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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betrieb eines
Konzentrator-Photovoltaik-Generators
mit einer Nachführkinematik
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Konzentrator-Photovoltaik-Generators mit einer
Nachführkinematik
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 17.
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Photovoltaik-Konzentratormodule
bestehen aus kleinen Solarzellen auf die das einfallende Sonnenlicht
mittels fest davor angeordneten Linsen, typischerweise Fresnel-Linsen, konzentriert
wird. Diese Technik ermöglicht
die bisher höchsten
Wirkungsgrade in der Photovoltaik. Allerdings funktionieren die Module überhaupt
nur, wenn sie stets genau auf die Sonne ausgerichtet werden. Dabei
sind Genauigkeiten von beispielsweise 0,05° einzuhalten, was sich aus dem
hohen Konzentrationsfaktor von beispielsweise 700 ergibt. Konzentrator-Panels
setzen sich aus einer Vielzahl einzelner Konzentratorzellen zusammen
und sind z. B. 20 m2 groß.
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Ein
Nachführungssystem
ist für
die unverzichtbare, hochgenaue Nachführung von Photovoltaikkonzentrator-Zellen
in Fresnel-Linsen-Technik erforderlich. Nachführsysteme für herkömmliche Solarmodule bieten
jedoch weder die erforderliche Genauigkeit, noch sind sie stabil
genug, um auch bei Wind ihre Ausrichtung zu behalten. Für herkömmliche
Solarmodule ist eine Genauigkeit von 5° völlig ausreichend. Für Konzentratorzellen
wird jedoch eine unvergleichlich höhere Genauigkeit und Stabilität benötigt, weil
die Ausgangsleistung bei kleinsten Fehlstellungen, z. B. 1°, schon auf
null fällt.
Somit sollten diese Solarzellen stets hochpräzise auf die Sonne ausgerichtet
werden, da sie ansonsten keine oder nur unzureichende Ausgangsleistung
liefern. Im Unterschied zu herkömmlichen
Solarzellen, die immer billiger werden, benötigen Konzentrator-Photovoltaik-Module
also grundsätzlich
eine Nachführvorrichtung.
An die Nachführvorrichtung
werden hohe Anforderungen hinsichtlich Robustheit, Lebensdauer und
Präzision
gestellt. Gleichzeitig darf die Nachführvorrichtung bestimmte Kosten
nicht überschreiten, die
sich aus den Differenzkosten der Konzentrator-Photovoltaik-Generatoren
und der Energieausbeute ergeben.
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Es
ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Betrieb eines Konzentrator-Photovoltaik-Generators
mit einer Nachführkinematik
zu schaffen, die gegenüber dem
Stand der Technik eine kostengünstige,
verbesserte und stabilere Sonnennachführung und somit eine höhere Energieausbeute
durch eine genauere Ausrichtung eines Solarpanels ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren
gemäß Anspruch
17 gelöst.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zum Betrieb eines
Konzentrator-Photovoltaik-Generators
mit einer Nachführkinematik,
die mindestens zwei Aktoren aufweist und die zweiachsig der Sonne
nachführbar
ist, wobei die Vorrichtung folgende Merkmale umfasst:
- – einen
Spannungs- und/oder Leistungswandler, der ausgebildet ist, um eine
elektrische Leistung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators in
eine elektrische Ausgangsleistung zu wandeln (typischerweise ein
Solarwechselrichter mit MPP-Tracker)
- – einen
ersten Korrektur-Regler, der ausgebildet ist, um einen ersten Aktor
der Nachführkinematik derart
anzusteuern, dass die Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators
ansprechend auf die elektrische Ausgangsleistung in einer ersten
Richtung so modifiziert wird, dass die elektrische Ausgangsleistung
maximal wird; und
- – einen
zweiten Korrektur-Regler, der ausgebildet ist, um einen zweiten
Aktor der Nachführkinematik derart
anzusteuern, dass die Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators
ansprechend auf die elektrische Ausgangsleistung in einer zweiten
Richtung so modifiziert wird, dass die elektrische Ausgangsleistung
maximal wird.
