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Die Erfindung betrifft eine Druck- oder Beschichtungsmaschine mit einer Einrichtung zum Längsschneiden von Bogenmaterial nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches.
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Es ist bekannt, dass zur besseren Ausnutzung von beispielsweise relativ großen Bogenformaten mehrere Nutzen nebeneinander auf dem Bogenmaterial angeordnet sein können und dass in einer Druckmaschine das Bogenmaterial mit einer Einrichtung zum Längsschneiden getrennt werden kann.
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DD 81 867 A offenbart eine Einrichtung zum Längsschneiden an einer Bogendruckmaschine. Bei dieser Einrichtung ist auf dem das Bogenmaterial führenden Druckzylinder des in Förderrichtung letzten Druckwerks in Umfangsrichtung ein schneidkantenloses, dünnes Schneidband als Schneidunterlage aufgespannt. Die Schneidunterlage ist mit einem in einem Hebelarm drehbar gelagerten Kreismesser in Wirkverbindung. Ein auf dem Druckzylinder aufliegendes Bogenmaterial wird bei der Rotation des Druckzylinders in Förderrichtung zwischen die Schneidunterlage und das Kreismesser geführt und nach der Passage des Druckspalts durch einen Trennschnitt zerteilt. Dabei wird das Kreismesser mit Druck gegen die die Zylindermantelfläche des Druckzylinders schützende Schneidunterlage gedrückt. Es ist möglich, dass am Gummituchzylinder geteilte Offsetdrucktücher (Gummitücher) eingesetzt werden. In einer Ausbildung kann der Druckzylinder zur Aufnahme des Stahlbandes ausgespart sein kann.
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Von Nachteil ist, dass an den seitlichen Rändern der hervorstehenden Schneidunterlage, insbesondere an der Unterseite des Bogenmaterials, Markierungen auftreten können. Weiterhin ist nachteilig, dass an den mit dem Gummituch des Offsetzylinders und mit der Schneidunterlage in Berührung kommenden Stellen der Aufzug und/oder das Gummituch eine Aussparung aufweist. Eine derartige Aussparung kann die Druckqualität beeinträchtigen. Geteilte Gummitücher reduzieren die zur Verfügung stehende Anzahl von Nutzen, so dass das zur Verfügung stehende Druckformat nicht optimal ausgenutzt werden kann.
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Aus
DE 33 18 068 A1 ist eine weitere Einrichtung zum Längsschneiden in einer Bogendruckmaschine bekannt. Die Bogendruckmaschine umfasst eine Zuführtrommel, welche einem das Bogenmaterial führenden Druckzylinder in Förderrichtung vorgelagert ist. Der das Bogenmaterial führenden Zuführtrommel ist eine Schneidvorrichtung zugeordnet, welche das Bogenmaterial bereits vor der Passage des Druckspaltes, gebildet aus Druckzylinder und Gummituchzylinder, zerteilt. Neben verschiedenen weiteren Ausbildungen ist offenbart, dass die Zuführtrommel ein Stahlband oder eine Hartgewebeunterlage umfassen kann, das bzw. welche in einer Nut der Zuführtrommel gespannt angeordnet ist. Dabei schneidet das Messer auf dem Stahlband bzw. der Hartgewebeunterlage. Von Nachteil ist hierbei, dass das Bogenmaterial bei der Passage des Druckspaltes bereits zerteilt ist und dies die Druckqualität beeinträchtigen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druck- oder Beschichtungsmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der der Rüstaufwand spürbar reduziert und weiterhin die Druckqualität im Bereich einer der Einrichtung zum Längsschneiden zugeordneten Schneidunterlage verbessert wird.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale des unabhängigen Patentanspruches 1. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein erster Vorteil ergibt sich daraus, dass der Trennprozess des Bogenmaterials mittels einer Einrichtung zum Längsschneiden auf einem das Bogenmaterial führenden Zylinder (Bogenführungszylinder mit Bogenhaltemitteln) in dessen Förderrichtung nach einem Druckspalt oder Beschichtungsspalt erfolgt. Dabei kann der jeweilige Spalt ein Druck-/Beschichtungsspalt sein, welcher auf dem gleichen Bogenführungszylinder wie die Einrichtung zum Längsschneiden angeordnet ist. Alternativ kann der Spalt auch ein Druck-/Beschichtungsspalt sein, welcher auf einem dem Bogenführungszylinder mit der Einrichtung zum Längsschneiden vorgeordneten Bogenführungszylinder, bevorzugt eines Druck- oder Lackwerks, angeordnet ist. Somit ist der Spalt – in Förderrichtung des Bogenmaterials betrachtet – stets der Einrichtung zum Längsschneiden von Bogenmaterial vorgeordnet. Dieser Druck-/Beschichtungsspalt ist durch einen mit dem Bogenführungszylinder in Wirkverbindung stehenden Formzylinder für den Farb- oder Lackübertrag oder für den Übertrag eines sonstigen Materials gebildet. Alternativ kann an Stelle des Formzylinders wenigstens ein Zylinder oder eine Walze, beispielsweise zum Glätten, Prägen, Nummerieren oder zur Unterstützung der Bogenführung, angeordnet sein.
