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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Schrittantrieb gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie eine Schrittantriebsanordnung gemäß Anspruch 14.
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Schrittantriebe
kommen häufig
bei technischen Anwendungen zum Einsatz, bei denen rechnergesteuerte
Positionierangaben mit geringem Leistungsbedarf (bis etwa 1 kw)
realisiert werden müssen.
Gebräuchlich
sind dabei elektrische Rotations- oder
Linearschrittantriebe. Typische Anwendungen für Schrittantriebe sind dabei
Roboteranwendungen und Achssysteme. Elektrische Schrittantriebe
folgen einem vorgegebenen Feld und benötigen daher in der Regel keine
Sensoren zur Positionsrückmeldung. Sie
sind preiswert realisierbar und öffnen
damit auch ein weites Feld an Anwendungen bei Konsumgütern.
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Für Positionieraufgaben
mit hohen Anforderungen an Kräfte
und Momente kommen auch hydraulische Direktantriebe zum Einsatz,
beispielsweise zur mikrometergenauen Positionierung von Werkzeugschlitten
in Bearbeitungsmaschinen. Hydraulische Direktantriebe umfassen dabei
einen relativ zu einem Läufer
verstellbaren, mit Öldruck
beaufschlagbaren Kolben. Das Vorsehen derartiger Kolben/Zylindereinheiten
erfordert Sensoren zur Positionsrückmeldung, eine elektrische
Regelung sowie präzise ansteuerbare
Ventile. Vorteilhaft sind die hohe erzielbare Leistungsdichte und
die hohe Steifigkeit der äußeren Lasteinwirkung.
Nachteilig ist die Leckage von Kolben und Zylinder, die sich prinzipbedingt
nie vollständig
vermeiden lässt.
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Offenbarung der Erfindung
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Technische Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen alternativen, pneumatisch
oder hydraulisch betreibbaren Schrittantrieb vorzuschlagen, bei
dem Leckageverluste vermieden werden. Bevorzugt soll der Schrittantrieb
einfach aufgebaut sein und es soll vorzugsweise auf den Einsatz
eines mechanischen Getriebes zur Erzeugung hoher Drehmomente verzichtet
werden können.
Ferner besteht die Aufgabe darin, eine Schrittantriebsanordnung,
umfassend mehrere, wie zuvor beschrieben ausgebildete Schrittantriebe bereitzustellen.
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Technische Lösung
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Schrittantriebs mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Schrittantriebsanordnung mit
den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen
der Erfindung fallen sämtliche
Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den
Figuren offenbarten Merkmalen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die im Stand der Technik eingesetzten,
starren Kolben/Zylinderanordnungen durch Dehnelemente zu ersetzen,
die von innen mit Fluid, insbesondere Gas oder Flüssigkeit,
beaufschlagbar sind und auf diese Weise mit dem Läufer in
Wechselwirkung treten, derart, dass sie den Läufer schrittweise in eine Bewegungsrichtung
antreiben. Bevorzugt sind die Dehnelemente als verformbare Schläuche oder
Kissen ausgebildet. Gegenüber
fluidischen Antrieben mit Kolben und Zylinder tritt bei einem nach
dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Schrittantrieb keinerlei Leckage
auf, da das Fluidsystem vollständig
geschlossen werden kann. Bevorzugt werden die mit dem Fluid in Berührung stehenden
Teile aus einem nicht korrosiven Material, vorzugsweise elastisch verformbaren,
Material wie Kunststoff oder Gummi, hergestellt, um beispielsweise
Wasser als Fluid einsetzen zu können,
mit Vorteilen für
die Gesundheit, die Umweltverträglichkeit,
für die
Servicetauglichkeit sowie im Hinblick auf eine Senkung der Herstellungs- und
Instandhaltungskosten. Mindestens eine Seite des Läufers, die
sogenannte Antriebsfläche,
steht den Abtriebselementen gegenüber und ist bevorzugt als sogenannte
Läuferperiode
periodisch geformt. Die Kraft eines sich ausdehnenden Dehnelementes bewirkt
lokal ein Ineinanderpressen von periodischen Strukturen, sodass
Antriebs- und Läuferperioden
am Ort des Abtriebselementes phasengleich übereinanderliegen. Bevorzugt
ist der Phasenversatz zwischen der von den Dehnelementen oder mindestens
einem später
noch zu erläuternden
Kraftübertragungselement
gebildeten Antriebsperiode und der Läuferperiode bei sämtlichen
Antriebselementen oder Gruppen von Antriebselementen unterschiedlich
und ganz besonders bevorzugt in gleichen Phasenabständen über den
gesamten Bereich von 0° bis
360° verteilt. Wird
der Druck in einem Dehnelement abgebaut und im nächsten Dehnelement aufgebaut,
verschiebt sich der Läufer
um eine entsprechende (Teil-)Schrittweite in Laufrichtung weiter.
