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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffsystems
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Computerprogramm,
eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung sowie ein Kraftstoffsystem
nach den Oberbegriffen der nebengeordneten Patentansprüche.
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Vom
Markt her bekannt sind Common-Rail-Kraftstoffsysteme, bei denen
der Kraftstoff von einer Fördereinrichtung
in ein Kraftstoffrail gefördert
wird. An dieses sind mehrere Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen angeschlossen,
die den Kraftstoff direkt in ihnen zugeordnete Brennräume einspritzen. Der
Druck in dem Kraftstoffrail wird von einem Drucksensor erfasst und
von einer Einstelleinrichtung auf einen variablen Solldruck geregelt.
Die in einen Brennraum eingespritzte Kraftstoffmenge hängt zum einen
von dem aktuellen Istdruck im Kraftstoffrail und zum anderen von
der Ansteuerdauer und der damit zusammenhängenden Einspritzdauer der
Kraftstoff-Einspritzvorrichtungen ab.
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Das
vom Drucksensor bereitgestellte Signal kann durch einen Schaden,
gezielte Manipulation oder eine ausgeprägte Drift fehlerhaft sein,
was dazu führt,
dass der tatsächliche
im Kraftstoffrail herrschende Druck vom Solldruck mehr als gewünscht abweicht.
Hierdurch kann die Haltbarkeit von Komponenten des Kraftstoffsystems
reduziert werden, die Gemischbildungsqualität kann sinken, und es kann zu
Abweichungen der Ist-Einspritzmenge von einer Soll-Einspritzmenge
führen.
Letzteres spielt vor allem im Bereich Motortuning eine wichtige
Rolle.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fehlfunktion des Drucksensors,
der den im Kraftstoffrail herrschenden Druck erfasst, auf einfache
Art und Weise zu erkennen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Weitere Lösungen
sind in den nebengeordneten Patentansprüchen angegeben, die ein Computerprogramm,
eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung sowie ein Kraftstoffsystem
betreffen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen genannt.
Darüber
hinaus finden sich für
die Erfindung wichtige Merkmale in der nachfolgenden Beschreibung
und in der Zeichnung, wobei die Merkmale sowohl in Alleinstellung
als auch in unterschiedlichen Kombinationen für die Erfindung wesentlich
sein können,
ohne dass hierauf nochmals hingewiesen wird.
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Die
Erfindung macht sich die nichtlineare Charakteristik des sogenannten "Ansteuerdauerkennfeldes" der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
zunutze. Diese Nichtlinearität
gestattet es, einen Offset des auf der Basis des Signals des Drucksensors
ermittelten Drucks gegenüber
dem tatsächlich
im Kraftstoffrail herrschenden Druck zu erkennen. Ein solcher Offset
tritt beispielsweise bei einer Manipulation des Drucksensors im
Rahmen einer Motortuningmaßnahme
auf, um einen höheren
Kraftstoffdruck im Kraftstoffrail zu erzeugen und damit die eingespritzte Kraftstoffmenge – letztlich
also das Drehmoment – zu erhöhen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird versucht, die gleiche Kraftstoffmenge bei unterschiedlichen
Drücken
im Kraftstoffrail einzuspritzen. Bei höherem Druck ist für eine gleiche
Kraftstoffmenge eine kürzere
Ansteuerdauer erforderlich und umgekehrt. Bei einem fehlerhaft arbeitenden
oder gezielt manipulierten Drucksensor weicht der tatsächlich im
Kraftstoffrail herrschende Druck von dem aus dem Signal des Drucksensors
ermittelten Druck ab. Aufgrund der nichtlinearen Charakteristik
des Ansteuerkennfeldes ist die Abweichung der Kraftstoffmenge bei
der ersten Ansteuerdauer eine andere als bei der zweiten Ansteuerdauer.