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Ferner
schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines
Konzentrator-Photovoltaik-Generators mit einer Nachführkinematik,
die mindestens zwei Aktoren aufweist und die zweiachsig der Sonne
nachführbar
ist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- – Wandeln
einer Spannung und/oder einer elektrischen Leistung aus dem Konzentrator-Photovoltaik-Generator
in eine elektrische Ausgangsleistung;
- – Ansteuern
eines ersten Aktors der Nachführkinematik
durch einen ersten Korrektur-Regler derart, dass die Ausrichtung
des Konzentrator-Photovoltaik-Generators
ansprechend auf die elektrische Ausgangsleistung in einer ersten
Richtung so modifiziert wird, dass die elektrische Ausgangsleistung
maximal wird; und
- – Ansteuern
eines zweiten Aktors der Nachführkinematik
durch einen zweiten Korrektur-Regler derart, dass die Ausrichtung
des Konzentrator-Photovoltaik-Generators
ansprechend auf die elektrische Ausgangsleistung in einer zweiten Richtung
so modifiziert, dass die elektrische Ausgangsleistung maximal wird.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die elektrische
Größe aus dem
Konzentrator-Photovoltaik-Modul, die beispielsweise aus einer elektrischen
Leistung, einem elektrischen Strom oder einer elektrischen Spannung
bestehen kann, gewandelt und zur Regelung von einer Bewegung der
Komponenten der Nachführkinematik
in zwei Raumrichtungen verwendet werden kann. Wird die Ausrichtung
des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls auf die Sonne präziser, nimmt
auch die Spannung bzw. die elektrische Leistung oder der elektrische
Strom durch die höhere
effektive Einstrahlung auf das Konzentrator-Photovoltaik-Modul zu.
Bei einer Auswertung der vom Konzentrator-Photovoltaik-Modul abgegebenen
elektrischen Größe, kann hierdurch
eine direkte Regelungsschleife zwischen Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls und
der durch diese Ausrichtung bewirkten Stromgeneration geschlossen
werden. Zugleich werden keine teuren, zusätzlichen Sensor-Elemente zur
Bestimmung einer Ausrichtung benötigt.
Auf diese Weise kann auch die Nachführungseinheit direkt in einem Wandler
zur Anpassung der durch das Konzentrator-Photovoltaik-Modul abgegebenen
Leistung untergebracht werden, so dass eine zusätzliche separate Ansteuereinheit
zur Ansteuerung der Halteeinheit des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls
nicht erforderlich ist. Ferner ist es auch möglich, die elektrische Größe aus dem
Konzentrator-Photovoltaik-Modul in ein Energieversorgungsnetz einzuspeisen,
so dass die Anpassung des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls in einem Spannungswandler
untergebracht werden kann. Hierdurch können ebenfalls Kosten durch das
Vorsehen einer kompakten Baueinheit gespart werden.
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Die
vorliegende Erfindung bietet den Vorteil, dass durch die Auswertung
eines bereits vorhandenen Signals bzw. einer vorhandenen elektrischen Größe von dem
Konzentrator-Photovoltaik-Modul eine effektive Nachführung der
Ausrichtung dieses Konzentrator-Photovoltaik-Moduls auf die Sonne kostengünstig möglich wird.
Hierdurch kann zugleich eine Steuerung der mechanischen Ausrichtung
des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls vermieden werden, die lediglich
auf der Basis eines vordefinierten Ausrichtungswinkels (beispielsweise
zu einer bestimmten Zeit) berechnet wird. Eine solche Ausrichtung
würde eine
sehr stabile Halterung mit wenig Spiel erfordern, damit die Ausrichtung
präzise
genug ist. Durch den ersten und zweiten Regler können dagegen ungenauere mechanische
Halterungen verwendet werden, wobei die präzise Ausrichtung erst durch
die Nachführung
auf der Basis der elektrischen Größe bzw. der elektrischen Ausgangsleistung
aus dem Spannungswandler durchgeführt wird. Somit können einfachere
und damit kostengünstigere
Elemente für
die Nachführungseinheit
verwenden, ohne eine Einbuße
bei der resultierenden Präzision
befürchten
zu müssen.
