DE102008041636A1 - Verfahren, Messelektrodenanordnung sowie Vorrichtung zur Bestimmung einer Größe eines Objekts - Google Patents

Verfahren, Messelektrodenanordnung sowie Vorrichtung zur Bestimmung einer Größe eines Objekts Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Größe eines ersten Objekts, wobei eine Vorrichtung (300) bereitgestellt wird, die eine Messelektrodenanordnung (301) umfassend wenigstens zwei Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) zur Wechselwirkung mit wenigstens einer Gegenelektrode (302) aufweist, wobei die Kapazität eines jeweils eine Messelektrode (306a, 306b, 306c, 306d) sowie eine Gegenelektrode (302) umfassenden Messkondensators (316a, 316b, 316c, 316d) von dem Abstand (d) des ersten Objekts (302) von der jeweiligen Messelektrode (306a, 306b, 306c, 306d) abhängt, wobei mittels der Messkondensatoren (316a, 316b, 316c, 316d), deren gemessene Kapazität durch das erste Objekt (302) beeinflusst wird, eine Größe (304) des ersten Objekts (302) bestimmt wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Messelektrodenanordnung (301) sowie eine entsprechende Vorrichtung (300).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Messelektrodenanordnung sowie eine Vorrichtung zur Bestimmung einer Größe eines Objekts.
  • Stand der Technik
  • Obwohl die nachfolgende Beschreibung im Wesentlichen die Größenbestimmung von Objekten in der Umgebung von Fahrzeugen behandelt, ist die Erfindung nicht auf die Verwendung bei Fahrzeugen beschränkt.
  • Es sind Vorrichtungen und Verfahren zur Abstandsmessung zwischen Fahrzeugen und Objekten bekannt. Die Abstandsmessung kann beispielsweise mittels kapazitiver Sensorik durch ein Elektrodensystem am Eigenfahrzeug vorgenommen werden, wobei die Kapazität dieser Elektrodenanordnung durch ein herannahendes Objekt beeinflusst wird.
  • Es sei unter ”Eigenfahrzeug” das Fahrzeug verstanden, das die Vorrichtung zur Abstandsmessung, die im folgenden näher betrachtet wird, trägt. Unter ”Objekt” sei jeder Gegenstand in der Umgebung des Eigenfahrzeugs verstanden, der durch die kapazitive Abstandsmessung erfassbar ist, insbesondere seien hierunter auch andere Fahrzeuge (”Fremdfahrzeuge”) sowie stationäre Objekte im Fern- und/oder Nahbereich des Eigenfahrzeugs verstanden.
  • Ein kapazitiver Sensor ist bspw. aus der GB 24 044 43 bekannt.
  • Aus der DE 195 01 642 B4 ist ein kapazitiver Sensor bekannt, der sich über die gesamte hintere Stoßstange erstreckt. Der kapazitive Sensor wird von einer Elektrode gebildet, die mit dem Eingang eines Verstärkers und über einen Widerstand mit einem Sinusgenerator verbunden ist. Die Ausgangsspannung eines Verstärkers und die Spannung eines Sinusgenerators werden einer Phasenvergleichsschaltung zugeführt. Die Phasendifferenz ist abhängig von dem von der Elektrode gegen Masse gebildeten Kondensator. Dieser Kondensator wird von einem in seiner Nähe befindlichen bzw. einem sich auf ihn zu oder sich von ihm wegbewegenden Objekt beeinflusst. Die DE 195 01 642 B4 diskutiert ferner die Verwendung einer Abschirmungs- bzw. Schirmelektrode in einem kapazitiven Abstandssensor.
  • Zur Bestimmung des Abstandes eines Objekts vom Eigenfahrzeug wird bei Verwendung eines kapazitiven Abstandssensors dessen Kapazität bzw. Kapazitätsänderung bestimmt. Üblicherweise wird dazu die Kapazität einer Messelektrode gegen das Eigenfahrzeug bestimmt. Die messbare Kapazität wird von einem in der Nähe befindlichen Objekt beeinflusst. Durch den Einsatz einer Abschirmungselektrode zwischen Messelektrode und Eigenfahrzeug kann eine Verbesserung der Empfindlichkeit erreicht werden. Die gemessene Kapazität hängt, ähnlich wie bei einem Plattenkondensator, unter anderem reziprok vom Abstand d zwischen Messelektrode und Objekt sowie von der wirksamen Fläche A, der elektrischen Feldkonstante (ε0 = 8,85·10–12 F/m) und der relativen Permittivität εr des dazwischen befindlichen Materials ab.
