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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine implantierbare medizinische
Vorrichtung, insbesondere einen Stent, mit einer Gitterstruktur
mit wenigstens einem in der Gitterstruktur der implantierbaren medizinischen
Vorrichtung angeordneten Sensor gemäß Anspruch
1 sowie Verfahren zum Herstellen und Verwenden derselben gemäß den
Oberbegriffen der Ansprüche 12 bzw. 15.
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Stents – als
Beispiele implantierbarer medizinischer Vorrichtungen – weisen
oftmals Gitterstrukturen auf, die nach Einbringen des Stents in
Gefäße, beispielsweise Blutgefäße,
insbesondere Herzkranzgefäße, dem Abstützen
der Gefäßwände dienen. Derartige Stents
werden zum Beispiel eingebracht, um einer erneuten Stenose des mittels
Stent versorgten Blutgefässes nach dessen Dilatation vorzubeugen.
Trotz der Implantation eines Stents besteht jedoch die Gefahr einer
Wiederverengung der Gefäße. Diese Restenosierung
kann auch abhängen von den im Gefäß herrschenden
Bedingungen. Um einer Wiederverengung der Gefäße
rechtzeitig vorbeugen zu können, kann es von Vorteil sein,
die in den Gefäßen vorliegenden physiologischen
Bedingungen zu kennen. Eine Überwachung von Parametern
erfolgt in der Praxis ferner auch aus anderen Gründen.
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Aus
der
US 5,411,551-A ist
ein Stent bekannt, bei dem ein Sensor am Innenumfang des Stents
vorgesehen und über in einer Kerbe im Innenumfang verlaufende
Drähte mit elektrischer Energie versorgt wird.
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In
der
WO 2002 058 549 ist
ein Stent beschrieben, bei dem Sensorelemente sowie die zur elektrischen
Versorgung der Sensorelemente erforderlichen Leiterbahnen in einer
innen oder außen am Stent angebrachten, mit dem Auffalten
des Stents aufdehnbaren Folie angeordnet sind. Beim Einführen und
Aufweiten des Stents kann jedoch die Messgenauigkeit der in der
Folie angeordneten Sensorelemente beeinträchtigt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, eine weitere implantierbare medizinische
Vorrichtung, insbesondere einen Stent, mit einer Gitterstruktur
sowie Verfahren zum Herstellen und Verwenden derselben anzugeben.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine implantierbare
medizinische Vorrichtung mit einer Gitterstruktur mit wenigstens
einem in der Gitterstruktur der implantierbaren medizinischen Vorrichtung
angeordneten Sensor gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Im
Folgenden wird der Begriff „Stent” als gleichbedeutend
mit dem Begriff „implantierbare medizinische Vorrichtung” verwendet.
Der Begriff „Stent” soll jedoch lediglich als
eine beispielhafte Ausführungsform einer „implantierbaren
medizinischen Vorrichtung” verstanden werden und die vorliegende
Erfindung schließt jede weitere geeignete implantierbare
medizinische Vorrichtung mit einer Gitterstruktur ein. Der Stent
kann dabei zunächst auf eine kleine Größe
gefaltet und nach seiner Einbringung radial aufgefaltet und kann
an der Innenwand des Gefäßes angebracht werden.
Der Stent – und jede erfindungsgemäße
Vorrichtung – kann mittels Ballon expandierbar sein und/oder
selbstexpandierend ausgestaltet sein.
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Der
Begriff „Gitterstruktur”, wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet die geometrische Ausgestaltung des Stents in Form
eines Gitters. Ein solches Gitter kann zum Beispiel aus Metall und/oder
Kunststoff, Kompositwerkstoffen sowie jedem anderen Material mit
elektrisch leitenden Komponenten hergestellt sein. Dabei muss nicht
jeder Abschnitt der Gitterstruktur leitfähig ausgestaltet
sein. Ferner kann der Stent Abschnitte umfassen, welche keine Gitterstruktur
aufweisen. Die Form des Gitters ist dabei frei wählbar
und schließt zum Beispiel ohne Einschränkung beliebig
in Rechtecken, Quadraten, Rauten, Kacheln, Kreisen, Ellipsen, Mäandermustern,
offenen oder geschlossenen Zellen, Serpentinen oder dergleichen
angeordnete Gitterelemente sowie Kombinationen derselben ein. Geeignete
Ausgestaltungsformen können dabei je nach Verwendungszweck und/oder
entsprechend den in der Gitterstruktur angeordneten Sensoren ausgewählt
werden. Die Gitterstruktur weist Gitterflächen auf, die
einen Freiraum zwischen einzelnen Gitterelementen wie Stegen, Verbindern
und dergleichen definieren.