Bevorzugt wird ein zyklischer Druckauf- und abbau in, insbesondere
aufeinanderfolgenden, Dehnelementen oder Gruppen von Dehnelementen
erzeugt, um den Läufer über eine
größere Bewegungsstrecke
zu verstellen. Die Umkehrung der Ansteuerungsreihenfolge bewirkt
eine Richtungsumkehrung. Die Frequenz der Druckweiterschaltung bestimmt
die Geschwindigkeit des Läufers.
Bevorzugt ist der Läufer
mit einem Abtrieb ausgestattet, der die Abtriebskraft und die daraus
resultierende Position auf eine spezifische Anwendung überträgt. Die wesentlichen
Parameter des Schrittantriebs, wie die Schrittweite, die Abtriebskraft
bzw. das Abtriebsmoment und die Bewegungsgeschwindigkeit können auf vielfältige Weise
beeinflusst werden, beispielsweise durch die Wahl der Antriebs-
und Läuferperiode,
die Wahl der Wirkfläche/Kontaktfläche der
Dehnelemente, beispielsweise in Größe und Form sowie die Gestaltung
eines fakultativ vorzusehenden, später noch zu erläuternden,
Kraftübertragungselementes
zwischen den Dehnelementen und dem Läufer.
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Um
die Kraft bzw. das Moment des Antriebs zu steigern, kann die Anzahl
der Antriebsmittel bzw. der Dehnelemente um einen ganzzahligen Faktor
gesteigert werden, wobei bevorzugt mehrere Antriebsmittel bzw. Dehnelemente
fluidisch miteinander verbunden werden, derart, dass sie sich gleichzeitig dehnen.
Fluidisch miteinander verbundene Antriebsmittel bzw. Dehnelemente
bilden dabei eine fluidische Gruppe. Bevorzugt sind die Dehnelemente
einer Gruppe derart angeordnet, dass sie phasengleich in die Läuferperiode
eingreifen und sich ihre Wirkkräfte
addieren. Es ist auch möglich,
dass die Dehnelemente einer Gruppe voneinander beabstandet sind
und zwischen zwei Dehnelementen einer Gruppe mindestens ein Dehnelement
einer anderen Gruppe angeordnet ist. Aus einer derartigen, verteilten
Anordnung kann ein Bauraumvorteil resultieren.
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Wesentliche
Vorteile des nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Schrittantriebs
sind die hohe Leistungsdichte, die der Größe der mechanischen Leistung
in Bezug zu Bauraum oder Gewicht des Schrittantriebes entspricht,
sowie die höheren
realisierbaren Kräfte
und Momente als elektrische Schrittantriebe, ohne ein nachgeschaltetes
Getriebe vorsehen zu müssen.