  • Moderne Anwendungsbereiche in der Fahrzeugtechnik erfordern die Erfassung von Objekten in der Umgebung eines Eigenfahrzeugs in unterschiedlichen Abständen. Bei Fahrerassistenzfunktionen, beispielsweise der ”PreCrash”-Technik, ist es hierbei beispielsweise von Interesse, relativ weit entfernte Objekte, insbesondere Fremdfahrzeuge, zu erfassen, wohingegen es bei Einpark- bzw. Manöverassistenzfunktionen von Interesse sein kann, Objekte, die sich in unmittelbarer Nähe des Eigenfahrzeugs befinden und beim Einparken und/oder Manövrieren das Fahrzeug beschädigen könnten, zu erkennen.
  • Neben der für die Abstandsmessung maßgeblichen Abhängigkeit der Kapazität vom Abstand d hängt die Kapazität auch von der wirksamen Elektrodenfläche und der Dielektrizitätskonstanten bzw. relativen Permittivität ab. Deshalb kann beispielsweise im Stand der Technik nicht unterschieden werden, ob sich ein Objekt mit kleiner Fläche nahe am Eigenfahrzeug oder ein großflächigeres Objekt weiter davon entfernt befindet. Es besteht daher ein Bedarf nach verbesserten kapazitiven Abstandsmessvorrichtungen.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Vor diesem Hintergrund stellt sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, eine kapazitive Abstandsmessvorrichtung mit gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Eigenschaften bereitzustellen, insbesondere um die Größe der beabstandeten Objekte abschätzen zu können. Die Größe relevanter Objekte kann sich z. B. von 10 cm bei Pfosten u. ä. bis zu 2 m oder mehr bei Fahrzeugen erstrecken.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, eine Messelektrodenanordnung sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist wenigstens zwei Messkondensatoren auf, von denen jeder im wesentlichen wenigstens eine Messelektrode und eine Gegenelektrode umfasst, wobei die Gegenelektrode im Regelfall durch einen oder an einem Körper, an dem die Messelektrodenanordnung angebracht ist, wie z. B. das Eigenfahrzeug, gebildet wird. Ein Messkondensator umfasst in diesem Fall die Messelektrode und die am Körper angebrachte bzw. durch den Körper selbst gebildete Gegenelektrode und weist eine Kapazität auf, die durch Annäherung eines Objekts erhöht wird. Die Kapazität des Messkondensators wird durch Objekte, die sich in der Umgebung der Elektroden befinden, beeinflusst. Hierdurch lasst sich eine Bewegung eines Objekts auf die Elektroden zu bzw. von ihnen weg in Form einer Kapazitätsänderung feststellen und/oder der Abstand eines Objekts von der Elektrode und/oder ein Größe des Objekts bestimmen. Bei einer anderen, ebenso für die Erfindung geeigneten Ausgestaltung wird die Gegenelektrode vom Objekt gebildet. Bei dieser Ausgestaltung erhöht sich die Kapazität des Messkondensators bei Annäherung des Objekts an das Eigenfahrzeug bzw. die Messelektrode ebenfalls.
  • Erfindungsgemäß wird weiterhin eine Messelektrodenanordnung geeignet als Bestandteil einer derartigen Vorrichtung vorgeschlagen, die segmentierte Messelektroden aufweist. Die Segmentierung erfolgt vorzugsweise in der Richtung, in der starke Variationen der Objektgröße auftreten können (z. B. Breitenunterschiede der Objekte Pfosten und Fahrzeug). Die Anordnung umfasst weiterhin eine Recheneinheit, die dazu eingerichtet ist, mittels der Messkondensatoren, deren gemessene Kapazität durch das Objekt beeinflusst wird, eine Größe des Objekts zu bestimmen. Vorzugsweise sind die wenigstens zwei Messelektroden auf derselben Seite des Körpers bzw. Fahrzeugs, d. h. Front, Heck oder derselben Flanke, angeordnet.