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Als zweiter Vorteil kann genannt werden, dass bei zumindest einer in die Zylindermantelfläche eines Bogenführungszylinders integrierten Nut und einer darin angeordneten Schneidunterlage eine spürbare Verbesserung der Rüstzeiten erzielbar ist. Aufwendige Justagen der Schneidunterlage bei der Neumontage bzw. bei unterbrochenem Verarbeitungsprozess, wie dies bei einer auf der Zylindermantelfläche angeordneten Schneidunterlage erforderlich ist, können entfallen. Die jeweilige Schneidunterlage ist in Umfangsrichtung exakt auf dem Bogenführungszylinder in einer zugeordneten Nut geführt und durch die Seitenflächen der Nut ist eine axiale Verschiebung der Schneidunterlage vermeidbar. Im Ergebnis wird die Schnittqualität am Bogenmaterial verbessert und krumm oder schief ausgeführte Schnitte des Bogenmaterials sind hinfällig.
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In vorteilhafter Weise kann der Bogenführungszylinder einen Zylinderkanal (einfachgroßer Zylinder) oder zumindest zwei Zylinderkanäle (doppeltgroßer oder mehrfachgroßer Zylinder) für die Aufnahme der Bogenhaltemittel sowie der Spannmittel für die jeweilige Schneidunterlage aufweisen. Hierzu ist bei einem Bogenführungszylinder mit einem Zylinderkanal wenigstens eine Nut für die Aufnahme der Schneidunterlage in Umfangsrichtung betrachtet in die bogenführende Mantelfläche des Bogenführungszylinders integriert und beginnt und endet in dem einen Zylinderkanal. Bei einem Bogenführungszylinder mit zumindest zwei Zylinderkanälen ist wenigstens je eine Nut für die Aufnahme der Schneidunterlage in Umfangsrichtung betrachtet in die bogenführenden Mantelflächen des Bogenführungszylinders integriert und beginnt in einem ersten Zylinderkanal und endet in einem zweiten Zylinderkanal. Somit umfasst beispielsweise ein doppeltgroßer Bogenführungszylinder mit zwei Zylinderkanälen für die Aufnahme der Bogenhaltemittel sowie der Spannmittel für die Schneidunterlagen in Umfangsrichtung zwei Nuten, die in Förderrichtung des Bogenmaterials auf einer Schneidlinie liegen. Bei einem dreifachgroßen Bogenführungszylinder mit drei Zylinderkanälen für die Aufnahme der Bogenhaltemittel sowie der Spannmittel für die Schneidunterlagen umfasst dieser in Umfangsrichtung drei Nuten, die in Förderrichtung des Bogenmaterials auf einer Schneidlinie liegen.
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Ein dritter Vorteil ist darin begründet, dass die Funktionsflächen der jeweiligen Nut des Bogenmaterial führenden Zylinders unter fertigungstechnologischen und aufwandsseitigen Aspekten nach Bedarf eine Oberfläche bzw. Beschichtung aufweisen. Dabei kann zumindest eine Funktionsfläche gegen Abrieb bzw. Verschleiß und gegen Korrosion geschützt sein. Ebenso kann zumindest eine Funktionsfläche eine die Reibung vermindernde Oberfläche bzw. Beschichtung aufweisen. Die Beschichtungswerkstoffe können sich je nach Funktionsfläche unterscheiden. Bevorzugt ist wenigstens eine Innenfläche zumindest einer in die Zylindermantelfläche umfangsseitig integrierten Nut als Funktionsfläche mit einer derartigen Ausbildung versehen.
