DE102008040951A1 - Abzugswalze zum Abziehen eines gesponnenen Fadens und Textilmaschine mit einer Abzugswalze - Google Patents

Abzugswalze zum Abziehen eines gesponnenen Fadens und Textilmaschine mit einer Abzugswalze Download PDF

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Abstract

Eine Abzugswalze (8) zum Abziehen eines gesponnenen Fadens (F) aus einer Spinnvorrichtung (2) einer Offenendspinnmaschine (1) ist ständig in Fadenabzugsrichtung antreibbar und wirkt in einem Fadenlaufbereich (11) mit einer an die Abzugswalze (8) anpressbaren, nicht angetriebenen Andrückwalze (9) zusammen, um den Faden (F) zu transportieren. Die Oberfläche der Abzugswalze (8) weist zumindest in dem Fadenlaufbereich (11) eine reibungserhöhende Plasmabeschichtung (12) auf. Eine Offenendspinnmaschine (1) weist eine entsprechende Abzugswalze (8) auf.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abzugswalze zum Abziehen eines gesponnenen Fadens aus einer Spinnstelle einer Offenendspinnmaschine, wobei die Abzugswalze ständig in Fadenabzugsrichtung antreibbar ist und in einem Fadenlaufbereich mit einer an die Abzugswalze anpressbaren nicht angetriebenen Andrückwalze zusammenwirkt, um den Faden zu transportieren.
  • Derartige Abzugswalzen sind im Stand der Technik in verschiedenen Ausführungen bekannt. Üblicherweise besteht eine Vorrichtung zum Abziehen eines Fadens an einer Offenendspinnmaschine aus einer ständig angetriebenen Abzugswalze sowie einer Andrückwalze, welche beispielsweise mittels Federkraft gegen die Abzugswalze gedrückt wird. Die Andrückwalze trägt auf ihrem Umfang einen Reibbelag, insbesondere einen Gummireibbelag, und wird hierdurch von der angetriebenen Abzugswalze mitgenommen, da sich die beiden Walzen gegensinnig zueinander drehen. Im Klemmspalt der beiden Walzen wird hierdurch der abzuziehende Faden transportiert. Eine bekannte Ausführung derartiger Abzugswalzen ist an einer maschinenlangen, zentral angetriebenen Abzugswelle ausgebildet und mit einer vergleichsweise glatten Oberfläche versehen. Um einen sicheren Fadenabzug zu gewährleisten, ist bei derartigen glatten Abzugswalzen bzw. Abzugswellen eine vergleichsweise hohe Anpresskraft der Andrückwalze erforderlich. Trotz hoher Anpresskräfte der Andrückwalze kann es jedoch zu einem Schlupf und somit einem mangelhaften Fadenabzug kommen. Zudem wirken sich die hohen Anpresskräfte nachteilig auf den Energieverbrauch aus.
  • Die DE 44 31 537 C2 beschreibt eine derartige Abzugsvorrichtung mit einer glatten Abzugswelle und einer Andrückrolle. Die Schrift schlägt vor, die An presskraft der Andrückrolle an die Abzugswelle veränderlich und einstellbar auszuführen, um Energieeinsparungen bei feineren Garnnummern und dennoch sicherem Garnabzug zu erzielen. Das Verändern und Einstellen der Anpresskraft kann beispielsweise mittels eines Elektromagneten oder einer verschieden einstellbaren Feder stufenweise erfolgen.
  • Daneben ist es bekannt, Abzugswalzen zumindest im Fadenlaufbereich mit einer geriffelten oder sonstig profilierten Oberfläche zu versehen um bei geringeren Anpresskräften eine sichere Klemmung zu erzielen. Neben einer Riffelung der Abzugswellen selbst ist es auch bekannt, die Abzugswellen glatt auszuführen und im Klemmbereich mit profilierten oder geriffelten Hülsen zu versehen. Das Aufbringen der Profilierung bzw. Riffelung auf die Abzugswelle oder entsprechende Hülsen ist jedoch vergleichsweise aufwendig und kostenintensiv. Zudem besteht bei einer Profilierung die Gefahr eines unruhigen Laufes der gegenläufigen, mitgenommenen Andrückwalze.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Abzugswalze vorzuschlagen, welche auch bei niedrigen Anpresskräften der Andrückwalze einen sicheren Fadentransport ermöglicht. Weiterhin wird eine entsprechende Offenendspinnmaschine vorgeschlagen.
  • Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruches 1.
  • Eine Abzugswalze zum Abziehen eines gesponnenen Fadens aus einer Spinnstelle einer Offenendspinnmaschine ist ständig in Fadenabzugsrichtung antreibbar. In einem Fadenlauf wirkt die Abzugswalze mit einer an die Abzugswalze anpressbaren, nicht angetriebenen Andrückwalze zusammen, um den Faden zu transportieren. Erfindungsgemäß weist die Oberfläche der Abzugswalze zumindest in dem Fadenlaufbereich eine reibungserhöhende Plasmabeschichtung auf. Durch das Aufbringen einer Plasmabeschichtung ist es möglich, eine friktionsstarke Oberfläche vergleichsweise kostengünstig auf die Abzugswalze aufzubringen, so dass die gewünschten niedrigen An presskräfte der Andrückwalze realisiert werden können. Als Plasmabeschichtung können verschiedene reine metallische Werkstoffe oder auch Hartstoffschichten wie Nitride oder Carbide aufgebracht werden. Auch Beschichtungen mit einer Oxidkeramik sind möglich. Je nach verwendetem Beschichtungsmaterial und Ausführung der Plasmabeschichtung ist es hierbei vorteilhafterweise möglich, die Rauhigkeit der Oberfläche einzustellen. So kann durch eine Plasmabehandlung auch die Oberfläche einer glatten Abzugswalze nur entsprechend modifiziert werden, ohne eine zusätzliches Beschichtungsmaterial aufzubringen. Hierdurch ist es möglich, die Anpresskraft und somit den Energieverbrauch jeweils optimal einzustellen, wobei dennoch ein sicherer Fadenabzug ermöglicht wird. Im Gegensatz zu profilierten oder geriffelten Oberflächen wird hierbei auch ein vergleichsweise ruhiger Lauf der gegenlaufenden Andrückwalze erzielt. Zudem können mittels der Plasmabeschichtung auch sehr verschleißfeste Beschichtungen mit der gewünschten Rauhigkeit bzw. den gewünschten Reibeigenschaften aufgebracht werden.
  • Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht die Abzugswalze aus einem Grundkörper und einer auf diesen aufgebrachten Hülse, wobei die Plasmabeschichtung auf die Hülse aufgebracht ist. Hierdurch ist es möglich, eine glatte Abzugswalze in herkömmlicher Weise herzustellen und lediglich im Fadenlaufbereich mit einer entsprechenden Hülse zu versehen. Die Abzugswalze kann hierbei ein Teil einer durchgehenden, zentral angetriebenen Abzugswelle sein, oder auch ein spinnstelleneigener Abzugszylinder. Die Vorteile der vorliegenden Erfindung sind bei beiden Bauarten von Abzugswalzen vorteilhaft einsetzbar.
  • Dadurch dass nur die Hülsen beschichtet und aufgebracht werden müssen, können insbesondere durchgehende Abzugswellen sehr kostengünstig hergestellt werden. Zudem ist das Handling während des Beschichtens erleichtert, da anstelle der gesamten Welle nur jeweils die Hülse beschichtet werden muss. Ebenso ist es jedoch auch möglich, einzeln angetriebene Abzugszylinder anstelle einer maschinenlangen Abzugswelle zu verwenden, wobei der Abzugszylinder in einfacher Weise glatt ausgeführt werden kann und ebenfalls im Bereich der Fadenlauffläche mit einer plasmabeschichteten Hülse versehen werden kann.
  • Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Hülse aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere Stahl oder Aluminium, besteht. So kann die Hülse in einfacher Weise beschichtet werden und weist andererseits eine hohe Verschleißfestigkeit auf. Zudem kann durch die Wahl entsprechender Beschichtungsmaterialien die Verschleißfestigkeit des metallischen Werkstoffes noch gesteigert werden.