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In
einer günstigen
Ausführungsform
der Erfindung kann der Spannungs- oder Leistungswandler ausgebildet
sein, um die elektrische Ausgangsleistung oder eine von der elektrischen
Ausgangsleistung abgeleitete Einspeiseleistung in ein elektrisches Energieversorgungsnetz
einzuspeisen. Dies bietet den Vorteil, dass die erhaltene und als
Regelgröße zur Ausrichtung
des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls verwendete elektrische Ausgangsleistung
weiterverarbeitet werden kann. Durch die kombinierte Verwendung
der elektrischen Ausgangsleistung als Regelungsgröße als auch
als Basisgröße für die Energieeinspeisung
kann eine einfachere, kompaktere und damit kostengünstigere
Einheit verwendet werden, so dass auf einen Sensor zur Gewinnung
der Regelgröße verzichtet
werden kann.
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Auch
kann in einer anderen Ausführungsform
der Erfindung eine Positionsermittlungseinrichtung vorgesehen sein,
die ausgebildet ist, um die Position der Sonne und damit die Soll-Ausrichtung
des Konzentrator-Photovoltaik-Generators zeitabhängig bereitzustellen, wobei
ferner ein Lageregler vorgesehen sein kann, der die Aktoren so ansteuert,
dass die Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators der
berechneten Soll-Ausrichtung entspricht. Dies beschleunigt das Auffinden
der optimalen Position, da die (berechnete grobe) Ausrichtungsposition angefahren
werden kann und die weitere Ausrichtung dann nur noch durch den
ersten und zweiten Korrektur-Regler optimiert zu werden braucht.
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Um
eine einfache Nachführkinematik
verwenden zu können,
die keine komplexen Ausrichtungen des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls
durchzuführen
braucht (die meist ohnehin im praktischen Betrieb nicht erforderlich
sind) kann auch der erste und der zweite Korrektur-Regler ausgebildet
sein, um die Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators nur innerhalb
eines vordefinierten Winkelbereichs zu modifizieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist der erste und der zweite Korrektur-Regler ausgebildet,
um die Optimierung der elektrischen Ausgangsleistung abwechselnd
vornehmen. Hierdurch wird eine eindeutige Zuordnung der Verbesserung
der Leistungsausbeute des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls durch
eine Variation auf Grund des ersten oder zweiten Korrektur-Reglers
ermöglicht,
so dass das globale Optimum der durch das Photovoltaik-Modul erreichbaren
elektrischen Ausgangsleistung sehr schnell gefunden werden kann.
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Auch
kann dem Spannungs- oder Leistungswandler ein MPP-Regler zugeordnet
sein, der ausgebildet ist, um den Konzentrator-Photovoltaik-Generator
auf einer elektrischen Kennlinie im Punkt der maximalen Leistung
zu betreiben. Dies bietet den Vorteil, dass nicht nur eine Leistungsoptimierung
auf der Basis der Ausrichtung, sondern auch eine Optimierung der
Leistungsausbeute durch Auswertung der elektrischen Kennlinie und
einer Spannungs- bzw. Strombegrenzung bei der Abnahme von elektrischer Leistung
von dem Konzentrator-Photovoltaik-Modul möglich wird.
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Ferner
kann auch der MPP-Regler ausgebildet sein, um während der Optimierungsvorgänge des ersten
und zweiten Korrektur-Reglers inaktiv zu sein. Dies bietet den Vorteil,
dass ebenfalls wieder eine eindeutige Zuordnung der erreichten Verbesserungen
der Ausrichtung durch den ersten bzw. zweiten Korrektur-Regler oder
den MPP-Regler möglich
wird, so dass ein globales Optimum der von dem Konzentrator-Photovoltaik-Modul
entnehmbaren elektrischen Leistung schnell gefunden werden kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann der erste und/oder zweite Korrektur-Regler ausgebildet
sein, um die Optimierungsvorgänge des
ersten und zweiten Korrektur-Reglers so langsam durchzuführen, dass
der MPP-Regler einem sich ändernden
Arbeitspunkt auf der elektrischen Kennlinie des Konzentrator-Photovoltaik-Generators folgen
kann. Dies bietet den Vorteil, dass es zu keinen regelungstechnisch
bedingten Schwankungen kommt, welche dazu fuhren würden, das
das gesuchte Optimum wesentlich langsamer aufgefunden würde.
