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Die
Erfindung betrifft einen Feeder zur Portionierung eines schmelzflüssigen Glasstranges
in einzelne Glasposten von vorgebbarem Gewicht und/oder vorgebbarer
Form, mit einer das vom Schmelzofen kommende flüssige Glas aufnehmenden Schüssel, die
einen bodenseitigen, in einer Auslassöffnung mündenden Auslasskanal aufweist,
einem sich in diesen Auslasskanal erstreckenden und zusammen mit
dem Auslasskanal einen im Wesentlichen zylindrischen Durchflussbereich
für das
flüssige Glas
bildenden Plunger, sowie einem den Plunger oberhalb des Auslasskanals
mit Abstand umschließenden
zylindrischen Bereich, dessen untere Begrenzungsfläche zusammen
mit einem ihr gegenüberliegenden
Bereich des Schüsselbodens
einen vorgebbaren Durchlass für
das flüssige
Glas bestimmt. Desweiteren ist die Erfindung auf in der Glasindustrie
verwendete Rührzellen
gerichtet, die zum Durchrühren
und Homogenisieren von Glasschmelzen dienen.
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Feeder
der angegebenen Art sind allgemein bekannt und in großer Anzahl
im praktischen Einsatz.
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Nachteilig
bei diesen Feedern ist, dass vor allem bei kleinen Hüben des
Plungers und geringen Glasdurchsätzen,
wie dies bei der Herstellung von Glasartikeln aus kleinvolumigen
Glasposten der Fall ist, Qualitätseinbußen beim
fertigen Artikel auftreten, die eine Folge davon sein dürften, dass
kaum ein Austausch des sich zwischen Plunger und Drehrohr befindlichen
Glases erfolgt und durch Ausdampfen von Alkalien an der freien Glasoberfläche alkaliverarmtes
Glas mit zum Grundglas veränderten
Eigenschaften angereichert wird und in die Glasposten gelangt.
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Des
Weiteren können
diese Veränderungen in
der Glaszusammensetzung, insbesondere bedingt durch alkaliverarmtes
Glas sowie durch sich langsam auflösendes Feuerfestmaterial des
Plungers dazu führen,
dass sich eine so genannte Zentrumsschliere am Plunger ausbildet,
in den jeweils gebildeten Glasposten gelangt und dazu führt, dass
an das jeweilige Glas gestellte hohe Qualitätsanforderungen nicht erfüllt werden
können.
Analoge Probleme im Zusammenhang mit der sogenannten Zentrumsschliere
treten auch bei von verflüssigtem
Glas durchströmten Rührzellen
auf.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Feeder der eingangs angegebenen
Art beziehungsweise eine Rührzelle
mit geringem technischen Aufwand und damit auch kostengünstig so
zu verbessern, dass die vorstehend geschilderten Probleme nicht
mehr auftreten und Glasartikel von besonders hoher Qualität insbesondere
auch bei geringen Glasdurchsätzen
hergestellt werden können.
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Gelöst wird
diese Aufgabe ausgehend von den als bekannt vorausgesetzten Feeder
und Rührzellen
im Wesentlichen dadurch, dass an der Außenwand des Plungers oder der
Innenwand des zylindrischen Bereichs jeweils in Umfangsrichtung
beabstandete Paddelelemente vorgesehen sind, die unter einem spitzen
Winkel zur Horizontalen verlaufen und aufwärts und/oder abwärts gerichtete
Glasströmungen
im Ringraum zwischen zylindrischem Bereich und Plunger bewirken.
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Durch
diese Maßnahmen
kann ein permanenter Austausch des flüssigen Glases im Bereich zwischen
Plunger und zylindrischem Bereich insbeson dere auch bei geringen
Glasdurchsätzen
und kleinen Plungerhüben
sichergestellt werden.