  • Nach einer anderen Ausführung der Erfindung ist es jedoch ebenso vorteilhaft, wenn die Plasmabeschichtung direkt auf den Grundkörper der Walze aufgebracht ist. Auch dies ist sowohl bei einer maschinenlangen Abzugswelle möglich, welche aus einzelnen Bestandteilen zusammengestellt ist, als auch bei einzeln angetriebenen Abzugszylindern.
  • Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Walzengrundkörper aus einem Kunststoffmaterial besteht. Insbesondere bei einzeln angetriebenen Abzugszylindern kann hierdurch eine kostengünstige Fertigung erzielt werden, indem der Grundkörper der Walze aus einem Kunststoffmaterial besteht. Auch bei Verwendung eines Kunststoffmaterials ist es möglich, eine Plasmabeschichtung direkt auf den Grundkörper der Walze aufzubringen. Um auch eine hohe Verschleißfestigkeit zu erreichen, ist es jedoch auch vorteilhaft, eine dünnwandige Hülse, insbesondere aus einem Metallmaterial, auf die Kunststoffwalze aufzubringen. Die Plasmabeschichtung wird in diesem Fall auf die Hülse aufgebracht.
  • Eine derartige Ausführung mit einer Kunststoffwalze und einer dünnwandigen metallischen Hülse bietet neben den genannten Vorteilen weiterhin die Möglichkeit, eine Abzugswalze mit einem sehr niedrigen Massenträgheitsmoment bereit zu stellen. Diese ermöglichen es wiederum insbesondere bei einzeln angetriebenen Abzugswalzen, kleinere Motoren vorzusehen, wodurch die Kosten für die Abzugsvorrichtung erheblich vermindert werden können. Zudem kann auch hierdurch der Energieverbrauch stark gesenkt werden. Durch die Wahl eines Kunststoffmaterials für die Abzugswalze kann nun das Massenträgheitsmoment sehr gering gehalten werden, wobei durch das Vorsehen einer dünnwandigen glatten plasmabeschichteten Hülse dennoch die gewünschten niedrigen Anpresskräfte der Andrückrolle erzielt werden können. Im Gegensatz zu bekannten geriffelten Hülsen für derartige Abzugszylinder ist diese kostengünstig und einfach herstellbar und bewirkt zudem einen ruhigen Lauf der gegenläufigen Andrückwalze.
  • Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Plasmabeschichtung an Eigenschaften des abzuziehenden Fadens angepasst ist. Da durch die Beschichtung aus dem Plasmazustand die Beschichtungsmaterialien weitgehend frei gewählt werden können und durch entsprechende Verfahrensparameter die Oberflächeneigenschaften genau eingestellt werden können, können für die verschiedenen Anwendungsfälle optimierte Abzugswalzen bereit gestellt werden.
  • Besonders vorteilhaft ist dies in Verbindung mit einer plasmabeschichteten Hülse, welche nur im Fadenlaufbereich auf eine glatte Abzugswelle oder einen glatten Abzugszylinder aufgebracht wird. Eine derartige Hülse kann auch austauschbar auf die Abzugswalze aufgebracht sein, so dass eine Anpassung an verschiedene Spinnmaterialien in einfacher Weise möglich ist, ohne die gesamte Abzugswalze austauschen zu müssen.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Plasmabeschichtung eine oxidkeramische Beschichtung ist. Bei diesen lässt sich die gewünschte Rauhigkeit der Beschichtung besonders günstig einstellen, wobei dennoch eine hohe Verschleißfestigkeit erzielt wird. Hierbei sind insbesondere Titanoxid, Aluminiumoxid oder Aluminiumtitanat denkbar. Neben Oxidkeramiken ist es jedoch auch ebenso möglich, eine Plasmabeschichtung aus Nitriden oder Carbiten vorzusehen. Ebenso kann die Plasmabeschichtung aus einem reinen metallischen Beschichtungswerkstoff bestehen.
  • Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
  • 1 eine erfindungsgemäße Offenendspinnmaschine in einer schematischen Schnittdarstellung mit einer Spinnvorrichtung, einer Abzugsvorrichtung und einer Spulvorrichtung,
  • 2 eine erfindungsgemäße Abzugswalze welche als Teil einer Abzugswelle ausgebildet ist, sowie
  • 3 eine weitere erfindungsgemäße Abzugswalze, welche als Abzugszylinder mit einer aufgesetzten Hülse ausgebildet ist.
