DE102008042427A1 - Keramisches Sensorelement mit isoliertem leitenden Element - Google Patents

Keramisches Sensorelement mit isoliertem leitenden Element Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sensorelements zur Messung mindestens einer Eigenschaft eines Gases in einem Gasraum, insbesondere zur Messung einer Sauerstoffkonzentration im Abgas einer Brennkraftmaschine. Das Sensorelement umfasst mindestens eine Festelektrolytschicht (110), auf welcher mindestens ein leitendes Element (114) angeordnet ist. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
- Mindestens ein Vorstoff (126) wird zumindest auf einen Bereich der Festelektrolytschicht (110) aufgebracht, wobei der Vorstoff (126) mindestens ein oxidierbares Metall (134) umfasst;
- es wird ein Reaktionssinterprozess durchgeführt, wobei das oxidierbare Metall (134) mit mindestens einer Umgebungskomponente zumindest teilweise eine Oxidationsreaktion durchführt und ein Isolationsmaterial (130) bildet.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung geht aus von bekannten keramischen Sensorelementen, insbesondere Sensorelementen, welche auf elektrolytischen Eigenschaften bestimmter Festkörper beruhen, also der Fähigkeit dieser Festkörper, bestimmte Ionen zu leiten. Derartige Sensorelemente werden insbesondere in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Ein wichtiges Beispiel von keramischen Sensorelementen in Kraftfahrzeugen sind Sensorelemente zur Bestimmung einer Zusammensetzung eines Luft-Kraftstoff-Gemischs, welche auch als „Lambdasonden” bezeichnet werden und eine wesentliche Rolle spielen bei der Reduzierung von Schadstoffen in Abgasen, sowohl in Ottomotoren als auch in der Dieseltechnologie. Auch auf andere Arten von keramische Sensorelementen ist die Erfindung jedoch anwendbar, beispielsweise auf Partikelsensoren oder ähnliche Arten von Sensoren mit Festelektrolyten, insbesondere in der Abgassensorik. Ohne Beschränkung des Schutzumfangs wird im Folgen die Erfindung am Beispiel von Lambdasonden erläutert, wobei jedoch, im Lichte der obigen Ausführungen, auch andere Arten von Sensorelementen hergestellt werden können.
  • Mit der so genannten Luftzahl „Lambda” (λ) wird allgemein in der Verbrennungstechnik das Verhältnis zwischen einer tatsächlich angebotenen Luftmasse und einer für die Verbrennung theoretisch benötigten (d. h. stöchiometrischen) Luftmasse bezeichnet. Die Luftzahl wird dabei mittels eines oder mehrer Sensorelemente zumeist an einer oder mehreren Stellen im Abgastrakt eines Verbrennungsmotors gemessen. Entsprechend weisen „fette” Gasgemische (d. h. Gasgemische mit einem Kraftstoffüberschuss) eine Luftzahl λ < 1 auf, wohingegen „magere” Gasgemische (d. h. Gasgemische mit einem Kraftstoffüberschuss) eine Luftzahl λ > 1 aufweisen. Neben der Kraftfahrzeugtechnik werden derartige und ähnliche Sensorele mente auch in anderen Bereichen der Technik (insbesondere der Verbrennungstechnik) eingesetzt, beispielsweise in der Luftfahrttechnik oder bei der Regelung von Brennern, z. B. in Heizanlagen oder Kraftwerken.
  • Lambdasonden sind aus dem Stand der Technik in zahlreichen verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Eine erste Ausführungsform stellt die so genannte „Sprungsonde” dar, deren Messprinzip auf der Messung einer elektrochemischen Potenzialdifferenz zwischen einem Referenzgas und dem zu messenden Gasgemisch beruht. Referenzelektrode und Messelektrode sind über den Festelektrolyten miteinander verbunden. Als Festelektrolyt wird aufgrund seiner guten Sauerstoffionen-leitenden Eigenschaften in der Regel Zirkondioxid (z. B. Yttrium-stabilisiertes Zirkondioxid, YSZ) oder ähnliche Keramiken eingesetzt. Alternativ oder zusätzlich zu Sprungsonden, kommen auch so genannte „Pumpzellen” zum Einsatz, bei denen eine elektrische „Pumpspannung” an zwei über den Festelektrolyten verbundene Elektroden angelegt wird, wobei der „Pumpstrom” durch die Pumpzelle gemessen wird. Die beschriebenen Sensorprinzipien von Sprungzellen und Pumpzellen lassen sich vorteilhaft auch kombiniert einsetzen in so genannten „Mehrzellern”, insbesondere in Breitband-Lambdasonden.
  • Eine allgemein bekannte Problematik bei der Herstellung von Sensorelementen, welche auf einem oder mehreren Festelektrolyten basieren, besteht darin, dass beim Schichtaufbau häufig leitende Elemente, wie beispielsweise elektrische Zuleitungen, Kontaktflächen oder elektrische Durchkontaktierungen, auf, in oder unter dem Festelektrolyten hergestellt werden müssen, welche nicht in leitendem Kontakt mit dem Festelektrolyten stehen dürfen. Würden diese Elemente einfach auf den Festelektrolyten aufgebracht werden oder anderweitig mit diesem in Kontakt gebracht, so könnten diese Elemente auf unerwünschte Weise die Rolle von Elektroden übernehmen, welche den Festelektrolyten kontaktieren und die Funktionsweise des Sensorelements beeinträchtigen. Insbesondere bei Zirkondioxid, beispielsweise Yttrium-stabilisiertem Zirkondioxid, als keramischem Material, welches bei höheren Temperaturen elektrisch leitfähig wird, können derartige Probleme auftreten. Die leitenden Elemente werden daher in der Regel durch Isolationsschichten elektrisch gegen den Festelektrolyten isoliert. Eine derartige zusätzliche Isolierung erfordert jedoch zusätzliche und aufwändige Arbeitsschritte, wie beispielsweise eine Einbringung einer zusätzlichen Durchisolationsschicht sowie beispielsweise gedruckte Durchisolationen.
  • Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren bekannt, derartige Isolationsschichten zu erzeugen. So beschreibt DE 44 39 883 A1 ein Isolationsschichtsystem mit mindestens einer elektrisch leitenden Festelektrolytschicht, einer elektrisch leitenden Schicht und mindestens einer elektrisch isolierenden Schicht zwischen der Festelektrolytschicht und der elektrisch leitenden Schicht. Das Material der isolierenden Schicht enthält vor dem Sintern 5-wertige Metalloxide des Niobs oder Tantals als Zusatzstoff. Der Zusatzstoff ist derart ausgewählt, dass dieser beim Sintern in die angrenzende Festelektrolytschicht einzudiffundieren vermag. Auf diese Weise werden in der Regel in der angrenzenden Festelektrolytschicht Oxidionenleerstellen zerstört, wodurch die Ladungsträgerkonzentration sinkt und die Leitfähigkeit des Festelektrolyten erheblich gesenkt wird.
  • Neben Zuleitungen oder anderen flächigen leitenden Elementen macht sich die beschriebene Isolationsproblematik besonders auch bei Durchkontaktierungen bemerkbar. So müssen beispielsweise häufig elektrische Bauteile und Elemente, wie beispielsweise elektrische Kontaktflächen und/oder elektrische Zuleitungen, welche sich in tiefergelegenen Schichtebenen eines Schichtaufbaus des Sensors befinden, elektrisch kontaktiert werden. Zu diesem Zweck werden elektrische Durchkontaktierungen hergestellt, welche, beispielsweise von einer Oberseite oder einer Unterseite des Mehrschichtaufbaus, eine elektrische Kontaktierung dieses tieferliegenden elektrischen Elements ermöglichen. Derartige Durchkontaktierungen werden oft auch als „Vias” bezeichnet.
  • Die Herstellung derartiger Durchkontaktierungen ist technisch in vielen Fällen sehr aufwendig, da mehrere Verfahrensschritte erforderlich sind. Beispiele derartiger Durchkontaktierungen, auf welchen die vorliegende Erfindung aufbaut, sind in DE 4 312 976 A1 , in DE 100 14 995 C1 und in DE 10 2004 025 949 A1 dargestellt. Die dort gezeigten Ausführungsbeispiele und Herstellungsverfahren verdeutlichen insbesondere die Komplexität eines derartigen Aufbaus. So wird beispielsweise in DE 100 14 995 C1 ein Aufbau beschrieben, bei welchem eine Öffnung im Festelektrolyten zunächst mit einem Isolationsmaterial benetzt wird, welches anschließend in einem Sinterschritt eine Isolationsschicht innerhalb der Öffnung bildet. In diese Isolationsschicht werden anschließend Kontaktflächen eingebracht, welche gegen den Festelektrolyten durch die Isolationsschicht isoliert sind. Ein bekanntes Beispiel derartiger Isolationsmaterialien sind Pasten, welche Aluminiumoxid (Al2O3) enthalten. Ähnliche Aufbauten werden auch in DE 10 2004 025 949 A1 beschrieben.
  • Eine weitere Problematik bekannter Aufbautechniken und Herstellungsverfahren zur Herstellung von flächigen Isolationsschichten und/oder isolierten Durchkontaktierungen besteht darin, dass die Isolationsfestigkeit der Isolationsschichten in vielen Fällen unbefriedigend ist und dass eine vergleichsweise hohe Fehlerquote auftreten kann. So können sich in den verwendeten Isolationsschichten leicht Risse bilden, welche die Isolationsfestigkeit in Betrieb beeinträchtigen. Diese Problematik, der in vielen Fällen nicht ausreichenden Isolationsfestigkeit bekannter Techniken zur Herstellung flächiger Isolationsschichten und/oder zur Herstellung von Durchkontaktierungen, wird sich in Zukunft darüber hinaus insbesondere bei Lambdasonden verschärfen, da ein Trend hin zu kürzeren Bauelementen existiert. Derartige kurzbauende Sensoren bewirken, dass sich der Abstand zwischen den in den Sensoren üblicherweise enthaltenen Heizelementen sowie dem heißen Abgasstrom und den Durchkontaktierungen erheblich verkürzt. Dadurch werden die Isolationsschichten und/oder die isolierten Durchkontaktierungen im Betrieb einer erhöhten Temperaturbelastung ausgesetzt, was wiederum zu thermischen Spannungen im Übergangsbereich zwischen der Isolationsschicht und dem Festelektrolyten und/oder zwischen der Isolationsschicht und dem leitfähigen Teil der Durchkontaktierung bzw. dem leitfähigen Element hervorrufen kann. Insbesondere spielen hier die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der einzelnen Materialien eine erhebliche Rolle. Auch der Abstand zwischen den Dichtpackungen, welche den Abgastrakt vom Außenraum trennen und den Durchkontaktierungen außerhalb des Abgastraktes wird bei kurzbauenden Sensoren stark verringert, so dass auch das heiße Gehäuse der Sensoren in vielen Fällen zum Wärmeeintrag in die Isolierungen und somit zur erhöhten Temperaturbelastung dieser Isolierungen beitragen kann. Entsprechend können bei modernen Sensoren im Bereich der Isolationsschichten heute Temperaturen von circa 600°C bis hin zu 800°C auftreten, wohingegen Isolationsschichten gemäß dem Stand der Technik typischerweise lediglich bis 400°C ausgelegt sind. Die bekannten Isolationstechniken, wie beispielsweise die Technik der in der DE 44 39 883 A1 beschriebenen Zerstörung der Oxidionenleerstellen, sind derartigen Temperaturbelastungen in vielen Fällen nicht gewachsen, was zu Bauteilausfällen oder Funktionsstörungen des Sensorelemente fünhren kann.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Es wird daher ein Verfahren zur Herstellung eines Sensorelements vorgeschlagen, welches die Nachteile bekannter Verfahren zumindest weitgehend vermeidet. Das Verfahren ist grundsätzlich zur Herstellung beliebiger Arten keramischer Sensorelemente einsetzbar, welche für die Messung mindestens einer Eigenschaft eines Gases, insbesondere einer chemischen und/oder physikalischen Eigenschaft, einsetzbar sind. Insbesondere kann das Verfahren zur Herstellung von Lambdasonden, Partikelsensoren, anderen Arten von Sensoren im Bereich der Abgassensorik oder anderen Arten keramischer Sensoren genutzt werden, beispielsweise den oben beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten Sensoren. Ohne Beschränkung möglicher weiterer Ausführungsbeispiele wird das Verfahren im Folgenden beschrieben im Hinblick auf die Herstellung von Sensorelementen zur Messung einer Sauerstoffkonzentration im Abgas einer Brennkraftmaschine. Das Verfahren stellt ein alternatives, sicheres und günstiges Verfahren dar, mit dem auch bei zukünftig noch höheren Anforderungen eine zuverlässige elektrische Isolation leitender Elemente der Sensorelemente, beispielsweise von elektrischen Durchkontaktierungen, erreicht werden kann.
  • Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, Isolierungen von elektrischen Elementen auf keramischen Festelektrolytschichten dadurch zu erzeugen, dass ein Reaktionssinterprozess verwendet wird. Unter einem Reaktionssinterprozess wird dabei allgemein im Folgenden einen Prozess verstanden, bei welchem während eines Sinterprozesses eine chemische Reaktion zwischen zwei oder mehreren beteiligten Phasen auftritt.
  • Das Sensorelement weist dabei mindestens eine Festelektrolytschicht auf. Vorzugsweise weist das Sensorelement mehrere dieser Festelektrolytschichten auf, umfasst also einen Schichtaufbau mit mehreren Schichtebenen. Auf dieser mindestens einen Festelektrolytschicht ist mindestens ein leitendes Element angeordnet. Grundsätzlich lassen sich beliebige derartiger leitender Elemente einsetzen bzw. herstellen, beispielsweise Leiterbahnen, elektrische Anschlusskontakte, insbesondere Anschlusspads, Schichtwiderstände, Durchkontaktierungen, welche mindestens zwei unterschiedliche Schichtebenen eines Schichtaufbaus des Sensorelements elektrisch leitend verbinden, oder Kombinationen der genannten und/oder anderer Arten elektrisch leitender Elemente. Besonders bevorzugt ist die Verwendung zur Erzeugung von elektrischen Durchkontaktierungen, da derartige Durchkontaktierungen, wie oben dargestellt, in ihrer Herstellung besondere Herausforderungen darstellen. Mittels der artiger Durchkontaktierungen können beispielsweise elektrische Schaltungen, Leiterbahnen oder ähnliches in unterschiedlichen Schichtebenen eines Schichtaufbaus des Sensorelements miteinander verbunden werden. Auch eine gleichzeitige und/oder sukzessive Herstellung einer Mehrzahl elektrisch leitender Elemente mittels des vorgeschlagenen Verfahrens ist denkbar.
  • Als Festelektrolytschicht lassen sich verschiedenste Arten von Festelektrolyten einsetzen, also keramische Materialien, welche, zumindest bei erhöhten Temperaturen (beispielsweise zwischen 600°C und 800°C) eine Innenleitfähigkeit aufweisen. Beispielsweise kann dies eine Ionenleitfähigkeit von Ionen einer nachzuweisenden Gaskomponente sein, beispielsweise eine Leitfähigkeit für Sauerstoffionen. Die Festelektrolytschicht kann naturgemäß auch aus mehreren einzelnen Schichten zusammengesetzt sein. Als Beispiel eines Festelektrolytmaterials ist Yttrium-stabilisiertes Zirkondioxid (YSZ) zu nennen, wobei jedoch auch andere Arten von Materialien einsetzbar sind.
  • Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird zunächst mindestens ein Vorstoff auf zumindest einen Bereich der Festelektrolytschicht aufgebracht. Unter einem Vorstoff ist dabei ein Material zu verstehen, welches in mindestens einem nachgeschalteten thermischen Behandlungsschritt, insbesondere einem Sinterschritt, mindestens ein Isolationselement, insbesondere mindestens eine Isolationsschicht, und/oder das mindestens eine leitende Element bildet. Der Vorstoff ist also ein Material, aus welchem mindestens ein Isolationsmaterial und/oder mindestens ein leitendes Material entstehen kann. Beispielsweise kann der Vorstoff als Pulver oder als Paste ausgestaltet sein. Der Vorstoff wird dabei derart gewählt, dass dieser mindestens ein oxidierbares Metall umfasst. Unter einem oxidierbaren Metall wird dabei ein metallisches Element verstanden, welches unter den Bedingungen des nachgeschalteten Sinterprozesses einen Oxidationsprozess durchlaufen kann. Insbesondere kann das oxidierbare Metall in nicht-oxidierter Form und/oder in lediglich teilweise oxidierter Form vorliegen, so dass eine weitere Oxidation in einem nachgeschalteten Reaktionssinterprozess möglich ist.