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Ein „in
der Gitterstruktur des Stents angeordneter Sensor” bedeutet
erfindungsgemäß, dass der Sensor innerhalb der
Gitterstruktur angeordnet ist, wobei „innerhalb der Gitterstruktur” bedeuten
kann, dass der Sensor aufgrund seiner technischen Abmessungen durchaus
oberhalb und/oder unterhalb eines Niveaus der Gitterstruktur hervorstehen
kann. Es kann jedoch auch bedeuten, dass der Sensor aufgrund seiner
geringen Tiefe in radialer Richtung des Stents oder des diesen aufnehmenden
Gefäßes innerhalb der Gitterdicke liegt und nicht
ober- oder unterhalb der Gitterstrukturen in Richtung Lumen oder Endothel
(am Beispiel des implantierten Gefäßstents) vorsteht.
Er vergrößert in dieser bevorzugten Ausgestaltung
die äußeren Abmessungen des Gitters nicht. Der
Sensor kann in der Ebene des Gitters angeordnet sein. Der Sensor
kann erfindungsgemäß in einem Freiraum zwischen
Gitterelementen angeordnet sein, also zwischen Gitterelementen vorliegen.
Der Sensor kann sich alternativ über zwei oder mehrere
solcher Freiräume erstrecken. Unter „in der Gitterstruktur” kann
auch zu verstehen sein, dass der Stent in direktem Kontakt mit wesentlichen
Strukturen, insbesondere mechanisch das Gefäß stützenden
Strukturen steht und ggf. an diesen befestigt ist.
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Der
Sensor kann von einem Gehäuse umgeben sein. Ein solches
Sensorgehäuse ist allgemein eine den Sensor vollständig
oder zum Teil umgebende, feste Hülle, die einerseits zum
Schutz des empfindlichen Sensors dienen und andererseits Befestigungseinrichtungen
zum Integrieren und/oder elektrischen Verbinden des Sensors mit
dem Gitter des Stents – bzw. der Vorrichtung allgemein – aufweisen kann.
Ein solches Gehäuse kann dabei eine zum Aufnehmen des Sensors
und gegebenenfalls weiterer Sensoren und/oder Einrichtungen geeignete
Form und Größe aufweisen.
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Beim
erfindungsgemäß möglichen Verzicht auf
eine zusätzliche tragende Struktur zur Befestigung des
Sensors im Gitter, wie der o. g. Folie des Standes der Technik,
können zum Beispiel das Gewicht, die Anzahl der Teile,
der Montageaufwand und damit auch die Herstellkosten verringert
werden. Zudem kann das Falten, das Einbringen des Stents in das
Gefäß und sein Entfalten erleichtert werden.
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Das „Anordnen
eines Sensors und/oder eines Sensorgehäuses” bezeichnet
dabei das kraft- und/oder form- und/oder stoffschlüssige
Verbinden des Sensors und/oder eines ggf. vorhandenen Sensorgehäuses
mit der Gitterstruktur. Infolge eines solchen Anordnens ist ein
Kontakt zwischen der Gitterstruktur und dem Sensor und/oder dem
Sensorgehäuse hergestellt. Dieser Kontakt kann in vorteilhafter
Weise unter anderem eine elektrische Verbindung, den Austausch von
Daten, das Anweisen und Ausführen von Steuer- und Regelprozessen
ermöglichen.
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Der
Begriff „Sensor”, wie er hierin verwendet wird,
bezeichnet ein technisches Bauteil zum quantitativen und/oder qualitativen
Messen physikalischer und/oder chemischer Eigenschaften und/oder
Erfassen von stofflichen Beschaffenheit der Umgebung. Beispiele
für Sensoren schließen Drucksensoren, Temperatursensoren,
Durchflusssensoren, Feuchtigkeitssensoren, Sensoren zur Messung
des Blutspiegels bestimmter Substanzen sowie Kombinationen derselben
ein, sie sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Ein Sensor
kann dabei allgemein mehrere Sensorelemente, zum Beispiel wenigstens
eine Messeinrichtung zum Erfassen von wenigstens einer Messgröße
an wenigstens einem Messpunkt sowie weitere Einrichtungen beispielsweise
zum Erfassen und/oder Umrechnen der Messdaten sowie die für den
Betrieb des Sensors erforderlichen Einrichtungen für eine
Energieversorgung des Sensors umfassen oder deren zuletzt genannte
Aufgaben mit übernehmen. Ein Sensor kann vorzugsweise die
erfassten Messdaten in geeigneter Weise für eine entsprechende
Auswertung umrechnen. Zum Beispiel kann er einen erfassten Druckwert
in einen Spannungswert umwandeln. Dieser Spannungswert kann an eine
weitere Einrichtung zum Auswerten der Messdaten weiter übermittelt
werden.