Dies bedeutet wiederum, dass sich das bei dem ersten Solldruck ergebende
Drehmoment von jenem unterscheidet, welches sich bei dem zweiten
Solldruck ergibt. Bei korrekt arbeitendem Drucksensor wären beide
Drehmomente dagegen ungefähr
gleich. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der besagte Drehmomentunterschied mindestens indirekt erfasst
und hieraus, wenn die Differenz einen Grenzwert überschreitet, eine Aktion eingeleitet,
beispielsweise auf einen fehlerhaft arbeitenden oder manipulierten
Drucksensor erkannt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gestattet die Diagnose des Drucksensors, der den Druck im Kraftstoffrail
erfasst, ohne dass zusätzliche
Komponenten erforderlich sind. Somit kann durch die Erfindung die
Haltbarkeit der Komponenten des Kraftstoffsystems verbessert werden
und die Zuverlässigkeit einer
guten Gemischbildung wird erhöht,
was letztlich zu einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und verbesserten
Emissionen führt,
und Manipulationen am Drucksensor können zuverlässig erkannt und hierdurch
die mit solchen Manipulationen zusammenhängenden Haftungsprobleme ausgeräumt werden.
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Eine
erste vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die
Schritte (b) und (d) des Anspruchs 1 jeweils ausgehend von einem
Ausgangsbetriebs-Betriebszustand mit vorzugsweise dem ersten Solldruck
ausgeführt
werden. Hierdurch wird die Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
verbessert.
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In
Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass die in (c) und (e)
des Anspruchs 1 erfasste Größe eine
Zeit ist, die ab dem Beginn des Betriebs mit der ersten beziehungsweise
zweiten Ansteuerdauer in den Schritten (b) und (d) bis zum Erreichen
eines bestimmten Betriebszustands verstreicht. Hierdurch wird verhindert,
dass durch das erfindungsgemäße Verfahren
ein ungewollter Betriebszustand herbeigeführt wird, beispielsweise ein
Betriebszustand, der außerhalb
der normalen Betriebsgrenzen der Brennkraftmaschine liegt. Letztlich
werden hierdurch also Schäden
von der Brennkraftmaschine ferngehalten.
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Der
bestimmte Betriebszustand kann durch eine vorgegebene Anzahl von
Kurbelwellen-Umdrehungen
ab dem Beginn des Betriebs mit der ersten beziehungsweise der zweiten
Ansteuerdauer in den Schritten (b) und (d) des Anspruchs 1 definiert
sein. Die Anzahl der Kurbelwellenumdrehungen ist durch den ohnehin
vorhandenen Kurbelwellensensor leicht erfassbar. Die Zeit, die für eine vorgegebene
Anzahl von Kurbelwellenumdrehungen verstreicht, ist eine äußerst sensible
Größe, die
das Drehmoment charakterisiert, und gestattet daher eine besonders
zuverlässige
Erkennung eines Fehlers oder einer Manipulation am Drucksensor.
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Grundsätzlich denkbar
ist aber auch, dass der bestimmte Betriebszustand durch eine vorgegebene
End-Drehzahl einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine ab dem Beginn
des Betriebs mit der ersten beziehungsweise der zweiten Ansteuerdauer
in den Schritten (b) und (d) des Anspruchs 1 definiert ist. Dabei
ist es natürlich
günstig,
wenn die Ausgangs drehzahl jeweils gleich ist. Außerdem sollte sichergestellt
sein, dass die End-Drehzahl nicht oberhalb der maximal zulässigen Drehzahl
liegt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Ausgangsbetriebs-Betriebszustand ein
Leerlauf ist, da beim Leerlauf üblicherweise
ein vergleichsweise niedriger Druck im Kraftstoffrail herrscht und
eine kurze Ansteuerdauer der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung vorliegt,
was die Signifikanz bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhöht.
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Die
Aktion, die im Schritt (f) des Anspruchs 1 durchgeführt wird,
kann beispielsweise ein Eintrag in einen Fehlerspeicher umfassen,
aber auch eine Not-Abschaltung der Brennkraftmaschine, falls das erfindungsgemäße Verfahren
nicht im Rahmen einer Werkstattuntersuchung, sondern im Normalbetrieb durchgeführt wird.
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Nachfolgend
wird eine Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Common-Rail-Kraftstoffsystems einer
Brennkraftmaschine;
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2 ein
Diagramm, in dem eine Ansteuerdauer einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
des Kraftstoffsystems von 1 und eine
eingespritzte Kraftstoffmenge bei unterschiedlichen Drücken in
einem Kraftstoffrail des Kraftstoffsystems von 1 aufgetragen
sind; und
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3 ein
Flussdiagramm eines Verfahrens zum Testen des Kraftstoffsystems
von 1.
