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Die
Erfindung betrifft ein Laparoskop nach Anspruch 1 sowie ein laparoskopisches
System nach Anspruch 9.
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Laparoskope
weisen stets einen langgestreckten, dünnen Schaft auf, mit dem sie
durch einen die Bauchwand durchsetzenden laparoskopischen Port in
den Bauchraum einführbar
sind, um dort Operationen mit einer am distalen Ende des Schaftes
angeordneten Beobachtungseinrichtung zu beobachten. Die Beobachtungseinrichtung
blickt stets mit einem Objektiv durch ein Fenster aus dem Schaft
heraus. Von dort muss dass gewonnene Bild aus dem Patienten heraus
bis zum Auge des Operateurs übertragen
werden. Das kann auf sehr unterschiedliche Weise geschehen.
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Es
kann ein die gesamte Länge
des Schaftes durchlaufender optischer Bildleiter vorgesehen sein, der
mit hintereinander angeordneten Linsen oder mit einem Bildleitfaserbündel ausgebildet
ist. Das vom Objektiv erzeugte Bild kann auch von einem elektronischen
Bildsensor aufgenommen und über
elektrische Kabel weitertransportiert oder drahtlos weiter übertragen
werden. Dabei wird heutzutage das Bild meistens letztlich in digitale
Form gewandelt und auf einem Monitor angezeigt.
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Am
Ende des Schaftes befindet sich der Hauptkörper, der sich hauptsächlich durch
vergrößerten Querschnitt
auszeichnet, was beim Hauptkörper
möglich
ist, da dieser außerhalb
des Patientenkörpers
verbleibt. Im Hauptkörper
können
daher sperrige Einrichtungen untergebracht werden, wie z. B. Schaltungsplatinen,
für die
in dem engen Schaftquerschnitt kein Raum wäre. Am Hauptkörper können auch
Bedien- und Anzeigeeinrichtungen wie z. B. Signalleuchten vorgesehen
sein.
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Bei
bekannten derartigen Laparoskopen ist der Hauptkörper starr am Ende des Schaftes
angeordnet und dient unter anderem auch als Handgriff, mit dem das
Laparoskop manipuliert werden kann.
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Durch
diese starre Anordnung des Handgriffes am Schaft wird dieser in
proximaler Richtung um die aus Handhabungsgründen erforderliche Länge des
Handgriffes verlängert.
Bei der Gebrauchslage des Schaftes im Wesentlichen im Winkel zur
Bauchdecke, steht der Hauptkörper
ebenfalls im entsprechenden Winkel zur Bauchdecke nach außen ab und befindet
sich somit in einem Raumbereich, der von einer Reihe anderer Instrumente
benötigt
wird, insbesondere von laparoskopischen Schaftinstrumenten, die
ebenfalls mit ihrem Schaft im Bauchraum angeordnet sind und an ihren
außenliegenden
Betätigungsenden
bedient werden müssen.
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Insbesondere
tritt diese wechselseitige Behinderung von Instrumenten mit dem
Laparoskop bei Verwendung eines Ports auf, der gleichzeitig mehreren
Schäften Zugang
gewährt.
Dann sind die proximalen, außerhalb
des Patientenkörpers
liegenden Betätigungsenden
der Instrumente und des Laparoskopes besonders eng und sich wechselseitig
störend angeordnet.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die beschriebenen
wechselseitigen Störungen
des Laparoskopes mit laparoskopischen Instrumenten zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemässe
Schaft weist einen starren distalen Teil auf, der zum Einführen in
den Körper
bestimmt ist. Ein daran anschließender proximaler Teil des
Schaftes ist nicht selbsthaltend biegbar ausgebildet. Das bedeutet,
dass der biegbare Teil den Hauptkörper nicht halten kann, dieser
also nach unten sackt, bis er eine Auflage, z. B. auf dem Bauch des
Patienten oder auf dem Operationstisch findet. Das bedeutet auch,
dass dieser biegbare Teil nach Biegung nicht rückfedert und so schlaff ist,
dass bei festliegendem Hauptkörper
die freie Manipulation des starren distalen Schaftteiles nicht wesentlich
behindert wird. Der biegbare Teil des Schaftes kann beispielsweise
die Biegeeigenschaften eines Elektrokabels oder eines weichen Schlauches
aufweisen. Er gewährleistet
freien Raum jenseits des proximalen Endes des starren distalen Teils
des Schaftes, so dass dort die äußeren Teile
anderer Instrumente frei bewegt und bedient werden können.
