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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Halteeinheit zur Ausrichtung
eines flächigen
Elements auf die Sonne gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Ausrichtung eines flächigen Elementes
auf die Sonne gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 13.
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Photovoltaik-Konzentratormodule
bestehen aus kleinen Solarzellen auf die das einfallende Sonnenlicht
mit Linsen, typischerweise Fresnel-Linsen, konzentriert wird. Diese
Technik ermöglicht
die bisher höchsten
Wirkungsgrade in der Photovoltaik. Allerdings funktionieren die
Module überhaupt
nur, wenn sie stets genau auf die Sonne ausgerichtet werden. Dabei
sind Genauigkeiten von beispielsweise 0,05° einzuhalten, was sich aus dem
hohen Konzentrationsfaktor von beispielsweise 700 ergibt. Konzentrator-Panels
setzen sich aus einer Vielzahl einzelner Konzentratorzellen zusammen
und sind z. B. 20 qm groß.
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Ein
Nachführsystem
ist für
die unverzichtbare, hochgenaue Nachführung von Photovoltaikkonzentrator-Zellen
in Fresnel-Linsen-Technik erforderlich. Nachführsysteme für herkömmliche Solarmodule bieten
jedoch weder die erforderliche Genauigkeit, noch sind sie stabil
genug, um auch bei Wind Ihre Ausrichtung zu behalten. Für herkömmliche
Solarmodule ist eine Genauigkeit von 5° völlig ausreichend. Für Konzentratorzellen
wird jedoch eine unvergleichlich höhere Genauigkeit und Stabilität benötigt, weil
die Ausgangsleistung bei kleinsten Fehlstellungen, z. B. 1°, schon auf
null fällt.
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Ein ähnliches
Problem stellt sich bei der Ausrichtung von Heliostaten auf einen
Solarturm, wobei die Sonnenstrahlen in dieser Anordnung mittels
des Spiegels des Heliostaten über
eine teilweise große Entfernung
auf den Solarturm konzentriert werden müssen. Stimmt in dieser Anordnung
der Winkel des Heliostaten auf die Sonnen bzw. den Solarturm nicht in
einem sehr engen Toleranzbereich mit einem vorbestimmten Wert überein,
können
die Sonnenstrahlen nicht auf einen engen räumlichen Bereich einer Konzentrationsstelle
im Solarturm gebündelt
werden. Auf diese Weise können
an der Konzentrationsstelle keine derart hohen Temperaturen erzielt
werden, wie es bei einer exakten Konzentration der Sonnenstrahlen
aller Heliostaten-Spiegel auf diese räumlich kleine Konzentrationsstelle
möglich
ist. Der Wirkungsgrad eines solchen unpräzisen Heliostat-Solarturm-Systems
würde somit
reduziert werden.
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Es
ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Halteeinheit
zu schaffen, die eine verbesserte Sonnennachführung und somit eine höhere Energieausbeute
durch eine genauere Ausrichtung des Heliostaten bzw. eines Solarpanels
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Halteeinheit gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren
gemäß Anspruch
13 gelöst.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Halteeinheit zur Ausrichtung
eines flächigen
Elements auf die Sonne, wobei die Halteeinheit die folgenden Merkmale
umfasst:
- – ein
festes Auflager, das wie ein Kardangelenk funktioniert und außermittig
bezüglich
des flächigen
Elementes oder an einem Ende, insbesondere einem unteren Ende des
flächigen
Elements, befestigbar ist und das ausgebildet ist, um ein Verdrehen
des flächigen
Elements in zwei Raumachsen zu ermöglichen. Das feste Auflager
wird vorzugsweise derart außermittige
am Panel positioniert, dass die Gewichtskraft des Panals zusammen
mit der zulässigen, überlagerten
Windlast im Wesentlichen nur Druck- oder Zugkräfte auf verwendete Bewegungseinrichtungen
ausübt, damit
diese spielfrei arbeiten.
- – eine
erste Bewegungseinrichtung mit einer variierbaren Länge, wobei
die Bewegungseinrichtung an einem ersten Stützpunkt an einer Rückseite des
flächigen
Elements befestigbar ist;
- – eine
zweite Bewegungseinrichtung mit einer variierbaren Länge, wobei
die zweite Bewegungseinrichtung an einem vom ersten Stützpunkt
unterschiedlichen zweiten Stützpunkt
auf der Rückseite
des flächigen
Elements befestigbar ist; und
- – eine
Steuereinheit, die ausgebildet ist, um die erste und zweite Bewegungseinrichtung
unabhängig
voneinander anzusteuern, um durch eine Längenvariation der ersten und/oder
zweiten Bewegungseinrichtung ein Verdrehen des flächigen Elements
zu bewirken.
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Ferner
schafft die Erfindung eine Halteeinheit zur Ausrichtung eines flächigen Elements
in Bezug auf die Sonne, wobei die Halteeinheit die folgenden Merkmale
umfasst:
- – ein
festes Auflager, das wie ein Kugelgelenk funktioniert und an dem
flächigen
Element befestigbar ist und das ausgebildet ist, um eine Bewegung
des flächigen
Elements um drei Raumachsen zu ermöglichen;
- – eine
erste Bewegungseinrichtung mit einer variierbaren Länge, wobei
die erste Bewegungseinrichtung an einem ersten Stützpunkt
an dem flächigen
Element befestigbar ist;
- – eine
zweite Bewegungseinrichtung mit einer variierbaren Länge, wobei
die zweite Bewegungseinrichtung an einem vom ersten Stützpunkt
unterschiedlichen zweiten Stützpunkt
an dem flächigen
Element befestigbar ist;
- – eine
dritte Bewegungseinrichtung mit einer variierbaren Länge, wobei
die dritte Bewegungseinrichtung an einem weiteren Stützpunkt
an dem flächigen
Element befestigbar ist; und
- – eine
Steuereinheit, die ausgebildet ist, um die erste, zweite und dritte
Bewegungseinrichtung unabhängig
voneinander anzusteuern, um durch eine Längenvariation der ersten, zweiten und/oder
dritten Bewegungseinrichtung ein Verdrehen des flächigen Elements
zu bewirken.
