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Die
Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur fehlertoleranten Pulklesung
von Packstückdaten auf Datenträgern an jedem Packstück
einer Ladeeinheit.
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Beim
Transport von Packstücken ist es wünschenswert,
dazugehörige Packstückdaten in elektronischer
Form zusammen mit dem Packstück überall verfügbar
zu haben. Dies können Daten zur Identifikation, dem Lieferort,
dem Absender oder dem Inhalt des Packstückes und dgl. oder
physikalisch-technische Daten über das Packstück
sein. Wenn diese Daten in elektronischer Form vorliegen, vereinfacht
das die Handhabung der Packstücke in modernen Logistiksystemen.
Wenn diese Daten am Packstück selber verfügbar
sind, können diese ausgelesen und benutzt werden, auch
wenn beispielsweise eine elektronische Verbindung zu einer zentralen
Datenbank mit den entsprechenden Daten nicht zur Verfügung
steht. Vorteilhaft ist es dabei, wenn das Auslesen der Daten drahtlos
erfolgen kann. Dafür können beispielsweise RFID-(Radio
Frequency Identification)Technologien genutzt werden, bei denen
die entsprechenden Daten in digitaler Form auf einem drahtlos per
Funk auslesbaren Datenträger am Packstück gespeichert
sind und beliebig oft, beispielsweise beim Passieren von Umschlagpunkten
in der Logistikkette, ausgelesen und verarbeitet werden können.
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Es
kann wünschenswert sein, eine Mehrzahl von Packstücken
auf einer gemeinsamen Ladeeinheit anzuordnen und diese Ladeeinheit
mit den darauf befindlichen Packstücken zu transportieren.
In diesem Fall sind dann die Packstücke jeweils mit Datenträgern
bestückt und können nacheinander oder parallel
ausgelesen und die Daten verarbeitet werden. Alternativ kann auch
ein einzelner Datenträger an der Ladeeinheit befestigt
sein, der die Daten aller darauf befindlichen Packstücke
enthält.
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In
der
DE 10 2006
007 776 A1 ist ein Überprüfungsverfahren
und eine Überwachungseinrichtung beschrieben, bei dem eine
Identitätsinformation von zumindest einer mit einem RFID-Transporter
verbundenen Produkteinheit, von einer RFID-Leseeinheit ermittelt
wird, um diese Identitätsinformation unter Verwendung einer
Datenverarbeitungseinrichtung an den Zielort weiterzuleiten und
dort wieder mit der Identitätsinformation der Produkteinheit
verglichen zu werden. Nachteilig hierbei ist, dass eine funktionierende
Datenverbindung zwischen Start und Zielort zwingend erforderlich
ist, um das Verfahren erfolgreich ausführen zu können.
Gibt es Störungen oder dgl., ist eine Identitätsfeststellung
der Produkteinheiten nicht mehr möglich.
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Weiterhin
nachteilig an den bekannten Lösungen ist, dass bei Beschädigungen,
Zerstörung oder Verlust eines Datenträgers die
darauf befindlichen Informationen nicht mehr ausgelesen werden können.