  • Das Aufbringen des Vorstoffs kann dabei auf verschiedene Weisen erfolgen. Beispielsweise kann dieser Vorstoff, wobei sinngemäß auch mehrere Vorstoffe eingesetzt werden können, auch Vorstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften, direkt oder indirekt auf die Festelektrolytschicht aufgedruckt, aufgerakelt oder auf andere Weise aufgebracht werden. Das Auf bringen kann unmittelbar auf die Festelektrolytschicht erfolgen oder unter Zwischenschaltung einer oder mehrerer zusätzlicher Funktionsschichten, beispielsweise Isolationsschichten. Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn das Aufbringen unmittelbar auf die Festelektrolytschicht erfolgt, also ohne Zwischenschaltung zusätzlicher Isolationsschichten, denn gerade in dieser unmittelbaren Aufbringen liegt ein besonderer Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens. Weiterhin kann der Vorstoff, alternativ oder zusätzlich zu den genannten Aufbringverfahren, auch mittels verschiedener Verfahren auf die Festelektrolytschicht aufgebracht werden, in welchen ein Unter- und/oder Überdruck verwendet wird. Umfasst die Festelektrolytschicht, wie unten weiter ausgeführt, beispielsweise mindestens eine Öffnung, beispielsweise mindestens eine Öffnung einer Durchkontaktierung, so kann der mindestens eine Vorstoff beispielsweise mittels eines Unterdrucks in diese Öffnung eingesaugt werden.
  • In einem weiteren Verfahrensschritt wird anschließend das derart erzeugte Vorprodukt, mit der mindestens einen Festelektrolytschicht und dem mindestens einen darauf aufgebrachten Vorstoff Reaktionssinterprozess unterzogen. Bei diesem Reaktionssinterprozess führt das oxidierbare Metall des Vorstoffs mit mindestens einer Umgebungskomponente zumindest teilweise eine Oxidationsreaktion durch und bildet dabei ein Isolationsmaterial. Dieses Isolationsmaterial kann insbesondere ein Metalloxid des oxidierbaren Metalls sein und/oder ein derartiges Metalloxid umfassen.
  • Auf diese Weise kann, durch Verwendung des Reaktionssinterprozesses, das mindestens eine Isolationsmaterial auf einfache und zuverlässige Weise erzeugt werden. So kann beispielsweise bei dem Reaktionssinterprozess auf der Festelektrolytschicht mindestens eine, das Isolationsmaterial, insbesondere das Metalloxid, umfassende Isolationsschicht gebildet werden und darauf wiederum mindestens eine, das oxidierbare Metall in metallischer Form enthaltende elektrisch leitende Schicht. Auch ein gradueller Übergang der Schichten ineinander ist denkbar, beispielsweise in dem am Übergang zwischen der Isolationsschicht und der elektrisch leitenden Schicht eine Mischschicht entsteht. Auf diese Weise lässt sich die elektrisch leitende Schicht, welche nachher das eigentliche leitende Element bilden kann bzw. einen Bestandteil dieses leitenden Elements, zuverlässig und sicher durch die mindestens eine Isolationsschicht von der Festelektrolytschicht trennen.
  • Grundsätzlich lassen sich dabei verschiedene Arten von Materialien einsetzen, insbesondere verschiedene Arten oxidierbarer Metalle. Auch Metallgemische und/oder Metalllegierungen sind einsetzbar. Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn das oxidierbare Metall metallisches Aluminium umfasst. In diesem Fall kann das Reaktionssintern beispielsweise ein so genanntes RBAO-Verfahren (RBAO: Reaction Bonded Alumina, reaktionsgesintertes Aluminiumoxid) umfassen. RBAO-Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannte Herstellungsverfahren, welche üblicherweise eingesetzt werden, um komplexe und filigrane Bauteile aus Aluminiumoxid herzustellen. Diese Verfahren zeichnen sich beispielsweise durch geringe Schrumpfung der Bauteile beim Sinterprozess aus. Verfahrenstechnisch sind derartige Verfahren daher üblicherweise im Bereich der Pulvermetallurgie angesiedelt, wobei diese Verfahren vorliegend auf die Herstellung von Sensorelementen, insbesondere in Schichtbauweise, übertragen werden können.
  • Durch die Zufuhr thermischer Energie, beispielsweise innerhalb einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre, können Aluminiumpartikel aufschmelzen und mit dem Sauerstoff aus der Atmosphäre und/oder dem Festelektrolyten zu Aluminiumoxid reagieren. Dieser Vorgang kann sich so lange wiederholen, bis eine dichte Aluminiumoxidschicht als Isolationsschicht ausgebildet ist. Grundsätzlich wäre der Vorgang auch derart lange wiederholbar, bis das vollständige Aluminium in Aluminiumoxid überführt ist. Das Reaktionssintern kann beispielsweise in einem Sinterofen und/oder unter Verwendung einer anderen Vorrichtung zum Zuführen thermischer Energie, beispielsweise einer Heizplatte, erfolgen.