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Ferner
schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Ausrichtung
eines flächigen
Elements durch eine Halteeinheit in Bezug auf die Sonne, wobei die
Halteeinheit ein festes Auflager umfasst, das wie ein Kardangelenk
oder ein Kugelgelenk funktioniert und außermittig oder an einem Ende,
insbesondere an einem unteren Ende des flächigen Elements befestigbar
ist und das ausgebildet ist, um ein Verdrehen des flächigen Elements
in zwei Raumachsen zu ermöglichen,
wobei die Halteeinheit ferner eine erste Bewegungseinrichtung mit
einer variierbaren Länge
aufweist, wobei die erste Bewegungseinrichtung an einem ersten Stützpunkt
an dem flächigen Element
angreift, wobei die Halteeinheit ferner eine zweite Bewegungseinrichtung
mit einer variierbaren Länge
aufweist, wobei die zweite Bewegungseinrichtung an einem vom ersten
Stützpunkt
unterschiedlichen zweiten Stützpunkt
an dem flächigen
Element angreift; und wobei die Halteeinheit eine Steuereinheit
umfasst, die ausgebildet ist, um die erste und zweite Bewegungseinrichtung
unabhängig
voneinander anzusteuern, um durch eine Langenvariation der ersten
und/oder zweiten Bewegungseinrichtung ein Verdrehen des flächigen Elements
zu bewirken, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- – Ansteuern
einer Variation der Länge
der ersten Bewegungseinrichtung, um durch eine Längenvariation der ersten Bewegungseinrichtung
ein Verdrehen des flächigen
Elements zu bewirken; und
- – Ansteuern
einer Variation der Länge
der zweiten Bewegungseinrichtung unabhängig von dem Ansteuern der
Variation der Länge
der ersten Bewegungseinrichtung, um durch eine Längenvariation der zweiten Bewegungseinrichtung
ein Verdrehen des flächigen
Elements zu bewirken.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass eine stabile
und präzise
Nachführung des
flächigen
Elements, das beispielsweise der Spiegel eines Heliostaten oder
ein Solarzellen-Modul ist, auf die Sonne möglich wird, wenn das planare
oder flächige
Element beispielsweise an einem unteren Ende eines geeigneten, festen
Auflagers und zumindest zwei Bewegungseinrichtungen befestigt wird, die
an unterschiedlichen Stützpunkten
auf der Rückseite
des flächigen
Elements befestigt sind. Durch die Längenvariation der beiden Bewegungseinrichtungen
kann eine Neig- oder Kippbewegung in zumindest zwei Raumachsen durchgeführt werden,
die eine Nachverfolgung des flächigen
Elements auf die Sonne ausreichend ermöglicht. Die Ansteuerung der Langenvariation
der beiden Bewegungseinrichtungen kann dabei durch die Steuereinheit
gesteuert bzw. geregelt werden, so dass eine optimale Ausrichtung
der Oberfläche
des flächigen
Elements auf die Sonne sichergestellt werden kann. Durch die Befestigung
des Auflagers am Ende oder unteren Ende des flächigen Elementes kann ferner
eine sehr hohe Stabilität
des flächigen
Elementes bzw. der Halteeinheit insbesondere bei stärkerem Wind
sichergestellt werden.
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Der
erfindungsgemäße Ansatz
bietet den Vorteil, dass eine Nachführung der Oberfläche des flächigen Elements
durch konstruktiv einfache mechanische Elemente möglich wird.
Der durch den erfindungsgemäßen Ansatz
ermöglichte
Bewegungsbereich ist dabei zur Nachführung der Oberfläche des flächigen Elementes
gegenüber
der Sonne ausreichend groß.
Herkömmliche
zentrale Dreh- und Neigungsgetriebe auf einer Mastanordnung sind
gegenüber
Windkräften
zu nachgiebig. Eine ausreichende Genauigkeit der Ausrichtung auf
die Sonne wird nicht durch die geringe Herstellungstoleranz der
verwendeten Bauelemente sondern durch eine spielfreie Ausführung der
Hubelemente und deren ständige Nachführung an
den aktuellen Sonnenstand durch die Steuereinheit gewährleistet.
Durch die vollständige
Last des flächigen
Elementes auf das untere Auflager und die (günstigenfalls nicht an einem
Trägermast
sondern am Boden befestigten Bewegungseinrichtungen) kann somit
eine hochstabile Tragekonstruktion mit einfachen technischen Mitteln
realisiert werden, die durch eine breitere Standbasis deutliche Stabilitätsvorteile
und eine bessere Wartungsfreundlichkeit gegenüber einer Ausrichtungskinematik
auf bzw. an einem Trägermast
aufweist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Auflager zwei Neigungslager, eine zwischen
den Neigungslagern angebrachte Verbindungsstange sowie ein Kipplager,
welches an der Verbindungsstange angebracht ist und die Drehung um
die Längsachse
der Haltestange erlaubt. Auf diese Weise kann auf einfache und kostengünstige Weise
ein festes Auflager bereitgestellt werden, das die Anforderungen
an Drehungsbeweglichkeit um die beiden Raumachsen ermöglicht und
zugleich eine ausreichende Standfestigkeit der Halteeinheit gegenüber beispielsweise
einer Belastung des flächigen Elementes
durch Wind bietet.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die dritte Bewegungseinrichtung an einem Stützpunkt der ersten oder zweiten
Bewegungseinrichtung an dem flächigen
Element befestigbar sein. Ein derartiges Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung bietet den Vorteil, dass ein sehr einfaches Basislager beispielsweise
in der Form eines Kugelgelenks verwendet werden kann, so dass eine
ausreichende Standfestigkeit auch bei hohen Windgeschwindigkeiten
gegeben ist. Zugleich ist durch die Befestigung der dritten Bewegungseinrichtung
an einem Stützpunkt,
an dem auch die erste oder zweite Bewegungseinrichtung gefestigt
ist noch eine ausreichend große
Beweglichkeit sichergestellt, so dass die Funktionalität der Halteeinheit
gewährleistet
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die erste, zweite und/oder dritte Bewegungseinrichtung
eine Hubspindel, eine Hydraulikeinheit, eine Kettenzugeinheit und/oder
eine Seilzugeinheit umfassen. Dies bietet den Vorteil, dass einfache
und bewährte
Elemente zur Sicherstellung der Längenvariationsmöglichkeit
der Bewegungseinrichtungen verwendet werden können, so dass sich die Längenvariation
kostengünstig
ausführen
lässt.