Ein weiterer Vorteil ist die vollständige Verhinderung einer Leckage,
da die Arbeitsvolumina der Dehnelemente in einem geschlossenen Fluidsystem
aufgenommen werden können.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass Fluid, insbesondere
Hydraulikfluid, eingesetzt werden kann, von dem keine Gesundheits-
und Umweltgefährdung
ausgeht. Im Gegensatz zu elektrischen Schrittantrieben wird in einem
Haltezustand keine Energie verbraucht. Ferner ist eine einfache
und preiswerte Ansteuerung mit herkömmlichen Rechnern möglich. Darüber hinaus
resultiert ein Kostenvorteil aus der geringen Systemkomplexität und der Möglichkeit
zum Einsatz von Standardbauteilen mit niedrigen Anforderungen und
hoher Verfügbarkeit. Ferner
resultiert ein Kostenvorteil bei später noch zu erläuternden
Systemen mit mehreren Schrittantrieben durch eine zentrale Bereitstellung
fluidischer Energie. Ferner ist ein breites Spektrum an Leistungsparametern über unterschiedliche
Konstruktionsvarianten und Skalierungen darstellbar. Ein nach dem Konzept
der Erfindung ausgebildeter Schrittantrieb lässt sich in unterschiedlichen
Bauformen, beispielsweise als klassischer Rotationsmotor, als Ringmotor, als
Linearmotor oder in sonstigen Sonderbauformen realisieren. Die Positioniergenauigkeit
ist dabei weitgehend unabhängig
von Druckschwankungen. Je nach konstruktiver Auslegung eines nach
dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Schrittantriebs ist dieser
skalierbar vom Kleinstleistungsbereich von etwa einem Watt bis in
den Bereich hoher Leistungen von vielen Ki lowatt. Die Positioniergenauigkeit
kann, wie bei elektromotorischen Schrittantrieben, über konstruktive
Varianten in weiten Bereichen der Zielanwendung angepasst werden.
Wie später
noch erläutert
werden wird, ist mit einem Dehnelemente aufweisenden Schrittantrieb
auch ein Mikroschrittbetrieb zur Erzielung höchster Positioniergenauigkeiten
realisierbar, also die Unterteilung eines Vollschrittes in eine
Vielzahl sogenannter Mikroschritte, insbesondere durch eine analoge
Ansteuerung. Bevorzugt ist der mittels der Antriebselemente in eine
Bewegung versetzbare Läufer
als Last-Träger
mit einer reibungsarmen Führung/Lagerung
realisiert, die die Bewegungsrichtung des Trägers vorgibt.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die
Dehnelemente bei Fluidbeaufschlagung entweder unmittelbar am Läufer anliegen, also
diesen unmittelbar mit einer Kraft in Bewegungsrichtung beaufschlagen
oder nur mittelbar, über
mindestens ein Kraftübertragungselement,
das sich in einem Bereich zwischen den Dehnelementen und dem Läufer befindet.
Bevorzugt trägt
das Kraftübertragungselement
eine periodische Struktur (Antriebsperiode), die in die periodische
Struktur des Läufers (Läuferperiode)
eingreift und die zur Läuferperiode phasenverschoben
angeordnet ist. Die Antriebsperiode kann dabei prinzipiell unabhängig vom
Abstand der Dehnelemente bzw. Antriebselemente gewählt werden.
Dadurch können
bei gleicher Anordnung der Antriebselemente unterschiedliche Schrittweiten
realisiert werden. Das Kraftübertragungselement
kann als gemeinsames, insbesondere einstückiges, Kraftübertragungselement
ausgebildet werden oder segmentiert als mehrteilig ausgeführt sein,
so dass beispielsweise jedes Antriebsmittel ein Segment bzw. ein
eigenes Kraftübertragungselement
bewegt. Das Vorsehen eines Kraftübertragungselementes
verhindert in ho hem Maße
den mechanischen Verschleiß, der
an den Dehnelementen durch den periodischen Kontakt mit der Antriebsfläche des
Läufers
auftreten würde.
Beispielsweise kann das Kraftübertragungselement
als periodisch gewelltes Blech ausgeführt werden. Das Kraftübertragungselement
ist mit Vorteil in einer Führung
derart gelagert, dass im Wesentlichen nur Kraftkomponenten in Ausdehnungsrichtung der
Dehnelemente übertragen
werden und Querkräfte
in ein Statorgehäuse
abgeleitet werden.
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Bevorzugt
ist eine Ausführungsform,
bei der die Dehnelemente derart ausgebildet sind, dass sie sich
bei Fluidbeaufschlagung senkrecht zur Bewegungsrichtung des Läufers dehnen.
Eine in Bewegungsrichtung des Läufers
zeigende Kraftkomponente wird bevorzugt durch eine entsprechende
Ausformung der Kontaktflächen
zwischen den Dehnelementen und dem Läufer bzw. zwischen dem Kraftübertragungselement
und dem Läufer
realisiert. Beispielsweise ist es möglich, eine periodisch gewellte Ausformung
der Kontaktfläche
zu realisieren.