Im Falle, dass hiervon der Datenträger eines einzelnen
Packstückes betroffen ist, lässt sich zumindest
dieses Packstück nicht mehr elektronisch identifizieren
und verarbeiten. Bei der Pulklesung treten insbesondere bei einer
großen Anzahl von Packstücken häufig
Lesefehler auf. Durch wiederholtes Lesen erhöht sich die
Lesezeit, wobei Restfehler nach wie vor nicht ausgeschlossen werden
können, eine Korrekturmöglichkeit besteht nicht.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die individuellen Packstückdaten,
insbesondere die für die Verarbeitung und den sicheren
Transport der Packstücke nötigen physikalisch-technischen
Informationen über die Packstücke zuverlässig
und ausfallsicher zu transportieren und gleichzei tig eine Sicherheit
gegen missbräuchliche Verwendung der Daten zu erzielen.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
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Mit
der Erfindung werden eine Reihe von Vorteilen erzielt: Zur Verarbeitung
der Packstücke sind eine Reihe von physikalisch-technischen
Informationen nötig, um eine sichere Handhabung der Packstücke
und ihres Inhaltes beim Verlauf durch die gesamte Logistikkette
zu gewährleisten. Dies kann beispielsweise das Gewicht,
die Abmessungen, minimale und maximale Lagertemperaturen, maximale Beschleunigungen,
maximale Stapelhöhen, die Lage des Schwerpunktes, eine
Gefahrenklasse, ein Packmuster für das automatische Abstapeln
durch einen Roboter und dgl. sein. Es ist wichtig, dass diese Daten
sicher und jederzeit für alle Packstücke der Ladeeinheit
verfügbar sind, damit die entsprechenden Rahmenbedingungen,
wie Temperaturen oder besondere Vorsichtsmaßnahmen bei
der Handhabung, an jedem Punkt der Logistikkette bekannt sind und eingehalten
werden können, um das Packstück und seinen Inhalt
nicht zu gefährden. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren kann dies gewährleistet werden, ohne dass eine
eigenständige Übertragung der Daten außerhalb
der Ladeeinheit erforderlich wäre.
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Die
Ausfallsicherheit wird bei entsprechender Ausgestaltung der Datencodierung
erheblich gesteigert. Bei Ausfall eines einzelnen Datenträgers können
die Packstückdaten des Packstückes aus den in
den verbliebenen intakten Datenträgern der anderen Packstücke
enthaltenen Daten rekonstruiert werden. Je nach Ausgestaltung kann
die Sicherheit weiter erhöht werden, so dass auch bei einem
Defekt mehr als eines Datenträgers, die Packstückdaten
der betroffenen Packstücke noch rekonstruiert und die entsprechenden
Informationen über das Packstück berücksichtigt
werden können.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich durch eine Verminderung der Anzahl
der auszulesenden Datenträger, wenn die Daten aller Packstücke
erhalten werden sollen. So kann dieser Vorgang vorzeitig abgebrochen
werden, sobald die Anzahl der konkret gelesenen Datenträger
ausreicht, um aus diesen Daten die Daten der restlichen Packstücke
rekonstruieren zu können.
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Entsprechende
Codierverfahren für die Daten sind in ihren Grundzügen
im Stand der Technik bekannt. Es wird beispielsweise ein Codierverfahren nach
dem "shared secret"-Prinzip verwendet und/oder ein Codierverfahren über
endliche Körper eines Galois-Feldes.
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Ist
die vorgegebene Mindestanzahl der erforderlichen Teildatensätze
nicht erreicht, ist eine Rekonstruktion der Packstückdaten
nicht möglich. Durch die Art der Codierung können
auch keine verwertbaren Teilinformationen oder Kontext-Fragmente gewonnen
werden, die Rückschlüsse auf den Inhalt des Packstückdatensatzes
zuließen. Dies ist vorteilhaft, wenn der Verbund der Packstücke
aufgelöst wird und die einzelnen Packstücke, beispielsweise im
Rahmen eines Weiterverkaufes, einzeln vorliegen. Möglicherweise
sensible Informationen über die vorgelagerten Logistikstufen
oder die physikalisch-technischen Eigenschaften des Packstückes,
seines Inhaltes oder der Ladeeinheit, die in dieser Form nicht allgemein
bekannt werden sollen, sind damit nicht mehr zu gewinnen, so dass
ein Löschen des Datenträgers oder seine physische
Zerstörung unnötig sind.
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Das
verwendete Codierverfahren kann zudem so gewählt werden,
dass gleichzeitig eine Verschlüsselung der verteilt gespeicherten
Daten erfolgt und nur, wenn die entsprechenden Para meter der Codierung
in den Auslesestellen bekannt sind, eine Decodierung der Daten möglich
ist.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Vorteilhaft
kann sein, dass zusätzlich ein eindeutiges Identifikationsmerkmal
auf den Datenträgern gespeichert ist.
