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Die
Erfindung betrifft einen Blindzylinder zum Verschließen
von Profilzylinderdurchbrüchen an Schlössern und
Türbeschlägen, bei dem mindestens zwei, quer zur
Längsachse des Blindzylinders verlaufende Stuplschraubengewindebohrungen
für die Aufnahme einer Stulpschraube vorgesehen sind. Anwendung
findet die Erfindung, deren Blindzylinder selbst keine Schließfunktion
für eine Schlossbetätigung beinhaltet, zum Verschließen
von Durchbrüchen, wodurch ein einheitliches Erscheinungsbild
innerhalb einer Schließanlage erzielt werden soll. Das Gesamterscheinungsbild
ist somit unabhängig davon, ob der Profilzylinder mit einer
Schließfunktion ausgestattet ist oder nicht.
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Aus
dem Prospekt „Gesamtsortiment" der Schließanlagen
GmbH Pfaffenhain, Seite 17 (unten) und Seite 18 (oben) sind
als Halb- bzw. Doppelzylinder ausgebildete Blindzylinder bekannt,
die lediglich eine Stuplschraubengewindebohrung aufweisen. Damit
ist es im Rahmen des verwendeten Rastermaßes für
die Anpassung an unterschiedliche Türblattstärken
erforderlich, jeweils hinsichtlich der erforderlichen Lage der Stuplschraubengewindebohrung
entsprechend maßgerechte Blindzylinder bereitzustellen.
Dies bedingt, dass innerhalb einer Gesamtlänge des Blindzylinders
mehrere unterschiedliche Ausgestaltungen zu bevorraten sind, die
sich allein in der Lage der Stuplschraubengewindebohrungen unterscheiden,
so dass eine große Fertigungsvielfalt und Lagerhaltung
erforderlich sind.
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Ein
ebenfalls mit einer einzigen Stuplschraubengewindebohrung ausgestatteter
Blindzylinder geht aus der
DE
100 27 346 B4 hervor. Dieser ist in seiner Längsachse
geteilt ausgeführt und besteht aus zwei Verschlussteilen,
denen jeweils ein Führungszapfen zugeordnet ist. Die Führungszapfen sind
zur Anpassung an unterschiedliche Türblattstärken
gegeneinander verschiebbar und werden von einer die Stuplschraubengewindebohrung
beinhaltenden Klemme umgriffen sowie nach Anziehen der Stulpschraube
fixiert. Mit diesem Blindzylinder ist durch dessen Verstellmöglichkeit
zwar ein großer Bereich verschiedenartiger Türblattstärken
und die erforderliche Lageeinstellung der Stuplschraubengewindebohrung
innerhalb einer Gesamtlänge des Blindzylinders abdeckbar,
wobei jedoch der Blindzylinder einen hohen fertigungstechnischen
Aufwand bedingt und auf in effektiven Fertigungsverfahren hergestellte
Rohlinge für allgemein übliche Profilzylinder
nicht zurückgegriffen werden kann.
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Außerdem
ist ein gattungsgemäßer Blindzylinder aus dem Prospekt „Gesamtsortiment" der Schließanlagen
GmbH Pfaffenhain, Seite 17 (unten) und Seite 18 (oben) bekannt,
wobei der als Doppelzylinder ausgebildete Blindzylinder drei Stulpschraubengewindebohrungen
beinhaltet, die in einem Abstand zueinander angeordnet sind, der
dem Doppelten des verwendeten Rastermaßes entspricht. Dabei wird
unter Rastermaß die abgestufte Längenänderung
des Blindzylinders verstanden, damit dieser für unterschiedliche
Türblattstärken eingesetzt werden kann. Nachteilig
ist bei dieser Lösung, dass bei einer gegebener Gesamtlänge
nicht jede Längenkombination (Innenseite zu Außenseite
des Blindzylinders) realisiert werden kann, da das Versetzen des
Blindzylinders in Bezug auf die Stulpschraubengewindebohrung nicht
im Rastermaß, sondern nur um einen Betrag des zweifaches
Rastermaßes ermöglich wird. Dadurch kann die Fertigungsvielfalt
und Lagerhaltung nur bedingt reduziert werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Blindzylinder vorzuschlagen, der es
innerhalb einer Gesamtlänge des Blindzylinders ermöglicht,
alle erforderlichen Möglichkeiten für die Anordnung
der Stulpschraubengewindebohrungen an ein und demselben Blindzylinder
zu erfassen. Dabei soll weiterhin auf in effektiven Fertigungsverfahren
hergestellte Rohlinge für allgemein übliche Profilzylinder
zurückgegriffen werden können.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Blindzylinder
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass innerhalb einer Gesamtlänge
des Blindzylinders alle erforderlichen Möglichkeiten für
die Anordnung der Stuplschraubengewindebohrungen an ein und demselben
Blindzylinder erfassbar sind, so dass für jede Blindzylinderlänge
nur noch ein Blindzylindertyp vorgehalten werden muss, an dem alle
für die Schlossbefestigung erforderlichen Stuplschraubengewindebohrungen
vorgesehen sind und zur Verbindung mit einer Stulpschraube die zutreffende
Gewindebohrung nur noch ausgewählt werden muss. Dadurch
kann die Fertigungsvielfalt und Lagerhaltung entscheidend reduziert
werden.