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Der
Begriff „wenigstens ein Sensor” meint, dass die
Gitterstruktur einen oder mehrere Sensoren, zum Beispiel zwei, drei,
vier, usw. Sensoren aufweisen kann. Wenn die Gitterstruktur des
Stents mehrere Sensoren aufweist, können diese gleich,
das heißt identisch, oder verschieden sein. „Verschieden” heißt hierbei,
dass es zum Beispiel möglich ist, dass mehrere Sensoren
mit gleichem Funktionsprinzip an verschiedenen Stellen in der Gitterstruktur
des Stents angeordnet sind, um dieselbe Messgröße
(z. B. Druck oder Temperatur) mit demselben Messprinzip an verschiedenen
Messpunkten zu erfassen. Daneben ist es ebenso möglich,
die gleiche Messgröße, zum Beispiel den Druck,
mit verschiedenen Sensoren mit verschiedenen Messprinzipien und/oder durch
Bestimmen verschiedener Messgrößen, zum Beispiel
Druck und Temperatur, mit verschiedenen Sensoren zu erfassen. Ferner
kann mittels eines Sensors eine Mehrzahl von Parametern (wenigstens zwei),
beispielsweise Druck und Temperatur, gemessen werden. Durch das
Anordnen von wenigstens einem Sensor in der Gitterstruktur des Stents
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
die physiologischen Bedingungen in den Körpergefäßen
oder -organen, in die der Stent bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung eingeführt wird, erfasst werden.
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Vorteilhafte
Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand
der Unteransprüche.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der wenigstens eine
Sensor ein Die. Ein „Die” ist ein Halbleiterchip,
der durch Umformen eines Wafers in zum Beispiel rechteckige Bauteile
erhalten wird und die Form eines sehr flachen Quaders aufweist.
Ein solcher Die ist ein selbständig funktionsfähiges
Bauteil und zeichnet sich durch eine platz- und energiesparende
Bauweise aus.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann der Sensor ein Drucksensor sein.
Ein solcher Drucksensor kann dabei dazu eingesetzt werden, einen
Druck im Inneren des Stents und/oder an der Innen- oder Außenseite
des Stents und/oder einen Druckunterschied zwischen zwei verschiedenen
Messpunkten und/oder zwischen zwei zu verschiedenen Zeiten gemessenen
Werten zu erfassen. Als Drucksensoren können zum Beispiel,
ohne darauf beschränkt zu sein, piezoresistive, piezoelektrische,
kapazitative, induktive Drucksensoren und/oder Drucksensoren mit
Hallelement eingesetzt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform
eines Drucksensors schließt einen Piezokristall ein. Ein
solcher „Piezokristall” kann zum Beispiel aus
Quarz, Lithiumniobat, Galliumorthophosphat, Berlinit, Mineralen
der Turmalingruppe, Seignettesalz, und allen Ferroelektrika wie
Bariumtitanat oder Blei-Zirkonat-Titanat gebildet sein. Statt solcher
Einkristalle ist es ferner möglich, polykristalline Materialien,
wie beispielsweise Keramiken, zu verwenden. Diese Keramiken können
aus synthetischen, anorganischen, ferroelektrischen und polykristallinen
Keramikwerkstoffen gefertigt werden. Gegenüber piezoelektrischen
Kristallen haben piezoelektrische Keramiken wie Blei-Zirkonat-Titanat
den Vorteil wesentlich höherer piezoelektrischer Koeffizienten.
Vorteile der Kristalle Quarz, Galliumorthophosphat und Lithiumniobat
sind höhere Temperaturstabilität, geringere Verluste,
eine wesentlich geringere Hysterese und ein kaum vorhandenes Kriechen (also
eine verzögerte Verformung) nach Änderung der
angelegten Spannung. Als Piezokristalle können des Weiteren
auch piezoelektrische Dünnschichten eingesetzt werden.
