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Die
Erfindung betrifft eine Presswalze zur Behandlung einer Papier-,
Karton-, Tissue- oder
einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur Herstellung und/oder
Veredlung derselben mit einem rotierenden Walzenmantel, welcher
auf einer Walzenachse gelagert ist, wobei sich der Walzenmantel an
beiden Enden über
je eine Seitenscheibe auf der Walzenachse abstützt.
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Derartige
Presswalzen kommen oft bei der Bildung eines Pressspaltes zur Entwässerung
oder Glättung
der Faserstoffbahn zur Anwendung.
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Dabei
sind der Walzenmantel und die hydraulische Anpresseinheit einer
hohen Belastung ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für Walzenmäntel aus
Kunststoff, die reißen
oder überhitzt
werden können.
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Außerdem kann
es bei Störungen
der Hydraulik zur Mangelschmierung kommen.
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Bisher
wurde bei einem Verdacht auf eine Störung der Walzenmantel ausgebaut
oder aber zumindest die Seitenscheibe entfernt und der Walzenmantelinnenraum
begutachtet.
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Dies
ist relativ aufwendig. Oft können
flexible Walzenmäntel
nach dem Entfernen der Seitenscheibe oder eines ihrer Segmente auch
nicht mehr ordnungsgemäß gespannt
werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, Störungen im
Walzenmantelinnenraum frühzeitig
und mit möglichst
geringem Aufwand zu erkennen.
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Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass zumindest eine Seitenscheibe wenigstens eine Inspektions-Öffnung besitzt,
durch welche ein Endoskop führbar
ist.
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Damit
muss die Walze für
eine Inspektion des Walzenmantelinnenraums nicht mehr ausgebaut werden.
Auch das Entfernen der Seitenscheibe oder eines Segmentes davon
ist nicht nötig.
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Schäden bei
einem Anpresssystem, beispielsweise gebrochene Hydraulikleitungen,
Mängelschmierungen
zwischen dem Anpresssystem und der Walzenmantelinnenseite oder Beschädigungen des
Walzenmantels sind so einfach über
das Endoskop zu erkennen und zu lokalisieren.
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Um
möglichst
alle oder viele Orte im Walzenmantelinnenraum mit dem Endoskop erfassen
zu können,
kann es in Abhängigkeit
von der Konstruktion im Walzeninnern von Vorteil sein, wenn beide
Seiten der Presswalze wenigstens eine Inspektions-Öffnung besitzen. Aus gleichem
Grund können
an zumindest einer Seite auch mehrere Inspektions-Öffnungen
vorhanden sein.
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Dabei
können
auch mehrere Endoskope zum Einsatz kommen.
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Für die Realisierung
einer ständigen Überwachung
oder einer Überwachung
in relativ kurzen Zeitintervallen sollte das Endoskop ständig im
Walzenmantelinnenraum vorhanden sein.
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Allgemein,
aber insbesondere beim ständigen
Vorhandensein des Endoskops ist es von Vorteil, wenn das Endoskop
Informationen, insbesondere Bildinformationen kontaktlos an eine
Maschinensteuerung übermittelt.
Von der Maschinensteuerung kann dann ebenso kontaktlos die Position
des Endoskops gesteuert werden.
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Oft
genügt
es jedoch, dass sich das Endoskop nur über bestimmte Zeiträume im Walzenmantelinnenraum
befindet. Hierfür
eignet sich insbesondere ein Stillstand der Presswalze. in diesem
Fall kann das Endoskop direkt über
ein Kabel mit einer Auswerteeinheit verbunden werden.
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Falls
sich das Endoskop nicht ständig
im Walzeninnenraum befindet, dann sollte die Inspektions-Öffnung zur
Vermeidung einer Verschmutzung des Walzeninnenraums sowie der Maschinenumgebung
verschließbar
sein.
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Wegen
der erhöhten
Gefahr einer Beschädigung
ist die Anwendung der Erfindung insbesondere bei flexiblen Walzenmänteln aus
Kunststoff oder Metall vorteilhaft.
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Außerdem sollte
die Erfindung bei Presswalzen zum Einsatz kommen, bei denen sich
der Walzenmantel auf einer Anpresseinheit der Walzenachse abstützt.
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Nachfolgend
soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
In der beigefügten
Zeichnung zeigt die Figur einen schematischen Querschnitt durch
eine Presswalze 1.
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Dabei
bildet die Presswalze 1 mit einer Gegenwalze 9 einen
Pressspalt zur Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer
Papierbahn in einer Papiermaschine.
