50b auch eine
Entlüftung über den Nebenabströmkanal 43 und den
stirnseitigen Fluidauslass 50a stattfindet. Im Schalldämpfer 51 kann
sich zudem ein Staudruck aufbauen, der in Schließrichtung
des Ventilglieds 17 wirkt. Durch das zusätzliche
Entlüften über den Nebenabströmkanal 43 und
den stirnseitigen Fluidauslass 50a wird das Ventilglied 17 sehr
viel schneller wie der in seiner Schließstellung 19 zurück
bewegt, wodurch ein unerwünschtes Abfallen des Drucks im angeschlossenen
System verhindert werden kann. Mit der Entlüftung über
den Nebenabströmkanal 43 kann also eine Schnellschließung
des Ventilglieds 17 realisiert werden.
-
Durch
die Integration des Steuerglieds 33 samt Steuersitz 42 und
Nebenabströmkanal 43 in das Ventilglied 17 zeichnet
sich die Ventileinrichtung 11 insgesamt durch eine sehr
kompakte Bauweise aus.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-