Mit Hilfe von bekannten Halbleitertechnologien ist es zum Beispiel
möglich, diese aktiven piezoelektrischen Dünnschichten
auf Silizium abzuscheiden. Hierbei handelt es sich meist um Zinkoxid
oder Aluminiumnitrid. Ferner kann beispielsweise ebenso der Kunststoff
Polyvinylidenfluorid polarisiert und somit piezoelektrisch gemacht
werden. Ein geeigneter Piezokristall kann dabei entsprechend den
vorliegenden Bedingungen und der Auslegung des Drucksensors optimal
ausgewählt werden.
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Neben
einem Piezokristall kann ein Drucksensor-Die ferner weitere Elemente
wie beispielsweise Mittel zum Befestigen des Dies an der Gitterstruktur
und/oder Trägersubstrate und/oder Beschichtungen aufweisen.
Ein derartiger piezoelektrischer Die benötigt keine externe
Spannungsversorgung und weist einen hohen Wirkungsgrad bei der Energieumwandlung
und -nutzung auf. Ein solcher Sensor ist zudem mechanisch sehr starr,
wodurch es nur zu geringen Eigenschwingungen oder Nachschwingeffekten
kommt. Beispielsweise kann der von der Firma ELMOS Semiconductor
AG, Dortmund, Deutschland, hergestellte Low-Pressure Die SM5103
eingesetzt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt eine
elektrische Energieversorgung des Stents mittels der Gitterstruktur.
Dabei kann die Energieversorgung beispielsweise mittels magnetischer Induktion
vorgesehen sein, sie ist jedoch nicht darauf beschränkt.
Mit einer derartigen Energieversorgung des Stents und ggf. aller
weiteren in der Gitterstruktur des Stents angeordneten Elemente – sofern
vorhanden – mittels der Gitterstruktur kann daher in vorteilhafter
Weise auf die Anordnung separater Leiterbahnen verzichtet werden.
Daneben wird der konstruktive Aufwand für die Anordnung
separater Leiterbahnen reduziert, was wiederum zu einer Kosteneinsparung
beiträgt. Material und Form des Stents können dabei
in vorteilhafter Weise so gewählt sein, dass ein induktiver
Strom erzielt werden kann.
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In
einer wiederum weiteren bevorzugten Ausführungsform weist
die Gitterstruktur eine Einrichtung zum Datenaustausch auf. Mit
Hilfe dieser Einrichtung ist es zum Beispiel möglich, die
von dem Sensor erfassten Messdaten zu weiteren Einrichtungen zu übertragen,
welche die Ergebnisse entsprechend auswerten. Die Daten können
dazu vorzugsweise zunächst digitalisiert und anschließend
zu externen Einrichtungen übertragen werden. In einer bevorzugten
Ausgestaltung kann die Einrichtung zum Datenaustausch mittels RFID
ausgestaltet sein. „RFID” steht im Rahmen der
vorliegenden Beschreibung „Radio Frequency Identification” oder „Identifizierung
mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen” und bezeichnet
hier ein Verfahren zur automatischen Erfassung und/oder Speicherung
von Daten. Daneben kann RFID auch zur automatischen Identifizierung
und Lokalisierung eingesetzt werden. Allgemein besteht ein RFID-System
aus jeweils wenigstens einem in dem Stent, ggf. ebenfalls in der
Gitterstruktur angeordneten Transponder und einem externen Lesegerät.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform weist die Gitterstruktur
einen ASIC auf. Die Abkürzung „ASIC” steht
dabei hier für „Application Specific Integrated
Circuit” oder „anwendungsspezifische integrierte
Schaltung” und bezeichnet eine als integrierter Schaltkreis
realisierte, elektronische Schaltung. Im Gegensatz zu universell
integrierten Schaltungen, wie beispielsweise Mikroprozessoren in
Computern, ist die Funktion eines ASIC vorgegeben und nicht mehr
manipulierbar. Somit können ASIC in kleinsten Baugrößen
realisiert und damit die Herstellungskosten gesenkt werden. Dieser
ASIC kann bevorzugt dazu geeignet sein, ein von dem wenigstens einen Sensor
erfasstes Analogsignal in ein Digitalsignal umzuwandeln. Um einen
analogen Messwert in ein digitales Signal umzuwandeln, kann beispielsweise ein
in einen ASIC integrierter Digital Down Converter (DDC) eingesetzt
werden. Die umgewandelten Daten können dann in entsprechenden
ausgewählten, Fachleuten allgemein bekannten Einrichtungen
ausgewertet werden.