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Die
dehnbaren Dehnelemente können
einzeln oder in Gruppen in einem Käfig gefangen sein, der deren
Ausdehnung in mindestens einer, vorzugsweise in sämtlichen
Raumrichtungen begrenzt, so dass die Dehnelemente auch bei hohem
Druck des Fluids nicht reißen.
Der Käfig
kann dabei beispielsweise aus einem Boden und einem beweglichen
Deckel bestehen, wobei der Boden fest mit einem Stator verbunden
oder Teil desselben sein kann, während der
Deckel in gewissen Grenzen der Ausdehnung der Antriebsmittel nachgibt.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der
Läufer
mehrere, vorzugsweise voneinander beabstan dete, drehbar gelagerte
Walzen aufweist, die entweder unmittelbar mit den Dehnelementen
oder mit dem mindestens einen Kraftübertragungselement zusammenwirken.
Die Walzen bilden dabei eine periodische Struktur (Läuferperiode)
auf der Antriebsfläche
des Läufers,
um Reibungskräfte
und die Verschleißwirkung
beim Kontakt zwischen Dehnelementen und Läufer bzw. Kraftübertragungselement
und Läufer
zu minimieren und gleichzeitig die Positioniergenauigkeit zu erhöhen.
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Bevorzugt
sind die Walzen jeweils um eine sich senkrecht zur Bewegungsrichtung
erstreckende Achse drehbar gelagert.
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Wie
eingangs bereits erwähnt,
kann der Schrittantrieb sowohl als Rotationsantrieb als auch als
Linearantrieb ausgebildet werden. Im Falle der Ausbildung des Schrittantriebs
als rotatorischer Antrieb ist der Läufer rotatorisch zu lagern,
und die Dehnelemente der Antriebsmittel oder die Kraftübertragungselemente
einer fluidischen Gruppe von Antriebsmitteln können in äquidistanten Winkelabständen um
die Rotationsachse des Läufers
herum angeordnet werden. Es kommt dann zu einer symmetrischen Krafteinwirkung
auf die Rotationsachse, da immer alle Dehnelemente einer Gruppe
gleichzeitig aktiv sind. Die Querbelastung der Rotationsachse bzw. des
Achslagers durch eine einseitige Kraftausübung eines einzelnen Dehnelementes
wird so mit Vorteil vermieden. Im Falle der Realisierung eines Linearantriebs
ist der Läufer
bevorzugt linear zu führen.
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In
Bezug auf die Anordnung der Antriebsmittel gibt es unterschiedliche
Möglichkeiten.
Bevorzugt ist eine Anordnung der Antriebsmittel außerhalb
des Läufers,
also derart, dass der Läufer
in Bewegungsrichtung relativ zu den Arbeitmitteln bewegbar ist.
Es ist jedoch auch eine Ausführungsform realisierbar, bei
der die Antriebsmittel am Läufer
angeordnet sind, wobei sich in diesem Fall die Fluidversorgung in
Elemente etwas schwieriger gestaltet. Im Falle der Anordnung der
Antriebsmittel am Läufer
wirken die Dehnelemente der Antriebsmittel bevorzugt mit einem statischen
Gegenlager zusammen, an dem sie sich bei Fluidbeaufschlagung in
Bewegungsrichtung abstützen.
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In
einer Ausführungsvariante
kann ein Teil der Bewegungsenergie zur mechanischen Weiterschaltung
von den den Dehnelementen zugeordneten Ventilen genutzt werden,
derart, dass der Schrittantrieb selbsterregend, d. h. ohne äußere Schrittvorgabe,
betrieben werden kann.
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Besonders
bevorzugt ist es, insbesondere bei der Realisierung eines später noch
zu erläuternden
Mikroschrittantriebes, wenn mindestens ein Positionssensor eingesetzt
wird, der bevorzugt die Stellung des Läufers in Bezug auf einen Stator
erfasst. Dabei ist der Positionssensor ganz besonders bevorzugt
Bestandteil eines, insbesondere elektrischen, Lage-Regelkreises,
wobei der Regler des Regelkreises die den Dehnelementen zugeordneten
Ventile, insbesondere elektrische Ventile, oder Drehventile, die
von einem elektrischen Schrittantrieb mit kleiner Leistung verstellt
werden, auf eine gewünschte
Zielposition regelt.