  • 1 zeigt eine erfindungsgemäße Offenendspinnmaschine 1, welche vorliegend als Rotorspinnmaschine ausgebildet ist in einer schematischen Schnittdarstellung. Bei einer derartigen Offenendspinnmaschine 1 ist eine Vielzahl von Spinnvorrichtungen 2 in Längsrichtung der Maschine nebeneinander angeordnet. Jeder Spinnvorrichtung 2 wird in bekannter Weise ein Faseband 3 aus einer Spinnkanne 4 zugeführt und in der Spinnvorrichtung 2 in Einzelfasern aufgelöst und einem Spinnelement, vorliegend einem Spinnrotor 5 zugeführt. Das im Spinnrotor 5 erzeugte Garn wird schließlich durch eine Garnabzugsvorrichtung 6 aus der Spinnvorrichtung 2 abgezogen und mittels einer Spulvorrichtung 7 auf eine Spule aufgewickelt.
  • Die Abzugsvorrichtung 6 besteht in bekannter Weise aus einer Abzugswalze 8 und einer Andrückwalze 9. Zum Abzug des Faden wird die Abzugswalze 8 hierbei permanent in Fadenabzugsrichtung (siehe Pfeil) angetrieben. Die Andrückwalze 9 wird hingegen beispielsweise durch Federkraft an die Abzugs walze angepresst, so dass der abzuziehende Faden F zwischen den beiden Walzen geklemmt und durch die Rotation transportiert wird.
  • Die Andrückwalze 9 ist frei drehbar gelagert und wird durch Reibschluss durch die angelagerte Abzugswalze in eine gegenläufige Rotation versetzt. Der zwischen den beiden Walzen geklemmte Faden F wird hierdurch aus der Spinnvorrichtung 2 abgezogen und in Pfeilrichtung transportiert. Die Andrückwalze 9 ist zur Verbesserung des Reibschlusses zwischen den beiden Walzen mit einem Reibbelag, beispielsweise einem Gummibelag, versehen. Die Abzugswalze 8 ist hingegen bei Offenendspinnmaschinen des Standes der Technik überwiegend glatt ausgeführt. Die Abzugswalze 8 ist hierbei häufig, wie in 2 dargestellt Teil einer maschinenlangen Abzugswelle 10, welche zentral angetrieben ist.
  • 2 zeigt einen Teil einer derartigen maschinenlangen Abzugswelle 10, bei welcher die Abzugswalzen 8 von zwei Spinnstellen dargestellt sind. Die Abzugswelle 10 besteht hierbei wiederum aus einzelnen Wellenstücken, welche sich jeweils über eine Sektion einer Offenendspinnmaschine 1 erstrecken und zwischen den Sektionen jeweils gekoppelt sind, um schließlich mit einem Zentralantrieb der Offenendspinnmaschine 1 verbunden zu werden. Derartige Abzugswellen 10 bzw. Abzugswalzen 8 sind überwiegend glatt ausgeführt, und sind somit vergleichsweise einfach und kostengünstig herstellbar. Durch die glatte Oberfläche der Abzugswalzen 8 bzw. der Abzugswelle 10 kann es jedoch zu einem Schlupf zwischen der Abzugswalze 8 und der Andrückwalze 9 kommen, so dass sehr hohe Anpresskräfte der Andrückwalze 9 erforderlich sind, was sich auf den Energieverbrauch und den konstruktiven Aufwand der Abzugsvorrichtung 6 auswirkt.
  • Wird hingegen, wie im Stand der Technik ebenfalls üblich, die Abzugswalze 8 in einem Fadenlaufbereich 11 mit einer Profilierung, beispielsweise einer Riffelung, versehen, können zwar die Anpresskräfte reduziert werden. Allerdings ist das Aufbringen einer Profilierung bzw. Riffelung auf die Abzugswal ze 8 vergleichsweise aufwendig und kostenintensiv. Darüber hinaus besteht bei bestimmten Profilierungen die Gefahr eines unruhigen Laufes und unerwünschten Schwingungsverhaltens der Andrückwalze 9.