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Ferner
kann in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung eine Ablaufsteuerungseinheit vorgesehen sein, die
ausgebildet ist, um eine Aktivität und
ein Zusammenwirken des ersten und zweiten Korrektur-Reglers sowie
des MPP-Reglers zu steuern. Hierdurch bietet sich der Vorteil, dass
eine Aktivierung und Deaktivierung des ersten bzw. zweiten Korrektur-Reglers
optimal gesteuert werden kann, um beispielsweise eine günstige Abstimmung
des Einsatzes des entsprechenden Reglers bzw. der weiteren Optimierung
durchführen
zu können.
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Um
ein schnelles Auffinden des optimalen Punktes für eine Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls
sicherzustellen, kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ein
Speicher vorgesehen sein, der ausgebildet ist, um die von den Korrektur-Reglern
ermittelten Korrekturwerte für
die Ausrichtung abzuspeichern, insbesondere tabellarisch abzuspeichern,
wobei der erste und/oder zweite Korrektur-Regler ausgebildet ist,
um die Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators auf der Basis
zumindest eines in dem Speicher gespeicherten Wertes durchzuführen. Dies
bietet den Vorteil, dass beispielsweise bei Beginn eines neuen Tages auf
die Korrekturwerte der Korrektur-Regler für den vorherigen Tag zurückgegriffen
werden kann, so dass evtl. auf den Einsatz der Bestimmung einer Soll-Ausrichtung verzichtet
werden kann. Es kann jedoch auch eine Kombination mit der bereitgestellten Sollausrichtung
erfolgen, wodurch sich diese Sollausrichtung überprüfen lässt und gegebenenfalls Fehlerwerte
korrigieren lassen.
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Auch
kann in einer anderen Ausführungsform
der Erfindung eine Einheit für
eine Koordinatentransformation vorgesehen sein, die ausgebildet
ist, um eine Änderung
der Bewegungsrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators in
eine erforderliche Bewegung des ersten und zweiten Aktors durch den
ersten und zweiten Korrektur-Regler
zu steuern. Dies bietet den Vorteil, dass die Bewegungen der Aktoren
auf den Konzentrator-Photovoltaik-Generator gut berechnet und damit
ausreichend genau gesteuert werden können, um ein schnelles Auffinden
des optimalen Ausrichtungswinkels auf die Sonne sicherzustellen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der erste und/oder zweite Korrektur-Regler ausgebildet,
um die Korrektur der Ausrichtung nur in definierten Zeitabständen durchzuführen. Dies
bietet den Vorteil, dass keine ständige energieintensive Nachführung durchgeführt werden
braucht, da sich die Sonne im Tagesablauf langsam bewegt und somit der
Konzentrator-Photovoltaik-Generator auch lediglich langsam diesem
Sonnenstand nachgeführt
werden muss.
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Auch
kann der Winkelbereich, innerhalb dessen der erste und zweite Korrektur-Regler
eine Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Moduls optimiert
durch einen lernenden Algorithmus den Erfordernissen der jeweils
verwendeten Nachführungskinematik
angepasst werden. Dies bietet den Vorteil, dass beispielsweise das
Pendelverhalten der Nachführkinematik
erkannt und bei der weiteren Optimierung der elektrischen Ausgangsleistung
berücksichtigt
werden kann. Auch können
weitere systemspezifische Eigenheiten durch den Lernalgorithmus
erkannt und bei einer nachfolgenden Optimierung berücksichtigt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann auch der Spannungs- oder Leistungswandler, der erste und der
zweite Korrektur-Regler in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein. Dies
bietet den Vorteil einer kompakten Bauweise und somit einer störungsarmen
Vorrichtung. Zugleich lassen sich Herstellungskosten senken, da
lediglich eine Baugruppe zu fertigen ist, die die erfindungswesentlichen Elemente
enthält.
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Um
eine einfache und störungsarme
Nachführung
des Konzentrator-Photovoltaik-Generators sicherzustellen,
kann ferner eine Ansteuereinheit zur Ansteuerung des ersten und
zweiten Aktors vorgesehen sein, die in einem gemeinsamen Gehäuse mit zumindest
dem ersten und/oder zweiten Korrektur-Regler angeordnet ist.