  • Durch an sich bekannte Verfahren und Vorrichtungen zur Kapazitätsmessung lässt sich der Kapazitätsverlauf beispielsweise bei Annäherung eines Objektes an das Fahrzeug in ein elektrisches und anschließend in ein digitales Signal umwandeln, das schließlich dazu herangezogen werden kann, dem Fahrzeugführer zum Beispiel einen Warnhinweis über eine bevorstehende Kollision zu geben.
  • Vorteilhafte Wirkungen
  • Die erfindungsgemäße Lösung erlaubt, die Größe des Objekts abzuschätzen, das sich im Erfassungsbereich der Messelektrodenanordnung befindet. Basierend auf der Anzahl und dem Ort der beeinflussten Messkondensatoren bzw. der von ihnen eingenommenen Größe kann die Größe des Objekts bestimmt werden. Die Größe des Objekts entspricht somit zumindest der von den beeinflussten Messkondensatoren bzw. Messelektroden eingenommenen Größe. Bei der Größe kann es sich um eine Länge oder Fläche o. ä. handeln. Liefert bspw. nur ein Messkondensator ein verwertbares Signal, ist daraus zu schließen, dass die Länge des Objekts in Erstreckungsrichtung der Messanordnung im wesentlichen auf die Länge einer Messelektrode beschränkt ist. Liefern hingegen bspw. fünf auf fünf in einer rechteckigen Anordnung angeordnete Messkondensatoren jeweils ein verwertbares Signale, kann daraus geschlossen werden, dass die Fläche des Objekts zumindest der Fläche von fünf auf fünf Messelektroden entspricht. Dies kann besonders vorteilhaft für PreCrash-Funktionen verwendet werden, um damit eine Größe des Unfallobjekts abzuschätzen und geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Aufgrund der bestimmten Größe können weitere Funktionen im Fahrzeug gesteuert werden. Beispielsweise kann das Auslösen eines Seitenairbags von einer vorgegebenen Mindestgröße des Unfallobjekts abhängig gemacht werden. Allgemein können basierend auf der ermittelten Objektgröße Steuer- oder Sicherheitsfunktionen im Fahrzeug ausgelöst werden.
  • Vorzugsweise sind die Messelektroden derart bemessen sind, dass sie höchstens der Größe des Objekts entsprechen, zu dessen Abstandsbestimmung die Vorrichtung vorgesehen ist. Die Abstandsbestimmung ist nun vorteilhafterweise im wesentlichen unabhängig von der Größe des Objekts, da üblicherweise wenigstens eine der Messelektroden im wesentlichen vollständig zur Messung beitragen kann, d. h. sich gesamtflächig im Wechselwirkungsbereich mit dem Objekt befindet. Mit der bevorzugten Lösung wird es somit möglich, durch Ausgestaltung der Messelektroden die Auflösung und das Ansprechverhalten der Vorrichtung einzustellen. Die Messelektroden werden demnach so bemessen und angeordnet, dass bei vorbestimmten Fahrsituation wie bspw. beim Einparken üblicherweise wenigstens eine Messelektrode vollständig zur Messung beiträgt. Bspw. kann die Größe der Messelektroden an übliche Straßenbegrenzungen angepasst sein und eine horizontale Ausdehnung von höchstens 0,1 m aufweisen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die wenigstens zwei Messelektroden im wesentlichen horizontal angeordnet. Auf diese Weise kann eine einfache Erkennung von Objekten mit relativ kleiner horizontaler Erstreckung wie z. B. Verkehrsschilder, Pfosten usw. ermöglicht werden. Die Erkennung von Objekten mit relativ großer horizontaler Erstreckung wie z. B. andere Fahrzeuge, Mauern, Leitplanken usw. wird ebenso verbessert.