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Auch
kann das Auflager, die erste, zweite und/oder die dritte Bewegungseinrichtung
ausgebildet sein, um im Zusammenwirken das Planare Element derart
zu Verdrehen, dass eine Normale auf das Planare Element nicht weniger
als einen Winkel von 20° gegenüber der
Horizontalen aufweist. Dies bietet eine Erleichterung bei der Konstruktion
des Halteelementes, da lediglich ein kleinerer Bewegungsbereich des
flächigen
Elementes sichergestellt werden muss. Dieser eingeschränkte Bewegungsbereich
ermöglicht
jedoch weiterhin eine sehr große
Ausbeute des einfallenden Sonnenlichts, da bei niedrigen Sonnenständen keine
starke Einstrahlung auf das Planare Element zu erwarten ist, so
dass auch durch eine Verschwenkung der Normale des flächigen Elementes
in einen Bereich von unter 20° gegenüber der
Horizontalen kein wesentlicher Mehrbeitrag der Energieausbeute resultieren
würde.
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Insbesondere
können
die erste Bewegungseinrichtung und die zweite Bewegungseinrichtung
je eine Seilzugeinheit mit einer Seiltrommel und einem Seil mit
variierbarer Länge
umfassen. Dies bietet den Vorteil, dass Seilzüge sehr preiswert und knickfest sind
und sich für
einen beliebigen Betätigungsweg realisieren
lassen.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das Seil von jeder der beiden Bewegungseinrichtungen
an einem anderen Stütz-
oder Aufhängepunkt
befestigbar sein, der sich an einem Rand des flächigen Elementes befindet.
Hierdurch kann eine Entlastung des Seils durch geschickte Ausnutzung
der Hebelwirkung eines äußeren Angriffspunktes
des Seils am flächigen
Element erreicht werden.
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Auch
kann in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung das Auflager in einer Öffnung des flächigen Elementes
angeordnet sein. Dies bietet einen großen Spielraum für die Neigungsbewegungen des
flächigen
Elementes gegenüber
der Horizontalen, so dass nahezu alle Ausrichtungspositionen durch
die vorgeschlagene Konstruktion einfach angefahren werden können.
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Ferner
kann auch ein Stützmast
zum Tragen des flächigen
Elementes vorgesehen werden, der sich durch die Öffnung des flächigen Elementes
erstreckt. Dies bietet eine verbesserte Haltemöglichkeit des flächigen Elementes,
da der Stützmast
bei einer Durchführung
durch die Öffnung
auch seitliche Kräfte von
dem flächigen
Element sehr gut aufnehmen kann, die beispielsweise durch den Einfluss
von Wind auf das flächige
Element wirken.
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Eine
sehr gute und vor allem stabile Haltemöglichkeit kann erreicht werden,
wenn die Seile der ersten und zweiten Bewegungseinrichtung durch
den Stützmast
geführt
werden und von einer Spitze des Stützmastes aus zu den Stütz- oder
Aufhängungspunkten
geführt
werden. Dies ermöglicht
eine Stützung
des flächigen
Elementes von unten durch das Auflager als auch eine Halterung des
flächigen
Elementes von oben durch die Aufhängung an den Seilen.
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Besonders
stabile Halteeinheiten können dann
erreicht werden, wenn die Seile der ersten und zweiten Bewegungseinrichtung
einen Flachgurt, insbesondere aus einem Glasfaser- oder Kohlenstoff-Material
umfassen.
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Um
ein unkontrolliertes Abwickeln der Seile von den Seiltrommeln zu
verhindern, kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die
erste und zweite Bewegungseinrichtung zumindest eine Seiltrommel
umfassen, die über
ein selbsthemmendes Getriebe angetrieben wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann die Halteeinheit ferner Winkelsensoren im Bereich
des Auflagers umfassen, die zur Bestimmung der aktuellen Ausrichtung
des flächigen
Elementes ausgebildet sind. Hierdurch wird eine Ausrichtungsposition
des flächigen
Elementes beispielsweise an einem Morgen eines neuen Tages sehr schnell
einstellbar, so dass eine schnelle Inbetriebnahme des flächigen Elementes
ermöglicht
wird.
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Um
eine gute Sicherung des flächigen
Elementes auch beispielsweise bei Sturm zu erreichen, kann die Halteeinheit
ferner ein mechanisches Verriegelungselement umfassen, das ausgebildet
ist, um das flächige
Element, insbesondere in einer waagrechten Position in Bezug zur
Standfläche
der Halteeinheit, gegen eine weitere Bewegung zu verriegeln.
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Eine
gute und verlässliche
Vorspannung des flächigen
Elementes gegen die Bewegungseinrichtungen kann dann erreicht werden,
wenn das Auflager von einem Schwerpunkt des flächigen Elementes entfernt am
flächigen
Element befestigbar ist. Dies ermöglicht ein Kippen des flächigen Elementes
in Richtung seines Schwerpunktes, so dass durch das Gewicht des
flächigen
Elementes die Vorspannung auf die Bewegungseinrichtungen einfach
und zuverlässig
erreicht werden kann.
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Günstig auf
die Präzision
der Vorrichtung wirkt sich aus, wenn das Basislager und die Bewegungseinrichtungen
stets in einer Richtung belastet werden und dadurch spielfrei sind.
Dazu sollten das Gewicht des Panels und die betriebsmäßig zulässigen Windkräfte zusammen
an den Führungselementen
immer in eine Richtung wirken, was durch Austarieren des Panels
erreicht werden kann.