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Um
eine einfache und damit kostengünstige Nachführungskinematik
zu ermöglichen,
kann diese durch eine massive Bauweise spielfrei ausgeführt sein.
Hierdurch bietet eine solche Nachführkinematik deutliche Vorteile
gegenüber
herkömmlichen
Nachführungskinematiken
beispielsweise bei der Stabilität gegen
Wind.
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Um
eine effektive und schnelle Nachführung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators
sicherzustellen, kann auch in einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung ein Computerprogramm mit Programmcode zur Durchführung von
Schritten des vorstehend beschriebenen Verfahrens vorgesehen sein, wenn
das Computerprogramm auf einer Datenverarbeitungsanlage durchgeführt wird.
Hierbei kann als Datenverarbeitungsanlage ein digitaler Signalprozessor,
ein Mikrocomputer oder Mikrocontroller oder ein ähnliches Element der Halbleiterelektronik
bzw. der Signalverarbeitungstechnik vorgesehen sein. Insbesondere
die Schritte des Ansteuerns des ersten und zweiten Aktors lassen
sich auf diese Weise sehr effizient und technisch einfach implementieren.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Es zeigt
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1 ein
Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung; und
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2 ein
Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung als Verfahren.
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Eventuell
angegebene Dimensionen und Maße
sind nur exemplarisch, so dass die Erfindung nicht auf diese Dimensionen
und Maße
beschränkt ist.
Gleiche oder ähnliche
Elemente sind im Folgenden mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen.
Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung
sowie die Ansprüche
zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar,
dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden können oder
sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen
zusammengefasst werden können.
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In
den Grundzügen
kann der vorgeschlagene Ansatz anhand des folgenden Ausführungsbeispiels
wie folgt skizziert werden. Es wird eine 2-achsige Nachführkinematik
vorgesehen, die keine besonders hohe Genauigkeit aufweist, jedoch
spielfrei arbeitet. Damit kann der Photovoltaik-Generator anhand
beispielsweise einer astronomischen Formel grob auf die Sonne ausgerichtet
werden.
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Die
Feinpositionierung setzt darauf auf. Das Ziel der Feinpositionierung
ist es, die Fehler der Grobpositionierung auszugleichen. Innerhalb
beispielsweise eines vorgegebenen Suchfensters (d. h. einem vorgegebenen
Winkelbereich) um die Grobposition herum wird die Ausrichtung so
lange verändert, bis
die elektrische Ausgangsleistung des Spannungs- oder Leistungswandlers
maximal ist. Die dafür
nötige
Regelung arbeitet beispielsweise ähnlich wie die in einem Solarwechselrichter
vorhandene MPP-Regelung (MPP = maximum power point = Punkt der maximalen Leistung),
die den Arbeitspunkt der Solarzelle (bzw. des Photovoltaik-Moduls)
auf ihrer Strom/Spannungs-Kennlinie stets so einstellt, dass die
Ausgangsleistung maximal ist. Die in einem Ausführungsbeispiel vorgeschlagene
Vorrichtung enthält
ferner zwei Korrektur-Regler, die jeweils eine Komponente des Trackingwinkels
so verändern, dass
die elektrische Ausgangsleistung maximal wird.
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Anhand
der 1, die ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung zeigt, soll die Arbeitsweise der vorgeschlagenen
Vorrichtung 100 näher
erläutert
werden.
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Zwischen
einem Konzentrator-Photovoltaik-Generator 110 (der beispielsweise
ein Solarzellen-Modul aufweist) und einem Wechselrichter 120 ist
ein Gleichstrom-Gleichstrom-Wandler (DC/DC-Wandler) 130 eingefügt, dem
auch ein MPP-Regler 140 für die Optimierung des Arbeitspunktes
auf der U/I-Kennlinie des Konzentrator-Photovoltaik-Generators 110 zugeordnet
ist. Die elektrische Ausgangsleistung des DC/DC-Wandlers 130 stellt
also das Optimum dessen dar, was bei der gegebenen Ausrichtung des
Photovoltaik-Panels 110 erzielbar ist. Der DC/DC-Wandler 130 kann
auch mehrfach vorhanden sein, wenn die Solarzellen des Panels 110 in
mehrere Strings unterteilt sind. In diesem Fall ist die Summe der
Ausgangsleistungen relevant, die gleich der Eingangsleistung des
Wechselrichters 120 ist. Es ist ferner möglich, auf
den DC/DC-Wandler 130 zu verzichten und die Funktion des
MPP-Reglers 140 im Wechselrichter 120 zu integrieren.