  • Die Erfindung sieht daher vor, den Reibschluss zwischen der Andrückwalze 9 und der Abzugswalze 8 zu verbessern, indem eine reibungserhöhende Plasmabeschichtung 12 zumindest im Fadenlaufbereich 11 auf die Oberfläche der Abzugswalze aufgebracht ist. Dadurch, dass die Abzugswalze 8 nunmehr mit einer sehr friktionsstarken Oberfläche versehen ist, können die Anpresskräfte der Andrückwalze 9 erheblich reduziert werden. Dies führt zu einem sehr ruhigen Lauf der Andrückwalze 9 sowie einem vermindertem Energieverbrauch. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, dass zusätzlich auch Verschleißbeständigkeit der Abzugswalze 8 stark verbessert werden kann, wenn die Plasmabeschichtung aus einem entsprechenden verschleißmindernden Material besteht. Es können beispielsweise als Plasmabeschichtung verschiedene oxidkeramische Materialien. Dadurch, dass erfindungsgemäß die Beschichtungswerkstoffe als Plasmabeschichtung aufgebracht sind, weist die Abzugswalze 8 eine sehr griffige Oberfläche auf, deren Eigenschaften und Rauhigkeit zudem je nach verwendetem Beschichtungsmaterial und verwendeter Plasmabeschichtungstechnologie in weiten Bereichen einstellbar sind. Zugleich kann durch die erfindungsgemäße Plasmabeschichtung die Oberfläche sehr kostengünstig hergestellt werden.
  • 3 zeigt eine erfindungsgemäße Abzugswalze 8, bei welcher auf einen Grundkörper 14 eine plasmabeschichtete Hülse 13 aufgebracht ist. Die Abzugswalze 8 kann hierbei wie zu 2 beschrieben, Teil einer maschinenlangen Abzugswelle 10 sein, oder wie dargestellt ein spinnstelleneigener, einzeln antreibbarer Abzugszylinder sein.
  • Ein derartiger Abzugszylinder ist somit an jeder Spinnstelle der Offenendspinnmaschine 1 vorgesehen und beispielsweise mittels eines Elektromotors jeweils einzeln antreibbar. Bei derartigen einzeln antreibbaren Abzugszylin dern ist es günstig, ein Massenträgheitsmoment des Abzugszylinders möglichst gering zu halten, um die Kosten für die zu verwendenden Antriebsmotoren und den Energieverbrauch möglichst gering zu halten. Diese fallen aufgrund der Vielzahl der bei einzeln angetriebenen Abzugszylindern verwendeten Motoren besonders ins Gewicht. Zugleich sind ebenso wie bei der durchgehenden maschinenlangen Abzugswelle 10 ein ruhiger Lauf der Andrückwalze 9 und geringe Anpresskräfte der Andrückwalze 9 erwünscht. Wird nun erfindungsgemäß eine plasmabeschichtete Hülse 13 im Fadenlaufbereich 11 auf die Abzugswalze 8 bzw. den Abzugszylinder aufgebracht, so können bedingt durch die verbesserte Oberfläche die Anpresskräfte sehr niedrig gehalten werden, wobei dennoch der Grundkörper 14 des Abzugszylinders aus einem leichten Kunststoffmaterial hergestellt werden kann, so dass ein niedriges Massenträgheitsmoment erreichbar ist.
  • Die Hülse 13 besteht hierbei vorzugsweise aus einem metallischen Material, wie Stahl oder auch Aluminium. Somit ist trotz des für den Abzugszylinder verwendeten Kunststoffmaterials im Fadenlaufbereich 11 eine sehr griffige und dennoch verschleißfeste Oberfläche möglich. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, dass die Plasmabeschichtung 12 direkt auf den Grundkörper 14 der Abzugswalze 8 aufgebracht ist. Dies ist prinzipiell auch möglich, wenn der Grundkörper 14 der Abzugswalze 8 aus einem Kunststoffmaterial besteht, da auf dieses eine Plasmabeschichtung aus verschiedenen Beschichtungswerkstoffen aufbringbar ist. Im Gegensatz zu bekannten geriffelten oder anderweitig profilierten Hülsen 13 des Standes der Technik kann durch die erfindungsgemäße Abzugswalze 8 mit einer Plasmabeschichtung dennoch ein sehr ruhiger Lauf der Andrückwalze 9 erzielt werden.