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Günstig ist
es auch, wenn die Steuereinheit eine Schnittstelle umfasst, über welche
ein Wert bezüglich
eines Sonnenstandes zu einer bestimmten Zeit empfangbar ist, wobei
die Steuereinheit ausgebildet ist, um eine Ansteuerung der Längenvariation der
ersten zweiten (140) und/oder dritten (220) Bewegungseinrichtung
unter Verwendung des empfangenen Wertes bezüglich des Sonnenstandes durchzuführen. Dies
biete den Vorteil, bei der Inbetriebnahme oder beispielsweise bei
Beginn eines jeden neuen Tages bereits einen groben Ausrichtwert
für die Planare
Oberfläche
durch die Berechnung aus einer astronomischen Formel zur Verfügung zu
haben und somit die Einregelung des flächigen Elementes auf den optimalen
Ausrichtwinkel gegenüber
der Sonne deutlich schneller durchführen zu können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, die zur Ausrichtung von zumindest einem Photovoltaik-Modul
vorgesehen ist, kann die Steuereinheit ausgebildet sein, um eine
elektrische Leistung des Photovoltaik-Moduls auszuwerten und zumindest
die erste, zweite und dritte Bewegungseinrichtung ansprechend auf
die ausgewertete elektrische Leistung anzusteuern. Dies bietet den
Vorteil, dass bereits verfügbare
Signale in Form einer vom Solarmodul abgegebenen Leistung die in
Abhängigkeit von
der Sonneneinstrahlung unterschiedliche Werte aufweisen kann, zur
Ansteuerung und Optimierung der Ausrichtung des flächigen Elementes
verwendet werden können/kann.
Es braucht somit kein zusätzlicher
Sensor zur Optimierung der Ausrichtung des flächigen Elementes vorgesehen
werden, welcher die Herstellungskosten der Halteeinheit erhöhen würde.
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Ferner
kann auch die Steuereinheit ausgebildet sein, um die Länge der
ersten, zweiten und/oder dritten Bewegungseinrichtung derart anzusteuern, dass
die elektrische Leistung des Photovoltaik-Moduls maximal wird. In
dieser Ausführungsform
kann eine einfache aber effektive Auswertung der elektrischen Leistung,
des elektrischen Stroms oder elektrischen Spannung erfolgen, die
durch schaltungstechnische oder numerische Lösungen sehr einfach und kostengünstig ausgeführt werden
können.
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Auch
kann in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung die Steuereinheit ausgebildet sein, um alternierend
eine Längenvariation
der ersten, zweiten und/oder dritten Bewegungseinrichtung zu bewirken.
Dies bietet den Vorteil, dass ein schnelles Auffinden des optimalen
Ausrichtungswinkels möglich
wird. Somit kann eine Verbesserung des Ausrichtwinkels, die beispielsweise
durch eine Längenvariation
der ersten Bewegungseinrichtung bewirkt wurde eindeutig dieser Bewegungseinrichtung zugeordnet
werden, so dass sich regelungstechnische Schwankungen bei der Regelung
der ersten und zweiten Bewegungseinrichtung auf ein Minimum begrenzen
lassen.
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Ferner
kann auch die Steuereinheit ausgebildet sein, um einen Wert der
elektrischen Leistung vor einer Variation der Länge der ersten, zweiten und/oder
dritten Bewegungseinrichtung mit einem Wert der elektrischen Leistung
nach einer Variation der Länge
der ersten, zweiten und/oder dritten Bewegungseinrichtung zu vergleichen
und abhängig
von dem Vergleichsergebnis die Länge
der ersten, zweiten und/oder dritten Bewegungseinrichtung zu vergrößern oder
zu verkleinern. Eine solche Ausführungsform
der Erfindung bietet den Vorteil einer Implementationsmöglichkeit
für eine
einfach aber sicher funktionierende Regelungseinheit, welche sich
folglich kosten senkend auf die Herstellung einer derartigen Halteeinheit
auswirkt.
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Auch
kann in einer anderen Ausführungsform
der Erfindung die Steuereinheit eine MPP-Regeleinheit zur Variation
eines Arbeitspunktes auf einer elektrischen Kennlinie des Photovoltaik-Moduls aufweisen,
wobei die Steuereinheit ferner ausgebildet ist, um einen Betrieb
der MPP-Regeleinheit und der Längenvariation
der ersten, zweiten und/oder dritten Bewegungseinrichtung zu steuern.
Eine solche Ausführungsform
der Erfindung bietet den Vorteil, dass Schwankungen, die möglicherweise
durch eine MPP-Regelung
in Verbindung mit einer (evtl. ansonsten gleichzeitig erfolgenden)
Ansteuerung der ersten, zweiten und/oder dritten Bewegungseinrichtung
ergeben, zu überwachen
und gegebenenfalls durch eine alternative Einschaltung der MPP-Regelung
bzw. der Bewegungseinrichtungsregelung kontrollieren zu können.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung der Anordnung von Elementen eines ersten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
schematische Darstellung der Anordnung von Komponenten eines zweiten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung der Anordnung von Komponenten eines dritten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
schematische Darstellung der Anordnung von Komponenten eines vierten
Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung; und
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5 ein
Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung als Verfahren.
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Eventuell
angegebene Dimensionen und Maße
sind nur exemplarisch, so dass die Erfindung nicht auf diese Dimensionen
und Maße
beschränkt ist.
Gleiche oder ähnliche
Elemente sind mit gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen versehen. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen,
deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination.
Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln
betrachtet werden können
oder sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen
zusammengefasst werden können.