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Der
erfindungsgemäße Stent bzw. die erfindungsgemäße
medizinische Vorrichtung kann mittels einer geeigneten Einrichtung
ausgestaltet sein, um durch ein räumliches Annähern
einer Einrichtung zum Auslesen oder Empfangen eines Sensorsignals bezogen
auf den Sensor dessen Parametererfassung und ggf. die Aufzeichnung
oder Speicherung und/oder die Übertragung der erfassten
Daten oder Werte zu triggern bzw. zu veranlassen oder zu unterstützen.
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Die
ermittelten Sensor- oder Parameterwerte können in einer
Speichereinrichtung dauerhaft gespeichert werden, sie können
jedoch auch temporär, beispielsweise bis zu ihrem Auslesen,
gespeichert werden.
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Die
Speichereinrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass Daten oder
Sensorwerte sofort nach ihrem Speichern oder nach Ablauf einer Zeitdauer,
insbesondere falls sie nach einer bestimmten Zeit nicht ausgelesen
wurden, überschrieben werden können, bevorzugt ähnlich
einer Schleifenroutine. Der behandelnde Arzt kann so zu jedem beliebigen Zeitpunkt
die Werte einer eingestellten Zeitdauer, beispielsweise der vergangenen
zwei Wochen, auslesen.
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Die
Speichereinrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass Werte vom
Sensor, welche vor oder nach einem medizinisch relevanten, beliebig
definierbaren ”Ereignis” oder Umstand – was
sich an den ermittelten Sensorwerten erkennen lässt – ermittelt werden
oder ermittelbar sind, gespeichert werden.
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Die
erfindungsgemäße implantierbare medizinische Vorrichtung
kann eine Alarmeinrichtung aufweisen. Die Alarmeinrichtung kann
bevorzugt bei Auftreten eines vorab definierbaren ”Ereignisses” ein Alarmsignal
ausgeben und vorzugsweise einen Alarm auslösen.
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Die
erfindungsgemäße implantierbare medizinische Vorrichtung
kann ferner eine Einrichtung zur Fluss- oder strömungsüberwachung
bspw. mittels Ultraschall aufweisen. Sie kann eine Einrichtung zur Laufzeitanalyse
umfassen.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorteilhafterweise
eine Überwachung des Patienten hinsichtlich jener Faktoren
und Parameter erfolgen, welche bspw zu einer primären Erkrankung geführt
haben.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner auch durch
ein Verfahren zum Herstellen einer medizinischen Vorrichtung, insbesondere
eines Stents, mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
Ein solches Verfahren kann dabei den Schritt des Anordnens von wenigstens
einem Sensor innerhalb einer Gitterstruktur des Stents umfassen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der
Stent innerhalb einer Gitterfläche der Gitterstruktur,
das heißt in einem Freiraum zwischen Gitterelementen, angeordnet
werden.
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Weiter
bevorzugt umfasst das Verfahren den Schritt des Versorgens der Vorrichtung
mittels der Gitterstruktur mit elektrischer Energie. Auf diese Weise
wird eine wenig aufwendiger und in kompakter Bauweise gebildete
Vorrichtung realisiert, der leicht und unkompliziert in medizinischen
Anwendungen eingesetzt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner auch mit
einem Verfahren zum Erfassen der physiologischen Bedingungen in
Körpergewebe oder -gefäßen unter Verwenden
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Anspruch
15 gelöst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens sind diese
Körpergefäße Blutgefäße.
Solche Blutgefäße können beispielsweise
Arterien oder Venen, beispielsweise die Aorta oder besonders bevorzugt
die Herzkranzgefäße, sein.