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Als vierter Vorteil kann angeführt werden, dass der jeweilige Gummituchzylinder und/oder Formzylinder, dem eine Einrichtung zum Längsschneiden in Wirkverbindung nachgeordnet ist keine ausgesparten Aufzüge oder ausgesparte Gummitücher bzw. Lackformen oder geteilte Gummitücher aufweisen muss. Dadurch können Rüstzeiten am Gummituchzylinder und/oder Formzylinder entfallen und die Anzahl zu wechselnder Gummitücher bzw. Lackformen kann reduziert werden.
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Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine Druck- oder Beschichtungsmaschine,
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2 eine weitere Ausbildung einer derartigen Maschine,
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3 einen Gegendruckzylinder eines Druck-/Lackwerks mit einer Schneidunterlage,
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4 eine Detaildarstellung aus 3.
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Eine Druck- oder Beschichtungsmaschine für Bogenmaterial, hier als Rotationsdruckmaschine gezeigt, umfasst mehrere Druckwerke A–C, welche im Wesentlichen aus einem Platten-/Formzylinder 6 und einem Gummituchzylinder 7, einem Farbwerk 4 und bei Bedarf einem Feuchtwerk 5 gebildet sind. Die Druck- oder Beschichtungsmaschine umfasst ferner einen Anleger 15 mit Zuführtisch sowie eine Anlage mit einer Anlagetrommel 1, welche in Förderrichtung 11 dem ersten Druckwerk A vorgeordnet sind.
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Der Gummituchzylinder 7 ist mit einem den Bedruckstoff, insbesondere Bogenmaterial 23, in Förderrichtung 11 transportierenden Bogenführungszylinder mit Bogenhaltemitteln, hier als Gegendruckzylinder 2 dargestellt, in Wirkverbindung und bildet einen Druck-/Lackspalt 14. Platten-/Formzylinder 6, Gummituchzylinder 7 und Bogenführungszylinder 2 weisen Zylinderkanäle 22 für die Aufnahme von Halte-/Spannmittel zum Druckform- bzw. Gummituchspannen und/oder Mittel für eine Registerkorrektur oder zum Fixeren von Bogenmaterial auf.
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Für den Mehrfarbendruck sind vorzugsweise mehrere baugleiche Offsetdruckwerke A–C in Reihenbauweise angeordnet, wobei zwischen den Bogenführungszylindern 2 benachbarter Druckwerke und/oder Lackwerke A–C, X weitere Bogenführungszylinder 3 als Transferzylinder; oder Wendeeinrichtung 12, Speichertrommeln etc. für den Bogentransport durch die Verarbeitungsmaschine angeordnet sein können. Die Druck- oder Beschichtungsmaschine umfasst wenigstens ein Lackwerk X, welches auch als Flexodruckwerk ausgebildet sein kann. Ein derartiges Lackwerk X ist im Wesentlichen aus einem Formzylinder 8 und einer Dosiereinrichtung 9 gebildet ist. Die Dosiereinrichtung 9 umfasst im vorliegenden Beispiel eine gerasterte Auftragwalze und eine mit der Auftragwalze in Wirkverbindung stehende Kammerrakel. Bevorzugt ist die Auftragwalze zum Formzylinder 8 an-/abstellbar ausgebildet. Alternativ sind weitere, an sich bekannte Dosiereinrichtungen einsetzbar, welche beispielsweise nach dem Quetschwalzen- oder Schöpfwalzenprinzip arbeiten. Der Formzylinder 8 ist mit einem das Bogenmaterial in Förderrichtung 11 transportierenden Bogenführungszylinder 2 mit Bogenhaltemitteln, hier als Gegendruckzylinder 4 dargestellt; in Wirkverbindung und bildet einen Druck-/Lackierspalt 14. Formzylinder 8 und Bogenführungszylinder 2 weisen Zylinderkanäle 22 für die Aufnahme von Halte-/Spannmittel zum Druckform- bzw. Gummituchspannen oder zum Fixeren von Bogenmaterial auf.
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Wenigstens ein derartiges Lackwerk X kann mit weiteren, bevorzugt baugleichen Lackwerken X oder mehreren, bevorzugt baugleichen Offsetdruckwerke A–C in Reihenbauweise angeordnet sein, wobei zwischen den Bogenführungszylindern 4 benachbarter Druckwerke und/oder Lackwerke A–C, X weitere Bogenführungszylinder 3 als Transferzylinder, Wendeeinrichtung 12, Speichertrommeln etc. für den Bogentransport durch die Druck- oder Beschichtungsmaschine angeordnet sein können.