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Die
Faserstoffbahn kann zur Glättung
allein oder gemeinsam mit wenigstens einem glatten Band oder zur
Entwässerung
gemeinsam mit zumindest einem Wasser aufnehmenden Band durch diesen Pressspalt
geführt
werden.
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Die
Presswalze 1 besitzt einen, um eine feststehende Walzenachse 7 rotierbaren
Walzenmantel 2, der an beiden Enden über je eine Seitenscheibe 8 und
ein Lager 10 auf der Walzenachse 7 gelagert ist.
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Zur
Beeinflussung des Pressdrucks im Pressspalt ist die Presswalze 1 meist
durchbiegungsgesteuert ausgeführt.
Der aus Metall oder Kunststoff bestehende Walzenmantel 2 der
Presswalze 1 wird dabei von einer feststehenden, hydraulischen
Anpresseinheit 5 der Walzenachse 7 der Presswalze 1 zur
Gegenwalze 9 gedrückt.
Meist erfolgt die Anpressung über
Anpressschuhe der Anpresseinheit 5, welche mit der Innenseite
des Walzenmantels 2 in Kontakt stehen.
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Wegen
der Rotation des Walzenmantels 2 und der enormen Presskräfte muss
der Spalt zwischen den Anpressschuhen und dem Walzenmantel 2 geschmiert
werden, was meist mit Öl
erfolgt.
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Besonders
gefährdet
sind flexible Walzenmäntel 2 aus
faserverstärktem
Kunststoff, wie sie zur Bildung von verlängerten Pressspalten eingesetzt werden.
Verlängerte
Pressspalte ermöglichen
wegen der längeren
Verweilzeit eine intensive, aber Volumen schonende Behandlung der
Faserstoffbahn.
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Gebildet
werden die verlängerten
Pressspalte durch die konkave Pressfläche der Anpressschuhe, welche
den flexiblen Walzenmantel 2 zur Gegenwalze 9 hin
drücken.
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Um
nun den Zustand des Walzenmantels 2 auf der Innenseite
sowie der Hydraulik der Anpresseinheit 5 prüfen zu können, besitzen
die Seitenscheiben 8 hier beispielhaft eine bzw. zwei Inspektions-Öffnungen 4.
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Über diese
Inspektions-Öffnungen 4 kann ein
Endoskop 3 eingeführt
werden, was die entsprechenden Informationen nach außen liefert.
Bevorzug können
hierbei Videoendoskope eingesetzt werden, die neben der Ausleuchtung
auch Bilder nach außen liefern.
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Falls
das Endoskop 3 nur über
einen bestimmten Zeitraum in dem Walzeninnenraum verbleibt, so wird
die Inspektions-Öffnung 4 nach
der Entfernung des Endoskops 3 wieder mit einem Verschluss 6 abgedichtet.
Dies schützt
den Innenraum der Presswalze 1 vor Verschmutzung und die
Umgebung der Presswalze 1 vor austretender Hydraulikflüssigkeit.
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Der
Einsatz des Endoskops 3 erfolgt dann im Stillstand der
Presswalze 1. Hierzu müssen
keine Teile der Seitenscheibe 8 entfernt werden, was die Montage
vereinfacht und dazu führt,
dass der Walzenmantel 2, falls er flexibel ist, gespannt
bleibt.
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Bei
der rechten Seitenscheibe 8 wird unten ein in den Walzenmantelinnenraum
geführtes
Endoskop 3 gezeigt, welches über ein Verbindungskabel 11 Informationen
nach außen
zu einer Auswerteeinheit liefert und dessen Position durch Bowdenzüge steuerbar
ist. Über
einen Lichtleiter des Verbindungskabels 11 wird dabei die
zu untersuchende Stelle ausgeleuchtet.
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Durch
die obere Inspektions-Öffnung 4 der rechten
Seitenscheibe 8 ist ein stationäres Endoskop 3 geführt. Dieses
Endoskop 3 ist mit einer an der Seitenscheibe 8 befestigten Übertragungseinheit 12 verbunden.
Diese Übertragungseinheit 12 übermittelt Steuersignale
von einer Maschinensteuerung an das Endoskop 3 oder steuert
dieses direkt. Außerdem übermittelt
die Übertragungseinheit 12 Informationen des
Endoskops 3 hinsichtlich der Inspektion des Walzeninnenraums
an die Maschinensteuerung.
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Durch
die kontaktlose Verbindung des Endoskops 3 mit der Maschinensteuerung
kann dieses ständig
an der Seitenscheibe 8 montiert bleiben und so die Presswalze 1 auch
während
des Betriebs überwachen.