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Bei
sehr hohen Genauigkeitsanforderungen kann zwischen einem Stator
des Schrittantriebs und einem Anbauort, insbesondere einer Maschine,
ein Positionierelement eingebaut werden, welches den Stator und
damit den gesamten Schrittantrieb in Wirkrichtung des Schrittantriebs
um mindestens eine Schrittweite, vorzugsweise um ausschließlich eine Schrittweite,
verfahren kann. Bevorzugt weist das Positio nierelement dabei eine
höhere
Präzision
als der eigentliche Schrittantrieb auf. Das Positionierelement wird
bevorzugt in der Weise von einem Regler angesteuert, dass es kleine
verbleibende Lageabweichungen in der Zielposition ausgleicht. Das
Positionierelement kann in den Stator selbst integriert werden,
so dass es mit diesem eine Einheit bildet. Es kann ebenfalls von
fluidischen Dehnelementen angesteuert werden. Aufgrund des geringen
Verfahrweges von vorzugsweise nur einer Schrittweite können im
Positionierelement preiswerte Festkörpergelenke eingesetzt werden.
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Die
Ansteuerung der Dehnelemente der Antriebsmittel erfolgt bevorzugt über eine
Ansteuerung von den den Dehnelementen zugeordneten Ventilen. Mit
Vorteil ist den Ventilen eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung
zugeordnet, die es ermöglicht,
den Schrittantrieb im Vollschritt-, im Halbschritt- oder im Mikroschrittbetrieb
zu betreiben. Dabei werden bevorzugt zur Realisierung eines Halbschritt-
oder Vollschrittbetriebs digital zwischen zwei Druckwerten hin-
und her schaltbare, insbesondere elektrische, Schaltventile eingesetzt.
Zur Realisierung eines Mikroschrittantriebs ist es bevorzugt, Druckregelventile einzusetzen,
die analoge Druckwerte an die Dehnelemente ausgeben.
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Wie
eingangs erwähnt,
ist eine Ausführungsform
bevorzugt, bei der sich das eingesetzte Fluid durch eine Umweltverträglichkeit
sowie durch eine mangelnde Gesundheitsgefährdung auszeichnet. Besonders
bevorzugt wird als Fluid Wasser eingesetzt, oder ein Fluid mit einem
Wasseranteil von mehr als 50 Gew.-%.
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Die
Erfindung führt
auch auf eine Schrittantriebsanordnung mit mindestens zwei, wie
zuvor beschrieben ausgebildeten Schrittantrieben. Die Schrittantriebsanordnung
zeichnet sich durch ein gemeinsames Pneumatik- oder Hydraulikaggregat
zur Versorgung der beiden Schrittantriebe mit pneumatischer oder
hydraulischer Energie, also mit unter Druck stehendem Fluid, aus.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1 eine
schematische, perspektivische Darstellung eines, mehrere drehbare
Walzen aufweisenden, Läufers
eines Schrittantriebs,
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2a, 3a, 4a unterschiedliche Betriebszustände einer
möglichen
Ausführungsform eines
Dehnelementes,
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2b, 3b, 4b Schnittdarstellungen
der 2a, 3a, 4a,
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5 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Schrittantriebs
mit dem in 1 gezeigten Läufer sowie
mit Dehnelementen gemäß den 2a bis 4b,
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6 eine
alternative Ausführungsform
eines Schrittantriebs mit einem Acht-Walzen-Läufer, bei dem sechs Dehnelemente
in drei Gruppen mit je zwei sich 180° gegenüberstehenden Dehnelementen zusammengeschaltet
sind,
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7 eine
weitere alternative Ausführungsform
eines Schrittantriebs, bei der vier Dehnelemente die Antriebskräfte über ein
gemeinsames Kraftübertragungselement
auf einen rotatorisch gelagerten Läufer übertragen,
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8a ein
weiteres, alternatives Ausführungsbeispiel