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Dies
erleichtert eine Zuordnung bzw. Auslesung der Datenträger
sowie eine Eingliederung des Systems in bestehende Logistiksysteme.
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Vorteilhaft
kann ebenfalls sein, dass neben den codierten Teildatensätzen
auch uncodierte Packstückdaten auf dem Datenträger
gespeichert werden.
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Diese
Packstückdaten können einerseits Duplikate der
in den codierten Teildatensätzen enthaltenen Daten sein,
um beispielsweise eine Kompabilität mit bestehenden Logistikeinheiten
zu ermöglichen, die noch nicht mit den codierten Teildatensätzen
umgehen können. In diesem Fall ist dann die sichere Auslesung
der Daten auch bei Zerstörung eines Datenträgers
nur in kompatiblen Logistikeinheiten möglich. Die Daten
können auch nichttechnischer Natur sein und beispielsweise
Adressdaten, Absenderdaten und dgl. enthalten. Grundsätzlich
ist es auch möglich, diese Art der Daten mit in den codierten
Datensätzen zu speichern.
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Grundsätzlich
können zusätzlich zu den aufgeführten
Daten sowohl in den codierten als auch in den nicht codierten Datensätzen
auf dem Datenträger weitere anwendungsbezogene Daten hinzugefügt
werden.
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Es
gibt Einsatzzwecke, in denen es ausreicht, ohne indivi duelle Packstückdaten
auf jedem einzelnen Packstück auszukommen. Hierzu sieht
die Erfindung vor, dass auf jeden Datenträger nur je ein codierter
Teildatensatz aus der Gesamtheit aller Packstückdaten der
gleichen Ladeeinheit gespeichert wird.
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Das
weiter unten in den Figuren dargestellte Grundprinzip des Schreibens
und Lesens in den erfindungsgemäßen Daten ist
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Gesamtzahl von Packstücken
auf einer Ladeeinheit die individuellen Packstückdaten jedes
Packstückes ausgelesen bzw. erfasst und zu einem Datensatz
zusammengefasst werden, der konkateniert und in m gleich große
Teile zu einzelnen Teildatensätzen aufgeteilt wird, wobei
jedem individuellen Packstück-Datensatz ein Teildatensatz
hinzugeführt wird, wobei hier erfindungsgemäß die
Bedingung gelten soll, 1 ≤ m ≤ n.
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Erkennbar
können die einzelnen Teildatensätze, die aus m
gleichen Teilen bestehen, frei gewählt werden, wobei für
die praktische Anwendung m ist gleich n/2 bedeutet, dass es ausreicht,
nur 50% aller Datenträger erfolgreich zu lesen, um die
restlichen 50% der Packstückdaten rekonstruieren zu können.
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Vorteilhaft
ist es, dass die Packstückdaten eines Packstückes
nach einem vorgegebenen Verfahren und einer vorgegebenen Gesamtanzahl
von Teildatensätzen codiert werden.
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Als
Codierverfahren kommen hier an sich bekannte Verfahren, basierend
auf der Mathematik der endlichen Körper, in Betracht, wie
sie beispielsweise bei Reed-Solomon-Codes eingesetzt werden. Grundsätzlich
sind auch andere Verfahren zur verteilten Speicherung möglich.
Dabei kann die Codierung so erfolgen, dass die Gesamtanzahl von
Teildatensätzen gleich der Anzahl der an unterschiedlichen Packstücken
angeordneten Datenträger ist. Wenn dies für alle
Datensätze aller Packstücke so gemacht wird, trägt
jedes Packstück zusätzlich zu den ggf. vorhandenen
Packstückdaten des damit verbundenen Packstückes
auf seinem Datenträger einen Teil der codierten Daten aller
anderen Packstücke.