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Durch
die schräg
stehenden Paddel am Plunger oder an der dem Plunger gegenüber liegenden
Innenwand wird vorwiegend ein Verschieben der den Paddeln gegenüberliegenden
Glasschichten an der Innenwand bzw. an der Plungeraußenwand
bewirkt. Ausgenutzt wird dabei der Effekt, dass dann, wenn nahe
beieinander liegende Flächen,
zwischen denen sich eine Flüssigkeit
befindet, parallel zueinander bewegt werden, solche Flüssigkeitsteilchen, die
sich direkt an der feststehenden Fläche befinden, auch dort verbleiben,
während
Flüssigkeitsteilchen direkt
an der bewegten Fläche
die Geschwindigkeit der bewegten Oberfläche annehmen. Flüssigkeitsteilchen
dazwischen bewegen sich mit einer Relativgeschwindigkeit entsprechend
ihrem Abstand zu den beiden Flächen.
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Demgemäß erstrecken
sich die jeweiligen Paddel nach der Erfindung über mehr als die halbe Spaltbreite
zwischen dem zylindrischen und gegebenenfalls als Drehrohr ausgebildeten
Bereich und dem Plunger und vorzugsweise bis unmittelbar angrenzend
an die jeweils gegenüberliegende
Wandung.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind zwei einander diametral gegenüberliegende Paddel vorgesehen,
wobei die Kontur der freien Enden der Paddel der Kontur der jeweils gegenüberliegenden
Wandung angepasst ist.
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So
bewegen zwei an der Plungeraußenseite vorgesehene
schräg
stehende Paddel die an der Drehrohrinnenseite durch die Drehrohrbewegung mitgezogenen
Glasschichten je nach Schrägstellung der
Paddel bzw. je nach Drehrichtung des Drehrohrs nach oben oder unten.
In den Bereichen zwischen den Paddeln bleiben diese Glasschichten
bei der weiteren Drehbewegung des Drehrohrs weiterhin auf erreichter,
gleicher Höhe
bis das nächste
Paddel ein weiteres vertikales Verschieben dieser Glasschichten
bewirkt.
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Werden
die Schichten in dem den zylindrischen Bereich bildenden Drehrohr
innen bzw. wandseitig beispielsweise langsam nach oben gefördert, muss
das dabei bewegte Glasvolumen an anderer Stelle wieder nach unten
fließen.
Möglich
ist dies nur nahe am Plunger zwischen den Paddeln, die zu diesem
Zweck in Umfangsrichtung auch gegeneinander beabstandet sind und
damit diese Axialströmung
zulassen.
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Im
geschilderten Falle wird sich also eine vertikale Strömung zuerst
an der Rohrinnenwandung nach oben, dann horizontal an der Oberfläche der flüssigen Glasschmelze
nach innen und schließlich am
Plunger zwischen den Paddeln eine vertikale Strömung nach unten einstellen.
Ein permanenter Austausch des Glases im Bereich zur Atmosphäre hin wird
somit durch die Erfindung gewährleistet.
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Nach
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung sind die Paddel
unter Überlappung
ihrer Umlaufbahnen in Axialrichtung zueinander versetzt angeordnet
und vorzugsweise im Bereich des unteren Endes des Drehrohrs gelegen.
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Der
Winkel der wirksamen Paddelflächen bezüglich der
Horizontalen wird bevorzugt im Bereich von 10° bis 40° gewählt, wobei die optimale Neigung im
jeweiligen Anwendungsfalle auch durch Versuche ermittelt werden
kann.
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In
Abhängigkeit
von der Schrägstellung
der Paddelelemente bzw. der Drehrichtung von Plunger oder Drehrohr
kann die Fließrichtung
des Glases in der vorstehend beschriebenen Weise oder entgegengesetzt
dazu verlaufen. Die entgegengesetzte Fließrichtung, bei der das Glas
im Rohr innen, d. h. wandseitig nach unten fließt, hat den Vorteil, dass chemische
Inhomogenitäten,
welche sich aufgrund von Auflösungserscheinungen
der Plungeroberfläche
oder in Folge von Alkalienverdampfung an der Glasoberfläche bilden,
am unteren Ende des Drehrohres zerteilt werden und sich dabei weitestgehenst im
Glas auflösen.
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Wenn
der dem Plunger, insbesondere dem Keulenplunger zugeordnete zylindrische
Bereich von einem Drehrohr gebildet ist, dann können die Paddel bevorzugt im
Bereich des unteren Endes des Drehrohrs gelegen sein.