  • Das Verfahren ist dabei grundsätzlich als einstufiges oder als mehrstufiges Verfahren möglich. So kann das obige Verfahren beispielsweise schrittweise wiederholt werden, um die mindestens eine Isolationsschicht schrittweise aufzubauen. Dabei kann das oxidierbare Metall vollständig oder teilweise oxidiert werden. Anschließend kann zusätzlich eine leitende Schicht aufgebracht werden, beispielsweise indem das oxidierbare Metall und/oder ein anderes Metall, welches auf die Isolationsschicht aufgebracht wurde, unvollständig oder gar nicht oxidiert wird. Auch ein Aufbau mehrerer elektrisch leitender Schichten ist denkbar. Alternativ oder zusätzlich zu dem mehrstufigen Verfahren lässt sich jedoch auch ein einstufiger Prozess einsetzen, bei welchem, bedingt durch den im Festelektrolyten enthaltenen Sauerstoff, lediglich an einer Grenzfläche zwischen dem Vorstoff mit dem oxidierbaren Metall und dem Festelektrolyten der Reaktionssinterprozess auftritt. In diesem Fall kann, bei spielsweise in einem einzelnen Verfahrensschritt, gleichzeitig die Isolationsschicht und die elektrisch leitende Schicht mit dem oxidierbaren Metall in metallischer Form erzeugt werden. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann der Vorstoff weiterhin mindestens ein nicht-oxidierbares Metall umfassen, insbesondere Platin. Wiederum alternativ oder zusätzlich kann auch eine Kombination mehrerer Vorstoffe eingesetzt werden, wobei beispielsweise zunächst ein Vorstoff mit dem oxidierbaren Metall eingesetzt wird und auf diesen ersten Vorstoff ein zweiter Vorstoff mit der nicht-oxidierbaren Metallkomponente aufgebracht wird. Anschließend kann ein gemeinsamer Reaktionssinterprozess erfolgen, bei welchem lediglich der erste Vorstoff bzw. das in diesem ersten Vorstoff enthaltene oxidierbare Metall ganz oder teilweise zu der Oxidationsschicht umgewandelt wird, wohingegen das nicht-oxidierbare Metall in metallischer Form verbleibt. Auch eine getrennte Sinterung ist möglich, beispielsweise eine erste Sinterung zur Durchführung des Reaktionssinterprozesses und eine zweite Sinterung zur Durchführung eines Sinterprozesses des nicht-oxidierbaren Metalls. Verschiedene Ausgestaltungen sind denkbar.
  • Neben dem mindestens einen oxidierbaren Metall in metallischer Form kann der Vorstoff weiterhin mindestens ein Oxid des oxidierbaren Metalls umfassen. Wie auch das oxidierbare Metall so kann das auch mindestens eine Oxid des oxidierbaren Metalls in Pulverform vorliegen. Dabei können beispielsweise die Partikel des oxidierbaren Metalls in die Zwischenräume der Oxidpartikel eindringen, so dass insgesamt durch diese Mischung aus Oxid und nicht-oxidiertem, aber oxidierbarem Metall eine höhere Enddichte der Isolationsschicht erreicht werden kann als beispielsweise mit einer Isolationsschicht, welche rein aus einem Oxid des oxidierbaren Metalls hergestellt wird. Hierin liegt beispielsweise ein Vorteil gegenüber rein keramischen Ausgangspasten zur Herstellung der Oxidationsschicht.
  • Wie oben dargestellt, kann der Vorstoff insbesondere ein Pulver umfassen. Dieses Pulver kann insbesondere das mindestens eine oxidierbare Metall umfassen, sowie gegebenenfalls weiterhin ein Pulver des Oxids des oxidierbaren Metalls und/oder ein Pulver des nicht-oxidierbaren Metalls. Auf diese Weise lassen sich geeignete Mischungen einsetzen.
  • Dabei kann insbesondere eine geeignete Korngrößenverteilung des Ausgangspulvers des Vorstoffs erfolgen. Auf diese Weise lässt sich ein Keramikkörper mit einer möglichst hohen Dichte herstellen. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Pulver eine Korngrößenverteilung von 0,2 Mikrometer bis 50 Mikrometer, insbesondere von 0,5 Mikrometer bis 10 Mikrometer, umfasst.
  • Der mindestens eine Vorstoff kann insbesondere mindestens eine Paste umfassen. Diese Paste kann beispielsweise das Pulver in einer oder mehreren der genannten Ausführungsformen umfassen. Weiterhin kann die Paste noch zusätzliche Stoffe enthalten, wie beispielsweise Lösungsmittel, Kunststoffe, Binder oder ähnliche Materialien, welche üblicherweise in derartigen Keramikpasten enthalten sind. Diese zusätzlichen Stoffe können sich beispielsweise beim Sinterprozess verflüchtigen. Weiterhin können diese zusätzlichen Stoffe eingerichtet sein, um Aufbringeigenschaften der Paste zu verbessern, beispielsweise Thixotropie-Eigenschaften, welche für einen Siebdruckprozess erforderlich sind.
  • Wie oben dargestellt, ist das Verfahren insbesondere einsetzbar, um Durchkontaktierungen und/oder andere leitende Elemente oder Kombinationen derartiger leitender Elemente herzustellen. So kann beispielsweise in eine Öffnung, wie beispielsweise ein standardmäßig vorhandenes Durchkontaktierungsloch, eine Paste mit sehr feinem Aluminiumpulver eingebracht werden. Die derartig beschichteten Löcher können dann mit einer metallischen Paste durchkontaktiert werden, gegebenenfalls in Kombination mit dem Verfahren der gedruckten Durchkontaktierung, welches auch bei der Aufbringung der Aluminiumoxid-Paste eingesetzt werden kann. Beim eigentlichen Reaktionssinterprozess wandelt sich das Aluminium dann, beispielsweise zusammen mit dem in der Atmosphäre vorhandenen Sauerstoff und/oder mit Sauerstoff aus dem Festelektrolyten, zu Aluminiumoxid um und bildet eine Isolationsschicht aus Aluminiumoxid.