eines Schrittantriebs mit vier Antriebselementen und einem Neunzehn-Walzen-Läufer,
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8b ein
Diagramm, das den Druckverlauf an den vier Dehnelementen gemäß 8a im
Halbschrittverfahren zeigt,
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8c ein
Diagramm, das den Druckverlauf an den vier Dehnelementen gemäß 8a im
Mikroschrittverfahren zeigt,
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9 ein
als Linearantrieb ausgeführter Schrittantrieb
mit drei Antriebsmitteln,
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10 eine
alternative Ausführungsform
eines als Linearantrieb ausgebildeten Schrittantriebs, bei dem mehrere
Dehnelemente zu Gruppen zusammengefasst sind, und
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11 ein
weiteres, alternatives Ausführungsbeispiel
eines als Linearmotor ausgebildeten Schrittantriebs, bei dem die
Kraftübertragung
zwischen Dehnelementen und linearverstellbarem Läufer über drei separate Kraftübertragungselemente
erfolgt.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In
den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der gleichen
Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 1 ist
eine mögliche
Ausgestaltung eines Läufers 1 für einen
in 5 schematisch in einer Schnittdarstellung gezeigten
Schrittantrieb 2 gezeigt. Der Läufer 1 umfasst eine
drehbar um eine Rotationsachse 3 gelagerte Welle 4,
an der drehfest zwei axial beabstandete, kreisringscheibenförmige Flansche 5, 6 festgelegt
sind. Die Flansche 5, 6 dienen zur drehbaren Lagerung
von in diesem Ausführungsbeispiel
sieben Walzen 7, die den gleichen Durchmesser aufweisen
und nebeneinanderliegend gleichmäßig über den
Umfang des Läufers 1 verteilt
angeordnet sind. Die Drehachsen 8 der Walzen 7 verlaufen
parallel zur Rotationsachse 3 des Läufers 1. Die Walzen 7 sind
so dimensioniert, dass sie bei der Drehung des Läufers 1 kollisionsfrei
in Aussparungen der in 1 nicht gezeigten Antriebsmittel
eintauchen können.
Die Walzen 7 bilden mit ihrer nach außen gerichteten Umfangskontur
gemeinsam mit den Abständen
zwischen den Walzen 7 die sogenannte Antriebsfläche 9 des
Läufers,
wobei die Größe, Anzahl
und Anordnung der Walzen 7 die Läuferperiode bestimmt.
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In
den 2a bis 4b ist
eine mögliche Ausführungsform
von Antriebsmitteln 10 mit einem Dehnelement 11 in
unterschiedlichen Betriebszuständen
gezeigt. Die Dehnelemente 11 wir ken, wie sich aus 5 ergibt,
derart mit dem Läufer 1,
genauer den Walzen 7 des Läufers 1, zusammen,
dass der Läufer 1 in
eine Bewegungsrichtung bewegt, hier um die Rotationsachse 3 rotiert,
wird. In den 2a bis 2b ist
das Dehnelement 11, hier ein dehnbarer Schlauch, im drucklosen
Zustand gezeigt. Das Dehnelement 11 ist in einer mechanisch
stabilen Umhausung (Käfig 12)
angeordnet, die eine Ausdehnung der Dehnmittel 11 nur in
Richtung des Läufers 1 (vgl. 5)
erlaubt. Hierzu ist im Käfig 12 eine
Aussparung 13 vorgesehen. In den 3a und 3b ist
das Dehnelement 11 bei Fluidbeaufschlagung gezeigt. Zu
erkennen ist, dass sich das Dehnelement 11 nach außen aus
der Aussparung 13 heraus erstreckt und so betätigend auf
den Läufer 1 einwirken
kann. In den 4a und 4b wird
das Dehnelement 11 durch Einwirkung einer äußeren Kraft
F in den Käfig 12 hineingedrückt.
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In 5 ist
eine mögliche
Ausführungsform eines
rotatorisch arbeitenden Schrittantriebs 2 gezeigt. Zu erkennen
ist der zentrisch angeordnete Läufer 1 mit
seinen gleichmäßig über den
Umfang verteilt angeordneten, drehbar gelagerten sieben Walzen 7. Der
Schrittantrieb 2 umfasst vier gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt
angeordnete Antriebsmittel 10a, 10b, 10c, 10d,
jeweils umfassend ein Dehnelement 11a, 11b, 11c, 11d.