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Eine
gemäß der Erfindung
erzielte Fließbewegung
des Glases direkt am Plunger entgegen der Gravitation und vor allem
die Erzeugung einer solchen Fließbewegung bei nicht am Plunger,
sondern an der Drehrohrinnenwand angebrachten Paddeln, bei der an
der gesamten Oberfläche
des Plungers und nicht nur zwischen den am Plunger befindlichen Paddeln
Glas nach oben bewegt wird, ist in hervorragender Weise geeignet,
das Auftreten der so genannten Zentrumsschliere zu verhindern. Bei
dieser Zentrumsschliere, die vor allem bei der Herstellung von Glas
besonders hoher Qualität
aufgrund ihres qualitätsmindernden
Einflusses äußerst unerwünscht ist,
handelt es sich um einen sehr dünnen,
sich vom freien Ende des Plungers ablösenden Faden mit einer zum
Grundglas geringfügig
anderen Zusammensetzung.
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Diese Änderung
in der Zusammensetzung des Glases wird durch langsam sich auflösendes Feuerfestmaterial
des Plungers oder Glas anderer Zu sammensetzung, insbesondere durch
alkaliverarmtes Glas von der oberen Fläche des Glasbades verursacht.
Diese Verunreinigungen lösen
sich, wenn sie sich einmal direkt am Plunger befinden, nicht mehr
von diesem ab, sondern fließen
aufgrund der Schwerkraft sehr langsam immer dicht an der Plungeroberfläche nach
unten ab und gelangen so in das Zentrum des aus dem Feeder ausfließenden Glases.
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Wird
gemäß der Erfindung
eine Fließbewegung
des Glases direkt am Plunger entgegen der Gravitation erzeugt, so
wirkt diese Fließbewegung dem
geschilderten Effekt entgegen und beseitigt die von der Zentrumsschliere
herrührenden
Probleme oder reduziert diese Probleme zumindest ganz erheblich.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass die Paddel bei Verwendung von Schraubplungern
oder Rührplungern
in einem zwischen dem Plungerschaft und dem oberhalb des Zuführkanals
gelegenem zylindrischen Bereich ausgebildeten Ringraum am Plungerschaft
angeordnet sind, wodurch der auch in diesem Fall sich bildenden
Zentrumsschliere entgegengewirkt oder diese Zentrumsschliere vollständig beseitigt
wird.
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Dabei
kann sowohl bei Keulen- als auch bei Schraubplungern im Bereich über den
Rührpaddeln oder
des Schraubengewindes der Schaftdurchmesser des Plungers bis auf
den Außendurchmesser
der Rührelemente
bzw. des Gewindes des Plungers vergrößert werden. Gleichzeitig wird
dann auch das Gehäuse
oberhalb des Wirkungsbereichs der Rührpaddel bzw. der Schraubengewindegänge entsprechend vergrößert, so
dass von dort aus dann schräg
stehende Paddel wieder nach innen bis zum nunmehr vergrößerten Schaftdurchmesser
geführt
werden können.
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Bei
Rührplungern
ergibt sich in Abhängigkeit von
der unterschiedlichen Drehrichtung keine Änderung der Funktion, während sich
Schraubenplunger vorwärts
und rückwärts bewegen,
jedoch bei rechtsgängigem
Gewinde in der Regel die Bewegung im Uhrzeigersinn (von oben gesehen) überwiegt
und deshalb die Paddel von außen
nach innen entsprechend angebracht werden müssen.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die
Paddelelemente in Radialrichtung aufeinanderfolgend gegensinnig
gerichtete erste und zweite Wirkflächen auf.
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Auf
diese Weise können
im zylindrischen Bereich ganz gezielt plunger- oder plungerschaftseitig aufwärts gerichtete
und im Bereich der Innenwand des zylindrischen Bereichs abwärts gerichtete
Strömungen
erzeugt werden. Des Weiteren lässt
sich auf diese Weise sowohl der dem Plungerschaft zugeordnete zylindrische
Bereich als auch der zylindrische Durchflussbereich, der den Plunger
bzw. den mit Schraubengewinde oder Rühransätzen versetzten Plunger aufnimmt,
mit gleichem Durchmesser gestalten, d. h. der gesamte zylindrische
Bereich kann durchgehend bzw. absatzfrei gefertigt werden.