Dann wäre
die Eingangs- oder Ausgangs-Leistung des Wechselrichters 120 die
zu optimierende Leistung. Vom Wechselrichter kann ferner eine elektrische
Leistung oder eine gewandelte elektrische Leistung des Photovoltaik-Generators 110 schließlich in
ein Energieversorgungsnetz 125 eingespeist werden.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist es günstig,
wenn der MPP-Regler schnell genug arbeitet und in der Lage ist,
den Arbeitspunkt auf der U/I-Kennlinie des Photovoltaik-Generators 110 optimal
zu halten, während die
Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators 110 auf
die Sonne durch den im Weiteren beschriebenen ersten Korrektur-Regler 150 in
Verbindung mit einem ersten Aktor 170 und den zweiten Korrektur-Regler 160 in
Verbindung mit einem zweiten Aktor 180 variiert wird. Alternativ
kann der MPP-Regler 140 auch „eingefroren” (d. h.
inaktiv geschaltet) werden, während
die Positionsoptimierung durch den ersten 150 und zweiten 160 Korrektur-Regler
erfolgt, damit ein instabiles Regelungsverhalten vermieden wird.
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Die
Kinematik, die in 1 durch die beiden als Aktor
wirkenden (Elektro-)Motoren 170 und 180 gebildet
wird, wird durch Sollwerte der Sonne nachgeführt, die sich aus der Berechnung
unter Verwendung einer astronomischen Formel in einer Bestimmungseinheit 190 mit
einer Uhr 200 ergeben. In dieser Formel sind beispielsweise
Zusammenhänge zwischen
dem Sonnenstand zu einer bestimmten Uhrzeit auf einer bestimmten
geographischen Lage abgespeichert. Der durch die Bestimmungseinheit 190 bestimmte
Sollwert für
die Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators 110 kann
dann für die
weitere Ausrichtung auf die Sonne verwendet werden. Auf diese Weise
stimmt die Grundausrichtung des Photovoltaik-Generators 110 auf die Sonne stets
auch bei bewölktem
Himmel. Bedingt durch die Addition aller Toleranzen ist die Genauigkeit
dieser Ausrichtung aber nicht ausreichend.
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Die
Positionsoptimierung durch den ersten 150 und zweiten 160 Korrektur-Regler
erfolgt in dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
in zwei Achsen, z. B. Azimut und Höhenwinkel. Die beiden dargestellten
Verstellantriebe 170 und 180 (als Aktoren) für α- und β-Achse brauchen
aber nicht zwingend mit Azimut und Höhenwinkel identisch sein. Möglich ist
auch eine Kinematik, bei der die Veränderung des Azimuts unter Beibehaltung
des Höhenwinkels
nur durch eine koordinierte Bewegung beider Verstellantriebe möglich ist.
Die Verstellantriebe 170 und 180 wären in diesem
Fall zwei Hubspindeln, die jeweils durch eine Längenänderung das Solarpanel 110 um
ein Basislager schwenken. Im Falle einer Hexapod-Kinematik wäre jeweils
die gleichzeitige Bewegung von sechs Antrieben erforderlich. Immer wenn α- und β-Achse und
ggf. weitere Achsen nicht identisch sind mit Azimut und Höhenwinkel,
sollte eine Koordinaten-Transformation in einem Koordinatenwandler 210 (mit
einem nachfolgenden Positionsregler 215) von Azimut und
Höhenwinkel
in α- und β-Koordinaten vorgesehen.
Die Regelwerte aus dem ersten 150 und zweiten 160 Korrektur-Regler
werden dann jeweils vor dem Koordinatenwandler 210 mit der
aus der Bestimmungseinheit 190 bestimmten Sollposition
verknüpft,
wie es in 1 dargestellt ist.