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Außerdem
kann weiterhin auf in effektiven Fertigungsverfahren hergestellte
Rohlinge für allgemein übliche Profilzylinder
zurückgegriffen werden
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus Patentansprüchen
2 bis 4 hervor.
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Die
Erfindung soll nachfolgend an Ausführungsbeispielen und
zugehörigen Zeichnungen näher erläutert
werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Blindzylinders
in zwei Ansichten, wobei der Abstand A der Stulpschraubengewindebohrungen
dem verwendeten Rastermaß B entspricht (A = B)
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2 eine
weitere Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen
Blindzylinders in zwei Ansichten, wobei der Abstand A der Stulpschraubengewindebohrungen
gegenüber dem verwendeten Rastermaß B als A =
0,5B ausgestaltet ist
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3 eine
weitere Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen
Blindzylinders in perspektivischer Darstellung, wobei der Abstand
A der Stulpschraubengewindebohrungen gegenüber dem verwendeten Rastermaß B
als A gegen 0 mm laufend ausgebildet ist
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In
der 1 ist ein Blindzylinder 1 zum Verschließen
von nicht gezeigten Profilzylinderdurchbrüchen an Schlössern
und Türbeschlägen dargestellt, bei dem vier, quer
zur Längsachse 2 des Blindzylinders 1 verlaufende
Stuplschraubengewindebohrungen 3 für die Aufnahme
einer Stulpschraube und damit der Befestigung des Blindzylinders
an einem Schloss vorgesehen sind. Dabei ist der Abstand A der Stulpschraubengewindebohrungen 3 gegenüber dem
Rastermaß B gleich groß ausgebildet (A = B). Üblichweise
beträgt das Rastermaß B 5 mm und die Kernbohrungen
der M5-Gewindebohrungen für die Stulpschraube weisen einen
Durchmesser von 4,2 mm auf, so dass der Abstand A der Stulpschraubengewindebohrungen 3 ebenfalls
5 mm beträgt. Damit kann mit einem derartigen Blindzylinder 1 ein
Verstellbereich X = 3 × A = 3 × 5 mm = 15 mm realisiert werden,
so dass dieser Blindzylinder 1 für entsprechend
unterschiedliche Türblattstärken einsetzbar ist.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung nach der 2 ist
der Abstand A der Stulpschraubengewindebohrungen 3 gegenüber dem
Rastermaß B kleiner ausgestaltet (z. B. A = 0,5B), wobei
beispielsweise fünf Stulpschraubengewindebohrungen 3 vorgesehen sind.
Unter der wiederum angenommenen Voraussetzung eines Rastermaßes
B = 5 mm und der Verwendung von M5-Gewindebohrungen mit einem Kerndurchmesser
von 4,2 mm ergibt sich, dass sich die Stulpschraubengewindebohrungen 3 derartig überschneiden
und damit ineinander übergehen, dass jeweils ein Teil der
Wandung der Stulpschraubengewindebohrungen 3 verloren geht.
Dies hat insoweit keine negativen Auswirkungen, weil die erforderliche
Tragfunktion von den verbleibenden Gewindegängen der jeweiligen Stulpschraubengewindebohrung 3 übernommen wird.
Bei A = 0,5B = 2,5 mm beträgt der Verstellbereich X = 4 × A
= 4 × 2,5 mm = 10 mm, so dieser Blindzylinder 1 für
entsprechend unterschiedliche Türblattstärken
verwendbar ist.
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Bei
der in der 3 dargestellten Ausführungsform
geht der nicht gezeigte Abstand A der Stulpschraubengewindebohrungen 3 gegen
Null. Dadurch findet gegenüber der Ausgestaltung nach der 2 eine
maximale Überschneidung der benachbarten Stulpschraubengewindebohrungen 3 derart statt,
dass sich die Gewindegänge der Stulpschraubengewindebohrungen 3 im
Wesentlichen nur noch in den parallel zur Längsachse des
Blindzylinders 1 verlaufenden Bereichen, d. h. oben und
unten, der langlochähnlichen Aussparung im Blindzylinder 1 befinden.
Wenn der Abstand A gegen 0 mm läuft und das Rastermaß B
= 5 mm beträgt entsteht ein Verstellbereich X = A × n
(n = Anzahl der Stulpschraubenbohrungen, wobei n gegen ∞ läuft),
so dass dieser Blindzylinder 1 für einen rasterfreien
Einbau entsprechend unterschiedlicher Türblattstärken
zur Anwendung kommen kann.
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- 1
- Blindzylinder
- 2
- Längsachse
(von 1)
- 3
- Stuplschraubengewindebohrungen
- A
- Abstand
(von 3)
- B
- Rastermaß
- X
- Verstellbereich
- n
- Anzahl
der Stuplschraubengewindebohrungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Prospekt „Gesamtsortiment” der
Schließanlagen GmbH Pfaffenhain, Seite 17 (unten) und Seite
18 (oben) [0002]
- - Prospekt „Gesamtsortiment” der Schließanlagen GmbH
Pfaffenhain, Seite 17 (unten) und Seite 18 (oben) [0004]