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Die
dem Plunger oder dem Plungerschaft benachbarten ersten Wirkflächen der
Paddelelemente sind bevorzugt so gerichtet, dass sie eine aufwärts gerichtete
Strömung
erzeugen, während
durch die zweiten Wirkflächen
eine abwärts
gerichtete Strömung
bewirkt wird. Damit kann auf besonders zuverlässige Weise jegliche Ausbildung
einer Zentrumsschliere vermieden werden.
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Nach
einer herstellungstechnisch besonders günstigen Ausführungsvariante
der Erfindung ist jedes der flächigen
Paddelelemente zur Ausbildung erster und zweiter Wirkflächen in
sich verwunden, und zwar vorzugsweise derart, dass die Neigung der ersten
und zweiten Wirkfläche
bezüglich
der horizontalen zumindest im Wesentlichen gleich, jedoch entgegengesetzt
verläuft.
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Die
vorstehenden Erläuterungen
im Zusammenhang mit der zumindest weitestgehenden Beseitigung der
Zentrumsschliere gelten in vollem Umfang auch für eine von flüssigem Glas
durchströmte
und einen oder mehrere rotierende Plunger aufweisende Rührzelle.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert;
in der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische Teilschnittdarstellung eines Feeders nach der Erfindung,
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2 eine
Querschnittsdarstellung von Drehrohr und mit Paddeln versehenem
Plunger nach 1,
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3 eine
schematische Teilschnittdarstellung eines Feeders zur Erläuterung
des Entstehens einer Zentrumsschliere,
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4 eine
Teilschnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines Feeders nach
der Erfindung,
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5 eine
weitere Ausführungsvariante
der Erfindung unter Verwendung eines Schraubenplungers,
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6 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Rührzelle,
und
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7 eine
schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Rührzelle.
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1 zeigt
einen für
die Glasindustrie bestimmten Feeder, der im Wesentlichen aus einer
zur Aufnahme von flüssigem
Glas bestimmten Schüssel 1,
einem Plunger 2 und einem Drehrohr 3 besteht. Diese
Teile sind im Regelfall aus hitzebeständigem, keramischem Material
gefertigt.
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Das
von einem Schmelzofen kommende flüssige Glas fließt zwischen
dem unteren Ende des Drehrohres 3 und der der Stirnfläche 10 dieses
Drehrohrs 3 gegenüberliegenden
Fläche 11 der
Schüssel 1 hindurch
und gelangt über
einen Kanal 9, der zusammen mit dem Plunger 2 einen
zylindrischen Durchflussbereich 4 bildet, zu einer Auslassöffnung 5,
an der der Glasstrang in Portionen bzw. Glasposten zerteilt wird,
welche dann einer nachfolgenden Verarbeitungsmaschine zugeführt werden.
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Drehrohr 3 und
Plunger 2 besitzen eine gemeinsame Achse 13, wobei
zur Unterstützung
der Glaspostenbildung der Plunger 2 zyklisch nach oben und
unten bewegt wird. Hierdurch wird die Ausströmgeschwindigkeit des Glases
durch die Auslassöffnung 5 bei
der Abwärtsbewegung
des Plungers 2 erhöht
bzw. bei der Aufwärtsbewegung
reduziert, wodurch die Form und das Gewicht des Glaspostens, d. h.
des portionierten Glasstranges beeinflusst bzw. geändert wird.
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Das
Drehrohr 3 bewirkt durch seine Drehbewegung eine ständige Durchmischung
des Glases und verhindert auf diese Weise stärkere thermische Inhomogenitäten im Feeder
und somit auch im jeweils gebildeten Glasposten. Solche thermischen
Inhomogenitäten
müssen
bestmöglich
vermieden werden, da sie der Qualität des fertigen Produktes sehr abträglich sind.