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Ein
Kraftstoffsystem trägt
in 1 insgesamt das Bezugszeichen 10. Es
umfasst einen Kraftstoffbehälter 12,
aus dem eine Fördereinrichtung 14,
beispielsweise umfassend eine Vorförderpumpe und eine Hochdruckpumpe,
den Kraftstoff in ein Kraftstoffrail 16 fördert. An
dieses sind ein Druckregelventil 18 und ein Drucksensor 20 angeschlossen.
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An
das Kraftstoffrail 16 sind ferner mehrere Injektoren 22 angeschlossen,
die den Kraftstoff direkt in ihnen zugeordnete Brennräume 24 einer
im Übrigen
nicht weiter dargestellten Brennkraftmaschine einspritzen. Bei der
Verbrennung des eingespritzten Kraftstoffs in den Brennräumen 24 wird
eine Kurbelwelle 26 in Drehung versetzt. Ein Kurbelwellensensor 28 umfasst
die Umdrehungen und die Drehzahl der Kurbelwelle 26.
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Der
Betrieb der Brennkraftmaschine und auch des Kraftstoffsystems 10 wird
von einer Steuer- und Regeleinrichtung 30 gesteuert beziehungsweise geregelt.
Hierzu erhält
die Steuer- und Regeleinrichtung 30 unter anderem ein Signal
vom Drucksensor 20 und vom Kurbelwellensensor 28.
Angesteuert werden von der Steuer- und Regeleinrichtung 30 unter
anderem die Injektoren 22 und das Druckregelventil 18.
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Die
einzuspritzende Kraftstoffmenge wird im normalen Betrieb der Brennkraftmaschine
unter Berücksichtigung
verschiedener Parameter, beispielsweise eines gewünschten
Drehmoments, festgelegt. Um die gewünschte Kraftstoffmenge in einen
Brennraum 24 einzuspritzen, wird der entsprechende Injektor 22 für eine bestimmte
Zeitdauer geöffnet.
Diese Zeitdauer hängt
wiederum von der Dauer eines Ansteuersignals ("Ansteuerdauer") ab.
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Die
von einem Injektor 22 in einen Brennraum 24 abgegebene
Kraftstoffmenge hängt
jedoch nicht nur von der Ansteuerdauer, sondern auch von dem im
Kraftstoffrail 16 herrschenden Druck ab. Bei gleicher Ansteuerdauer
wird bei höherem
Druck im Kraftstoffrail 16 mehr Kraftstoff eingespritzt
als bei geringerem Druck. Der Druck im Kraftstoffrail 16 ist im
normalen Betrieb der Brennkraftmaschine variabel und wird abhängig von
verschiedenen Betriebsgrößen, beispielsweise
einer Soll-Einspritzmenge, einer Betriebstemperatur und/oder einer
Drehzahl der Brennkraftmaschine, eingestellt.
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Um
eine bestimmte Kraftstoffmenge in den Brennraum 24 einzuspritzen,
wird daher unter Verwendung eines sogenannten "Ansteuerdauerkennfelds", wie es beispielhaft
in 2 dargestellt ist, für eine bestimmte Kraftstoffmenge
Q und einen bestimmten im Kraftstoffrail 16 herrschenden
Druck p2 die entsprechende Ansteuerdauer
AD ermittelt. Die in dem Diagramm in 2 aufgetragenen
Kurven sind Isobaren, wobei ein Pfeil A in Richtung eines höheren Drucks
und ein Pfeil B in Richtung eines niedrigeren Drucks weisen. Eine
Druckdifferenz dp zwischen den jeweiligen Isobaren ist konstant,
sie kann beispielhaft 200 bar betragen.
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Zur
Leistungssteigerung von Brennkraftmaschinen wird bisweilen ein sogenanntes "Motortuning" betrieben. Eine
einfache Art eines solchen Motortunings besteht darin, zwischen
Drucksensor 20 und Steuer- und Regeleinrichtung 30 ein
in 1 nur gestrichelt gezeig tes Tuninggerät 32 zu
schalten, welches das vom Drucksensor 20 zur Steuer- und Regeleinrichtung 30 geliefertes
Signal so verändert, dass
der angezeigte "Istdruck" niedriger ist als
der tatsächliche
Istdruck. Ein in der Steuer- und Regeleinrichtung 30 vorhandener
Regelkreis, der den angezeigten Istdruck auf einen Sollwert regelt,
wird daher einen um einen Offset erhöhten Druck im Kraftstoffrail 16 erzeugen.