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Dass
der biegbare Teil des Schaftes nicht selbsthaltend ausgebildet ist,
bedeutet auch, dass er keine Stell- bzw. Manipulationskräfte auf
den distalen starren Teil des Schaftes übertragen kann. Zu dessen Manipulation
muss also am starren Teil selbst, und zwar an dessen proximalem
Ende angegriffen werden. Vorteilhaft ist dort gemäß Anspruch
2 ein Griffstück
vorgesehen, an dem gut angegriffen werden kann. An dessen Stelle
oder zusätzlich
kann auch eine Haltekupplung vorge sehen sein mit der das Laparoskop
beispielsweise an ein Stativ oder eine sonstige Halteeinrichtung
kuppelbar ist.
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Vorzugsweise
sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Auf diese Weise ist
das Laparoskop als Videolaparoskop ausgebildet und nutzt die Vorteile
dieses Konstruktionsprinzips, das jedoch auch die erfindungsgemäße Ausbildung
erleichtert, da die elektrischen Leitungen die leichte Biegbarkeit des
biegbaren Schaftteiles nicht behindern.
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Die
Beleuchtung des Operationsgebietes kann mit einer vom Laparoskop
völlig
getrennten Beleuchtungseinrichtung erfolgen. Vorteilhaft sind jedoch
die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Dadurch wird das Laparoskop
selbst zur Beleuchtung verwendet. Das leicht biegbare Lichtleitfaserbündel kann
auch in dem biegbaren proximalen Teil des Schaftes, ohne dessen
Biegbarkeit zu behindern, angeordnet sein.
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Vorteilhaft
sind gemäß Anspruch
5 im Hauptkörper
elektrische und/oder elektronische Komponenten wie z. B. Schaltungsplatinen,
Verstärker
und dergleichen angeordnet, da hier mehr Platz ist, als im engen
Schaft.
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Dabei
sind vorteilhaft gemäß Anspruch
6 am Hauptkörper
Schalter angeordnet, mit denen der das Laparoskop steuernde Arzt
beliebige Funktionen steuern kann, wie z. B. Funktionen einer Bilder
festhaltenden Kamera bzw. Speichereinrichtung, Lichtfunktionen,
wie z. B. Helligkeit, Lichtfarbe oder sonstige mit der Operation
in Verbindung stehende Funktionen, wie z. B. die Höhensteuerung
des Operationstisches.
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Vorteilhaft
sind die Merkmale des Anspruches 7 vorgesehen. Ein solches Kabel
kann die Heranführung
des Beleuchtungslichtes ebenso bewerkstelligen wie den Abtransport
der Bilder über
elektrische Leitungen oder z. B. über einen flexiblen Bildleiter,
falls das Bild nicht drahtlos über
eine Funkstrecke übertragen
wird.
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Auch
wenn der biegbare proximale Teil des Schaftes nur sehr kurz ist
und nur das Abknicken des Hauptkörpers
nach unten erlaubt, schafft dies schon mehr Platz über dem
Bauch des Patienten im Sinne der hier vorliegenden Aufgabe. Vorteilhaft
ist jedoch gemäß Anspruch
8 der biegbare Teil von ausreichender Länge um den Hauptkörper auf
dem Bauch des Patienten ablegen zu können oder sogar auf dem Operationstisch.
Dabei sollte die Länge
ausreichend sein, um den biegbaren Teil des Schaftes zugentlastet
verlegen zu können,
um Behinderungen bei der Manipulation des starren distalen Schaftteiles
zu verhindern.
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Vorteilhaft
ist ein laparoskopisches System gemäß Anspruch 9, bei dem vorteilhaft
gemäß Anspruch
10 zusätzlich
zum Laparoskop ein chirurgisches Schaftinstrument vorgesehen ist.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung in einer einzigen 1 in
Seitenansicht eines Laparoskopes dargestellt.