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Während die
Grobposition ständig
der Sonne folgt, wird die Positionsoptimierung durch den ersten
Korrektur-Regler 150 und den zweiten Korrektur-Regler 160 beispielsweise
abwechselnd in beiden Richtungen vorgenommen, bei denen es sich
um Azimut und Höhenwinkel
handeln kann. In jeder Richtung wird die Position so lange verändert, bis
die elektrische Ausgangsleistung maximal ist. Es können Regelstrategien
angewendet werden, wie sie auch bei der MPP-Regelung für den elektrischen
Arbeitspunkt von Solarzellen gebräuchlich sind. Die Positionskorrektur
durch den ersten Korrektur-Regler 150 und
den zweiten Korrektur-Regler 160 sollte so langsam erfolgen,
dass der MPP-Regler 140 des DC/DC-Wandlers 130 dabei
dem Punkt maximaler Leistung stets folgen kann. Eine (in 1 nicht
dargestellte) Ablaufsteuerung kann vorgesehen werden, um die Arbeitsweise
der drei Optimierungsvorrichtungen (MPP-Regler, Azimut-Korrekturregler
und Höhenwinkel-Korrekturregler)
zu koordinieren.
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Die
Positionskorrektur ist notwendig, um Fehler zu korrigieren, die
aus mechanischen Toleranzen, Messfehlern der Istpostitionen, fehlerhafter Grundausrichtung
der Nachführ-Kinematik,
Fundamentabsenkung, atmosphärischen
Einflüssen,
Wärmedehnung,
Wind und Ähnlichem
resultieren. Die meisten dieser Fehler sind über lange Zeit invariant, benötigen also
Tag für
Tag dieselbe Korrektur. Das in 1 dargestellte
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht deshalb einen dem ersten Korrektur-Regler 150 und
dem zweiten Korrektur-Regler 160 zugeordneten Speicher 220 vor,
in dem die Korrekturwerte der beiden Achsen tabellarisch abgelegt
wurden und als Additiv für
die aktuelle Feinpositionierung verwendet werden können. Die Suchbewegungen
können
auf diese Weise auf ein Minimum beschränkt werden, wodurch der Leistungsverlust,
der durch ausladende Suchbewegungen eintreten würde, ebenfalls minimiert werden kann.
Die Korrekturwerte im Speicher werden täglich angepasst. Hierbei sollte
jedoch für
eine feinfühlige Winkeloptimierung
eine spielfreie Kinematik gegeben sein. Linearität ist hingegen nicht erforderlich,
was die Kosten senkt.
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Besonders
vorteilhaft ist die Integration der beiden zusätzlichen Korrektur-Regler 150 und 160 für die Winkel
im Solarwechselrichter, da so die optimale Abstimmung der Regler 150 und 160 aufeinander
besonders einfach ist. Hier kann eine übergeordnete (in 1 nicht
dargestellte) Ablaufsteuerung die drei Regler 140 150 und 160 miteinander
koordinieren. Es kann z. B. vorteilhaft sein, den MPP-Regler 140 einzufrieren,
während
der Azimut- 140 oder Höhenwinkel-Korrektur-Regler 150 arbeitet.
Auch kann es aus Gründen
der Energieersparnis sinnvoll sein, die Winkelkorrektur durch den
ersten 150 und zweiten Korrektur-Regler 160 nur
in regelmäßigen zeitlichen
Abständen
durchzuführen.
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Einen
besonders hohen Integrationsgrad, und damit eine kostengünstige Lösung, erreicht
man, wenn man nicht nur die MPP-Positionsregler 140 im Solarwechselrichter 100 unterbringt,
sondern auch gleich die komplette Ansteuerelektronik 230 bzw. 235 für die (beiden)
Stellmotoren 170 bzw. 180 der Nachführeinrichtung 100.
Einem Konzentratorpanel 110 wird dann nur ein Solarwechselrichter
entsprechend dem Ausführungsbeispiel
nach 1 zugeordnet. Ähnlich
vorteilhaft ist die Integration der Ansteuerelektronik 230 bzw. 235 in
die Motoren 170 bzw. 180 selbst, da hierdurch
ebenfalls weitere zusätzliche Bauelemente
vermieden werden und eine einzige zentrale Baugruppe verwendet werden
kann.