  • Weiterhin vorteilhaft können die wenigstens zwei Messelektroden im wesentlichen vertikal angeordnet sein. Auf diese Weise lassen sich besonders einfach Objekte detektieren, die eine kleine vertikale Ausdehnung aufweisen. Besonders vorteilhaft kann eine Kombination der beiden Ausgestaltungen vorgesehen sein, um das Auflösungsvermögen in beiden Dimensionen zu erhöhen.
  • Es kann sich als besonders vorteilhaft erweisen, wenn zwei benachbarte Messelektroden einen vorbestimmten Abstand voneinander aufweisen, der höchstens der Ausdehnung einer Messelektrode entlang der Verbindungslinie der zwei Messelektroden entspricht. Damit läßt sich eine regelmäßige Anordnung erzielen, bei der Objekte entsprechend der Größe einer Messelektrode eine Messelektrode zumindest teilweise überdecken.
  • Wird die Gegenelektrode vom Eigenfahrzeug gebildet, kann zur Verbesserung der Messcharakteristik ferner eine Abschirmungselektrode zwischen Messelektrode und Gegenelektrode bereitgestellt werden, die beispielsweise über einen hochohmigen Impedanzwandler nach gängiger Schaltungstechnik auf gleichem Potential wie die Messelektrode liegt. Hierdurch kann zwischen der Abschirmungselektrode und der Messelektrode ein feldfreier Bereich geschaffen werden. Durch diese Anordnung wird eine Verbesserung der Messqualität erreicht, wobei der Feldlinienverlauf zwischen Messelektrode und Gegenelektrode bei niedrigerem Absolutwert der Kapazität anteilsmäßig stärker durch ein sich annäherndes Objekt erhöht wird, als dies ohne Abschirmungselektrode der Fall wäre. In diesem Fall, d. h. bei Nichtvorhandensein einer Abschirmungselektrode, würde die Kapazität im wesentlichen durch die direkte Nachbarschaft zwischen Messelektrode und Fahrzeug bestimmt, weniger hingegen durch weiter entfernte Objekte.
  • Vorteilhafterweise ist eine Messelektrodenanordnung im oder am Fahrzeug, insbesondere in Stoß- und/oder Zierleisten unsichtbar verbaubar. Ebenso ist eine Integration in ein Mehrschichtlacksystem angedacht. Insbesondere können hierbei die Messelektroden der Vorrichtung unsichtbar verbaut sein. Hierdurch kann insbesondere eine Platzeinsparung erzielt werden. Ist eine Messelektrodenanordnung unsichtbar verbaut, kann dies insbesondere auch zur Verbesserung der Strömungseigenschaften am Fahrzeug führen.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann mittels der Messkondensatoren, durch deren gemessene Kapazität der Abstand des Objekts vom Fahrzeug bestimmt wird, eine Relativgeschwindigkeit des Objekts zum Fahrzeug bestimmt werden. Beispielsweise kann ausgewertet werden, in welcher Reihenfolge und mit welcher zeitlichen Verzögerung benachbarte Messkondensatoren verwertbare Signale liefern. Aus der bekannten geometrischen Anordnung der Messelektroden kann dann auf die Geschwindigkeit und/oder Bewegungsrichtung des Objekts geschlossen werden. Diese Funktionalität kann bspw. vorteilhaft in Kombination mit sog. Autopilotfunktionen eingesetzt werden, bspw. um eine Einparkfunktionalität zu verbessern.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
  • Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur kapazitiven Abstandsmessung gemäß dem Stand der Technik,
  • 2 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung einer an einem Fahrzeug angebrachten Vorrichtung zur kapazitiven Abstandsmessung gemäß dem Stand der Technik; und
  • 3 zeigt schematisch in Draufsicht eine Ausgestaltung einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bestimmung einer Größe eines Objekts in der Umgebung eines Fahrzeugs umfassend eine erfindungsgemäße Messelektrodenanordnung sowie ein großes Objekt; und
  • 4 zeigt schematisch in Draufsicht eine Ausgestaltung einer zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bestimmung einer Größe eines Objekts in der Umgebung eines Fahrzeugs umfassend die erfindungsgemäße Messelektrodenanordnung gemäß 3 sowie ein kleines Objekt.