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Durch
den erhöhten
Kraftstoffdruck wird bei einer Einspritzung von einem Injektor 22 eine
größere Kraftstoffmenge
in den Brennraum 24 eingespritzt als ohne Tuninggerät 32,
was zu einer Drehmomenterhöhung
führt.
Gleichzeitig erhöht
sich aber auch der Verschleiß der
Komponenten des Kraftstoffsystems 10 und der Brennkraftmaschine,
die Gemischbildungsqualität
sinkt, et cetera. Die Erkennung solcher Manipulationen ist daher
wichtig. Ein Verfahren, mit dem es möglich ist, eine solche Manipulation
oder einen Schaden oder eine Drift des Drucksensors 20 zu
erkennen, wird nun unter Bezugnahme auf 3 im Detail
erläutert.
Das beschriebene Verfahren kann beispielsweise bei einer Inspektion
der Brennkraftmaschine durchgeführt
werden.
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Nach
einem Start in 34 wird die Brennkraftmaschine in 36 zunächst in
einen Ausgangs-Betriebszustand,
nämlich
einen Leerlauf gebracht. In diesem wird von einer üblichen
Leerlaufregelung relativ exakt eine konstante Leerlaufdrehzahl eingestellt,
und zwar bei einem ersten und vergleichsweise niedrigen Solldruck
p1 (vergleiche 2). In 38 wird eine
Test-Kraftstoffmenge
Q0 festgelegt, die auf jeden Fall größer ist
als die im Normalfall im Leerlauf einzuspritzende Kraftstoffmenge.
In 40 wird aus dem Ansteuerkennfeld von 2 für die Test-Kraftstoffmenge
Q0 und den ersten Solldruck p1 eine
entsprechende erste Ansteuerdauer AD1 ermittelt.
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In 42 wird
ein erster Test-Betriebszustand gestartet, in dem die Injektoren 22 beim
ersten Solldruck p1 mit der der einzuspritzenden
Test-Kraftstoffmenge Q0 entsprechenden ersten
Ansteuerdauer AD1 angesteuert werden. Mit
Beginn des Betriebs mit der Ansteuerdauer AD1 wird
ein Zähler
gestartet, der die Anzahl der Umdrehungen der Kurbelwelle 26 auf der
Basis des Signals des Kurbelwellensensors 28 zählt. Gleichzeitig
wird ein Timer gestartet, der die Zeit erfasst, die ab dem Beginn
des Betriebs mit der ersten Ansteuerdauer AD1 verstreicht.
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In 44 wird
die Anzahl der Umdrehungen der Kurbelwelle 26 ab dem Beginn
des Betriebs mit der ersten Ansteuerdauer AD1 mit
einem Grenzwert verglichen. Dieser Grenzwert stellt ei nen bestimmten Ziel-Betriebszustand
dar. Sobald der Grenzwert erreicht wird, wird in 46 die
bis dahin ab dem Beginn des Betriebs mit der ersten Ansteuerdauer
AD1 verstrichene Zeit erfasst und abgespeichert.
Diese Zeit ist somit eine den Ziel-Betriebszustand charakterisierende
drehzahlabhängige
Größe. In 48 wird
die Brennkraftmaschine wieder in den Ausgangs-Betriebszustand, also
Leerlauf, gebracht.
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In 50 wird
der Druck im Kraftstoffrail 16 von der Steuer- und Regeleinrichtung 30 durch
eine entsprechende Ansteuerung des Druckregelventils 18 auf
einen Druck p2 erhöht (vergleiche 2).
Insoweit wirkt das Druckregelventil 18 als Einstelleinrichtung
zur Regelung des Drucks im Kraftstoffrail 16 auf einen
Solldruck. Dabei sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass bei
nicht gezeigten Ausführungsformen
als Einstelleinrichtung anstelle eines Druckregelventils oder zusätzlich zu
diesem eine Zumesseinheit (Saugdrossel) vor der Hochdruckpumpe oder eine
andere pumpenseitige Mengensteuereinrichtung zum Einsatz kommen
kann.