  • Eine plasmabeschichtete Hülse 13 kann jedoch auch jeweils im Fadenlaufbereich 11 einer maschinenlangen Abzugswelle 10 angeordnet werden, um die einzelnen Abzugswalzen 8 zu bilden. Hierbei ist besonders vorteilhaft, dass die einzelnen Abschnitte der Abzugswelle 10 jeweils in bewährter Weise als glatte Abzugswellen ausgebildet werden können, so dass diese einfach und kostengünstig herstellbar sind. Da die Plasmabeschichtung 12 lediglich auf Hülsen 13 aufgebracht ist, welche wiederum auf die glatte Abzugswelle 10 aufgesteckt werden, kann auch hier kostengünstig eine friktionsstarke und laufruhige Oberfläche der Abzugswalzen 8 bereit gestellt werden.
  • Besonders vorteilhaft bei einer erfindungsgemäßen Abzugswalze 8 mit einer Plasmabeschichtung 12 ist es, dass die Oberflächenrauhigkeit der Plasmabeschichtung bedingt durch verschiedene Verfahrensparameter stark variiert werden und somit im jeweiligen Anwendungsfall bzw. verwendeten Gammaterial angepasst werden kann. So ist es beispielsweise insbesondere bei einzeln angetriebenen Abzugszylindern auch möglich, die Hülse 13 abnehmbar von dem Grundkörper 14 auszuführen, so dass diese bei Verschleiß oder einem anderen Fasermaterial schnell ausgetauscht werden kann. Ebenso ist eine Einstellung der Eigenschaften der Plasmabeschichtung durch die Wahl des Beschichtungsmaterials möglich. Ebenso kann die Plasmabeschichtung 12 auch aus dem Grundmaterial der Abzugswalze 8 gebildet sein, ohne dass ein zusätzliches Beschichtungsmaterial aufgebracht ist. Die Abzugswalze 8 bzw. die Abzugswelle 10 kann somit ebenfalls in einfacher Weise als glatte Abzugswelle 10 ausgeführt werden, und lediglich in Teilbereichen durch eine Plasmabehandlung mit einer reibungserhöhenden Oberfläche versehen sein.
  • Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen und Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 4431537 C2 [0003]

Claims (10)

  1. Abzugswalze (8) zum Abziehen eines gesponnenen Fadens (F) aus einer Spinnvorrichtung (2) einer Offenendspinnmaschine (1), wobei die Abzugswalze (8) ständig in Fadenabzugsrichtung antreibbar ist und in einem Fadenlaufbereich (11) mit einer an die Abzugswalze (8) anpressbaren, nicht angetriebenen Andrückwalze (9) zusammenwirkt, um den Faden (F) zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Abzugswalze (8) zumindest in dem Fadenlaufbereich (11) eine reibungserhöhende Plasmabeschichtung (12) aufweist.
  2. Abzugswalze nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugswalze (8) aus einem Grundkörper (14) und einer auf diesen aufgebrachten Hülse (13) besteht, wobei die Plasmabeschichtung (12) auf die Hülse (13) aufgebracht ist.
  3. Abzugswalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (13) aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere Stahl oder Aluminium, besteht.
  4. Abzugswalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmabeschichtung (12) direkt auf den Grundkörper (14) der Abzugswalze (8) aufgebracht ist.
  5. Abzugswalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) aus einem Kunststoffmaterial besteht.
  6. Abzugswalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmabeschichtung (12) an Eigenschaften des abzuziehenden Fadens (F) angepasst ist.
  7. Abzugswalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmabeschichtung (12) eine oxidkeramische Beschichtung ist.
  8. Abzugswalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugswalze (8) ein spinnstelleneigener, einzeln antreibbarer Abzugszylinder ist.
  9. Abzugswalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugswalze (8) Teil einer maschinenlangen, zentral angetrieben Abzugswelle (10) ist.
  10. Offenendspinnmaschine (1) mit einer Abzugswalze (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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