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In 1 ist
eine schematische Anordnung von Komponenten eines ersten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Hierbei zeigt die 1 eine
Halteeinheit 100, bei der ein flächiges Element 110 von
einem Auflager 120, einer ersten Bewegungseinrichtung 130 und
einer zweiten Bewegungseinrichtung 140 gehalten wird. Die
Bewegungseinrichtungen 130 und 140 können dabei
elektrisch betreibbare Hubspindeln, hydraulische Bewegungseinrichtungen,
Seil- oder Kettenzugeinrichtungen oder ähnliche Komponenten umfassen,
die eine Längenvariation
der Bewegungseinrichtungen ermöglichen
und sicherstellen. Das flächige
Element 110 kann beispielsweise ein (planares) Konzentrator-Photovoltaik-Moduls oder ein (planarer)
Spiegel eines Heliostaten sein. Alternativ kann es sich auch um
ein gekrümmtes
flächiges
Element 110 wie beispielswiese einen Parabolspiegel handeln,
dessen Oberfläche
zur Bündelung
von Lichtstrahlen der Sonne verwendet wird. Das Auflager 120 kann
dergestalt ausgebildet sein, dass zwei Lagerstützen 150 vorgesehen
sind, zwischen denen eine Verbindungsstange 160 um eine
im Wesentlichen horizontale Achse drehbar angeordnet ist. An dieser
Verbindungsstange 160 ist ein Kipplager 170 angeordnet,
welches die Verbindungsstange 160 mit einer Haltestange 180 verbindet,
an welcher ein (unteres) Ende des flächigen Elementes 110 befestigt
ist. Durch das Kipplager 170 ist die Haltestange 180 um
eine Drehachse drehbar gelagert, die im Wesentlichen rechtwinklig
zu der Drehachse durch Verbindungsstange 160 zwischen den
beiden Lagerstützen 150 angeordnet
ist. Die Haltestange 180 ist ferner im Wesentlichen rechtwinklig mit
einer Querstrebe 190 verbunden, die die beiden Stützpunkte 195 (auf
der der Sonne abgewandten Seite des flächigen Elementes 110)
miteinander verbindet, an denen die erste 130 beziehungsweise
die zweite Bewegungseinrichtung 140 an dem flächigen Element 110 befestigt
sind. Weiterhin ist in der Anordnung gemäß 1 eine Steuereinheit 200 vorgesehen,
die mit der ersten und zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 verbunden
ist und die ausgebildet ist, um eine Längenveränderung der ersten und zweiten
Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 zu steuern.
Beispielsweise kann die Steuerung der Längenvariation der ersten bzw.
zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 durch
eine Ansteuerung eines Elektromotors für die als Hubspindel oder als
Hydraulikzylinder ausgebildete Bewegungseinrichtung ausgestaltet
sein. Ist das flächige
Element 110 als Konzentrator-Photovoltaik-Modul ausgestaltet, kann
die Steuereinheit 200 ferner ausgebildet sein, um die Steuerung
der ersten 130 und zweiten 140 Bewegungseinrichtung
auf der Basis einer Auswertung des über die Anschlussleitung 210 vom
Photovoltaik-Modul gelieferten Stroms bzw. der gelieferten Spannung
oder elektrischen Leistung zu bestimmen.
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Die
in 1 dargestellte Anordnung einer Halteeinheit kann
am Beispiel eines Konzentrator-Photovoltaik-Moduls als planares
Element 110 nun folgendermaßen funktionieren: Wird durch
die Auswertung einer elektrischen Kenngröße auf der Anschlussleitung 210 (wie
beispielsweise einem Strom, einer Spannung oder einer Leistung)
erkannt, dass es zu einem Absinken dieser Kenngröße kommt, wird durch die Steuereinheit 200 eine
Veränderung
des Ausrichtungswinkels einer Normale des flächigen Elements 110 zur
Sonne veranlasst. Dies kann durch eine Ansteuerung einer Längenvariation der
ersten 130 und/oder zweiten Bewegungseinrichtung erfolgen,
wodurch die Bewegung der ersten 130 oder zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 über die
Stützpunkte 195 auf
das Planare Element 110 erfolgt. Durch eine Verdrehungsmöglichkeit
um die Drehachsen durch das Kipplager 170 (und die Haltestange 180)
sowie die Verbindungsstange 160 zwischen den Lagerstützen 150 kann
eine Ausrichtungsänderung
der Normale auf das Planare Element 110 bewirkt werden.
Hierbei ist kann die Ausrichtungsänderung zwar nur in einem eingeschränkten Bewegungsbereich
erzielt werden, der jedoch für eine
Maximierung der über
die Anschlussleitung 210 entnehmbaren elektrischen Leistung
vollkommen ausreichend ist. Beispielsweise braucht eine Bewegungsmöglichkeit
für Normalenwinkel
von weniger als 20° gegenüber der
Horizontalen nicht vorgesehen werden, da in diesem Ausrichtungsbereich
eine Einstrahlung der Sonne so schwach ist, dass keine wesentlichen
Leistungsverbesserungen bei einer Ausrichtung in diesem Ausrichtungsbereich
zu erwarten sind.
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Die
Ausrichtungsansteuerung kann dabei derart erfolgen, dass zunächst die
von dem Photovoltaik-Modul über
die Anschlussleitung 210 gelieferte elektrische Kenngröße wie einer
Leistung, einem Strom oder einer Spannung gemessen wird, nachfolgend
entweder nur eine Variation der Länge der ersten 130 oder
zweiten Bewegungseinrichtung 140 durchgeführt wird
und hieran anschließend
eine weitere Messung der elektrischen Kenngröße auf der Anschlussleitung 210 durchgeführt wird.
Alternativ können
auch sowohl die Länge
der ersten als auch die Länge
der zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 vor
einer weiteren Messung der elektrischen Kenngröße auf der Anschlussleitung 210 verändert werden.
Tritt bei dem Vergleich der elektrischen Kenngröße vor der Längenveränderung
ein schlechteres Ergebnis auf, als bei der Messung der elektrischen
Kenngröße nach
der Längenveränderung,
konnten durch die Längenänderung
ein positiver Effekt auf die Ausrichtung des flächigen Elementes erreicht werden.
Anderenfalls stellt die Veränderung
der Ausrichtung eine Verschlechterung des Ausrichtewinkels dar und
sollte in einem nachfolgenden Schritt rückgängig gemacht werden. Somit
kann durch eine ständige
Kontrolle bzw. Veränderung
des Längen
der ersten 130 und zweiten Bewegungseinrichtung 140 ein „Pendeln” um den
optimalen Ausrichtungswinkel des flächigen Elementes 110 erreicht werden.
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Bei
Einsatz der erfindungsgemäßen Halteeinheit 100 für einen
Spiegel eines Heliostaten ist jedoch ein Sensor über die Ausrichtung und die
tatsächliche
Sonneneinstrahlung vorzusehen, dessen Signale für die Steuerung in der Steuereinheit 200 verwendet
werden können.
Hierbei sind jedoch die Winkelbeziehungen zu berücksichtigen, dass der Einfallswinkel
der Sonnenstrahlen gleich dem Ausfallswinkel der Sonnenstrahlen
ist, so dass eine entsprechend versetzte Ausrichtung der Normale
des flächigen
Elements zu erfolgen hat.