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1 zeigt
im Schnitt eine Bauchdecke 1 eines Patienten unter der
der Bauchraum 2 aufgeblasen ist, um Platz zum freien Arbeiten
mit Instrumenten zu schaffen. Durch die Bauchdecke ist ein Port 3 verlegt.
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Bei
dem Port 3 handelt es sich um einen Port, der die gleichzeitige
Durchführung
mehrerer Schäfte
ermöglicht.
Der Port ist mit seinem stark schematisiert dargestellten Außengehäuse in eine durch
einen Schnitt geschaffene Öffnung
in der Bauchdecke 1 eingeführt. Dabei verschafft der Port 3 einen
Durchgang von außen
durch den Port 3 in den Bauchraum 2. Dieser Durchgang
ist mit nicht dargestellten geeigneten Mitteln abgedichtet, um den
Gasüberdruck
im Bauchraum 2 halten zu können. Diese Abdichtungsmittel
sind derart ausgebildet, dass Schäfte von Instrumenten hindurchgesteckt
werden können.
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In
dem in 1 dargestellten Beispiel ist durch den Port 3 eine
laparoskopische Zange mit einem Zangenschaft 4 eingesteckt,
an dessen distalem Ende das dargestellte Zangenmaul 5 und
an dessen proximalem Ende eine Betätigungseinrichtung 6 mit den
beiden dargestellten Fingergriffen angeordnet ist, welche gegeneinander
zur Öffnungs-
und Schließbetätigung des
Zangenmaules 5 bewegbar sind.
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Durch
den Port 3 ist ferner ein Laparoskop 7 verlegt
und zwar mit dem starren, distalen Teil 8 eines Schaftes,
der aus dem starren distalen Teil 8 und einem proximal
daran anschließenden
nicht selbsthaltend biegbaren Teil 9 besteht. Am proximalen
Ende des Schaftes, also am proximalen Ende des biegbaren Teiles 9 ist
ein Hauptkörper 10 angeordnet.
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Am
proximalen Ende des stammen distalen Teiles 8 des Schaftes 8, 9,
ist ein Griffstück 11 angeordnet,
an dem mit der Hand besser angefasst werden kann, als an dem sehr
dünnen
distalen Teil 8 des Schaftes selbst. Damit kann die Lage
des starren Teils 8 in gewünschter Weise manipuliert werden,
um beispielsweise das mit den gestrichelten Linien angedeutete Blickfeld
vor dem distalen Ende des starren Teiles 8 des Schaftes
auf das Zangenmaul 5 zu richten, so wie dies in 1 dargestellt
ist.
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Im
distalen Endbereich des starren distalen Teiles 8 des Laparoskopes 7 ist
eine gestrichelt dargestellte Beobachtungseinrichtung 18 vorgesehen, die
durch ein Fenster im distalen Ende des starren Teiles 8 nach
außen
blicken kann. Es können
hier die bei Endoskopen üblichen
Konstruktionsarten verwendet werden. Es ist dazu ein Objektiv vorgesehen, das
ein Bild erzeugt, welches auf eine von mehre ren Arten weiter transportiert
werden muss. Innerhalb des starren Teiles 8 des Schaftes
kann das Bild mit einer Relaislinsenanordnung transportiert werden.
In dem biegbaren Teil 9 des Schaftes kann das Bild z. B.
mit einem flexiblen Bildleiterfaserbündel transportiert werden.
Es kann auch im distalen Endbereich des Teiles 8 ein elektronischer
Bildsensor 18 vorgesehen sein, was bei der dargestellten
Konstruktionsweise des Laparoskopes 7 von Vorteil ist,
da von dem Bildsensor das Bild auf elektrischen Leitungen 19 weitertransportiert
wird, die sehr einfach durch den biegbaren Teil 9 des Schaftes
verlegbar sind.
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Die
erforderliche Beleuchtung im dunklen Bauchraum 2 kann mit
anderen Mitteln erfolgen, z. B. mit einer separat verlegten Beleuchtungseinrichtung. In
bei Endoskopen üblicher
Bauweise kann jedoch die Beleuchtung durch den Schaft 8, 9 erfolgen
und zwar mittels des üblichen,
durch diesen verlegten Lichtleitfaserbündels 20, das an der
distalen Stirnfläche
des stammen Teiles 8 im Bereich des gestrichelt dargestellten Öffnungswinkels
abstrahlt.