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In Förderrichtung 11 kann wenigstens einem Druck-/Lackspalt 14 ein Trocknersystem 10 nachgeordnet sein. In 1 ist dies beispielhaft am Druckwerk B gezeigt. Dem wenigstens einem Lackwerk X ist in Förderrichtung 11 ein Ausleger 16 für die Auslage des Bogenmaterials 23 auf einen Auslegerstapel 25 nachgeordnet.
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Der Ausleger
16 umfasst vorzugsweise eine Trenneinrichtung
26, welche das zuvor mittels wenigstens einer Einrichtung zum Längsschneiden
13 getrennte Bogenmaterial
23 zwecks Ablage in wenigstens zwei Teilstapel (in Förderrichtung
11 nebeneinander liegend) auf den Auslegerstapel
25 leitet. Eine Trenneinrichtung
26 dieser Art ist aus
DE 198 42 344 A1 bekannt.
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In
1 ist dem Bogenführungszylinder
2 (Gegendruckzylinder
2) des letzten Werkes, hier des Lackwerks X, unmittelbar der Ausleger
16 nachgeordnet, welcher an endlos umlaufenden Zugmitteln angeordnete Bogenhaltesysteme umfasst. In
2 ist dem Bogenführungszylinder
2 (Gegendruckzylinder
2) des letzten Werkes, hier des Druckwerks C, ein Multifunktionsmodul nachgeordnet. Dieses Multifunktionsmodul umfasst zumindest einen Bogenführungszylinder
3 sowie einen nachgeordneten Bogenführungszylinder
2. Dem Bogenführungszylinder
2 ist der Ausleger
16 unmittelbar nachgeordnet. Eine Ausbildung eines Multifunktionsmoduls ist aus
EP 1 147 893 A1 bekannt.
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Eine Einrichtung zum Längsschneiden 13 umfasst zumindest einen Bogenführungszylinder 2, der mit einem Schneidwerkzeug 17, vorzugsweise einem rotierbar angeordneten Kreismesser, in Wirkverbindung ist. Die Einrichtung zum Längsschneiden 13 ist dabei dem vorzugsweise letzten Druck-/Lackspalt 14 der Druck-/Beschichtungsmaschine in Förderrichtung 11 nachgeordnet. Dabei kann der jeweilige Spalt 14 ein Druck-/Beschichtungsspalt sein, welcher auf dem gleichen Bogenführungszylinder 2 wie die Einrichtung zum Längsschneiden 13, insbesondere das Schneidwerkzeug 17, gebildet ist. Alternativ kann der Spalt 14 auch ein Druck-/Beschichtungsspalt sein, welcher auf einem dem Bogenführungszylinder 2 mit der Einrichtung zum Längsschneiden 13, insbesondere das Schneidwerkzeug 17, vorgeordneten Bogenführungszylinder 2, bevorzugt eines Druck- oder Lackwerks A–C, X gebildet ist (1; 2). In 2 ist weiterhin gezeigt, dass eine derartige Einrichtung zum Längsschneiden 13, insbesondere das Schneidwerkzeug 17, ebenso mit dem Bogenführungszylinder 2 des bereits aufgeführten Multifunktionsmoduls in Wirkverbindung sein kann.
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Ein derartiger Bogenführungszylinder 2 weist in Umfangsrichtung zumindest eine Nut 19 auf. Je nach einfachgroßer oder mehrfachgroßer Ausbildung des Bogenführungszylinders 2 beginnt jede Nut 19 in einem Zylinderkanal 22 und endet in diesem oder beginnt in einem ersten Zylinderkanal 22 und endet in einem zweiten Zylinderkanal 22 etc. In jeder Nut 19 ist je eine Schneidunterlage 18 angeordnet, welche mittels in wenigstens einem Zylinderkanal 22 angeordneten Spannmitteln fixierbar ist. Die Schneidunterlage 18 ist derart in der Nut 19 angeordnet, dass deren Oberfläche mit der Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 fluchtet (4). Somit liegt das Bogenmaterial 23 plan auf der Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 auf. Ist dem Bogenführungszylinder 2 mit integrierter Schneidunterlage 18 ein Gummituchzylinder 7 bzw. ein Formzylinder 8 in Wirkverbindung zugeordnet, so liegt das Bogenmaterial 23 beim Passieren des Druck-/Lackspaltes 14 plan auf der Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 auf. Dadurch kann im Bereich der Schneidunterlage 18 die Druckqualität verbessert werden.