Die Dehnelemente 11a–11d können zyklisch
und schrittweise mit Fluid, d. h. mit wechselndem Fluiddruck, beaufschlagt
werden. Dabei bewegt sich der Fluiddruck sämtlicher Dehnelemente 11 zwischen
zwei Extremwerten, beispielsweise zwischen einem von einem Hydraulikaggregat
bereitgestellten Druck und dem Umgebungsdruck. Wie bei einem elektrischen
Schrittantrieb kann die Ansteuerung im digitalen Schrittbetrieb,
beispielsweise im Halbschrittbetrieb, erfolgen (vgl. 8b).
Im digitalen Schrittbetrieb erfolgt eine schrittweise Drehung des
Läufers 1 um
die Rotationsachse 3, da sich die druckbeaufschlagten Dehnelemente 11 in
die aus Walzen 7 und einer Statorumhausung 14 gebildeten Kammern 15 einpressen
und so eine symmetrische Ausrichtung der jeweils zwei dem entsprechenden Dehnelement 11 gegenüberliegenden
Walzen 7 erzwingen kann. Insbesondere dann, wenn das jeweilige,
einem Dehnelement 11 vorgeschaltete, Ventil auch analoge
Druck-Zwischenwerte
bereitstellen kann, kann der Schrittantrieb 2 auch im Mikroschrittbetrieb
gefahren werden (vgl. 8c). Die Anzahl der Dehnelemente 11 und
die Anzahl der Walzen 7 sind bevorzugt so gewählt, dass
die in Umfangsrichtung aufeinander folgenden Dehnelemente 11 mit den
umlaufenden Drehachsen 8 der Walzen 7 einen äquidistanten
Phasenversatz einschließen.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
beträgt
die Anzahl der Vollschritte pro Läuferumdrehung achtundzwanzig
(d. h. 56 Halbschritte).
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6 zeigt
eine Variante mit drei Gruppen 16a, 16b, 16c,
umfassend jeweils zwei fluidisch verbundene Antriebsmittel 10a, 10d; 10b, 10e; 10c, 10f. Die
jeweils miteinander verbundenen Antriebsmittel 10a, 10d; 10b, 10e; 10c, 10f stehen
sich jeweils um 180° gegenüber. Der
Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass jeweils das doppelte
Drehmoment zur Verfügung
steht und keine Querbelastung der Lager des Läufers 1 auftritt.
Da lediglich drei unabhängige
Gruppen 16a, 16b, 16c und acht Walzen 7 zur Verfügung stehen,
gibt es lediglich vierundzwanzig Vollschritte pro Umdrehung.
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7 zeigt
eine Variante eines rotatorischen Schrittantriebs 2, bei
dem die Antriebsmittel 10a, 10b, 10c, 10d jeweils
ein als pneumatisches Kissen ausgebildetes Dehnelement 11a, 11b, 11c, 11d umfassen.
Zu erkennen ist, dass die Antriebsfläche 9 des Läufers 1 bzw.
die Läuferperiode
von achtzehn gleichmäßig in Umfangsrichtung
verteilt angeordneten Zähnen 17 gebildet
ist. Damit ergeben sich zweiundsiebzig Vollschritte pro Läuferumdrehung.
Auf das Vorsehen von Walzen zur Bildung der Antriebsfläche 9 wurde
aus Kostengründen
verzichtet. Wie sich aus 7 ergibt, wirken die Dehnelemente 11a, 11b, 11c, 11d nicht
unmittelbar auf den Läufer 1,
sondern nur mittelbar über
ein gemeinsames Kraftübertragungselement 19.
Dieses weist neunzehn Kraftübertragungszähne 18 auf,
die mit den die Antriebsfläche 9 bildenden
Zähnen 17 zusammenwirken.
Durch die exzentrische Anordnung des Kraftübertragungselementes 19 bzw.
durch die Möglichkeit
des Kraftübertragungselementes 19 sich
quer zur Rotationsachse 3 des Läufers 1 zu verstellen,
kann bei einer entsprechenden Ansteuerung der Antriebsmittel 10a, 10b, 10c, 10d eine
schrittweise Verstellung des Läufers 1 in
Umfangsrichtung bewirkt werden.
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8a zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines als Rotationsmotor ausgebildeten Schrittantriebs 2.