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Dabei
kann es vorteilhaft sein, dass die Codierung der Packstückdaten
eines Packstückes derartig erfolgt, dass zur Decodierung
der Packstückdaten eine Menge von beliebigen Teildatensätzen
nötig ist, die kleiner als die Gesamtzahl von Teildatensätzen
ist.
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Bei
einer entsprechenden Ausgestaltung des Codierverfahrens trägt
zwar jeder Datenträger codierte Teildatensätze
der Packstückdaten aller anderen Packstücke, so
dass die Packstückdaten eines Packstückes über
alle anderen Packstücke verteilt sind. Durch die Codierung
wird aber eine Redundanz der Daten erzeugt, so dass zur Rekonstruktion
der Packstückdaten eines Packstückes nicht alle
Teildatensätze nötig sind. Die Codierung erfolgt
dabei so, dass es nicht nötig ist, bestimmte Teildatensätze
zur Rekonstruktion zur Verfügung zu haben, sondern eine
beliebige Auswahl von unterschiedlichen Teildatensätzen,
aus allen Teildatensätzen zur Rekonstruktion, solange deren
Anzahl größer ist, als eine vorgegebene Mindestanzahl
von Teildatensätzen.
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So
sind die beschriebenen Vorteile besonders vorteilhaft zu erfüllen.
Der Lesevorgang kann, wie beschrieben, nach dem erfolgreichen Lesen
einer entsprechenden Anzahl von Teildatenträgern abgebrochen
werden und aus den gelesenen Daten die Packstückdaten aller
Packstücke rekonstruiert werden. Bei Zerstörung
einer oder mehrerer der Datenträger ist eine Rekonstruktion
aller Packstückdaten möglich, solange die Zahl
der auslesbaren Datenträger die Mindestanzahl nicht unterschreitet.
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Vorteilhaft
kann es sein, dass die Codierung der Packstückdaten eines
Packstückes derartig erfolgt, dass die Decodierung der
Packstückdaten und/oder verwertbarer Teile hiervon aus
einer Menge von beliebigen Teildatensätzen, die kleiner
als die vorgegebene Mindestanzahl von Teildatensätzen ist, unmöglich
ist.
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Bei
entsprechender Ausgestaltung des Codierverfahrens, wie oben beschrieben,
kann gewährleistet werden, dass eine Rekonstruktion auch
nur von einzelnen Teilen der Packstückdaten nicht möglich
ist, wenn die Mindestanzahl der Teildatensätze unterschritten
wird. Dies kann unter Sicherheitsaspekten wünschenswert
sein. Sensible Informationen oder Teile hiervon lassen sich aus
einzelnen oder wenigen Packstücken in diesem Fall nicht
rekonstruieren.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Codierverfahren so ausgestaltet
sein, dass beim erfolgreichen Auslesen aller Datenträger
der Packstücke eine Ladeeinheit deren Vollständigkeit
mathematisch nachgewiesen werden kann.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn als Datenträger drahtlos schreib-
und lesbare Speichersysteme verwendet werden.
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Auf
diese Weise lassen sich die erfindungsgemäßen
Vorteile vorteilhaft umsetzen.
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Die
Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher dargestellt.
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Diese
zeigen in:
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1 eine
schematische Übersicht einer Ladeeinheit mit Packstücken,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Packstückdaten
versehen sind,
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2 eine
schematische Darstellung der Aufteilung und Rekonstruktion der Packstückdaten,
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3 ein
Flussdiagramm der Codierung der Packstückdaten,
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4 ein
Flussdiagramm der Decodierung der Packstückdaten nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
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5 eine
schematische Übersichtsdarstellung einer Anordnung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie in
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6 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Datenstruktur.