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In 52 wird
analog zum obigen Schritt 40 unter Verwendung des Ansteuerkennfelds
von 2 eine der Test-Kraftstoffmenge Q0 und
dem Druck p2 entsprechende Ansteuerdauer
AD2 ermittelt. In 54 wird ein zweiter
Testbetrieb gestartet, bei dem die Injektoren 22 mit der
Ansteuerdauer AD2 angesteuert werden. Gleichzeitig
wird wieder damit begonnen, die Anzahl der Umdrehungen der Kurbelwelle 26 und
die verstrichene Zeit ab dem Beginn der Ansteuerung der Injektoren 22 mit
der Ansteuerdauer AD2 zu erfassen. In 56 wird
die aufgelaufene Anzahl der Umdrehungen der Kurbelwelle 26 wieder
mit einem Grenzwert verglichen, wobei dieser Grenzwert der gleiche
ist wie im Schritt 44. Ist der Grenzwert erreicht, wird
in 58 die abgelaufene Zeit erfasst und abgespeichert. In 60 wird
die Differenz zwischen den in 46 und 58 erfassten
und abgespeicherten Zeiten gebildet, und in 62 wird der
Betrag dieser Differenz mit einem Grenzwert verglichen. Ist die
Differenz größer als
der Grenzwert, erfolgt in 64 ein Eintrag in einen Fehlerspeicher.
Das Verfahren endet in 66.
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Dem
Verfahren von 3 liegen folgende Überlegungen
zugrunde: Bei korrekt arbeitendem Drucksensor 20, ohne
Tuninggerät 32,
wäre der
angezeigte Istdruck identisch zum tatsächlichen Istdruck. Die Kraftstoffmenge,
die bei der Ansteuerdauer AD1 und dem Druck
p1 tatsächlich
eingespritzt werden würde,
wäre also
gleich jener Kraftstoffmenge, die bei der Ansteuerdauer AD2 und dem Druck p2 eingespritzt
werden würde,
nämlich
die einzuspritzende Test-Kraftstoffmenge Q0.
Aufgrund des eingebauten Tuninggeräts 32 ist der tatsächliche
Istdruck im Kraftstoffrail 16 jedoch um eine Differenz
dp größer als
der der Steuer- und Regeleinrichtung 30 angezeigte Istdruck.
Aus dem Ansteuerdauerkennfeld von 2 ergibt
sich daher bei der Ansteuerdauer AD1 eine
tatsächlich
eingespritzte Kraftstoffmenge Q1, und bei der
Ansteuerdauer AD2 eine tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge
Q2.
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Aufgrund
der Nichtlinearität
des Ansteuerdauerkennfelds ist die Kraftstoffmenge Q1 größer als die
Kraftstoffmenge Q2. Im ersten Testbetrieb
(Schritte 42 und 44 von 3) gelangt
daher bei einer Einspritzung mehr Kraftstoff in den entsprechenden Brennraum 24 als
beim zweiten Testbetrieb (Schritte 54 und 56 in 2).
Das bei jeder Verbrennung erzeugte Drehmoment ist daher im ersten
Testbetrieb größer als
im zweiten Testbetrieb, was zu einer stärkeren Drehbeschleunigung der
Kurbelwelle 26 führt. Dies
führt wiederum
dazu, dass der Grenzwert im Schritt 44 im ersten Testbetrieb
nach einer kürzeren Zeit
erreicht wird als im zweiten Testbetrieb (Schritt 56).
Diese Zeitdifferenz wird in 62 ausgewertet und der aus
dieser vermutete Einbau des Tuninggeräts 32 in 64 zur
Anzeige gebracht.
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Bei
der oben beschriebenen Ausführungsform
wurde das Verfahren zum Aufspüren
des Tuninggeräts 32 verwendet.
Das Verfahren kann aber auch ganz allgemein zum Detektieren eines
Fehlers des Drucksensors 20 verwendet werden. Dabei kann auch
ausgewertet werden, ob die in 60 gebildete Differenz größer oder
kleiner als Null ist, ob also der angezeigte Istdruck kleiner oder
größer ist
als der tatsächliche
Istdruck. Dies erlaubt eine weitere Qualifizierung bspw. hinsichtlich
einer Drift des Drucksensors 20. Insbesondere ist das Verfahren
zur Onboard-Diagnose OBD geeignet. Eine solche Diagnose überwacht
insbesondere Abgasrelevante Funktionen und/oder Komponenten.