Zu erkennen ist ein zentrisch angeordneter Läufer 1 mit einer Vielzahl
von über
den Umfang verteilt angeordneten Walzen 7. Dem Läufer 1 sind vier
gleichmäßig in Umfangsrichtung
verteilt angeordnete Antriebsmittel 10a, 10b, 10c, 10d zugeordnet,
die jeweils ein als hydraulisches Kissen ausgebildetes, in jeweils
einem Käfig 12 aufgenommenes, Dehnelement 11a, 11b, 11c, 11d umfassen.
Jedes Dehnelement 11 ist mit einem Fluiddruck p1, p2, p3,
p4 beaufschlagbar, derart, dass die Dehnelemente 11a, 11b, 11c, 11d über jeweils
ein Kraftübertragungselement 19a, 19b, 19c, 19d mit
dem Läufer 1,
genauer den Walzen 7, den Läufer in Rotation versetzend,
in Wechselwirkung treten. Zu erkennen ist, dass die Antriebsmittel 10 an
einem Stator 20 des Läufers 1 angeordnet
sind.
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In 8b ist
ein Diagramm gezeigt, in dem der Druckverlauf der Drücke p1, p2, p3,
p4 der Dehnelemente 11a, 11b, 11c, 11d über acht
Halbschritte (1 bis 8) aufgetragen ist. Zu erkennen ist, dass die
Drücke
p1, p2, p3, p4 jeweils zwischen
zwei Drücken,
d. h. digital, schwanken. Die Ansteuerung der Dehnelemente 11a, 11b, 11c, 11d erfolgt
zyklisch, hier im Uhrzeigersinn, wobei sich die Ansteuerung von
jeweils zwei im Uhrzeigersinn benachbarten Dehnelementen 11 zeitlich überlappt.
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In 8c ist
der Druckverlauf der Drücke
p1, p2, p3, p4 zur Erzielung
einer Mikroschrittbewegung des Läufers 1 gezeigt.
Zu erkennen ist, dass der Druckverlauf der Drücke p1 bis
p4 dynamisch, d. h. analog verläuft.
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In
den 9 bis 11 sind unterschiedliche Ausführungsformen
von als Linearmotoren ausgebildeten Schrittantrieben 2 gezeigt.
Diese umfassen jeweils einen linear geführten Läufer 1 mit einer, einem
Stator 20 zugewandten, in den gezeigten Ausführungsbeispielen
von Walzen 7 (nicht zwingend) gebildeten, Antriebsfläche 9.
Die Antriebsfläche 9 bildet
die Läuferperiode,
die mit einer von der Antriebsfläche 9 gegenüberliegenden
Antriebsmitteln 10a, 10b, 10c gebildeten
Antriebsperiode zusammenwirkt. Die Antriebsmittel 10a–10c sind
analog zu den 2a bis 4 ausgebildet
und wirken unmittelbar mit den Walzen 7 des Läufers 1 zusammen,
wobei die Antriebsmittel 10a, 10b, 10c,
bzw. die Dehnelemente 11a, 11b, 11c phasenversetzt
in die Läuferperiode
eingreifen und bei zyklischer Ansteuerung im Schritt- oder Mikroschrittbetrieb
den Läufer 1 linear
in Bewegung versetzen.
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Das
Ausführungsbeispiel
gemäß 10 entspricht
im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel gemäß 9,
mit dem Unterschied, dass der Läufer 1 mehr
Walzen 7 umfasst, und dass mehr Antriebsmittel 10a, 10b, 10c, 10d, 10e, 10f, 10g, 10h, 10i vorgesehen
sind, wobei jeweils drei Antriebsmittel 10a, 10d, 10g; 10b, 10e, 10h und 10c, 10f, 10i zu
Gruppen 16a, 16b, 16c von Antriebsmitteln
bzw. Dehnelementen zusammengefasst sind.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 11 sind
drei als Kissen ausgebildete Dehnelemente 11a, 11b, 11c vorgesehen,
die nicht unmittelbar, sondern über
jeweils ein Kraftübertragungselement 19a, 19b, 19c mit
Walzen 7 des Läufers 1 in
Wechselwirkung treten. Der Aufbau des linearen Schrittantriebs 2 gemäß 11 entspricht
vom Prinzip her dem Aufbau des rotatorisch arbeitenden Schrittantriebs 2 gemäß 8a.