  • Der Vorteil dieses Verfahrens ist die Verwendung einfacher und bekannter Prozesse, um die Aluminiumpaste durch das Loch zu saugen, analog dem bereits verwendeten Durchkontaktieren mit Metallpasten. Weiterhin sind mit dem vorgeschlagenen Verfahren vergleichsweise dünne Schichten ausreichend, um eine ausreichende Isolation zu erreichen, da die Umwandlung in Aluminiumoxid in der Regel mit einer Volumenzunahme einhergeht. Durch den Einsatz dünner Schichten ist auch mit einer geringeren Wechselwirkung der Pastenorganik mit der umgebenden Festelektrolytschicht, beispielsweise einer Festelektrolytfolie, zu rechnen, so dass auch beispielsweise eine Rissanfälligkeit der Isolationsschicht deutlich reduziert werden kann. Dies erhöht die Robustheit des Prozesses und kann somit zu einem deutlich reduzierten Ausschuss gegenüber üblichen Verfahren führen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
  • Es zeigen
  • 1 ein Ausführungsbeispiel einer Festelektrolytschicht;
  • 2 ein Ausführungsbeispiel einer Festelektrolytschicht mit einer Öffnung für eine Durchkontaktierung;
  • 3 ein Ausführungsbeispiel eines Rakelverfahrens zum Aufbringen eines Vorstoffs;
  • 4 die Festelektrolytschicht gemäß 2 in perspektivischer Darstellung;
  • 5 eine perspektivische Darstellung eines Rakelprozesses mit einer Schablone;
  • 6 eine perspektivische Darstellung einer aufgebrachten, strukturierten Schicht des Vorstoffs auf einer Festelektrolytschicht gemäß 4;
  • 7 eine Schnittdarstellung durch die Festelektrolytschicht mit aufgebrachtem Vorstoff;
  • 8 die Anordnung gemäß 7 mit zusätzlich einer Schicht einer metallischen Paste; und
  • 9 die Anordnung gemäß 8 nach einem Sinterprozess.
  • In den 1 bis 9 ist ein mögliches Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Sensorelements beispielhaft dargestellt. Die einzelnen Verfahrensschritte sind jeweils symbolisch angedeutet, wobei die bevorzugte Reihenfolge der Durchführung der Verfahrensschritte gezeigt ist. Auch eine andere Reihenfolge ist jedoch grundsätzlich möglich. Weiterhin können auch weitere, nicht dargestellte Verfahrensschritte vorgesehen sein, und es können einer oder mehrere der Verfahrensschritte in anderer Reihenfolge, wiederholt oder zeitlich parallel durchgeführt werden. Das Verfahren wird hierbei am Beispiel einer Herstellung einer Durchkontaktierung beschrieben. Alternativ oder zusätzlich können auch andere Arten von leitenden Elementen auf einer Festelektrolytschicht aufgebracht werden, wofür das dargestellte Verfahren lediglich geringfügig zu modifizieren wäre.
  • Ausgangspunkt für das vorgeschlagene Verfahren ist eine Festelektrolytschicht 110. Diese Festelektrolytschicht 110 kann beispielsweise in Form einer Keramikfolie vorliegen. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Yttrium-stabilisiertem Zirkondioxid (YSZ). Es können jedoch auch Festelektrolyte mit einem Mehrschichtaufbau verwendet werden, beispielsweise indem mehrere Festelektrolytfolien in einem mehrschichtigen Aufbau eingesetzt werden. Auch können auf der Festelektrolytschicht 110 Isolationsschichten aufgebracht sein, beispielsweise um bestimmte Bereiche der Festelektrolytschicht 110 auf der Oberfläche elektrisch zu isolieren. Die Festelektrolytschicht 110 ist in 1 symbolisch in einer Schnittdarstellung von der Seite gezeigt.
  • In einem nächsten, optionalen Verfahrensschritt, welcher in 2 symbolisch dargestellt ist, wird mindestens eine Öffnung 112 in die Festelektrolytschicht 110 eingebracht. Dieses Einbringen der Öffnung 112, welche in 2 ebenfalls in Schnittdarstellung von der Seite gezeigt ist, kann beispielsweise mittels eines mechanischen Bohr- und/oder Stanzverfahrens erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann auch beispielsweise ein Laserbohrverfahren und/oder ein Ablationsverfahren eingesetzt werden. Auch wäre es denkbar, die mindestens eine Öffnung 112 bereits bei der Herstellung der Festelektrolytschicht 110 zu erzeugen, beispielsweise indem entsprechende Formen oder Werkzeuge zur Herstellung dieser Festelektrolytschicht 110 verwendet werden, die bereits diese Öffnung 112 generieren. Dies soll im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls unter dem Begriff „erzeugen” verstanden werden. Weitere Möglichkeiten zur Erzeugung der Öffnung 112 sind denkbar.
  • Auf der in den 1 und 2 dargestellten Festelektrolytschicht 110 soll mindestens ein leitendes Element erzeugt werden, welches allgemein in 9 unten mit der Bezugsziffer 114 bezeichnet wird. Dieses mindestens eine leitende Element 114 umfasst dabei in dem in 9 dargestellten Ausführungsbeispiel einen Anschlusskontakt 116, eine Leiterbahn 118 und eine Durchkontaktierung 120, wobei letztere eine elektrische Verbindung zwischen einer Oberseite 122 und einer Unterseite 124 der Festelektrolytschicht 110 bzw. zwischen mehreren Schichtebenen eines Schichtaufbaus bildet. Dabei wird im Folgenden ein zweistufiges Verfahren beschrieben, bei welchem zunächst ein Vorstoff 126 zur Bildung einer Isolationsschicht 128 (siehe 9) mit einem Isolationsmaterial 130 verwendet wird. Separat dazu wird, wie auch in üblichen Herstellungsverfahren, eine metallische Paste 132 zur Erzeugung des leitenden Elements 114 verwendet. Wie oben ausgeführt, ist jedoch grundsätzlich auch ein einstufiger Prozess möglich, bei welchem sowohl die Isolationsschicht 128 als auch das leitende Element 114 mittels eines oder mehrerer Vorstoffe 126 erzeugt werden.