  • Ausführungsform(en) der Erfindung
  • In 1 ist eine Vorrichtung zur kapazitiven Abstandsmessung gemäß dem Stand der Technik schematisch dargestellt und insgesamt mit 100 bezeichnet. Die Vorrichtung weist eine Messelektrode 106 und eine Gegenelektrode 101 auf. Durch geeignete Spannungsbeaufschlagung ist zwischen Messelektrode 106 und Gegenelektrode 101 eine geeignete Kondensatorspannung messbar. Insbesondere kann eine Vorrichtung zur Spannungsbeaufschlagung als Sinusgenerator und/oder Wechselstromquelle, die eine Spannung bzw. einen Strom einer bestimmten Frequenz f erzeugt, vorgesehen sein. Zwischen Messelektrode 106 und Gegenelektrode 101 ist in diesem Fall eine Abschirmungselektrode 104 vorgesehen. Die Abschirmungselektrode 104 liegt über einen hochohmigen Impedanzwandler 105 auf gleichem Potential wie die Messelektrode 106 und dient dazu, zwischen Abschirmungselektrode 104 und Messelektrode 106 einen feldfreien Bereich zu schaffen. Hierdurch wird die Kapazität der Anordnung zwischen Messelektrode 106 und Gegenelektrode bzw. Fahrzeug 101 bei niedrigerem Absolutwert der Kapazität anteilsmäßig stärker durch ein sich annäherndes Objekt erhöht, als dies ohne Abschirmungselektrode der Fall wäre. In der Abbildung ist ferner ein Objekt 102 dargestellt, das sich, wie durch Pfeil 103 veranschaulicht, auf die Messanordnung zu bewegt. Zum dargestellten Zeitpunkt weisen Objekt 102 und Messelektrode 106 eine Distanz d auf.
  • In 2 ist eine weitere Vorrichtung zur kapazitiven Abstandsmessung gemäß dem Stand der Technik schematisch im Querschnitt dargestellt. Die Vorrichtung ist insgesamt mit 200 bezeichnet. Die Bezugszeichen sind im Vergleich zur 1 bei Bezeichnung gleicher oder gleichartiger Objekte um 100 inkrementiert. Vorliegend sind zusätzlich Feldlinien 210 und 211 gezeigt, wobei in dieser Figur die Vorrichtung ohne eine Abschirmungselektrode vorgesehen ist. Es ist ersichtlich, dass Feldlinien 211, die von der Rückseite der Messelektrode 206 zur Gegenelektrode bzw. dem Fahrzeug 201 verlaufen, die Messcharakteristik der Vorrichtung in der Praxis stark dadurch beeinflussen, dass eine direkte Nachbarschaft zwischen Messelektrode und Fahrzeug vorliegt. In diesem Fall wird die Messung damit in geringerem Umfang durch Objekt 202 beeinflusst. Feldlinien 210 entsprechen den Feldlinien, die bei Anwesenheit einer Abschirmungselektrode ausschließlich vorhanden waren.
  • In den nachfolgend beschriebenen 3 und 4 werden gleiche Elemente mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
  • In 3 ist eine Ausgestaltung einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bestimmung einer Größe eines Objekts in der Umgebung eines Fahrzeugs schematisch in Draufsicht dargestellt und insgesamt mit 300 bezeichnet. Die Vorrichtung 300 umfasst eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Messelektrodenanordnung 301 sowie eine, durch ein ausgedehntes Objekt 302 gebildete Gegenelektrode. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Gegenelektrode üblicherweise durch das Eigenfahrzeug, gebildet wird. Die im folgenden beschriebene Ausgestaltung eignet sich jedoch besser zur Darstellung grundlegender Zusammenhänge.