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Die jeweilige Nut 19 ist bevorzugt mit einem rechteckigen, quadratischen oder trapezförmigen Querschnitt ausgebildet. Bevorzugt weisen die auf einem Bogenführungszylinder 2 angeordneten Nuten 19 den gleichen Querschnitt auf. Die Innenflächen einer Nut 19 sind somit durch eine Bodenfläche 21 und zwei gegenüberliegende Seitenflächen 20 gebildet.
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In einer weiteren Ausbildung können die Innenflächen einer Nut 19 vollständig oder teilweise (einschließlich partiell) eine bevorzugt haftfeste Schicht 24 aufweisen. Die Schicht 24 kann zumindest eine gegen Abrieb bzw. Verschleiß und/oder gegen Korrosion geschützte Funktionsfläche bilden. Ebenso kann die Schicht 24 eine Funktionsfläche mit Reibung vermindernder Oberfläche bilden. Die Werkstoffe der Schicht 24 können sich je nach Funktionsfläche unterscheiden.
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Beispielhaft kann eine derartige Schicht 24 zumindest Nickel und/oder Chrom enthalten. Alternativ kann die Schicht 24 durch eine keramische Beschichtung gebildet sein. In einfacher Ausbildung kann die Schicht 24 eine Farbschicht sein oder eine Paste oder ein Schmierstoff sein. Die Schicht 24 dient somit vorzugsweise der Vermeidung von Korrosion und/oder Verschleiß und/oder Abrieb in der Nut 19 und/oder zur Reduzierung der Reibung, welche bei der Montage bzw. Demontage einer Schneidunterlage 18 in der Nut 19 auftreten kann. So kann beispielsweise eine derartige Schicht 24 an den Seitenflächen 20 angeordnet sein, um die Reibung der Seitenflanken der Schneidunterlage 18 zur jeweiligen Seitenfläche 20, insbesondere bei der Demontage, zu reduzieren. Eine derartige Schicht 24 kann an der Bodenfläche 21 angeordnet sein, um den Korrosionsschutz zu gewährleisten. Je nach der zu erzielenden Funktion kann die Schicht 24 durch unterschiedliche Werkstoffe gebildet sein.
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In einer Weiterbildung können in Achsrichtung des Bogenführungszylinders 2 mehrere in Umfangsrichtung in die Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 integrierte Nuten 19 angeordnet sein. Dabei ist in jeder Nut 19 eine Schneidunterlage 18 angeordnet. Jede Schneidunterlage 18 ist mit einem dem Bogenführungszylinder zugeordneten Schneidwerkzeug 17 in Wirkverbindung bringbar. Dabei ist die Oberfläche jeder Schneidunterlage 18 zur Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 fluchtend angeordnet. Bei einem Bogenführungszylinder 2 mit einem Zylinderkanal 22 beginnt und endet die Nut 19 in diesem Zylinderkanal 22. Bei einem Bogenführungszylinder 2 mit mehreren Zylinderkanälen 22 beginnt jede Nut 19 in einem Zylinderkanal 22 und endet in einem nachfolgenden Zylinderkanal 22.
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Die Einrichtung zum Längsschneiden von Bogenmaterial ist nicht auf eine Druckmaschine mit Druckwerken oder Druck- und Lackwerken beschränkt. Vielmehr kann die Einrichtung zum Längsschneiden von Bogenmaterial ebenso in einer Beschichtungsmaschine, bevorzugt ausschließlich aus Lackwerken gebildet, zum Einsatz kommen. Dabei können die Lackwerke auch als Flexodruckwerke ausgebildet sein. Die Beschichtungsmaschine weist ebenso eine nach einem Druck-/Lackspalt 14 angeordnete Einrichtung zum Längsschneiden von Bogenmaterial 13 auf, welche wenigstens einen, einen Zylinderkanal 22 aufweisenden, das Bogenmaterial 23 transportierenden Bogenführungszylinder 2 und eine in einer Nut 19 des Bogenführungszylinders 2 angeordnete Schneidunterlage 18, wobei die Schneidunterlage 18 mit einem dem Bogenführungszylinder 2 zugeordneten Schneidwerkzeug 17 in Wirkverbindung bringbar ist, umfasst. Wenigstens eine in Umfangsrichtung in die Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 integrierte Nut 19 nimmt eine Schneidunterlage 18 auf, so dass die Oberfläche der Schneidunterlage 18 zur Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 fluchtend angeordnet ist. Bei einem Bogenführungszylinder 2 mit einem Zylinderkanal 22 beginnt und endet die Nut 19 in diesem Zylinderkanal 22. Bei einem Bogenführungszylinder 2 mit mehreren Zylinderkanälen 22 beginnt jede Nut 19 in einem Zylinderkanal 22 und endet in einem nachfolgenden Zylinderkanal 22.