  • In einem sich an die Verfahrensschritte gemäß den 1 und 2 anschließenden Verfahrensschritt, welcher in den 3 bis 5 dargestellt ist, wird anschließend mindestens ein Vorstoff 126 auf die Festelektrolytschicht 110 aufgebracht. In 3 ist dies in Schnittdarstellung von der Seite gezeigt. Die 4 zeigt eine perspektivische Darstellung der Festelektrolytschicht 110 mit der Öffnung 112, wobei 5 ein mögliches strukturiertes Auftragverfahren zum Aufbringen einer strukturierten Schicht des Vorstoffs 126 zeigt.
  • Der Vorstoff 126 kann beispielsweise eine Paste mit einem Pulver 134 eines oxidierbaren Metalls umfassen. Insbesondere kann es sich dabei um Aluminiumpulver handeln. Weiterhin kann diesem Vorstoff 126, wie oben dargestellt, noch mindestens ein Oxid des oxidierbaren Metalls beigemischt sein, beispielsweise ein Pulver 136 eines Oxids des oxidierbaren Metalls. Anstelle eines Oxids desselben Metalls wie das Pulver 134 kann grundsätzlich jedoch auch ein Oxid eines anderen oxidierbaren Metalls verwendet werden. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Aluminiumoxid, insbesondere Al2O3. Weiterhin kann der Vorstoff 126 noch organische Bestandteilen enthalten, beispielsweise Lösungsmittel, Bindemittel oder andere organische Komponenten, insbesondere flüchtige organische Komponenten.
  • Der Vorstoff 126 kann, wie in 3 symbolisch durch ein Rakel 138 angedeutet, beispielsweise auf die Oberseite 122 der Festelektrolytschicht 110 aufgerakelt werden. Um den Vorstoff 126 in die Öffnung 112 einzubringen, kann beispielsweise ein Unterdruck verwendet werden, was in 3 symbolisch durch eine Pumpe 140 auf der Unterseite der Festelektrolytschicht 110 dargestellt ist. Auch andere Arten der Einbringung des Vorstoffs 126 in die Öffnung 112 sind jedoch grundsätzlich möglich.
  • Das Aufbringen des Vorstoffs 126 kann in einem oder in mehreren Schritten erfolgen. Auch mehrere Vorstoffe 126 können eingesetzt werden. So ist beispielsweise in den 4 und 5 eine Verfahrensvariante dargestellt, bei welcher zunächst ein Vorstoff 126 in die Öffnung 112 eingebracht wird, so dass sich Überstände 142 an den Rändern der Öffnung 112 bilden. Mittels einer Schablone 146, welche in 5 symbolisch in perspektivischer Darstellung über der Festelektrolytschicht 110 gemäß 4 dargestellt ist, lassen sich, zusätzlich zu dem Vorstoff 126 in der Durchkontaktierung 112, weitere Schichten des Vorstoffs 126 bilden, beispielsweise strukturierte Schichten dieses Vorstoffs 126. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise strukturierte Vorstoff-Schichten erzeugen, welche in 6 symbolisch dargestellt sind. Diese Vorstoff-Schichten umfassen einen Isolationsbereich 148 für die Anschlusskontakte 116, einen Isolationsbereich 150 für die Leiterbahnen 118 und einen Isolationsbereich 152 für die Durchkontaktierung 120. Diese Isolationsbereiche 148, 150, 152 bilden, beispielsweise aufgrund des Überlapps zwischen den Überständen 142 und dem Isolationsbereich 150, später die durchgehende Isolationsschicht 128, welche in 9 dargestellt ist. Es sei darauf hingewiesen, dass das dargestellte Ausführungsbeispiel in 6 lediglich eines von zahlreichen möglichen Ausführungsbeispielen darstellt, wie sich Isolationsbereiche 148, 150, 152 zur Isolierung leitender Elemente 114 gegenüber der Festelektrolytschicht 110 herstellen lassen. Die Festelektrolytschicht 110 mit den einzelnen Isolationsbereichen 148, 150, 152 ist in 7 nochmals in Schnittdarstellung von der Seite gezeigt.
  • Optional kann der derart aufgebrachte Vorstoff 126 gemäß 7 anschließend in einem Trocknungsschritt getrocknet werden. Dabei handelt es sich in der Regel um eine schonende Trocknung, also eine Trocknung, bei welcher noch keine nennenswerten chemischen Reaktionen ablaufen, sondern bei welcher beispielsweise Lösungsmittel aus dem Vorstoff 126 ausgetrieben werden können. Diese Trocknung kann beispielsweise auf einer Heizplatte, in einem Ofen, einem Vakuumofen oder durch Geblasen mit Heißluft erfolgen. Auch komplexere Trocknungsmechanismen sind möglich.
  • Anschließend wird, was in den Figuren nicht dargestellt ist, die mindestens eine metallische Paste 132 auf das Zwischenprodukt gemäß 7 aufgebracht. Die Strukturierung dieser metallischen Paste 132, welche beispielsweise Platin umfassen kann und gemäß herkömmlicher metallischer Pasten ausgestaltet sein kann, kann analog zur Strukturierung des Vorstoffs 126 erfolgen. Beispielsweise können auf diese Weise Schichten der metallischen Paste 132 erzeugt werden, welche in ihrer Strukturierung im Wesentlichen den Isolationsbereichen 148, 150, 152 folgen. Dabei wird jedoch vorzugsweise ein direkter Kontakt zwischen der metallischen Paste 132 und der Festelektrolytschicht 110 vermieden, beispielsweise indem Masken 146 mit kleineren Abmessungen verwendet werden als für die Strukturierung des Vorstoffs 126.