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Der
Positionsregler 215 benötigen
beispielsweise auch in einer beliebigen Form die Ist-Position der beiden
Stellmotoren 170 bzw. 180. Ein Vorteil der vorgeschlagenen
Vorrichtung besteht somit darin, dass die Ist-Position nur von geringer
Genauigkeit sein muss. Eine hohe Positionsauflösung ist hingegen von Vorteil.
Es ist somit auch möglich,
die Stellmotoren 170 bzw. 180 als Schrittmotoren
auszuführen,
wodurch die Notwendigkeit einer Ist-Positionsmessung entfallen könnte.
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Die
Energieversorgung für
die Stellmotoren 170 bzw. 180 sollte vorzugsweise
dem Netz 125 und nicht dem Photovoltaik-Generator 110 entnommen werden,
damit eine Sicherheitsposition (beispielweise bei Sturm) auch ohne
Sonneneinstrahlung angefahren werden kann.
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2 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung als Verfahren 300 zum Betrieb
eines Konzentrator-Photovoltaik-Generators mit einer Nachführkinematik, die
mindestens zwei Aktoren 170 und 180 aufweist und
die zweiachsig der Sonne nachführbar
ist. Das Verfahren 300 umfasst dabei einen ersten Schritt
des Wandelns 310 einer Spannung und/oder einer elektrischen
Leistung aus dem Konzentrator-Photovoltaik-Generator 110 in
eine elektrische Ausgangsleistung. Ferner umfasst das Verfahren 300 einen
zweiten Schritt des Ansteuerns 320 eines ersten Aktors 170 der
Nachführkinematik
durch einen ersten Korrektur-Regler 150 derart, dass die
Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators 110 ansprechend
auf die elektrische Ausgangsleistung in einer ersten Richtung so
modifiziert wird, dass die elektrische Ausgangsleistung maximal
wird. Schließlich umfasst
das Verfahren 300 einen dritten Schritt des Ansteuerns 330 eines
zweiten Aktors 180 der Nachführkinematik durch einen zweiten
Korrektur-Regler 160 derart, dass die Ausrichtung des Konzentrator-Photovoltaik-Generators 110 ansprechend
auf die elektrische Ausgangsleistung in einer zweiten Richtung so
modifiziert, dass die elektrische Ausgangsleistung maximal wird.
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Speziell
der zweite und dritte Schritt können sehr
effizient durch ein Computerprogramm ausgeführt werden, wenn das Computerprogramm
auf einer Datenverarbeitungsanlage wie einem Signalprozessor, einem
Mikrocontroller oder einem ähnlichen Element
der Signalverarbeitung ausgeführt
wird. In diesem Fall kann durch Berechnung der Sollposition bzw.
der durchzuführenden Änderungen
für eine
Optimierung sehr einfach implementiert werden.
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- 100
- Vorrichtung
zum Betrieb eines Konzentrator-Photovoltaik-Generators 110 mit
einer Nachführkinematik
- 110
- Konzentrator-Solarzellenmodul,
Konzentrator-Photovoltaik-Generator
- 120
- Wechselrichter
- 125
- Energieversorgungsnetz
- 130
- Gleichstrom-Gleichstrom-Wandler, DC/DC-Wandler
- 140
- MPP-Regler
U/I
- 150
- erster
Korrektur-Regler
- 160
- zweiter
Korrektur-Regler
- 170
- erster
Aktor
- 180
- zweiter
Aktor
- 190
- Sollpositionsbestimmungseinheit
- 200
- Uhr
- 210
- Koordinatenwandler
- 220
- Korrekturspeicher
- 230
- Steuerelektronik
zur Ansteuerung des ersten Aktors 170
- 235
- Steuerelektronik
zur Ansteuerung des zweiten Aktors 180
- 300
- Verfahren
zum Betrieb eines Konzentrator-Photovoltaik-Generators 110 mit
einer Nachführkinematik
- 310
- Schritt
des Wandelns einer Spannung und/oder einer elektrischen Leistung
- 320
- Schritt
des Ansteuerns eines ersten Aktors 170 der Nachführkinematik
- 330
- Schritt
des Ansteuerns eines zweiten Aktors 180 der Nachführkinematik