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Das
Drehrohr 3 ist auch axial verstellbar, wodurch der Durchfluss
zwischen der Stirnfläche 10 des Drehrohrs
und der dieser gegenüberliegenden
Fläche 11 der
Schüssel 1 beeinflusst
werden kann, und zwar bis nahe eines Wertes Null.
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Der
Plunger 2 trägt
im Bereich des unteren Endes des Drehrohres 3 zwei einander
diametral gegenüberliegende
Paddelelemente 6, 6, die bezüglich der Horizontalen, d.
h. einer senkrecht zur Achse 13 verlaufenden Ebene, geneigt
sind. Im dargestellten Beispiel sind diese geneigten Paddel in der
Höhe etwas
gegeneinander versetzt, überschneiden
sich aber in der Projektion. Die Neigung der Paddel 6, 6' bezüglich der
Horizontalen ist spitzwinklig, wobei der entsprechende Winkel bevorzugt
im Bereich von 10 bis 40° liegt.
Die jeweils optimalen Werte können
für den
betreffenden Anwendungsfall durch Versuche ermittelt werden.
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Die
Schnittansicht nach 2 lässt die Form der Paddel 6, 6' erkennen, die
sich diametral gegenüberliegen,
wobei die Kontur ihrer freien Enden der Innenkontur des Drehrohrs 3 angepasst
ist und zwischen dem freien Ende der Paddel 6, 6' und der Innenwand
des Drehrohres 3 nur ein geringer Spalt verbleibt.
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In
Umfangsrichtung sind die Paddel 6, 6' beabstandet,
und dies ist wesentlich, denn wenn von den Paddeln 6, 6' eine Strömung in
einer Richtung, z. B. nach oben, bewirkt wird, dann muss der freie
Bereich zwischen den Paddeln 6, 6' so gewählt sein, dass über diesen
freien Bereich eine entsprechende Rückströmung, d. h. z. B. nach unten
erfolgen kann.
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Durch
die schräg
stehenden Paddel 6, 6' am Plunger 2 wird insbesondere
in Verbindung mit der Drehbewegung des Drehrohrs 3 ein
permanenter Austausch des sich zwischen Drehrohr 3 und
Plunger 2 befindenden Gla ses auch bei schwierigen Rahmenbedingungen,
insbesondere bei geringen Glasdurchsätzen und kleinen Plungerhüben sichergestellt.
Dies ermöglicht
generell und auch in den erwähnten
speziellen Fällen
kleinvolumiger Glasposten eine hohe Qualität der hergestellten Glasgegenstände.
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3 zeigt
in Form einer Teildarstellung einen herkömmlichen Feeder mit Schüssel 1,
Plunger 2, Drehrohr 3 und sich zwischen Plunger 2 und Schüssel 1 ausbildenden
Durchflussbereich 4 hin zur Auslassöffnung 5.
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Neben
der durch Pfeile gekennzeichneten Glasströmung von der Schüssel 1 zur
Auslassöffnung 5 ist
durch Halbpfeile eine sich am Plunger 2 ausbildende Materialströmung angedeutet,
die zu der äußerst unerwünschten,
die Qualität
des fertigen Glases beeinträchtigenden
Zentrumsschliere 8 führt.
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Diese
Zentrumsschliere wird von flüssigem Glas
gebildet, das sich in der Zusammensetzung vom Grundglas geringfügig unterscheidet.
Die zu diesem Unterschied führende Änderung
in der Glaszusammensetzung wird durch sich im Laufe der Zeit auflösendes Feuerfestmaterial
des Plungers und/oder durch Glas anderer Zusammensetzung bewirkt,
wobei es sich bei dem Glas anderer Zusammensetzung üblicherweise
um von der freien Oberfläche
des Glasbades kommendes, alkaliverarmtes Glas handelt. Wenn die
erwähnten
Verunreinigungen an die Oberfläche
des Plungers 2 gelangen, so lösen sich diese Verunreinigungen
nicht mehr von der Plungeroberfläche,
sondern fließen
aufgrund der Schwerkraft und der Glasströmung im Durchflussbereich 4 sehr
langsam dicht an der Plungeroberfläche nach unten ab, wobei sich
am freien Ende des Plungers die sich in der Mitte des aus dem Feeder
ausfließenden
Glases befindende Zentrumsschliere 8 bildet.