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Die
durch den Schaft 8, 9 verlaufenden elektrischen
Leitungen, Lichtleitfasern und dergleichen verlaufen bis zum Hauptkörper 10 und
können
durch diesen hindurch in einem weiterführenden Kabel 12 bis
zu einem nicht dargestellten Anschlussgerät verlaufen, das Licht zur
Verfügung
stellt und die Videosignale verarbeitet und darstellt. Die Übertragung
von dem Bildsensor 18 im distalen Spitzenbereich des Schaftes 8 bis
zu einem solchen Verarbeitungsgerät kann auch drahtlos über eine
geeignete Funkverbindung erfolgen.
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Auf
dem Hauptkörper 10 sind
Tastschalter 13 angeordnet, die dort in unmittelbarer Arbeitsumgebung
des Operateurs leicht zu betätigen
sind, ohne dass dieser seine Aufmerksamkeit von der Operationsstelle
abwenden muss. Diese Schalter 13 können über Leitungen oder auch drahtlos
an eine entfernt aufgestellte Steuereinrichtung angeschossen sein und
können
beliebige Funktionen steuern, die während der Operation benötigt werden.
So können
z. B. Bilder erfasst und abgespeichert werden, es kann die Helligkeit
verstellt werden. Es können
Bilddrehungen ausgelöst
werden oder auch völlig
andere Funktionen betätigt
werden, wie z. B. die Höhenverstellung des
Operationstisches.
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Nach
dem bekannten Stand der Technik wäre der Hauptkörper 10 starr
in Verlängerung
des starren distalen Teiles 8 des Schaftes an diesem angeordnet
und würde
in Verlängerung
des Teiles 8 in proximaler Richtung ragen, also in den
Bereich, der als Arbeitsbereich für die Betätigungseinrichtung 6 der
Zange 4, 5, 6 benötigt wird. Dieser wechselseitigen
Instrumentenbehinderung hilft die vorliegende Erfindung ab.
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Mittels
des biegbaren Teiles 9 lässt sich der störende Hauptkörper 10 aus
dem Bereich der Zangenbetätigungseinrichtung 6 wegbiegen
nach unten ablegen. Im Ausführungsbeispiel
liegt der Hauptkörper 10 auf
dem Bauch des Patienten, wie in 1 dargestellt.
Wenn der biegbare Teil 9 des Schaftes 8, 9 länger ist,
kann der Hauptkörper 10 z.
B. auch neben dem Patienten auf dem Tisch abgelegt werden.
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Der
biegbare Teil 9 des Schaftes sollte wenigstens so lang
sein, dass beim Anfassen mit der Hand am Griffstück 11, um das starre
distale Teil 10 des Schaftes zu manipulieren, die Hand
nicht in störende
Berührung
am Hauptkörper 10 kommt.
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Der
biegbare Teil 9 des Schaftes 8, 9 muss nichtselbsthaltend
biegbar ausgebildet sein, d. h., er ist so schlaff, dass der Hauptkörper 10 sofort
nach unten bis auf die Bauchdecke 1 sinkt, wenn man ihn loslässt. Der
biegbare Teil ist also nicht selbsthaltend und kann den Hauptkörper 10 nicht
hochhalten. Daraus ergibt sich auch eine freie Manipulierbarkeit
des starren distalen Teiles 8 des Schaftes ohne Beeinträchtigung
durch den im Abstand abgelegten Hauptkörper 10.
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Am
proximalen Ende des starren Teiles 8 des Schaftes 8, 9 ist
im in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel das Griffstück 11 angeordnet,
an dem der Schaftteil 8 angefasst und manipuliert werden kann.
An dieser Stelle kann auch eine nicht dargestellte Haltekupplung
angeordnet sein, mit der der starre Schaftteil 8 z. B.
an ein Stativ gekuppelt werden kann, mit dem der Schaftteil 8 gehalten
werden kann, um dem Operateur die Hände frei zu halten. Das Griffstück 11 kann
selbst als Haltekupplung für eine
geeignete Stativaufnahme dienen.