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In 2 ist
ein alternatives Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Ansatzes
dargestellt. Hierbei wird statt den beiden Lagerstützen 150,
der Verbindungsstange 160, dem Kipplager 170,
der Haltestange 180 sowie der Querstange 190 ein
einfaches und somit kostengünstiges
Basislager 155 in Form eines Kugelgelenkes verwendet. Dies
ermöglicht
einen vereinfachten Aufbau der Halteeinheit 100. Zugleich
ist jedoch aus Gründen
der Stabilität eine
dritte Bewegungseinrichtung 220 vorzusehen, die analog
zu der ersten und/oder zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 ausgestaltet
sein kann. Die dritte Bewegungseinrichtung 220 sollte aus statischen
Gründen
an einem der beiden Stützpunkte 195 der
ersten bzw. zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 befestigt
sein und kann an ihrem anderen Ende an einem Lagerpunkt der anderen
der ersten 130 oder zweiten 140 Bewegungseinrichtung
befestigt sein. Die Ansteuerung der drei Bewegungseinrichtungen
gemäß der Anordnung
in 2 kann dabei entsprechend der Ansteuerung der
Anordnung von zwei Bewegungseinrichtungen aus 1 durchgeführt werden,
wobei die Längenvariation
der zusätzlichen
dritten Bewegungseinrichtung 220 in die resultierende Neigung
des flächigen
Elementes 110 einzuberechnen ist.
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In
den 3 und 4 sind schematische Darstellungen
von weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispielen
vorgestellt, bei denen die Hubspindeln 130 und 140 aus
den 1 und 2 durch Seilzüge (mit
einer variierbaren Länge
zwischen dem Anschlag- oder
Stützpunkt 195 und
den jeweiligen Trommeln 230) ersetzt sind. Seilzüge sind
im Gegensatz zu Hubvorrichtungen preiswert, knickfest und lassen
sich für
einen beliebigen Betätigungsweg
realisieren. In 3 wird hierzu ein Mast 240 vorgesehen,
an dem das Panel als flächiges
Element 110 außermittig,
insbesondere außerhalb
seines Schwerpunktes, mit einem Kreuzgelenk 120 als Auflager
aufgehängt
ist. Das Kreuzgelenk 120 ist dabei in einer Öffnung des
Panels 110 angeordnet. Durch die Aufhängung außerhalb des Schwerpunktes würde das Panel 110 in
Richtung des Schwerpunktes abkippen, wird jedoch durch erste Bewegungseinrichtung 130 und
die zweite Bewegungseinrichtung 140 an einem solchen Abkippen
gehindert. Die erste und zweite Bewegungseinrichtung bestehen im
Ausführungsbeispiel
aus 3 in Seilzügen,
deren Seile durch das Drehen der Seiltrommeln 230 in ihrer
Länge variiert werden.
Insofern besteht die variierbare Länge der ersten und zweiten
Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 in einer unterschiedlichen
Seillänge
der Seile der Seilzüge.
Die Seile der ersten und zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 sind
von unten an Aufhänge- oder Stützpunkten 195 (die
in den 3 und 4 beispielsweise Ösen sind)
befestigt, die am oberen Rand des Panels 110 angeordnet
sind. Somit verhindern die Seile der ersten und zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 (bei
arretierter Seiltrommel 230) das Abkippen des Panels 110 auf die
Seite seines Schwerpunktes. In dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 ist
der Mast 240 gegenüber
dem Ausführungsbeispiel
aus 3 durch die Öffnung
des Panels 110 hindurchgeführt. Die Seile der ersten und
zweiten Bewegungseinrichtung 130 bzw. 140 sind
ferner, ausgehend von den Seiltrommeln 230, von unten nach
oben durch den Mast 240 geführt und verlassen den Mast 240 an
seiner Spitze. Von oben kommend sind die Seile dann an Aufhänge- bzw.
Stützpunkten 195 am
(unteren) Rand des Panels 110 befestigt und verhindern
(ebenfalls bei arretierter Seiltrommel 230) das Abkippen
des Panels 110 auf die Seite seines Schwerpunktes.
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Wie
die schematischen Darstellungen aus den 3 und 4 zeigen,
ist das Panel 110 mittels eines Kreuzgelenkes als Auflager 120 aufgehängt, welches
ein Neigen und Kippen des Panels 110, nicht jedoch eine
Drehung desselben erlaubt. Das Kreuzgelenk 120 ist außermittig,
insbesondere außerhalb
des Schwerpunktes des Panels 110 derart positioniert, dass
die beiden Seilzüge 130 und 140 durch
ein Kippen des Panels 110 (in Richtung seines Schwerpunktes)
auf Grund der außermittigen
Aufhängung
immer unter Spannung stehen. Dies kann dadurch erreicht werden,
dass die Stütz-
oder Aufhängepunkte 195 zur
besseren Ausnutzung der Hebelkräfte
günstigerweise
am Rand des Panels 110 angeordnet sind. Auch die Windkräfte bei
maximal zulässiger
Windgeschwindigkeit sind dann stets kleiner als die Vorspannung
durch die statische Gewichtsverteilung. Zusätzliche Gewichte am Panel 110 oder
an den Aufhänge-
oder Stützpunkten 195 sind denkbar.
Durch eine aufeinander abgestimmte Betätigung oder Ansteuern der beiden
Seilzüge 130 und 140 mittels
der Steuereinheit 210 kann das Panel (110) jederzeit
in nahezu beliebiger Richtung auf die Sonne ausgerichtet werden.
Das Ausführungsbeispiel
gemäß der 4 weist
jedoch den geringfügigen
Nachteil auf, dass hier eine Abschattung des Panels 110 durch
den Mast 240 und die Seile erfolgt. Als Vorteil des Ausführungsbeispiels
nach 4 ist jedoch anzuführen, dass in einer solchen
Realisierung der Erfindung die Seilrollen 230 gut zugänglich sind, da
die Seile im Mast 240 nach unten geführt werden und die Seiltrommeln 230 direkt
im Bereich des Mastfußes
angeordnet werden können,
was die leichte Zugänglichkeit
bei Wartungsarbeiten sicherstellt.