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Eine
allgemein mit 1 bezeichnete Ladeeinheit für zu
befördernde Objekte besteht aus einem Ladehilfsmittel 2 mit
darauf angeordneten Packstücken 3. Jedes der Packstücke 3 weist
einen drahtlos les- und beschreibbaren Datenträger 4 auf,
der in Form eines RFID-Tags ausgebildet ist.
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Jedes
Packstück 3 weist Packstückdaten 5 auf,
und zwar ein Identifikationsdatum sowie ggf. weitere für
das Packstück 3 relevante Daten, wie einzuhaltende
minimale und maximale Lagertemperaturen, maximale Beschleunigungen,
die physischen Abmessungen in den Gefahrenklassen des Inhaltes oder
Instruktionen zur Behandlung der Packstücke mittels Ladungsrobotern
oder auch zusätzliche, logistisch relevante Daten, wie
die Empfänger- und Absenderadressen sowie den Inhalt des
Packstückes. Das Identifikationsdatum ist in elektronischer
Form auf dem Datenträger 4 des Packstückes 3 gespeichert
und kann so elektronisch ausgelesen werden, um während
des Transportes die Leitung des Packstückes 3 zu
vereinfachen.
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Alle
Datenträger 4 der Packstücke 3 können, je
nach Ausgestaltung der Leseeinheiten einzeln, in Gruppen oder auf
ein mal ausgelesen werden, beispielsweise, wenn die Ladeeinheit 1 mit
den Packstücken 3 eine entsprechend gestaltete
Schleuse durchläuft.
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Erfindungsgemäß ist
außerdem vorgesehen, dass ein Teil 5a der codierten
Packstückdaten der Packstücke 3 der gleichen
Ladeeinheit 1 zusätzlich in den Datenträgern
aller Packstücke 3 auf der Ladeeinheit 1 gespeichert
sind.
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Die
entsprechende Aufteilung ist in 2 schematisch
dargestellt.
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Die
Packstückdaten 5 eines jeden Packstückes 3,
hier in Form des Identifikationsdatums, wird in einer Codierungseinheit
bei der Zusammenstellung der Ladeeinheit 1 und Bestückung
mit den Packstücken 3 zunächst einmal
in ihrer Gänze auf dem Datenträger 4 jedes
einzelnen Packstückes 3 als Packstückdatum
di gespeichert. Daraufhin werden die Packstückdaten 5 aller
Packstücke konkateniert 6 und in m Teile ei bis em aufgeteilt.
Diese werden dann von der Codiereinheit in n-Teildatensätze 5a,
c1 bis cn, codiert 7.
Dabei entspricht die Zahl n der Teildatensätze 5a im
vorliegenden Beispiel der Zahl der Packstücke 3 auf
einer Ladeeinheit 1.
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Die
Codierung 8 erfolgt dabei so, dass zur Rekonstruktion der
Packstückdaten 5 nur m der Teildatensätze
c1 bis cn nötig
sind, wobei die Zahl der nötigen Datensätze m
im vorliegenden Beispiel kleiner als die Gesamtzahl n der Packstücke 3 auf
der Ladeeinheit 1 ist. Die beiden Extremfälle
m = 1, bei dem auf jedem Datenträger eine vollständige,
wenn auch möglicherweise codierte Kopie jedes Packstückdatensatzes
enthalten ist und m = n, bei dem die Packstückdaten eines
jeden Packstückes gleichmäßig auf alle
anderen Packstücke verteilt werden, so dass keine Redundanz
mehr vorhanden ist, sind vom Verfahren ebenfalls umfasst, sollen
hier aber nicht näher betrachtet werden. Im vorliegenden
Beispiel wird m = n/2 gewählt, was einer doppelten Redundanz
entspricht.
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Durch
diese Art der Codierung wird eine Datenredundanz geschaffen, die
dafür sorgt, dass ein Packstück-Datensatz immer
dann, aber auch nur dann, rekonstruiert werden kann, wenn m oder
mehr der Teildatensätze erfolgreich gelesen sind. Zusätzliche
Datensätze bieten keine Verbesserung der Rekonstruktion,
weniger Datensätze ermöglichen überhaupt
keine Rekonstruktion der Packstückdaten 5, auch
nicht von Teilen hiervon.