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Bei
einer besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist
vorgesehen, dass eine Größe, die
eingespritzte Kraftstoffmenge charakterisiert ausgewertet wird. Üblicherweise
liegt in der Steuereinrichtungen 30 ein Signal oder eine
Größe vor,
die die tatsächlich
eingespritzte Kraftstoffmenge charakterisiert. Ein solches Signal,
das die eingespritzte Kraftstoffmenge charakterisiert wird beispielsweise
ausgehend von einem Drehzahlsignal, einem Lambdasignal und/oder
einem Kraftstoffdrucksignal bestimmt. Bei dieser Ausführungsform
wird unmittelbar durch Auswerten eine Größe, die die eingespritzte Kraftstoffmenge
charakterisiert, überprüft, ob ein
geänderter
Raildruck ein geänderte
Einspritzmenge zur Folge hat. Ist dies der Fall, das heißt ändert sich
die Einspritzmenge bei einem geänderten
Raildruck, so wird auf Fehler erkannt.
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Liegt
ein solches Signal vor, das die eingespritzte Kraftstoffmenge charakterisiert,
so wird die oben beschriebene Vorgehensweise dahin abgewandelt werden,
dass nicht die Anzahl der Umdrehungen der Kurbelwelle ausgewertet
wird, sondern dass direkt das intern vorliegende Signal, das die
eingespritzte Kraftstoffmenge charakterisiert verwendet wird. Unnötige Schritte
werden weggelassen Schritt 60 werden dann die beiden Kraftstoffmengen
verglichen.
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Nach
einem Start in 34 wird die Brennkraftmaschine in 36 zunächst in
einen Ausgangs-Betriebszustand
gebracht. In diesem wird bei einem ersten und vergleichsweise niedrigen
Solldruck p1 (vergleiche 2).
In 38 eine Test-Kraftstoffmenge Q0 festgelegt.
In 40 wird aus dem Ansteuerkennfeld von 2 für die Test-Kraftstoffmenge
Q0 und den ersten Solldruck p1 eine
entsprechende erste Ansteuerdauer AD1 ermittelt.
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In 42 wird
ein erster Test-Betriebszustand gestartet, in dem die Injektoren 22 beim
ersten Solldruck p1 mit der der einzuspritzenden
Test-Kraftstoffmenge Q0 entsprechenden ersten
Ansteuerdauer AD1 angesteuert werden.
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In 46 wird
die tatsächlich
eingespritzte Kraftstoffmenge Qist1 ausgehend von einer in dem Steuergerät vorliegenden
Größe bestimmt.
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In 50 wird
der Druck im Kraftstoffrail 16 von der Steuer- und Regeleinrichtung 30 durch
eine entsprechende Ansteuerung des Druckregelventils 18 auf
einen Druck p2 erhöht (vergleiche 2).
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In 52 wird
analog zum obigen Schritt 40 unter Verwendung des Ansteuerkennfelds
von 2 eine der Test-Kraftstoffmenge Q0 und
dem Druck p2 entsprechende Ansteuerdauer
AD2 ermittelt. In 54 wird ein zweiter
Testbetrieb gestartet, bei dem die Injektoren 22 mit der
Ansteuerdauer AD2 angesteuert werden.
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In
Schritt 58 wird die tatsächlich eingespritzte Kraftstoffmenge
Qist2 ausgehend von einer in dem Steuergerät vorliegenden Größe bestimmt.
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In 60 wird
die Differenz zwischen den in 46 und 58 erfassten
und abgespeicherten Kraftstoffmengen Qist1 und Qist3 gebildet, und
in 62 wird der Betrag dieser Differenz mit einem Grenzwert
verglichen. Ist die Differenz größer als
der Grenzwert, erfolgt in 64 ein Eintrag in einen Fehlerspeicher.
Das Verfahren endet in 66.
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Diese
Vorgehensweise hat den Vorteil, dass sie nicht nur Leerlauf nach
dem Start, sondern in allen Betriebspunkten durchgeführt werden
kann. Ferner ergibt sich der Vorteil, dass sich keine Rückwirkungen
auf das Fahrverhalten ergeben und die Prüfung vom Fahrer unbemerkt erfolgt.