  • Das derart erzeugte Zwischenprodukt mit den aufgebrachten Isolationsbereichen 148, 150, 152 und der metallischen Paste 132 wird anschließend, wie in 8 symbolisch durch die Bezugsziffer 154 dargestellt, einem Reaktionssinterprozess unterzogen. Beispielsweise kann dieser Reaktionssinterprozess durch eine Wärmebehandlung zwischen 600°C und 1400°C erfolgen. Beispielsweise kann dieser Sinterprozess über mehrere Stunden hinweg durchgeführt werden. Auch komplexere Temperaturbehandlungen sind möglich, beispielsweise mehrstufige Verfahren, bei welchen über verschiedene Zeitdauern hinweg bei verschiedenen Temperaturen gesintert wird und/oder bei welchen Temperaturrampen mit langsamen oder schnellem Temperaturanstieg und/oder einem Temperaturabfall über eine vorgegebene Zeitdauer hinweg verwendet werden. Bei diesem Reaktionssinterprozess 154 bildet sich, wie oben dargestellt, durch in der Atmosphäre vorhandenen Sauerstoff und/oder mit Sauerstoff aus der Festelektrolytschicht 110 aus dem Vorstoff 126, welcher dabei ganz oder teilweise umgewandelt wird, wie in 9 dargestellt, die Isolationsschicht 128. Diese Isolationsschicht umfasst im vorliegenden Fall Aluminiumoxid als Isolationsmaterial 130, welches ganz oder teilweise die Isolationsschicht 128 bildet. Bei dem Reaktionssinterprozess 154 können beispielsweise Aluminiumpartikel aus dem Vorstoff 126 aufgeschmolzen werden und mit dem Sauerstoff zu Aluminiumoxid reagieren. Weiterhin können die feinen Aluminiumpartikel in die Zwischenräume des Pulvers 136 des Aluminiumoxids eindringen, um auf diese Weise ein Isolationsmaterial 130 mit einer höheren Dichte als auf übliche Weise herstellbares Aluminiumoxid zu erzeugen.
  • Auf diese Weise lässt sich, auch durch den Einsatz dünner Schichten an Vorstoff 126, welche beim Reaktionssintern 154 eine lediglich geringe Volumenzunahme aufweisen, eine Isolationsschicht 128 mit hoher Dichte, guter Isolationswirkung und stark reduzierter Rissanfälligkeit erzeugen. Dies erhöht die Robustheit des Prozesses und verringert den Ausschuss des beschriebenen Verfahrens.
  • Es sei darauf hingewiesen, dass sich das in den 1 bis 9 beschriebene Verfahren beliebig mit herkömmlichen Verfahrensschritten zur Herstellung von Sensorelementen kombinieren lässt. So lassen sich weitere Schichten hinzufügen, so dass beispielsweise der Reaktionssinterprozess 154 erst nach Aufbau eines komplexen Schichtaufbaus erfolgen kann. Auch andere Ausgestaltungen sind denkbar.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 4439883 A1 [0005, 0008]
    • - DE 4312976 A1 [0007]
    • - DE 10014995 C1 [0007, 0007]
    • - DE 102004025949 A1 [0007, 0007]

Claims (12)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Sensorelements zur Messung mindestens einer Eigenschaft eines Gases in einem Gasraum, insbesondere zur Messung einer Sauerstoffkonzentration im Abgas einer Brennkraftmaschine, wobei das Sensorelement mindestens eine Festelektrolytschicht (110) umfasst, auf welcher mindestens ein leitendes Element (114) angeordnet ist, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: – mindestens ein Vorstoff (126) wird zumindest auf einen Bereich der Festelektrolytschicht (110) aufgebracht, wobei der Vorstoff (126) mindestens ein oxidierbares Metall (134) umfasst; – es wird ein Reaktionssinterprozess durchgeführt, wobei das oxidierbare Metall (134) mit mindestens einer Umgebungskomponente zumindest teilweise eine Oxidationsreaktion durchführt und ein Isolationsmaterial (130) bildet.
  2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei bei dem Reaktionssinterprozess auf der Festelektrolytschicht (110) mindestens eine, das Isolationsmaterial (130) umfassende Isolationsschicht (128) und mindestens eine, das oxidierbare Metall (134) in metallischer Form enthaltende elektrisch leitende Schicht gebildet wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das oxidierbare Metall (134) metallisches Aluminium umfasst.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Umgebungskomponente in einer Atmosphäre des Reaktionssinterprozesses und/oder in der Festelektrolytschicht (110) enthaltenen Sauerstoff umfasst.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Vorstoff (126) neben dem oxidierbaren Metall (134) in metallischer Form weiterhin mindestens ein Oxid (136) eines oxidierbaren Metalls (134) umfasst.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Vorstoff (126) weiterhin mindestens ein nicht-oxidierbares Metall umfasst, insbesondere Platin.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Vorstoff (126) ein Pulver (134, 136) umfasst, wobei das Pulver das (134) oxidierbare Metall umfasst.
  8. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Pulver (134, 136) weiterhin mindestens ein Oxid des oxidierbaren Metalls (134) umfasst.
  9. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei das Pulver (134, 136) eine Korngrößenverteilung von 0,5 bis 10 Mikrometer umfasst.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Vorstoff (126), insbesondere das Pulver (134, 136), in einer Paste enthalten ist.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das leitende Element (114) mindestens eines der folgenden Elemente umfasst: eine Durchkontaktierung (120), welche mindestens zwei unterschiedliche Schichtebenen eines Schichtaufbaus des Sensorelements elektrisch leitend verbindet; eine Leiterbahn (118); einen Anschlusskontakt (116), insbesondere ein Anschlusspad.
  12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Festelektrolytschicht (110) mindestens eine durchgehende Öffnung (112) aufweist, insbesondere eine Öffnung (112) einer Durchkontaktierung (120), wobei der Vorstoff (126) zumindest teilweise in die Öffnung (112) eingesaugt wird.
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