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Eine
Beseitigung oder zumindest sehr wirksame Reduzierung der unerwünschten
Zentrumsschliere ist mittels der Ausgestaltung der Erfindung nach 1 möglich, da
es diese Ausführungsform gestattet,
eine Glasströmung
entlang der Oberfläche des
Plungers 2 entgegen der Schwerkraft nach oben zu erzeugen.
Mit der Ausführungsform
nach 4, bei der die geneigten Paddel 7, 7' nicht am Plunger 2 sondern
an der Innenwandung des Drehrohrs 3 angebracht sind und
sich einander diametral gegenüberliegend
bis in die unmittelbare Plungernähe
erstrecken, kann der Bildung der so genannten Zentrumsschliere noch
effektiver entgegengewirkt werden, da bei dieser Ausführungsform
an der gesamten Oberfläche
des Plungers 2 Glas nach oben bewegt wird und nicht nur
zwischen den am Plunger befindlichen Paddeln gemäß Ausführungsform nach 1.
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Die
schematische Teildarstellung nach 5 zeigt
einen Feeder, bei dem anstelle eines Keulenplungers, wie er bisher
beschrieben wurde, ein Schraubenplunger 2 mit einem Schraubengewinde 16 verwendet
ist. Anstelle eines derartigen Schraubenplungers kann auch ein Rührplunger
mit an der Außenseite
vorgesehenen Rührpaddeln
verwendet werden.
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Anstelle
des bisher im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen
Drehrohrs ist bei der Ausführungsform
nach 5 ein feststehender zylindrischer Bereich 3 vorgesehen, der
zusammen mit dem im Durchmesser vergrößerten Plungerschaft 15 einen
Ringraum 14 festlegt. Im Bereich dieses Ringraums, vorzugsweise
im unteren Bereich dieses Ringraums 14 sind an der Innenseite des
zylindrischen Bereichs 3 oder vorzugsweise am Plungerschaft 15 die
bereits beschriebenen Paddel vorgesehen, deren Funktion wiederum
dazu führt, dass
die sich im Ringraum 14 ausbildenden aufwärts- und
abwärtsgerichteten
Strömungen
der Bildung der unerwünschten
Zentrumsschliere entgegenwirken.
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6 zeigt
in schematischer Weise eine Rührzelle,
die entsprechend den angegebenen Pfeilen vom Zuführkanal 9 zum Auslasskanal 18 von
flüssigem
Glas durchströmt
wird. In analoger Weise wie dies bisher im Zusammenhang mit den
verschiedenen Ausführungsformen
eines Feeders beschrieben wurde, ist in dieser Rührzelle ein Plunger 2 vorgesehen,
der gemäß Ausführungsbeispiel
mit einer Vielzahl von Rühransätzen 17,
die auch als Paddel bezeichnet werden können, versehen ist und im Ringraumbereich
zwischen Zuführkanal 9 und
Auslasskanal 18 bei seiner Rotation ein Durchmischen des flüssigen Glases
bewirkt. Der dem Plunger 2 zugeordnete Plungerschaft 15 ist
entsprechend dem Feeder nach 5 gestaltet
und im zylindrischen Bereich 3 mit Paddeln 6, 6 versehen,
welche die erfindungsgemäß erzeugten
Aufwärts-
und Abwärtsströmungen im
Ringraumbereich zwischen Schaft 15 und dem diesen Schaft
umgebenden zylindrischen Bereich 3 in der bereits erläuterten
Weise bewirken. Diese gezielt erzeugten Strömungen sind in den Figuren
schematisch durch Pfeile angedeutet.
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7 zeigt
eine weitere Variante einer Rührzelle,
bei der im Gegensatz zur Ausführungsform nach 6 die
Ausgestaltung so getroffen ist, dass für den zylindrischen Bereich 3 und
den Durchflussbereich 4 der gleiche Durchmesser gewählt werden kann,
d. h. der zylindrische Bereich der Rührzelle weist über die
gesamte Höhe
den gleichen Durchmesser auf.