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Dementsprechend
wird zur Rekonstruktion der Packstückdaten 5 der
Packstücke 3 damit begonnen, drahtlos die Datenträger 4 auszulesen,
beispielsweise bei Durchfahrt einer entsprechend ausgestalteten
Schleuse. Die entsprechenden Teildatensätze werden in einer
Rekonstruktionseinheit rekonstruiert 8 und decodiert. Dabei
ist es ausreichend, dass, wie ausgeführt, m Teildatensätze
erfolgreich gelesen werden können, weil hieraus alle Packstückdatensätze
vollständig rekonstruierbar sind. Es ist unerheblich, welche
der Datenträger 4 erfolgreich ausgelesen werden
können, um ein Rekonstruktionsergebnis zu erreichen. Nach
dem erfolgreichen Auslesen von m Teildatensätzen kann somit
der Lesevorgang insgesamt unterbrochen werden, da sämtliche Packstückdatensätze,
also hier die Identifikationsdaten 5 jedes Packstückes 3,
rekonstruiert werden können.
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Der
Ablauf der Codierung der entsprechenden Teildaten ist in 3 näher
dargestellt. Zu Beginn 10 sind die Packstückdaten 5 eines
einzelnen Packstückes, die Gesamtanzahl der Packstücke
n sowie die Zahl der für eine vollständige Rekonstruierung
nötigen Zahl der Teildatensätze m bekannt. Über
das Verhältnis n zu m lässt sich die enthaltende Redundanz
steuern, mit der zusätzliche Sicherheit in Bezug auf mögliche
Fehllesungen gegenüber einem Anstieg der gesamten notwendigen
Speicherkapazität miteinander abgewogen werden kann.
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Die
Codierung erfolgt mittels Operation über endliche Körper
eines Galois-Feldes GF(2n). Daher sind als
zusätzliche Parameter das Generator-Polynom des Feldes,
das verwendete CRC-Polynom sowie einige weitere Rahmenparameter
festzulegen. Diese Parameter können mit den Daten übertragen oder,
abgesehen von dem CRC-Polynom, vorher zwischen Codier- und Rekonstruktionseinheit
ausgetauscht werden, wodurch sich zusätzliche Sicherungen,
wie die Verschlüsselung der Daten realisieren lassen. Grundsätzlich
ist es auch möglich, die entsprechenden Parameter im Rahmen
einer Standardisierung öffentlich zugänglich zu
machen, so dass die Daten für alle interessierten Auslesestellen
rekonstruierbar sind.
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In
Schritt 11 werden die konkatenierten Packstückdaten 5 aller
Packstücke in m gleich große Teile zerlegt und
zu einem Vektor zusammengefasst. Aus den vorbestimmten Systemparametern
wird eine n × m große Generatormatrix in Schritt 12 erzeugt. Hierüber
werden die Zusatzdaten c für die einzelnen Packstücke
in Schritt 13 erzeugt. Diese werden noch in Schritt 14 um
die Verfahrensparameter n, m, i und eine Prüfsumme ergänzt
sowie ggf. um die weiteren Verfahrensparameter, mit Ausnahme des
CRC-Polynoms, wie oben beschrieben.
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In
Schritt 15 werden dann mittels bekannter Techniken die
einzelnen Teildatensätze c auf die Datenträger
der einzelnen Packstücke verteilt geschrieben.
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Das
entsprechende Decodierverfahren ist in 4 näher
dargestellt.