  • Die Messelektrodenanordung 301 umfasst in der beispielhaften Ausgestaltung vier einzelne Messelektroden 306a, 306b, 306c und 306d und ist an einer Seite, beispielsweise einer Flanke, eines Fahrzeugs 303 angeordnet. Die Messelektroden 306a bis 306d der Messelektrodenanordnung 301 sind im Wesentlichen horizontal entlang des Fahrzeugs 303 angeordnet. Jede einzelne der Messelektroden 306a bis 306d ist mit einer Kapazitätmesseinrichtung (nicht gezeigt) verbunden, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Weiterhin umfasst die Messelektrodenanordnung 301 eine Recheneinheit (nicht gezeigt), die dazu eingerichtet ist, eine Größe eines Objekts zu bestimmen.
  • In einem Abstand d zum Fahrzeug 303 befindet sich das Objekt 302, das die Gegenelektrode bildet und beispielsweise eine Mauer oder ein Fremdfahrzeug sein kann. Jede der Messelektroden 306a bis 306d bildet in der gezeigten Ausgestaltung zusammen mit dem gegenüberliegenden Bereich des Objekts 302 einen Messkondensator 316a bis 316d. In der gezeigten Darstellung überdeckt das Objekt 302 die gesamte Messelektrodenanordnung 301, so dass jeder der Messkondensatoren 316a bis 316d ein verwertbares Signal liefert und zur Messung beiträgt. Aus der Anzahl der ein verwertbares Signal liefernden Messkondensatoren kann auf die Größe des Objekts 302 geschlossen werden. In der gezeigten Darstellung liefert jeder der Messkondensatoren 316a bis 316d ein verwertbares Signal, so dass bestimmt werden kann, dass das Objekt 302 zumindest eine Ausdehnung 304 aufweist, die der Ausdehnung der Summe der ein verwertbares Messsignal liefernden Messkondensatoren 316a bis 316d entspricht.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann durch Messung der Kapazität eines jeden einzelnen Messkondensators 316a bis 316d der Abstand d des Objekts 302 vom Fahrzeug 303 bestimmt werden, z. B. durch Kalibration des Kapazitätsverlaufes mit gemessenem Abstandsverlauf..
  • In 4 ist eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bestimmung einer Größe eines Objekts in der Umgebung eines Fahrzeugs schematisch in Draufsicht dargestellt und insgesamt mit 400 bezeichnet. Die Vorrichtung 400 umfasst wiederum die an dem Fahrzeug 303 angebrachte Messelektrodenanordnung 301 gemäß 3 sowie ein die Gegenelektrode bildendes Objekt 402. Die Messelektroden 306a bis 306d weisen jeweils eine horizontale Ausdehnung 403 auf und sind regelmäßig in einem Abstand 405 zueinander angeordnet, wobei der Abstand 405 in der gezeigten beispielhaften Ausgestaltung einer halben Ausdehnung 403 entspricht. Je kleiner die Ausdehnung 403 und der Abstand 405 jeder einzelnen Messelektrode gewählt wird, desto besser wird die Auflösung der gesamten Anordnung.
  • In der gezeigten Darstellung liegt das Objekt 402 nur der Messelektrode 306a gegenüber und bildet damit als Gegenelektrode nur zusammen mit dieser Messelektrode einen Messkondensator 416a. Damit kann bestimmt werden, dass das Objekt 402 zumindest eine Ausdehnung 404 aufweist, die der Ausdehnung 403 einer Messelektrode entspricht.