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Des
Weiteren ist von wesentlicher Bedeutung, dass Paddelelemente 6, 6' verwendet und
am Plungerschaft 15 angeordnet sind, die in Radialrichtung
aufeinanderfolgend gegensinnig gerichtete erste und zweite Wirkflächen aufweisen,
welche dazu dienen, gegensinnig gerichtete Glasströmungen zu erzeugen.
Derartige Paddelelemente mit gegensinnig gerichteten Wirkflächen können generell
auch anstelle der bisher beschriebenen Pad delelemente bei Rührzellen
und Feeder im erfindungsgemäßen Sinne eingesetzt
werden.
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Der
Durchmesser des dem zylindrischen Bereich 3 zugeordneten
Plungerschafts 15 ist kleiner als der Durchmesser des sich
im Durchflussbereich 4 befindenden Plungers, und in dem
auf diese Weise vergrößerten Ringraum
zwischen zylindrischem Bereich 3 und Plungerschaft 15 erstrecken
sich in Radialrichtung die gegensinnig gerichtete Wirkflächen aufweisenden
Paddelelemente 6, 6'.
Eines dieser Paddelelemente, nämlich
das Paddelelement 6' ist nochmals
separat dargestellt und verdeutlicht, dass die beiden gegensinnig
wirksamen Bereiche eines solchen Paddelelementes vorzugsweise im
Wesentlichen gleich gestaltet sind, jedoch bezüglich der Horizontalen gegensinnige
Neigung besitzen.
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Die
Wirkflächen
der Paddelelemente sind dabei so gerichtet, dass die paddelschaftseitigen Wirkflächen eine
nach oben gerichtete Strömung
bewirken, während
die der Innenwand des zylindrischen Bereichs 3 zugeordneten
Wirkflächen
eine nach unten gerichtete Strömung
verursachen. Auf diese Weise werden die vorstehend bereits geschilderten
Wirkungen, die für
die vorliegende Erfindung charakteristisch sind, besonders sicher
und effizient erreicht.
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Durch
die erfindungsgemäßen Maßnahmen gelingt
es, die auch bei Rührzellen
auftretende Zentrumsschliere zumindest weitestgehendst und im Regelfall
vollständig
zu beseitigen.
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Es
wurde bereits erläutert,
dass die im Feeder beziehungsweise in der Rührzelle zusammenwirkenden Komponenten,
nämlich
zylindrischer Bereich beziehungsweise Drehrohr 3 und Plunger 2 im
Regelfall aus feuerfester keramischer Masse hergestellt werden.
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Um
den üblichen
Verschleiß dieser
Teile zu verhindern bzw. zu reduzieren, können insbesondere die Paddel 6, 6'; 7, 7' und die den
Paddeln gegenüberliegenden
Flächen,
insbesondere auch bei dem Ausführungsbeispiel
nach 5, beispielsweise mit Platin beschichtet oder
direkt aus Platin oder einer Platinlegierung hergestellt werden.
Die im Einzelfall am besten geeigneten Materialien sind von der
Glaszusammensetzung abhängig,
so dass bei bestimmten Gläsern
die wirksamen Partien auch aus dem im Vergleich zu Platin kostengünstigerem
Material Molybdän
bestehen können.
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- 1
- Schüssel
- 2
- Plunger
- 3
- Drehrohr
(zylindrischer Bereich)
- 4
- zylindrischer
Durchflussbereich
- 5
- Auslassöffnung
- 6,
6'
- Paddel
am Plunger
- 7,
7'
- Paddel
am Drehrohr (bzw. im zylindrischen Bereich)
- 8
- Zentrumsschliere
- 9
- Zuführkanal
- 10
- Stirnfläche Drehrohr
- 11
- Schüsselbodenbereich
- 12
- Glasbadoberfläche
- 13
- Plunger-
bzw. Drehrohrachse
- 14
- Ringraum
- 15
- Plungerschaft
- 16
- Gewinde
- 17
- Rühransätze
- 18
- Auslasskanal