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Zunächst
wird, ebenfalls mittels bekannter Techniken ver sucht, m korrekte
Teildatensätze jedes einzelnen Packstückdatensatzes
zu lesen. Hierzu wird zunächst in Schritt 20 ein
Zähler initialisiert und dann in Schritt 21 versucht,
einen beliebigen Datensatz einer der Packstücke 3 auf
dem Ladungsträger 2 zu lesen. In Schritt 22 wird
die bei der Codierung eingefügte Prüfsumme überprüft,
um festzustellen, ob ein Teildatensatz korrekt gelesen wurde. Ist
dies nicht der Fall, wird wieder in Schritt 21 versucht,
einen weiteren Teildatensatz richtig zu lesen. Konnte ein Teildatensatz
richtig gelesen werden, wird der Zähler in Schritt 23 erhöht
und sofern bei der Abfrage in Schritt 24 die Zahl der nötigen
Teildatensätze m noch nicht erreicht ist, wird solange
mit dem Durchlaufen dieser Schritte fortgefahren, bis m unterschiedliche,
richtig gelesene Teildatensätze gelesen werden konnten.
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Die
m Teildatensätze di werden dann
zu einem Vektor d zusammengefasst und eine Rekonstruktionsmatrix
N aus den ebenfalls gelesenen Verfahrensparametern m, n, i sowie
den entweder gelesenen oder vorab bekannten Grundparametern des Verfahrens
gebildet.
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Aus
der Inversen dieser Matrix wird durch Multiplikation mit dem Vektor
d dann der Rekonstruktionsvektor b gebildet. Die n Elemente des
Vektors b enthalten genau die rekonstruierten Packstückdaten für
alle Packstücke 1 bis n.
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Ein
typisches Anwendungsszenario unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in 5 näher dargestellt.
Ein Transportband 30 befördert Packstücke 3,
die auf einer gemeinsamen Ladeeinheit 2 palettiert werden
sollen. Die Packstücke 3 weisen ein drahtlos lese-
und beschreibbares RFID-Tag 4 auf. Dieses wird zu Beginn
des Transportbandes mittels eines RFID-Lesers 31 für
jedes einzelne Packstück ausgelesen. Hier enthalten die RFID-Tags 4 zu
Beginn Daten, und zwar einen eindeutigen Identifikationscode des
Packstückes 3 und das Gewicht des jeweiligen Packstückes 3.
Weitere Daten können ebenfalls auf dem Tag gespeichert sein.
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Nachdem
alle zu palettierenden Packstücke 3 am Lesegerät 31 vorbei
gefahren und der Inhalt der jeweiligen Tags 4 ausgelesen
worden ist, wird von einer Codiereinrichtung 32 aus den
gesammelten Daten nach dem im vorangegangenen beschriebenen Verfahren
für jedes der Packstücke 3 ein codierter Teildatensatz
erzeugt. Diese werden vom RFID-Schreiber 33 am Ende des
Transportbandes zusätzlich zu den bereits gespeicherten
Daten auf jedem der RFID-Tags 4 der Packstücke 3 gespeichert und
anschließend die Packstücke 3 auf der
Ladeeinheit 2 palettiert.
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Wie
ausgeführt, können neben dem Gewicht des Packstückes
auch weitere Daten, insbesondere einzuhaltende minimale und maximale
Lagertemperaturen, maximale Beschleunigungen, die physischen Abmessungen,
Gefahrenklassen des Inhaltes oder Instruktionen zur Behandlung der
Packstücke mittels Laderobotern, wie Angriffspunkte und
dgl. gespeichert sein.