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Durch
Erfassen der physiologischen Bedingungen in den Körpergefäßen
ist es in vorteilhafter Weise möglich, ein erneutes Verschließen
der Gefäße zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu
ergreifen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung ist es in vorteilhafter Weise möglich,
eine medizinische Vorrichtung und insbesondere einen neuartigen
Stent mit Gitterstruktur mit wenigstens einem in der Gitterstruktur
des Stents angeordneten Sensor bereitzustellen. Ein solcher Stent
kann dabei mit weniger Aufwand realisiert und damit kostengünstiger
eingesetzt werden. Er kann daher zur komfortableren Behandlung von
Patienten mit erkanntem oder drohendem Gefäßverschluss
beitragen und in vorteilhafter Weise beispielsweise einem erneuten
Verschließen der dilatierten Körpergefäße
vorbeugen. Da die Sensoren und Einrichtungen zum Datenaustausch
und/oder zum Digitalisieren der Messdaten bzw. ein Die, der die
entsprechenden Einrichtungen enthält, kleine und kompakte
Baugrößen aufweisen können, ist die Gefahr
einer Stenose oder Thrombose durch Bauteile stark verringert. Da
die elektrische Energieversorgung des Stents über die Gitterstruktur
vorgesehen ist, kann in vorteilhafter Weise auf die Anordnung elektrischer
Leiterbahnen und weiterer zur Energieversorgung erforderlicher Elemente
in dem Stent verzichtet werden. Dadurch ergibt sich zum einen der Wegfall
aufwendiger Konstruktionen zum Einbetten der elektrischen Leiterbahnen
in oder am Stent, zum anderen kann durch diese räumliche
und/oder funktionelle Trennung des Sensors und der elektronischen Elemente
vom Blutfluss auf eine zusätzliche und technisch aufwendige
Abschottung gegen Feuchtigkeit verzichtet werden. Diese Vorteile
werden weiter durch die elektrische Versorgung des Stents mittels magnetischer
Induktion erzielt. Da der Sensor bzw. der Die und die entsprechenden
Messeinrichtungen in der Gitterstruktur des Stents angeordnet sind,
kann ihre Messgenauigkeit und Dauerfestigkeit verbessert oder sichergestellt
werden. Es ist somit in vorteilhafter Weise möglich, eine
ausfallsichere und verschleißarme Konstruktion bereitzustellen.
Der Behandlungsaufwand und die Behandlungskosten können
in vorteilhafter Weise gesenkt werden.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die Verwendung
von in der Gitterstruktur des Stents angeordneten Sensoren beschränkt ist.
Neben den vorstehend beschriebenen Sensoren und/oder allen weiteren
Einrichtungen können zum Beispiel auch Steuer- und/oder
Regeleinrichtungen sowie Einrichtungen zum Überwachen bestimmter physiologischer
Bedingungen von Interesse vorgesehen sein. Ferner können
zum Beispiel auch mit Medikamenten beschichtete und/oder ein Reservoir
mit Medikamenten aufweisende Stents verwendet werden. Um die Freisetzung
der Medikamente zu steuern, können ferner zum Beispiel
entsprechende Steuer- und/oder Regeleinrichtungen in der Gitterstruktur
des Stents und/oder extern vorgesehen sein. Erfindungsgemäß ist
damit jede geeignete implantierbare medizinische Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 von der Erfindung umfasst.
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Unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung
im Folgenden ausführlicher beschrieben. In der Zeichnung
gilt:
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Stents mit einer Gitterstruktur gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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2 zeigt
eine erfindungsgemäß einsetzbare Ausführungsform
eines Drucksensor-Dies.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Stents 1 mit einer
Gitterstruktur 3 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der Stent 1 mit einer Gitterstruktur 3 weist
einen Sensor 5 auf, der zum Beispiel als Drucksensor ausgestaltet
sein kann. Der Sensor 5 ist von einem Sensorgehäuse 7 umgeben.
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2 zeigt
schematisch eine Ausführungsform eines Durcksensor-Dies 9.
Der Drucksensor 9 weist an ihrer Oberseite zwei Piezokristalle 11 auf. Die
Piezokristalle 11 sind in einen Harzkörper 13 eingebettet.
Der Harzkörper 13 dient zum Isolieren der beiden
Piezokristalle 11. Der Drucksensor 9 schließt zwei
Befestigungseinrichtungen 15 an der Oberfläche
des Harzkörpers 13 ein. Der in der Gitterstruktur des
in 2 nicht gezeigten Stents angeordnete Sensor 9 ist über
die Befestigungseinrichtungen 15 an der Gitterstruktur
des Stents befestigbar. Unterhalb des Harzkörpers 13 ist
ein Siliziumkörper 17 vorgesehen. Dieser Siliziumkörper 17 bildet
die Basis für den Drucksensor 9. Der Drucksensor 9 ist
auf einem Glassubstrat 19 gebildet, das als Trägerkörper
für den Drucksensor 9 dient und den industriell
gefertigten, empfindlichen Sensor 9 von der Herstellung
bis zur Verwendung schützt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5411551
A [0003]
- - WO 2002058549 [0004]