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Zusammengefasst weist die Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 wenigstens eine in Umfangsrichtung in diese Mantelfläche integrierte Nut 19 auf. Dabei ist in jeder Nut 19 eine Schneidunterlage 18 angeordnet. Die Oberfläche jeder Schneidunterlage 18 (mit welcher das Bogenmaterial 23 in Kontakt kommt) ist zur Mantelfläche des Bogenführungszylinders 2 fluchtend angeordnet. Bei einem Bogenführungszylinder 2 mit lediglich einem Zylinderkanal 22 beginnt und endet die Nut 19 in diesem einen Zylinderkanal 22. Bei einem Bogenführungszylinder 2 mit mehreren Zylinderkanälen 22 beginnt jede Nut 19 in einem Zylinderkanal 22 und endet in einem (in Umfangsrichtung) nachfolgenden Zylinderkanal 22.
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Bei einem doppeltgroßen Bogenführungszylinder 2 mit zwei Zylinderkanälen 22 beginnt die erste Nut 19 in einem ersten Zylinderkanal 22 und endet in einem dem ersten (in Umfangsrichtung) folgenden, zweiten Zylinderkanal 22 und die zweite Nut 19 beginnt in dem zweiten Zylinderkanal 22 und endet (in Umfangsrichtung) in dem ersten Zylinderkanal 22, wobei die beiden Nuten 19 in einer Schneidlinie fluchtend angeordnet sind.
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Bei einem dreifachgroßen Bogenführungszylinder 2 mit drei Zylinderkanälen 22 beginnt die erste Nut 19 in einem ersten Zylinderkanal 22 und endet in einem dem ersten (in Umfangsrichtung) folgenden, zweiten Zylinderkanal 22. Die zweite Nut 19 beginnt in dem zweiten Zylinderkanal 22 und endet (in Umfangsrichtung) in dem, dem zweiten Zylinderkanal 22 folgenden dritten Zylinderkanal 22. Die dritte Nut 19 beginnt im dritten Zylinderkanal 22 und endet (in Umfangsrichtung) in dem ersten Zylinderkanal 22, wobei die Nuten 19 in einer Schneidlinie fluchtend angeordnet sind.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung zum Längsschneiden von Bogenmaterial 23 ist wie folgt: Nachdem das Bogenmaterial 23 in Förderrichtung 11 den letzten Druck-/Lackspalt 14 passiert hat wird an den mit der Einrichtung zum Längsschneiden 13 in Wirkverbindung stehenden Bogenführungszylinder 2 das Schneidwerkzeug 17 angestellt. Das auf dem Bogenführungszylinder 2 aufliegende, mittels Bogenhaltemitteln zumindest an der Vorderkante fixierte Bogenmaterial 23 passiert das Schneidwerkzeug 17 und wird in Längsrichtung in zumindest zwei Teilbogen getrennt. Das aus Teilbogen gebildete Bogenmaterial 23 wird mittels der Bogenhaltemittel des Bogenführungszylinders 2 an die Bogenhaltemittel des Auslegers 16 übergeben und auf dem Auslegerstapel 25 abgelegt. Mittels wenigstens einer Trenneinrichtung 26 kann die Ablage des aus Teilbogen gebildeten Bogenmaterials 23 auf die Teilstapel des Auslegerstapels 25 unterstützt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anlagetrommel
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3
- Transferzylinder
- 4
- Farbwerk
- 5
- Feuchtwerk
- 6
- Platten-/Formzylinder
- 7
- Gummituchzylinder
- 8
- Formzylinder
- 9
- Dosiereinrichtung
- 10
- Trocknersystem
- 11
- Förderrichtung
- 12
- Wendeeinrichtung
- 13
- Einrichtung zum Längsschneiden
- 14
- Druck-/Lackspalt
- 15
- Anleger
- 16
- Ausleger
- 17
- Schneidwerkzeug
- 18
- Schneidunterlage
- 19
- Nut
- 20
- Seitenfläche
- 21
- Bodenfläche
- 22
- Zylinderkanal
- 23
- Bogenmaterial
- 24
- Schicht
- 25
- Auslegerstapel
- 26
- Trenneinrichtung
- A–C
- Druckwerk
- X
- Lackwerk