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Nach
dem Palettieren wird die Ladeeinheit 2 mit allen Packstücken 3 an
ihren Zielort transportiert. An möglicherweise zwischengeschalteten
Logistikstellen oder auch am Zielort selbst befinden sich RFID-Lesegeräte 34,
die mit einer Decodiereinrichtung 35 verbunden sind. Dieses
Gerät 34 beginnt, sobald die Ladeeinheit 2 in
Reichweite ist, mit dem Auslesen der RFID-Tags der einzelnen Packstücke 3. Durch
das im Vorangegangenen beschriebene Verfahren kann, sobald m-Datensätze
gelesen sind, wobei, wie ausgeführt, m kleiner oder gleich
der Gesamtzahl der Packstücke 3 ist, der Lesevorgang
abgebrochen werden und die Packstückdaten aller Packstücke 3 aus
den gelesenen m-Teildatensätzen rekonstruiert werden. Damit
sind dann im vorliegenden Beispiel neben den einzelnen Identifikationscodes
auch die Gewichte der einzelnen Packstücke 3 bekannt
und somit auch das Gesamtgewicht der Ladeeinheit 2. Diese
Information kann dazu verwendet werden bei den weitergehenden Logistikschritten dafür
zu sorgen, dass keine der Ladeeinheiten 2 durch ungeeignete
Bearbeitungsstufen geführt wird. Dies funktioniert, wie
ausgeführt, auch dann, wenn ein oder mehrere der RFID-Tags 4 beschädigt
sind, abhängig von der Codierung und den die Redundanz bestimmenden
Parametern, wie im Vorangegangenen ausgeführt.
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Wenn
dann in der Folge der Verbund der Packstücke 3 auf
der Ladeeinheit 2 aufgelöst wird und die Packstücke 3 einzeln
oder in einer Zahl, die kleiner ist als die Zahl m der nötigen
Teildatensätze, weiter verschickt werden, ist es durch
die verwendete Codierung nicht möglich, Rückschlüsse
auf die mittels des erfindungsgemäßen Codierverfahrens
gespeicherten Daten, im vorliegenden Fall also die Gewichte, zu
ziehen. Lediglich die im unverschlüsselten Teil des RFID-Tags
gespeicherten Daten sind zugänglich, was unter anderem
eine Kompabilität mit bestehenden Logistiksystemen ermöglicht.
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Ein
beispielhafter Aufbau eines Datensatzes 40 nach der Erfindung
ist in 6 dargestellt. Die in der 6 dargestellten
Inhalte der Datenfelder sind nur der Verdeutlichung halber beispielsweise
eingefügt. Ein derartiger Datensatz 40 weist in
seinem ersten Datenfeld 41 in unverschlüsselter
Form einen Identifikationscode des zugehörigen Packstückes 3 sowie
das Gewicht des Packstückes und ggf. weitere Informationen
auf. Anschließend folgt eine Trennkennung 42,
die signalisiert, dass nun der verschlüsselte Teildatensatz
beginnt. Im folgenden Feld 43 wird die laufende Teildatensatznummer
sowie im Feld 44 die Zahl m der zur Decodierung nötigen
Teildatensätze abgespeichert, um eine Rekonstruktion der
vollständigen Daten zu gewährleisten. Im Feld 45 wird
die Länge des codierten Teildatensatzes angegeben, der anschlie ßend
im Feld 46 abgelegt ist und im Feld 47 von einer
CRC-Prüfsumme gefolgt wird, mit der die Fehlerfreiheit
des gelesenen Teildatensatzes überprüft werden
kann.
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Die
Erfindung ist dabei nicht auf das vorstehende Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann in vielfältiger Hinsicht
abgewandelt werden, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So sind
insbesondere die mathematischen Codierungs- und Decodierungsverfahren
in weiten Bereichen abänderbar, solange die Grundprinzipien,
wie beschrieben, erhalten bleiben. Auch die Art und Ausgestaltung
der Datenträger, Schreib- und Leseanlagen etc. ist nicht auf
die beschriebenen festgelegt. Die Art der Daten kann neben den physikalisch-technischen
Daten in Bezug auf die Packstücke, auch weitere Daten,
wie Adressdaten, Routing-Informationen und dgl. enthalten. Auch
der Aufbau der Datensätze ist in vielfältiger Hinsicht
an die Gegebenheiten anpassbar, abhängig von den konkreten
Anforderungen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006007776
A1 [0004]