  • Obwohl nur der Messkondensator 416a ein beeinflusstes bzw. verwertbares Signal liefert, kann dennoch mit der gezeigten Ausgestaltung der Abstand d des Objekts 402 vom Fahrzeug 303 genau bestimmt werden, da gemäß einer bevorzugten Weiterbildung die Größe 403 der einzelnen Messelektroden 306a bis 306d klein ist bzw. der Größe 404 des Objekts 402 entspricht. Der Messkondensator 416a trägt damit mit seinem vollen Signal zur Messung bei. In der gezeigten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Messelektroden 306a bis 306d der Messelektrodenanordnung 301 so bemessen, dass sie höchstens einer Größe 404 eines Objekts 402 entsprechen, zu dessen Abstandsbestimmung die Vorrichtung 400 vorgesehen sein kann. Im gezeigten Beispiel handelt es sich um eine Vorrichtung 400, die auch dafür vorgesehen ist, den Abstand des Fahrzeugs 303 zu kleinen Objekten wie beispielsweise Pfosten bestimmen zu können. Die horizontale Ausdehnung 403 der einzelnen Messelektroden 306a bis 306d entspricht demnach der horizontalen Ausdehnung 404 eines Pfostens 402. Es versteht sich, dass mit einer derartigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Messelektrodenanordnung auch größere Objekte auf einfache Weise detektiert werden können, wie es beispielsweise anhand 3 erläutert wurde.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann auch die Relativgeschwindigkeit des Pfostens 402 zum Fahrzeug 303 bestimmt werden. Bewegt sich beispielsweise der Pfosten 402 relativ zum Fahrzeug 303 in die mit 406 bezeichnete Richtung, tragen nacheinander die Messelektroden 306a bis 306d bzw. die durch die jeweiligen Messelektrode und das gegenüberliegende Objekt 402 gebildeten Messkondensatoren zur Messung bei. Auf diese Weise entsteht beispielsweise in der Auswertung eine zeitliche Abfolge von Messimpulsen, die anhand der bekannten geometrischen Größen 403 und 405 in eine Relativgeschwindigkeit umgerechnet werden können.
  • Die 3 und 4 zeigen Ausführungsbeispiele zur Anbringung der Elektrodenanordnung am Eigenfahrzeug. Die Gegenelektrode wird für beide Anordnungen im Ausführungsbeispiel durch das Objekt gebildet. Die Kapazitätsmessung erfolgt vorzugsweise jedoch zwischen einer Messelektrode und dem Eigenfahrzeug, wobei die Kapazität dieser Anordnung ebenfalls durch die Annäherung eines Objekts erhöht wird.
  • Die Segmentierung der Messelektroden 306a bis 306d erfolgt beispielsweise für eine PreCrash-Funktion in Längsrichtung in der Tür des Eigenfahrzeugs. Der Kapazitätswert des Kondensators 416a für den Fall des kleinflächigen Objekts 402 unterscheidet sich bei gleichem Abstand d zwischen Elektrode 306 und Objekt aufgrund der gleichen wirksamen Fläche nur unwesentlich vom Kapazitätswert des Kondensators 316a im Falle des großflächigen Objekts 302. Diese Unterschiede ergeben sich aufgrund von inhomogenen Streufeldern am Elektrodenrand. Bei einer einzelnen Elektrode, die sich über die Dimension aller vier Elektroden erstrecken würde, wäre ein wesentlich stärkerer Kapazitätsunterschied zwischen kleinflächigem und großflächigem Objekt bei gleichem Abstand festzustellen. Der Vorteil der Anordnung basiert auf der Kernaussage, dass die Kapazität einer Anordnung einer Segmentelektrode und Objekt nicht wesentlich von der Objektfläche abhängt, solange diese größer ist als die Fläche der Segmentelektrode.
  • Es versteht sich, dass in den dargestellten Figuren nur eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt ist. Daneben ist jede andere Ausführungsform denkbar, ohne den Rahmen dieser Erfindung zu verlassen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - GB 2404443 [0005]
    • - DE 19501642 B4 [0006, 0006]

Claims (16)

  1. Verfahren zur Bestimmung einer Größe eines Objekts, insbesondere in der Umgebung eines Fahrzeugs, wobei eine Vorrichtung (300; 400) bereitgestellt wird, die insbesondere an dem Fahrzeug (303) angebracht wird und die eine Messelektrodenanordnung (301) umfassend wenigstens zwei Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) zur Wechselwirkung mit wenigstens einer Gegenelektrode (302; 402) aufweist, wobei die Kapazität eines jeweils eine Messelektrode (306a, 306b, 306c, 306d) sowie eine Gegenelektrode (302; 402) umfassenden Messkondensators (316a, 316b, 316c, 316d; 416a) von dem Abstand (d) des Objekts (302; 402) von der jeweiligen Messelektrode (306a, 306b, 306c, 306d) abhängt, wobei mittels der Messkondensatoren (316a, 316b, 316c, 316d; 416a), deren gemessene Kapazität durch das Objekt (302; 402) beeinflusst wird, eine Größe (304; 404) des Objekts (302; 402) bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Größe (304; 404) des Objekts (302; 402) die von den beeinflussten Messkondensatoren (316a, 316b, 316c, 316d; 416a) eingenommene Größe (304; 404) bestimmt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei zusätzlich der Abstand (d) des Objekts (302; 402) von einer Messelektrode mittels Messung der Kapazität wenigstens eines Messkondensators (316a, 316b, 316c, 316d; 416a) bestimmt wird.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Messelektroden (306a, 306b, 306c, 310d) derart bemessen werden, dass sie höchstens der Größe (404) des Objekts (302; 402) entsprechen, zu dessen Abstandsbestimmung die Vorrichtung (300; 400) vorgesehen wird.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei mittels der Messkondensatoren (316a, 316b, 316c, 316d; 416a), deren gemessene Kapazität durch das Objekt (302; 402) beeinflusst wird, eine Relativgeschwindigkeit des Objekts (302; 402) zu der Messelektrodenanordnung (301) bestimmt wird.