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Die
in den 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiele
können
ferner derart ausgestaltet sein, dass die Wickler bzw. Seiltrommeln 230 sehr
einfach gestaltet werden können,
wenn statt einem Seil ein Flachgurt verwendet wird, der wie ein
Sicherheitsgurt aufgewickelt wird. Speziell können Flachgurte aus Glasfaser
oder Kohlefaser zur Erreichung einer hohen Steifigkeit vorteilhaft
sein. Wie bereits ausgeführt,
können
die Seiltrommeln 230 (Wickler) auch zur guten Erreichbarkeit
am Mastfuß angeordnet
sein. Um ein unkontrolliertes Abrollen des Seils bei einer Betätigung der
Seiltrommen 230 zu verhindern, kann ferner die Seilrolle 230 günstigerweise über ein
selbsthemmendes Getriebe angetrieben werden. Als mögliche Antriebsmotoren
für die Seiltrommel
kommen insbesondere Stellmotoren mit Absolutgeber, Schrittmotoren
oder Stellmotoren mit Inkrementalgebern und einem Referenzschalter
in Betracht. Winkelsensoren im Bereich des Kreuzgelenks 120 zur
Bestimmung der Ist-Position können eine
günstige
Möglichkeit
zum Auffinden der Sonnen-Position am Morgen sein. Die Stellmotoren
benötigen
in diesem Fall keine Absolutgeber. Ferner kann in einer waagerechten
Sicherheitsposition eine zusätzliche
mechanische Verriegelung vorgesehen werden, die ein Umschlagen des
Panels 110 bei Sturm verhindert. Diese mechanischen Verriegelungen
können
Rasthaken oder Abstandshalter sein, gegen die das Panel 110 mit
Hilfe der Seilzüge 130 bzw. 140 verspannt
wird. Auch kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel das Kreuzgelenk
statt in einem Durchbruch bzw. einer Öffnung auch hinter dem Panel 110 angeordnet
werden.
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Die
Vorteile der Erfindung gemäß der Ausführungsbeispiele
aus den 3 und 4 gegenüber den
Ausführungsbeispielen
aus den 1 und 2 können darin
gesehen werden, dass diese Ausführungen
der Erfindung sehr wartungsfreundlich sind, da die Seilrolle 230 mit
den Antriebsmotoren in Bodennähe
leicht erreichbar sind. Weiterhin sind diese Ausführungsformen
gemäß den 3 und 4 konstruktiv
sehr einfach, sowie universell und kostengünstig, da der Integrationsgrad
gering ist. Schließlich
kann die in den 3 und 4 vorgeschlagene Anordnung
von Komponenten für
alle geographischen Breiten die gleiche sein, so dass keine Veränderung
der Konstruktion für
unterschiedliche Anwendungsbereiche zu berücksichtigen ist.
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Insgesamt
lässt sich
somit feststellen, dass zur Lösung
des der Erfindung zugrunde liegenden Problems somit eine Art „Tripod-Konstruktion” vorgeschlagen
wird, die eine größtmögliche Steifigkeit
gegen Windkräfte
bei überschaubarem
Aufwand bietet.
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Vorliegend
werden verschiedene Lösungsansätze mit
zwei und ein Lösungsansatz
mit drei Bewegungseinrichtungen bzw. Hubspindeln oder Seilzügen exemplarisch
dargestellt. Das Gewicht des Panels als planarem Element 110 wird
als Vorspannung der Mechanik zur Erzielung einer spielfreien Lagerung
genutzt, was zur Erzielung der Genauigkeit von Vorteil ist.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird ein Konzentrator-Photovoltaik(PV)-Panel somit an drei Punkten
gefasst und mit Hubspindeln oder Hubzylindern, die neben dem Stützfuß 150 in
Bodennähe
gelagert sind, der Sonne nachgeführt.
Die Feinpositionierung geschieht mittels eines Regelkreises in einer Steuereinheit,
der die elektrische Ausgangsleistung durch kleine Suchbewegungen
der Hubspindeln maximiert. Da hoch konzentrierende PV-Generatoren nur
dann funktionieren, wenn sie stets präzise (z. B. 0,05°) auf die
Sonne ausgerichtet sind, gewährleistet die
stabile, kostengünstige
Kinematik der erfindungsgemäßen Anordnung
entsprechend den dargestellten Ausführungsbeispielen diese präzise Ausrichtung spielfrei
auch bei Wind.
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Die
Hubspindeln können
hydraulisch, elektrisch, mit Ketten oder Seilzügen ausgeführt werden. Es wird keine hohe
Präzision
benötigt,
wenn die Feinpositionierung über
eine Regelung erfolgt, die die Ausgangsleistung maximiert.
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Die
Hubspindeln werden beispielsweise wie vorstehend beschrieben unabhängig voneinander
so bewegt, dass das Panel 110 durch Neigen und Kippen um
das Basislager 150 bzw. 155 auf die Sonne ausgerichtet
wird. Je näher
die Hubspindeln 130 bzw. 140 am Basislager 150, 155 angreifen,
umso größer werden
die Kräfte.
Dafür verringert
sich der Stellweg. Um alle möglichen
Sonnenstände
abzudecken, die sich, abhängig
vom Breitengrad, übers
Jahr einstellen können,
benötigen
die Hubspindeln 130, 140 große Hübe. Die Hübe können reduziert werden, wenn man
darauf verzichtet, niedrigste Sonnenstände, z. B: unter 20°, anzufahren.
Der Energieertrag leidet kaum darunter, weil die eingestrahlte Energie
bei niedrigem Sonnenstand abnimmt und sich die Panels 110 gegenseitig
verschatten.
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Wie
in den 1 oder 2 dargestellt ist, sollte das
Basislager 120 bei Einsatz von zwei Hubspindeln 130, 140 als
Kardangelenk ausgeführt
werden, welches nur das Neigen und Kippen des Panels 110 zulässt, jede
Drehung um den Lagerpunkt bzw. die Lagerpunkte 150 aber
verhindert. Besonders einfach kann das Basislager 155 ausgeführt werden, wenn
drei Hubspindeln 130, 140, 220 zum Einsatz kommen.