  6. Messelektrodenanordnung mit wenigstens zwei Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) zur Wechselwirkung mit wenigstens einer Gegenelektrode (302; 402), wobei die Kapazität eines jeweils eine Messelektrode (306a, 306b, 306c, 306d) sowie eine Gegenelektrode (302; 402) umfassenden Messkondensators (316a, 316b, 316c, 316d; 416a) von einem Abstand (d) eines Objekts (302; 402) von der jeweiligen Messelektrode (316x, 316b, 316c, 316d) abhängt, und eine Recheneinheit, die dazu eingerichtet ist, mittels der Messkondensatoren (316a, 316b, 316c, 316d; 416a), deren gemessene Kapazität durch das Objekt (302; 402) beeinflusst wird, eine Größe (304; 404) des Objekts (302; 402) zu bestimmen.
  7. Messelektrodenanordnung nach Anspruch 6, wobei der Abstand (d) des Objekts (302; 402) von einer Messelektrode mittels Messung der Kapazität wenigstens eines Messkondensators (316a, 316b, 316c, 316d; 416a) bestimmbar ist.
  8. Messelektrodenanordnung nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) derart bemessen sind, dass sie höchstens der Größe (304; 404) des Objekts (302; 402) entsprechen, zu dessen Abstandsbestimmung die Vorrichtung vorgesehen ist.
  9. Messelektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die wenigstens zwei Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) auf derselben Seite eines Körpers, insbesondere eines Fahrzeugs (303), angeordnet sind.
  10. Messelektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei die wenigstens zwei Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) im wesentlichen vertikal und/oder horizontal angeordnet sind.
  11. Messelektrodenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei die wenigstens zwei Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) einen vorbestimmten Abstand (405) voneinander aufweisen, der höchstens der Ausdehnung (403) einer Messelektrode entlang der Verbindungslinie der wenigstens zwei Messelektroden (306a, 306b, 306c, 306d) entspricht.
  12. Messelektrodenanordnung nach einem Ansprüche 6 bis 11, die in oder an einem Fahrzeug (303), insbesondere in Stoß-, Zierleisten und/oder einem Lack, unsichtbar verbaut ist.
  13. Vorrichtung zur kapazitiven Messung des Abstandes zwischen einem Objekt und einer Messelektrode umfassend wenigstens eine Messelektrodenanordnung (301) nach einem der Ansprüche 6 bis 12 sowie wenigstens eine Gegenelektrode (302; 402).
  14. Vorrichtung nach Anspruch 13, wobei die wenigstens eine Gegenelektrode durch ein Fahrzeug gebildet wird.
  15. Vorrichtung nach Anspruch 14, wobei eine Abschirmungselektrode zwischen der wenigstens einen Messelektrode und der wenigstens einen Gegenelektrode vorgesehen ist.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 15, wobei die wenigstens eine Gegenelektrode durch das Objekt (302; 402) gebildet wird.
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DE19501642B4 (de) 1995-01-20 2008-01-17 Robert Bosch Gmbh Verfahren zur berührungslosen Abstandsmessung

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