Diese erzeugen auch ein statisch bestimmtes System, wenn das Basislager 155 ein
Kugelgelenk mit allen Freiheitsgraden ist. Eine solche Lagerung
stellt keine hohen Anforderungen an die Konstruktion. Ob sich der
Einsatz einer dritten Hubspindel 220 lohnt, hängt davon
ab, ob die höhere
Windstabilität,
die diese Konstruktion bietet, benötigt wird.
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Das
Anfahren der gewünschten
Sonnenrichtung kann durch die Steuereinheit 200 mittels
mathematischer Transformation geschehen, die die Winkelkomponenten
Azimut und Höhenwinkel
in die Längen der
Hubspindeln 130, 140 umrechnet. Diese Längen werden
dann über
geeignete Aktoren, wie beispielsweise Elektromotoren oder eine Hydraulik,
eingestellt.
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Da
der Einsatz hochpräziser
Mechanik und Messtechnik aus Kostengründen vermieden werden soll,
ist nicht zu erwarten, dass die optimale Position auf rein kinematische
Weise aufgefunden werden kann. Es sollte deshalb eine Feinjustage
der Position vorgesehen werden, die die elektrische Ausgangsleistung
der PV-Anlage regelungstechnisch berücksichtigt. Solarwechselrichter
besitzen meist eine MPP- Regelung
(MPP = maximum power point = Punkt maximaler Leistung), die die
Solarzelle im Punkt maximaler elektrischer Leistung betreibt. Überlagert
zu dieser MPP-Regelung, die sich nur auf den Arbeitspunkt auf der
elektrischen Kennlinie der Solarzelle bezieht, wird eine weitere
MPP-Regelung vorgesehen, die durch Variation der beiden Winkelkomponenten,
Azimut und Höhenwinkel,
in einem kleinen Bereich um die theoretisch richtige Position herum Probebewegungen
erzeugt, mit dem Ziel, die Winkelkombination zu finden, bei der
die Ausgangsleistung maximal wird. Eine stabile Regelung wird dadurch
erreicht, dass die Winkeloptimierung entweder deutlich langsamer
als die elektrische MPP-Regelung vonstatten geht, oder beide Optimierungsvorgänge von einer übergeordneten
Ablaufsteuerung koordiniert werden.
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Ferner
umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren 300 zur
Ausrichtung eines flächigen
Elements 110 durch eine Halteeinheit 100 in Bezug
auf die Sonne, wobei die Halteeinheit 100 ein festes Auflager 155 umfasst,
das wie ein Kardangelenk oder ein Kugelgelenk funktioniert und an
einem unteren Ende des flächigen
Elements 110 befestigbar ist und das ausgebildet ist, um
ein Verdrehen des flächigen Elements 110 in
zwei Raumachsen zu ermöglichen. Die
Halteeinheit 100 umfasst ferner eine erste Bewegungseinrichtung 130 mit
einer variierbaren Länge aufweist,
wobei die erste Bewegungseinrichtung 130 an einem ersten
Stützpunkt 195 an
dem flächigen Element 110 angreift.
Zusätzlich
umfasst die Halteeinheit 100 zur Ausführung des Verfahrens eine zweite
Bewegungseinrichtung 140 mit einer variierbaren Länge, wobei
die zweite Bewegungseinrichtung 140 an einem vom ersten
Stützpunkt 195 unterschiedlichen
zweiten Stützpunkt 195 an
dem flächigen
Element 110 angreift. Auch weit die Halteeinheit 110 eine
Steuereinheit 200 auf, die ausgebildet ist, um die erste 130 und
zweite 140 Bewegungseinrichtung unabhängig voneinander anzusteuern,
um durch eine Längenvariation
der ersten 130 und/oder zweiten 140 Bewegungseinrichtung
ein Verdrehen des flächigen
Elements 110 zu bewirken. Das Verfahren im engeren Sinn,
für welches
Patentschutz beantragt wird und wie es in 3 als Ablaufdiagramm
exemplarisch wiedergegeben ist, weist dabei einen Schritt des Ansteuerns 310 einer
Variation der Länge
der ersten Bewegungseinrichtung 130 auf, um durch eine
Längenvariation
der ersten Bewegungseinrichtung 130 ein Verdrehen des flächigen Elements 110 zu
bewirken. Weiterhin umfasst das Verfahren einen zweiten Schritt
des Ansteuerns 320 einer Variation der Länge der
zweiten Bewegungseinrichtung 140 unabhängig von dem Ansteuern der
Variation der Länge
der ersten Bewegungseinrichtung 130, um durch eine Längenvariation
der zweiten 140 Bewegungseinrichtung ein Verdrehen des
flächigen
Elements 110 zu bewirken.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann ein Computerprogramm zur Durchführung des
vorstehend genannten Verfahrens vorgesehen werden, wenn das Computerprogramm
auf einer Datenverarbeitungsanlage durchgeführt wird. Hierdurch kann sichergestellt
werden, dass die Funktionalität der
Steuereinheit 200 auch durch bzw. in effizienten technischen
Strukturen wie Computer, Signalprozessoren, Mikrocontrollern und/oder ähnlichen
entsprechend ausgebildeten Hardwarekomponenten ausgeführt werden
kann.
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- 100
- Halteeinheit
- 110
- planares
Element, Spiegel eines Heliostaten, Konzentrator-Photovoltaik-Modul
- 120
- Auflager
- 130
- erste
Bewegungseinrichtung
- 140
- zweite
Bewegungseinrichtung
- 150
- Neigungslager
- 155
- Basislager
- 160
- Verbindungsstange
- 170
- Kipplager
- 180
- Haltestange
- 190
- Querstange
- 195
- Stützpunkte
der ersten und zweiten Bewegungseinrichtung
- 200
- Steuereinheit
- 210
- Anschlussleitung
- 220
- dritte
Bewegungseinrichtung
- 230
- Seiltrommel,
Wickler
- 240
- Stützmast
- 300
- Verfahren
zur Ausrichtung eines flächigen Elements
durch eine Halteeinheit in Bezug auf die Sonne
- 310
- Schritt
des Ansteuerns einer Variation der Länge der ersten Bewegungseinrichtung
- 320
- Schritt
des Ansteuerns einer Variation der Länge der zweiten Bewegungseinrichtung